BSG-TOS Erinnerungsthread - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

BSG-TOS Erinnerungsthread

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #61
    Ich kenne, ehrlich gesagt, nur die beiden ersten Filme...
    Am besten gefällt mir immer noch das Auftauchen der Pegasus und die daraus folgende verwirrung auf der Galactica-Brücke...

    Adama: "Wenn es ein visuelles Echo ist, ist es die sauberste Übertragung, die ich jeh gesehen habe"
    Tigh: "Ich kann´s mir nicht vorstellen"
    Omega: "Commander, ein starkes Signal kommt über Flottenkommleitung Alpha"
    Adama "Das ist völlig unmöglich, völlig unmöglich! Die Flottenkommleitung ist ein automatischer Kreutzvermittler zwischen Kampfschiffen. Und da wir der einzige überlebende Kampfstern sind, ist es absolut unmöglich, das ein sollches Signal existiert!"
    Cain: "Ist es nicht, Adama. Sie alter Haudegen!"

    Adamas Blick ist in dem Moment genial!
    Die Antwort auf die große Frage nach dem Leben, dem Universum und den ganzen Rest lautet
    42!

    Kommentar


      #62
      Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
      Sicher ein Meilenstein der TV-Geschichte, so reichen sie dennoch nicht an die von "Krieg der Sterne" heran. Ich denke dabei z.B. an die Darstellung von Caprica, welche so auch aus einem anderen 70er-Jahre-Sci-Fi-Streifen stammen könnte. Wobei die pyramidenförmigen Hochhäuser definitiv eine gute Idee waren!
      Voraussetzung für die Darstellung exotischer oder futuristischer Planeten ist meist eine aufwändige Produktionstechnik, insofern ist TOS oft sehr trashig bzw. einfach sehr bescheiden. Aber die Effekte sind nicht das Problem der Serie. Die Effekte von "Flash Gordon" Ende der 30-er / Anfang der 40-er Jahre sind weit schlechter, trotzdem liegen was Anspruch und Unterhaltsamkeit angeht, "Flash Gordon" und "Kampfstern Galactica" zusammen mit "Buck Rogers" etwa gleich auf.
      Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
      Hier liegen leider die größeren Schwächen des alten Battlestar Galactica. Und damit meine ich noch nicht einmal die stereotypen Charaktere, sondern einfach die Entwicklung der Handlung selbst.
      Ja, die Zylonen, die Raumschiffmodelle, die Weltraumkämpfe, das ist alles ganz okay, auch dass ein paar Aliens (z.B. auf Carillon) vorkommen, alles sehr schön. Nur, die Charaktere, die Handlung, das ist alles so uninteressant, dass mir beim Anschauen vieler Folgen der Serie langweilig wird. Und es liegt noch nicht einmal an den zugrunde liegenden Ideen, es ist einfach das Gefühl, dass hier Schauspieler, Drehbuchautoren und Regisseure gleichermaßen versagen, aus einer Idee etwas zu machen.
      Zitat von Bosch Beitrag anzeigen
      Heute dagegen kann ich das ganze durchaus geniessen. Allerdings nur durch eine fernsehhistorische bzw. ironische Sichtweise. Richtig ernst nehmen konnte ich BSG-TOS nie. Damals nicht und heute sicher auch nicht. (Bei der neue Serie dagegen gelingt mir das ohne Probleme auf Anhieb.) Und in der ironischen Betrachtung des trashigen Anteils der org. Serie liegt vielleicht auch ihr wahrer 'Kult'-Charakter. Vielleicht?!
      Also nein, ich hatte die Serie in sehr guter Erinnerung, heute kann ich das nicht mehr wirklich genießen. Für eine "Kult"-Serie hat die Serie zuwenig Substanz. Star Trek TOS hat Kultcharakter, da kann man auch noch schön über die Serie diskutieren. Hier können sicher einige wenige in Nostalgie schwelgen, aber wirklich etwas Interessantes in den Folgen finden --- ? Ich weiß nicht, was. Die neue Serie hat teilweise auch nicht mehr Tiefe oder Substanz, aber sie ist besser und unterhaltsamer gemacht: Bessere Schauspieler, bessere Drehbücher. Auf die Effekte - alt oder neu - kommt es dabei noch nicht einmal an.
      Zuletzt geändert von irony; 15.07.2009, 18:47.

      Kommentar


        #63
        Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
        Ja, die Zylonen, die Raumschiffmodelle, die Weltraumkämpfe, das ist alles ganz okay, auch dass ein paar Aliens (z.B. auf Carillon) vorkommen, alles sehr schön. Nur, die Charaktere, die Handlung, das ist alles so uninteressant, dass mir beim Anschauen vieler Folgen der Serie langweilig wird. Und es liegt noch nicht einmal an den zugrunde liegenden Ideen, es ist einfach das Gefühl, dass hier Schauspieler, Drehbuchautoren und Regisseure gleichermaßen versagen, aus einer Idee etwas zu machen.
        Da sieht man mal, wie weit unterschiedliche Wahrnehmungen auseinander gehen können. Bei mir ist genau das Gegenteil der Fall. Ich finde die Geschichten so spannend und interessant, wie ich die Schauspieler großartig und hervorragend finde.

        Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
        Also nein, ich hatte die Serie in sehr guter Erinnerung, heute kann ich das nicht mehr wirklich genießen. Für eine "Kult"-Serie hat die Serie zuwenig Substanz. Star Trek TOS hat Kultcharakter, da kann man auch noch schön über die Serie diskutieren. Hier können sicher einige wenige in Nostalgie schwelgen, aber wirklich etwas Interessantes in den Folgen finden --- ? Ich weiß nicht, was. Die neue Serie hat teilweise auch nicht mehr Tiefe oder Substanz, aber sie ist besser und unterhaltsamer gemacht: Bessere Schauspieler, bessere Drehbücher. Auf die Effekte - alt oder neu - kommt es dabei noch nicht einmal an.
        Ich mag an Galactica die mystischen Elemente, aber auch diese freundschaftlich-familäre Menschlichkeit. Es ist eine Geschichte über Hoffnung, Freundschaft, Zusammenhalt in auswegslos erscheinenden Situationen und darüber, sich in einer zunehmend automatisierten Welt nicht von Maschinen beherrschen zu lassen.

        Außerdem stecken ein paar sehr essentielle Fragen nach dem Ursprung der Menschheit in der Serie, die meine Phantasie unglaublich anregen. Mir gefällt das abenteuerlich-phantastische daran und ich mag manchmal auch einfach klassische Helden mit Vorbildfunktion.

        Die neue Serie gibt zumindest mir nichts von all dem, was ich an der alten Serie zu schätzen wusste und ich bin immer noch der Meinung, dass die beiden Serien im Grunde nichts miteinander zu tun haben. Das eine ist eine familienfreundliche Space-Opera, das andere ein pessimistisches Kriegsdrama im All. In der einen Serie erfahren Kinder Wertschätzung, in der anderen brechen poppende Roboter Babys im Kinderwagen das Genick. Das eine ist phantastisch-abenteuerliche Unterhaltung, das andere dem Original gegenüber eine einzige, geschmacklose Frechheit. Dass beides unter dem selben Namen läuft ist in meinen Augen purer Sarkasmus und ein Schlag ins Gesicht für Fans des Originals, aber ich will hier nicht schon wieder die alte Diskussion lostreten.

        Mittlerweile stehen beide DVD-Boxen in meinem Regal und ich werde mir diese schöne, alte Serie sicher noch einige Male ansehen. Außerdem gibt es da ja auch noch ein paar Comics und Romane, die die Originalserie fortsetzen, die ich noch nicht kenne. Danach werde ich mich demnächst mal umsehen. Die neue Serie kann mir dagegen weiterhin gestohlen bleiben.

        Kommentar


          #64
          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Da sieht man mal, wie weit unterschiedliche Wahrnehmungen auseinander gehen können. Bei mir ist genau das Gegenteil der Fall. Ich finde die Geschichten so spannend und interessant, wie ich die Schauspieler großartig und hervorragend finde.
          Bis zu einem gewissen Grad kann ich das nachvollziehen, vor einigen Jahren hatte die Serie auch bei mir noch einen recht guten Eindruck hinterlassen. Aber meine Interessen haben sich weiter entwickelt.
          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Ich mag an Galactica die mystischen Elemente, aber auch diese freundschaftlich-familäre Menschlichkeit. Es ist eine Geschichte über Hoffnung, Freundschaft, Zusammenhalt in auswegslos erscheinenden Situationen und darüber, sich in einer zunehmend automatisierten Welt nicht von Maschinen beherrschen zu lassen.
          Na ja. Apollo, Starbuck und Boomer sind wie die drei Musketiere, aber ich finde die Serie zu wenig glaubwürdig, um da zu viel hinein zu interpretieren. Für mich bietet sie Unterhaltung, aber nicht mehr in jenem Maß wie vor einigen Jahren.
          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Außerdem stecken ein paar sehr essentielle Fragen nach dem Ursprung der Menschheit in der Serie, die meine Phantasie unglaublich anregen.
          Meine Phantasie wird durch die Serie eher abgeregt. Da kann ich auch Erich von Däniken lesen, das ist fundierter .
          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Mir gefällt das abenteuerlich-phantastische daran und ich mag manchmal auch einfach klassische Helden mit Vorbildfunktion.
          Klassische Helden ? In diesem klassischen Schwarzweiß-Gemälde ist das auch kein Problem. Das Abenteuerlich-Phantastische kommt meiner Ansicht nach zu kurz. Da kann Kampfstern Galactica mit Star Trek TOS und Space: 1999 nicht mithalten und stellt gegenüber diesen beiden Serien eher einen Rückschritt dar, ein Zugeständnis, das man der Star Wars-Manie geschuldet hat.
          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Mittlerweile stehen beide DVD-Boxen in meinem Regal und ich werde mir diese schöne, alte Serie sicher noch einige Male ansehen. Außerdem gibt es da ja auch noch ein paar Comics und Romane, die die Originalserie fortsetzen, die ich noch nicht kenne.
          In meinem Regal steht erstmal nur Teil 1. Ob ich mir je die Teile 2 und 3 zulege, ist mehr als fraglich. Die Romane mögen vielleicht sogar besser sein als die TV-Folgen, aber noch sehe ich da keine Verlockung.

          Kommentar


            #65
            Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
            Bis zu einem gewissen Grad kann ich das nachvollziehen, vor einigen Jahren hatte die Serie auch bei mir noch einen recht guten Eindruck hinterlassen. Aber meine Interessen haben sich weiter entwickelt.
            Bisherige Interessen zugunsten Neuer mehr oder weniger über Bord zu werfen wäre für mich keine Weiterentwicklung. Da käme ich mir eher vor wie ein Fähnchen dass sich immer dahin dreht, woher gerade der Wind kommt. Meine Interessen sind breit genug gefächert, sowohl für Star Trek, als auch für Kampfstern Galactica, als auch für Lost Platz zu haben. Je nach Stimmung. Etwas, das mir jahrelang gefallen hat, betrachte ich heute nicht als Schlechter, nur weil eine neue Serie, die den gleichen Namen verwendet, etwas vollkommen Anderes zeigt.

            Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
            Na ja. Apollo, Starbuck und Boomer sind wie die drei Musketiere, aber ich finde die Serie zu wenig glaubwürdig, um da zu viel hinein zu interpretieren. Für mich bietet sie Unterhaltung, aber nicht mehr in jenem Maß wie vor einigen Jahren.
            Nur dass die Serie für das, was ich in ihr sehe und daraus interpretiere gar nicht dermaßen glaubwürdig sein muss - jedenfalls nicht im Sinne von wissenschaftlich korrekt oder am Alltag eines Menschen des 21. Jahrhunderts messbar. Ich glaube auch nicht, dass das Leben auf der Erde von Aliens beeinflusst wurde oder dass unsere Vorfahren welche waren. Es ist vielmehr das Spiel mit der Phantasie, an dem ich gerne teilnehme und es sind die Themen, die dabei angesprochen werden, die mich interessieren.

            Galactica verarbeitet viele alte Mythen und erschafft dabei gleichzeitig neue. Keine mythische Erzählung der Vergangenheit ist glaubwürdig oder realistisch. Das mag ein moderner Anspruch sein, aber es ist bei Weitem nicht der einzige, den man haben kann.

            Die epischen Erzählungen um König Arthus, die Geschichte von Beowulf, das Niebelungenlied, die Ilias oder die Odyssee sind von realistischer Glaubwürdigkeit weit entfernt und doch lebt in ihnen etwas Ursprüngliches und Anziehendes.

            Selbst wenn Galactica nur ein Schatten dessen ist, woraus diese alten Sagen und Heldenlieder bestehen und natürlich bei Weitem nicht deren Anspruch teilt, ist es für ein Fernsehserie immer noch ausreichend, um mich in ähnlichem Sinne gut zu unterhalten.

            Die neue Serie finde ich da im Übrigen wesentlich unglaubwürdiger, denn selbst wenn sich alles in der Zeit wiederholt, bezweifle ich, dass das dermaßen detailliert passieren würde, dass die selben Schnurtelefone, der exakt selbe Kleidungsstil oder gar das identische Liedgut (All along the Watchtower) dabei heraus kämen. Realistisch bedeutet nicht lediglich "den heutigen, alltäglichen Sehgewohnheiten angepasst, damit keiner merkt, dass es Science-Fiction sein soll".

            Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
            Da kann Kampfstern Galactica mit Star Trek TOS und Space: 1999 nicht mithalten und stellt gegenüber diesen beiden Serien eher einen Rückschritt dar, ein Zugeständnis, das man der Star Wars-Manie geschuldet hat.
            Etwas wie Galactica gab es vor 1978/79 im Fernsehn überhaupt nicht. Eine SF-Serie, zudem eine Space-Opera, die mit mythologischen Stoffen spielt und eine episch angelegte Geschichte erzählt, die bereits hier und da über das Einzelfolgenschema hinaus geht, war bis dahin noch nie versucht worden. Allein schon deshalb verdient die Serie ihre Sonderstellung. Es mag sich nicht der Kult daraus entwickelt haben, der bei Star Trek entstanden ist, wo man selbstverständlich intellektuell anspruchsvollere Geschichten zu sehen bekam, aber etwas Besonderes ist die Serie in jedem Fall. Das ist auch kein Rückschritt, sondern einfach nur eine andere Facette des Genres.

            Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
            In meinem Regal steht erstmal nur Teil 1. Ob ich mir je die Teile 2 und 3 zulege, ist mehr als fraglich. Die Romane mögen vielleicht sogar besser sein als die TV-Folgen, aber noch sehe ich da keine Verlockung.
            Teil 3 (also Galactica 1980) braucht kein Mensch .

            Kommentar


              #66
              Zitat von Logan5
              Das eine ist eine familienfreundliche Space-Opera, das andere ein pessimistisches Kriegsdrama im All. In der einen Serie erfahren Kinder Wertschätzung, in der anderen brechen poppende Roboter Babys im Kinderwagen das Genick.
              Ich kann Deine Sichtweise verstehen, aber wie Du selber schreibst, gehen die Wahrnehmungen da weit auseinander.

              Vorab: persönlich mag ich beide Serien und bin mit dem Original aufgewachsen, stehe also zwischen den Stühlen und fühle mich damit wohl.

              Es ist aber in meinen Augen nicht so, dass die Originalserie moralisch besser dasteht, als die neue. Klar, das einem Baby das Genick gebrochen wird, ist nicht gerade etwas für`s Kinderprogramm, was aber auch nicht der Anspruch von nBSG ist.

              Sehe ich mir aber die Originalserie an und beleichte diese im Kontext ihrer Zeit, also während der Kalte Krieg in Europa tobte, dann erscheint mir die äußerst negative Darstellung von Pazifisten und Abrüstungsbefürwortern und die kritiklose Glorifizierung des Militärs schon als moralisch fragwürdig.

              Früher habe ich mir diese Gadanken aber auch noch nicht gemacht und fand das alles total Klasse
              Ich bin durchaus nicht zynisch, ich habe nur meine Erfahrungen, was allerdings ungefähr auf dasselbe hinauskommt

              Oscar Wilde

              Kommentar


                #67
                Zitat von Zenturio Beitrag anzeigen
                Sehe ich mir aber die Originalserie an und beleichte diese im Kontext ihrer Zeit, also während der Kalte Krieg in Europa tobte, dann erscheint mir die äußerst negative Darstellung von Pazifisten und Abrüstungsbefürwortern und die kritiklose Glorifizierung des Militärs schon als moralisch fragwürdig.

                Früher habe ich mir diese Gadanken aber auch noch nicht gemacht und fand das alles total Klasse
                DAS ist endlich mal ein Kritikpunkt, dem sich die Originalserie - im Gegensatz zu manchen wilden und bei genauerem Hinsehen nicht haltbaren Gerüchten, die gerne darüber verbreitet werden - tatsächlich stellen muss.

