Ubisofts neuer Kopierschutz

[maestro]

Ich war eigentlich ein Kaufkandidat für die AC 2 PC-Version weil ich den Vorgänger mochte aber diese ganze Debatte bringt mich dazu, aktuelle Ubi-Produkte zu boykottieren. Selbst bei der hirnrissigen WindowsLIVE-Idee gibt es die Möglichkeit, Offline zu spielen aber der ständige Internetzwang setzt dem Ganzen die Krone auf.

Ich bin gerne bereit, gekaufte Spiele zu registrieren (z.B. wie bei EA) aber AC2 ist für mich gestorben. Meine heimliche Hoffnung ist ja, dass Ubi unter dem Druck einen Patch veröffentlicht und diese Geschichte nur eine Fußnote bleibt.

[Schlachti]

Und die Probleme fangen schon an...

Das ist ja wohl die allergrößte Frechheit! Erst verlangen sie von einem eine ständige Internetverbindung und dann sind sie nicht einmal in der Lage die Verfügbarkeit der Server sicherzustellen!!!

Gut, dass ich mich entschieden habe Ubisofts Spiele wegen der Onlinepflicht zu boykottieren. Hätte ich mir Assassins Creed 2 wie ursprünglich geplant, gekauft, würde ich diesen Mafiaverein wahrscheinlich mit Hassmails geradezu überfluten.

[Mondkalb]

Dass die Spieler damit alleine gelassen werden, ohne dass es auch nur einen Kommentar von Ubisoft gibt, ist typisch für den Laden.
Ich habe noch Das Desaster in grauenvoller Erinnerung, dass die Franzosen vor ein paar Jahren mit der CE von Heroes V angerichtet haben. Da hörte man wochenlang gar nichts von der Bande und die armen Mitarbeiter von Ubisoft in Deutschland mussten den Zorn der Gemeinde ausbaden.

Unterträglich arrogant und nicht willens auf die Wünsche der Kunden einzugehen.

[Seether]

Bei PC Spielen kann man zunehmend den Fastfood-Trend beobachten:

Inhaltlich immer unkreativer, wird altbewertes nur optisch möglichst reizvoll aufgemodelt, damit es sich in Fachzeitschriften und auf youtube-Promo-Vids besonders ansehnlich darstellt.

Damit ließe sich ja noch irgendwie halbwegs leben, wenn mangelnde inhaltliche Kreativität nicht in mittlerweile 70% der Fälle mit schlichtweg handwerklichem Versagen einherginge.

Es werden Bugs produziert, aus dem enormen Weihnachtsgeschäftsdruck (oder anders: Dividente! Entlohnt die faulen Kapitalisten an der Börse!) werden Produkte Halbfertig und Bugverseucht auf den Markt geworfen, der Kunde ist der eigentliche Betatester.

Das fing schon bei Spielen wie Kotor 2 an, wo man im letzten Drittel/Viertel merkt, dass Lucas Arts es unbedingt noch vor Weihnachten und nicht erst wie angedacht im 2. Quartal des darauffolgenden Jahres draußen haben wollte;
ging weiter über peinliche Titel wie Gothic 3 oder eine maßlos überbewertete C&C Reihe - und von einem SPiel wie Oblivion, das nur die u14-Konsolenfraktion wirklich zufrieden stellen konnte und gegenüber seinem Vorgänger Morrowind sogar noch ein inhaltlicher Rückschritt war, brauchen wir gar nicht erst anfangen.

Und wenn dann noch die ganzen Security-Tools dazu kommen (aka Securcom und co), dann wundert sich die Branche um EA und Ubisoft noch, dass ihnen die Kunden abspringen?
Ist es wirklich verwunderlich, dass die Leute "nichts" mehr Kaufen?

Aber das anzugehen, wäre ja ein Eingeständnis des eigenen Versagens von EA oder Ubisoft, und darum wird halt mit Kopierschutz rumgeschossen.

[Ductos]

Ubisofts neuer Kopierschutz: Ernsthafte Probleme am vergangenen Wochenende

Kein Kommentar...

