[090]"Das Gefecht"/"Rules Of Engagement" - SciFi-Forum

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[090]"Das Gefecht"/"Rules Of Engagement"

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    #31
    5 Sterne

    Der Handlungsstrang der Episode war sehr gut gemacht. Die Gerichtsverhandlung mit den Verhören und Beweisen und vorallem Ch'pok haben mir sehr gut gefallen, recht beklemmend und dramatisch. Der Erzählstil mit den Rückblenden und darin den Einschüben der ganzen Charaktere hat der Episode nocheinmal das gewisse etxra gegeben.
    Es ist alles wahr
    Alles! Hörst du?
    Vertraue niemandem
    Nur Wahrheit schafft Unsterblichkeit

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      #32
      Eine sehr gute Episode, in der man mal den Verlauf eines Gerichtsverfahrens der Starfleet sieht. Eine Vulkanierin ist dabei natürlich ideal für den Posten des Richters geeignet, der Klingonische Anwalt hat mit seinen Tricks jedoch mehr an einen Romulaner erinnert, als an einen Krieger. Alles in allem 'ne schöne Episode,
      5 Sterne *** **
      Es gibt Leute, die haben sich schon totgemischt.
      Nur durch gründliches Mischen wird der Verdacht des Falschspielens ausgeräumt.
      Das hoffe ich sehr!
      (Pokern beim Stammtisch Süd... Déjà Vu? :-D)
      Das bin ich: Master DJL ...and the sky is the limit!

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        #33
        Eine gute Epsiode, sehr spannend bis zum Schluß, obwohl ich diese Anklage Folgen noch nie so wirklich mochte, aber trotzdem gut umgesetzt. Ich finde Worf hatte richtig gehandelt. Die Dialoge haben mir auch gut gefallen.

        gebe 4 Sterne
        I don't need Drugs.
        Just give me Music...

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          #34
          "Das Strafgericht" auf klingonisch.Ich wußte garnicht,daß es Anwälte bei den Klingonen gibt.Ich finde die Story gut erzählt und auch die Tatsache,das es lange so aussieht als ob Worf wirklich als Klingone und nicht als Offizier der Föderaton handelt ist eigentlich stimmig.Einmal Klingone immer Klingone!
          Das die Klingonen allerdings so miese Trick verwenden um Worf zu diskreditieren war dann doch absehbar.

          4 Sterne gebe ich
          Betrüge nie einen Klingonen,es sei denn,sie sind sicher,daß sie niemand erwischt! 192.Erwerbsregel
          Jadzia Anna,geboren am 31.12.2008,die Flecken wachsen...

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            #35
            Die Klingonen haben mehr als einmal gezeigt, das sie nicht immer ehrenhaft handeln... also warum nicht auch diesmal...

            Tolle Kameraführung... die Rückblenden sind ein kleines Bonbon...

            Herrlich, wie Sisko schmunzeln muß, als er am Schluß Ch'Pok überführen kann... genauso, als er Worf von der Defiant holt...
            "Ein Captain weiß, wann er zu lächeln hat... weil es die Truppen glücklich macht..."
            "Diese Prozedur wird nicht empfohlen..."

            "... wo nie ein Hund zuvor gewesen ist" *Cpt. Archer*

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              #36
              Der Anfang mit Worfs Alptraum ist gut aufgenommen und sorgt auch für Spannung, da man zunächst nicht weiß wieso Worf im Gefängnis ist (und der Traum ist imo schlimmer als der kurz darauf enthüllte wirkliche Anlaß).

              Worf wird dann zu Last gelegt, dass er ein ziviles klingonisches Schiff zerstört hat. Ch'Pok sollte sich bei seiner Anklage besser entscheiden: Entweder Worf hat mir Absicht auf das klingonische Schiff gefeuert, oder er hat grob fahrlässig gehandelt, - beides geht schlecht.

              Siskos Eröffnungs-Statement ist großartig:

              "..dass zu diesen Zeitpunkt die Defiant von zwei klingonischen Kriegsschiffen angegriffen worde. Es war eine Kampfsituation bei der das Leben von hunderten auf dem Spiel stand. Und dann genau in diesem Augenblick enttarnte sich das Transportschiff plötzlich vor der Defiant. Also, Worf gab den Befehl zu feuern nicht weil er fahrlässig handelte oder rücksichtslos war, sondern weil er ganz fest geglaubt hat, dass er auf ein Kriegsschiff feuerte. Wir beabsichtigen darzulegen, dass die Zerstörung des Transporters ein tragischer aber leider unvermeidlicher Unfall war."

