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    #31
    Zitat von Xon Beitrag anzeigen
    In einer Mehrzahl der Episoden, in denen die Enterprise Kontakt zu weniger entwickelten Spezies aufnimmt, wird die Direktive gar nicht erwähnt und teilweise sogar gebrochen (wie The Galileo Seven, Miri, The Devil in the Dark, Errand of Mercy, Friday's Child, Mirror, Mirror, The Apple, A Private Little War, The Paradise Syndrome, The Mark of Gideon, All Our Yesterdays). Wie du siehst, ist das Thema des ethisch-moralischen Dilemmas bezüglich der Ersten Direktive in Star Trek weitaus weniger vertreten, als du es Roddenberry zugestehst.
    Einige der Beispiele finde ich ja Ok, aber wieso sollte die Direktive überhaupt in "The Galileo Seven", "Mirror, Mirror" oder "The Devil in the Dark" erwähnt oder gebrochen werden?

    In "The Galileo Seven" sind sie durch eine Notlage in dieser Situation und die Galileo Crew provoziert die Riesen ja nicht. Sie werden angegriffen und verteidigen sich. Ich glaube Spock wäre sonst wirklich von der Shuttle-Crew gelyncht worden, wenn er dann auch noch die Direktive zitiert hätte.

    "Mirror, Mirror" meinst du wahrscheinlich wegen dem Ende, oder? Also die Spiegeluniversumsgesellschaft war zumindest auf dem gleichen technologischen Stand und Kirk hat nur persönliche Ratschläge an den anderen Spock gerichtet. Ich glaube hier greift die Direktive nicht.

    "The Devil in the Dark". Die Minenarbeiten wissen ja nichts von der Horta und als sie angegriffen und getötet werden wollen sie sich verteidigen. Zumal sie eher die ganze Folge davon ausgehen, dass es sich um ein Tier handelt.
    "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
    Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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      #32
      Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
      Einige der Beispiele finde ich ja Ok, aber wieso sollte die Direktive überhaupt in "The Galileo Seven", "Mirror, Mirror" oder "The Devil in the Dark" erwähnt oder gebrochen werden?

      In "The Galileo Seven" sind sie durch eine Notlage in dieser Situation und die Galileo Crew provoziert die Riesen ja nicht. Sie werden angegriffen und verteidigen sich. Ich glaube Spock wäre sonst wirklich von der Shuttle-Crew gelyncht worden, wenn er dann auch noch die Direktive zitiert hätte.

      "Mirror, Mirror" meinst du wahrscheinlich wegen dem Ende, oder? Also die Spiegeluniversumsgesellschaft war zumindest auf dem gleichen technologischen Stand und Kirk hat nur persönliche Ratschläge an den anderen Spock gerichtet. Ich glaube hier greift die Direktive nicht.

      "The Devil in the Dark". Die Minenarbeiten wissen ja nichts von der Horta und als sie angegriffen und getötet werden wollen sie sich verteidigen. Zumal sie eher die ganze Folge davon ausgehen, dass es sich um ein Tier handelt.
      Bei den Beispielen ging es mir hauptsächlich darum, dass die Crew augenscheinlich Kontakt zu einer weniger entwickelten Spezies aufnimmt, in deren Entwicklung eingreift (gewollt oder ungewollt) und das in der Episode weder erwähnt noch thematisiert wird.

      In The Galileo Seven treffen Spock und die anderen auf Einwohner des Planeten Taurus II. Auch wenn sie unprovoziert von den Riesen angegriffen werden, ändert das nichts an der Tatsache, dass sie sich später mit Phasern verteidigen. Die Direktive von der in anderen Episoden noch behauptet wird, dass sie mit dem Leben eines Sternenflottenoffiziers verteidigt werden muss, wird hier nicht einmal erwähnt.

      In Mirror, Mirror wiederum geht es mir eher um die Halkanianer, auf deren Diliziumvorkommen es die Föderation abgesehen hat. Hier lasse ich gern mit mir diskutieren, ob es sich tatsächlich um eine weniger weit entwickelte Spezies handelt, aber meiner Meinung nach deutet vieles in der Episode darauf hin.

