Das Finale: Wie hättet ihr es gemacht? - SciFi-Forum

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Das Finale: Wie hättet ihr es gemacht?

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  • Mainboand
    antwortet
    Für mich ist der eigentliche Knackpunkt des Finales die "Enthüllung", dass Gott hinter allem steckt. Um das zu entschärfen, hätte man aber schon in der dritten Staffel ansetzen müssen. Ich hätte ab dort die ganzen unerklärlichen Phänomene (Supernova, Karas Auferstehung,...) deutlich zurückgefahren oder ganz weggelassen.

    RDM betont ja immer wieder, dass das Rätsel um Kara absichtlich nicht aufgelöst wurde, da es ansonsten nur uninteressant geworden wäre. Genau das ist ihm IMHO aber mit seiner "Gott war's!"-Variante passiert. Er hat eine Antwort gegeben - für viele Zuschauer aber die falsche (wirklich begeistert scheint - soweit ich das sehe - hier kaum einer davon zu sein). Moore hat am Ende die Logik weitestgehend über Bord geworfen, um zu zeigen, dass die Serie in unserer Vergangenheit spielt, und so einen Bezug zu unserer Realität herzustellen. Gleichzeitig wird aber nicht nur klar gesagt, dass ein Gott existiert, dieser ist auch noch für diverse einschneidende Ereignisse direkt verantwortlich, wodurch sich die Handlung - zumindest für mich - wiederum spürbar von der Realität entfernt.

    Zu Beginn der Serie wurde oft damit gespielt, dass bestimmte Ereignisse ein Werk Gottes oder purer Zufall sein könnten. Das fand ich immer sehr interessant und das hätte ich bis zum Ende durchgezogen und nach Möglichkeit immer mal wieder Hinweise auf das Zutreffern einer der Varianten gestreut, so dass hier die große Interpretationsspielwiese für die Zuschauer bleibt.

    Davon abgesehen würde ich an der groben Geschichte nur einige Details ändern.
    - Roslin hätte die Erde nicht lebend betreten. Falls der Wortlaut der Prophezeiung (der mir gerade entfallen ist) das zugelassen hätte, hätte sie die Erde beim ersten Überflug vom Raptor aus noch bewundern dürfen, um dann in gleicher Manier wie in "Daybreak" zu entschlummern. Versprechen, die man schon in der Anfangszeit einer Serie gibt, sollte man am Schluss aber halten, auch wenns wehtut.
    - Wenn die bösen Cylons schon ausgelöscht werden müssen, hätte ich lieber dafür gesorgt, dass beim Angriff auf die Kolonie auch alle Centurions aus der Sklaverei befreit werden. Diese könnten dann auch plausibel die in der Galaxis verstreuten Cavils, Dorals und Simons erledigen.
    - Womöglich im Zusammenhang mit den Centurions hätte ich den Menschen einen plausibleren Grund für das Aufgeben ihrer Raumschiffe gegeben.

    Insgesamt hätte ich also versucht, die "Bodenständigkeit garniert mit einigen fantastischen Elementen", welche die Serie in der Anfangszeit so ausgezeichnet hat, zu bewahren, anstatt das Verhältnis der beiden einfach mal umzudrehen.

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  • Orkrist
    antwortet
    Zitat von lafferlarry Beitrag anzeigen
    …… oder war sie vielleicht vor etwa 2000 Jahren in etwas anderer Gestalt schon da?
    Ich hab nicht alle Kommentare zu 420 gelesen (aber fast alle) aber mich wundert schon das erst jetzt jemand erwähnt, das Kara eine Art Jesus ist/war
    hinabgestiegen in das Reich des Todes,
    am dritten Tage auferstanden von den Toten,
    aufgefahren in den Himmel;
    er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
    von dort wird er kommen,
    zu richten die Lebenden und die Toten.
    Kommt euch das bekannt vor

    Nur, dass eben der Cylonengott schon eine sehr zynische Version des Christengottes darstellt.