              Man muß den Autoren hier wirklich ein großes Lob aussprechen: Es kommt nicht oft vor, dass zum Thema einer Folge alles was zu sagen war, bereits gesagt wurde, noch bevor 5 Minuten vergangen sind.
              Bei dieser Folge ist das jedoch mit Siskos Statment der Fall, - keinen Augenblick mehr wird hiernach der Glaube daran erschüttert, dass es genauso war wie es Sisko hier schildert (womit Worf unschuldig ist).

              Im weiteren Verlauf geht es dann darum Worfs Motivation zu klären (welche gemäß den Ausführungen Siskos natürlich nicht ernsthaft in Frage steht).
              Als dieses Thema eingeführt wird bedienen sich sowohl Ch'Pok als auch Sisko einer unglaublich pathetischen Sprechweise, aber wenn dann die vulkanische Richterin die Angelegenheit wieder auf ein sprachlich sachliches Niveau bringt, wirkt das Anliegen verständlich. Natürlich ist Worfs Motivation hier (theoretisch) von entscheidender Wichtigkeit, da dies natürlich entscheidende Auswirkungen auf die Beurteilung seines Handelns hat.

              Eine Vulkanierin (die imo manchmal aus ihrer Rolle fällt) als Richterin war eine gute Idee und es war klasse wie sie bei der ersten Gelegenheit ihren Beurteilungsmaßstab der Logik ausgepackt hat.

              Sisko liefert als Worfs Verteidiger imo eine großartige Vorstellung ab und muß sich hier hinter einen Captain Picard imo nicht verstecken.

              An Ch'Pok muß man sich erst eine ganze Zeit lang gewöhnen, da sein ganzes Auftreten im Prinzip der modernen Darstellung der Klingonen widerspricht. Bezieht man "TOS" oder auch "Das unentdecke Land" mit ein, kommt man der Sache aber wieder näher. Es gab früher schon Klingonen, die Ch'Pok recht ähnlich waren, nur ist eine solche Darstellung in der jüngeren Zeit selten geworden.
              Ch'Pok ist schon ein mieser schleimiger Hund und der Schauspieler bringt das wirklich gut rüber.
              Sisko protestiert zwar heftig, als Ch'Pok den Prozess als "Kampf" bezeichnet, aber läßt man die typisch klingonisch gefärbte Ausdrucksweise mal weg, hat Ch'Pok mit dem was er sagen will imo nicht unrecht. Sisko tut hier imo eine Spur zu idealistisch.

              Problematisch an den ganzen Prozess ist leider schon die Grundlage, denn da kann man sich nur wundern. Ich frage mich sehr, wie die Sternenflotte auf die Idee kommt einen ihrer Offiziere einer feindlichen Macht auszuliefern.
              M.E. verdienen die Offiziere da einen besseren Schutz und sollten grundsätzlich ausschließlich der Gerichtsbarkeit der Sternenflotte/Föderation unterstehen.
              In jedem Fall aber sollte zuerst zumindest ein reines Sternenflotten/Föderations - Gericht beurteilen ob Worf ein Fehlverhalten zu Last zu legen ist, bevor man den Klingonen erlaubt sich da rein zu hängen.

              Die erste Zeugin ist Jadzia und hier verwundert mich, dass sie zwar Curzon als Experten für die klingonische Kultur ansieht, dies aber für sich ablehnt. Aber wenn sie über Curzons komplette Erfahrung verfügt, müsste sie dann nicht auch eine Expertin sein?

              Dateien aus Worfs privater Datenbank zu klauen, war schon ein übler Zug von Ch'Pok ebenso wie dann seine Zustimmung zur Verwendung einzuholen indem er ihm unterstellt, er würde ansonsten etwas vertuschen wollen. Imo hätten Sisko und die Vulkanierin hier stärker eingreifen müssen.

              Die Beurteilung von Worf auf Grundlage der von ihm gespielten Schlacht-Simulation ist imo lächerlich.
              Wenn man glaubt Personen danach beurteilen zu können was sie spielen, wird man in jeder modernen Gesellschaft eine beunruhigend große Zahl von potentiellen Massenmördern haben, - das geht einfach nicht.

              Btw. ist es ja ironisch, dass es hier gerade das Ziel von Ch'Pok ist zu beweisen, dass Worf ein klingonischer Krieger ist, wo dieser sich doch ansonsten bei jeder Gelegenheit anhören muß, dass er kein richtiger Klingone sei.

              Als nächstes versucht dann Ch'Pok Sisko ein Fehlverhalten zu Last zu legen was zumindest für den Zuschauer wieder ein klarer Fall ist: Natürlich hat Sisko Worf für die Mission korrekt ausgewählt und natürlich hat er ihn auch korrekt eingewiesen.
              Wie sich dann im Verlauf der Rückblenden die gerade befragten Personen immer direkt in die Kamera drehen und dann weitersprechen, war ein sehr gutes Stilmittel, welches aber wohl nur einmal im Verlauf einer Serie zum Einsatz kommen kann.