Nur noch erbärmlich.

[ThorKonnat]

Ich hab das dumpfe Gefühl dass das noch Böse enden wird. Aber wer wars im Endeffekt wenn Ubi pleite geht ? Die bösen Raupkopierer *g*

Btw Ich denke ich werd mir Siedler 7 antun. Ich steh einfach auf die Siedler Reihe.

[HMS Fearless]

Nett, ein ganzer Satz als Entschuldigung auf Twitter.
Mal ehrlich, wer hat etwas anderes erwartet?

[dahrken]

Das Ganze muss und kann nur irgendeine perfide Form von Markteting sein, anders kann ich mir das nicht erklären.

"Gute Werbung ist Werbung die im Kopf bleibt!?"

Das ist hier wohl der Fall - nicht positiv, aber bleibend!

Ich bin ja heilfroh, dass mir das aktuelle Ubi-Portfolio am Allerwertesten vorbeigeht und ich deswegen zusehen und lächeln kann.

"Nicht Kaufen" ist hier aber wohl die Devise, egal wie scharf man auf das jeweilige Game ist...

[Challenger]

Ich habe eher den Verdacht, dass Piraterie nur ein vorgeschobener Grund für diesen ganzen Aufwand ist. Eher denke ich, dass Ubisoft den Gebrauchtspielemarkt mit seinen zukünftigen Titeln unterbinden zu wollen. Ich meine mich jedenfalls erinnern zu können, dass Ubisoft-Repräsentanten sich immer wieder abfällig über diesen geäussert haben..

[Ductos]

AHAHAHAHAHAHAHAHA
Ich schmeiß mich weg!

Destructoid - Ubisoft's DRM servers get attacked once more

Eigentlich sollte man solche (angeblichen) Hackerangriffe ja verurteilen, aber ich spüre dabei eine gewisse Genugtuung.

[Karl Ranseier]

AHAHAHAHAHAHAHAHA
Ich schmeiß mich weg!

Destructoid - Ubisoft's DRM servers get attacked once more

Eigentlich sollte man solche (angeblichen) Hackerangriffe ja verurteilen, aber ich spüre dabei eine gewisse Genugtuung.

Keine Genugtuung - Schadenfreude. Alle vorgebrachten Einwände - Was ist, wenn die Server off sind? Und wie schnell knackt das jetzt wieder jemand? - werden gegen UbiSoft in erstaunlich zügiger Manier umgesetzt und zur Realität. Das Abwehrverhalten "Das sind doch alles Pessimisten, es wird schon nichts passieren" kann UbiSoft hier mal komplett vergessen. Wenn die nicht mit konstruktiven und nachvollziehbaren wie nachhaltigen Lösungen aufwarten, können die ihren Deaktivierungspatch gleich nächste Woche zum Download anbieten - damit das Theater dann wenigstens ein Ende hat. Im Moment stehen sie da wie die Deppen, als die sie von großen Teilen der Zocker-Community gesehen werden. Hier wären Einsehen und Eingestehen eines Fehlers deutlich hilfreicher als "Augen zu und durch" - wobei "durch" ja auch ein Endpunkt in fernerer Zukunft sein könnte....

[Nighthawk_]

Ein Artikel des es gut auf den Punkt bringt:
Kolumne: Ubisofts Bärendienst - Kolumne: Warum der Game Launcher Raubkopien fördert | PC | Action | GameStar.de

[Cordess]

Bei den heutzutage erscheinenden Games, gibt es diese Sicherheit auch nicht, selbst wenn das Spiel nur den Datenträger verlangt. Ob man 20 Jahre alte Software auf modernen Systemen zu laufen bekommt, kann niemand garantieren.

Und warum ist das so?
Weil die Kopierschutzsysteme überwiegend bis auf ganz wenige Ausnahmen der Grund dafür sind.
Deswegen sorgt kein Kopierschutz oder ein akzeptabler Kopierschutz für eine starke tendenzielle Sicherheit, daß man so ein Spiel auch noch in 20 Jahren spielen kann.

