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Los statt Wahl?

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    #31
    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen

    Menschen die gewählt werde wollen, brauchen bestimmte Eigenschafte, damit sie gewählt werden. Wahlprozesse selektieren nicht nach politischer Weisheit, Altruismus oder großartigen Visionen, sondern schlicht nach der Fähigkeit Wahlkämpfe zu gewinnen.
    Welche Fähigkeiten entscheidend sind, Wahlkämpfe zu gewinnen, hängen immer noch von der Kompetenz der Wähler ab.
    Wenn die Masse der Bevölkerung schon nicht fähig ist, kompetente Leute zu wählen, inwiefern sollte dann eine Zufallsauswahl auch nur minimalst besser befähigt sein, das Land zu regieren?


    Die Aufgabe dieses Unterfangens, sprich die Delegierung an den Zufall, ist da nur äußerst pragmatisch.
    Warum ist es pragmatisch? Es ist kompliziert, umständlich und wird sehr wahrscheinlich noch mehr Unzufriedenheit produzieren.

    Warum dann nicht gleich das Parlament abschaffen und Gesetze vom Zufallsgenerator entwerfen lassen?

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      #32
      Zitat von endar Beitrag anzeigen
      Das ist eine pessismistisch-misagonistische Auffassung von dir. Du magst es vor dir weisen oder es nicht bemerken, aber der Unterbass deiner Aussage ist "Alle Politiker sind Verbrecher".

      Das Prinzip der Demokratie ist nämlich die Teilhabe des Bürgers, welches du durch eine Zwangsverpflichtung ersetzen möchtest.

      Letztendlich redest du der Abschaffung der Demokratie - nämlich der politischen Teilhabe des Bürgers - das Wort. Und das ist das prinzipiell antidemokratische an deinen Ausführungen.
      Und die Unterbasis Deiner Aussage ist "Alle Bürger sind Idioten, und diesen dummen Pöbel muss man von der Gesetzgebung fernhalten", was irgendwie auch ziemlich pessimitisch, menschenfeindlich und letztlich natürlich auch Demokratiefeindlich ist.
      "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
      -Cpt. Jean-Luc Picard

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        #33
        Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
        Warum dann nicht gleich das Parlament abschaffen und Gesetze vom Zufallsgenerator entwerfen lassen?
        Eben. Ein solches System würde nämlich jedem Bürger die Möglichkeit nehmen, sich politisch zu engagieren. Man hätte ja gar keine Möglichkeit mehr, politisch zu gestalten und es hätte gar keinen Zweck, z.B. einer Partei beizutreten oder auch eine neue zu gründen. Politischer "Wille" kann so nicht mehr entstehen.

        Wenn man die mangelnde Partizipation der Bürger bemängelt, ist doch sinnvoller, mehr Möglichkeiten für Petitionen, Volksentscheide etc. zu fordern. Aber wenn man allem Politischen gegenüber eine derartig ablehnende Grundhaltung hat, ist das natürlich schwierig.
        Republicans hate ducklings!

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          #34
          Grundsätzlich finde ich die Grundidee, Los statt Parteiengeklüngel, eigentlich gar nicht schlecht. Aber um mal ein paar der Kritikpunkte aufzugreifen schlage ich ein kleine Abänderung vor: Jeder Erwachsene kann sich für den Bundestag bewerben, in die Auslosung kommen aber nur diejenigen, die einen Test vergleichbar mit dem für den Diplomatischen Dienst bestanden haben und durch ein psychologisches Gutachten für fit erklärt wurden (Noch ein Experiment mit einem größenwahnsinnigen Landschaftsmaler und Hobbystrategen brauchen wir nun wirklich nicht). So würde man sicherstellen, das die Parlamentarier auch tatsächlich einigermaßen für diesen Verantwortungsvollen Job geeignet sind.

