[091]"Strafzyklen"/"Hard Times" - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

[091]"Strafzyklen"/"Hard Times"

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #61
    Ich fand die Folge gut.
    Es war eine sehr interessante O'Brien Folge. Ich finde das die Gefangenschaft nur ein Implantat war, ist ziemlich interessant aber auch sehr erschreckend.
    Sehr gut gespielt von Colm Meany.

    gebe 4 Sterne
    I don't need Drugs.
    Just give me Music...

    Kommentar


      #62
      Eine sehr gute Miles-Folge!Die Gespräche mit Ee`char gehen echt unter die Haut.Als Miles sich dann im Frachtraum das Leben nehmen will,sieht man nix mehr vom Held von Setlik III.Eine sehr starke Folge!

      5 Sterne dafür
      Betrüge nie einen Klingonen,es sei denn,sie sind sicher,daß sie niemand erwischt! 192.Erwerbsregel
      Jadzia Anna,geboren am 31.12.2008,die Flecken wachsen...

      Kommentar


        #63
        Zu Beginn erlebt man das Ende von O'Briens Gefangenschaft, wie er ergraut und ziemlich heruntergekommen in seiner Zelle sitzt.
        Sogleich erscheinen seine Gefängniswärter (die eine gewisse Ähnlichkeit mit Cardassianern haben) und teilen ihn mit, dass seine Strafe verbüßt ist und er nun gehen muß.
        O'Brien kommt damit gar nicht klar, am liebsten würde er in seinem vertrauten Gefängnisalltag bleiben, kann er sich doch kein anderes Leben mehr vorstellen und weiß daher nicht wohin er denn sonst gehen soll.

        Das ist sehr beeindruckend und bedrückend zugleich und ich denke bei einer solchen Folge sollten Zuschauer, die jahre- oder wie in diesem Fall jahrzehntelange Haftstrafen allzu gerne auf die leichte Schulter nehmen, mal ihre Position überdenken.
        Der Großteil von Miles Problemen ist den Folgen der langen Gefangenschaft und der Gewöhnung an den Gefängnisalltag zuzuschreiben.
        Zwar kommen hier noch die nach unseren Maßstäben unmenschlichen Haftbedingungen sowie die Tötung von Ee'char hinzu, aber auch wenn man dies wegließe hätte O'Brien im großen ganzen immer noch die gleichen Schwierigkeiten sich wieder an sein Stations-Leben zu gewöhnen, - nur halluzinieren und versuchen sich selbst umzubringen würde er wohl nicht.

        Zunächst ist O'Brien natürlich verwirrt, dass sich Kira in 20 Jahren nicht verändert hat, aber diese Verwirrung wird in der weiteren Folge nicht mehr weiter thematisiert. Imo ist der Hauptgrund dafür, dass Miles seine Bestrafung "nur" in seiner Erinnerung erlebt hat, dass es nur so möglich war einen der Serienhelden eine so lange Haftstrafe auszusetzen. Ansonsten ist die eingesetzte Methode für die Bedeutung der Folge sehr gering.
        Für O'Brien waren diese 20 Jahre real und genau daraus resultieren seine Probleme sich wieder an den Alltag zu gewöhnen.
        Abgesehen von Kira, die zu stark auf dieser "Das war ja alles nicht real"-Welle reitet (man weiß ja aus vielen anderen Serienmomenten, dass Kira manchmal eben die Sensibilität eines Presslufthammers besitzt) und natürlich Molly (weil sie eben ein Kind ist), verhalten sich alle Stationsbewohner imo in etwa so, wie man es auch erwarten würde, wenn O'Brien seine Haft in Realzeit verbüßt hätte.

        Zum Verfahren, welches zu O'Briens Verurteilung führte, wird in der Folge keine Stellung bezogen.
        Daher kann man sich darüber imo auch kein Urteil erlauben und sagen, ob es nach den Maßstäben dieser Rasse (die sicherlich nicht zu den freundlichsten Zeitgenossen zählen) ordentlich war oder nicht.

        Sisko kommt die Aufgabe zu Keiko über die Situation zu informieren und er erledigt das mal wieder mustergültig.