              Die Befragung von Quark stellt natürlich den humoristischen Höhepunkt der Folge dar:
              Einfach köstlich, wie Quark sich x-mal korrigiert welches Dabo-Mädchen nun mit Bashir an der Bar saß und es dann am Ende nichtmal mehr Bashir sondern Morn war, der an der Bar saß.
              Leider hat man aufgrund der Unterbrechung durch Ch'Pok mal wieder nicht mitbekommen, was Morn nun sagen wollte, - einfach herrlich.

              Wenn ich mir so anschaue wie Worf da in die Bar kommt, frage ich mich, wie Quark auf die Idee gekommen ist, dass Worf in einer guten Stimmung war, - imo ist da kaum eine Gefühlsregung auszumachen.
              Worfs Antwort auf die Frage, was passieren würde wenn die Klingonen den Konvoi folgen kam etwas eigenartig rüber. Ich kann mir nicht so wirklich vorstellen, dass Worf wirklich so antworten würde, zumal es hier doch so rüber kommt, als würde er es ernst meinen (es könnte ja ansonsten auch ein Beispiel von Worfs trockenen Humor sein).

              Parallel zum Prozess ermittelt Odo um etwas zu finden, was Worf entlasten könnte. Siskos Wunsch herauszufinden, ob der Captain des kligonischen Transporters nicht vielleicht ein Trinker war, ist aber wenig zielführend; - man müßte erstmal einen Klingonen finden, der kein Trinker ist.

              So bietet der Captain des Transporters dann zunächst auch keine Angriffsfläche, aber es macht Odo mißtrauisch, dass alle Befragten bei ihren Aussagen so merkwürdig hilfsbereit und auskunftsfreudig sind.

              Bei O'Briens Befragung bekommt man gute Bilder von dem zurückliegenden Gefecht zu sehen (interssanter- und passenderweise nur auf dem Hauptschirm der Defiant).
              Die geschockten Reaktionen auf der Brücke als der Transporter explodierte, waren gut eingefangen.

              O'Brien hat dann verdammt recht damit, dass Worf ein ehrenwerter Mann ist und daher nie absichtlich auf ein unbewaffnetes Schiff schießen würde!

              O'Brien dann zum theoretischen Kommandanten der Defiant zu machen ist natürlich wieder ein mieser Zug: In der Rückbetrachtung und in dem vollen Bewußtsein, dass es ein zivilier Transporter und kein BoP war, ist es klar, dass er Hemmungen hat einen Feuerbefehl zu erteilen.
              O'Brien und Worf geben dies dann ja auch später richtigerweise zu Protokoll, wenn sie auch in Wortwahl und Ton überzeugender hätten sein können.

              Interessant ist, dass O'Brien in 235 Kampfeinsätzen war und er somit als Experte auf dem Gebiet des Raumschiffkampfes gelten kann.
              Dass O'Brien in der Lage ist(zumindest im Notfall) das Kommando über die Defiant zu übernehmen, ist natürlich klar.

              Wie Ch'Pok versucht während einer Pause einen Deal mit Sisko auszuhandeln war sehr interessant, - besonders, weil er Worf dann vor dem klingonischen Gericht verteidigen wollte.

              Später versucht Ch'Pok natürlich Worf zu provozieren und hat damit schließlich auch Erfolg.
              Wie Worf dannn aufspringt und Ch'Pok niederschlägt und Sisko noch versucht verbal einzuschreiten, war sehr gut inszeniert.

              Ich bin mir allerdings nicht so sicher, ob ich Worfs Reaktion wirklich glauben soll. Immerhin hat Worf bei vielen anderen Gelegenheiten mindestens ähnlich schwere Kränkungen erfahren müssen, ohne dass er die Kontrolle verloren hat.
              Man denke da nur an die Szene in "First Contact", wo Picard ihn einen Feigling nennt.

              Bei der Beurteilung des Vorfalls wechselt Ch'Pok von dem "wehrlosen Gegner" über den zuvor gesprochen wurde zu einen "unbewaffneten Mann".
              Man muß natürlich bedenken, dass hier ein Anwalt den wohl größten klingonischen Krieger gegenübersteht, den man jemals in "Star Trek" gesehen hat, aber ob Ch'Pok deswegen wirklich absolut wehrlos ist? Immerhin ist er immer noch ein erwachsener klingonischer Mann (der in einer überaus brutalen Gesellschaft überleben muß).
              Was den "unbewaffneten Mann" angeht, so ist Worf gleichfalls unbewaffnet. Worf hat zuvor sicherlich nicht aussagen wollen, dass er sich niemals mit jemand anderen schlagen würde.