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            #35
            Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
            Und die Unterbasis Deiner Aussage ist "Alle Bürger sind Idioten, und diesen dummen Pöbel muss man von der Gesetzgebung fernhalten", was irgendwie auch ziemlich pessimitisch, menschenfeindlich und letztlich natürlich auch Demokratiefeindlich ist.
            Ich halte die meisten Menschen generell durchaus für mündig. Ich begrüße auch den "Wutbürger", der sich bei Stuttgart 21 wochenlang auf die Straße stellt. Das finde ich sehr gut. Die Mündigkeit des Bürgers besteht aber nicht darin, ad hoc Parlamentsarbeit aufzunehmen.

            Natürlich halte ich den durchschnittlichen Deutschen nicht für qualifziert, die Arbeit in einem Landes- oder im Bundesparlament ad hoc aufzunehmen. Die Idee, irgendwelche Leute willkürlich fürs Parlament zu losen und dass jeder Mensch das könnte - unabhängig von seiner Ausbildung - , ist völlig weltfern und bagatellisierend und Stammtischniveau. Muss ich das wirklich detailliert ausführen?

            Die meisten übersehen z.B. bei dieser ganzen Idee, dass a) das die Demokratie abschaffen würde oder b) die Ähnlichkeit zu völkischem Gedankengut von rund 1870, in der Parlamentarismus mit "Plapperbude" und Selbstbedienungsladen gleichgesetzt wird. Wir leben nicht mehr in vormodernen Zeiten, wo man das Dorf noch im Blick hatte.

            Ihr selbst würdet euch wohl offensichtlich selbst für qualifiziert halten, nach einem 4Wochen-Kurs z.B. darüber zu entscheiden, wie man mit Nordkoreas Atomwaffenkurs umgehen soll oder ob man gewisse Medikante verbieten sollte. Ich halte mich für derartige Entscheidungen nicht für qualifziert. Soviel Selbstreflektion besitze ich dann doch noch.

            Ich wiederhole mich gerne: Wenn man die mangelnde Partizipation der Bürger bemängelt, ist doch sinnvoller, mehr Möglichkeiten für Petitionen, Volksentscheide etc. zu fordern. Das ist etwas ganz anderes.

            Und wenn du gerne in einem Staat leben würdest, wo irgendwelche Leute ohne jede Erfahrung und Qualifikation die Regeln für dein Leben bestimmen, ich möchte das nicht.

            - - - Aktualisiert - - -

            Zitat von Kopernikus Beitrag anzeigen
            Grundsätzlich finde ich die Grundidee, Los statt Parteiengeklüngel, eigentlich gar nicht schlecht. Aber um mal ein paar der Kritikpunkte aufzugreifen schlage ich ein kleine Abänderung vor: Jeder Erwachsene kann sich für den Bundestag bewerben, in die Auslosung kommen aber nur diejenigen, die einen Test vergleichbar mit dem für den Diplomatischen Dienst bestanden haben und durch ein psychologisches Gutachten für fit erklärt wurden (Noch ein Experiment mit einem größenwahnsinnigen Landschaftsmaler und Hobbystrategen brauchen wir nun wirklich nicht). So würde man sicherstellen, das die Parlamentarier auch tatsächlich einigermaßen für diesen Verantwortungsvollen Job geeignet sind.
            Das käme der Abschaffung des Grundgesetzes gleich und würde politische Zustände schaffen, wie sie vor 150 Jahren in Preußen und Co. gegolten haben.

            Ganz abgesehen davon ist es sachlich betrachtet völlig unmöglich, dass z.B. mehrere Millionen Bewerber psychologisch analysiert werden würden, zumal man ihnen in einem Rechtsstaat die Möglichkeit eines Widerspruchs einräumen müssten, so dass sich letztendlich Gerichte und Gutachter damit befassen müssten, was die Arbeitsfähigkeit eines Parlamentes komplett zerstören würde.
            Republicans hate ducklings!

