[301][302] "Okkupation - Am Abgrund" / "Occupation - Precipice" - SciFi-Forum

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  • Direwolf
    antwortet
    Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen

    Wenn man die Serie nicht in "Battlestar Pegasus" umbenennen will, kann man wohl davon ausgehen.


    Gut, aber dann hätten sie sich ja z.B. auch die Hand geben können; - eine Umarmung ist schon eine ziemlich starke Begrüßung.
    SPOILERNaja die Pegasus mußte aus Produktionstechnischen Gründen zerstört werden, die brauchten schlicht den Platz für andere Sets.

    Was die Begrüßung von Sharon und Sam angeht, Anders Gesichtsausdruck nach ist er ja auch eher überrascht und gibt ihr ja auch gleich einen mit indem er sie daran erinnert, dass er ihre Schwestern häufig zu sehen bekommt. Eine Spitze die auch bei Sharon ankommt, wie man ihrem Gesicht entnhemen kann.

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
    Gut, aber dann hätten sie sich ja z.B. auch die Hand geben können; - eine Umarmung ist schon eine ziemlich starke Begrüßung.
    Sie war aber auch der erste Repräsentant der bevorstehenden Rettung nach über vier Monaten Besatzung.

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  • John Sheridan
    antwortet
    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Tigh ist ein verdammt harter Hund, dem aber physisch und psychisch stark zugesetzt wurde.
    Das habe ich hier doch auch festgestellt:

    Ein harter Hund konnte Tigh schon immer sein, aber ich habe hier doch den Eindruck, dass ihn sein Arrest sehr zugesetzt hat. Gerade in den letzten beiden Folgen der letzten Staffel gab es eine Menge Szenen wo Tigh irgendwie gelöst und locker, ja man könnte schon fast sagen glücklich wirkte und wenn man jetzt seinen aktuellen Zustand unmittelbar damit vergleicht ist das schon bitter.
    Das hat aber nichts mit seinem vor allem durch Mütze und Bart erzeugten kauzigen Erscheinungsbild zu tun.

    Zitat von Stormking
    Seine Motivation wurde in den Webisoden, welche vor der Ausstrahlung der dritten Staffel im Netz zu sehen waren, näher beleuchtet. Wenn man nur die deutsche Ausstrahlung der Serie verfolgt, kennt man die natürlich nicht.
    Wie Dr. Bock ja schon sagte, muß eine Serie für sich alleine überzeugen können.
    Zusatzmaterial wie Webepisoden sind nett, aber es sollte keine Vorraussetzung für den ungetrübten Genuß der Serie sein.

    Aber gut, da sind wir uns ja alle einig und tragisch fand ich es jetzt auch nicht wie die Motivation von Duck in der Folge dargestellt wurde, aber es wäre imo besser gegangen.

    "Okkupation" kann man eigentlich ohne die darauffolgende Episode "Am Abgrund" gar nicht bewerten. Die beiden Folgen wurden nicht nur auf RTL2 direkt nacheinander ausgestrahlt, sondern bildeten auch bei US-Premiere eine Einheit als zweistündiger TV-Film.
    Es sind dennoch immer noch zwei Folgen, die optisch von einander klar getrennt wurden und die auch jeweils eine eigene Handlung aufweisen.
    Daher kann man sie imo auch getrennt bewerten und vor allem kann man es tun, wenn sich an der Bewertung ohnehin letztlich nichts ändert.

    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Ja, aber kommt er auch rechtzeitig?
    Wenn man die Serie nicht in "Battlestar Pegasus" umbenennen will, kann man wohl davon ausgehen.

    Nun, er kennt sie noch als Quasi-Verbündete Starbucks von Caprica und er wird sicherlich auch wissen, daß er und seine Männer ohne ihre Kooperation bestenfalls noch immer dort festsitzen würden, höchstwahrscheinlich aber tot wären.
    Gut, aber dann hätten sie sich ja z.B. auch die Hand geben können; - eine Umarmung ist schon eine ziemlich starke Begrüßung.

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
    Dass sich die beiden Kampfschiffe trennen erscheint zunächst zwar vernünftig, aber doch wird hier wieder eine Situation konstruiert und erzwungen. Es ist doch klar, was schließlich passieren wir:. Am Ende kommt Apollo ja doch.
    Ja, aber kommt er auch rechtzeitig?

    Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
    Die Umarmung von Sharon und Anders fand ich etwas merkwürdig: Kennen die beiden sich wirklich so gut, dass er darüber hinwegsieht, dass sie letztlich eine Cylonin ist?
    Nun, er kennt sie noch als Quasi-Verbündete Starbucks von Caprica und er wird sicherlich auch wissen, daß er und seine Männer ohne ihre Kooperation bestenfalls noch immer dort festsitzen würden, höchstwahrscheinlich aber tot wären.

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  • John Sheridan
    antwortet
    Am Abgrund

    Zu Beginn der neuen Folge sitzt nun also Roslin in der Zelle und erhält Besuch von Baltar. Ich frage mich dabei, ob er hier aus eigenen Antrieb handelt, - ein bißchen wirkt das auf mich so.
    Baltar wirkt mit seiner Position zu Selbstmord-Attentaten sehr authentisch. Besonders beeindruckend finde ich den Moment, als er Roslin auffordert ihm in die Augen zu sehen und ihm zu sagen, dass sie damit einverstanden ist.
    Roslin gibt sich zunächst noch eiskalt und gnadenlos, bekommt es dann aber später doch nicht hin direkt auf Baltars Frage zu antworten. Auch das Verschleppen und Einsperren von (unschuldigen) Leuten ohne Anklage kommt dankenswerterweise zur Sprache.

    Großartig fand ichTighs Ausführungen zu Tyrols Frage auf wessen Seite man stehe:
    Tigh: „Auf wessen Seite wir stehen? Na auf der Seite der Dämonen, Chief. Wir sind böse Männer in den Gärten des Paradieses, ausgesandt von den Mächten des Todes um Verwüstung und Zerstörung anzurichten, wo immer wir sind. Überrascht mich, dass sie das nicht wußten.“

    Wenn die Aufstellung einer menschlichen Polizei einen Anfang zum Zusammenleben darstellen soll, so wird dieses Ziel mit Aktionen wie der nächtlichen Massenverhaftung ziemlich unterwandert. Unter diesen Umständen werden die Mitglieder der NCP immer Masken tragen müssen, die sie btw. ungemein bedrohlich aussehen lassen.
    Die Verhaftungsaktion ist durch den Einsatz von Nachtsichtgeräten sehr gut in Szene gesetzt worden. Der Einsatz der Handkamera paßt hier sehr gut. Besonders schockierend war natürlich die Verschleppung von Cally, die von ihrem Kind weggerissen wird.

