"Tuvix": Ist Janeway eine Mörderin? - SciFi-Forum

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"Tuvix": Ist Janeway eine Mörderin?

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
    Das Spock-Beispiel greift doch garnicht, weil er ohne Befehl gehandelt hat. Es war einzig und allein seine Entscheidung und Kirk wusste davon nichts.
    Wobei man Tuvix das Spock-Beispiel mal hätte zeigen sollen. Denn er lebt nur auf Kosten von zwei Lebewesen, die er retten könnte.

    Wenn zwei Menschen nur durch meinen Tod leben können bin ich nicht verpflichtet mich zu opfern. Wenn zwei Menschen durch meine Nieren überleben können habe ich jedes Recht nichtmal eine herzgugeben. Das Wohl vie ler geht eben nicht zwangsläufig über das Wohl weniger. Und Tuvix zu töten war trotzdem kein Mord. Es fehlen die Merkmale dass es eine Tat aus niedereb Motiven war auch war es nicht heimtückisch!

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  • Marschall Q
    antwortet
    Ich denke die Sache hat zwei Seiten:

    Zum einem ist Tuvix eine neue Person mit den Erinnerungen von Tuvok und Neelix. Ihn wieder zu spaltn war sozusagen ein Mord an dieser neuen Lebenform.
    Zum anderen sind Tuvok und Neelix zwei Eigenständige Personen, jeder der beiden hat eine eigene Existenzberechtigung.

    Für Janeway war klar, dass die beiden Tuvok und Neelix als Einzelpersonen für sie, aber auch für das Schiff wichtiger waren, als der kombinierte Tuvix.

    Auch wenn ich Tuvix mochte, find ich seine Trennung und somit die Wiederherstellung der beiden richtig.

    Eine interessante Frage ist auch, unabhängig von Tuvix' Gefühlen; wie haben sich Tuvok und Neelix nach ihrer Trennung gefühlt?

    Um mal eine verückte Idee einzuwerfen: Im Thread http://www.scifi-forum.de/science-fi...ansporter.html wurde ja die Möglichkeit der kontrolierten Verdoppelung durch Transporter angesprochen. Wenn man nun diese Methode aktiv mit der Trennung von Tuvix kombiniert hätte, hätte man so drei Personen erhalten können: Tuvok, Neelix und Tuvix

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  • ChrisArcher
    antwortet
    Janeway hat meiner Meinung nach richtig entschieden!

    Sie hatte die Wahl, entweder ein Leben zu bewahren und zwei quasi sterben zu lassen oder umgekehrt. Es wurde somit nur ein Leben geopfert und nicht zwei. Diese Rechung ist grausam, aber leider zutreffend. Janeway ist zudem verpflichtet, Tuvok und Neelix zu schützen bzw. zu retten.

    Ich persönlich hätte genauso gehandelt!

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  • Tibo
    antwortet
    Zur Frage: Natürlich ist es falsch! Ist es Mord ich denke Nein Janewas Verhalten ist nicht aus niederen Motiven und nicht heimtückisch!

    Zitat von AKB Beitrag anzeigen
    Anderes Beispiel:
    Deanna musste sich bei ihrer Prüfung zum Commander klar machen, dass es im Leben als Schiffskommandant auch dazu gehört, manchmal Leute bewusst in den Tod zu schicken - im Prinzip einen Mord zu begehen.
    In der Prüfung hätte sie Geordi vorsätzlich in den Tod schicken müssen, um die Enterprise und ihre rund 1000 an Bord befindliche Leben zu retten, weil nur dies die einzige Möglichkeit gewesen wäre, die drohende Katastrophe zu verhindern.

    Moral und Ethik im Konflikt: 1 Leben (Geordi) gegen 1000 Leben (Besatzung der Enterprise).
    1 Leben (Tuvix) gegen 2 Leben (Tuvok und Neelix).
    Und wieder die selben Fragen: Was ist bedeutender? Was ist schwerwiegender? Welche Tat ist unmoralischer bzw. unethischer?
    Das Beispiel hinkt nicht nur es ist beidseitig amputiert! Entweder man kann das Schiff verlassen, dann rettet Geordie niemanden! Oder man kann das Schiff nicht verlassen, dann opfert er sich nicht er wäre ja eh gestorben!

