[102] "Inhumane Praktiken" / "Nothing human"

[coffee addict]

Tolle Folge, warum ich trotzdem keine 6 Sterne vergebe liegt daran, dass man hier einiges an den Charackteren verschenkt hat.
Admiral Paris und Janeway haben auch in diesem Krieg gekämpft, sie waren im cardassiansichen Gefangenenlager, richtig?
Man könnte vielleicht so weit gehen zu sagen, dass das mit dazu beigetragen hat, dassParis sen., so ein kalter Mensch wurde. Tom und janeway hätten also auch Gründe den Cardassiansichen Doc, bzw. das Hologramm abschalten zu lassen, aber sie wollen beide B'Elanna retten.
Darauf hätte man, kurz anspielen können.
Ebenso war die Szene zwischen Doc und Seven zu kurz, da hätte man auch größere moralische Dilemma haben können, als mit den Crewmitglied.

[Master DJL]

4 Sterne. Die Folge an sich war schon gut, nur dass der Doc am Ende alle Daten gelöscht hat fand ich unverständlich. Irgendwie nicht ganz nachvollziebar, er hätte doch auch einfach nur die Holofigur löschen und die Daten in der Datenbank lassen können.

[Aramis]

Ich denke, vieles sollte auf heutige Verhältnisse hinweisen...

Wissen, das heute in unserer Medizin als Grundlage gilt, wurde von Mengele im KZ an Juden "erforscht"... würde man das aus der Medizin entfernen, wären viele Therapien nicht denkbar....

Daran hat mich diese Folge erinnert... das Löschen von Wissen, das auf Kosten anderer gefunden wurde...

[Puddle Jumper Warship]

Bei diesen Ethik/ Moralfolgen gehen mir immer langsam die Augen zu...
Und das die ganzen Forschungsergebnisse gelöscht wurden... gut, wie der Cardassianer sie erlangt hat ist sehr schlimm, aber wenn wieder so ein Problem aufgetaucht wäre und man hätte nicht das wissen dazu gehabt es zu behandeln wäre es ziemlich schlecht für das jenige Crewmitglied ausgegangen.
3***

[Freelancer]

Gute Folge, interessante Folge mit brisantem Thema zum Nachdenken!

Ich stimme Aramis zu, diese Folge hat mich auch an die Sache mit den "Juden Experimenten" erinnert!

Ich glaube wenn ich Belanna gewesen wäre, hätte ich mich auch lieber dagegen entschieden, obwohl man in einer Situation, wo man kurz vor dem Sterben ist, alles versucht um weiterzuleben!

[Himmelsläufer]

Eine gute Folge mit einem zum Nachdenken anregen medizinischen Etkik-Thema! Darf man auf medizinische Erkenntnisse zurückgreifen, die durch Folter und eben "inhumane Praktiken" gewonnen wurden? Muss man jeden Wunsch eines Kranken respektieren, auch wenn der zu seinem Tode führen kann? Musste Janeway als Captain das?

Abgesehen davon, dass ich zumindest die letzte, nicht allgemeingültige Frage mit "Nein!" beantworten würde , kann man alle diese Fragen sicher heiß bezüglich "Für" und "Wider" diskutieren (aber ich denke, das gehört jetzt nicht in den Episodenbewertungsthread).

Wieder mal einzubinden, dass ja Maquis Teil der Crew sind und dies am Streitobjekt "Cardassianer" bzw. noch genauer "cardassianischer Kriegsverbrecher" zu entfachen, war eine prima Idee.

Nicht so gut gefallen haben mir die ekeligen "Aufschnibbelszenen"! Hätte so nicht sein müssen. Das gibt Abzüge in der B-Note.

Auch etwas aufgestoßen ist mir die ganze hitzige Aufgeregtheit angesichts eines Holoprogramms. Nun gut, ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte, aber trotzdem fand ich das etwas arg überzogen.

Insgesamt habe ich glatte 4 Sterne vergeben ... mit Tendenz zu etwas mehr.

[Yoko]

In jedem Falle keine schlechte Episode.

Das nichthumanoide Wesen ist irgendwie niedlich.

Man kann sehr gut nachvollziehen, dass Der Doktor und Mosset am Anfang sich gut verstehen beinahe sogar eine Art freundschaftliche Kollegialität aufbauen, bevor die Wahrheit über ihn durch den Bajoraner entlarvt wird.

Parallelen zur NS-Zeit sind mal wieder unübersehbar.

Im Prinzip ist der Grundgedanke ob medizinischer Fortschritt immer gut ist, egal unter welchen Umständen er zustande kommt, ein guter Aufhänger für eine Diskussion.

Ich persönlich will mir da kein Urteil anmaßen.

Einzig schade, dass hier die Gelegenheit verpasst wurde Moset als einen Cardassianer darzustellen, dem wirklich daran gelegen war, den Bajoranern zu helfen.

Aus ihm einen zweiten Joseph Mengele zu machen ist mal wieder typisch.
Man hätte das auch anders machen können, um zu zeigen, dass nicht jeder Cardassianer sich an den Verbrechen der Besatzung beteiligt hat.