    Bei der Besprechung auf der Galactica wird gesagt, dass Tigh 1150 Männer kommandiert. Mal abgesehen davon, dass es eigentlich mehr sein sollten, stellt sich hier für mich die Frage wie Tigh all diese Männer organisiert. Ich stelle mir das unter den gegebenen Umständen unheimlich schwierig vor. Klar kann man die 1150 Männer in einer Fernsehserie nicht alle zeigen, aber dass Tigh immer nur mit Anders und Tyrol rumhängt ist auch etwas mager. Hätte mich schon interessiert wie der Widerstand aufgebaut ist und wie er funktioniert.

    Ansonsten ist noch erwähnenswert, dass Apollo sich bei der Besprechung ja wunderbar selber ausschließt (Eurer Plan), - lustig, dass Kat ihn deswegen dann auch sofort auf die Finger klopft (Ich dachte es wäre unser Plan ).
    Dass die Cylonen ihre Abwehr auf 5 Basisschiffe reduziert haben ist schon ein etwas erzwungenes Konstrukt. Wenn die Cylonen wirklich so viele Basisschiffe haben, wie Apollos Aussage vermuten läßt, gibt es imo keinen Grund sie den Planeten nicht bewachen zu lassen, - ist ja auch nicht so, dass es besonders viel anderes zu tun geben würde.
    5 Basisschiffe sind aber dankenswerterweise sicherlich genau in dem Rahmen dessen, was für die Galactica und Pegasus bekämpfbar ist, - wirklich ein netter Service von den Cylonen.

    Auch die Gespräche Gaeta – Tyrol und Tyrol – Jammer kommen etwas gezwungen daher. Tyrol scheint nichtmal in Betracht zu ziehen, dass Gaeta seine Quelle sein könnte, aber dennoch ist ein einigermaßen vernünftiges Gespräch möglich. Anschließend soll Jammer dann über den Umweg über Gaeta erfahren, was der Chief von ihm hält; der Schritt von „mit Gaeta reden“ zu „Gaeta aufhängen“ ist hier einfach zu stark.
    Wenn Tyrol Gaeta aufhängen will, könnte er ja schonmal damit anfangen ihn zu verprügeln aber zumindest sollte er nicht / bzw. anders mit ihm sprechen.

    Mit Jammer hat man einen sympathischen Vertreter der NCP, der eben auch glaubte etwas Gutes tun zu können, wenn er sich dieser Truppe anschließt. Ich bin mir jedoch sicher, dass nicht alle Mitglieder der NCP aus den gleichen Beweggründen gehandelt haben. Sicherlich gibt es zum Beispiel auch echte Drecksäcke, die in dieser Polizei einfach nur Macht und Gewalt ausüben wollen. Es wäre nicht das schlechteste, wenn man etwas mehr von der Zusammensetzung der NCP sehen würde. Der erweckte Eindruck, dass das alles im Grunde nette Leute sind, die etwas Gutes tun wollten, ist mir zu undifferenziert.

    Leoben konfrontiert Starbuck mit einer angeblichen Tochter von ihr.
    Ähnlichkeit ist auf jeden Fall vorhanden und das kleine Mädchen ist schon ziemlich niedlich und die Schauspielleistung ist durchaus beachtlich, - großes Kompliment an die junge Darstellerin.

    Wenn es stimmen sollte, dass Kacey, die Tochter von Starbuck und Leoben ist, so ist Leoben ein ganz schlechter Vater.
    Es ist imo, völlig verantwortungslos das Kind mit Starbuck alleine zu lassen. Dass Starbuck das Mädchen ignoriert (da hat mir Kacey aber auch leid getan) war ja noch das harmloseste was passieren konnte, imo war es Starbuck auch absolut zuzutrauen, dass sie dem Kind den Schädel einschlägt.
    Ich nehme mal an, dass Mensch-Cylonen-Mischlinge auch nicht wiederkommen, wenn sie einmal tot sind.

    Also ich finde Leobens Verhalten schon sehr merkwürdig, scheint mir nicht so als wenn ihm das Kind viel bedeuten würde, - vielleicht ja weil es überhaupt nicht sein Kind ist und dann wäre es wahrscheinlich auch nicht von Starbuck.

    Ansonsten halte ich den Plan auch nicht für so besonders erfolgversprechend: Selbst wenn Starbuck Muttergefühle für Kacey entwickelt, heißt das noch lange nicht, dass sie auch etwas mit Leoben zu tun haben will. Ich würde es für am wahrscheinlichsten halten, dass Starbuck das Kind zwar akzeptiert, aber Leoben weiterhin ablehnt.

    Nach einiger Zeit packt es Apollo dann wieder und er macht auf der Brücke der Pegasus den dicken Max, der seinen Vater zur Ordnung rufen will. Dabei ist der entstehende Kontrast dann sehr lustig, als Adama erstmal überhaupt nicht auf ihn eingeht und ihn wieder wegschicken will.
    Apollo: „Und das ist ein Fehler!“
    Adama: „Dann ist es eben ein Fehler, schön.“
    ...
    Adama: „Ich muß mir von dir keinen Vortrag über die Verantwortung eines Kommandanten anhören. Wir sind fertig.“

    Dann aber entwickelt sich doch noch ein Gespräch zwischen Vater und Sohn, welches einmal mehr sehr beeindruckend ist.
    Die von Apollo vertretene Position man solle sich auf die restliche Flotte konzentrieren, entspricht imo dem was er gemeinsam mit Roslin schon im Pilotfilm vertreten hat, wo auch unzählige Schiffe zurückgelassen wurden, weil sie keinen Sprungantrieb hatten, insofern ist Apollos Ansicht hier also folgerichtig.
    Adama jedoch kann es nicht ertragen die Menschen auf Neu Caprica zurückzulassen und beschließt mit der Galactica eine Rettungsmission zu starten, - ich mag diese sehr menschliche Seite von Adama.
    Dass sich die beiden Kampfschiffe trennen erscheint zunächst zwar vernünftig, aber doch wird hier wieder eine Situation konstruiert und erzwungen. Es ist doch klar, was schließlich passieren wir:. Am Ende kommt Apollo ja doch.