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  • DefiantXYX
    antwortet
    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    In "Tuvix" wird die Brückencrew von einem zur Hinrichtung bestimmten Mann angefleht einzugreifen ---> keine Reaktion.
    In "Equinox" erklärt Janeway eigenmächtig die Oberste Direktive für aufgehoben (die Autorität dazu hat sie offenkundig nicht) und lässt wenig später ein Sternenflottenmitglied foltern ---> keine Reaktion.
    In "Skorpion" entscheidet sie eigenmächtig eine Allianz mit der Föderations-Nemesis schlechthin (den Borg) zu schließen ---> als Reaktion guckt Chakotay ein bisschen skeptisch.

    Die Voyager-Crew ist da nicht weniger kadavergehorsam als es die obligatorischen Gehilfen der Widersacher für gewöhnlich sind (dabei gibt es selbst dort gelegentlich noch irgendwelche Dissidenten, z.B in der Crew von Annorax).
    Ja, das stimmt. Janeway hat quasi Narrenfreiheit. Chakotay konnte auch alleine nie viel machen, weil er nie Rückendeckung hatte.
    Aber als dann Tuvok das Kommando hatte, weil Janeway und Chakotay zurückgelassen werden mussten, wäre es fast zu einer Meuterei gekommen, obwohl Tuvok sich eigentlich richtig entschieden hatte.
    Die Stationierung auf DS9 war Worfs freie Entscheidung.
    Ja richtig, aber was ich meinte fand etwas später statt. Ich glaube Worf hatte seinem alten Freund entlockt, dass die Klingonen Cardassia angreifen. Als Martok und Co. ihm dann Unehre vorgeworfen hatten wollte er das Handtuch werfen, Sisko ließ ihn aber glaube ich nicht.
    Also ich bin mir ziemlich sicher, dass Offiziere in gewissen Situation nicht einfach den Dienst quitieren dürfen. Im Notfall bemüht man halt irgend eine fragwürdige Vorschrift

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  • Makaan
    antwortet
    Zitat von Xon Beitrag anzeigen
    Bezüglich der Frage, ob Neelix und Tuvok in "Tuvix" als tot anzusehen waren: War Spock am Ende von Star Trek II nun eigentlich doch nicht tot, weil er ja im nächsten Teil wiederbelebt wurde? War Neelix in "Mortal Coil" nicht tot, obwohl der Dialog das ausdrücklich sagt? War Scotty in "The Changeling" doch nicht wirklich tot, weil die Nomad-Sonde ihn wieder reparierte?

    Natürlich waren all diese Charaktere tot! Das ist Science-Fiction. Und bloß weil da einer stirbt, heißt das nicht, dass er nicht auch wieder zum Leben erweckt werden kann. Gleiches gilt für "Tuvix": Selbstverständlich waren Neelix und Tuvok nach jeder bekannten Definition von Tod tot. Klar, ihr Tod war nicht von Bestand, aber welcher ist das in diesem Genre schon?

    Janeways Entscheidung bleibt also höchst unmoralisch, weil sie die Belange zweier toter Freunde über die eines lebendigen, fühlenden, unschuldigen Individuums gestellt hat, nur weil sie sie mehr mochte. Ich verstehe nicht, wie irgendjemand Janeways Entscheidung verteidigen kann.
    Die beiden waren nicht tot-tot, sondern nur transporter-beschädigt (was ziemlich oft passieren kann mit diesen heiklen Geräten). Tot wären sie, wenn sie sich in irgendeinen widerlichen und leblosen Fleischklumpen verwandelt hätten wie dieser unglückliche Vulkanier in Star Trek: The Motion Picture, so dass man Spock braucht, der kurzerhand als Ersatz eintritt.
    Da man mit dem Transporter alle atomaren Zusammensetzungen im Computer gespeichert hat, und man damit Leute wieder gesundbeamen kann, oder jung-beamt, oder doppel-beamt, oder zeitweise über jahrzehnte im Musterpuffer-Dingsbums unsterblich beamt, und sonstigen Murks damit machen kann, war die Zeitdauer, bei der die Voyager-Crew so lange gebraucht hat, um den Mutanten auseinanderzudrösseln einfach auf deren Faulheit zurückzuführen.