    Ich hätte übrigens noch einige Zeit auf der Erde 2.0 verbracht um zu erklären, warum die Kolonisten auf die Technologie verzichten. Z.B. durch ein Massaker an den Eingeborenen. Ich weiss aber nicht ob irgendjemand nach dem Finale noch eine weitere Folge hätte sehen wollen.
    Zuletzt geändert von Orkrist; 28.03.2009, 12:24. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • BluePanther
    antwortet
    @lafferlarry: Vertausch mal lieber Tigh und Lees Rolle. Ich sehe mich als der wohl größte Tigh Fan aller Zeiten und ich hätte mir für Tigh nichts sehnlicher gewünscht, als für ihn einen schönen kitschigen Heldentod voller Pathos. Der Mann ist Soldat durch und durch und das Zivilleben passt einfach nicht zu ihm. Aber selbst das blieb mir im Finale verwehrt.

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  • lafferlarry
    antwortet
    Wirklich nur so zum Spaß (ich fand die Serie toll – also Vorsicht Joke, humorlose nicht weiterlesen)! Wie wäre es denn mit folgendem Ende, das auch erklärt, warum Kara ein "Todesbote" war und „alles zu seinem Ende“ führte:

    Der Verräter Baltar, der sich die ganze Zeit nur verstellt hat erschießt Kara, als die ihn dabei erwischt, wie er mit einem Zenturio über Hilfe zur erneuten "Machtübernahme" verhandelt. Mit ihren letzten Atemzügen haucht Kara, sie werde eines Tages wiederkommen, wenn die Menschheit dafür bereit sei.

    Daraufhin wird Baltar hingerichtet. Kurz zuvor beichtet und bereut er mit seinen letzten Worten alle seine Sünden und erhält von Gott Vergebung. Tigh stirbt an Leberzirrhose, was Ellen nicht verkraftet und Selbstmord begeht, während Admiral Adama mit der sterbenden Roslin und dem Raptor in einen Berg knallt, weil er ohne sie und die Galactica nicht weiterleben will.

    Der Chief und Athena bekommen Streit, weil der Ihr den Mord an Boomer, seiner früheren Geliebten, die sich ja letztlich für das "Gute" entschied und Hera rettete, nicht verzeihen kann. Im Verlauf des Handgemenges löst sich ein Schuss und Athena stirbt - was wiederum dazu führt dass Helo, der die Auseinandersetzung mitbekommt den Chief erwürgt, weil der seine große Liebe „ermordet“ hat. Die Strafe folgt auf den Fuß: Helo wird, unaufmerksam wie er war, von einer Horde Mammuts überrannt, die sich während seines Würgegriffes gefährlich genähert hatte.

    Schließlich kommen die wütenden Zenturios mit dem Basisschiff zurück und vernichten die restliche Flotte und alle noch auf dem Planeten lebenden Personen aus Rache für die jahrelange Unterdrückung. Danach verschwinden sie wieder in den Tiefen des Alls.

    Lee Adama der mutig versucht, die restlichen Überlebenden zu schützen fällt heldenhaft im Kampf mit einem Zenturio und Hera bleibt schutzlos alleine zurück bis sie schließlich von einem Wildtier gefressen wird (alternativ - von einer "Urfamilie" aufgenommen und großgezogen) und man 115.000 Jahre später Ihre Knochen findet, nachdem die Erde in aller Ruhe und ohne störende Technologie ihre Evolution fortsetzen konnte.

    Eventuelle Trümmer der Raumschiffe wären sicher im Laufe der Zeit in die Atmosphäre gefallen und verglüht.

    Ist doch konsequent, hat jede Menge "Opfer" und wird der düsteren Stimmung gerecht. Head SIX und Baltar Engel? Natürlich, denn Baltar wurde ja vergeben – und so fängt alles wieder von vorne an … wirklich alles? War da nicht noch Kara, die wiederkommen wollte…… oder war sie vielleicht vor etwa 2000 Jahren in etwas anderer Gestalt schon da?
    Zuletzt geändert von lafferlarry; 28.03.2009, 03:40.