    Das Gespräch zwischen Tigh und Roslin, wo sie von ihm verlangt die Selbstmordanschläge einzustellen gehört zu den ganz großen Highlights der Folge. Beide können ungestört ihre Position verdeutlichen und am Ende bleibt der Streitgegenstand dann offen stehen, ohne dass ein Urteil abgegeben worden wäre.
    Tigh hat während des Gesprächs wieder besonders gute Texte. Besonders gefiel mir, wie er meint, dass er manchmal denkt, dass Eiswasser durch Roslins Adern fließen würde und sie dann auch manchmal wieder nur als naive kleine Lehrerin sieht, - sehr schön gesagt und ich mag diese beiden Seiten von Roslin auch sehr gerne.
    Interessant war auch Tighs Ansicht, dass es keine Rolle spielt ob Leute nun im Viper-Cockpit sterben oder eben bei Attentaten, da sie am Ende eben genauso tot sind.
    Und das Schlußwort war natürlich herrlich:
    Tigh: „Also nehmen sie ihre Pietät, ihre Moralpredigten und ihre edlen Prinzipien und stecken sie an einen sicheren Ort bis sie von hier weg sind und wieder in ihrem bequemen Stuhl auf der Colonial One hocken, ich muß einen Krieg führen!“

    Das Gespräch zwischen Boomer und Cally war ebenfalls gelungen. Es ist zwar schade, dass es zu keiner besseren Verständigung führt, aber das war auch nicht zu erwarten, - im Grunde war es ja schon beachtlich, dass Boomer überhaupt ein Gespräch mit Cally gesucht hat und sich für sie eingesetzt hat.
    Cally: „Du dämlicher widerlicher Toaster, wie oft muß ich dich denn noch erschießen?! Wenn du mir nicht helfen willst, dann schwing deinen Arsch hier raus....!“

    Ein weiterer Anschlag von Tighs Widerstand, welcher u.a das Umspannwerk lahm legt (Reparaturzeit: 2 Wochen) verschärft die Lage und bringt die Mehrheit der Cylonen dazu schärfere Maßnahmen gegen die menschliche Bevölkerung zu ergreifen.
    Also soll Baltar einen Exekutionsbefehl für über 200 Menschen unterschreiben (D’Anna: „Nicht lesen, unterschreiben!“ ). Natürlich ist die ganze Sache eine Farce, da Baltar ja ohnehin gezwungen oder ein anderer Präsident gesucht wird, aber gut die Cylonen haben das mit dieser Alliierten –Geschichte nunmal so aufgezogen.
    Kam ziemlich krass rüber, wie man Baltar eine Pistole an den Kopf gehalten hat und es war gut, dass er dennoch lange gezögert hat und es schließlich vermutlich nichtmal gemerkt hat, als er unterschrieben hat.
    Für Baltars Verhältnisse war das auf jeden Fall schon sehr beachtlich, aber am Ende hat er dann eben doch unterschrieben. Man kann Baltar hier letztlich zwar nicht allzuviel vorwerfen, da die meisten Menschen bei dieser Bedrohungslage und mit der Erwägung, dass Widerstand rein praktisch gesehen wohl nichts bringen würde, sicherlich auch nachgegeben hätten, aber natürlich besteht auch in einer solchen Situation durchaus die Möglichkeit nicht nachzugeben und für seine Überzeugung einzustehen.

    Das Schockierendste an der Sache war aber, wie Caprica-Six (die in dieser Folge insgesamt ziemlich sympathisch wirkt, - was auf die meisten Six-Modelle sonst nicht zutrifft) einfach so exekutiert wird.
    Gewalttaten innerhalb der cylonischen Gesellschaft häufen sich und erreichen mit der Exekution von Caprica-Six auch eine neue Qualität. Imo brauchen die Cylonen gar nicht mehr so geringschätzig auf die Menschheit herabzusehen, - auch untereinander verhalten sie sich keinesfalls besser als Menschen, - eher bedeutend schlechter.

    Hinzu kommt noch die Information, dass die Centurions die menschlichen Cylonen nicht auseinanderhalten können, da man nicht wollte, dass sie ein Bewußtsein entwickeln.
    Wie man sieht, sind die gegenwärtigen Centurions direkte Nachfolger der ursprünglichen Cylonen der Kolonien. Das bedeutet dann aber, dass es schon so eine Art Revolution unter den Cylonen gab. Die Kolonial-Toaster haben irgendwann die menschlichen Cylonen erschaffen und ihre direkte Nachfolge-Generation wird nun von diesen menschlichen Cylonen unterdrückt, - schon bitter.

    Das, die inneren Spannungen und der Hang zur Gewalt untereinander zeigt imo auf was für wackeligen Beinen die Cylonen-Gesellschaft mittlerweile steht.
    Im Grunde war es schon überraschend, dass Caprica-Six und Boomer gewaltlos einen neuen Weg im Umgang mit den Menschen „durchgesetzt“ (wobei sie aktuell ja nun nicht mehr wirklich was zu sagen haben) haben und es nicht bereits gekracht hat, aber ich denke das ist nur noch eine Frage der Zeit.
    Langfristig gesehen, sind die Cylonen imo bereits auf den besten Weg sich selbst zu zerstören und vielleicht passiert das schließlich ja auch.

    Auf der Galactica wird Sharon vereidigt, woraufhin sie dann zu ihrer Mission nach New Caprica aufbrechen kann. Die gemeinsame Szenen zwischen Helo und Sharon war schön, aber den Umweg über den Uniformen-Kult hätte man sich an dieser Stelle ruhig sparen dürfen.