    Oder vielleicht hat man sich gedacht, dass man zwei Fliegen mit einer Klappe erledigt, wenn der unsympathische Tuvok und die Nervensäge Neelix nur noch zum unsympathisch-nervenden Tuvix werden, weswegen man sich schön lange Zeit gelassen hat, den Unfall zu beheben, bis man dann doch gemerkt hat, dass zwei schlechte Charaktereigenschaften in einem Wesen doch nicht so das wahre sind...

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  • Xon
    antwortet
    Bezüglich der Frage, ob Neelix und Tuvok in "Tuvix" als tot anzusehen waren: War Spock am Ende von Star Trek II nun eigentlich doch nicht tot, weil er ja im nächsten Teil wiederbelebt wurde? War Neelix in "Mortal Coil" nicht tot, obwohl der Dialog das ausdrücklich sagt? War Scotty in "The Changeling" doch nicht wirklich tot, weil die Nomad-Sonde ihn wieder reparierte?

    Natürlich waren all diese Charaktere tot! Das ist Science-Fiction. Und bloß weil da einer stirbt, heißt das nicht, dass er nicht auch wieder zum Leben erweckt werden kann. Gleiches gilt für "Tuvix": Selbstverständlich waren Neelix und Tuvok nach jeder bekannten Definition von Tod tot. Klar, ihr Tod war nicht von Bestand, aber welcher ist das in diesem Genre schon?

    Janeways Entscheidung bleibt also höchst unmoralisch, weil sie die Belange zweier toter Freunde über die eines lebendigen, fühlenden, unschuldigen Individuums gestellt hat, nur weil sie sie mehr mochte. Ich verstehe nicht, wie irgendjemand Janeways Entscheidung verteidigen kann.

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  • KennerderEpisoden
    antwortet
    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Bei KIRK? Aber sicher doch. Im Zweifel gingen dem sämtliche Befehle und Regeln immer am Allerwertesten vorbei.
    Immerhin ist sich Kirk nie zu schade gewesen, die zu brechenden Regeln wenigstens zu erwähnen. Eine bloße Plichterfüllung Spocks wurde aber nie angesprochen oder auch nur angedeutet. Stattdessen war von Selbstaufopferung die Rede. Der Mann war also ein Held, der mehr als seine Pflicht getan hatte.

    Der Fall war aber auch eine Spezialsituation. Nur weil da die eventuellen Regeln nicht eingehalten wurden macht sie das nicht inexistent.
    Die Holosimulation ist ebenfalls eine Spezialsituation, deren Verallgemeinerung logisch schwierig ist. Aus "wenn das Schiff vor dem Untergang steht, darf eine Person geopfert werden" lässt sich nicht schlussfolgern "Wenn 2 Personen vor dem Untergang stehen, darf eine Person geopfert werden".

    Wobei das auf die Tuvix-Situation, in der die betroffenen Personen bereits tot sind so oder so nicht zutrifft. Eine vergleichbare Situation wäre hingegen die, in der Q verspricht mehrere tote Crewmitglieder wiederzubeleben, wenn dafür ein Crewmitglied hingerichtet wird. Sollte Picard dieses Angbot annehmen, würde es ihm unterbreitet werden?

    Es GIBT die Aussage durch einen Test zur Kommandobefähigung, dessen einzige Lösung es ist, ein bekanntes Gesicht zu töten, damit der Rest der Crew überleben kann.
    Wie viel deutlicher könnte die Aussage denn noch sein?
    1. Wie gesagt sollte man aus einem Test nicht zu viel ableiten. Trotz Kobayashi-Maru Test denke ich nicht, dass man von Offizieren erwartet, dass sie in scheinbar ausweglosen Situationen die Hände in den Schoß legen und Frieden mit ihrem Schicksl und/oder Schöpfer schließen, sondern dass sie trotzdem jeden Strohhalm ergreifen, sich aus der Situation zu befreien.

    2. Ist die Testsituation nicht mit dem Tuvix-Fall vergleichbar.

    Da Janeway sich zumindest in absehbarer Zeit nicht vor irgendwelchen Vorgesetzten rechtfertigen muss trifft das sogar ein Stück weit zu, die Frage ist dann nur, wie lange die Crew (die sich außer vor ihr auch vor niemandem rechtfertigen muss) da mitspielen würde, wenn solche Fälle die Regel würden.
    Sehr lange.