      Auch in The Devil in the Dark geht's mir eher um's Prinzip: Die Sternenflotte greift in die natürliche Entwicklung einer Spezies ein, die nichts von anderen Welten und Lebensformen weiß, und nicht ein einziges Mal fällt der Begriff "Erste Direktive". Der Punkt ist doch, dass den Minenarbeitern vollkommen egal war, als sie eine fremde Lebensform auf dem Planeten entdeckten, auf dem sie eigentlich Dilizium abbauen wollen. Es geht ihnen nur darum, sich zu verteidigen und das Wesen zu töten, während die Erste Direktive, wie in anderen Episoden vorgestellt, bedeuten müsste, dass man den Planeten verlässt und versucht, sich aus der Entwicklung des Lebewesens herauszuhalten.

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        #33
        Was ist das Besondere von Star Trek TOS ?
        Das Besondere ist, das diese totgeglaubte Serie dank der Fans unsterblich wurde.

        Warum ist TOS heute immer noch kultig ?
        Weil Star Wars die Produktion erfolgreicher Kinofilme nach sich zog. Als dann TNG entgegen Leonard Nimoys Erwartung sehr erfolgreich wurde, blieb damit auch TOS in Erinnerung.
        Außerdem ist es kultig, weil TOS einfach gut umgesetzt wurde. Die Chemie zwischen den Charakteren stimmt .

        Worin besteht seine Originalität ?
        Originell ist das Raumschiffs-Design und Phaser anstelle von Lasern zu verwenden, aber auch die Art und Weise wie die Geschichten erzählt wurden.
        Spock war natürlich auch sehr originell.
        Und natürlich die Klingonen.

        Was gab es in TOS zum ersten Mal, was es so vorher noch nie gegeben hatte ?
        Ich glaube in "Die Wolkenstadt" wurde zum erstenmal überhaupt eine Wolkenstadt gezeigt.
        In "Horta rettet ihre Kinder" sieht man - soweit ich weiß - zum erstenmal eine auf Silizium basierende Lebensform.

        Welche sind die originellsten Episoden ?
        Oh, da gibt es so viele. Am originellsten finde ich
        • Der Käfig (eine Anspruchsvolle Geschichte, in der alles neu erfunden wurde)
        • Kirk : 2 = ? (eine originelle Idee, außerdem kam hier zum erstenmal der vulkanische Nervengriff vor )
        • Planeten-Killer (das Design des Planeten-Killers fand ich innovativ)
        • Tödliche Wolken (die Idee eine wolkenartigen Vampierlebensform, die temporale Eigenschaften hat, ist sehr einfallsreich)
        • Die fremde Materie (Medusen sind eine unheimliche aber gutartige Lebensform. Die körperlosen Lebensformen in Star Trek finde ich innovativ.)
        • Das Spinnennetz (die Tholianer sind wohl eine der originellsten Aliens in Star Trek. Darüber hinaus ist die Idee mit dem "Spinnennetz" einmalig.)


        Wie originell ist das Design des Schiffes, die Technik, usw. ?
        Dies Kombination einer Untertassensektion mit zigarrenförmigen Bauteilen ist sehr originell. Der Antrieb wirkt mächtig und das Design ist unverwechelbar und damit sehr einprägsam.

        Wie originell sind die Charaktere ?
        Allen voran Spock. Als Hintergrund wurde ja Vulkan erfunden, eine der inovativsten Ideen in Star Trek überhaupt.
        Auch die Zusammensetzung der Crew war einfallsreich: Ein Russe und ein Japaner sind befreundet und hören auf die Befehle eines amerikanischen Captains. Der Ingenieur ist Schotte, an der Kommunikationsstation sitzt eine afrikanische Frau und dann ist unter ihnen ganz selbstverständlich ein Außerirdischer, der sich herrlich mit dem Schiffsartz streitet.

        Wie gut sind die originalen Effekte ?
        Ich finde es gibt gute und schlechte Effekte. Die Effekte in "Der Planetenkiller" finde ich z.B. heute noch gut. Ebenso in "Tödliche Wolken". Allgemein gefällt mir der Transportereffekt und das Phaserfeuer.
        Aber in den Episoden, "Spock unter Verdacht" und "Kampf um Organia" fand ich die Raumkampfszenen nicht besonders überzeugend. (die Stories sind aber spitze). Die Umwandlung der Organier in Energiewesen war aber gelungen.

        Hat das "Remastern" dem Kultcharakter geschadet ?
        Teilweise ja. In "Der Planetenkiller" waren die Farben der Phaserstrahlen anders, das hätte man beibehalten sollen.
        Die Änderungen der Planetenansichten ist aber sehr gut. Dadurch wirkt das Ganze glaubwürdiger.