Denn es gibt nur sehr wenige andere Gründe, die so etwas verhindern.
Bspw. wenn das Spiel für eine ganz bestimmte Hardware programmiert wurde.
Sei es z.b. eine Physx oder Voodoo Karte, aber selbst hier gibt es heutzutage Möglichkeiten so ein Spiel wieder zum Laufen zu bringen.
Für Phyx gibt es aktuelle NVidia GPUs, die das inzwischen auch können und für Glide Spiele gibt es Glide Wrapper, so daß diese alten Spiele auch auf anderen GPUs wie z.b. von AMD/Ati oder NVidia laufen.

Ansonsten ist es nicht besonders schwer ein altes PC Spiel zum Laufen zu bringen.
Für DOS Spiele kann man die DOSBox verwenden, für Adventures die ScummVM, für direkt bootende Spiele kann man eine VM nehmen
und für ältere Windows Spiele gibt es den Kompatibilitätsmodus in WinXP/Vista/Win7 oder Wine unter Linux wobei auch hier wieder Kopierschutzssysteme der meist einzige Grund sind, die dem ganzen einen Strich durch die Rechnung machen.
Aktuelle Spiele wird man in Zukunft in einer VM Spielen können, in denen man dann auf dem Gastsystem ein WinXP installiert und wegen dem Zugriff zu I/O Geräten, wie insbesondere Grafikkaten werden in zukünftigen Rechnern die Virtualisierungstechniken wie Intel VT (Vanderpool) und AMD-V (Pacifica) um die notwendigen I/O Zugriffe auf Hardwaregeräte erweitert werden, so daß man auch in einer VM im Gegensatz zu heute auf eine 3d Grafikkarte direkt zugreifen kann und alternativ dazu werden 3d Wrapper in VM die es ja heute schon in rudimentärer Form gibt erweitert werden.

Wie man also sieht, sehe ich technisch gesehen kein Problem, warum man alte Spiele nicht in 20 Jahren spielen können soll.

Anders sieht es aber mit DRM Verfahren aus, also Kopierschutzsystemen, die einen Server im Internet zur Aktivierung/Spielzulasssung etc. vorraussetzen oder eben Kopierschutzsysteme die einen Betriebssystemtreiber installieren (bswp. StarForce) und dann nur auf einer ganz bestimmten OS Version laufen.
Für ersteres werden Spiele auf Steam, Games for Windows Live, oder dem neuen Ubisoftzugangssystem Basis also möglicherweise die ersten Spiele sein, die in 20 Jahren nicht mehr spielbar sein können und das ist ein großes Problem.

Von der Haltbarkeit der optischen Datenträger, ganz zu schweigen. Ich habe selbst keine Sympathie für eine Onlinepflicht von Games, aber wer in 20 Jahren solch ein Spiel zu laufen bekommt, der wird auch den Kopierschutz mit einen Crack umgehen können.

Alte Spiele zum Laufen zu bekommen ist keine Kunst, solange der Kopierschutz noch akzeptabel ist, wie du oben nachlesen kannst, aber einen bösen Kopierschutz mit einem Crack zu umgehen ist nach wie vor nicht erlaubt bzw. eine ziemliche Grauzone und dann wäre da noch die Frage ob du in 20 Jahren überhaupt noch passende Cracks findest.
Es ist schon heute schwierig genug für einige ältere Spiele noch Patches zu finden.


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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Cordess schrieb nach 6 Minuten und 29 Sekunden:

Wenn der User das kann, wird ihn das umgehen des Kopierschutzes aber auch keine Kopfschmerzen bereiten. Sein wir mal ehrlich. Wenn ich heutzutage ein 20 Jahre altes Spiel installieren will, dann gehe ich nicht zum Regal, sondern zur Suchmaschine.

Und begehst damit eine Urheberrechtsverletzung.
Warum sollte man das tun, wenn man das Original im Regal stehen hat?

Aber um zum Thema zurückzukommen, der Anspruch das Software für den Käufer für immer lauffähig ist, ist zwar schön, hat aber mit der Realität in der Computerwelt wenig zu tun.

