[052]"Der Ausgesetzte"/"The Abandoned" - SciFi-Forum

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[052]"Der Ausgesetzte"/"The Abandoned"

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    #61
    Ist diese lilahaarige Frau zu Beginn eigentlich dieselbe wie in „Die Heimkehr“? So etwas wäre wirklich eine schöne Sache, da es den Personen hinter Quarks Geschäften auch nochmal eine kleine Kontinuität bringen würde.

    Aber auch ohne diese Verbindung würde die Folge vor allem damit bestechen, dass sie für die bestehende Kontinuität ein paar wichtige Aspekte hinzufügt: insbesondere die Tatsache, dass es sich bei den Jem’Hadar um Klone, künstlich manipulierte Wesen, handelt, im Detail erfahren wir erstmals vom Ketracel-White, auch wenn es hier nicht genannt wird.

    Wo man jetzt übrigens weiß, dass die Jem’Hadar gezüchtet sind, kann ich auch mal folgende Erklärung für die äußerliche Ähnlichkeit zwischen Jem’Hadar und Tosk aus Memory Alpha zitieren. Das zeigt übrigens mal wieder, dass anscheinend viele gute Ideen der Autoren, so etwas wie Kontinuität auch zu den Einzelfolgen der ersten Staffeln herzustellen, irgendwie immer im Niemandsland versunken sein müssen.

    Zitat von Memory Alpha
    The original script for this episode mentions that the Jem'Hadar shroud is similar to that employed by the Tosk. It also notes that the Tosk were engineered as a gift to the Hunters as a reward for their loyalty to the Dominion, thus establishing that the Hunters and Tosk were Dominion members. Robert Hewitt Wolfe confirms this connection, saying, "'You want some Tosks that you can hunt, the Vorta will provide them for you.' The thought behind this is that the same people who breed the Tosks as gifts to the hunters, breed the Jem'Hadar as well."
    Statt mit so etwas die Folge nochmal aufzuwerten, belässt man es eben bei dem für diese Folge ganz netten, aber eben auch nicht sehr viel bringenden „Odo kümmert sich um den Jem’Hadar, weil er Schuldgefühle für das, was sein Volk getan hat, empfindet“-Plot. Odo wirkt dabei immer etwas zu sehr melancholisch, immer so einen kleinen Tick. Weiß auch nicht, warum. Etwa auch in der Szene mit seinem neuen Quartier.

    Das Quartier selbst gefällt mir im Übrigen sehr gut. Es ist schön individuell eingerichtet, aber dabei auch passend. Ein wenig frage ich mich aber schon, warum Odo eigentlich nicht schon vorher ein Quartier erhalten hat. Wenn es so ist, dass er jetzt erst eines bekommen hat, weil vorher alle voll waren und jetzt eben viele Zivilisten nach und nach die Station verlassen, stellt das sowohl die Föderation als auch die Bajoraner schon irgendwie als einen etwas rassistischen Verein dar, der sich immer sagte: „Na ja, wenn einer auf seine Privatsphäre verzichten kann, dann ist das der Formwandler…“

    Die Szene, in der Kira das Quartier besucht, ist trotzdem schön. Sie ist aber auch Beispiel einer Kameraführung, die etwas dynamischer ist als die letzten Male, manchmal dadurch aber auch Fehltritte erlaubt (die aber so minimal sind, dass sie nie, wie es manchmal bei nBSG geschehen ist, von der Handlung abgelenkt hätten): Man kann ja mal bei dieser Szene darauf achten, ob man diese merkwürdigen Zooms auf Odo und Kira wirklich mag. Im Gespräch zwischen Julian und Jadzia im Replimat gefällt mir aber wieder, dass die Kamera da leicht um den Tisch herumfährt. Ich möchte nicht ausschließen, dass es auch schon Szenen im Replimat gab, die ähnlich gefilmt wurden, hier ist es mir eben mal aufgefallen.