    In "Tuvix" wird die Brückencrew von einem zur Hinrichtung bestimmten Mann angefleht einzugreifen ---> keine Reaktion.
    In "Equinox" erklärt Janeway eigenmächtig die Oberste Direktive für aufgehoben (die Autorität dazu hat sie offenkundig nicht) und lässt wenig später ein Sternenflottenmitglied foltern ---> keine Reaktion.
    In "Skorpion" entscheidet sie eigenmächtig eine Allianz mit der Föderations-Nemesis schlechthin (den Borg) zu schließen ---> als Reaktion guckt Chakotay ein bisschen skeptisch.

    Die Voyager-Crew ist da nicht weniger kadavergehorsam als es die obligatorischen Gehilfen der Widersacher für gewöhnlich sind (dabei gibt es selbst dort gelegentlich noch irgendwelche Dissidenten, z.B in der Crew von Annorax).

    "Tot" impliziert dass die Crewmitglieder unwiderbringlich verloren sind, was in der Situation aber nicht zutrifft. Also halte ich das für den falschen Begriff.
    Bei der Existenz von quasi-allmächtigen Wesen, die Tote wiedererwecken können und Zeitreisen, die Tode verhindern können, gäbe es demnach keinen Tod, weil nichts wirklich unwiderbringlich verloren geht. Aber wenn man die Unwiderbringlichkeit auf die betroffenen Personen beschränkt, ist das sicherlich ein interessanter Punkt, der schwer zu klären ist. Ich finde es aber nicht per se unangebracht auch dann vom Tod zu sprechen, wenn es eine Möglichkeit der Wiederbelebung gibt. Angenommen jemand stirbt und wird dann dadurch zurück gebracht, dass man seinen Körper klont und mit den richtigen Erinnerungen versorgt (das "The 6 th Day" -Szenario"), wäre er dann nie tot gewesen, ist er dann überhaupt noch die gleiche Person? Beim Beamen scheint man auf wundersamer Art und Weise bei Bewusstsein zu bleiben ("Todesangst beim Beamen"). Wäre dem nicht so, würde man dann nicht bei jeder Verwednung des Transporter sterben? Es erscheint mir nicht absurd zu sein, darauf mit Nein/Nein bzw. Ja zu antworten.

    Die treffendere Analogie wäre, dass zwei Crewmitglieder in einer tödlichen Situation feststecken und man sie durch das Opfer eines einzelnen befreien kann.
    Das wäre das klassische "Rette Menschen, indem du einen fetten Mann auf die Eisenbahnenschienen schuppst"-Szenario". Die meisten Menschen lehnen dies als unethisch ab, interessanterweise kulturkreisunabhängig. Strafrechtlich bleibt es ebenfalls Mord.

    Aber bleiben wir enger am tatsächlichen Fall: Stellen wir uns vor, zwei Personen wären tot, könnten jedoch durch eine Maschine wiederbelebt werden, indem die "Lebenskraft" (typisches SciFi-Klischee) einer anderen Person (die dabei stirbt) auf sie übertragen wird. Ist es vertretbar jemanden zu zwingen, sich an diese Maschine anzuschließen? Was ist wenn die Person die beiden anderen Personen ermordet hätte? Was wenn sie unabsichtlich für ihren Tod verantwortlich wäre? Was wenn sie am Ableben der anderen Personen völlig unbeteiligt war?

    Der Tuvix-Fall entspricht letzterem Szenario, denn weil die Person Tuvix erst durch das Ableben von Neelix und Tuvok entstanden ist, kann sie nicht selbst an deren Ableben beteiligt gewesen sein. In diesem Fall wäre ein Anschluss klares Unrecht ( die anderen Fälle könnten selbst die Gründlage für interessante SciFi-Geschichten bieten).