              Odos Ermittlungsarbeiten bringen schließlich die Wendung.
              Großartig gemacht, wie Sisko dann Ch'Pok als Sachverständigen für das klingonische Reich heranziehen möchte und ihn auf "sein Schlachtfeld" bittet.
              Ebenso großartig ist es dann als er die beiden Passagierlisten einbringt und es richtig schön ins Lächerliche zieht, dass genau die gleiche Personengruppe (deren Mitglieder ja absolut nichts miteinander zu tun haben, wie Ch'Pok zuvor so schön ausgesagt hat) nachdem sie bereits eine schwere Katastrophe überlebt hat, sich einige Zeit später nochmal zu einen weiteren Flug zusammenfinden soll.
              Sisko trägt das so überzeugend vor, dass man fast vergessen könnte, wie schrecklich dumm es von den Klingonen ist einen solchen Fehler zu begehen, aber schließlich wird man dann wohl doch feststellen müssen, dass diese Lösung recht plump war (wenn sie auch hervorragend vorgetragen ist).

              Gut hat mir zu Beginn von Ch'Poks Befragung noch gefallen, wie er auf Siskos Frage ob er sich etwas vorstellen könnte, einfach meint, dass er nicht viel Fantasie hätte.

              Interessant (und leider gar nicht mal unrealistisch) ist natürlich, dass die Klingonen vorhatten Sympathie aufgrund eines Vorfalls zu gewinnen, bei dem einen Sternenflottenoffizier zufällig ein ziviles klingonisches Schiff zerstört hat, während klingonische Kriegsschiffe ihrerseits gerade dabei waren mit voller Absicht einen ebenso zivilen Konvoi zusammenzuschießen.

              Obwohl Worf glücklicherweise nicht ausgeliefert wird, fängt er sich doch noch eine Schelte von Sisko. Das ist zwar interessant wenn man sieht, dass er ihn zuvor bedingungslos verteidigt hat, aber dennoch finde ich es hier unfair.

              Man hat zuvor häufig genug gesehen, dass Sternenflotten-Offiziere darauf trainiert sind genau den Moment zwischen der Enttarnung und dem Aufbau der Schilde zu nutzen. Bei einer realistischen Umschaltzeit zwischen Tarnung und Schilde bleibt im 24. Jahrhundert imo gar nichts anderes übrig als auf Verdacht zu feuern.

              Sisko vergißt hier auch völlig, dass es Worfs Aufgabe war den zivilen cardassanischen Konvoi zu beschützen. Wenn Worf das tückische Spiel der Klingonen weiter mitgespielt hätte, kann man sich sicherlich ausrechnen was mit dem Konvoi und den Zivilisten, die sich darauf verlassen haben, dass Worf sie beschützt, passiert wäre.
              Nein, um den Konvoi verteidigen zu können, mußte er das Muster der klingonischen Kampftaktik durchbrechen, dazu hat er eine Chance gesehen und sie zu recht genutzt.

              Das Ergebnis hätte natürlich tragisch sein können, aber die Schuld hätte imo ausschließlich der klingonische Captain gehabt; - der, wenn er mit seinem getarnten Ziviltransproter schon in eine Schlacht gerät, sich niemals ohne Vorwarnung direkt (wie es, wenn auch unsinnigerweise, auch ein BoP tun würde) vor den Kanonen eines feindlichen Schiffes hätte enttarnen dürfen.

              Obwohl ich hier die Schelte also als ungerecht empfinde, bin ich nicht der in den Episodenthreads zuvor geäußerten Meinung, dass Sisko Worf nicht mögen würde:
              Worf ist bei "DS9" als Siskos Schüler eingeführt worden, Sisko hält imo ausgesprochen viel von Worf und verlangt dementsprechend auch außergewöhnlich viel von ihm.
              Sisko ist zu Worf imo so hart, weil er ihn als zukünftigen Captain sieht, wie er am Ende der Szene ja auch selbst sagt.
              Nett fand ich dann noch, wie Sisko meint, dass ein Captain weiß wann er zu lächeln hat, weil das die Truppen glücklich macht.

