DS9 - Eine (reine) Kriegsserie?

[Khan]

Ja - ihr habt ja recht.....teilweise zumindest.....

Was ich aber absolut nicht verstehe: Die Romulaner, an und für sich ein sehr intelligentes und mißtrauisches Volk, vertraut den Dominion.
Es muß doch sehen daß sie eine der Nächsten sind wenn die Föderation vernichtet ist.
Die Fakten liegen doch klar auf der Hand - und die Romulaner kennen sie.

Die Folge ist von Grund auf unlogisch, auch wenn die Aussagekraft beträchtlich ist.

[DocBashir]

Die Romulaner hätten aber durchaus ihre Ziele erreicht, nämlich die Föderation und das klingonische Imperium zu besiegen und gleichzeitig hätten sie auch noch einen starken Allianzpatner gefunden. Und da die Romulaner , wie du sagtest, ein sehr intelligentes Volk sind, würden sie auch noch einen Weg finden, sich danach von der Vorherrschaft des Dominions zu befreien.
Naja, aber es ist ja anders gekommen.

[Khan]

Sich aus der Herrschaft des Dominions zu befreien ist mehr als schwer. Vor allem wenn man bedenkt daß sich das Dominion zu diesen Zeitpunkt über das Gebiet der gesamten Föderation und der Klingonen erstreckt hätte.
Das ist also kein Argument.....

Es stellt sich glaub ich hier nicht die Frage nach den Preis für die Allianz (nämlich die Selbstachtung eines Starfleet Offiziers) sondern um die Selbstachtung der gesamten Föderation.
Die Klingonen würden diese Vorgehensweise als "unehrenhaft" bezeichnen, und das tue ich auch.
Wenn sich die Föderation den Mitteln des Dominion (Verrat, schmutzige Hinterlist, ....) bedient dann ist sie nicht besser als sie.
Selbst in einen Krieg sollten doch gewisse Regeln gelten.

Aber daß der Mensch feige ist und seine eingenen Vorsätze bricht um seine Haut zu retten ist wohl nix Neues....

[Overlord]

Es ist einfach das als unehrenhaft und feige abzutun, das ist es vielleicht auch.
Aber wir sind nur Außenstehende Zuschauer, die sogut wie alle Einzelheiten des Konflikts kennen und können uns nicht anmaßen sowas in dem Maße zu kritisieren...

Kahn was hättest du denn gemacht wenn dir so ein verlockendes "Angebot" gemacht worden wäre, oder es sich so ergeben hätte? Hättest du diese Möglichkeit nicht genutzt die Romulaner in den Krieg zu ziehen und somit allen im Alpha Quadranten befindlichen gefährdeten Parteien zu helfen (es klingt villeicht komisch, das Helfen durch den Kriegseintritt, aber es ist ja letztendlich so)? Oder hättest du aus den kleinen moralischen Gründen es verweigert sowas abzuziehen nur weil das gegen deine inner Stinmme spricht und du lieber mit deiner Fraktion alleine dastehen willst gegenüber einen übermächtig zu werden Feind (die Romulaner hätten sich sicherlich zunächst mit dem Dominion verbündet)???

[Kainskind]

Vielleicht denkt ihr noch nicht weit genug.

Achtung: Spekulation

Was wenn sich die Romulaner hätten raushalten können und die Föderation/Klingonisches-Reich-Allianz das Dominion allein besiegt hätten?

Die Föderation und die Klingonen wären stark angeschlagen gewesen .

Dann wären die Romulaner über den Quadranten hergezogen frei nach dem Motto "Wenn zwei sich streiten..."

Also mussten die Romulaner in den Krieg reingezogen werden. Und diese Halunken haben ja auch keine andere Behandlung verdient!

Eine der Top-Folgen der Top-Serie!!!

[Kainskind]

Originally posted by Ratuk
[...]Ich mag DS9, ich mag aber nicht Ira Stephen Behr![...] Leider konnte man nicht die üblichen Klischees auslassen. Der Trophäensammelnde Soldat, der Messerschleifende(!) Soldat *würg*
Soweit dazu!

Ira Stephen Behr find ich klasse. "in fahlem Mondlicht" gehört zu meinen absoluten Lieblingsgeschichten!

"Siege on AR-558" find ich eigentlich sogar noch harmlos. Es wird doch ausgeblendet, als es richtig zur Sache geht! (Sisko verliert das Bewusstsein) Soll nicht heissen, dass ich entäuscht bin

Man muss sowas nicht zeigen, nur wo steht geschrieben, dass sich alles an Gene Roddenberrys Heile-Spiessige-Welt-Klischee halten muss.

Star Trek hat sich immer schon an Klischees bedient und es schon oft übertrieben.

[Khan]

Da bin ich ganz und gar nicht deiner Meinung....

"Siege on AR-558" war typisch Anti-Kriegsfilm! Jeder 2.Klassige Vietnamfilm hat das selbe Thema mit der selben Handlung....

Und wenn du eine Folge nach der Optik und nach den Special Effects bewertest ("ist doch harmlos, wird doch ausgeblendet") dann hast den Sinn dieser Diskussion sowieso nicht verstanden....

@Overlord: Diese "tiefgründige" Szene von Picard hab ich glaub ich in Etwa in "Sniper - Der Scharfschütze" gesehen...

[Khan]

Es dreht sich hier weniger um das Ergebnis, sondern mehr um den menschlichen Egoismus...

Er redet groß von Moral und Gesetzen, lebt auch danach. Wenns aber eng wird dann wirft er alles über Board.

Hatte Quark vielleicht doch recht als er sagte:
"Sie sie dir an, die Menschen! Sie sind hilfsbereit, zuvorkommend und gesittet. Wenn man ihnen aber Nahrung und Trinken, ihre Bequemlichkeit wegnimmt werden sie zu Tiere....." ????