    Muss Deanna bei Geordi nachweisen, dass er kein "bewusstes Lebewesen" ist, um ihn in den Tod schicken zu können? Nein. Sie ist sich der Tatsache voll und ganz bewusst, sie hat auch Gewissensbisse einem Freund das anzutun, aber in der Situation die der Test beschreibt (und die auch nicht übermäßig konstruiert und abwegig ist) ist es trotzdem die einzige mögliche Lösung.
    Die Situation ist nach wie vor nicht vergleichbar. Aus einer Notstandsanweisung zur Rettung des Schiffs lässt sich nicht das Recht ableiten, irgendwelche medizinischen Experimente zum Wohl der Crew durchzuführen. Doch genau dieses Recht wird hier unterstellt. Wenn mehrer Crewmitglieder schwer verletzt sind, soll der Captain das Recht haben, andere Crewmitglieder gegen ihren Willen zu Organspendern zu machen; wenn der Trill Odan Picard nach einem Wirt fragt, um seine Friedensverhandlungen fortzusetzen, so kann Picard jemanden zum Wohl vieler den Befehl erteilen, sich zum Wirt zu machen; wenn Deanna von einem ominösen Vermittler vergreist wird ("Der unmoralische Friedensvermittler"), so sollte Picard sie dazu zwingen, das zuzulassen, denn schließlich ist das Wohl vieler wichtiger als das Wohl einer einzigen ... . Das scheint aber zum Glück nicht das Credo zu sein, nach dem die Sternenflottler leber.

    Mir geht es nicht darum, den Vorwurf des Mordes zu entkräften, sondern aufzuzeigen, dass diese Art von "Mord" bzw. erzwungenem Opfer in der Sternenflotte nichts prinzipiell unübliches ist und durch existierende Vorschriften gedeckt wird.
    Janeway beruft sich auf ihr Recht als Captain, aber wie gesagt ist es problematisch darauf zu schließen, dass sie dieses Recht auch hat. Sie denkt schließlich als Captain alles tun zu können (einschließlich das Abändern von Direktiven) und erinnert damit ein bisschen an Janice Lester, die für sich auch einfach das Recht reklamierte, Leute hinrichten zu lassen (was zur Meuterung von Führunsoffizieren führte).

    Ich denke jedenfalls nicht, dass jemand, der der Sternenflottle beitritt, sich damit bereit erklärt, in Fällen wie den oben beschriebenen das Recht zur Bestimmung über sein Leben aufzugeben. Oder anders formuliert: Wenn ich zur Armee gehe, muss ich davon ausgehen, dass man mich auf lebensgefährliche Einsätze beordert, aber nicht davon, im Feldlazarett gegen meinen Willen zerstückelt zu werden, weil 3 Kameraden meine Organe benötigen.

    Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
    Denn er lebt nur auf Kosten von zwei Lebewesen, die er retten könnte.
    Niemand ist dazu verpflichtet, sich zum Helden zu machen (im Sinne von sich für andere aufzuopfern).

    Eventuell eine Szene zwischen Sisko und Worf, als dieser die Föderation verlassen wollte, Sisko ihn aber nicht ließ, weil er ihn wegen den Klingonen brauchte.
    Die Stationierung auf DS9 war Worfs freie Entscheidung.

    Zitat von Der Weg des Kriegers I
    SISKO: Mister Worf, if I told you we didn't need you here, I'd be lying. But if you don't want to take this assignment, I'd understand.
    WORF: Thank you, sir. But until I make my decision, I intend to do my duty.
    Ja, wenn man gerade mit seiner Einheit im Feuer von Jem' Hadar-Truppen steht, wäre dies ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt auszusteigen. Das könnte man Fahnenflucht nennen.

    Wenn es allerdings heißt "Gute Nachrichten! Sie dürfen an einem medizinischen Experiment teilnehmen, dass sie zwar selbst nicht überleben werden, das aber anderen Personen das Leben retten wird. Melden sie sich morgen um 6 auf der Krankenstation", so ist dies ein günstiger Zeitpunkt sich zu verabschieden. D.h sofern solche Experimente überhaupt von jemanden legitmerweise verlangt werden können, was ich ebenfalls bestreiten würde.
    Zuletzt geändert von KennerderEpisoden; 28.02.2011, 19:09.

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  • MFB
    antwortet
    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    "Tot" impliziert dass die Crewmitglieder unwiderbringlich verloren sind, was in der Situation aber nicht zutrifft. Also halte ich das für den falschen Begriff.
    Sehe ich auch so.

    Ich sehe die Sache ziemlich einfach: Tuvix ist nun einmal das Resultat aus der Vermischung von Neelix und Tuvok. Tuvix' Wunsch, als Individuum und nicht nur als Erinnerung weiterzuexistieren ergibt sich demnach daraus, dass sich Neelix und Tuvok jeweils ebenfalls wünschen würden, ihre Existenzen fortzusetzen. Janeway muss also gar nicht als Fürsprecherin der beiden "Mundtoten" auftreten, das macht Tuvix schon selbst.