              Fazit:
              Von der Story her ist das eine der ganz schwachen Gerichtsfolgen von "Star Trek".
              Der Ausgangsfall ist einfach zu klar und wird von Sisko auch perfekt zu Beginn der Folge zusammengefaßt. In der ganzen Folge gelingt es dann niemals mehr Zweifel daran zu wecken, dass es auch anders gewesen sein könnte als Sisko zu Beginn gesagt hat. Die Lösung ist am Ende hervorragend präsentiert, aber bei genauerer Betrachtung doch recht plump.
              In dieser Folge wird Worf beständig großes Unrecht getan; das fängt damit an, dass die Sternenflotte ihn einfach einer feindlichen Macht ausliefern will und hört dann mit Siskos Schelte auf.
              Außerdem werden Worf hier Worte und Handlungen zugeschrieben, die imo nicht unbedingt seinen Charakter entsprechen.
              Im Gesamtüberblick, wie auch bei vielen Details habe ich den Eindruck, dass die Autoren nicht wirklich mit den Charakteren und mit "Star Trek" vertraut waren (passend zu dieser Vermutung, scheint es auch ihre erste Folge gewesen zu sein).
              Positiv zu erwähnen ist Siskos Leistung, der Charakter Ch'Pok sowie das interessante Stilmittel, dass die Zeugen während der Rückblenden direkt zum Zuschauer sprechen.
              Storymäßig ist die Folge imo ganz großer Unfug; was sie dann rettet ist die Präsentation, die wirklich erheblich besser ist, als bei wirklich schlechten Folgen.
              Mit 3 Sternen kann die Folge am Ende aber mehr als zufrieden sein.

              ***
              Zuletzt geändert von John Sheridan; 17.07.2008, 14:28.

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                #37
                Zitat von MFB Beitrag anzeigen
                ABER: Eine bessere Bewertung der Folge verhindert, dass Sisko Worf am Ende der Folge zusammenstaucht. "Nie, nie, nie auf ein unidentifiziertes Schiff feuern." Wer`s glaubt. Was soll Worf den machen? Zusehen, wie sich der klingonische Kreuzer enttarnt und abwarten, bis er feuert?

                Das ist irgendwie absolut scheinheilig. JEDER Captain würde feuern, wenn er das Angriffsmuster erkannt hat. Würde er nicht feuern, brächte er sein eigenes Schiff und in diesem Fall den Konvoi in Gefahr.

                Es klingt hart, ich weiß, aber wenn ein ziviles Schiff (mit einer Tarnvorrichtung ???) sich mitten in ein Kampfgebiet begibt, ist der Kommandant selber schuld, wenn sein Schiff vernichtet und alle Passagiere getötet werden.

                In diesem Zusammenhang ist es auch von O`Brien bescheuert zu behaupten, er hätte an Worfs Stelle abgewartet.
                Same here.

                Worfs Traum zu Beginn war für Trek Verhältnisse ziemlich brutal, aber ich fand die gezeigten Verletzungen um ein Vielfaches glaubwürdiger als die paar Schrammen, die da sonst immer gezeigt werden, wenn bei Raumkämpfen jemand verwundet wird.

                Ich hatte mit einer recht gemütlichen Gerichtsfolge gerechnet, aber "Rules of Engagement" hat meine Erwartungen deutlich übertroffen - bleibt jedoch trotzdem hinter seinen Möglichkeiten zurück.

                Der Spiel der Klingonen ist leider ziemlich durchschaubar und konstruiert. Schon nach der ersten Rückblende war mir klar, was da gespielt wird und ich hatte bis zuletzt gehofft, dass es nicht so kommen würde. Es wurde ja schon angesprochen: Kein Captain eines Zivilschiffes (Mit Tarnung?) wäre jemals so dämlich mitten in ein Kampfgebiet zu fliegen und dann vor der Mündung eines Kriegsschiffes aufzutauchen.
                Und jeder Kommandant, der noch halbwegs bei klarem Verstand ist, hätte in Worfs Situation gefeuert. Jeder! Unter den gegebenen Umständen war es die einzig logische Option.

                Reichlich hirnverbrannt war Siskos Standpauke am Ende. Als er Worf zusammen staucht, dass es sein Fehler war die Mission anzunehmen, konnte ich nur noch mit dem Kopf schütteln. Halloho?!?! Er hat ihm doch den Befehl gegeben, die Mission zu befehligen, und wenn etwas schief läuft ist Worf als Befehlsempfänger selbst schuld, weil er den Befehl hätte verweigern müssen? Geht's eigentlich noch? Es wäre seine Aufgabe als Worfs Vorgesetzter gewesen zu erkennen, dass es nicht klug sein kann, den einzigen Klingonen in Starfleet in eine Situation zu schicken, wo er gegen feindliche Klingonen kämpfen muss.

                Besonders gefallen hat mir die Erzählweise der Folge mit den Rückblenden. Sticht mal aus dem Einheitsbrei heraus und wirkt erfrischen unkonventionell.