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          #34
          Zitat von Xon Beitrag anzeigen
          Bei den Beispielen ging es mir hauptsächlich darum, dass die Crew augenscheinlich Kontakt zu einer weniger entwickelten Spezies aufnimmt, in deren Entwicklung eingreift (gewollt oder ungewollt) und das in der Episode weder erwähnt noch thematisiert wird.
          Das muss man aber von Fall zu Fall betrachten.

          In The Galileo Seven treffen Spock und die anderen auf Einwohner des Planeten Taurus II. Auch wenn sie unprovoziert von den Riesen angegriffen werden, ändert das nichts an der Tatsache, dass sie sich später mit Phasern verteidigen. Die Direktive von der in anderen Episoden noch behauptet wird, dass sie mit dem Leben eines Sternenflottenoffiziers verteidigt werden muss, wird hier nicht einmal erwähnt.
          Ich frage mich was schlimmer wäre: Die Phaser abfeuer um sich zu verteidigen oder sich abschlachten lassen und den "Uhreinwohnern" Zugang zu einem Shuttle oder Phasern zu ermöglichen. Dies ist ein Fall bei dem die Direktive nicht greifen kann. Der Schaden ist schon durch den Absturz entstanden. Spock versucht ja alles damit sie in Ruhe gelassen werden um so sowohl die Shuttle-Crew als auch die Ureinwohner.

          In Mirror, Mirror wiederum geht es mir eher um die Halkanianer, auf deren Diliziumvorkommen es die Föderation abgesehen hat. Hier lasse ich gern mit mir diskutieren, ob es sich tatsächlich um eine weniger weit entwickelte Spezies handelt, aber meiner Meinung nach deutet vieles in der Episode darauf hin.
          Okay, dazu kann ich nicht viel sagen.

          Auch in The Devil in the Dark geht's mir eher um's Prinzip: Die Sternenflotte greift in die natürliche Entwicklung einer Spezies ein, die nichts von anderen Welten und Lebensformen weiß, und nicht ein einziges Mal fällt der Begriff "Erste Direktive". Der Punkt ist doch, dass den Minenarbeitern vollkommen egal war, als sie eine fremde Lebensform auf dem Planeten entdeckten, auf dem sie eigentlich Dilizium abbauen wollen. Es geht ihnen nur darum, sich zu verteidigend das Wesen zu töten, während die Erste Direktive, wie in anderen Episoden vorgestellt, bedeuten müsste, dass man den Planeten verlässt und versucht, sich aus der Entwicklung des Lebewesens herauszuhalten.
          Die Minenarbeiten sind ja keine Sternenflottenoffiziere. Hier über die Direktive zu sprechen wäre ziemlich sinnlos. Der Schaden war schon angerichtet und es ging nun darum irgendwie die Schäden zu minimieren.
          "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
          Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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            #35
            Zitat von Xon
            In Mirror, Mirror wiederum geht es mir eher um die Halkanianer, auf deren Diliziumvorkommen es die Föderation abgesehen hat. Hier lasse ich gern mit mir diskutieren, ob es sich tatsächlich um eine weniger weit entwickelte Spezies handelt, aber meiner Meinung nach deutet vieles in der Episode darauf hin.
            Also wenn mich nicht alles täuscht sagt der Halkanianer kurz vor dem hochbeamen noch: "Wir wissen sie könnten uns die Kristalle auch mit Gewalt nehmen..." worauf hin Kirk ja sagt das es Richtlinien gibt an die sich die Förderation hält. Und in dem er dann im anderen Universum nicht auf den Planeten schießt und sein eigenes Leben riskiert beweist er ja wie wichtig die Direktive Ihm ist.

            Bei The Galileo Seven schließe ich mich Skeletor an, Spock hatte in dem Moment überhaupt keine Zeit an das zu denken und man hat ja versucht die Einwohner in Ruhe zu lassen. Mehr als so schnell wie möglich wieder weg fliegen war nicht drin.

            Bei The Devil in the Dark wusste man bis zu Geistesverschmelzung nichts von der Art der Lebensform. Als es dann bekannt wurde, haben die Minenarbeiter ja gleich eingelenkt und Rücksicht genommen. Hier kann man natürlich nicht genau sagen ob das so vollkommen richtig war, aber erstens brauchte man die Rohstoffe und zweitens waren das nicht direkt Förderationsangehörige.
            Ein Pessimist zu sein hat den Vorteil, dass man entweder immer Recht behält oder angenehme Überraschungen erlebt.

