[072] "Nemesis" / "Nemesis"

[human8]

Die ersten 30 Minuten waren einfach nur langweilig und schlecht.
In meinen Augen spielten auch die Vori Schauspieler so schlecht, als wären sie gerade erst von der Schauspielschule gekommen. Wirkte wie ein billiger B-Movie. Zu oft wurde auch das Wort "Nemesis" gesagt, konnte es nach dem 20 mal nicht mehr hören.

Erst als der Kradin auf der Voyager erschien, wurde das ganze interessant. Da denkt man, dass die Voyager die ganze Zeit mit den Vori verhandelt und dann so eine Überraschung.

Pluspunkte gibt es für das Aussehen der Kradin und die Auflösung, aber das rettet auch nicht viel.
Eine der schlechteren Folge der Serie.

2.5*

[Deflektor]

* * * * * *

"Nemesis" bedient sich des gleichen manipulativen Elements wie "Strafzyklen" bei DS9 sowie "Das zweite Leben" bei TNG. Ich habe jede dieser Folgen mit der Höchstpunktzahl bewertet. Wie seinerzeit sehr viel länger O'Brien und Picard wird Chakotay mit Lebensinhalten gefüllt, bzw. er meint zu erleben, was eigentlich nur gedanklich stattfindet. Allein diese Möglichkeit finde ich erschreckend - jemandem glauben zu machen, er würde Dinge erleben.

Die in seiner Vision vorkommenden Vori, die Krieger und die Dörfler, nehmen den Commander nach und nach für sich ein. Spätestens bei Auftreten des Mädchens und ihrem nachherigen Abkommandieren in die "Vernichtungsstelle" hätte wohl nahezu jeder diesen Hass gespürt. Chakotay zeigt eindrücklich, dass diese Abscheu stärker als der Verstand ist.

Die Episode greift eine allzumenschliche Bewertungsfalle auf - und entlarvt sie. So sind die wirklich hässlichen - an Darth Vader gemahnenden - Kredin nicht die unsympathisch Bösen, als die man (der Zuschauer ebenso wie Chakotay) sie recht schnell akzeptiert.

Es ist dies m.E. die beste Vorstellung Robert Beltrans.

[Tally Youngblood]

Als die Voyager zum ersten Mal Kontakt mit dem Botschafter aufnahm, dachte ich mir noch: ,,Das würde eine richtig gute Story abgeben, wenn das jetzt einer von den Kredin ist, die über die Vori genau das gleiche sagen wie die über sie. Aber irgendwoher muss der schlechte Ruf von VOY ja kommen, also ist das jetzt hochwahrscheinlich nicht so. Schade drum."
Im Gegensatz zu den meisten anderen hier fand ich die ersten zwanzig Minuten auch nicht wirklich schlecht, die heftigen Kämpfe und Chacotays Wandel vom friedliebenden Födi-Mensch zu jemanden, der die Kredin wirklich hasst und um sein Leben kämpft war ungewöhnlich für das sonst ja ziemlich pazifistische Star Trek. Und die andere Sprechart fand und auch die Sitte, wie die Vori ihre Leute bestatten, fand ich interessant. Ich frage mich, ob dieses ,,mit dem Gesicht nach oben irgendwo festbinden" die Art ist, wie die Kredin ihre Toten bestatten.
Aber erst der Wandel durch das Auftauchen des Botschafters machte die Folge richtig gut - und am Ende weis man immer noch nicht, wer die Guten und wer die Bösen sind, oder ob es das überhaupt gibt.
5 Sterne für eine Kriegsfolge, deren Aussage absulut Star Trek würdig ist.

[Gast]

Was ist das denn für eine Lobhudelei auf diese Folge hier? Die Story, die hier präsentiert wurde, war ja mal gar nix.

Zunächst mal ist die künstlerische Darstellung des Kriegsszenarios einfach nur billig. Das soll wohl so eine Art Anti-Kriegs-Folge sein, aber Krieg ist nicht so ein sauberes Action-Adventure, wie das hier dargestellt wird, sorry. Wer mal Band of Brothers gesehen oder Bücher über echte Kriege gelesen hat, weiß wovon ich rede. Man sieht ja nicht einmal wirklich Blut, dabei sollten die Schusswaffen da grausamste Wunden hinterlassen. Auch sonst sind die Soldaten bei bester Gesundheit, haben keinerlei Mangelerscheinungen oder Krankheiten. Sicher kann man das auf das Gehirnwäsche-Szenario schieben. Der Gehirngewaschene (hier: Chakotay) soll den Krieg als ein Abenteuer wahrnehmen. Aber um diesen Aspekt ging es in der Folge gar nicht. Die Aussage war nicht "Kriegs ist etwas schmutziges". Letztlich propagiert diese Folge ein primitives Schwarz-Weiß-Bild, wo Gut und Böse ganz klar getrennt sind. Daran ändert auch der zugegebenermaßen gelungene Story-Twist, dass Schwarz und Weiß vertauscht werden und die, die Anfangs als die Guten erschienen, in Wahrheit die Bösen sind und umgekehrt. Es wundert mich etwas, dass das selbst scharfsinnigen Episoden-Reviewern wie Largo bisher nicht aufgefallen ist. Für mich scheitert die Folge jedenfalls aus den genannten Gründen fundamental.