    Der Rest ist - hart aber eben doch - einfach Mathematik und weder Neelix noch Tuvok scheinen nach der Aufsplittung bestürzt darüber sein, dass Tuvix nicht mehr existiert.

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  • DefiantXYX
    antwortet
    Das Spock-Beispiel greift doch garnicht, weil er ohne Befehl gehandelt hat. Es war einzig und allein seine Entscheidung und Kirk wusste davon nichts.
    Wobei man Tuvix das Spock-Beispiel mal hätte zeigen sollen. Denn er lebt nur auf Kosten von zwei Lebewesen, die er retten könnte.

    Man kann jederzeit seinen Dienst quittieren und ist dann keinen Befehlen der Sternenflotte mehr unterworfen. Data tat dies, um nicht einer gefährlichen Systemuntersuchung unterworfen zu werden("Wem gehört Data").
    Ich denke auch das geht nicht so ohne weiteres in "Krisensituationen". Auch wenn ich jetzt kein wirklich konkretes Beispiel nennen kann meine ich mich doch an Situationen zu erinnern, als irgendjemand den Dienst quitieren wollte, der Vorgesetzte ihn aber daran hinderte.
    Eventuell eine Szene zwischen Sisko und Worf, als dieser die Föderation verlassen wollte, Sisko ihn aber nicht ließ, weil er ihn wegen den Klingonen brauchte.

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  • Makaan
    antwortet
    Ach, menno, Tuvix war nur irgendeine Teleporter-Missgeburt, für die die Voyager-Techniker komischerweise länger als 24 Stunden brauchten, um das Problem zu beheben, so dass man irgendwie künstlich eine Moral-Frage erzwingt.
    Wenn man es wirklich gewollt hätte, hätte man auch Tuvix, Tuvok und Neelix haben können, indem man den Mutanten-Hybriden mit dem Teleporter verdoppelt und danach den zweiten überschüssigen Mutanten-Klon zurückaufspaltet.
    Teleporter-Unfälle können wieder rückgängig gemacht werden, wenn man sich die Mühe macht.

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  • Drakespawn
    antwortet
    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Na und, Freundschaft hebt keine Befehle auf.
    Bei KIRK? Aber sicher doch. Im Zweifel gingen dem sämtliche Befehle und Regeln immer am Allerwertesten vorbei.

    Altenative: Es gab solche Regelungen in Kirks Zeit noch nicht, obwohl das meiner Meinung nach unwahrscheinlich ist, wenn man bedenkt dass dieses Vorgehen letztendlich nur logisch ist.

    Wie gesagt, im einzigen realen Fall war dem nicht so.
    Der Fall war aber auch eine Spezialsituation. Nur weil da die eventuellen Regeln nicht eingehalten wurden macht sie das nicht inexistent.

    Schwer zu sagen, weil es dazu kaum Aussagen gibt.
    Es GIBT die Aussage durch einen Test zur Kommandobefähigung, dessen einzige Lösung es ist, ein bekanntes Gesicht zu töten, damit der Rest der Crew überleben kann.
    Wie viel deutlicher könnte die Aussage denn noch sein?

    Also das Recht Janeways wird wieso nicht von irgendwelchen Sternenflottenvorschriften beschränkt. Sie ist das Gesetz und kann machen, was sie will. Man kann sie da mit Darth Vader auf seinem Sternenzerstörer vergleichen: Wenn der Lust hat, irgendwelche Offiziere mit der Macht totzuwürgen, dann macht er es eben, ohne sich damit im Unrecht zu befinden.
    Da Janeway sich zumindest in absehbarer Zeit nicht vor irgendwelchen Vorgesetzten rechtfertigen muss trifft das sogar ein Stück weit zu, die Frage ist dann nur, wie lange die Crew (die sich außer vor ihr auch vor niemandem rechtfertigen muss) da mitspielen würde, wenn solche Fälle die Regel würden.
    (Auch wenn eine Meuterei in der Serie letztendlich ebensowenig zur Diskussion stand wie ein mörderischer Captain)

    Sie opfert ein Crewmitglied, während die zwei anderen Crewmitglieder bereits einige Zeit tot waren.
    "Tot" impliziert dass die Crewmitglieder unwiderbringlich verloren sind, was in der Situation aber nicht zutrifft. Also halte ich das für den falschen Begriff.