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              #36
              Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
              Das muss man aber von Fall zu Fall betrachten.
              Ja, natürlich muss man das. Und genau das habe ich bei der Zusammenstellung meiner Liste auch versucht zu tun.

              Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
              Ich frage mich was schlimmer wäre: Die Phaser abfeuer um sich zu verteidigen oder sich abschlachten lassen und den "Uhreinwohnern" Zugang zu einem Shuttle oder Phasern zu ermöglichen. Dies ist ein Fall bei dem die Direktive nicht greifen kann. Der Schaden ist schon durch den Absturz entstanden. Spock versucht ja alles damit sie in Ruhe gelassen werden um so sowohl die Shuttle-Crew als auch die Ureinwohner.
              Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
              Die Minenarbeiten sind ja keine Sternenflottenoffiziere. Hier über die Direktive zu sprechen wäre ziemlich sinnlos. Der Schaden war schon angerichtet und es ging nun darum irgendwie die Schäden zu minimieren.
              Zitat von -Matze- Beitrag anzeigen
              Bei The Galileo Seven schließe ich mich Skeletor an, Spock hatte in dem Moment überhaupt keine Zeit an das zu denken und man hat ja versucht die Einwohner in Ruhe zu lassen. Mehr als so schnell wie möglich wieder weg fliegen war nicht drin.
              Zitat von -Matze- Beitrag anzeigen
              Bei The Devil in the Dark wusste man bis zu Geistesverschmelzung nichts von der Art der Lebensform. Als es dann bekannt wurde, haben die Minenarbeiter ja gleich eingelenkt und Rücksicht genommen. Hier kann man natürlich nicht genau sagen ob das so vollkommen richtig war, aber erstens brauchte man die Rohstoffe und zweitens waren das nicht direkt Förderationsangehörige.
              All eure Erläuterungen leuchten ein und stellen durchaus berechtigte Sichtweisen dar. Allerdings geht alles irgendwie an dem Punkt vorbei, um den es mir geht. In keiner der Beispiele geht es mir wirklich darum, ob die Direktive gebrochen wird, sondern darum, dass sie keinerlei Erwähnung findet. So wie die Erste Direktive in anderen Episoden beschrieben wird, hätte sie, zumindest meiner Meinung nach, von den Charakteren erwähnt werden müssen, da die jeweilige Situation es erforderte, sich zumindest mit ihr zu befassen. Dass dies in den jeweiligen Episoden nicht geschah stellt für mich den Beweis da, dass die Erste Direktive eben nicht allzu oft thematisiert wurde.

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                #37
                Dann will ich als großer Fan von TOS mal loslegen.


                Obwohl die Serie zu ihrer Zeit alles andere als erfolgreich war, ist TOS dennoch die wohl einflussreichste SF-Serie überhaupt geworden. Ja, tatsächlich orientierte man sich später immer wieder an TOS – in allen SF-Fernsehuniversen. Die Wortwitze und die Situationskomik, die manchmal vorkommen wurden aber IMO niemals wieder erreicht. In Bereich Spaß und Sympathie kann mit TOS nichts mithalten.

                Aber das nur als subjektive Fan-Äußerung.
                Was war denn jetzt wirklich so originell und toll an der Serie?

                1. Die Grundidee – während man in der Fernseh-SF immer nur Star Wars spielte (im übertragenen Sinne) und Gut gegen Böse kämpfte, präsentierte man in ST eine geeinte Menschheit, die sich emotional weiterentwickelt hat. Das gab es vorher einfach nicht. Die Idee ein Raumschiff mit einer Interspezies-Mannschaft auf eine Forschungsmission (!) zu schicken war geradezu radikal. Übrigens war manches zu radikal, Roddenberry musste ja gewisse Änderungen vornehmen, man beachte nur den Pilotfilm.

                2. Die Storys – ja, in TOS gab es Trash und Sexismus bis zum Ende. Es gab aber auch wirklich exzellente Storys, die damals gewagt waren und die bis heute überzeugen. Bekannte Beispiele sind etwa:

                Krieg der Computer – die gelungene Darstellung eines sterilen Krieges.