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              #36
              Mir ist schon organisatorisch nicht klar, wie so was funktionieren sollte. Wer bearbeitet dann welche Themen oder wird man bestimmten Ausschüssen zugelost? Wer schreibt die Gesetzentwürfe? Wie stimmen die Abgeordneten über die Gesetzentwürfe ab, von denen sie nicht die geringste Ahnung haben? Regieren dann die Beamten/Experten in den Ministerien?
              Auch glaube ich nicht wirklich, dass man damit Lobbyismus verhindert. Vermutlich wären die Abgeordneten den Lobbyisten eher sogar noch stärker ausgeliefert. Da warten die Verbände doch nur darauf, dass man den unter Garantie total überforderten Neupolitikern irgendeine Informationsveranstaltung mit nettem Abendessen anbieten kann.
              I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

              - George Lucas

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                #37
                Wow, so viel gelebte Politikverdrossenheit in einem einzigen Thread!

                Oder wie wäre es mit dieser tollen Variante: "Wir sollten einfach EINEN haben, der WEISE ist, und der entscheidet dann alles!"
                (Jaaaa, genau, das ist von Mr. Skywalker... der kam halt letztens!)


                Oder noch was anderes: wie wäre es, wenn wir so eine Art Goooovernment programmieren würden, also quasi ein Google das Regierungsarbeit leisten kann. Ich mein, da sind oft viele gute Treffer schon auf den ersten paar Seiten! *blub*


                Was haben wir noch? Ah! Schachspieler! Wer Weltmeister im Schach ist, darf Verteidigungsminister werden - der muss das doch können! - und wer Weltmeister in... pfff.. Memory ist, wird Bildungsminister.. und den Rest füllen wir mit Gewinnern von Wer wird Millionär, das sind ja allrounder.

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                  #38
                  Sicherlich als Gedankenspielerei mal ganz interessant, ein wenig darüber zu spekulieren.
                  Aber schon einige der Prämissen im Ausgangspost sind problematisch, wie auch das Modell insgesamt.
                  Dieser Satz hier:
                  Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                  Angesichts dessen, dass die Hälfte der Abgeordneten bereits heute über keinerlei demokratische Legitimität verfügen, weil sie sich über starre Parteilisten in die Gänge der Mächte durchgemogelt haben
                  ist rein sachlich falsch. Zusammen mit einem weiteren Satz:
                  Jeder Bürger hat die Chance selbst einmal in ein hohes öffentliches Amt zu gelangen, auch wenn er seine Seele und Entscheidungsfähigkeit nicht an eine Partei verkauft
                  scheint er mir aber auch auf ein Missverständnis bzw mangelndes Hintergrundwissen bzgl der Rolle der Fraktionsdisziplin in parlamentarischen Systemen hinzudeuten. Die ist in solchen nämlich essentiell wichtig.
                  Wenn einen das stört, kann man für die Einführung eines präsidentiellen Systems eintreten. Das ist aber auch nicht per se besser, nur eben anders.
                  Losen braucht man deswegen jedenfalls noch lange nicht...

                  Aber nun zum Los-Modell selbst:
                  Es wurde ja hier auch schon angedeutet: Ein sehr wichtige Frage betrifft die Länge der Legislaturperiode.
                  Sollen das wie aktuell 4 oder 5 Jahre sein? Ganz abgesehen von der Möglichkeit dann auch zwischendurch mal für einen relativ langen Zeitraum einem Parlament von Vollpfosten (man kann auch dreimal hintereinander eine 6 Würfeln) ausgeliefert zu sein, gegenüber denen die jetzigen Parlamentarier vlt wie ein Rat aus Philsophen erscheinen würden, bleibt die Frage, ob man die Auswahl annehmen muss, also ob es einen Zwang zum Mandat gibt.
                  Für 4, 5 Jahre aus dem Beruf auszusteigen dürfte für die meisten mit erheblichen Problemen verbunden sein, für einige (z.B. Unternehmer, kleine Selbständige usw.) käme es schon beinahe einer Vernichtung der beruflichen Existenz gleich.
                  Und das Geschrei möchte ich hören, wenn etwa ein Marko Reus an der nächsten Fußball-WM nicht teilnehmen könnte, weil er seine Karriere beenden musste, um Parlamentarier zu werden.
                  Und wir sind uns doch hoffentlich sowieso alle einig, dass ein solcher Zwang mit unserem rein intuitiven Verständnis von Freiheit und freiheitlicher Entfaltung des Individuums schlicht unvereinbar ist.