Dafür muss es Abzüge in der Wertung geben.

Ansonten im Plus natürlich wieder der Doktor und das sehr interessant modellierte Alien.

3 Sterne - Durchschnitt.

[KennerderEpisoden]

, bevor die Wahrheit über ihn durch den Bajoraner entlarvt wird.

Ja, was für ein Glück, dass sie rein zufällig einen Bajoraner an Bord haben; darüber hinaus einen, der eine familiäre Beziehung zu einem der Opfer hat- wie klein das Universum doch ist!

Mir gefiel die Folge ganz gut, aber die Auflösung war typisch halbherzig. Wenn man es für unethisch hält das Fachwissen von Mosset zu nutzen, muss man B'Elanna sterben lassen, so sehr es auch schmerzt. Die entsprechenden Daten zu löschen nachdem man sie für B'Elannas Behandlung genutzt hat, so dass sie zukünftigen Patienten in ähnlichen Situationen nicht mehr zur Verfügung stehen, ist inkonsequent und ethisch falsch.

Mosset -der am Ende leider doch viel von einem Klischee-Bösewicht hat- hat vollkommen recht, wenn er moniert, der Doktor mache es sich sehr leicht.

Im Original hat die Folge einen sehr schönen zweideutigen Titel: "Nothing human". Das kann sich sowohl auf die Kreatur als auch auf Mosset und seine Praktiken beziehen.

4 Sterne

****

[Himmelsläufer]

Ja, was für ein Glück, dass sie rein zufällig einen Bajoraner an Bord haben; darüber hinaus einen, der eine familiäre Beziehung zu einem der Opfer hat- wie klein das Universum doch ist!

Nun, dass Bajoraner an Bord sind, da ist eigentlich nichts gegen zu sagen ... schließlich setzt sich die Besatzung zum Teil aus ehemaligen Maquis zusammen, bei denen wohl so einige Bajoraner aktiv waren. Was die anderen Zusammenhänge angeht ... das ist schon ein "glücklicherweise" passender Zufall.

[DJArmin]

Wieder einmal eine Folge, bei der eine Geschichte um einen moralischen Fingerzeig herum geschrieben wurde.

Ich persönlich distanziere mich natürlich vollkommen von allen Wissenschaftlern, die auf Kosten anderer ihre Forschungen betreiben.

Letztendlich bin ich aber auch der Meinung, dass es für mich letztendlich nicht verwerflich ist, daraus Nutzen zu ziehen. Man kann Geschehenes nicht ungeschehen machen, in dem man die Ergebnisse nicht anwendet. Man könnte es aus dem Blickwinkel sehen, letztendlich doch noch etwas Gutes aus den Greueln der Vergangenheit zu holen.

Ich vergebe 4 Punkte für eine durchschnittliche Moral-Folge.

[supernova]

Eine wirklich vielschichtige Folge mit einem spannenden Dilemma. Anfangs denkt man sich, dass B'Elanna ja schon ziemlich sturköpfig ist und viel zu übertrieben reagiert. Mit der Zeit merkt man dann, dass an ihren Vorbehalten durchaus was dran ist, und dass dieser Arzt wirklich nicht gerade eine weiße Weste hat. Mich hat es immer verwundert, auch bei DS9 wenn es um die Besetzung Bajors durch die Cardassianers ging, wie unreflektiert die Cardassianer ihr Handeln beurteilen und die Verwerflichkeit desselben überhaupt kein bisschen begreifen. Diese Darstellung finde ich jedoch sehr gut, weil sie sich nicht scheut, die vielen Grauschattierungen und verschiedenen Sichtweisen zu zeigen. Ich denke, dass es so etwas unter Roddenberry nicht gegeben hätte...
Wirklich eine sehr gute Folge, deshalb 5 Sterne.

[irony]

Von mir gibt es fünf Sterne * * * * * für die Folge. Vielleicht nicht eine der besten, aber sie hat aus meiner Sicht alles, was Star Trek ausmacht.

Eine wirklich vielschichtige Folge mit einem spannenden Dilemma.

Zuerst fand ich die Folge gar nicht mal so interessant und dachte, was soll der Quatsch, dass sich B'Elanna nicht von einem Cardassianer behandeln lässt. Letztlich wurde es aber in DS9 nie so deutlich wie in dieser VOY-Folge gezeigt, wer mit den Cardassianern eigentlich gemeint ist.

Das Grundproblem der Folge, kann aus Bösem Gutes entstehen, wird jedoch nicht gelöst. Der Holodoc löscht am Ende alles, aber was ist der Sinn davon ? Sicher geht es um ein sauberes Gewissen, Vergangenheitsbewältigung, eine kleine Form von Rache vielleicht, aber was passiert, wenn wieder Leben auf dem Spiel stehen ? Ob diese neuen Patienten, die keine Maquis waren, dann auch so bereitwillig wie B'Elanna sterben würden ?