                Ich sage auch gar nicht, dass es am Original nichts zu kritisieren gäbe, was man an meinen Beiträgen zu den Einzelfolgen durchaus ablesen kann und was du da ansprichst hat Hand und Fuß. Mich hat diese Darstellungsweise auch immer ein wenig gestört, zumal sie immer wieder in ähnlicher Weise durchexerziert wird.

                Besonders ärgerlich fand ich das in der Folge "Experiment in Terra" , wo die Friedensbemühungen des terranischen Präsidenten direkt zur Schwäche proklamiert werden und propagiert wird, dass sich der Frieden nur durch Demonstration von Stärke erhalten ließe.

                Was diese arg konservativen Aussagen - und mir ist die pazifistische Haltung von Star Trek da im Zweifelsfall auch lieber - für mich dann wieder ein kleines bisschen abschwächt, ist die eigentlich doch recht humanistische Grundhaltung Adamas und seiner Gefolgsleute. Zudem scheint mir das Galactica-Militär durchaus auch auf eigener Denkfähigkeit, denn auf sturer Befehlsempfängerei zu basieren. Ein so idealtypisch dargestelltes Militär wirkt in meinen Augen weniger "militant" und im Grunde geht es ja auch nur um eine skeptische Geisteshaltung und das Treffen von Vorsichtsmaßnahmen.

                Allerdings lässt sich tatsächlich nicht verstecken, dass die Serie an dieser Stelle einen recht naiven Standpunkt vertritt, der die unterschwelligen Ängste mancher Bevölkerungsschichten sehr vereinfacht und undifferenziert thematisiert. Glücklicherweise steht aber meistens der Abenteueraspekt der Geschichte im Vordergrund, wobei dann der Rat der 12 eher Konfliktpotential schaffen und zur Spannung beitragen soll, als dass es sich um ernst gemeinte politische Intentionen handelt.

                Aber gerade an diesem Punkt finde ich die Herangehensweise der neuen Serie wesentlich härter und teilweise auch fragwürdiger, weil die politischen Untertöne hier viel stärker zu Tage treten und auch darauf abzielen. Bedenkt man, dass die neuen Cylonen u.a. für islamistische Terroristen stehen, finde ich diese Baby-Szene gleich doppelt geschmacklos.

                Kommentar


                  #68
                  Zitat von Logan5
                  DAS ist endlich mal ein Kritikpunkt, dem sich die Originalserie - im Gegensatz zu manchen wilden und bei genauerem Hinsehen nicht haltbaren Gerüchten, die gerne darüber verbreitet werden - tatsächlich stellen muss.
                  Freut mich, dass ich in den Augen eines Anhängers der Originalserie jetzt keinen völligen Müll geschrieben habe

                  Zitat von Logan5
                  Ich sage auch gar nicht, dass es am Original nichts zu kritisieren gäbe...
                  Selbst das wäre ein Standpunkt. Den müßte man nicht teilen, aber akzeptieren.

                  Zitat von Logan5
                  Besonders ärgerlich fand ich das in der Folge "Experiment in Terra" , wo die Friedensbemühungen des terranischen Präsidenten direkt zur Schwäche proklamiert werden und propagiert wird, dass sich der Frieden nur durch Demonstration von Stärke erhalten ließe.
                  Hier muss ich passen, da ich mich an die Folge nicht mehr erinnern kann und leider keine DVDs zuhause habe.
                  Aber ich denke immer an die Szenen über Karilon und Adamas Zwist mit Sire Uri, der ja ein Befürworter eines Entspannungs- und Abrüstungskurses ist.

                  Zitat von Logan5
                  Was diese arg konservativen Aussagen - und mir ist die pazifistische Haltung von Star Trek da im Zweifelsfall auch lieber - für mich dann wieder ein kleines bisschen abschwächt, ist die eigentlich doch recht humanistische Grundhaltung Adamas und seiner Gefolgsleute. Zudem scheint mir das Galactica-Militär durchaus auch auf eigener Denkfähigkeit, denn auf sturer Befehlsempfängerei zu basieren. Ein so idealtypisch dargestelltes Militär wirkt in meinen Augen weniger "militant" und im Grunde geht es ja auch nur um eine skeptische Geisteshaltung und das Treffen von Vorsichtsmaßnahmen.
                  Das wird ja oft als das Übermenschen-Bild der Serie kritisiert.
                  Wobei die Vorstellung ja auch etwas für sich hat, dass Menschen besser sein können als sie es aktuell sind und es sogar weise Militärführer geben kann.

                  Zitat von Logan5
                  Allerdings lässt sich tatsächlich nicht verstecken, dass die Serie an dieser Stelle einen recht naiven Standpunkt vertritt, der die unterschwelligen Ängste mancher Bevölkerungsschichten sehr vereinfacht und undifferenziert thematisiert.
                  Zu dieser Zeit gab es eben noch Serien, die hauptsächlich das Ziel der Unterhaltung hatten und kaum tiefgründige Botschaften transportieren wollten