        Der Shuttle-Anflug, als O'Brien nach DS9 zurückkehrt ist wunderbar gemacht: Irgendie wirkt die Station hier (also wenn man sie durch das Fenster betrachtet) wirklich um einiges schöner/beeindruckender als in vielen "normalen" Szenen.

        Die Begrüßung durch Bashir war gelungen, - Bashir hat das im großen Ganzen ziemlich gefühlvoll durchgezogen.
        Dass O'Brien behauptet er wäre in seiner Zelle ganz alleine gewesen sorgt gleich für Spannung, da man natürlich erfahren will wieso er in diesem Punkt lügt.

        Ee'char war wirklich ein guter Zellengenossen, der O'Brien gleich sehr freundlich begrüßt hat und mit ihm Freundschaft geschlossen hat. Da hat O'Brien zunächst wirklich Glück gehabt, - er hätte all die Jahre ja auch alleine oder mit einen Gewalttäter verbringen können.
        Nur Ee'char tut mir leid (auch wenn er nicht real war), - er hätte mehr verdient gehabt, als einen Zellengenossen der ausrastet und ihn umbringt.

        Der Schauspieler verkörpert Ee'char wirklich großartig. Auch vom Äußeren her ist die blasse Haut, die grauen langen Haaren und der ziemlich dürre Köprer absolut perfekt, - genauso stellt man sich jemanden vor, der viele Jahre in so einem Loch sitzt.

        Im Gespräch mit Keiko verweist Bashir nochmal auf all die schrecklichen Dinge, die O'Brien bereits zuvor durchgemacht hat. Sehr schön ist dabei der Rückgriff auf die Verhandlung auf Cardassia Prime, aber was war das für eine Gefangenschaft, die zuvor erwähnt wurde, hat man das in einer der "Star Trek"-Serien gesehen (war das vielleicht die Geschichte mit seinem Klon?)?
        Leider kann Bashir O'Brien nicht helfen wenn er nicht sein gesamtes Erinnerungsvermögen löschen will, also muß O'Brien lernen mit seiner 20 jährigen Haft zu leben

        Man hat es leider versäumt mit Ee'char's Erscheinen auf der Station etwas zu spielen, geht doch schon aus seinem ersten Erscheinen zweifelsfrei hervor, dass er nur eine Halluzination ist.
        Imo wäre es interessant gewesen, wenn man sich als Zuscher die Frage hätte stellen können, ob es nicht vielleicht der echte Ee'char ist, der irgendwas von O'Brien will.

        Imo wird zum ersten Mal erwähnt, dass es auf DS9 einen Counselor gibt (und vielleicht nicht nur einen, wenn man Julians "Sie können auch zu einen anderen Counselor gehen." ernst nimmt) und O'Brien wird da sicherlich einige Sitzungen brauchen.
        Schon heftig, wie er da ohne nachzudenken anfängt sein Essen zu sortieren um sich einen Vorrat anzulegen.

        Das ist etwas, was er neben vielen anderen Dingen von Ee'char gelernt hat, der seine Gefangenschaft mit bewundernswerter Lockerheit durchsteht.
        Herrlich, wie er diesen Falken nachmacht und O'Brien ihn dann fragt, wie er das bloß schafft, worauf er sofort nochmal zu seiner Falken-Figur ansetzt.
        Ee'char: "Nach 6 Jahren an diesen Ort lernt man entweder zu lachen oder man wird verrückt. Ich bevorzuge das Lachen."
        Diese Sandmalereien fand ich auch ziemlich interessant.

        Auf DS9 muß Keiko feststellen, dass Miles sich noch weitere Angewohnheiten aus dem Gefängnis nicht so einfach abgewöhnen kann: So verbringt er die Nacht auf den Fußboden schlafend.

        Worfs Einsatz fand ich sehr nett. Bisher schien er ja immer eher dazu zu tendieren O'Brien loswerden zu wollen, aber diesmal hat er offenbar aus eigenen Antrieb mit ihm Dart spielen oder Kajak fahren wollen, - schade, dass man das nie sieht, nach Odo ist Worf jetzt schon die zweite Person, die ich zu gerne mal in einem Kajak sehen würde.

        Interessant, dass O'Brien sich ausgerechnet Jake anvertraut um sein Wissen über die einzelnen Werkzeuge zu überprüfen.
        Die Szene danach verstehe ich ehrlich gesagt nicht so ganz, was war das denn für eine Person, die O'Brien da anspricht? Der Typ war irgendwie so herablassend.