    Zurück zur Handlung der Episode: Die A-Handlung ist also im Grunde okay, die B-Handlung auch. Beide werden vor allem durch Sisko zusammen gehalten, der auch in beiden Handlungssträngen eine ganz gute Figur macht. In der A-Handlung nimmt er sich vor, Nechayew bezüglich der Flucht des Jem’Hadar anzulügen, in der B-Handlung gelangt er zu interessanten Einsichten, die vom stets einfühlsamen Chief O’Brien aber auch schon vorhergesehen wurden.

    Bezüglich Jake ändert sich in dieser Folge schon eine Menge. Der Vorteil ist ja, dass man ebenso überrascht ist wie sein Vater, aber irgendwo auch nachvollziehen kann, dass so etwas sehr schnell passieren kann. Dass das funktioniert, liegt auch daran, dass wir im Grunde genommen immer nur sehr wenig von Jake sehen. Beispielsweise ist Garak gefühlt mehr Hauptcharakter, wird aber nicht im Vorspann genannt.

    Das Ganze ist auch eine konsequente Weiterführung des in Staffel 2 eingeschlagenen Weges, aus Jake einen Gegensatz zu Wesley zu machen. Während Wesley immer irgendwie an fremden Kulturen und so etwas interessiert war, wissen wir doch bei Jake, wenn wir uns Mardah genauer anschauen, sofort, was ihn zu ihr geführt hat. Dennoch ist er nicht sofort ein ferengiartiger Proll, sondern schreibt neuerdings auch Gedichte.

    Übrigens ferengiartiger Proll: Wenn Jake mal wieder im Mittelpunkt steht, fällt mir auf, dass wir in Staffel 3 noch nichts von Nog gesehen haben. in „Das Haus des Quark“ wurde er ganz kurz von Keiko genannt. In „Der Plan des Dominion“ hatte er natürlich einen großen Auftritt, war davor aber auch 16 Folgen lang nicht zu sehen. Da hat beispielsweise Rom auch viel mehr Auftritte im Hintergrund in Quarks Bar. Das liegt sicherlich aber auch daran, dass die Darsteller von Jake und Nog auch noch Kinder sind. Okay, mittlerweile Teenager.

    Wie gesagt: Beide Handlungen sind in Ordnung: Auch wenn A- und B-Story eher lose zusammenhängen – beispielsweise durch die Szene, als Sisko das Baby im Arm hat – ist das doch ein gemeinsamer Nenner: Sowohl Jake als auch der Jem’Hadar werden erwachsen. Nur der Weg, den sie dabei beschreiten… der macht im Grunde den Unterschied zwischen Dominion und Föderation aus. Jake ist jetzt nicht der Föderations-Musterjunge wie Wesley, klar, aber auch nur, weil er eben die Wahl hat. Der Jem’Hadar hat nicht die Wahl: Er muss ein perfekter Krieger werden, ohne individuelle Präferenzen, die darüber hinausgehen.

    Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
    Ne eher durchschnittliche Folge, die in ihrer Handlung stark an die beiden TNG-Episoden "Das Kind" und "Ich bin Hugh" erinnert. Positiv bleibt jedoch zu erwähnen, dass man mehr über das Dominion erfährt, Odos Charakter weiter beleuchtet wird (sein neues Quartier) und das Ende nicht zu kitschig geworden ist, sprich der JemHadar zu seinem Volk zurückkehren will.

    4 Sterne!
    Dito.

    4 Sterne

    Sisko knautscht mal wieder an seinem Ball. Das ist mir direkt aufgefallen, hier eigentlich noch nicht nötig, dass man ihn wieder zeigt, aber für eine gewisse symbolische Szene in der nächsten Folge schon einmal eine berechtigte Auffrischung.

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      #62
      * * *
      Eine sicherlich gewinnbringende Episode, die ich jedoch stellenweise als etwas zäh empfand.

      Überraschend war, dass meine anfänglichen Einschätzungen, es würde eine Quarkfolge, später, es würde eine Jakefolge, jeweils falsch waren: Odo ist einer der letzten Hauptchars, der in dieser Folge zu sehen ist, und dennoch ist er mit dem Jem'Haddar Hauptakteur. Diese Unvorhersehbarkeit fand ich erfrischend.