    Sehr gut gefällt mir die Verabschiedung durch Adama:
    Sharon: „Darf ich sie was fragen...wer sagt ihnen, dass sie mir vertrauen können, wie können sie das wissen Admiral?“
    Adama: „Kann ich nicht; das bedeutet Vertrauen.“

    Ellen wird mittlerweile damit konfrontiert, dass die Cylonen wissen, dass Saul der Anführer des Widerstands ist.
    Ist auf jeden Fall eine schwierige Lage in der sie sich hier befindet. Die Chance Saul damit zu helfen den Widerstand zu verraten ist zwar außerordentlich gering, aber auf der anderen Seite steht eben, dass ihm mit Sicherheit etwas angetan wird, wenn Ellen nicht kooperativ ist.
    Ich finde, dass man Ellen schon verstehen kann, dass sie zumindest die kleine Chance Saul zu helfen versucht zu nutzen.

    Sehr schön war, wie Roslin und Zarek hinten zusammen auf einen Lastwagen sitzen und miteinander reden als wenn sie die besten Freunde wären:
    Roslin: „Dürfen wir sie mitnehmen Herr Vizepräsident?“
    Zarek: „Ja, sieht so aus.“
    Roslin: „Ich hab sie lange nicht mehr gesehen, waren wohl viel beschäftigt.“
    Zarek: „Naja, im Knast gibt’s nicht viel zu tun.“
    ....
    Natürlich stellt Zarek getreu seines Charakters den Gegenentwurf zu Baltar dar, da er sich geweigert hat mit den Cylonen zusammenzuarbeiten und an seinen Überzeugungen festgehalten hat.
    Das Gespräch hat dann noch eine gelungene Fortsetzung, als Zarek Roslin fragt ob sie versucht hätte die Wahl zu manipulieren, sie es zugibt und beide sich einig sind, dass sie sich wünschen es wäre ihr gelungen.
    Außerdem war es schön, wie Zarek versucht hat Roslin innerhalb der Gruppe der Gefangenen weiter nach hinten zu bringen, als die Centurions aufgetaucht sind.

    Von der Umgebung wo Sharon und Anders sich treffen bin ich enttäuscht. Bei der Ansicht von Caprica City sieht der Planet wie eine Einöde aus und so wurde er in der letzten Folge auch beschrieben: Nur Menschen, die eine lange Zeit in Raumschiffen eingepfercht waren, würden dort leben wollen.
    Nun aber stellt sich heraus, dass geschätzte 10 Autominuten von der Stadt entfernt das....naja das Paradies ist es nun auch noch nicht, aber recht idyllisch ist es schon.

    Die Umarmung von Sharon und Anders fand ich etwas merkwürdig: Kennen die beiden sich wirklich so gut, dass er darüber hinwegsieht, dass sie letztlich eine Cylonin ist?

    Jammer darf am Ende noch eine gute Tat vollbringen indem er Cally die Möglichkeit verschafft zu fliehen. Da Roslin und Zarek wohl gerettet werden, wäre es jetzt natürlich besonders tragisch, wenn ausgerechnet Cally etwas passieren würde.
    Die Schüsse am Ende suggerieren natürlich erstmal, dass die restlichen Gefangenen erschossen werden, jetzt erwarte ich mit Spannung wie das in der nächsten Folge aufgelöst wird, - vielleicht hört Cally ja die Schüsse von Sharons Einsatztrupp, der sich bereits im Kampf mit Centurions befindet.

    Fazit:
    Auch die zweite Folge überzeugt und hat eine Vielzahl sehr gelungener Szenen zwischen den verschiedenen Charakteren zu bieten. Besonders gefielen mir mal wieder Adama, Tigh und Roslin.
    Von der Handlung her ist diese Folge etwas zielgerichteter als die letzte: Auf der Galactica wird die Rettungsmission vorbereitet, auf Caprica läuft alles auf die Exekution von Roslin und Co zu und auch bei Starbuck gab es ein wenig Handlung.
    Einiges wirkt im Verlauf der Folge etwas konstruiert, aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt.
    Insgesamt gefällt mir diese Folge noch etwas besser als die letzte; ich vergebe wieder 5 Sterne.

    ** ***

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  • Dr.Bock
    antwortet
    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Oh, ich sehe das im Grunde genauso. Mein Hinweis auf die Webisoden sollte tatsächlich nur ein Hinweis sein, kein Zurückweisen der Kritik. Allerdings fand ich Ducks Motivation auch in der Serie als hinreichend geklärt. Kann aber auch daran liegen, daß ich die Webisoden halt kannte.
    Dann zuminest wir uns ja doch einig

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von Dr.Bock Beitrag anzeigen
    Naja. Im Grunde muss aber eine Fernsehserie als das funktionieren, was sie ist und nicht erst durch Zusatzinfos aus Webepisoden oder Büchern oder sonst was einen guten Eindruck hinterlassen. Auch in den USA schaut nicht jeder automatisch die Webepisoden. Daher ist der Kritikpunkt schon berechtigt.
    Oh, ich sehe das im Grunde genauso. Mein Hinweis auf die Webisoden sollte tatsächlich nur ein Hinweis sein, kein Zurückweisen der Kritik. Allerdings fand ich Ducks Motivation auch in der Serie als hinreichend geklärt. Kann aber auch daran liegen, daß ich die Webisoden halt kannte.

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  • Dr.Bock
    antwortet
    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Seine Motivation wurde in den Webisoden, welche vor der Ausstrahlung der dritten Staffel im Netz zu sehen waren, näher beleuchtet. Wenn man nur die deutsche Ausstrahlung der Serie verfolgt, kennt man die natürlich nicht.
    Naja. Im Grunde muss aber eine Fernsehserie als das funktionieren, was sie ist und nicht erst durch Zusatzinfos aus Webepisoden oder Büchern oder sonst was einen guten Eindruck hinterlassen. Auch in den USA schaut nicht jeder automatisch die Webepisoden. Daher ist der Kritikpunkt schon berechtigt.

    Allerdings fand ich das jetzt hier auch nicht so tragisch.

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
    Tigh in der Zelle konnte einem leid tun und sein Gespräch mit dem Zylonen war gut gemacht, - obwohl der Zylone einigermaßen freundlich im Auftreten war, war er dennoch total gemein. Speziell, wie er sich über Tighs Kalender lustig macht, kam sehr fies rüber.
    Freundliches Auftreten? Gemein? Hat die Synchro mal wieder versagt? Cavil war in dieser Szene ein eiskalter Sadist.

    Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
    Aber wie gesagt Hogan spielt das beneidenswert gut und der Look, der Bart und die Mütze, das paßt, das steht dem guten Colonel, - er wirkt damit irgendwie so schön kauzig.
    Und wieder: Kauzig? Das scheint mir wohl kaum die treffende Beschreibung zu sein. Tigh ist ein verdammt harter Hund, dem aber physisch und psychisch stark zugesetzt wurde. Kauzig geht anders.

    Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
    Der Mann, der dann schließlich den Anschlag ausführen soll, kommt mir bekannt vor. Ich meine, dass man ihn hier nicht das erste Mal sieht; anscheinend ist er ja Pilot.
    Tucker "Duck" Clellan war Pilot auf der Galactica und das erste Mal in "Flight of the Phoenix" zu sehen.

    Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
    Im Folgenden scheitert die Episode daran die Motivation des Mannes sich selber in die Luft zu sprengen ausreichend nahe zu bringen, so dass sein Entschluß nachvollziehbar würde. Die Verzweiflung, die der Charakter verspüren sollen mag, kommt einfach nicht so recht an und daher wirkt die Aktion am Ende dann doch etwas unmotiviert.
    Seine Motivation wurde in den Webisoden, welche vor der Ausstrahlung der dritten Staffel im Netz zu sehen waren, näher beleuchtet. Wenn man nur die deutsche Ausstrahlung der Serie verfolgt, kennt man die natürlich nicht.

    Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
    Dennoch ist die Folge wie gesagt sehr gut und weist so manches (kleines) Highlight auf. Zur Spitzenwertung fehlt jedoch ein großes Highlight
    "Okkupation" kann man eigentlich ohne die darauffolgende Episode "Am Abgrund" gar nicht bewerten. Die beiden Folgen wurden nicht nur auf RTL2 direkt nacheinander ausgestrahlt, sondern bildeten auch bei US-Premiere eine Einheit als zweistündiger TV-Film.

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  • John Sheridan
    antwortet
    Okkupation

    Nach etwa 1 ½ Jahren geht es jetzt für mich weiter mit "Battlestar Galactica" und da muß man sich dann doch erstmal wieder reinfinden und darum habe ich mir auch nochmal den Abschlußzweiteiler der zweiten Staffel angesehen. Naja, ist auf jeden Fall schön, dass es jetzt neue Folgen von "BSG" gibt.

    Größere Zeitsprünge um die Verhältnisse innerhalb der Serie deutlich zu verändern, waren zuvor natürlich schon in anderen Serien zu sehen, aber das wichtigste ist ja, dass dieses Mittel sinnvoll eingesetzt wird und funktioniert und das ist hier sicherlich der Fall.
    Es ist halt nur etwas schade, dass man nach dem Jahressprung im letzten Staffelfinale nun schon wieder 4 Monate weitergegangen ist, was zur Folge hat, dass der Start schon etwas holprig verläuft. Besonders der Sprung bei Starbuck ist von „Kämpfen bis nichts mehr geht.“ hin zum „Sitzen in einer aufgeräumten und sauberen Wohnung“ schon ziemlich hart.

    Nichtsdestotrotz ist die einleitende Szenenmontage mal wieder spitze und auch großartig mit Musik unterlegt Die Musikuntermalung war generell die ganze Folge über gut, auch wenn man die besten Stücke bereits zuvor in der Serie gehört hat.
    Am besten gefällt mir Adama an seinem Planungstisch und wie er dann das Modell über den Tisch schleudert. Aber auch die anderen Szenen von Roslin, Ellen, Tigh in seiner Zelle und Tyrol sind klasse.

    Tigh in der Zelle konnte einem leid tun und sein Gespräch mit dem Zylonen war gut gemacht, - obwohl der Zylone einigermaßen freundlich im Auftreten war, war er dennoch total gemein. Speziell, wie er sich über Tighs Kalender lustig macht, kam sehr fies rüber.
    Und auch als er freigelassen werden sollte, konnte man verstehen, dass Tigh der offenen Tür zunächst nicht so recht getraut hat, - immerhin hätte es sich auch um einen üblen „Scherz“ handeln können, den ihm seine Peiniger spielen wollten.

    Tigh ist für mich schon so ein bißchen der Star der ersten beiden Folgen. Michael Hogan ist einfach ein großartiger Schauspieler und dies zusammengenommen mit den starken Dialogen macht hier die Stärke von Tigh aus.
    Ein harter Hund konnte Tigh schon immer sein, aber ich habe hier doch den Eindruck, dass ihn sein Arrest sehr zugesetzt hat. Gerade in den letzten beiden Folgen der letzten Staffel gab es eine Menge Szenen wo Tigh irgendwie gelöst und locker, ja man könnte schon fast sagen glücklich wirkte und wenn man jetzt seinen aktuellen Zustand unmittelbar damit vergleicht ist das schon bitter.
    Aber wie gesagt Hogan spielt das beneidenswert gut und der Look, der Bart und die Mütze, das paßt, das steht dem guten Colonel, - er wirkt damit irgendwie so schön kauzig.
    Dass das Auge zerstört ist, ist natürlich traurig, aber wenn erstmal alles wieder einigermaßen in geregelten Bahnen verläuft, ist ein Tigh mit Augenklappe durchaus eine reizvolle Vorstellung.

    Tja, Ellen will ihrem Mann helfen und reitet dafür einen Cylonen vom Typ Cavil, - ist irgendwie lustig, wie sie ihn dabei als einen Drecksack beschimpft.
    Ich finde es nicht so abwegig, dass sie glaubt Saul damit helfen zu können. In einen System, das korrupt genug ist, hat das imo durchaus Aussicht auf Erfolg und da Ellen in einen System aufgewachsen ist, welches in diesen Bezug nicht unbedingt als völlig zweifelsfrei anzusehen ist, kann man diese Denkweise von ihr schon verstehen. Das Problem ist halt, dass sie es hier mit Cylonen zu tun hat, die (jedenfalls bis jetzt) eben anders funktionieren, als sie sich das vorstellt.