        Heftig, wie O'Brien dann Julian anfährt, dass er in den 20 Jahren seine anmaßende, arrogante Haltung nicht vermißt hätte, ihn auffordert sich von ihm fernzuhalten und ihn dabei sogar droht.

        Anschließend bekommt man eine eindringliche Szene präsentiert in der O'Brien im Gefängnis das erste Mal ausrastet und von Ee'char wieder beruhigt wird.
        O'Brien: "Diszipliniert doch!"

        Erschreckend, dass es auf DS9 dann auch Quark erwischt, der nun wirklich gar nichts gemacht hat und O'Brien keinen objektiven Grund gegeben hat wütend zu werden.

        Nach all den Vorfällen hat es sich O'Brien dann wirklich verdient zu Sisko zitiert zu werden.
        Ich finde es immer sehr gut, dass Sisko in solchen Situationen nicht den väterlich Verständisvollen macht, sondern total autoritär auftritt und sein Gegenüber erstmal richtig zusammenstaucht, - Sisko hat das einfach so gut drauf, dass es den Betroffenen genauso hilft.
        Großartig wie Sisko nur durch einen Blick unterbindet, dass O'Brien seine üble Beleidigung gegen Quark zu Ende ausspricht.

        Als O'Brien sich dann sofort danach auf den Weg zu Bashir macht um ihn anzuschnauzen, kann der gute Julian mal wieder Standhaftigkeit beweisen.
        Stark, wie er mit fester Stimme erklärt, dass Miles nicht nach seiner Hilfe verlangen mußte.

        Wie O'Brien in seinem Quartier dann seine Tochter anbrüllt nur weil diese möchte, dass er sich ein Bild von ihr ansieht, war natürlich besonders erschreckend, solche Szenen sind immer schockierend und dies ist dann der letzte Auslöser, der Miles dazu bringt eine Waffe in die Hand zu nehmen um sich selbst zu töten.

        Zum Glück taucht dann jedoch Julian auf und bringt Miles mit beeindruckender Ruhe dazu endlich zu erzählen, was wirklich in dem Gefängnis passiert ist.

        Die folgende Szene aus dem Gefängnis ist unglaublich stark und imo der absolute Höhepunkt der Folge:
        Absolut erschreckend, wie O'Brien Ee'char dabei beobachtet, wie er an einen versteckten Vorrat mit Essen geht und sich sofort auf ihn stürzt.
        Nach kurzer Rangelei hat O'Brien Ee'Char dann getötet und direkt darauf wird diese Tat absolut sinnlos, als O'Brien dann feststellt, dass Ee'Char für beide etwas aufgehoben hat.
        Der Moment als O'Brien dann feststellt, dass Ee'Char nicht wieder zu sich kommt, weil er ihn getötet hat und dann das Essen fallen läßt, weil er seine Tat realisiert, war extrem gut von Colm Meaney gespielt.
        Ich frage mich bei der Szene nur, wieso Ee'Char zuvor geleugnet hat, dass er noch einen Vorrat hatte, wenn er ohnehin mit O'Brien teilen wollte?
        Auf jeden Fall würde Ee'Chars Tod aber dadurch sinnlos werden, dass die Wächter am nächsten Tag dann wieder Essen gebracht haben.

        Indem er sich Julian anvertraut hat, hat Miles das schlimmste überstanden und kann nun daran arbeiten die Ereignisse aus dem Gefängnis weiter zu verarbeiten. Das mag etwas einfach wirken, aber immerhin wird deutlich gemacht, dass es für Miles noch ein langer Weg ist.

        Dass ab der nächsten Folge nie wieder auf diesen Vorfall eingegangen werden wird, ist natürlich schade und ist darin begründet, dass eben die Einzelepisode das wesentliche Strukurelement einer "Star Trek"-Serie ist.
        Es gibt viele Momente, wo man sich mehr Zusammenhang wünscht, aber es ist jedenfalls nicht "Strafzyklen" anzulasten, dass spätere Folgen auf die Ereignisse keinen Bezug mehr nehmen.