                Den klingonischen Advokanten fand ich auch gut (Er sah btw. aus, als ob er gar keinen Hals hätte. ). So arrogant, schleimig und hinterfotzig wie der war, erinnert er mich glatt ein wenig an Weyoun.

                Fazit:
                Keinsfalls das Non-Plus-Ultra, aber an sich eine herausragende Folge. Leider verbaut sich "Rules of Engagement" die höhere Wertung durch genannte, völlig unnötige Schwächen.

                4*

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                  #38
                  Mir gefällt die Folge nicht soo sonderlich. Die Handlung war vorhersehbar und hatte nichts von dem Tiefgang der TNG Gerichtsverhandlungen, in denen es zumeist um substanzielle Grundfragen ging und nicht nur um das Schicksal eines Einzelnen. Bin nicht sonderlich beeindruckt.

                  Nur in einem widerspreche ich. Siskos Standpauke war genau richtig. Er trägt die Verantwortung, dass Worf in die Situation kam, also hat er auch dafür zu sorgen, dass Worf die richtigen Schlüsse daraus zieht. Schließlich wird er irgendwann wieder Worf das Kommando über die Defiant übergeben wollen und wenn Worf weiterhin im Kommandobereich arbeiten will auch müssen, möchte er Worfs Karriere nicht einfrieren, und das kann er nur, wenn er sieht, dass Worf seine Lehren aus der Vergangenheit gezogen hat. Ich empfinde das auch gar nicht als echte Standpauke. Sisko macht ihm klar wie er sich zu verhalten hat, aber er zeigt doch eine erhebliche Portion Verständnis wie schwer man es in dieser roten Uniform doch hat. Ein anderer Captain hätte zu Worf nichts gesagt und ihm stattdessen einfach keine so große Verantwortung und Befehlsgewalt mehr übertragen. Da finde ich Siskos direkte Art besser.

                  Die Situation erinnert mich ein wenig ans US Miliär, bei dem auch gerne Soldaten vor ähnlich schwierigen Entscheidungen stehen und anschließend zurecht öffentlich angeprangert werden, wenn einmal wieder eine große Anzahl Zivilisten ums Leben kam.

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                    #39
                    Zitat von Nicolas Hazen Beitrag anzeigen
                    Eine sehr interessante Folge in bester Tradition etlicher Gerichtsserien , nur um längen besser als alles was ich in solchen Serien bisher gesehen habe. Worf's Handeln regt durchaus zum Nachdenken an, IMO hat er als Kommandant eines Kriegsschiffes aber richtig gehandelt. Der klingonische Ankläger ist auch recht gut geschrieben: Der wohl größte Widerling aller Klingonen die man bislang zu Gesicht bekam !
                    5 Sterne.
                    Naja, General Chang war auch kein netter Zeitgenosse, oder? Und seit ST VI kennen wir Klingonische Anwälte (Colonel Worf).

                    Ich fand die Folge war relativ interessant, denn man konnte im Gegensatz zu vielen Gerichtssendungen den Verlauf relativ gut erkennen.

                    Wäre die Vulkanierin mit Salesch verwandt, wäre am Ende Picard in die Anhörung gerannt mit einem Überwachungsband, das eindeutig belegt, dass Worf gar nicht die Defiant befehligte. Dann wäre Dr. Bashir gekommen hätte aufgeklärt, dass der Kommandant dieser Defiant ein Klon wäre, der von bösen Romulanern gemacht wurde...