                  Zitat von Logan5
                  Aber gerade an diesem Punkt finde ich die Herangehensweise der neuen Serie wesentlich härter und teilweise auch fragwürdiger, weil die politischen Untertöne hier viel stärker zu Tage treten und auch darauf abzielen. Bedenkt man, dass die neuen Cylonen u.a. für islamistische Terroristen stehen, finde ich diese Baby-Szene gleich doppelt geschmacklos.
                  Der einzige Punkt an dem ich nicht die gleiche Meinung habe. Zwar war die Baby-Szene für mich auch aus mehreren Gründen nicht akzeptabel, aber dass aktuelle politische und gesellschaftliche Ängste und Botschaften transportiert werden, ist immer eine Eigenschaft von SciFi-Geschichten gewesen. Insofern hat sich nur der Zeitgeist in der neuen Serie niedergeschlagen.
                  Mehr möchte ich dazu jetzt nicht schreiben, sonst kauen wir das ganze Thema wieder durch.
                  Abschließend vielleicht noch die Aussage, dass ich die neue Serie zwar mag und auch genau so gerne sehe wie die alte damals, aber grundsätzlich nicht davon überzeugt bin, dass neue Serien- oder Filmkonzepte immer in das Kostüm eines alten Franchise gestopft werden müssen (wie z.B. ST XI), sonder man direkt etwas völlig neues aus der Taufe heben sollte. Meinetwegen dann auch mit grundlegenden Elementen die es schonmal gab, wie dieses Homeworld-Thema von Galactica.
                  Ich bin durchaus nicht zynisch, ich habe nur meine Erfahrungen, was allerdings ungefähr auf dasselbe hinauskommt

                  Oscar Wilde

                  Kommentar


                    #69
                    Zitat von Zenturio Beitrag anzeigen
                    Freut mich, dass ich in den Augen eines Anhängers der Originalserie jetzt keinen völligen Müll geschrieben habe
                    Wo Kritik angebracht ist, sollte man sie auch aussprechen.

                    Es gibt allerdings auch einige Leute, die die Originalserie gerne schlecht reden, wo nichts Schlechtes zu finden ist. Solche "Kritiker" lassen sich dann noch nicht einmal von einer "Golden Globe" - Nominierung Richard Hatchs davon überzeugen, dass der Mann kein mieser Schauspieler ist, sondern kommen mit so unsinnigen Argumenten, dass man in den 70ern selbst an Schauspieler keine hohen Ansprüche gehabt hätte. Es gibt sogar Leute, die behaupten, die neue Serie wäre mehr Original als das Original selbst.

                    Man ist da als Fan der alten Serie mittlerweile einiges gewohnt. Von daher finde ich eine wirklich fundierte Kritik, die eindeutig belegbar ist, mal ganz erfrischend .

                    Zitat von Zenturio Beitrag anzeigen
                    Hier muss ich passen, da ich mich an die Folge nicht mehr erinnern kann und leider keine DVDs zuhause habe.
                    Aber ich denke immer an die Szenen über Karilon und Adamas Zwist mit Sire Uri, der ja ein Befürworter eines Entspannungs- und Abrüstungskurses ist.
                    Solche Szenen kommen im Lauf der Serie immer mal wieder vor, aber in keiner Folge wird dermaßen eindeutig der reaktionäre Holzhammer ausgepackt und weil Adama hier nicht als Konterpart fungiert, kann man sich auch nichts schön reden. Schade eigentlich, denn die Grundidee der Folge hat mir gefallen. Das war quasi die Galactica-Version von "Quantum Leap" , was interessanterweise ja eine Serie von Donald Bellisario ist, der neben Larson der wichtigste Mann bei Galactica war .

                    Zitat von Zenturio Beitrag anzeigen
                    Das wird ja oft als das Übermenschen-Bild der Serie kritisiert.
                    Wobei die Vorstellung ja auch etwas für sich hat, dass Menschen besser sein können als sie es aktuell sind und es sogar weise Militärführer geben kann.
                    Genau darauf läuft es hinaus und ab und zu - nicht immer - mag ich solche Vorbilder sehr gerne. Abgesehen davon halte ich es für problematisch sich ausschließlich an die Erzähltechniken des frühen 21. Jahrhunderts zu halten und sie zum einzig gültigen Anspruch zu machen. Geschichten, deren Helden gewissermaßen "übermenschlich" - also idealtypisch oder schlicht vorbildhaft - agieren sind so alt wie das Geschichtenerzählen selbst und haben in meinen Augen neben solchen, die greifbarere, differenziertere und weniger überhöhte Charaktere bieten, die selbe, gleichwertige Daseinsberechtigung. Beide Stile verfolgen lediglich unterschiedliche Intentionen.

                    Zitat von Zenturio Beitrag anzeigen
                    Zu dieser Zeit gab es eben noch Serien, die hauptsächlich das Ziel der Unterhaltung hatten und kaum tiefgründige Botschaften transportieren wollten
                    Die gibt es heute auch noch und solange das nicht das Einzige ist, was man sich ansieht, ist das in meinen Augen auch durchaus in Ordnung. Ich finde z.B. Primeval auch sehr unterhaltsam. Eine Geschichte funktioniert - wie alle Kunst - ja nicht nur auf intellektueller, sondern auch auf ästhetischer Ebene und gerade die alte Galactica finde ich unter der letzten Sichtweise besonders beachtlich.

                    Zitat von Zenturio Beitrag anzeigen
                    Abschließend vielleicht noch die Aussage, dass ich die neue Serie zwar mag und auch genau so gerne sehe wie die alte damals, aber grundsätzlich nicht davon überzeugt bin, dass neue Serien- oder Filmkonzepte immer in das Kostüm eines alten Franchise gestopft werden müssen (wie z.B. ST XI), sonder man direkt etwas völlig neues aus der Taufe heben sollte. Meinetwegen dann auch mit grundlegenden Elementen die es schonmal gab, wie dieses Homeworld-Thema von Galactica.
                    Das ist genau das Problem, dass ich mit beiden Produktionen habe. Mit anderer Namensgebung wäre es mir egal, aber wenn man sich auf eine gewisse Tradition beruft, sollte man ihr auch gerecht werden und nicht aus purer Verachtung für den Originalstoff bei selbem Namen etwas komplett anderes daraus machen.