        War schön, wie Miles am Ende dann von seiner Familie empfangen wird und Molly sofort zu ihm kommt, obwohl er sie zuvor angeschrien hat.

        Fazit:
        Schon eine beeindruckende Folge, die deutlich macht, dass lange Haftstrafen nicht so einfach wegzustecken sind, wie das in der Öffentlichkeit oft behauptet wird.
        Die Folge lebt v.a von dem starken Schauspiel Meaneys und des Ee'Char-Darstellers, - zusammen bilden die beiden Charaktere ein in dieser Folge unschlagbares Team.
        Höhepunkt der Folge ist der Moment als Ee'Char von O'Brien getötet wird, - diese Szene ist mit dieser Inszenierung auf jeden Fall 6 Sterne wert.
        Der Rest der Folge ist etwas schwächer aber im Ergebnis bekommt man eine Episode im hohen 5 Sterne - Bereich.

        ** ***
        Zuletzt geändert von John Sheridan; 18.07.2008, 15:14.

        Kommentar


          #64
          Gna! Auch beim zweiten Mal sehen konnte mich "Hard Times" nicht wirklich überzeugen. Es ist das alte leidige Trek-Problem: Ein Charakter erlebt ein ganz schlimmes Trauma, da wird dann eine halbgare Folge lang drauf herumgeritten, und spätestens zwei Folgen ist wieder alles vergessen.

          Leute, das ist keine Charakterentwicklung!!

          Die Grundidee ist hervorragend (Mal vom üblichen Alien-der-Woche-Mist abgesehen ), aber konsequent umgesetzt letztlich wertlos. Für sich alleine genommen ist "Hard Times" eine imo etwas zähe, aber doch okaye Folge, aber dadurch dass O'Brien sofort wieder der Alte ist, ist das einfach nur nutzlos! Die Auflösung ist einfach nur billig, da wär's mir noch lieber gewesen, Bashir hätte irgendeinen Weg gefunden, die Erinnerungen wieder aus O'Briens Gedächtnis zu löschen.

          Da wäre es zwar immer noch eine leidige Wir-müssen-den-Zuschauer-bilden-Folge gewesen, aber zumindest im Kontext gesehen nicht so ein inkonsequenter Unfug!

          3*

          Kommentar


            #65
            Mir ist der Soundtrack aufgefallen, der sehr dramatisch und eindrucksvoll ist. Wahrscheinlich ist es mal wieder nur ein speziell dafür komponiertes Orchesterstück, aber weiß trotzdem jemand, ob ich den Titel irgendwo bekommen kann?


            Gruß, Mathias

            Kommentar


              #66
              Wow...

              Die Folge habe ich eben zum ersten Mal gesehen.

              Das ist die eindrückliste StarTrek Folge die ich je sah, hätte nicht gedacht das in der Reihe so weit gegangen wird das ein Mitglied der Sternenflotte zum Selbstmord getrieben werden könnte, das thematisiert wird und ohne großen Zeigefinger am Schluss. Durch vergangene TNG Folgen geprägt habe ich die ganze Zeit gedacht das das wohl kaum durchgezogen werden würde, alles nur ein Hologramm oder OBrian ein Double ist und deshalb sich nicht "Standesgerecht" verhält.

              TP

              Kommentar


                #67
                So eine Strafe wäre bei uns mal angebracht würde Geld sparen und Zeit und somit hätten sie ein leben lang physische Erringung an was. Man müsste nur bestimmte Programme haben für bestimmte verbrechen eben.
                "Alle Menschen sind von Geburt an gleich und die Erde ernährt alle. Wenn ein Mensch geboren wird hat er das Anrecht auf ein Stück Land, das Ihm ernähren kann. Wenn aber alles Land schon aufgeteilt ist unter wenigen, die meine das sei Ihr Eigentum, dann muss ein Ausgleich geschaffen werden. Dieser Ausgleich ist ein Grundeinkommen, für diejenigen die kein eigenes Land mehr haben und sich nicht selbst versorgen können"