Man hätte eine echt gute Anti-Kriegs-Folge daraus machen können, wenn das, was Chakotay erlebt hat, wirklich echt gewesen wäre und am Ende herauskommt, dass keine der beiden Seiten wirklich sauber ist, dass beide Verbrechen begehen und beide die Voyager-Crew für ihre Zwecke instrumentalisieren wollen. Und natürlich, wenn man den Krieg nicht als so ein albernes Dungel-Adventure dargestellt hätte.

2*

[HanSolo]

Das Thema dieser Antikriegsfolge ist aber nicht die Schrecken des Krieges darzustellen (das macht ST bei "Die Belagerung von AR-558" und "Die Schlacht um Ajon Prime" - wenn natürlich nicht so brutal wie "Band of Brothers" und Konsorten), sondern Propaganda dieses. Das Szenario das Chakotay erlebt erinnert in seiner Einseitigkeit an Filme wie "Rambo II". Durch den Schlusstwist wird die Einseitigkeit zunichte gemacht. Und am Ende philosophiert man auch noch darüber, ob nicht vielleicht doch etwas Wahrheit dahintersteckt, sprich man hat nicht das s/w-Schema einfach umgedreht. Meiner Meinung nach ist "Nemesis" immer noch eine der besten VOY-Folgen überhaupt.

[rattlesnake87]

Die längste Zeit der Folge schwankte ich zwischen 3* und 4*, denn gerade der Anfang - Chakotay rennt durch den Wald - da dachte ich mir dass mir die Folge nicht so zusagt, aber mit der ganzen Action im Konflikt war es dann zumindest eine unterhaltsame Folge.... aber das lustige ist dass ich mir in der Folge als man den Feind erblickte gedacht habe "warum ist es immer so dass Aliens die wie Menschen aussehen gut sind und welche die andersartig aussehen die Bösen sind?"... als sich dann rausstellt dass es nun wirklich so ist, dass die menschlichen Aliens in den Fall die Bösen waren welche Chakotay manipuliert haben war ich echt sehr überrascht... so eine Wendung hab ich schon länger nicht mehr erlebt und deswegen gebe ich der Folge 5*, vorallen aufgrund der Tiefgründigkeit welche ich an Star Trek so liebe... (als im Transporterraum die Aliens aufgetaucht sind dachte ich sogar da noch dass wohl die Voyager von denen manipuliert wurde).

[philippjay]

Ehrlich gesagt, hat mich diese Episode sehr lange recht kalt gelassen.

Chakotay darf den Rambo mimen; hm, ok.
Wie allerdings zum Ende sich das ganze dann anders darstellt, und Chakotay in der letzten Szene mit dem immer noch und natürlich recht tief verankerten Hass Probleme hat.... das hat die Folge mit einem Schlag wirklich bemerkenswert werden lassen. Toller Kniff!

Ich gebe
5 Sterne

[Terminator_T-101]

Ich bin überrascht, wie gut diese Folge hier im Forum wegkommt. Für mich ist dies eine relativ schwache Folge, die schwächste Folge der 4. Staffel. In meinem Privaten Punktensystem habe ich der Folge nur einen Stern gegeben, aber die Höchstwertung ist fünf Sterne. Da es hier aber sechs Sterne möglich sind, habe ich die Wertung dementsprechend angepasst und auf zwei Sterne erhöht, da sie sich doch ein wenig von den schlechtesten Folgen abhebt (was aber auch nur der Wendung am Ende zu verdanken ist). Aber der Reihe nach. Hier sind die Gründe, weshalb ich die Folge so schlecht finde:

- lahmer Plot: die ersten 30 Minuten finde ich total langweilig. Für eine Kriegs- und Actionfolge ist die Story einfach zu platt. Da gibt es bei DS9 mit den Folgen "Die Schlacht um Ajilon Prime" oder "Die Belagerung von AR-558" deutlich interessantere und anspruchsvollere Anti-Kriegsfolgen.
- mal wieder eine menchlich-aussehnde Rasse: klar, aus Kostengründen ist es immer besser, die Darsteller einfach ungeschminkt und/oder ohne Maske in die Folge zu integrieren. Aber dies war für mich schon immer eines der Negativpunkte im Star Trek Universum, dass es einfach zu viele Alienrassen gibt, die genauso wie Menschen aussehen (und damit meine ich jetzt nicht Rassen, wie die Trill oder die Bajoraner, sondern eben Rassen, die wirklich keinerlei offensichtlichen Merkmale haben, welche sie von Menschen unterschiedet).
- die Sprechweise der Vori geht mir tierisch auf die Nerven. Ist zwar nicht ganz so schlimm, wie die Sprechweise der Nachfahren der Menschen in der ENT Folge "Terra Nova", aber doch schon sehr nahe dran.
- mal wieder eine Folge, wo ein Crew-Mitglied auf einem Planeten strandet und darauf warten muss, dass seine Leute ihn retten. *boring* Wieviele Star Trek Folgen davon gibt es eigentlich? Bei DS9 gab es da zumindeste ebenfalls interessantere Folge mit diesem Plot-Element, wo z.B. die gesamte Crew auf einem Planeten strandet und aus eigener Kraft versuchen muss zu entkommen, anstatt darauf zu warten, dass sie gerettet werden.
- ich liebe zwar unverhersehbare Twist am Ende einer Serienepisode oder eines Filmes, dieser hier war aber doch ziemlich Klischeehaft und auch nicht wirklich neu. Im Grunde kann man also sagen, dass diese Folge die Star Trek Interpretation von Mary Shellys "Frankenstein" ist, nur mit einem wenig anderem Ausgang. Aber die Moral der Geschichte ist dennoch die selbe.

Deshalb also von mir 2 von 6 Sterne.