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                      #40
                      Vier Sterne von mir für diese Folge. Anders als in TNG, wo mir die Klingonen-Folgen oft gar nicht gefielen, finde ich die Klingonen in DS9 sehr unterhaltsam
                      Zitat von Phelia Beitrag anzeigen
                      Dann hat mir der Erzählstil bei den Rückblenden so gar nicht gefallen, obwohl es immerhin nett war, mal eine andere Kameraführung zu sehen (ich meine, wenn die Darsteller immer direkt zu den Zuschauern gesprochen haben).
                      Das war schon sehr ungewohnt, aber zur Folge passte es noch ganz gut, da es nicht übertrieben wurde, und in der Szene mit Quark war es sogar richtig witzig.
                      Zitat von Sternengucker Beitrag anzeigen
                      Wieso ist es nicht glaubhaft, daß auch Klingonen absolut hinterlistige falsche Hunde sein können?
                      Diesen ganzen kulturpsychologisch wertvollen Überbau von wegen Krieger mit ausgefeiltem Ehrenkodex habe ich nie geglaubt. Die Klingonen würden ihre ganzen Geschichten sicher auch selbst gerne glauben, und natürlich legt ein Klingone großen Wert auf Ansehen als Krieger, aber ganz real benutzen die Klingonen auch Hinterlist, um zum Erfolg zu kommen. Und für ihr Imperium tun sie ja auch fast alles.
                      Zitat von Ford Prefect Beitrag anzeigen
                      der Abschlussdialog von Sisko und Worf auf der Defiant (rote Uniform, vier Rangpins) war schließlich wieder sehr schön.
                      Worf in der roten Uniform tut sich ganz schön schwer. Dass er je ein guter Starfleet-Captain wird, bezweifele ich. Da wird er noch einige Lehrjahre als Erster Offizier brauchen. Sisko hat es ihm ja erklärt, worauf es in Starfleet ankommt: Lieber das eigene Schiff verlieren, als ein ziviles Schiff versehentlich abschießen. Zwar hat Worf sich hin und wieder unter Kontrolle, aber sehr oft, wie z.B. in dieser Folge, als er den Anwalt schlägt, auch nicht. In der Folge "Das Schwert des Kahless" kam er auch erst recht spät zur Besinnung, aber immerhin.
                      Zitat von Ductos Beitrag anzeigen
                      Dieser Klingonen-Anwalt ist ein ziemlich gerissener Hund. Ich gebe zu, er hatte Charisma und wäre es ein Romulaner gewesen, hätte ich 5* gegeben, aber da ich den Klingonen so ein dreckiges Spiel net abkaufe gebe ich nur 4*. Die Dialoge waren eindeutig sehr gut, vorallem dank Ch'Pok, der wie schon erwähnt ein verdammt guter Kläger war. Aber wenn ich die Klingonen betrachte, passt so ein falsches Spiel net zu ihnen. Sie sind offensive Naturen IMO, Romulaner bsw. net.
                      Sehe ich nicht so. Der Anwalt war wirklich charismatisch und sehr wirksam. So einen Verteidiger hätten McCoy und Kirk in Star Trek VI gebraucht Aber dass Klingonen weniger hinterlistig sind als andere Völker, finde ich nicht. Selbst in TOS-Zeiten ("Kennen Sie Tribbles"), oder in TAS ("Die Zeitfalle") waren sie sehr hinterlistig.
                      Zitat von MFB Beitrag anzeigen
                      Was soll Worf den machen? Zusehen, wie sich der klingonische Kreuzer enttarnt und abwarten, bis er feuert?[...] Es klingt hart, ich weiß, aber wenn ein ziviles Schiff (mit einer Tarnvorrichtung ???) sich mitten in ein Kampfgebiet begibt, ist der Kommandant selber schuld, wenn sein Schiff vernichtet und alle Passagiere getötet werden. In diesem Zusammenhang ist es auch von O`Brien bescheuert zu behaupten, er hätte an Worfs Stelle abgewartet.
                      Ich finde nicht, dass O'Brien bescheuert ist. Worf hätte durchaus noch ein paar Sekunden zögern können. Oder wenigstens noch mal fragen. Für mich sah es nicht so aus, als ob die Defiant kurz vor der Vernichtung stand. Er hätte auch ein Ausweichmanöver befehlen können, oder nicht mit voller Waffenstärke schießen (Photonentorpedos und Phaser sind da variabel ). Oft heißt es ja auch, auf Waffen oder Antrieb zielen, wenn man ein Schiff nicht zerstören will. Das hat Worf nicht getan. Aber O'Brien hätte es tun können. Worf hat ja auch nicht selbst geschossen, dieser Aspekt wurde dann auch noch unterschlagen.
                      Zitat von Corran Zann Beitrag anzeigen
                      Wäre die Vulkanierin mit Salesch verwandt, wäre am Ende Picard in die Anhörung gerannt mit einem Überwachungsband, das eindeutig belegt, dass Worf gar nicht die Defiant befehligte. Dann wäre Dr. Bashir gekommen hätte aufgeklärt, dass der Kommandant dieser Defiant ein Klon wäre, der von bösen Romulanern gemacht wurde...
                      Ich fand es auch relativ gut, dass der Fall sehr bodenständig von Odo aufgeklärt wurde und nicht eine wilde Science-Fiction-Erklärung herhalten musste. In diesem Fall hätte das der Geschichte nur geschadet.

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                        #41
                        Eine ziemlich gelungene Folge.
                        Zum ersten Mal seit langem sehen wir einen Klingonen, der kein Angehöriger des Militärs sondern Zivilist (Jurist) zu sein scheint. Eine wirklich gelungene Abwechslung. Das ist ein Widersacher, den man nicht so schnell vergisst.
                        Positiv aufgefallen sind natürlich auch die Rückblenden, in denen Zeugenaussagen und Erinnerungen miteinander verschmelzen (Sisko beim Briefing, O'Brien während des Kampfeinsatzes usw.). Das ist ein sehr interessantes Stilmittel und hebt die Folge von anderen ihrer Art ab.
                        Wie bei gelungenen Folgen üblich werden durch die Handlung die meisten der Hauptfiguren sinnvoll integriert. Sub-Plots, die mit der eigentlichen Handlung nichts zu tun haben, entfallen daher.

