[018]"Meuterei"/"Dramatis Personae"

[Xon]

Gut, die Führungsriege wurde geheilt indem die "Wesen" ins All hinausgesogen wurden aber was ist mit den anderen? Wurden die auch in eine Shuttlerampe gezerrt wo sie unter Unterdruck gesetzt wurden? Hat man nicht gesehen und es wurde auch nicht erklärt wie die gesamte Crew geheilt wurde. Es waren ja schließlich mehr betroffen als Sisko, Kira und Co.

Nicht unbedingt. Im Gespräch zwischen Odo und Bashir gegen Ende der Episode wird deutlich, dass sie davon ausgehen, dass nur genau diejenigen von der Anomalie (oder was auch immer das nun war) beeinflusst wurden, die sich am Anfang, als der Klingone an Bord gebeamt wurde, auf der Ops aufhielten. Ich nehme also an, das keinesfalls die gesamte Crew befallen war.

Obwohl sich natürlich die Frage stellt, warum die Ops-Crew einfach nur dadurch "angesteckt" wird, weil sie sich im selben Raum mit einem Infizierten aufhält, aber sie selbst später niemanden mehr anzustecken scheinen. Oder habe ich die Episode irgendwie verkehrt in Erinnerung?

Schön finde ich persönlich übrigens eher die Interpretation, dass die Crew nicht einfach nur den Konflikt einer längst verstorbenen Gesellschaft "nachspielt", sondern es vielmehr so aussieht, dass das sowieso vorhandene Konfliktpotential durch die Anomalie einfach verstärkt und ins Extreme verschoben wird. Das würde nämlich sehr schön aufzeigen, welche Spannungen teilweise zwischen den Charakteren herrschen.

[caesar_andy]

Obwohl sich natürlich die Frage stellt, warum die Ops-Crew einfach nur dadurch "angesteckt" wird, weil sie sich im selben Raum mit einem Infizierten aufhält, aber sie selbst später niemanden mehr anzustecken scheinen. Oder habe ich die Episode irgendwie verkehrt in Erinnerung?

Das könnte damit zusammenhängen, das die Telepatische Matrix nur beim Tod freigesetzt wird. Der Klingone ist anfangs auf der OPS ja verstorben, aber später gab es keine Todesopfer mehr.

[ChrisArcher]

Der Begriff anstecken ist falsch, da es sich hierbei nicht um eine Infektion, sondern um eine Übernahme durch einen fremden Organismus handelt.

[cybertrek]

@Xon: Wird das so deutlich gesagt? Kann mich nicht mehr so gut im Detail an die Episode erinnern.

Wenn es wirklich so ist, dann ist die Lage höchst bedenklich. Eine Crew die zutiefst gespalten ist, sich Meuterern bereitwillig anschließt ohne gezeigten Protest. Keine Sicherheitskräfte die kühlen Kopf bewahren und beide Seiten ruhig halten. Selbst die Sternenflottencrew schließen sich den offenbar irren Taten der Führungsoffiziere an welche scheinbar als einzige eine Entschuldigung für ihr Verhalten haben. Wirft nicht gerade ein gutes Licht auf die Gesamtcrew.

Ganz zu schweigen vom eigentlich notwendigen Verhalten nach dem Zwischenfall. Wie gesagt, der Crew könnte ich im Zweifel nicht mehr vertrauen und würde sie teils austauschen.

[Xon]

Das könnte damit zusammenhängen, das die Telepatische Matrix nur beim Tod freigesetzt wird. Der Klingone ist anfangs auf der OPS ja verstorben, aber später gab es keine Todesopfer mehr.

Gefällt mir, die Theorie. Gekauft.

@Xon: Wird das so deutlich gesagt? Kann mich nicht mehr so gut im Detail an die Episode erinnern.

Zumindest geht Odo davon aus, dass es so geschehen sein muss. Bashir scheint der Theorie zuzustimmen.

ODO: Doctor, I believe the Klingon brought the matrix with him and everyone in Ops was affected except me.