    Die treffendere Analogie wäre, dass zwei Crewmitglieder in einer tödlichen Situation feststecken und man sie durch das Opfer eines einzelnen befreien kann.

    Ganz sicher nicht. Man könnte jetzt die Maddox-Schiene fahren und versuchen nachzuweisen, dass Tuvix nicht wirklich ein bewusstes Lebewesen und stattdessen nur ein Laborunfall ist, aber das hätte noch weniger Aussicht auf Erfolg als dies bei Data der Fall war.
    Muss Deanna bei Geordi nachweisen, dass er kein "bewusstes Lebewesen" ist, um ihn in den Tod schicken zu können? Nein. Sie ist sich der Tatsache voll und ganz bewusst, sie hat auch Gewissensbisse einem Freund das anzutun, aber in der Situation die der Test beschreibt (und die auch nicht übermäßig konstruiert und abwegig ist) ist es trotzdem die einzige mögliche Lösung.

    Allerdings wird hier die ganze Zeit auf den Rauch und nicht das Feuer gezeigt. Selbst wenn es Exekutionsbefehle der Sternenflotte gäbe, so würde das Janeway nicht weniger zur Mörderin machen. Darth Vader kann seine Morde womöglich mit Verweis auf die imperiale Gesetzeslage begründen, aber als Handlanger eines Unrechtsstaates würde das nicht die Mordvorwürfe gegen ihn entkräften.
    Mir geht es nicht darum, den Vorwurf des Mordes zu entkräften, sondern aufzuzeigen, dass diese Art von "Mord" bzw. erzwungenem Opfer in der Sternenflotte nichts prinzipiell unübliches ist und durch existierende Vorschriften gedeckt wird.

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  • KennerderEpisoden
    antwortet
    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Spock wollte man abhalten, weil er ein guter Freund war.
    Na und, Freundschaft hebt keine Befehle auf. Spock ist der einzige Anwesende, der die Strahlung lange genug überleben kann, um den Warpkern zu reparieren. Demnach müsste man ihm den Befehl zur Selbstopferung geben- würde es seine solche Sternenflotten-Regel geben, was anscheinend nicht der Fall ist.


    Dass so ein Test Pflicht für Kommandooffiziere ist sollte einem zeigen, wie die Regeln für solche Fälle aussehen, ganz egal ob ein Offizier in einer konkreten Situation Skrupel hat, das auch wirklich durchzuziehen.
    Wie gesagt, im einzigen realen Fall war dem nicht so.

    Wie man es dreht oder wendet: Starfleet glaubt offenbar fest daran, dass das Wohl von Vielen grundsätzlich schwerer zu wiegen hat als das von Einzelnen.
    Schwer zu sagen, weil es dazu kaum Aussagen gibt.

    Was Janeway auch (zumindest theoretisch) das Recht gibt, diesen Befehl zu geben, solange Tuvix unter ihrem Kommando steht.
    Also das Recht Janeways wird wieso nicht von irgendwelchen Sternenflottenvorschriften beschränkt. Sie ist das Gesetz und kann machen, was sie will. Man kann sie da mit Darth Vader auf seinem Sternenzerstörer vergleichen: Wenn der Lust hat, irgendwelche Offiziere mit der Macht totzuwürgen, dann macht er es eben, ohne sich damit im Unrecht zu befinden.

    Rein formal hätte Tuvix das Recht aus der Sternenflotte auszutreten (sofern der Mix eines Schrotthändlers mit einem Undercover-Agenten überhaupt als legitmer Sternenflottenoffizier durchgeht), aber da Darth Janeway dieses Recht nicht anerkennt (siehe 7 of 9) bringt ihm das herzlich wenig.

    Sie opfert ein Crewmitglied zugunsten zweier anderer.
    Sie opfert ein Crewmitglied, während die zwei anderen Crewmitglieder bereits einige Zeit tot waren.

