[106]"Die Schuld"/"Things Past"

[Unferth]

Nette Folge, aber was ich mich schon länger Frage ist - warum Kira/Bajor Odo als Symbolfigur betrachten? Neutral bzw. Gerechtigkeitssinn hin oder her Odo hat mit ziemlicher Sicherheit auch Freiheitskämpfer/Rebellen dem cardassianischen Gesetzt (gerade wegen seiner Neutraler Haltung) zugeführt...

Warum stößt diese Tatsachen keinem Barjoraner sauer auf?

[Rommie's Greatest Fan]

Eine solide Folge mit Odo im Mittelpunkt. Interessant fand ich Dax, Sisko, Garak und Odo in der Vergangenheit während der Belagerung von Bajor durch die Cardassianer zu sehen. Gut gefallen hat mir dabei der Teil mit Dax und Gul Dukat, sowie Quarks Auftritt. Auch die Story rund um Odo konnte überzeugen und deswegen vergebe ich vier Sterne.

[hismoom]

Odo verhielt sich auf Terok Nor also wie der Cardassianer Thrax? Keine weiteren Ermittlungen, auf stur schalten, die Verdächtigen den Cardassianern zur Verurteilung übergeben? Odos überhebliches Verhalten während der Besetzung war unverzeihlich, bei seinen Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit ließ er sich von cardassianischen Werten leiten.

Allerdings passt Odos damaliges Verhalten nicht zu seinem späteren. Er hat dann doch das Vertrauen der Bajoraner erworben. Die Schlussszene ist identisch zu "Die Ermittlung", nur sind Anklage und Schuld vertauscht. Offenbar hat Odo sich erst nach und nach zu der Persönlichkeit entwickelt, die wir heute kennen und schätzen.

Verwirrend ist die Rahmenhandlung mit der "Großen Verbindung". Was hat Odo noch damit zu tun? Hier hätte man eine plausiblere Lösung finden sollen, wenn man die Vergangenheit ausgräbt.

Gefallen hat mir Dukat als netter Kerl, der sich mit Freundinnen umgibt und sich um die Bajoraner sorgt.
Die Rolle von Dax ist aber seltsam, sie passt in Odos Traum (?) gar nicht hinein.
Insgesamt gesehen erreicht die Episode aber nicht die Eindringlichkeit der Vorgängerfolge "Die Ermittlung".
Ich gebe 4 Sterne.

[Commander Crichton]

Ich denke mal, der Vrgleich mit "Die Ermittlung" drängt sich hier schon auf und in diesem Vergleich verliert diese Folge leider.

Ja, "Die Ermittlung" hat mir auch wesentlich besser gefallen, wobei ich mir auch eine Fortsetzung dazu nicht unbedingt gewünscht hätte.
Diese Episode hier war zu konstruiert, zu offensichtlich, zu unwichtig.

Die Story fand ich... normal. Nichts weltbewegendes, aber auch nichts schlechtes. Die Endszene übrigens hat mich wiederum an "Die Ermittlung erinnert, nur dass diesmal Kira Odo etwas vorzuwerfen hatte.

Odo und Kira sind jetzt sozusagen quitt, weil Odo während seiner Zeit auf Terok Nor auch mal böse war. Für diese Erkenntnis hätte es keine ganze Episode gebraucht, besonders wenn sie so umständlich konstruiert wurde.

Gut gefallen haben mir die Athmosphäre auf der alten Station und die Szenen zwischen Dukhat und Dax. Auch Garak hatte ein paar nette Momente.

3 Sterne

Dito.

[irony]

Ein dicker Patzer dabei ist natürlich, dass Odo auch die Ereignisse aus der Sicht von Dax nachempfindet, deren Erinnerungen er ja eigentlich gar nicht haben dürfte.

Zwischen Odo und Dax gibt es eine Verbindung, die auf ein Ritual zurückgeht, bei dem Odo mit Curzon zu "Ozon" verschmolzen war. Außerdem wird der Symbiont vielleicht besonders intensiv auf diese telepathische Verbindung reagiert und Erinnerungen freigegeben haben.

Vielleicht wäre eine andere (weniger technische) Form der Beschäftigung mit Odos Rolle während der Besatzungszeit Vergangenheit adäquater gewesen.

Eine Möglichkeit wäre eine Drehkörpererfahrung gewesen, einfacher wäre es gewesen, dass gegen Odo ermittelt wird, und Odo sich zurückerinnert. Für die Episode wird vom Maincast ja eigentlich nur Odo benötigt, aber wie in fast allen Star Trek Folgen gibt es das Problem, dass man den Rest des Maincasts auch noch irgendwie unterbringen muss. Mir gefällt dieser zufällige telepathische Plasmasturm auch nicht, weswegen ich nur knapp fünf Sterne * * * * * für die Folge vergebe.

Bemerkenswert ist, wie viel düsterer der cardassianische Odo in seiner Uniform wirkt als der bajoranische. In den ersten paar Staffeln hätte man vielleicht einige Folgen durch solche ersetzen sollen, in denen die Vergangenheit aufgearbeitet wird. Dieser schwarze Fleck auf Odos weißer Weste kommt viel zu spät.