Wenn es wirklich so ist, dann ist die Lage höchst bedenklich. Eine Crew die zutiefst gespalten ist, sich Meuterern bereitwillig anschließt ohne gezeigten Protest. Keine Sicherheitskräfte die kühlen Kopf bewahren und beide Seiten ruhig halten. Selbst die Sternenflottenoffiziere schließen sich den offenbar irren Taten der Führungsoffiziere an welche scheinbar als einzige eine Entschuldigung für ihr Verhalten haben. Wirft nicht gerade ein gutes Licht auf die Gesamtcrew.

Ganz zu schweigen vom eigentlich notwendigen Verhalten nach dem Zwischenfall. Wie gesagt, der Crew könnte ich im Zweifel nicht mehr vertrauen und würde sie teils austauschen.

Hm, um das näher kommentieren zu können, müsste ich die Episode mal wieder ansehen; ist schon wieder eine Weile her. Aber ist es wirklich so, dass der Konflikt zwischen den Ops-Offizieren derart offen und langwierig ausgetragen wird, dass andere Crewmitglieder die Chance hatten, einzugreifen?

[caesar_andy]

Wenn es wirklich so ist, dann ist die Lage höchst bedenklich. Eine Crew die zutiefst gespalten ist, sich Meuterern bereitwillig anschließt ohne gezeigten Protest. Keine Sicherheitskräfte die kühlen Kopf bewahren und beide Seiten ruhig halten. Selbst die Sternenflottencrew schließen sich den offenbar irren Taten der Führungsoffiziere an welche scheinbar als einzige eine Entschuldigung für ihr Verhalten haben. Wirft nicht gerade ein gutes Licht auf die Gesamtcrew.

An wen genau denkst du da? In der Episode sind glaube ich nur 2 bajoranische Sicherheitskräfte zu sehen, die Kira unterstützen ... und bei denen ist unklar, was sie erzählt bekamen.
Kira hat als Verbindungsoffizier ja quasi die lizenz zum Meutern ... wenn die bajoranische Regierung beschließen würde, Sisko gegen dessen Willen seines Amtes zu entheben, wäre Kira diejenige, die die Aufgabe ausführen müsste.

[ChrisArcher]

An dieser Stelle sollte auch nicht vergessen werden, dass die Loyalitäte auf DS9 ja noch zwiegespalten waren! Da es sich um Sisko vs. Kira handelt, ist es logisch, dass viele von der Sternenflotte eher hinter Sisko und viele der Bajoraner eher hinter Kira stehen.

[Larkis]

Hachja die Folge hätte so schön sein können.

Leider wurde vieles Versaut durch gnadenloses Overacting aller Beteiligten.

Mit der Grundstory über den Waffentransport hätte man viel Anfangen können, wenn der Zuschauer anfangs gar nicht merkt was mit den Leuten los ist.

Aber so hat man schon nach dem ersten paar Minuten als Dax an ihrer Konsole sitzen bleibt und dann dümmlich lacht, die Antwort auf die unbekannte Frage. Ok Klingonenschiff zerstört, Klingone hat irgentwas, infiziert alle die bei ihm sind + Technobabble Lösung.

Das gnadenlose Overacting und permanente out of Character aller Beteiligten hat da auch noch den Rest der Stimmung vermiest. Kira fährt die Waffen einer Frau aus, wo sie sonst immer bewiesen hat das sie intelligent und talentiert genug ist um sowas nicht nötig zu haben, O'brien wird zum eiskalten 1. Offizier, Sisko zu einem Vollidioten. Das ganze hätte Spaß gemacht wenn man zumindest bei den Eigenschaftern der Charaktere geblieben währe. So ist das ganze extrem offensichtlich, da war die VOY Folge zu dem Thema besser.

Einzig Odo konnte überzeugen wie er alle ausspielt und Quark hatte auch ein paar gute Momente.

Für mehr als 2 Sterne reicht es aber dann leider nicht.