                  Machte man die Annahme der Auswahl hingegen freiwillig, wer würde das wohl für Jahre annehmen? Ganz sicher niemand, der mit Berufswahl und Beruf einigermaßen zufrieden ist, viel Zeit in seine Ausbildung gesteckt hat oder sich in seinem beruflichen/sozialen Umfeld wohlfühlt. Ganz sicher noch weniger Hochbegabte und Akademiker als jetzt.
                  Wir hätten dann zwar kein Parlament aus Beamten und Juristen (die ja zumindest insofern sinnvoll sind, als sie etwas von verwaltungsrechtlichen und -technischen Fragen verstehen), sondern ein Parlament der sozial Abgehängten und unterdurchschnittlich Begabten, der Hartzer, Rentner und Frustierten.

                  Bliebe also wie auch schon in anderen Posts angedeutet die zwangsweise Verpflichtung über einen sehr kurzen Zeitraum von vlt 3 Monaten. Und was hätten wir denn dann?
                  Das Gesetzgebungsverfahren ist ja recht komplex. Bis ein Gesetz durch die verschiedenen Lesungen und Ausschüsse durch ist, vergehen vlt oft schon drei Monate. Könnte sein, dass Gesetze dann oft gar nicht zustande kommen, weil das Nachfolgeparlament keinen Bock mehr darauf hat und andere Prioritäten setzt.
                  Ich könnte mir auch gut ein gesetzgeberisches Hick-Hack vorstellen mit Gesetzen, die nach entsprechendem Bashing in Medien und Netz vom nächsten Parlament direkt wieder einkassiert würden. Der Begriff „Hammelsprung“ erführe dann vlt eine völlig neue Konnotation.
                  Und wie du so schön mit dem Begriff „Wiederwahlsperre“ bermerkst, hätten wir nicht nur alle 3 Monate ein neues Parlament, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit auch stets eine neue Regierung.
                  Erinnert ein bisschen an das Chaos der Präsidialkabinette in den letzten Tagen der Weimarer Republik.
                  Gewiss super auch für die internationalen Beziehungen.
                  Und an den Spitzen der Ministerien (die meisten dürften mehrere hundert Mitarbeiter haben) alle drei Monate ein neuer Chef.
                  Ich weiß auch nicht, ob dann dein Satz so noch zutreffend sein wird:
                  Außerdem keine Dominanz von professionalisierten Machtmenschen.
                  Dagegen würde nämlich die Dominanz professionalisierter Hinterzimmer-Machtmenschen erheblich zunehmen. Jemand, der nur für wenige Monate in einen Beruf hineinschnuppert dürfte nicht weniger, sondern mehr der Beratung/Beeinflussung Außenstehender ausgesetzt sein.
                  Die Rolle der Medien wird angemessen zurückgestutzt. Sie übt keinen manipulativen Einfluss auf das Wahlergebnis mehr aus
                  Siehe oben. Auf das Wahlergebnis wird dann kein Einfluss mehr ausgeübt, das stimmt, wohl aber auf die Gesetzgebung selbst durch kurzfristige skandalorientierte Tagesberichterstattung und Shit-Stürme im Internet.
                  Abgesehen davon halte ich die Anfälligkeit, von Medienkampagnen manipuliert zu werden, bei zufällig gelosten Parlamentariern auch insgesamt für höher als bei gewieften Berufspolitikern.

                  Also da tun sich doch erhebliche Fallstricke auf, würde ich mal sagen...