    Bei Starbuck und Leoben haben mir vor allem die ersten Szenen nicht besonders gefallen, - diese Szenen waren vom Licht her einfach zu grell. Mag sein, dass das die Stimmung und die Situation des Charakters unterstreichen soll, aber nur weil der Charakter gequält ist, muß der Zuschauer nicht auch gequält werden, jedenfalls nicht so.

    Wenn Leoben die Wahrheit sagt, wenn er behauptet, dass er Starbuck liebt, hat er eine ziemlich ungewöhnliche Art das zu zeigen. Eine Frau einzusperren in der Hoffnung, dass sie irgendwann mit den Nerven so fertig ist, dass sie sich in den Kerkermeister verliebt, ist echt heftig. Leoben erscheint hier als eine sehr kranke Persönlichkeit (und er streitet ja auch nicht ab, dass er wahnsinnig ist.) und sein Handeln ist zutiefst verabscheuungswürdig.
    Allerdings ist seine Beharrlichkeit doch recht beachtlich. Auch wenn man wieder aufersteht ist es bestimmt nicht angenehm fünfmal getötet zu werden. Man kann Starbuck hier gut verstehen und Leoben verdient auch nichts anderes, aber leider kommt er halt immer wieder.
    Ich bin aber eigentlich auch ganz froh, dass man Starbuck hier eine eigene Story gegeben und sie somit aus dem Verkehr gezogen hat. Bei der Widerstandsstory rund um Tigh hätte sie imo nur gestört.

    Nach dem reichlich spät einsetzenden Intro (muß man sich vielleicht erst dran gewöhnen, aber irgendwie hat mir die alte Bilderauswahl besser gefallen) sind Roslins Ausführungen über die Besatzung sehr interessant in Szene gesetzt worden. Es ist einfach gut gemacht, wenn Roslins blumige Worte von Bildern des Leids und Terrors unterlegt und damit entlarvt werden.

    Die Besprechungen der Cylonen an Bord der Colonial One sind sehr interessant und besonders Cavil tut sich hier hervor. Es ist schon sehr beachtlich mit welch wohlklingenden Formulierungen er selbst die schlimmsten Greueltaten umschreibt --> „Sonst reduzieren wir die menschliche Bevölkerung auf eine überschaubarere Größe.“
    Ein bißchen frag ich mich, was mit dem Plan ist, von dem zu Beginn jeder Folge noch immer behauptet wird, dass die Cylonen ihn hätten. Nimmt man die Besprechungen an Bord der Colonial One als echt hin, so experimentieren sie im Moment einfach nur rum und wissen nicht so recht was sie machen sollen.
    Dieses angebliche Ziel von einen Zusammenleben mit den Menschen riecht irgendwie muffig und so richtig vertrauenswürdig erscheinen mir die Cylonen nicht, zumal ihre Organisation auch in sich ziemlich instabil zu sein scheint.
    In jeden Fall stellen sie sich beim „Zusammenleben“ mit dem Menschen nicht besonders geschickt an. Dass das so nicht funktionieren kann liegt natürlich auf der Hand, aber es wirft doch die Frage auf welchen anderen Weg die Cylonen beschreiten könnten und so richtig kommt man da wohl zu keiner Lösung.
    Am besten wäre es wohl die Menschen einfach in Ruhe zu lassen, aber das wollen die Cylonen ja auch nicht.

    Baltars erster Auftritt war herrlich: Zuerst kümmert er sich gar nicht um die Besprechung der Cylonen und wirkt total abwesend, aber wo dann Cavil erklärt, dass man ihn eventuell exekutieren sollte, ist er natürlich hellwach.
    Die Ausführungen über die öffentlichen Exekutionen behagten ihm dann aber auch nicht.

    Die Bildung der NCP wirkt etwas seltsam; es ist wirklich schwer vorstellbar, dass sich so viele einfache Menschen finden, die bereit sind für die „Dinger“ zu arbeiten, - schließlich handelt es sich bei den Cylonen ja nicht einfach nur um normale Besatzer.

    Die kurze Familienszene mit Tyrol, Cally und ihrem Kind war ganz schön, aber das Ende war auch traurig, wenn man sich vorstellt, dass der frühere Chief getötet wird und das Kind seinen Vater niemals kennenlernt.

    Als sich Tigh mit Tyrol und Anders trifft, wird schnell klar, dass er eine harte Linie fährt und auch nicht davor zurückschreckt Menschen (bisher allerdings nur solche, die mit den Cylonen zusammenarbeiten) zu töten, wenn er dabei ist die Cylonen zu bekämpfen. Tighs Linie ist da wie erwartet kompromißlos, aber aus seiner Situation heraus, ist das durchaus nicht unverständlich.
    Interessant und beachtlich ist vor allem Tighs fester Glaube an den Alten Mann und dass dieser regelmäßig einen Raptor schickt mit dem man versuchen kann in Funkkontakt zu treten.
    Anders' Position erscheint da zunächst etwas realistischer; es ist imo wirklich nicht allzu unwahrscheinlich, dass die Galactica inzwischen mit den restlichen Schiffen weitergeflogen ist, - schließlich hat man bei der ersten Flucht vor den Cylonen ja auch unzählige Menschen zurückgelassen.

    Nach etwa der halben Folge sieht man dann erstmals die Galactica wieder und natürlich ist hier immer noch alles etwas heruntergekommen und trostlos. Adama läßt seine Piloten hart trainieren, aber man hat mit großen Problemen zu kämpfen und dies führt schnell zu einer Konfrontation zwischen Apollo und seinem Vater.

    Ich fand es herrlich, wie Adama seinen Sohn fragt, ob er in letzter Zeit mal in den Spiegel gesehen hätte und ihn dann total runter macht und ihm die Situation klar macht („...das wird alles noch viel schwerer, hast du kapiert?“), - wirklich lustig.
    Allerdings hätte man Adama während des ganzen Gesprächs gerne zurufen mögen, dass er den Wischmop aus seinem Gesicht entfernen soll.
    Die Gespräche der beide Adamas sorgen immer wieder für Highlights in der Serie und dieses hier ist ein gutes Beispiel dafür, - die Luft hat hier wirklich gekocht.
    Adama: „Und jetzt machst du kehrt und schleifst deinen fetten Hintern hier raus!“

    Nach dieser Unterredung möchte sich Apollo dann erstmal bei seiner Frau Dualla ausweinen, doch diese stimmt dem Herrn Papa mal eben ganz locker zu.
    Interessant ist hier auch ihre Aussage, dass Apollo seinem Vater sehr ähnlich sei und man mitunter deswegen verheiratet sei. Wenn man sich die Aussage eine Weile auf der Zunge zergehen läßt, wundert es dann auch nicht mehr, dass Apollo gefrustet ist.
    Naja, ich war sowieso nie ein Fan dieser Beziehung, hätte also auch nichts dagegen, wenn sie bald zu Ende gehen würde.