                Kommentar


                  #68
                  Zitat von Soran Beitrag anzeigen
                  Naja so ganz harmlos war die Folge ja wirklich nicht. O'Brien killt Id'Shar, brüllt seine Tochter an oder versucht sich umzubringen. Ob man deswegen sagen muss "ab 16", weiß ich nicht.
                  Sicher ist die Folge, die ich mit sechs Sternen bewerte, keine Humorfolge und nicht leicht zu konsumieren, aber ab 16 ist übertrieben. Die DVD selbst hat FSK-12.
                  Zitat von Zefram Beitrag anzeigen
                  Eine wirklich geniale Folge, die die Härte des psychischen Terrors, der in so einem Gefängnis durchlebt werden muss, offenbart! Die Folge ist nichts für schwache Nerven! Selbst der sonst so gefasste Miles verkommt zu einer Art "monster", der seine Gefühle nicht mehr kontrollieren kann!
                  Ich denke, auch da gibt es wesentlich härtere Filme, die ganz normal über den Fernsehbildschirm flimmern, als diese Star Trek-Folge. Dass O'Brien nach zwanzig Jahren ausrastet, macht ihn nicht zu einem Monster. Aber es zeigt, wie auch im Schlussdialog gesagt, dass es diese berühmte menschliche Evolution, die ja Picard immer wieder in TNG predigt, nie gegeben hat. Es sind die äußeren Umstände, die sich gebessert haben, nicht die menschliche Natur selbst.
                  Zitat von Starwatcher Beitrag anzeigen
                  Na ja, also nach 22 Jahren Dienstzeit und über 200 Kampfsituationen in die O'Brien verwickelt war und zuletzt nach dem traumatischem Erlebnis in dem Agrassi Gefängnis finde ich das eine Folge die sich mit der Psychologie von O'Brien beschäftigt längst überfällig.
                  O'Brien ist definitiv ein sehr interessanter, bei TNG von Anfang an unterbewerteter Charakter. Wenn ich mir mal ansehe, welche Charaktertiefe Geordi LaForge in sieben Staffeln TNG entwickelt hat, dann frage ich mich wirklich, warum man O'Brien nicht auch auf der Enterprise längst zum Chefingenieur gemacht hatte. Na ja, ging halt nicht, weil er anders als Geordi in der ersten TNG-Staffel kein Lieutenant Junior Grade war. Geordi wurde dann auch sehr schnell vom rot uniformierten Konsolenfritzen zum Lieutenant und zum Chefingenieur befördert und sehr schnell auch zum Lt. Commander, was ihm dann hier und da wohl auch zu Kopf gestiegen ist, während O'Brien immer derselbe sympathische Chief O'Brien geblieben ist.
                  Zitat von Mr.Viola Beitrag anzeigen
                  Es muss ja sehr schlimm sein, wenn man die Erinnerungen an 20 solcher Jahre im Kopf hat.
                  Wirklich schlimm ist dabei ja auch, dass alte Erinnerungen offenbar überschrieben oder verschüttet werden. Z.B. dass er Keikos Schwangerschaft vergessen hat. In dieser Folge war es auch wichtig, dass O'Brien Familie hat. Mit einem anderen DS9-Charakter hätte die Folge wohl auch nicht funktioniert. Allenfalls noch mit Sisko, der einen Sohn hat, aber ich weiß nicht, ob Avery Brooks das hätte spielen können. O'Brien verkörpert auf DS9 in gewisser Weise den bodenständigen Durchschnittsmensch. Von Sisko als Captain und Abgesandter hätte man vielleicht dann auch vielleicht auch einen zu edlen Charakter erwartet, dem die 20 Jahre nicht so viel anhaben können, aber das ist sehr schwer zu sagen. Major Kira hätte wohl aber keine zwei Jahre durchgehalten.
                  Zitat von Mr.Viola Beitrag anzeigen
                  Dass man dann auf diese Erlebnisse in den folgenden Episoden überhaupt nimmer eingegangen ist, finde ich auch sehr schade. Den Heilungsprozess von Miles hätte man sicher noch über einige Folgen hinausziehen können.
                  Ja, das ging dann auch wieder viel zu schnell. Hier fällt DS9 in alte Erzählmuster zurück, so dass man im Grunde auch glauben kann, dass die Handlung der Folge in einem Paralleluniversum stattgefunden hat, denn falls nicht, fehlt einfach die Kontinuität, wobei ich jetzt nicht die Sternzeiten dieser und der nächsten Folge verglichen habe.
                  Zitat von MFB Beitrag anzeigen
                  Die grundsätzliche Idee, einer solchen Bestrafung finde ich sehr interessant, aber zugleich absolut erschreckend. Du durchlebst 20 Jahre innerhalb weniger Stunden, freust dich dann darauf, all die Leute wiederzusehen. Und dann weiß keiner, wie er reagieren soll, denn aus deren Sicht war man ja nur kurz weg. So eine Bestrafung wünsche ich niemandem - vor allem auch, wenn man die Zustände im Agrassi-Gefängnis berücksichtigt.
                  Dennoch: Vermutlich ist diese Form der Bestrafung immer noch besser, als wirklich 20 Jahre eingesperrt zu sein und als alter Mann mit diesen Erinnerungen noch einen kurzen Lebensabend zu verbringen. Wirklich krank wird es aber, wenn die Dauer der Bestrafung quasi beliebig erhöht werden kann, wobei 20 Jahre unter diesen Bedingungen auch schon eine Ewigkeit sind, die eigentlich aus O'Brien ein noch viel elenderes Wrack hätten machen müssen.
                  Zitat von Master DJL Beitrag anzeigen
                  Diese Art der Bestrafung ohne ein ordentliches Verfahren zu verhängen fand ich selbst für eine Alien-des-Tages-Rasse übertrieben, in abgeschwächter Form wird das ganze ja auch nochmal in Voyager aufgegriffen.
                  Genau das ist auch der Punkt: Wenn die ganze Bestrafung in der Realzeit nur ein paar Stunden dauert, wieso hat man es dann so furchtbar eilig mit dem Verfahren ? Diese Alien-Rasse riskiert auch eine ganze Menge, wenn sie völlig undiplomatisch einfach Angehörige fremder Völker bestraft, die ihren Planeten besuchen. Was die Alien-des-Tages-Rasse angeht: Eine solche Bestrafungsmethode würde eigentlich auch gut zu Cardassianern passen, scheint es mir.
                  Zuletzt geändert von irony; 28.06.2009, 09:31. Grund: Tippfehler korrigiert