                        Der deus ex machina am Ende der Folge hätte allerdings nicht unbedingt sein müssen. Die Wendung, dass das Raumschiff ein Fake war, ist zwar überraschend und auch die Art und Weise, wie Sisko sie präsentiert ist ziemlich mitreißend, aber letztlich erscheint es doch als Notlösung, um Worf doch nicht ausliefern zu müssen.

                        Zitat von newman Beitrag anzeigen
                        Die Situation erinnert mich ein wenig ans US Miliär, bei dem auch gerne Soldaten vor ähnlich schwierigen Entscheidungen stehen und anschließend zurecht öffentlich angeprangert werden, wenn einmal wieder eine große Anzahl Zivilisten ums Leben kam.
                        Naja, aber selbst bei einem Vorfall wie dem Tanklasterangriff vor geraumer Zeit, bei dem zahlreiche Zivilisten umgekommen sind, stand ja nie ernsthaft zur Debatte, Oberst Klein an die Afghanen auszuliefern. Insofern sehe ich eigentlich nicht so viele Paralellen zu der DS9-Folge. Eigentlich verwundert es doch sehr, dass die Föderation ihre Offiziere nicht gegen solche Unfälle absichert. Keine militärische Organisation würde bei so einer Sachlage ihre Mitglieder an den Feind ausliefern.
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                          #42
                          Die Folge war ganz interessant, jedoch schwingt hier mal wieder Star Trek-typische Naivität mit. Okay, Worf hat Zivilisten auf dem Gewissen, aber das wäre dann in erster Linie ein Problem, das er mit sich selbst ausmachen muss. Politische oder militärische Konsequenzen sind da doch eher überzogen, wieso sollte Worf deshalb ausgeliefert werden? Wieso sollten die Klingonen dann freie Hand haben? Die Föderation würde jeden Krieg verlieren, wenn sie tatsächlich diese Maßstäbe anlegen würde, die hier in der Folge angesprochen wurden.

                          Die Grundprämisse der Folge funktioniert also einfach nicht.

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                            #43
                            Die Folge an sich ganz o.k. aber dieses gerichtsszenario hatten wir bei Star Trek schon oft und es ist nicht gerade neu. Und umso öfter wir sowas sehen es wird dadurch nicht besser. Wer mußte sich nicht schon alles vor gericht verantworten ? Kirk, Data, Riker, dax und jetzt ist Worf dran.
                            Naja es war spannend aufbereitet mit den aussagen der ebteiligten. Und wie Sisko zum schluss den klingonen abserviert hat war sehr schön. ich habe mir gleich gedacht das die Klingonen irgendwas im schilde führen.
                            Also mehr als mittelmaß war die folge nicht. Mir fällt auch auf das Worf ziemlich oft von Sisko runtergemacht wird. So im vergleich zu anderen offizieren.

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                              #44
                              Mir hat die Folge nicht gefallen. Ich fand diese recht langweilig und das Vorgehen der Klingonen plump und total unehrenhaft. Weiters war es ja auch klar das Worf nicht ausgeliefert werden würde, was natürlich nicht förderlich für die Spannung war. Somit gibt es nur zwei Sterne von mir.
                              Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

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                                #45
                                Zitat von Space Magnum 3k Beitrag anzeigen
                                Die Folge war ganz interessant, jedoch schwingt hier mal wieder Star Trek-typische Naivität mit. Okay, Worf hat Zivilisten auf dem Gewissen, aber das wäre dann in erster Linie ein Problem, das er mit sich selbst ausmachen muss. Politische oder militärische Konsequenzen sind da doch eher überzogen, wieso sollte Worf deshalb ausgeliefert werden? Wieso sollten die Klingonen dann freie Hand haben? Die Föderation würde jeden Krieg verlieren, wenn sie tatsächlich diese Maßstäbe anlegen würde, die hier in der Folge angesprochen wurden.

                                Die Grundprämisse der Folge funktioniert also einfach nicht.
                                Kann mich da nur anschließen, wenn sich dauernd feindliche Schiffe enttarnen und dann auf ihn feuern muss er den Feuerbefehl geben wenn sich ein Schiff enttarnt. Alles anders wäre in dieser Situation absurd. Wenn man Siskos hohes Ross mit seinem Verhalten in Bezug auf die Romulaner vergleicht, ist das schon sehr heuchlerisch oder sehr blauäugig!

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