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  • DarthRevan
    antwortet
    Also ich fand es nicht schlecht das man gezeigt hat das es "ein licht am ende des Tunnels" gibt, oder, um Batman zu zitieren, das es die nacht vor der Dämmerung am dunkelsten ist, aber SIE KOMMT^^
    Nur das wie, das was, das drumherum gefiel mir garnicht.

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  • BigH
    antwortet
    Zitat von lafferlarry Beitrag anzeigen
    Auch halte das Finale in mancher Hinsicht für etwas unbefriedigend - vor allem den "Abgang" von Kara.

    Ihr hätte ich vielleicht wirklich den Aufstieg in den Himmel als Engel in einem gleißenden Licht beschert, auch wenn das vielleicht "primitiv" erscheinen mag. Ansonsten habe ich leider nicht so die Fantasie, mir ein alternatives Ende auszudenken. Ich sehe, dass Ihr Euch hier einiges habt einfallen lassen -was mich aber etwas erschreckt ist, dass viele am liebsten noch mehr Charaktere sterben lassen und Blut sehen wollen.
    Das hat nichts mit "blutrünstig" zu tun. Zunächst einmal war Galactica keine Serie, die von einem überbordenden Optimismus geprägt war. Der Tonfall war schon auf Grund der Ausgangssituation natürlich sehr düster, was ja irgendwo auch den Reiz der Serie ausgemacht hat. Die Charaktere haben sich durchgekämpft, haben versucht, einen Tag nach dem anderen zu überleben. Aber diesen Überlebenswillen darf man nicht mit Optimismus verwechseln. Und genau daran ist Dee letztlich zerbrochen. Ihr Selbstmord mag zunächst tatsächlich sinnlos erscheinen. Aber dramaturgisch machte er eben sehr deutlich, daß die Charaktere an einem Punkt sind, an dem sie an den Umständen zu zerbrechen drohen. Die meisten konnten den Druck mit Müh und Not aushalten. Dee konnte es nicht. Das zu zeigen war, wie ich finde, extrem wichtig. Es verdeutlichte, daß an Bord der Galactica Menschen sind, keine Superhelden. Und genau diese glaubwürdigen, menschlich agierenden bzw. reagierenden Charaktere waren eine ganz entschiedene Stärke der Serie.

    Daß BSG nun mit einem verhältnismäßig versöhnlichen Finale zu Ende ging empfand ich als ziemlichen Stilbruch. Über Jahre hinweg mußten unsere Helden unsägliche Strapazen erleiden, und immer wieder, wenn man dachte, nun wird alles gut (oder wenigstens besser), erlitten sie ganz üble Tiefschläge. Und ausgerechnet am dramatischen Höhepunkt, nämlich dem Finale, dem Ende ihrer Flucht, kommen alle ungeschoren davon? Das passt einfach nicht zum Gesamtbild der Serie.
    Mir geht es deshalb nicht darum, daß ich mit aller Gewalt Blut sehen will. Wie gesagt empfand ich die Charaktere als großen Pluspunkt von BSG, und jeder einzelne ist auch mir ans Herz gewachsen (ja, auch Baltar, der im Laufe der Serie verblüffend viele Wandlungen durchgemacht hat). Aber ein guter Teil der Spannung entstand bei BSG auch aus der absoluten Gewissheit, daß niemand sicher ist. Alles war ständig im Wandel, kein Charakter fuhr ständig auf eingefahrenen Schienen. Und jeder konnte jederzeit sterben - was einige eben auch taten. Ich war mir deshalb völlig sicher, daß BSG diese Kompromißlosigkeit bis zum Ende durchziehen würde und manche Charaktere den Nachspann der letzten Folge eben nicht erleben würden. Und entsprechend enttäuscht war ich, daß die Mutter aller Schlachten zumindest in dieser Hinsicht etwas "weichgespült" war. Wie Joss Whedon (sinngemäß) zum Finale von "Buffy" gesagt hat: "Unsere Helden ziehen in den Krieg. Und im Krieg gibt es zwangsweise Verluste. Alles andere wäre unrealistisch." Entsprechend überlebten eben nicht alle die letzte Buffy-Episode. Bei BSG hätten ein paar Verluste am Schluß die Dramatik der Geschichte mit Sicherheit erhöhen können.