                  Grüße
                  FL

                  PS: Da wir im SF-Forum sind: Es gibt mWn auch eine Kurzgeschichte von Asimov (Name ist mir momentan entfallen), in der ein Computer den absoluten Durchschnittsamerikaner berechnet, der so wählt, wie die Mehrheit gewählt hätte. Dieser allein wählt dann den Präsidenten.
                  Wenn man so will, die Idee von Umfragen- und Meinungsforschung konsequent zu Ende gedacht...
                  Zuletzt geändert von Fritz Lang; 19.02.2013, 17:51.

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                    #39
                    Zitat von endar Beitrag anzeigen
                    Ob meine Bäckereifachverkäuferin nun die Gesetze macht oder darüber abstimmen soll, ist doch Jacke wie Hose. Ich sehe da keinen großartigen Unterschied. Beides erfordert ein nicht gerade kleines Maß an Kenntnissen und Erfahrung.
                    Du und deine Bäckereifachverkäuferin immer. Du bist der einzige, der dauernd davon redet. Wo habe ich eigentlich behauptet, man solle willkürlich Leute ins Parlament losen? Vma könnte man es so machen, dass es neben den Direkt- und Listenmandaten noch Losmandate gibt, für die man sich ebenso bewerben muss wie für die anderen. Es kommen also von vornherein nur die Leute überhaupt in Frage, die von sich aus ein Interesse haben, Abgeordnete zu werden, womit deine Bäckereifachverkäuferin, die du scheinbar als Dummy für "politikverdrossenen, ahnungslosen Gimpel, der zwar dauernd rummault, sich aber trotzdem nicht interessiert" einsetzt, schonmal ausscheidet. Wer sich für ein Losmandat bewirbt, darf sich nicht gleichzeitig für ein Listen- oder Direktmandat bewerben und in der unmittelbar darauffolgenden Periode allensfalls wieder für ein Losmandat bewerben.

                    So könnte man Parlamentarier rekrutieren, die zwar ein Interesse an sachlicher Parlamentsarbeit haben, aber nicht unmittelbar von einer Partei abhängig sind. Das würde gar nicht schaden.


                    Zitat von endar Beitrag anzeigen
                    Und wenn du gerne in einem Staat leben würdest, wo irgendwelche Leute ohne jede Erfahrung und Qualifikation die Regeln für dein Leben bestimmen, ich möchte das nicht.
                    Wenn man das liest zwängt sich einem glatt die Frage auf, warum du noch in Deutschland lebst. Oder haben die Oldenburger sich neuerdings für unabhängig erklärt?
                    Zuletzt geändert von Gast; 20.02.2013, 12:13.

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                      #40
                      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                      Du und deine Bäckereifachverkäuferin immer. Du bist der einzige, der dauernd davon redet.
                      Es macht sich ja sonst kaum einer die Mühe, das mal durchzudenken.

                      Wo habe ich eigentlich behauptet, man solle willkürlich Leute ins Parlament losen?
                      Das hast du schon einmal gefragt, aber ich habe nicht geantwortet, denn ich habe eigentlich fertig. Das ergibt sich zwingend aus dem Zusammenhang dessen, was du schreibst: Beiträge #3 und #10. Auch in Beitrag #39 sprichst du davon Menschen ohne jegliche demokratische Legitimation ins Parlament zu lassen.

                      Vma könnte man es so machen (...)
                      Es wird wirklich immer unsinniger. Ich habe ausreichend erläutert, warum diese Idee prinzipiell demokratiefeindlich ist und werde das nicht 30 Mal durcheiern. Wenn du gerne Rechtsstaat, die Grundrechte, Demokratie, demokratische Legimitation etc. die Toilette runterspülen möchtest, bitte schön.
                      Republicans hate ducklings!