    Apollo scheint btw. keine Gelegenheit auszulassen zu fressen.
    Das komische dabei ist, dass die Nahrung in der Flotte doch mit Sicherheit irgendwie begrenzt ist; kann es also überhaupt möglich sein, dass sich jemand so den Bauch vollschlägt, wie Apollo es offensichtlich tut?

    Da Adama sein Sohn, seine Crew und sein Schiff fremd geworden sind, zieht er es nun vor sich offenbar regelmäßig mit Sharon zum Tee zu verabreden und sich mit ihr zu besprechen, - eine beachtliche und durchaus erfreuliche Entwicklung. Sharon wirkt in dieser Szene auch ziemlich sympathisch; auch da scheint sich seit der letzten Staffel, wo sie häufig kalt und berechnend wirkte, einiges getan zu haben.
    Auf jeden Fall war das Gespräch sehr angenehm in Szene gesetzt.

    Interessant ist, dass Sharon immer noch in ihrer Zelle sitzt, diese nun aber eine Komplettausstattung hat. Klar könnte man sagen, dass es beim Stand der Dinge eventuell an der Zeit wäre in eine normale Unterkunft zu ziehen, aber lustigerweise dürfte diese eingerichtete Zelle, neben den Quartieren der beiden kommandierenden Offiziere das beste Quartier des Schiffes sein.

    Während man auf Neu Caprica den Bombenanschlag auf die NCP – Veranstaltung plant, nimmt Tyrol in glaubhafter Weise zu Tigh die Gegenposition ein und vertritt die Meinung, dass es auch im Krieg Prinzipien gibt, an denen man festhalten muß. Später versucht er dann auch noch praktisch zu argumentieren, indem er auf die vermeintliche Unnötigkeit der Aktion hinweist.
    Aber natürlich ist es klar, dass Tigh hier hart bleibt und seine Linie durchzieht.

    Der Mann, der dann schließlich den Anschlag ausführen soll, kommt mir bekannt vor. Ich meine, dass man ihn hier nicht das erste Mal sieht; anscheinend ist er ja Pilot.
    Man gibt sich große Mühe um darzustellen, dass der Mann sich freiwillig meldet, da Anders wiederholt nachfragt, allerdings bestehen doch größere Zweifel, ob jemand, der gegenwärtig glaubt, dass sein Leben keinen Sinn mehr macht, eine solche Entscheidung überhaupt treffen kann bzw. treffen sollte.
    Man kann das hier durchaus so sehen, dass Tigh und Co die verzweifelte Situation des armen Mannes ausnutzen.
    Im Folgenden scheitert die Episode daran die Motivation des Mannes sich selber in die Luft zu sprengen ausreichend nahe zu bringen, so dass sein Entschluß nachvollziehbar würde. Die Verzweiflung, die der Charakter verspüren sollen mag, kommt einfach nicht so recht an und daher wirkt die Aktion am Ende dann doch etwas unmotiviert.

    Dank der geheimen Quelle gelingt es schließlich mit der Galactica in Verbindung zu treten. Die dadurch aufkeimende Hoffnung ist mustergültig inszeniert und besonders schön ist Adamas Aussage, dass alles wieder gut werden würde.

    Ab diesen Zeitpunkt rechtfertigt Tigh seine Aktionen dadurch, dass möglichst viel Chaos erzeugt werden muß um die Cylonen abzulenken, wenn die Rettung durch die Galactica gelingen soll. Dies ist ein imo durchaus bedeutsamer Unterschied zu realen Gruppen, die zu solchen Methoden greifen. In der Realität geht es halt zumeist einfach nur um den Terror an sich und darum den Gegner zu treffen, ohne dass damit ein wirkliches (erreichbares) Ziel verbunden wäre. Hier aber steht immerhin direkt die Rettung der Kolonisten in Aussicht.

    Die Geschichte um den geheimen Informanten war sicher gut gemeint, aber ich fand das etwas gezwungen und gestellt. Tyrol hätte zumindest mal in Erwägung ziehen können, dass er seine Informationen durch Gaeta erhält, so deutlich wie diesem das Wort Informant auf die Stirn geschrieben steht.

    Bei der Veranstaltung der NCP (btw. imposanter Raum) war die Rede von D’Anna schon sehr übertrieben, aber das hat gut gewirkt. Die Folge endet dann mit der Durchführung des Anschlags.

    Fazit:
    Ein imo gelungener, wenn auch etwas ruhiger Auftakt der neuen Staffel.
    Es gibt doch relativ wenig Handlung in der Folge; im Grunde wird zumeist nur in die Situation eingeführt und es werden Zustände gezeigt. Auf der Galactica wird nur die Situation dargestellt, Starbucks Situation wird dargestellt, die Situation von Baltar und den anderen Bewohnern von Neu Caprica wird dargestellt und dann auch noch die Situation der Cylonen. Handlung findet im Grunde nur durch die Kontaktaufnahme mit der Galactica sowie die Vorbereitung des Anschlags auf die NCP statt.
    Dennoch ist die Folge wie gesagt sehr gut und weist so manches (kleines) Highlight auf. Zur Spitzenwertung fehlt jedoch ein großes Highlight und daher gibt es hier 5 Sterne.