                Computer M5 – Mensch und Maschine, geradezu klassisch und immer noch packend.

                Spock unter Verdacht – Mächtige Gegner im All und eine Reflektion über den Krieg allgemein.

                Horta rettet ihre Kinder / Ganz neue Dimensionen – fremde Wesen sind gutartig – auch das war eine Seltenheit in der damaligen SF.

                Usw., es gibt viele Beispiele für herausragende Episoden.

                TOS war sich seiner Klischees und der menschlichen Makel im allgemein aber durchaus bewusst, wie das kongeniale „Stein und Staub“ beweist.

                3. Die Darstellung der Zukunft – zugegeben, manches erscheint heute etwas seltsam, aber die alte 1701 war das erste wirklich gründlich durchdachte Schiff für die SF im Fernsehen. In früheren Serien sah man selten mehr als die Kommandozentrale und vielleicht noch den Maschinenraum oder das Waffendeck. Die Enterprise wurde aber als eine kleine Stadt präsentiert. Mann hatte an alles gedacht: Gärten, Mannschaftsräume, Sporthallen Theater/Kapellen und natürlich auch Quartiere, bei denen man tatsächlich meint, dass man es da länger aushalten könnte.

                4. Richtungsweisende Details – als TOS-Fan muss ich einfach auf die Handys und die Kommunikatoren hinweisen oder die Disketten und die Speicherkarten oder die Konkurrenz zwischen Mensch und Computer etc. Der Kuss zwischen Shatner und Nichols ist natürlich auch eine Erwähnung wert.

                5. Die Darsteller – die sind vielleicht das Beste an der gesamten Serie. Wie schon erwähnt sind die Dialoge völlig zeitlos und wenn Spock und McCoy anfangen zu diskutieren, bleibt auch nach mehr als 40 Jahren kein Auge trocken. Alles in allem wurde die Serie mit vielen damals unbekannten Schauspielern optimal besetzt – trotz der recht stereotypen Rollen.

                Nun zu der Frage, ob die neuen, computerverbesserten Ansichten das TOS-Flair zerstören. Im Grunde ja. Als ich es anfangs sah, war ich dem wenig zugetan, aber dann erkannte ich die vielen kleinen Details die wirklich liebevoll gemacht worden und natürlich die gestochen scharfe 1701, die wohl nie zuvor so gut aussah. Ich finde die optischen Aufmotzungen verbessern die Serie eher, als das sie ihr schaden, obwohl dieser leicht trashige Touch natürlich schon etwas fehlt.

                Mein Fazit: während andere Serien vergessen werden, wird TOS aus 2066 noch sein Publikum haben.
                "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
                die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
                (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

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                  #38
                  Ich verstehe diese Kritik an den damaligen Effekten nicht. Wo gibt es dafür eine Basis? Hier wird eine Serie der 60er Jahre, die mit wenig Budget gedreht wurde und noch dazu eine der ersten Serien ihrer Art war, mit Seriern aus den 80er Jahren Aufwärts verglichen. Tut mir leid, aber das ist doch Humbog! Natürlich waren die Effekte damals schlechter als heute. Die Technik und die Erfahrung fehlte. Dafür hatte die Serien aber Story, worüber sich manch effektgeladener Film bzw Serie heute freuen würde...Dann sieht man eben teilweise die Sterne durch das Triebwerk.Na und? Was ändert das an den (noch mit Liebe gemacht und politisch/gesellschaftlich kritischem Inhalt) Storys? Das ist es ST TOS auch heute noch interessant macht. Im Grunde haben sich die Probleme der Menscheit seit damals auch nicht grundlegend geändert, nur Teile davon. So gabs damals den Kalten Krieg, heute den Nahen Osten und co.

                  Von sowas lebt eine Serie weit länger als von reinen Effekten. Effekte werden überholt, Inhalt und Aussage bleiben.

                  Von Remastered bin ich kein Fan. Sicher, die Farben sind top und der Unterschied nicht zu übersehen. Aber als notwendig sehe ich das bei einer 40 Jahre alten Serie nicht an, sofern sie nicht bildtechnisch unansehbar war. Denn die alte Belichtungen etc machen auch den Charme mit aus.
                  my props

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                    #39
                    Zitat von Dr.McKay Beitrag anzeigen
                    Denn die alte Belichtungen etc machen auch den Charme mit aus.
                    Was genau macht denn den Charme des Originals aus ? Ist das nur Nostalgie, schöne Kindheitserinnerungen, oder steckt da mehr dahinter ? Eine differenzierte Ästhetik etwa ?