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                        #41
                        Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                        Es kommen also von vornherein nur die Leute überhaupt in Frage, die von sich aus ein Interesse haben, Abgeordnete zu werden,

                        So könnte man Parlamentarier rekrutieren, die zwar ein Interesse an sachlicher Parlamentsarbeit haben, aber nicht unmittelbar von einer Partei abhängig sind. Das würde gar nicht schaden.
                        Wie kommst du darauf, dass sich da Leute bewerben, die vor allem ein Interesse an sachlicher Parlamentsarbeit haben? Was ist mit Leuten, die gerne im Rampenlicht stehen, aber nichts zu bieten haben?
                        Oder Leute, die eine Sinecure suchen?

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                          #42
                          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                          Du und deine Bäckereifachverkäuferin immer. Du bist der einzige, der dauernd davon redet. Wo habe ich eigentlich behauptet, man solle willkürlich Leute ins Parlament losen?
                          Die Haltung, die hier zum Vorschein kommt, ist für mich die, dass die Bäckereifachverkäuferin zwar gut genug ist, um dem Akademiker für 6,50 € die Stunde zu bedienen, aber gefälligst die Fresse zu halten hat, wenn es darum geht, wie dieses Gemeinwesen geführt werden soll.


                          Vma könnte man es so machen, dass es neben den Direkt- und Listenmandaten noch Losmandate gibt, für die man sich ebenso bewerben muss wie für die anderen. Es kommen also von vornherein nur die Leute überhaupt in Frage, die von sich aus ein Interesse haben, Abgeordnete zu werden, womit deine Bäckereifachverkäuferin, die du scheinbar als Dummy für "politikverdrossenen, ahnungslosen Gimpel, der zwar dauernd rummault, sich aber trotzdem nicht interessiert" einsetzt, schonmal ausscheidet. Wer sich für ein Losmandat bewirbt, darf sich nicht gleichzeitig für ein Listen- oder Direktmandat bewerben und in der unmittelbar darauffolgenden Periode allensfalls wieder für ein Losmandat bewerben.
                          Noch einfacher wäre es, wenn man die Leute nach der Auslosung einfach fragt, ob sie das Mandat annehmen wollen. Antwort "Nein" > nächster wird ausgelost. Problem gelöst.

                          Wenn man das liest zwängt sich einem glatt die Frage auf, warum du noch in Deutschland lebst. Oder haben die Oldenburger sich neuerdings für unabhängig erklärt?
                          Das ist in der Tat eine gute Frage.

                          - - - Aktualisiert - - -

                          Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                          Wie kommst du darauf, dass sich da Leute bewerben, die vor allem ein Interesse an sachlicher Parlamentsarbeit haben? Was ist mit Leuten, die gerne im Rampenlicht stehen, aber nichts zu bieten haben?
                          Oder Leute, die eine Sinecure suchen?
                          Wie kommst Du darauf, dass sich in unserem derzeitigen Parteisystem Leute bewerben, die vor allem ein Interesse an sachlicher Parlamentsarbeit haben? Was ist mit Leuten, die gerne im Rampenlicht stehen, aber nichts zu bieten haben?
                          Oder Leute, die eine Sinecure suchen?
                          "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                          -Cpt. Jean-Luc Picard

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                            #43
                            Zitat von endar Beitrag anzeigen
                            Das hast du schon einmal gefragt, aber ich habe nicht geantwortet, denn ich habe eigentlich fertig. Das ergibt sich zwingend aus dem Zusammenhang dessen, was du schreibst: Beiträge #3 und #10. Auch in Beitrag #39 sprichst du davon Menschen ohne jegliche demokratische Legitimation ins Parlament zu lassen.
                            Davon, dass man willkürlich irgendwen ins Parlament losen sollte habe ich nirgends gesprochen bzw. dieses bald konkretisiert. Aber gut, da offenbar ohnehin kein Diskussionsinteresse besteht.

                            Nur eins noch:
                            Wenn du gerne Rechtsstaat, die Grundrechte, Demokratie, demokratische Legimitation etc. die Toilette runterspülen möchtest, bitte schön.
                            Das sind vollkommen übertriebene Unterstellungen. Weder Rechtstaat noch Grundrechte werden "die Toulette runtergespült", wenn ein Teil der Abgeordneten gelost wird.