    ** ***

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  • Direwolf
    antwortet
    Ein starker Auftakt für die dritte Staffel.
    Mit den Selbstmordattentaten durch die "Guten" wird aktueller politscher Sprengstoff behandelt und mal wieder zum Nachdenken angeregt. Mit anderen Worten eine Böse Folge, aber die Welt von BSG ist Böse.
    Ein dicker Pluspunkt von mir auch dafür, dass Sharon endlich aus ihrer Zelle kommt. Sie befindet sich auf dem aufsteigenden Ast, während der armen Boomer mal wieder alles um die Ohren fliegt. Interessant fand ich da auch die Cuts, immer wenn Boomer einen Nackenschlag bekam wurde zu Sharon (Athena) umgeschnitten, die dann ein positives Erlebnis hatte.

    Eine der besten Folgen der dritten Staffel finde ich, was mir gestern aber aufgefallen ist. Es geht viel in der Synchro verloren, da gerade die Sprecher der Nebendarsteller nicht die Klasse haben wie die Orginalschauspieler. Ganz übel fand ich die Synchro von Tigh, da ging extrem viel verloren, auch Leobans Synchrosprecher war ihmo schlecht.

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  • Minkowski
    antwortet
    Okkupation:

    Gefällt mir auch alles sehr gut. Ein ungewöhnlicher aber durchaus angebrachter Einstand in die neue Staffel. Die Tatsache, dass der junge Adama moppelig geworden ist, finde ich sehr lustig. Er geht eben ganz nach seinem Vater.
    Ansonsten kann ich die Episode jedem empfehlen, der vielleicht Zweifel hat, was die neue Staffel betrifft. Sie macht echt Lust auf mehr.

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  • HanSolo
    antwortet
    Okkupation:

    Ein toller Staffel-Auftakt. Die Atmosphäre auf dem besetzten New Caprica hatte etwas total Bedrückendes. Was die Autoren hier den Charakteren (Starbuck, Tigh etc.) antun ist schon mutig.

    Auch auf der Galactica hat sich einiges geändert. Etwa das Verhätnis zwischen Adama und seinem (korpulent gewordenen) Sohn oder zwischen Adama und Boomer (die nun eine freundschaftliche Beziehung pflegen - die Teetrink-Szene erinnert an Guianan und Picard).

    Das einzige, was mir nicht so gefallen hat ist, dass es schon wieder einen Zeitsprung gegeben hat. Wenn man die Webepisoden nicht gesehen hat, ist der Übergang von "Lay down your burdens" doch ziemlich holprig.

    Trotzdem, dank Diskussionen über Selbstmordattentate, toller Atmosphäre und Charaktermomente klare
    6 Sterne!


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    HanSolo schrieb nach 51 Minuten und 27 Sekunden:

    Am Abgrund:

    Auch die zweite Folge der dritten Staffel kann das hohe Niveau halten. Sauspannend das ganze Szenario auf New Caprica, wo sich die Situation mit den ganzen Verhaftungen immer mehr zuspitzt. Genial die Szene wo Baltar die Exekutionen unterzeichnen muss. Schön wenn Zarek und Roselin auf dem Transporter wie alte Freunde miteinander reden. Und gemein der Cliffhanger mit Kellys Flucht.

    Einstweilen macht sich die Galactica langsam auf die Leute zu retten. Erinnert vom Spannungsaufbau irendwie an den Eröffnungssechsteiler der sechsten Staffel DS9, wo Sisko und Co auch erst die vom Dominion besetzte Station befrein müssen. Nett, dass Sharon nun wieder offizell Mitglied der Crew ist.

    Ebenfalls 6 Sterne!
    Zuletzt geändert von HanSolo; 19.02.2009, 00:10. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • Orovingwen
    antwortet
    Gute Episode(n) und mal wieder ist viel passiert.

    Sehr toll die Szene, wo sie Baltar dazu zwingen die Exekutionen zu unterschreiben. Da fragt man sich schon, was würde man selbst in der Sitation tun. Ich meine, es würde nicht viel nutzen sich zu weigern, weil sich sich jemand findet, der Cylon-Präsident spielt :-/

    Finde es etwas seltsam, dass Kara sich plötzlich um das Kind sorgt. Klar, dass sie unbedingt stirb, ist schon wünschenswert, aber dass sie da wie eine Familie um K.C.s Bett sitzen finde ich etwas übertrieben (außer dass ist ein Plan von Kara)

    Die Diskussion um die Selbstmordanschläge und die menschlichen Opfer ist auch gut gemacht, nur fand ich die ganze Untergrundbewegung etwas planlos.
    Genau wie sie Pegasus/galactica Besatzung, aber immerhin versuchen sie es. Die Situation ist ja auch etwas trostlos.

    4****

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von Regel1 Beitrag anzeigen
    Aber deswegen die "Galactica" und über 40.000 Menschen aufgeben?
    Wer sagt denn was von "Aufgeben"???

    Es gibt drei Möglichkeiten:

    1. Die Galactica und die Pegasus gehen gemeinsam auf eine Rettungmission. Worst Case: Beide Schiffe werden vernichtet, kein Siedler gerettet, restliche Flotte schutzlos.

    2. Nur die Galactica springt zurück. Worst Case: Galactica wird vernichtet, kein Siedler gerettet, restliche Flotte hat immerhin noch die Pegasus.

    3. Keine Rettungsmission. Worst Case ist schon eingetreten, restliche Flotte wird auch weiterhin von beiden Battlestars beschützt, dafür hat man die Siedler auf New Caprica ihrem Schicksal überlassen.

    Wie Roslin immer betont, es geht um die gesamte Menschheit, da muß man einfach mit dem Worst-Case-Szenario planen. Und da ist 2. ein guter Kompromiß zwischen Sicherheit (Flotte) und Risiko (New Caprica).

    Zitat von Regel1 Beitrag anzeigen
    Laut Baltar wären 2000 Menschen über einen längeren Zeitraum gar nicht fähig sich genügend zu reproduzieren. (War in einer anderen Folge - weiß nicht mehr welche, wo er erklärt, dass nicht einmal alle Überlebenden ausreichen würden.)
    Das war in "The Captain's Hand", als es um die Abtreibungsproblematik ging. Und Baltars Berechnungen galten für den Fall, daß die Bevölkerung in dem Maße weiterwächst (bzw. eher schrumpft), wie es zu jenem Zeitpunkt eben geschah.

    Unter halbwegs guten Bedingungen (wie man sie sich ja auf der Erde erhofft) sind 2000 Menschen mehr als genug, um eine neue Zivilisation aufzubauen.

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