Dieses cardassianische Unterprogramm existiert - wenn ich mich nicht irre - ja auf anderen Föderationsschiffen auch weiterhin, und was wäre, wenn man in einem Notfall mitten in der Behandlung von Patienten plötzlich sagt, wir verweigern einem Patienten aus historisch-ethischen Gründen die Behandlung und lassen ihn sterben ? So nach dem Motto, dass wir ein Heilmittel in der Datenbank haben, war nur ein unglückliches Versehen, wir löschen jetzt die Daten und lassen Dich sterben, auch wenn wir Dich heilen könnten, aber wir wollen nicht.

[Mr.Viola]

Eine Episode mit viel verschenktem Potential. Ich fand diese nicht-humanoide Lebensform sehr interessant, schade dass die eigentlich ziemlich in der Versenkung verschwunden ist. Dass deren Raumschiffe durch chemische Sekrete angetrieben werden ist ebenfalls sehr interessant. Schade dass man eigentlich fast gar nichts über diese Spezies erfahren hat.
Dann der Part rund um Dr. Mosset, auch hier furchtbar viel verschenktes Potential. Anfangs war er noch der typische Wissenschaftler, mit null Interesse an interstellarer Politik, einfach nur ein brillianter Wissenschaftler der die Grausamkeiten des card. Militärs verurteilt. Aber leider wurde er im Laufe der Folge auch der gemeine, brutale Durchschnittscardassianer, mit absolut keinem Gewissen.
Hier hat man die Chance vertan, den Cardassianern auch in Voyager ein normales Gesicht zu geben, nicht immer nur als die klischeehaften Bösewichte darzustellen.
Ja und dann die Löschung aller Daten von Mosset, die Logik dahinter kann ich nicht sehen. Außerdem müsste dann der Doktor auch all seine Erinnerungen an die Zusammenarbeit mit Mosset löschen, denn er wird doch all die neuen Erkentnisse in seinem Programm abgespeichert haben.

[Largo]

Ähnlich wie "Tuvix" eine sehr kontroverse Episode, bei der die Hauptfiguren in gar keinem guten Licht dastehen. Die Reaktion der Crewmitglieder auf Crell Moset fand ich viel zu hysterisch und der Einwand von Crell, dass auch die Programmierung des Doktors auf unethischen Experimenten basiere, ist völlig berechtigt. Ich verstehe auch nicht, warum B'Elanna & co. dem Hologramm persönliche Vorwürfe machen, denn das Hologramm kann ja nichts dafür. Hier hätte ich auch mehr Rückgrat vom Doktor erwartet, der ja sonst immer sehr souverän und eigensinnig auftritt. Immerhin findet am Ende der Folge so etwas wie eine ausführliche kritische Reflexion statt, was bei Voyager so vorbildlich nicht immer der Fall gewesen ist (siehe "Tuvix").

Für erwähnenswert halte ich außerdem:
- Die Eröffnungsszene, in der sich der Doktor wieder einmal selbst feiert, ist genial. Es ist ein sehr sympathischer Charakterzug, dass der Doktor die Anerkennung seiner Mitmenschen sucht und sich ärgert, wenn seine Leistungen nicht gewürdigt werden.
- Es ist längst überfällig gewesen, dass dem Doktor ein holografischer Assistent zur Seite gestellt wird. Wieso eigentlich keine dauerhafte holografische Krankenschwester?
- Ich finde es etwas zufällig, dass ausgerechnet jetzt ein bajoranisches Crewmitglied eingeführt wird und das dieses dann auch noch Familienangehörige wegen Crell verloren hat. Das hätte nun wirklich nicht sein müssen.

[garakvsneelix]

Wie sie immer alle darauf anspringen, wenn endlich mal wieder ein ethischer Konflikt behandelt wird! An so etwas erkennt man wahre ST-Fans!

Nein, ich selbst mag das ja auch, allerdings muss dann die dazugehörige Folge auch gut sein. Und leider bietet "Nothing human" außer dem ethischen Konflikt doch recht wenig: Da wäre die erste Szene mit der Diashow, ein paar gute Szenen mit Mosset, aber leider auch genauso viele oder noch mehr schlechte Szenen mit eben dem selben. Richtig gut fand ich leider nur seinen ersten (herrlich cardassianischen, fast schon an Dukat erinnernden) und seinen letzten Auftritt (wegen den guten Argumenten) gut. Dazwischen war er, wie aber auch schon andere bemängelt haben, zu sehr der Klischeebösewicht.

Eigenartig fand ich auch den Einsatz der Kamera in deser Folge. Manchmal war eine (nicht übertriebene, sondern eigentlich sehr gelungene) Kamerafahrt zu bestaunen, die dann aber oftmals mittendrin abegrbochen wurde - SCHNITT - und plötzlich war die Kamera total still, ohne dass es eine Art Übergang gab. Vielleicht war ich auch pingelig, aber mich hat das irgendwie aus der Bahn geworfen. Hab dann bei der nächsten Folge darauf geachtet, da gab es so etwas eigentlich nicht.

Trotz der tollen moralischen Diskussion habe ich halt leider keine guten Eindrücke von der Folge gewonnen. Die eine Ekelszene gab ihr übriges dazu.

2 Sterne