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  • Maritimus
    antwortet
    Athena hätte sterben müssen, am besten wäre es, wenn ihr ein HeadChar vorher noch einmal ihre kaltblütigen Morde an Natalie und Boomer gezeigt hätte.
    Athena fühlt keinerlei Reue ! Sie hat zwei mal auf unbewaffnete Frauen geschossen. Das ist nichts anderes als Mord. Gerade bei Boomer hätte Athena wissen MÜSSEN, dass sie mit Boomers Erfahrungen genau die selben Entscheidungen getroffen hätte, denn Athena ist Boomer 2.0: Sie hatten die selben Erinnerungen als Ausgangslage.

    Arme Natalie, ermordet, als sie das richtige tun wollte. Arme Boomer, von der Menschheit verstossen und von einer selbstgerechten Kopie ermordet, die ihr das Leben gestohlen hat.

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  • lafferlarry
    antwortet
    Warum seid ihr nur so blutrünstig?

    Auch ich halte das Finale in mancher Hinsicht für etwas unbefriedigend - vor allem den "Abgang" von Kara.

    Ihr hätte ich vielleicht wirklich den Aufstieg in den Himmel als Engel in einem gleißenden Licht beschert, auch wenn das vielleicht "primitiv" erscheinen mag. Ansonsten habe ich leider nicht so die Fantasie, mir ein alternatives Ende auszudenken. Ich sehe, dass Ihr Euch hier einiges habt einfallen lassen -was mich aber etwas erschreckt ist, dass viele am liebsten noch mehr Charaktere sterben lassen und Blut sehen wollen. Dem kann ich mich nicht anschließen.

    Ich fand es schon schlimm genug, dass Dee sich völlig ohne Not und sinnlos erschossen hat oder die Frau des Chief aus der Luftschleuse flog. Auch die ewige Sauferei ist für mich ein Kritikpunkt an einer ansonsten tollen, unnachahmlichen Serie. Ich bin traurig, dass sie zu Ende ist.
    Gruß laff
    Zuletzt geändert von lafferlarry; 27.03.2009, 23:06.

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  • BigH
    antwortet
    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Auch wenn das Gegenteil immer wieder behauptet wird: Unwissenheit schützt durchaus vor Strafe. Baltar kann gar keinen Hochverrat begangen haben, dazu hätte er *wissentlich* *dem Feind* wichtige Informationen zuspielen müssen. In einem Rechtssystem welches diesen Namen auch verdient ist eben nicht nur das Ergebnis einer Tat zu betrachten, sondern auch die Intention des Täters. Dabei gilt, daß man sich über die Konsequenzen seiner Aktionen bewußt sein muß oder leicht hätte bewußt sein können.

    Beides war in Baltars Fall nicht gegeben. In einem wirklich fairen Prozeß wäre der Anklagepunkt "Hochverrat" jedenfalls nicht haltbar.
    Einspruch, Euer Ehren. Fakt ist, daß es sich bei dem System, zu dem Caprica-Six durch Baltar Zugang erhalten hat, um ein streng geheimes militärisches Abwehrsystem gehandelt hat, das für die Sicherheit aller 12 Kolonien von essentieller Bedeutung war. Dessen dürfte sich Baltar (der das System, so weit ich mich entsinne, sogar mitentwickelt hat) absolut bewußt gewesen sein. Dennoch hat er entgegen besseren Wissens und trotz entsprechender Verbote einer Aussenstehenden Zugang zu besagtem System verschafft. Dies geschah wissentlich und ohne Zwang. Ob er böse Absichten hatte oder ob er nur vor seiner Freundin angeben wollte spielt dabei keine Rolle. Aussenstehenden gleich welcher Art solche Informationen zu verschaffen ist, egal nach welcher Definition und Rechtssprechung, Verrat.