                            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                            Wie kommst du darauf, dass sich da Leute bewerben, die vor allem ein Interesse an sachlicher Parlamentsarbeit haben? Was ist mit Leuten, die gerne im Rampenlicht stehen, aber nichts zu bieten haben?
                            Oder Leute, die eine Sinecure suchen?
                            Du meinst, es könnten sich auch dort die ganz normalen Parteisoldaten bewerben? Ja, die Gefahr besteht natürlich, gar keine Frage.

                            Kommentar


                              #44
                              Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                              Du meinst, es könnten sich auch dort die ganz normalen Parteisoldaten bewerben? Ja, die Gefahr besteht natürlich, gar keine Frage.
                              Nein, ich meine Leute, die es nicht mal zum Parteisoldaten geschafft haben. Parteisoldaten haben eine Menge Kompetenzen, die benötigt werden.

                              Warum sollte jemand, der ins Parlament gelost wurde, mehr als seine individuellen Interessen nachgehen? Warum sollte er nicht schlicht persönlichen Vorteil suchen?
                              Der Parteisoldat muss zumindest so tun, als wenn er die Interessen seiner partei, bzw. deren Wähler im Auge hat.

                              Kommentar


                                #45
                                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                                Davon, dass man willkürlich irgendwen ins Parlament losen sollte habe ich nirgends gesprochen bzw. dieses bald konkretisiert. Aber gut, da offenbar ohnehin kein Diskussionsinteresse besteht.
                                Du stimmst anderen Leuten zu, die das gesagt haben und machst dir damit logischerweise deren Sichtweise zu eigen. Wenn du erst z.B. in deinem Beitrag #10 den Beitrag #3 als zustimmungswert und "interessant" bezeichnest, kannst du schlecht nachher so tun, als hättest du das nie gesagt. In #3 wird von einer gelosten Dreimonatskammer gesprochen.

                                Und du kannst dich noch so lange gegen "willkürlich" verwehren: das Los ist ein Instrument des Zufalls. Nicht der Wille des Wählers sondern der Zufall füllt die Sitze. Und da ist es irrelevant, ob das nur einen Teil der Sitze betrifft oder ob die Leute da sitzen wollen oder nicht. Das sind nur Schönheitsoperationen an einer demokratiefeindlichen Idee.

                                Natürlich diskutiere ich unter solchen Voraussetzungen nicht mit dir, da möchte ich schon, dass man in Beitrag in #20 noch weiß, was man in Beitrag #2 geschrieben hat.

                                Nur eins noch:

                                Das sind vollkommen übertriebene Unterstellungen. Weder Rechtstaat noch Grundrechte werden "die Toulette runtergespült", wenn ein Teil der Abgeordneten gelost wird.
                                Das steht hier in jedem zweiten Beitrag und nur weil die meisten die Implikationen dessen, was sie sich so erwünschen, nicht überschauen können, ändert das nichts daran. Genausowenig, dass viele wohl gar nicht bemerken, dass sie sich selbst als Wähler entmündigen, wenn sie fröhlich applaudieren, dass es doch bitte nichts mehr zu wählen geben möge.

                                Ein willkürlich (jedes gezogene Los ist willkürlich) ausgeloster "Abgeordneter" (der schon im Wortsinn kein Abgeordneter mehr wäre) besäße keinerlei demokratische Legitimiation (ein Los ist keine inhaltliche Legitimation), was gleichzeitig dem Bürger die Kontrolle über das Parlament entzieht (d.h. Verlust von Grundrechten für den Bürger). Ergo = Abschaffung der Demokratie, der Grundrechte und in Folge auch des Rechtsstaats. Das Stichwort ist Legitimation. Das ist doch keine Geheimwissenschaft, das ist achte Klasse Gemeinschaftskunde, Herr Politologe.
                                Zuletzt geändert von endar; 20.02.2013, 15:30.
                                Republicans hate ducklings!

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