                  Kommentar


                    #69
                    Trotz Quasi-Reset-Button eine ziemlich starke Folge.
                    Man kann sich gar nicht vorstellen, was der Chief in den 20 Jahren durchgemacht hat: wenig Nahrung, keine Abwechslung, keine Zukunftsperspektive. Die Schwierigkeiten, mit denen der Chief nach seiner Rückkehr in die normale Welt konfrontiert wird, sind durchaus realistisch. Zwanzig Jahre kann man nicht so einfach wegwischen, wie man unter anderem an der Szene sieht, wo sich der Chief die Fleischstückchen beiseite tut.

                    Auf jeden Fall beweisen die Autoren hier eine erstaunlich realistische Betrachtung des Menschen: erst das Fressen, dann die Moral. Wenn gewisse Grundbedürfnisse nicht erfüllt sind, dann verhalten sich Menschen eben rücksichtsloser, als es man es bisher gewohnt war. Anders als Picard immer behauptet hat, ist es also nicht die Menschheit an sich, die sich weiterentwickelt hat, sondern die Lebensbedingungen haben sich einfach stetig verbessert und so die Entwicklung der Gesellschaft vorangetrieben.

                    Folgende Ungereitheiten sind mir allerdings aufgefallen:
                    - Warum geht Chief O'Brien eigentlich ins Quarks, wenn er doch in Ruhe gelassen will. Das habe ich bei Worf schon nicht verstanden und hier erst recht nicht.
                    - Bei der Szene gegen Ende, wo der Chief die Fässer im Lagerraum umhaut, fällt mir auf, dass Fässer und Kisten bei Star-Trek offenbar überhaupt niemals mit Inhalt gefüllt zu sein scheinen. Wozu braucht man dann Lagerräume?