    Somit sehe ich durchaus eine Verantwortlichkeit für die daraus resultierenden Folgen, denn genau um so etwas zu verhindern wie das, was letztendlich daraus folgte - die Zerstörung der Kolonien und der Tod von Milliarden -, war der Zugang zu den entsprechenden Computern extrem eingeschränkt. Baltar setzte sich darüber hinweg und löste so eine Katastrophe aus.

    Womit wir wieder beim eigentlichen Punkt wären: Baltar hätte aus handlungstechnischen Gründen den Tod eigentlich verdient gehabt. Interessant wäre aber z.B. gewesen, wenn durch seinen Tod am Ende die Cylon Colony zerstört worden wäre (vielleicht durch einen biologischen Virus, der das biotechnologische Konstrukt angegriffen hätte, quasi als Kontrast zu dem Computervirus, der die Zerstörung der 12 Kolonien ermöglichte). So hätte sich der Kreis geschlossen.

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von BigH Beitrag anzeigen
    Okay, sein Verhalten auf Caprica war vielleicht nicht von blanker Bosheit getrieben. Aber das ändert nichts daran, daß Milliarden von Menschen umgekommen sind. Denn wir reden über den Zugriff auf das planetare Verteidigungsnetz durch Unbefugte. Das ist nicht Industriespionage - das ist Hochverrat!
    Auch wenn das Gegenteil immer wieder behauptet wird: Unwissenheit schützt durchaus vor Strafe. Baltar kann gar keinen Hochverrat begangen haben, dazu hätte er *wissentlich* *dem Feind* wichtige Informationen zuspielen müssen. In einem Rechtssystem welches diesen Namen auch verdient ist eben nicht nur das Ergebnis einer Tat zu betrachten, sondern auch die Intention des Täters. Dabei gilt, daß man sich über die Konsequenzen seiner Aktionen bewußt sein muß oder leicht hätte bewußt sein können.

    Beides war in Baltars Fall nicht gegeben. In einem wirklich fairen Prozeß wäre der Anklagepunkt "Hochverrat" jedenfalls nicht haltbar.

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  • BigH
    antwortet
    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Das sehe ich vollkommen anders. Nicht nur daß es enormen Spaß gemacht hat, über all die Jahre zu verfolgen, wie Baltar mit seinen Aktionen immer wieder irgendwie durchkommt - auch aus moralischer Sicht hat er sich zwar schuldig gemacht, aber sooo schuldig nun auch wieder nicht.

    Er hatte weder vor, einen vernichtenden Angriff auf die Kolonien zu ermöglichen noch hätte er dies irgendwie ahnen können. Von daher kann man ihm noch nichtmal grobe Fahrlässigkeit vorwerfen. Und auf Industriespionage - nichts anderes war es - steht vieles aber bestimmt nicht die Todesstrafe! Da war allein schon sein Verschweigen von Boomers Cylon-Testergebnis in Staffel 1 bei weitem strafwürdiger.
    Okay, sein Verhalten auf Caprica war vielleicht nicht von blanker Bosheit getrieben. Aber das ändert nichts daran, daß Milliarden von Menschen umgekommen sind. Denn wir reden über den Zugriff auf das planetare Verteidigungsnetz durch Unbefugte. Das ist nicht Industriespionage - das ist Hochverrat! Und dafür kann man sehr wohl die Todesstrafe bekommen. Daß er sich dazuhin auch noch andere verdammungswürdige Taten zu Schulden hat kommen lassen, macht die Sache nicht eben besser... Sogar Baltar selbst räumt im Gespräch mit Apollo im Finale ein, daß er in seinem Leben nichts Uneigennütziges getan hat (wobei ich da wiederum skeptisch bin, ob diese Erkenntnis und die Reue darüber wirklich ehrlich gemeint sind).