                    Galactica war pures Familienfernsehn. Wenn man eine Kriegsserie mit ähnlicher Ausgangssituation drehen will, kann man das auch unter einem anderen Titel machen, zumal dann weiterhin die Möglichkeit einer richtigen Fortsetzung der alten Serie bestanden hätte.

                    Bei Star Trek ist es ähnlich. Wenn man nicht an die sozialkritische, pazifistische und humanistische Grundlage der Serie anschließen will, nennt man einen hirnrissigen Actionfilm eben einfach nicht Star Trek, sondern irgendwie anders.

                    Aber warum sich neue Namen ausdenken, wenn die alten ein Kassenmagnet sind. In meinen Augen ist das Kunstschändung zugunsten rein marktwirtschaftlicher Interessen und das kann und will ich nicht gut heißen. Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich auch unabhängig vom Titel mit beiden Neuinterpretationen nichts anfangen kann. Das eine ist mir zu pessimistisch und das andere zu dämlich.

                    Dann lieber Lost, Heroes, Eureka oder Torchwood. Das ist zumindest etwas Neues und man merkt in fast jeder Folge, dass das künstlerische Interesse dem wirtschaftlichen übergeordnet ist. Dass man einem alten Franchise aber auch mit etwas Neuem gerecht werden kann, zeigt sich allerdings z.Zt. bei Doctor Who. Die Neuauflage mag bessere Effekte und ein paar tiefere Charakerzüge aufweisen, aber sie wird dem Original in jedem Punkt absolut gerecht. Wenn man will, geht so etwas auch.

                    Kommentar


                      #70
                      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                      Es gibt allerdings auch einige Leute, die die Originalserie gerne schlecht reden, wo nichts Schlechtes zu finden ist. Solche "Kritiker" lassen sich dann noch nicht einmal von einer "Golden Globe" - Nominierung Richard Hatchs davon überzeugen, dass der Mann kein mieser Schauspieler ist, sondern kommen mit so unsinnigen Argumenten, dass man in den 70ern selbst an Schauspieler keine hohen Ansprüche gehabt hätte. Es gibt sogar Leute, die behaupten, die neue Serie wäre mehr Original als das Original selbst.
                      Nur, damit keine falschen Vorstellungen aufkommen: Es ging nicht um Richard Hatch, den ich keineswegs für einen schlechten Schauspieler halte. Richard Hatch spielt auch in der neuen BSG-Serie mit, und ist meiner Ansicht nach der beste Darsteller der alten Serie. Aber die anderen schauspielerischen Leistungen konnten mich eben nicht sonderlich überzeugen. Was Du als klassisches Heldentum propagierst ist für mich eine gekünstelte Darstellung lebensunechter Charaktere, aber egal. Jedenfalls ziehe ich die alte Serie bei weitem nicht so runter wie Du die neue. Dass die neue Serie mehr Original ist als die alte habe ich auch nirgends behauptet, aber ich finde sie interessanter. An die alte Serie hatte ich ein paar gute, nostalgische Erinnerungen, aber heute finde ich sie ziemlich platt und unausgereift, und hiermit meine ich nicht die Effekte, sondern Drehbücher und Charaktere. Und ganz allgemein, wenn Du mich meinst, solltest Du mich ruhig korrekt zitieren und nicht Dinge durch Umschreibungen nahelegen, die ich nicht behauptet habe.

                      Kommentar


                        #71
                        Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                        Nur, damit keine falschen Vorstellungen aufkommen: Es ging nicht um Richard Hatch, den ich keineswegs für einen schlechten Schauspieler halte. Richard Hatch spielt auch in der neuen BSG-Serie mit, und ist meiner Ansicht nach der beste Darsteller der alten Serie. Aber die anderen schauspielerischen Leistungen konnten mich eben nicht sonderlich überzeugen.
                        Ist klar, wenn er in der neuen Serie auch mitspielt kann er ja so schlecht nicht sein .

                        Meine Aussage betraf aber eigentlich gar nicht dich, sondern einige andere Diskussionen, die ich - nicht nur in diesem Forum - schon hatte, wo man eindeutig merken konnte, dass die Betreffenden einfach nur nachplapperten, was sie über das Original zu wissen glaubten, wobei manche tatsächlich völlig resistent gegen jede logisch aufgebaute und belegbare Argumentation waren.

                        Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                        Was Du als klassisches Heldentum propagierst ist für mich eine gekünstelte Darstellung lebensunechter Charaktere, aber egal.
                        Die meisten Heldendarstellungen sind gewissermaßen "lebensunecht". Was genau verstehst du denn unter diesem Begriff und woran machst du diesen Kritikpunkt in der Serie fest? Was findest du an Apollo und Starbuck denn so unglaubwürdig?

                        Sicher sind Charakterzeichnungen moderner Serien ausführlicher, während diese Dinge in älteren Serien oft zweitrangig behandelt wurden, aber ich denke nicht, dass Ausführlichkeit synonym für Glaubwürdigkeit verwendet werden kann. Auch die Star Trek - Charaktere werden in ihrer ERSTEN Staffel - das ist ein Punkt, den man hier vielleicht auch nicht völlig beiseite lassen sollte - nicht tiefer und ausführlicher beleuchtet, als es bei den Galactica-Figuren der Fall ist. Wo also ist das Problem?

                        Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                        Dass die neue Serie mehr Original ist als die alte habe ich auch nirgends behauptet, aber ich finde sie interessanter.
                        Ich habe auch nicht behauptet, dass du das behauptet hast. Wie gesagt, meine Aussagen von vorhin bezogen sich nicht auf die Diskussion mit dir. Solcher Blödsinn wird einem hier aber gelegentlich von nBSG-Fans tatsächlich vorgesetzt. Du kannst ja mal in den Thread gucken, in dem es um die Gerüchte über einen Kinofilm, der sich am Original orientieren will, geht. Da kann man das schön verfolgen.