                    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                    Genau das ist auch der Punkt: Wenn die ganze Bestrafung in der Realzeit nur ein paar Stunden dauert, wieso hat man es dann so furchtbar eilig mit dem Verfahren ? Diese Alien-Rasse riskiert auch eine ganze Menge, wenn sie völlig undiplomatisch einfach Angehörige fremder Völker bestraft, die ihren Planeten besuchen.
                    Ja, das ist wirklich ein Schwachpunk dieser Folge. Das ganze erinnert etwas an die wenig ruhmreiche TNG-Folge "Das Gesetz der Edo", wo man vorher auch nichts von den strengen Gesetzen gewusst haben will und wo straffällige Gäste im Schnellverfahren hingerichtet werden. Im Zweifel sollte die Föderation besser wohl nur Kontakt zu solchen Völkern suchen, deren Gesetze man befolgen kann.
                    Mein Profil bei Last-FM:
                    http://www.last.fm/user/LARG0/

                    Kommentar


                      #70
                      Ich liebe diese typischen "O'Brian-Must-Suffer"-Episoden , und diese ist ein Sahnestück davon.

                      5 Sterne !

                      Kommentar


                        #71
                        Wow ! eine ziemlich geniale O'Brien Folge.
                        Zuerst merkt man das alles was in der Zelle passierte nur ein Traum war. Für ihn ist es aber real und er muß damit fertig werden. Nach und nach wird es für O'Brien immer schwerer so wie bisher weiter zu machen. Er merkt dass er ein anderer geworden ist und seine Umwelt anders behandelt. zb Quark und Bashir. Dann will er fast Molly schlagen und sich umbringen. Julian überredet ihn dies nicht zu tun.
                        Die rückblenden sind genial als er seinen zellengenossen Ee'char umbringt obwohl dieser mit ihm teilen wollte. und als er immer halluzinationen von ihm hat. eine sehr gute Folge ist dies.

                        Kommentar


                          #72
                          Ohne zu zögern geb ich der Folge 6 Sterne! Genau deswegen schau ich Star Trek an!

                          Ein sehr hohes Niveau!

                          Da bleibt mir nur zu sagen - Beeindruckend.
                          Gegen Seifenoper in SciFi:
                          SGU in 50 seconds
                          Best SGU episode ever!
                          ... und Sie habens leider doch getan!

                          Kommentar


                            #73
                            Ja .die folge hat es in sich . miles hätte auch verrückt werden können.
                            An alle Individuen..... " Nobody is Perfekt...und schon gar nicht ICH....!!! " wer das nicht verstehen will kann Blumen pflücken gehen...
                            Wer sein Fahrrad liebt schiebt, wer sein Fahrrad Ehrt, Fährt.
                            Ich bin der Wahn des Obi.

                            Kommentar


                              #74
                              Ich hab mir die Folge gestern angesehn und war verdammt beeindruckt. Auch wenn ich die Sache mit Ee'Char relativ schnell erraten hatte, hat die Episode kaum an Spannung eingebüßt. Die Dialoge haben es in sich und die Schauspieler(vor allem O'Brien-Darstller Colm Meaney) liefern eine echte Glanzleistung ab.
                              Über die Sache der Bestrafung durch die künstliche Erinnerung an eine lange Strafe hab ich mir sogar selbst vorher schon einmal Gedanken gemacht und fand das von daher schon mal ziemlich interessant.
                              Was ich aber vor allem sehr schön fand ist, dass man hier richtig gespürt hat, dass die Ops-Leute, hier speziell Bashir und O'Brien, im Laufe ihrer Abenteuer nicht einfach nur Kollegen geblieben, sondern richtig gute Freunde geworden sind. Ich vergebe 5 Sterne. Den 6ten hätte man entweder mit etwas weniger Vorraussehbarkeit bei der Ee'Char-Geschichte geschafft(oder vielleicht durch ein paar Special-Effects ergaunern können ).
                              Ich könnte Euch noch tausend weitere Beispiele nennen, wenn ich nur welche wüsste. Sollte uns das nicht zu denken geben? Ich glaube, nein.

                              Kommentar


                                #75
                                Eine unterhaltsame Folge mit einem überzeugenden Chief O'Brien. Zwar fand ich es schade das schon wieder Miles wegen einer Straftat auf einer fremden Welt angeklagt wird, jedoch wurde die Story überzeugend umgesetzt. Sehr gut gefallen haben mir die Szenen mit Miles und seiner Familie und die Szene in Quarks Bar, wo Miles Quark "angriff". Alles in allem eine unterhaltsame Folge die von mir vier Sterne bekommt.
                                Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X