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                      #40
                      Zitat von Dr.McKay Beitrag anzeigen
                      Hier wird eine Serie der 60er Jahre, die mit wenig Budget gedreht wurde und noch dazu eine der ersten Serien ihrer Art war, mit Seriern aus den 80er Jahren Aufwärts verglichen.
                      Obwohl ich der Aussage deines Posts nur absolut zustimmen kann, würde ich diesen Punkt doch gern korrigieren wollen, denn anders als oft angenommen, handelte es sich bei Star Trek keineswegs um eine Low Budget-Produktion. Mit 193.000 Dollar pro Episode kostete Star Trek in etwa genauso viel, wie zeitgenössische Produktionen (wie Mission: Impossible oder Lost in Space). Der Pilotfilm soll sogar der teuerste gewesen sein, der bis dahin für's Fernsehen produziert worden war. Insofern kann man Star Trek also nicht wirklich als Low Budget ansehen.

                      Zitat von Dr.McKay Beitrag anzeigen
                      Von sowas lebt eine Serie weit länger als von reinen Effekten. Effekte werden überholt, Inhalt und Aussage bleiben.
                      100% Zustimmung von mir. Ich hätte es nicht besser sagen können.

                      Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                      Was genau macht denn den Charme des Originals aus ? Ist das nur Nostalgie, schöne Kindheitserinnerungen, oder steckt da mehr dahinter ? Eine differenzierte Ästhetik etwa ?
                      Mir persönlich fällt es eher schwer, den Charme von Star Trek (1966) an bestimmten Aspekten festzumachen, aber die Ästhetik gehört für mich ganz klar dazu. Das fängt an beim originellen, schnörkellosen Design der Enterprise, geht über die farbenfrohen, zum großen Teil funktionell wirkenden Kulissen bis hin zur einfallsreichen Kameraführung, der dramatischen Beleuchtung und dem Schnitt.

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                        #41
                        Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                        Was genau macht denn den Charme des Originals aus ? Ist das nur Nostalgie, schöne Kindheitserinnerungen, oder steckt da mehr dahinter ? Eine differenzierte Ästhetik etwa ?
                        Man muss es auch etwas im Kontext sehen.

                        Für unsere Augen erscheint TOS seltsam bunt, weswegen es sich für viele Parodien anbot.
                        Damals kamen die Menschen aber gerade aus dem Schwarz/Weiß Zeitalter, Farbfernsehen war noch relativ neu und dann Bumm kommt TOS mit seiner Farbvielfalt daher...

                        Die Ästhetik der Enterprise ist mal was ganz anderes, vergleichbare Designs existierten und existieren nicht. Man hat sich bei der Enterprise getraut ein Design zu wählen, das so sonst nirgends vorkommt. Weil so ein Design auch nur im Weltraum und nicht unter Schwerkraftbedingungen realisierbar wäre.

                        Ich finde die Uniformen im Gegensatz zu denen aus TNG und Voyager sogar richtig schick, insbesondere die grüne Captainsuniform.

                        Vom Stil her war die Inszenierung für seine Zeit sicher auf der Höhe der Zeit, vielleicht sogar etwas darüber hinaus, da kennt man was Erzählgeschwindigkeit, Schnitt, Musikuntermalung, Beleuchtung etc. angeht aus der Zeit wesentlich schlimmeres. TOS ist da eigentlich schon recht modern und "auf Zack".

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                          #42
                          Zitat von newman Beitrag anzeigen
                          Für unsere Augen erscheint TOS seltsam bunt, weswegen es sich für viele Parodien anbot.
                          Seltsam bunt erscheint es eigentlich nur, wenn man sich klar macht, wie verarmt an Farben die heutige Welt ist. Das war vor zwanzig Jahren noch anders. Heute traut sich ja keiner mehr ein buntes Auto zu fahren: Alle nur noch silber, schwarz, grau, dunkelblau, ...
                          Zitat von newman Beitrag anzeigen
                          Die Ästhetik der Enterprise ist mal was ganz anderes, vergleichbare Designs existierten und existieren nicht.
                          Das ist alles richtig, aber meine Frage war auch, was die Effekte angeht gestellt.
                          Was macht an den alten Effekten den Charme des Originals aus ? Mein Verdacht ist, dass das nur Kindheitserinnerungen sind, an denen Nostalgiker festhalten. TOS-Remastered ist zwar nicht immer gelungener, aber bisher hat mir noch niemand seine Ästhetik der originalen Effekte schlüssig erklären können.