Falsch!
Siehe meine obigen Ausführungen.
Der Anspruch kann technisch sehr wohl erfüllt werden, nur darf das DRM Verfahren nicht zu strikt sein.


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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Cordess schrieb nach 9 Minuten:

Ich habe eher den Verdacht, dass Piraterie nur ein vorgeschobener Grund für diesen ganzen Aufwand ist. Eher denke ich, dass Ubisoft den Gebrauchtspielemarkt mit seinen zukünftigen Titeln unterbinden zu wollen. Ich meine mich jedenfalls erinnern zu können, dass Ubisoft-Repräsentanten sich immer wieder abfällig über diesen geäussert haben..

Der Kampf gegen den Gebrauchtspielemarkt ist sowieso ein Schuß ins Knie.


Die Publisher sind dem Irrglauben verfallen, daß sie mehr Geld bekommen, wenn sie den Gebrauchtspielemarkt unterbinden, aber das ist ein Irrglaube.

Denn was passierte den, wenn ein potentieller Kunde ein Spiel gebraucht kauft?
Dann hat der Verkäufer wieder etwas Geld mit dem er dann NEUE Spiele kaufen kann.
Dieses Geld hat er aber nicht, wenn er seine Spiele nicht mehr verkaufen kann.

D.h. der Gebrauchtspielekäufer mag dann zwar vielleicht ein Spiel direkt von den Publishern neu kaufen, aber dafür kauft dann der Gebrauchtspieleverkäufer ein Spiel weniger.
Im Endeffekt hat der Publisher also nicht mehr Geld in der Tasche, sondern genauso viel oder weniger in der Tasche, denn manche Kunden könnten gänzlich auf den Kauf so eines Spieles verzichten, wenn sie es nicht mehr verkaufen können.

[Schlachti]

Und begehst damit eine Urheberrechtsverletzung.
Warum sollte man das tun, wenn man das Original im Regal stehen hat?

Eher weniger, da so alte Spiele für gewöhnlich schon Freeware sind. Auch für geistiges Eigentum gilt ein Verfallsdatum. Hinzu kommt, dass einige Publisher wie EA ein Spiel schon vorher zur Freeware erklären, wie C&C Tiberian Sun.

[Drakespawn]

Und begehst damit eine Urheberrechtsverletzung.
Warum sollte man das tun, wenn man das Original im Regal stehen hat?

Weil man es kann? Weil es bequemer ist (kein CD/DVD-Wechsel, etc.)? Um das Spiel zum Laufen zu bekommen?

Korrigiere mich wenn ich mich irre aber meines Wissens nach ist noch niemand für das simple herunterladen eines Cracks abgemahnt worden, nur für komplette Spiele. Wobei die Spieleindustrie da eh nicht sooo sehr hinterher ist, da bekommt man wegen Pornos und Musik (ja, die Reihenfolge ist Absicht) größere Probleme.

Ergo: Wo kein Kläger, da kein Richter.

Falsch!
Siehe meine obigen Ausführungen.
Der Anspruch kann technisch sehr wohl erfüllt werden, nur darf das DRM Verfahren nicht zu strikt sein.

Entschuldige, aber... Du bringst Verfahren wie die Benutzung von VMs an, die zwar durchaus technisch praktikabel sind, aber für die 90% der Nutzer schlicht das Knowhow fehlt, aber hängst dich dann an der (technisch weit weniger anspruchsvollen) Umgehung eines Kopierschutzes auf?

Der durchschnittliche Spieler ist meiner Erfahrung nach überfordert, wenn ein Spiel nicht startet. Vielleicht probiert er den Kompatibilitätsmodus aus. Wenn er besonders hartnäckig und/oder versiert ist, googelt er vielleicht noch nach Lösungen. Wenn ihm dann jemand sagt, er solle sich ein virtuelles System einrichten (was zumindest für Windows nicht "mal eben so" geht), dann wirft er entnervt das Handtuch.

Dagegen sind die meisten Spieler sehr wohl in der Lage, einen Crack zu nutzen, wenn ihnen ein Kopierschutz einen Strich durch die Rechnung macht.