[Overlord]

Aha, war da auch ein Sternenflottencaptain, der Sternenflottencaptain gezeigt der einen seiner Gefolgsleute tötet um ihn die zukünftigen Qualen zu ersparen? Muss dieser sich in der Szene auch mit der eigenen Vergangenheit, den eigenen schrecklichen Ereignissen einer Assimilierung, der seelischen "Vergewaltigung" durch die Borg auseinandersetzen?

Ich hab den Film den du ansprichst nicht gesehen, also kann ich darüber nicht wirklich urteilen, aber ich denke mal das sowas, egal welchen Antikriegsfilm du hier auch bringen magst niemals mit den Gegebenheiten in einem ganzen Aktions-Universum, wie es nunmal mit ST vorliegt, vergleichen lässt.

[AsH]

Auch wenn wir sonst fast immer einer Meinung sind (liegt wohl am Dienst auf DER Enterprise ) hier kann ich dir einfach nicht zustimmen.
Denn Sisko handelt nicht wirklich "egoistisch" oder wie ein Tier (instinktgesteuert). Er bedenkt seine Tat, er wägt Pros und Contras ab, sucht Alternativen und kommt zu dem Schluss das es keine gibt. Dennoch macht er sich seine Entscheidung nicht leicht: er weiss das er amoralisch und illegal handelt, aber tut es ja nicht nur für sich sondern für die Föderation und den ganzen Alpha-Quad (auch für die Romus... aber zugegeben: diese Argumentation hinkt schon nicht mehr, die fährt Rollstuhl) der sonst vom Dominion überrollt würde. Wenn man ihm also eines vorwerfen kann, dann Selbsterhaltungstrieb (andererseits kann man damit der "Tier" Argu wieder etwas abringen, hmmm). Aber es bleibt unter'm Strich das er es sich nicht leicht macht, dass er weiss das er seinen Seelenfrieden und sein Gewissen damit aufgibt (was ihn von seinen Feinden unterscheidet) und zumindest zum Teil wie sie wird. Andererseits "Extreme Situationen verlangen extreme Massnahmen".
Und ausserdem weiss Sisko eines: diese Tat wird nie positiv auf ihn projeziert. Niemand wird davon erfahren und wenn doch, dann wird man ihm nicht danken das er den Krieg zugunsten der Föd gewendet hat, er wird keine Statue und keine Parade bekommen. Stattdessen würde ihm der Prozes für sein Verhalten gemacht.
Zudem: Sisko ist kein SF-Sesselpupser. Er sitzt an vorderster Front, er kennt das Dominion und weiss wozu es in der Lage und bereit ist.

[Khan]

Du magst ja rechthaben in der Darstellung der Situation un der Selbstkritik Siskos.
Was mich jedoch an der Folge gestört hat ist die Anmaßung Siskos die Entscheidung darüber zu treffen daß die Romulaner in den Krieg eintreten. Das Schicksal einer anderen Rasse zu bestimmen - hat er überhaupt das Recht dazu?
Und daß er eine falsche Sichtweise haben könnte ist ihn auch nicht in den Sinn gekommen.....

[Khan]

Ne - es war nicht der Sternenflottencaptain, denn zu dieser Zeit gab es noch keinen Sternenflotte...

Vielleicht hast du den Film "Stalingrad" gesehen - ist etwas bekannter. Da wird wenn ich mich nicht täusche ebenfalls ein Kammerad von seinen eigenen Leuten getötet um ihn nicht den Qualen von 10 Einschüssen zu überlassen. Und hier gab es gewaltige seelische und psychische Einschnitte - also durchaus vergleichbar.
O.K. - es war nicht die Sternenflotte und es wurde nicht mit Phasern herumbeballert, aber es geht um die Aussage und nicht um die Aufmachung.

Was ich damit sagen will ist ganz einfach daß diese Szene schon abgedroschen und keineswegs neu ist - sie wurde nur von Kriegsfilmen in ST transferiert....

[Agent D]

Als Abgesandter der Propheten hat er doch auch ein ums andere Mal das Schicksal einer anderen Rasse (der Bajoraner) bestimmt - etwa, als es um den Beitritt zur Föderation ging, von dem er abriet.

Außerdem denke ich nicht, dass das, was Sisko unternommen hat, unter den Einfluss der Obersten Direktive fällt: Auch wenn Sisko & Co. sie mit falschen Informationen versorgt haben, es war die Entscheidung der Romulaner, in den Krieg einzutreten. Insofern hat er das Schicksal der Romulaner, wenn überhaupt, nur indirekt beeinflusst.

@Kainskind: Wenn die Föderation/Klingonen-Allianz alleine das Dominion besiegt hätte, wären sie wohl auch mit den Romulanern fertiggeworden. Immerhin ist das Dominion ein bisschen stärker...

[Kainskind]

Das Dominion war stärker, nur nach dem Krieg wäre von Föderation und Klingon-Empire kaum noch was übrig und gegen die Romulaner zu wettern.

Die wären dann nämlich noch in Top-Form. (Etwa genauso stark wie Klingonen oder UFP vor dem Krieg)

[Khan]

Es geht nicht um die oberste Direktive - das ist was ganz was anderes.

Natürlich haben die Romulaner die Entscheidung selbst getroffen - aber nach welchen Grundlagen?
Die Tatsachen die ihnen vorgespielt wurden, nämlich daß sie keine andere Möglichkeit hätten!

Und hier liegt der Hund begraben: Die moralsche Ansicht!
Im Prinzip geht es hier um das selbe wie bei der Section31:

Rechtfertigt der Zweck die Mittel????