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                            #43
                            Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                            TOS-Remastered ist zwar nicht immer gelungener, aber bisher hat mir noch niemand seine Ästhetik der originalen Effekte schlüssig erklären können.
                            Ich glaube eine rationale Erklärung wirst Du auch nicht zu hören bekommen. Das ist eine rein subjektive Einschätzung des gesamten Konzepts.

                            Ein anderes Beispiel:

                            Nehmen wir nur Raumschiff Orion, würde man die Serie plötzlich mit Farbe und ohne die berühmten Hebel neu drehen, so wäre es, wie soll ich sagen, eben nicht mehr Orion. Du verstehst, worauf ich hinaus will?

                            Die Effekte, welche nach damaligen Maßstäben übrigens sehr ordentlich waren, gehören für viele eben einfach dazu. Ich war ja selbst am Anfang skeptisch, bevor ich das Renew dann doch sehr gelungen fand.
                            "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
                            die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
                            (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

                            Kommentar


                              #44
                              Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                              Das ist alles richtig, aber meine Frage war auch, was die Effekte angeht gestellt.
                              Was macht an den alten Effekten den Charme des Originals aus ? Mein Verdacht ist, dass das nur Kindheitserinnerungen sind, an denen Nostalgiker festhalten. TOS-Remastered ist zwar nicht immer gelungener, aber bisher hat mir noch niemand seine Ästhetik der originalen Effekte schlüssig erklären können.
                              Nicht nur.
                              TOS hat den Charme, dass viele Kulissen und Requisiten aus Nachbarstudios ausgeliehen wurden, wodurch TOS nicht nur farblich sondern auch was Schauplätze, Kleidungen, Monster etc. angeht sehr bunt wirkt.
                              Und wie viele Serien dürfte es in den 60ern gegeben haben, in denen Raumschiffe wild um sich ballern, Antimateriebomben hochgehen und das Ganze zudem sogar relativ glaubwürdig ausschaut

                              Und alleine schon der Beameffekt dürfte so manch einen Zuschauer mit großen Augen träumend vorm Fernsehen sitzen lassen

                              Ich denke TOS hatte für die 60er was die Effekte angeht gut was zu bieten.

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                                Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                                Mein Verdacht ist, dass das nur Kindheitserinnerungen sind, an denen Nostalgiker festhalten.
                                Hm, das kann ich so nicht bestätigen. Mit 26 Jahren habe ich Star Trek zwar auch als Kind kennengelernt, kann aber nicht behaupten, dass meine Zuneigung zur Ästhetik der Serie viel mit Nostalgie zu tun hätte. Schließlich war ich praktisch zeitgleich auch Serien wie The Next Generation, Babylon 5, Kampfstern Galactica und Filmen wie Terminator, Predator, Aliens ausgesetzt, deren Ästhetik ja nun nicht wirklich viel mit dem zu tun hat, was man in Star Trek sieht. Insofern hat das zumindest bei mir nichts damit zu tun, dass ich die Effekte mit meiner Kindheit verbinde. Ich mag die Ästhetik und die Effekte der Originalserie tatsächlich ihrer selbst wegen; nicht weil ich sie mir im Rückblick schönsehe.

                                Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                                TOS-Remastered ist zwar nicht immer gelungener, aber bisher hat mir noch niemand seine Ästhetik der originalen Effekte schlüssig erklären können.
                                Wie soll man persönlichen Geschmack auch erklären können? An einer bestimmten Stelle entscheidet man sich – oder man entscheidet es eben auch nicht bewusst selbst – eine Sache zu mögen oder nicht. Manchmal lässt sich das wirklich nicht leicht in Worte fassen. Im Falle der Ästhetik von Star Trek hat das sicherlich viel damit zu tun, dass gerade die Effekte beispielsweise oft die Handarbeit, die dahinter steckt, erkennen lassen. Ich persönlich interessiere mich für die Zeit in der Star Trek entstanden ist und habe großes Interesse an den Techniken, die hinter den Effekten stecken. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Umstand, dass die Effekte oft dazu einladen, die eigene Fantasie zu benutzen, eben weil sie nicht perfekt sind.

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