    Deshalb bleibe ich bei meiner Ansicht, daß Baltar am Ende nicht als himmlischer Götterbote hätte dastehen dürfen, sondern als derjenige, der das ganze Desaster überhaupt erst ausgelöst hat. Ob er am Ende standrechtlich hingerichtet oder von Centurions geschnetzelt worden wäre, spielt letztlich keine Rolle. Ungestraft hätte Baltar auf alle Fälle nicht in den Sonnenuntergang reiten dürfen.

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von BigH Beitrag anzeigen
    Aber egal, ob Baltars Verwicklung in den Untergang der Kolonien nun bekannt war oder nicht - aus dramaturgischen Gründen hätte er meiner Meinung auf jeden Fall verdient, aus dem airlock geblasen zu werden.
    Das sehe ich vollkommen anders. Nicht nur daß es enormen Spaß gemacht hat, über all die Jahre zu verfolgen, wie Baltar mit seinen Aktionen immer wieder irgendwie durchkommt - auch aus moralischer Sicht hat er sich zwar schuldig gemacht, aber sooo schuldig nun auch wieder nicht.

    Er hatte weder vor, einen vernichtenden Angriff auf die Kolonien zu ermöglichen noch hätte er dies irgendwie ahnen können. Von daher kann man ihm noch nichtmal grobe Fahrlässigkeit vorwerfen. Und auf Industriespionage - nichts anderes war es - steht vieles aber bestimmt nicht die Todesstrafe! Da war allein schon sein Verschweigen von Boomers Cylon-Testergebnis in Staffel 1 bei weitem strafwürdiger.

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  • BigH
    antwortet
    Leutz, ihr bringt mich ja ganz durcheinander... Schätze, ich werde wohl nicht drum herum kommen und mir die komplette Serie nochmal anschauen (it's a dirty job, but someone's gotta do it )

    Aber egal, ob Baltars Verwicklung in den Untergang der Kolonien nun bekannt war oder nicht - aus dramaturgischen Gründen hätte er meiner Meinung auf jeden Fall verdient, aus dem airlock geblasen zu werden.

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von Makaan Beitrag anzeigen
    Seine Rolle war bekannt. Er hatte ja schliesslich alles zugegeben, und es kam zu einem Prozess am Ende der dritten Staffel mit dem ganzen Gerichtszeugs.
    Ähem, bitte was? In der Gerichtsverhandlung ging es um seine Rolle im New-Caprica-Desaster. Ansonsten wußte auch damals noch niemand etwas über seine Mitwirkung an der Zerstörung der Kolonien. Roslin hatte nichts außer ihrer Erinnerung/Vision aus "Epiphanies". Später, in Season 4 während des Angriffs auf den Resurrection Hub gesteht Baltar seine Taten ihr gegenüber zwar ein, es gibt aber keinerlei Hinweis darauf, daß sie es irgendjemandem erzählt hat. Sonst wäre Baltar ganz sicher noch nachträglich - spätestens während Gaetas Meuterei - am nächsten Stahlträger aufgeknüpft worden. Seine Groupies hätten ihm da jedenfalls auch nichts mehr genützt.

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  • BigH
    antwortet
    Zitat von Makaan Beitrag anzeigen
    Seine Rolle war bekannt. Er hatte ja schliesslich alles zugegeben, und es kam zu einem Prozess am Ende der dritten Staffel mit dem ganzen Gerichtszeugs.
    Stimmt, my bad. Hatte ich ganz vergessen.
    Um so mehr finde ich, daß es höchste Zeit gewesen wäre, daß er im Zuge einer höheren Gerechtigkeit endlich seine verdiente Strafe findet.

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