[garakvsneelix]

Ich bleibe dabei: Diese Folge kann an „Die Ermittlung“ / „Necessary Evil“ einfach nicht herankommen. Zu aufgesetzt wirkt der Versuch, hier auch mal Odo negativ darzustellen (und er hat für mich, trotz der Tatsache, dass deswegen drei Unschuldige sterben, einfach nicht mehr gemacht als einen Fehler, während Kira damals bewusst gelogen hat), und zu aufgesetzt ist das ganze Szenario. SciFi-Elemente soll man da einsetzen, wo sie Dinge beschleunigen oder interessanter machen, hier aber ist es hinderlich: Die Zeit, in der die Charaktere rätseln, was hier denn los ist und woher beispielsweise die Unstimmigkeiten in der Darstellung (sie selbst sehen sich nicht als Bajoraner, alle anderen schon, der eine Gul, der eigentlich nicht mehr da sein dürfte usw.) kommen, fehlen IMO auch für eine vernünftige Abarbeitung des Schuldthemas.

Das, was es dazu gibt, ist dann letztlich gar nicht so schlecht, zumindest Odos Gespräche mit seinem eigenen Ich und wie er immer wieder versucht, zu argumentieren und die Vergangenheit zu ändern. Aber das bleibt alles irgendwie auf halber Strecke liegen, wird nicht so dramatisch, wie es sein könnte und das Fleckchen, das Odo hier abbekommt, rechtfertigt für mich einfach nicht die Parallele zu „Die Ermittlung“ in der letzten Szene.

Was bleibt, sind vor allem die Dinge, die bereits in „Die Ermittlung“ gut funktionierten: Die Atmosphäre auf Terok Nor war zwar in „Die Ermittlung“ für mich durch den Kontrast mit der Atmosphäre von Deep Space Nine noch etwas greifbarer, aber sie war hier ja auch nicht schlecht. Und wenn man weiß, dass der eine Gul eigentlich Odo ist, bemerkt man das eigentlich auch schon während seines Gesprächs mit Quark, welches dann eine lustige Note bekommt wie auch Garaks Einwurf, da habe schon vor Odo jemand mit Quark auf ähnlichem Fuße gestanden. (Allein Odos und Siskos Dialog darüber, man könnte Quark ja auch eigentlich töten, hätte vielleicht in Staffel 1 oder 2 gepasst, aber mittlerweile haben beide Charaktere ein zu gutes Verhältnis zu ihm aufgebaut.)

Ich gebe mal

3 Sterne

Dass Garak hier wieder mit von der Partie ist, kann man ruhig als Hinweis darauf werten, dass zwischen den Staffeln wieder einiges an Zeit vergangen ist. Zum Ende von Staffel 4 wurde er für ein halbes Jahr hinter Gittern gesetzt.

[Larkis]

Also die Episode würde ich als gründlich Gescheitert betrachten.

Sie scheitert am Spannungsaufbau da von Anfang an klar ist was Sache ist. Odo geht es nicht gut, 3 Leute mit Schusswunden in der Brust, offensichtlich Tod, werden nur von Odo gesehen und sie schauen ihn anklagend an.

Ok Odo hat früher eine Fehler gemacht, dasniemanden erzählt, die 3 Leute sind wegen ihm gestorben blabla.

Im Grunde spult sich die Episode vorhersagbar ab, es passiert nichts überraschendes und man nimmt es dem Charakter auch nicht ab. Dadurch das alles so offensichtlich ist entsteht auch keine Atmosphäre, man spürt in ejder Szene die hand der Autoren.

1 Stern.

[Deflektor]

* * * *

Odo in altem Rahmen auf Terok Nor eine ungesühnte Schuld nacherleben zu lassen, war eine gelungene Konzeption dieser Folge, die auch insgesamt gut gespielt wurde. Wie bei all diesen Terok-Nor-Szenerien besticht die Atmosphäre aus Düsternis und Kargheit, aus feisten kardassianischen Militärs und einem Sammelsurium aus unterdrückten Bajoranern.
Da es um Odos inneres Erleben ging, finde ich nur die Einbeziehung der anderen Shuttle-Insassen, besonders aber die verdrehte Rolle Odos seltsam. Es gibt dem ganzen ein Mehr an Mysteriösität und die Schuld Odos wird dadurch öffentlich.
Zugleich ist es aber höchst fantastisch-konstruiert.

Nichts desto Trotz eine sehr sehenswerte Episode.

[philippjay]

Und gleich nach der eigenartigen Risa-Folge wieder so eine klasse Episode!

Dass Odo sich auch mal irrt, macht ihn nur sympathischer.
Sicher, ein dramatischer und furchtbarer Irrtum. Aber das macht die Figur nur glaubwürdiger!

Gul Dukats Ansichten zu den Bajoranern lassen mich wiederholt den Kopf schütteln.
Aber da steht ihm Garak ja in nichts nach.

Ich gebe
5 Sterne

[human8]

Bin ja eigentlich recht offen bei SciFi, aber die Umstände mit der Zeitreise diesmal, waren dann doch irgendwie an den Haaren herbeigezogen.
Die Zeitreise selbst ins alte Terek Nor war allerdings höchst interessant. Dukat wurde mir etwas zu lasch dargestellt, ich hätte ihn mir etwas skrupelloser gewünscht. Dass er die drei Bajoraner hinrichten lies, ist auch die Schuld von Odo und nicht Dukat selbst. Auch dachte ich erst, dass Dukat sich Jadzia als Sexsklavin genommen hat, und nicht als Freundin mit welcher er sich aussprechen darf. Der alte Dukat hätte ruhig etwas mehr der Tyrannische Cardassianer sein können.

Gefallen hat mir der nicht vorhersehrbare Plot der Folge. Ab dem Anschlag auf Dukat wurde die Folge dann recht spannend.
Am Ende der Folge, als Kira Odo's Bericht gelesen hat und sie enttäuscht zu ihm kam, hat sie wohl vergessen, dass auch sie selbst unschuldige Bajoraner getötet (Die Ermittlung) hat.

4,5*