                        Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                        Jedenfalls ziehe ich die alte Serie bei weitem nicht so runter wie Du die neue.
                        Was heißt runterziehen? Ich mag sie nicht und wie bei vielen Serien, die ich nicht mag, wäre es mir vollkommen gleichgültig, würde nicht ein Name drauf stehen, mit dem ich etwas anderes verbinde.

                        Du wirst mich niemals in einem Sliders - oder Sea Quest - Forum antreffen. Diese Serien haben mir nie gefallen, also habe ich sie nicht lange gesehen und auch kein Interesse, darüber zu reden. Nicht einmal bei Voyager oder Enterprise habe ich mich jemals großartig zu Wort gemeldet, obwohl ich finde, dass sie nur noch Star Trek - Klischees plattgewalzt haben.

                        Bei Galactica und dem neuen Star Trek - Kinofilm ist es aber tatsächlich so, dass ich mich über diesen Ettikettenschwindel ärgere, zumal manche Fans der neuen Produktionen oft keine Gelegenheit auslassen, nun die Originale schlecht zu reden, als ob sie nicht damit klar kämen, dass es von ihrer Lieblingsserie überhaupt ein Original gibt.

                        Jahrelang waren ST-TOS und auch Kampfstern Galactica sehr beliebte Serien mit einem gewissen Kultstatus (bei Galactica in den USA wohl eher als hier) und wurden ihrer Qualtiät wegen geschätzt. Plötzlich gibt es Neuauflagen, die im Grunde das totale Gegtenteil ihrer Vorlagen sind und auf einmal wird den Originalen vorgeworfen, schon immer schlecht gewesen zu sein und sich nicht mit der modernen Fassung messen zu können. Vor allem bei Sendungen, die ich mag, nervt mich das. Hätte die neue Galactica einen anderen Namen, gäbe es das Problem nicht, denn dann wäre es nur eine weitere SF-Serie, die mich nicht interessiert, weil ich sie phantasielos und langweilig finde - ebenso wie Andromeda oder Stargate.

                        Runter gemacht wird jedenfalls permanent die alte Serie. Ich versuche nur Gerüchte aus der Welt zu schaffen, die so, wie sie verbreitet werden, schlicht erfunden sind. Dabei handelt es sich vornehmlich um Kritik an Effekten, Schauspielern und Drehbüchern, an denen sich vor nBSG aber offenbar kaum jemand gestört hat. Ist doch komisch, oder?

                        Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                        An die alte Serie hatte ich ein paar gute, nostalgische Erinnerungen, aber heute finde ich sie ziemlich platt und unausgereift, und hiermit meine ich nicht die Effekte, sondern Drehbücher und Charaktere.
                        Das ist eben Ansichtssache und ich will dir deine Meinung auch gar nicht absprechen. Für meinen Geschmack gibt es eben keine Problem damit, sowohl Geschichten mit komplexer Charakterisierung, als auch solche mit anderen Schwerpunkten zu mögen. Das bedeutet nicht, dass ich bei der Originalserie nicht auch meine Kritikpunkte hätte, aber die liegen eben nicht darin, dass der ältere Stil ein anderer ist, als der neue.

                        Ich kann mich mit Starbuck und Apollo sehr gut identifizieren und habe an ihren Charakteren nichts auszusetzen. Auch die Schauspieler finde ich durchgehend überzeugend. Die Drehbücher gefallen mir zu großen Teilen auch sehr gut. Vor allen Dingen hätte ich mir aber bestens vorstellen können, wie man die Serie unter besseren Drehbedingungen und mit modernerer Erzähltechnik hätte fortsetzen können. Leider besteht diese Möglichkeit mittlerweile nicht mehr, weil eine andere Serie den Namen übernommen hat, aber nicht den Geist. Schade.



                        Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                        Und ganz allgemein, wenn Du mich meinst, solltest Du mich ruhig korrekt zitieren und nicht Dinge durch Umschreibungen nahelegen, die ich nicht behauptet habe.
                        Wenn ich dich gemeint hätte, hätte ich das auch gemacht. Ich hatte aber auch keine Lust, nochmal nachzusuchen, wer genau mir den zitierten Quatsch erzählen wollte. Da habe ich aber denjenigen auch schon vor Ort mitgeteilt, was ich von ihrer Meinung halte. Wie gesagt, du warst gar nicht gemeint.

                        Kommentar


                          #72
                          Da mir beide Serien gleichermaßen gefallen, versuche ich mal darzulegen, was meiner Ansicht nach zu der einen oder anderen Ablehnung der jeweiligen Serie führen könnte.

                          Das Original (und es ist nun einmal das Original) entstand vor über 30 Jahren. Da waren viele der heutigen Kritiker noch gar nicht geboren. Diese Leute wachsen in einer anderen Welt auf als wir damals und vor allem sind sie durch die Filme ihrer Jugend, visuell völlig anders konditioniert als Leute, für die damals Kampfstern Galactica und Krieg der Sterne Meilensteine in der Special Effect Technik waren. Diesen Leuten erscheinen diese Filme heute wahrscheinlich allein optisch nicht mehr reizvoll, während sie damals gerade wegen der Optik so besonders waren.

                          Auch Film- und Seriencharaktere unterliegen einer Entwicklung und sind der Mode ihrer Zeit unterworfen. So sprechen sie dann auch, sind so gelkeidet, die Frisuren, einfach alles daran zeigt einen Menschen aus dem Jahrzeht, in dem der Film entstand. Natürlich wirkt das heute angestaubt, auch auf mich. Aber ich weiß, dass das deswegen nicht schlecht war. Heute stellt man Charaktere vielschichtiger dar als früher. Wahrscheinlich ist es einfach so, dass man die Menschen heute ehr zeigt wie sie wirklich sind, und früher zeigte man eben, wie sie sein sollten, mit wenig Schatten. Die Trennung von Gut und Böse wurde früher schärfer gezeichnet als heute.

