[0612] "Unnatürliche Auslese" / "Unnatural Selection"

[irony]

In der sechsten Staffel wird aufgeräumt. Das Ende der Tok'ra zeichnet sich ab, und auch die Asgard verlieren immer mehr an Boden, in diesem Fall einen ganzen Planeten. Wirklich krass war wieder einmal das Fehlschlagen des Einsatzes von Asgard-Technologie.

Das Zeitfeld wird von den Replikatoren umgeschaltet, so dass nun innerhalb des Feldes die Zeit und damit auch die Evolution schneller verläuft. Am Ende begegnet SG-1 menschenähnlichen Replikatoren, die an den flüssigen Terminator erinnern und denen man nur mit einer List entkommt.

Insgesamt vergebe ich gute vier Sterne * * * * für eine unterhaltsame Folge mit guter Story, der aber für meinen Geschmack das klassische originale Flair irgendwie abhanden gekommen ist. Irgendwie ist das hier schon Stargate 2.0, mehr eine Art Military Star Trek, ein Star Trek MACO als Stargate.

[garakvsneelix]

Eigentlich würde ich hier ja gerne den Enterprise-Witz zitieren, aber das wurde jetzt schon so oft getan, dass ich das mal einfach lasse. Stattdessen erfreue ich mich daran, dass die Replikatoren sich als Feinde in ihrem Wesen weiterentwickelt haben und jetzt sogar menschlich wurden. Die Probleme, die hinter dieser Idee stecken und den Replikatoren eben das nehmen, was man den Borg damals mit der Einführung der Borgkönigin genommen hat, werden, wie auch schon bei der Borgkönigin, erst später deutlich. Ehrlich gesagt habe ich damals beim ersten Mal Schauen gedacht, dass damit die Replikatoren endgültig besiegt wären und auch wenn die späteren Replikatorenfolgen an sich nicht schlecht sind, so wäre es insgesamt betrachtet doch ganz gut gewesen. Vermutlich werde ich dann bei den einzelnen Folgen nochmals genauer darauf eingehen.

Diese Folge indes gefällt mir ganz gut - ist auch inhaltlich etwas "anspruchsvoller" als die meisten anderen Replikatorenfolgen -, wenn auch das Ende vielleicht etwas zu überhastet kam. Da wurde gerade eben noch von Jonas (der mal wieder den Daniel-Ersatz spielt, aber auch ein paar schöne Erstlingsszenen hat, wie "Das erste Mal gegen die Replikatoren, hm?") argumentiert, dass man es hier mit Menschen zu tun hat und dann gucken zwar alle ein wenig betröppelt, haben dem Plan, Fünfter so zu hintergehen, aber irgendwie doch zugestimmt. Da sind die 42 Minuten wohl einfach etwas zu wenig gewesen.

Teal'c, der stoische Krieger, hatte eine sehr schöne, humorvolle Szene. Die hebe ich deswegen so heraus, weil ich mich - noch mehr als beim Enterprise-Witz - wirklich gekugelt habe. Es geht um die Szene mit dem Eisessen. Ist hier nicht leicht zu beschreiben, aber wer die Folge kennt, wird es wissen.

5 Sterne

[hismoom]

SG1 als letzte Hoffnung der Asgard?
Das ist ärgerlich: SG1 darf den Fehler der Asgard bekämpfen. Sie müssen es sogar, weil die Replikatoren einen enormen Vorteil bekommen haben, eben durch die fehlverlaufene Falle der Asgard.

Die Idee mit dem Zeitfeld ist gut. Man kann so einen Feind neutralisieren. Aber wehe, das Gegenteil tritt ein, und der Feind kann in kurzer Zeit mächtige Waffen entwickeln!

SG1 nutzt die menschliche Schwäche vom "Fünften" skrupellos aus. Seine Menschlichkeit wird ihm und den anderen Replikatoren zum Verhängnis.

Gewissensbisse?
Wahrscheinlich hätte "Fünfter" als Außenseiter seine Sichtweise (vielleicht friedliches Nebeneinander mit den biologischen Lebensformen) nicht durchsetzen können. Er wäre von den anderen Replikatoren als "Fehler" beseitigt worden.
Nach rationalem Kalkül musste SG1 wohl so handeln. Die Gefährlichkeit der menschlich aussehenden Replikatoren stellt "Erster" ja deutlich genug unter Beweis.

Ich gebe 4 Sterne.