Edit:
Was seltsam war, in der Folge davor wird gesagt das Odo sich anstrengen muss, bzw. aktiv darauf achten muss seine Form zu behalten und er sich dann alle 16 Stunden davon quasi erholt. Am Anfang der Folge wird er dann richtig ausgeknockt (warum eigentlich?) behält aber seine Form bei obwohl er bewusstlos ist. Hier hätte ich es besser gefunden wenn er sich in glibber aufgelöst hätte den Quark dann mit ner Schneeschaufel in nem Eimer schüttet.

[Achilles]

„Meuterei“ ist für mich eine wirklich gute DS9-Episode der ersten Staffel.

Dass die Appearance der Klingonen (fast) immer ein Garant für eine gute Story ist, dürfte nichts Neues sein, auch wenn ihnen hier nur eine Art Nebenrolle eingeräumt wird. Diese ist jedoch insoweit von großer Bedeutung, als das klingonische Schiff ungewollt als Überträger der telepathischen Präsenz der Fremden dient.

Die anschließende schrittweise Veränderung der Charaktereigenschaften der Offiziere stellt natürlich das eigentlich Interessante an der Episode dar. Auf einmal wird alles nur noch von Misstrauen und noch schlimmeren Gedanken beherrscht; nur Odo ist von den gefährlichen Entwicklungen auf der Station nicht betroffen und analysiert die Situation. Durch eine List gelingt es ihm dann auch, die von der fremden Macht befallenen Offiziere, die schon kurz davor sind, sich gegenseitig ins Jenseits zu befördern, zu befreien.

Die Darstellung der veränderten Verhaltensmuster der Protagonisten verläuft nach meiner Empfindung nicht etwa völlig abwegig, sondern eher so, dass unterschwellige, unterdrückte Charaktereigenschaften verstärkt an die Oberfläche dringen (so ´ne Art Dr. Jekyll/Mr. Hyde-Syndrom ).

Schauspielerisch ist „Meuterei“ jedenfalls erste Sahne; besonders gefallen hat mir Major Kira´s Versuch, Dax in Quarks Bar auf ihre Seite zu ziehen und anschließend den armen Quark vermöbelt.

Dass man keine genaueren Einzelheiten über die Fremden erfährt, ist der Story und der Spannung gar nicht mal abträglich, zumal die Inszenierung der intriganten Veränderungen auf der Station sehr dominant und ohne wesentliche Schwachpunkte verläuft.

Fazit: Gute Story, gute Schauspieler, insgesamt ´ne runde Sache. Von mir gibt´s 5/6 Punkten.

[Marschall Q]

Schauspielerisch und storymäßig eine der stärksten Folgen bisher, ich bin sogar bereit fünf Sterne zu vergeben!
Zu Beginn ist man verwirrt, warum sich alle seltsam benehmen, das etwas nicht stimmt merkt man schnell. Wie sich die Crew unter dem fremden Einfluß verhält ist interessant, besonders wegen des für die Charaktere ungwöhnliche Verhalten. Auch Odos Suche nach einer Antwort und seine Versuche die Situation zu lösen ist auch sehr spannend.
Die Folge zeichnet sich durch eine durchgehend gute Leistung der Schauspieler aus, das Drehbuch gibt in dieser Hinsicht viel her, was auch genutzt wurde.

[irony]

Wenn es wirklich so ist, dann ist die Lage höchst bedenklich. Eine Crew die zutiefst gespalten ist, sich Meuterern bereitwillig anschließt ohne gezeigten Protest. Keine Sicherheitskräfte die kühlen Kopf bewahren und beide Seiten ruhig halten. Selbst die Sternenflottencrew schließen sich den offenbar irren Taten der Führungsoffiziere an welche scheinbar als einzige eine Entschuldigung für ihr Verhalten haben. Wirft nicht gerade ein gutes Licht auf die Gesamtcrew.