                          Auch dass die Geschichten früher dramaturgisch weniger anspruchsvoll waren, trifft wohl zu. Aber das sehe ich auch als eine Entwicklung, sprich, das Niveau von heute musste sich erst entwickeln und baut damit für mich auf die frühere Art des Geschichtenerzählens auf.

                          Logische Fehler hat man früher genau so gemacht wie heute. Früher wurden in Raumschlachten mit einem Schuß 5 Cylonen Jäger erledigt (ja Logan 5, ich weiß, ich übertreibe ein wenig ), so dass ich mich heute an keinen abgeschossenen Viper-Pilot aus der alten Serie erinnern kann, außer Apollos Bruder. Heute Treffen die Cylonen 5 Viper bevor einer von ihnen dran glauben muss, so dass ich mich frage, woher nimmt die Galactica die ganzen Piloten, wenn beim Briefing immer nur rund 20 Figuren rumsitzen?
                          Klar, kann man immer alles irgendwie erklären. Aber besser sind die Serien heute nicht und das sage nicht ich, das werden die jetzt noch ungeborenen Leute sagen, die in 30 Jahren nBSG in der Luft zerreißen werden
                          Ich bin durchaus nicht zynisch, ich habe nur meine Erfahrungen, was allerdings ungefähr auf dasselbe hinauskommt

                          Oscar Wilde

                          Kommentar


                            #73
                            @Zenturio:

                            Deiner Analyse gebe ich vollkommen Recht und es ist auch keinesfalls so, dass ich neue Entwicklungen in der Erzähltechnik nicht zu schätzen wüsste.

                            Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie sehr mich das ewig gleiche, meist von Star Trek abgekupferte Erzählschema einiger Serien - inklusive des damals neuesten ST-Ablegers Voyager - gelangweilt hat. Auch das ewig idealtypische Menschenbild ging mir auf Dauer auf den Keks.

                            Serien wie Earth 2, Babylon 5 oder Lexx waren für mich zu dieser Zeit die Offenbarung, weil sie etwas Neues brachten und speziell B5 hat die moderne Erzähltechnik im Fernsehn um Lichjahre voran getrieben. Heute haben wir Sachen wie Lost oder Heroes, die eine kontinuierliche Geschichte erzählen und die ich keinesfalls missen möchte.

                            Aber nur, weil man ab den 90ern endlich stärker vom ewigen High Concept - Schema abgewichen ist, sind doch die alten Sachen nicht plötzlich schlechter, sondern gerade unter historischen Gesichtspunkten wieder auf ganz neue Weise interessant - eigentlich gerade für Leute, die diese Zeit nicht selbst erlebt haben.

                            Vielleicht liegt die Ablehnung - jetzt mal abgesehen von den Hardcore-Fans, die einfach nur ihre Serie über alles stellen wollen - aber auch ein wenig daran, dass einem ältere Stoffe im heutigen Fernsehen gerne vorenthalten werden oder nur zu unmöglichen Zeiten laufen. Damit nimmt auch die Gewöhnung an unterschiedliche Erzählstile ab, wodurch man langsamere Erzählweisen mit anderen Schwerpunkten auf einmal als Langweilig empfindet.

                            Während meiner Kindheit in den 80ern war das noch ganz anders. Da kam man durchaus noch stärker in Berührung mit Stoffen aus längst vergangenen Jahrzehnten. So konnten beispielsweise die alten Flash Gordon - und Buck Rogers - Serials aus den 30er/40er - Jahren in den 80ern auch nicht mit der Trick- und Erzähltechnik der damaligen Gegenwart mithalten. Trotzdem wurde so etwas ausgestrahlt und ich hatte genauso viel Spaß daran, wie an moderneren Sendungen.

                            Es gibt eigentlich kein Jahrzehnt, aus dem ich keine Film- oder Serienfavoriten hätte und vieles davon war auch lange vor meiner Zeit. Die alten Buster Crabbe - Serials sehe ich heute noch gerne, genauso wie ich ST-TOS nach wie vor großartig finde oder auch The Prisoner oder Invasion von der Wega oder Twilight Zone oder Quantum Leap oder eben Kampfstern Galactica.

                            Mich ausschließlich auf neue Serien festzulegen wäre mir zu wenig und auf Dauer auch zu langweilig. Ich stehe unglaublich auf Vielfalt und gerade alte Sendungen haben auf mich aus historischen Aspekten wieder einen zusätzlichen Reiz. Dieses Geschichtsbewusstsein scheint aber leider immer mehr zu verschwinden. Ich fürchte, dass uns da etwas äußerst Wichtiges allmählich abhanden kommt, das ich erhaltenswert finde.

                            Kommentar


                              #74
                              Da bin ich voll auf Deiner Wellenlänge

                              Vor allem bedaure ich, dass die alten Serien nicht mehr zu sehen sind. Man muss immer hoffen, dass ein neuer Sender aus der Taufe gehoben wird, der beim Start wenige finanzielle Mittel aufbringen kann und daher seine Sendezeit mit alten Filmen und Serien füllen muss.
                              Ich bin durchaus nicht zynisch, ich habe nur meine Erfahrungen, was allerdings ungefähr auf dasselbe hinauskommt

                              Oscar Wilde

                              Kommentar


                                #75
                                Naja mit der Einführung von DVDs ist dieses Problem weitgehend gelöst worden. Man ist nicht mehr auf die Programmpolitik der Sender gebunden.
                                ausgefallene Geschenke

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X