      Gewinnbringend ist diese Folge, da nun das Verständnis für die Spezies der Jem'Haddar grundlegend vertieft werden konnte. Mit ihrer künstlichen Programmierung unterscheiden sie sich von den Borg gar nicht so sehr.

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        #63
        Schade, dass am Schluss Odo sooo schnell schon wieder zurück ist; da musste man schnell die Folge zu Ende erzählen, war kein Platz mehr für den eventuell schwierigen Rückweg...

        Davon ab gefällt mir die Grundidee der Episode; mit Odos Position tu ich mir ein wenig schwer. Klar ist, dass er aufgrund seiner eigenen Vergangenheit natürlich versucht, diesem Jem Hadar "Jungen" die Chance zu geben, sein eigenes Leben zu leben und sich für etwas zu entscheiden und nicht sich in ein vorgegebenes Schicksal zu ergeben.
        Auch dass er ihn vor der Förderation und dem Versuchslabor retten will, ist einleuchtend.
        Dass dies letzten Endes ein vergeblicher bzw. zum Scheitern verurteilter Versuch ist, mag platt sein. Dadurch wirkt Odos Kampf um diesen Jem Hadar geradezu naiv. Irgendwie schade.
        Vielleicht wollte man aber dadurch auch das relativ rigorose Auftreten der Föderation rechtfertigen nach dem Motto "Stop fraternizing with the enemy!"

        Seis drum.

        Ich gebe
        4 Sterne

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          #64
          Mit dieser Folge habe ich irgendwie erst viel später gerechnet, aber gut. Die Jem Hadar sind ja schon interessant. Gezüchtete Soldaten, welche genetisch aufgebessert sind und die Formwandler als ihre Heeren ansehen. Und das beste ist, dass so ein Jem Hadar sehr schnell heranwächst und schnell kampfbereit ist. Ich dachte, dass ihre Tarnvorrichtung ein Teil ihrer Rüstung sei, aber so wie es aussieht, ist es eine Fähigkeit ihrer Rasse.

          Eigentlich hätte der Jem Hadar mit seiner Flucht keinen Erfolg haben sollen. Man hätte das Shuttle doch ganz einfach mit der Defiant abfangen, und Kampfunfähig machen können. Odo hätten die einfach rausbeamen können und der Jem Hadar wäre gefangen. So einfach ginge das.

          Die B Handlung mit Jake und seiner Freundin hat mir auch gut gefallen. Das Vater Sohn Verhältnis der beiden Siskos ist immer wieder interessant und vor allem glaubwürdig.

          4*

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            #65
            Einerseits erfährt man in dieser Folge mehr von den Jem'Hadar, wie sie gezüchtet wurden und ihre Abhängigkeit von Ketracel White (ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob die Bezeichnung hier schon fällt. Oder ist nur von einer chemischen Substanz die Rede?!). Andererseits versuchen die Autoren zu einem bereits so frühen Zeitpunkt eine Entmystifizierung und "Vermenschlichung" eines Gegners ähnlich wie in der TNG-Folge "Ich bin Hugh" mit den Borg, was dann aber nicht wirklich gelingt. Es wird etabliert, dass die Jem'Hadar programmierte Killermaschinen sind und jeder Versuch sie zu eigenständigen Individuen zu entwickeln scheitern muss.

            Odo übertreibt es mit seiner Vaterrolle und seinem Bestreben, die von den Gründern begangene Schuld des Züchtens einer hörigen Kriegerrasse wieder gut zu machen. Zwischendurch zieht sich die Folge zudem etwas hin, auch als klar wird, dass Odos Versuche ihn zu überzeugen sinnlos sind.

            Trotzdem ist die Folge wichtig für das Verständnis der Abhängigkeiten innerhalb des Dominion und für die weitere Entwicklung der folgenübergreifenden Handlung. Die schauspielerische Darstellung des Jem'Hadar mitsamt seiner Maske ist auch sehr gelungen und ist ein weiterer Pluspunkt dieser Folge. Ich vergebe 4 Sterne!

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