Von der Crew hat man ja nicht viele gesehen. Erfahrene Offiziere sind mir nicht aufgefallen. Kira hatte kaum mehr als drei Leute auf der Ops, Sisko außer O'Brien überhaupt niemanden. Genaue Zahlen über das Personal gibt es nicht, aber so viel wird da nicht auszutauschen sein.

Dass die telepathische Matrix nur die Personen beeinflusst hat, die am Anfang auf der Ops waren und am Ende im Frachtraum sind, halte ich für ziemlich sicher. Also Kira, Dax, Sisko, Bashir und O'Brien, wobei Odo sein Fragment der telepathischen Matrix schon lange vorher abgestoßen hatte.

Interessant finde ich, dass die telepathische Matrix wohl nur die bereits vorhandenen Konflikte verstärkt hat, und dass Dax sich trotz der Curson-Dax-Vergangenheit mit Sisko auf Kiras Seite geschlagen hat. Nach dem Gespräch in der Bar, wo Kira dann Quark angriff, war das nicht ganz plausibel. Vermutlich war Dax sehr labil.

[hismoom]

Streit zwischen Sisko und Kira? Spannung entsteht durch das unnatürliche Verhalten von immer mehr Crew-Mitgliedern. Geschickt gemacht ist, dass am Beginn ein realistischer Konflikt zwischen Sisko und Kira steht, der dann ausartet.

Hier sehen wir das Ensemble mal anders. Kira darf eine schlagkräftige Intrigantin spielen, Miles überzeugt als treuer und schweigsamer Vasall Siskos, Sisko selbst sowie Dax agieren zur Abwechselung nicht voller Tatendrang, sondern ohne.
Am besten gefällt mir Odo, der hier nicht mehr den einsamen Leidenden spielt, sondern allein steht und den Geschehnissen auf den Grund geht. Er nimmt erstaunt die Charakteränderungen zur Kenntnis, er behält Ruhe und Übersicht und wird zur Hauptfigur, der die Krise meistert.

Der Überbau, irgendetwas Fremdes, was sich einnistet und durch Techno-Bubble besiegt wird, ist dagegen schwach. Auch ist schnell klar, dass die Besessenheit durch Beeinflussung stattfindet. Mir sind die Schwachpunkte weniger wichtig, daher gebe ich dieser Folge 5 Sterne.

Was fehlt, ist eine Entschuldigung von Kira an Quark, verbunden mit einem Schmerzensgeld.

[irony]

Miles überzeugt als treuer und schweigsamer Vasall Siskos

Schweigsam war O'Brien nicht, er hat doch dauernd geredet, z.B. mit Dax im Shuttle, wo es drum ging, ob Dax auf der richtigen Seite steht, und mit Sisko hat er auch doch so viel geredet wie selten sonst. Das Überraschende war, dass O'Brien ständig die Initiative hatte und Sisko sich von O'Brien leiten ließ.

[hismoom]

Du hast recht, ich habe Miles unterschätzt und ihn wohl mit Jadzia verwechselt.

Miles kommt hier als Beschützer und Gefolgsmann Siskos gut rüber. Er zeigt die Aktivität, die Sisko vermissen lässt. Das heißt, auf Miles kann Sisko sich jederzeit verlassen, egal ob besessen oder nicht.

[Deflektor]

Es ist eigentlich ganz interessant, dass TNG (Data), Voyager (Doc) und DS9 (Odo) jeweils über einen Char verfügen, der bei Befall durch Krankheit und co die Situation noch retten kann.

Ich finde diese Folge sehr gut gespielt. Besonders von O'Brien geht eine fiese Grundstimmung aus, die man von ihm nicht kennt.

Odo hingegen geht konsequent-logisch vor, als er bemerkt, dass Hilfe von außen nicht möglich ist. Wie er den Leuten - insbesondere Bashir - suggeriert, seine Rettungsmaßnahmen seien Teil des Machtringens war genial.

Alles in Allem vergebe ich fünf Sterne. Für die volle Punktzahl ging mir Kira etwas zu sehr auf die Nerven. Außerdem fand ich die Begründung des Ganzen durch diese Telepathenwesen schief.