    Wäre in der Praxis sicher eine rechtliche Grauzone, aber laut Regeln der Sternenflotte dennoch legitim.
    Ganz sicher nicht. Man könnte jetzt die Maddox-Schiene fahren und versuchen nachzuweisen, dass Tuvix nicht wirklich ein bewusstes Lebewesen und stattdessen nur ein Laborunfall ist, aber das hätte noch weniger Aussicht auf Erfolg als dies bei Data der Fall war.

    Allerdings wird hier die ganze Zeit auf den Rauch und nicht das Feuer gezeigt. Selbst wenn es Exekutionsbefehle der Sternenflotte gäbe, so würde das Janeway nicht weniger zur Mörderin machen. Darth Vader kann seine Morde womöglich mit Verweis auf die imperiale Gesetzeslage begründen, aber als Handlanger eines Unrechtsstaates würde das nicht die Mordvorwürfe gegen ihn entkräften.

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  • Drakespawn
    antwortet
    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Im Prinzip die Spock-Situation: Entweder man opfert sich und rettet das Schiff, oder man tut dies nicht und stirbt 1 Minute später mit dem Rest. Letztendlich gibt es da nur eine logische Entscheidung, aber trotzdem ist es ungewiss, ob ein solcher Befehl überhaupt gegeben werde würde (Spock wollte man ausdrücklich davon abhalten und Deanna spielt nur ein Holodoc-Szenario nach).
    Spock wollte man abhalten, weil er ein guter Freund war.

    Deannas Szenario hat den expliziten Sinn, auf eine reale Situation vorzubereiten, in der einzelne Crewmitglieder geopfert werden müssen, um eine Katastrophe auf dem Schiff abzuwenden (die im Zweifelsfall alle Crewmitglieder das Leben kosten würde). Dass so ein Test Pflicht für Kommandooffiziere ist sollte einem zeigen, wie die Regeln für solche Fälle aussehen, ganz egal ob ein Offizier in einer konkreten Situation Skrupel hat, das auch wirklich durchzuziehen.
    Wie man es dreht oder wendet: Starfleet glaubt offenbar fest daran, dass das Wohl von Vielen grundsätzlich schwerer zu wiegen hat als das von Einzelnen.

    Was Janeway auch (zumindest theoretisch) das Recht gibt, diesen Befehl zu geben, solange Tuvix unter ihrem Kommando steht. Sie opfert ein Crewmitglied zugunsten zweier anderer. Das ist weniger eindeutig als wenn es um die komplette Crew ginge, aber zwei sind immer noch mehr (und damit dem Wortlaut der Regeln nach wichtiger) als einer. Wäre in der Praxis sicher eine rechtliche Grauzone, aber laut Regeln der Sternenflotte dennoch legitim.

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  • KennerderEpisoden
    antwortet
    Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen

    Auslegungssache meine ich.
    Nein, die Föderation kennt keine Todesstrafe, was bereits in TOS erörtert wurde. Wenn man selbst einen Straftäter nicht exekutieren darf, so kann man davon ausgehen, dass ein unbescholtenes Crewmitglied auch nicht für ein medizinisches Experiment zum Wiedererwecken der Toten exekutiert werden darf.

    Diana Troy sollte in der TNG Folge damals glaube ich befehlen, dass Geordi irgendwas am Warpantrieb reparieren soll, was ihn ganz sicher das Leben gekostet hätte, um aber somit das Schiff zu retten.
    Im Prinzip die Spock-Situation: Entweder man opfert sich und rettet das Schiff, oder man tut dies nicht und stirbt 1 Minute später mit dem Rest. Letztendlich gibt es da nur eine logische Entscheidung, aber trotzdem ist es ungewiss, ob ein solcher Befehl überhaupt gegeben werde würde (Spock wollte man ausdrücklich davon abhalten und Deanna spielt nur ein Holodoc-Szenario nach).

    Mit dem Exekutieren von Crewmitglieder für medizinische Experimente zum Wiedererwecken der Toten hat das aber nichts zu tun.

    Nun, es geht ja in diesem Fall um Tuvix und der ist, da er glaube ich auch eine Uniform trägt und eben zu 50% Tuvok ist, schon als Mitglied der Crew zu sehen.
    Man kann jederzeit seinen Dienst quittieren und ist dann keinen Befehlen der Sternenflotte mehr unterworfen. Data tat dies, um nicht einer gefährlichen Systemuntersuchung unterworfen zu werden("Wem gehört Data").

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