Master and Commander

[HanSolo]

Einen Shackelton-Mehrteiler fürs Fernsehen mit Kenneth Branagh gibt es ja schon. Das war aber noch lange bevor er diese unsäglichen Poirot-Filme gedreht hat (Fluch über Dich, Branagh )

Hab den Film letzte Woche gesehen. Den ersten Teil hätte mal wohl um die Hälfte kürzen können, dauert es alleine rund eine Stunde bevor das Schiff überhaupt ablegt. Erst beim Cliffhanger zu Teil 2 strandet man im Eis.

Teil 2 ist aber "großes Kino". Die Effekte sahen für ne TV-Produktion 1A aus und erinnerten an "The Terror". Alleine der endültige Untergang stand Kinoproduktionen nichts nach. Dazu kommt, dass man sich extrem nahe an die Ereignisse gehalten hat. Hab erst das Buch dazu gelesen und nicht nur, dass fast jede einzelne Episode darin auftaucht, sind auch die Dialoge tlw. 1:1. Da war man näher als die Liam-Neeson-Dokumentation dran, wo mehr ausgelassen wurde.

Kenneth Branagh hat ebenfalls sehr gut gespielt. Insgesamt waren die (britischen?) Schauspieler sehr gut ausgewählt.

Schwache
5 Sterne (wie gesagt, etwas kürzen hätte man können - über 3 Std. Laufzeit beide Teile zusammen wäre nicht nötig gewesen)!

[Khaless]

Hab den Film letzte Woche gesehen. Den ersten Teil hätte mal wohl um die Hälfte kürzen können, dauert es alleine rund eine Stunde bevor das Schiff überhaupt ablegt. Erst beim Cliffhanger zu Teil 2 strandet man im Eis.

Teil 2 ist aber "großes Kino". Die Effekte sahen für ne TV-Produktion 1A aus und erinnerten an "The Terror". Alleine der endültige Untergang stand Kinoproduktionen nichts nach. Dazu kommt, dass man sich extrem nahe an die Ereignisse gehalten hat. Hab erst das Buch dazu gelesen und nicht nur, dass fast jede einzelne Episode darin auftaucht, sind auch die Dialoge tlw. 1:1. Da war man näher als die Liam-Neeson-Dokumentation dran, wo mehr ausgelassen wurde.

Kenneth Branagh hat ebenfalls sehr gut gespielt. Insgesamt waren die (britischen?) Schauspieler sehr gut ausgewählt.

Schwache
5 Sterne (wie gesagt, etwas kürzen hätte man können - über 3 Std. Laufzeit beide Teile zusammen wäre nicht nötig gewesen)!

Ich fand den Zweiteiler auch sehr gut. Ist schon eine Wahnsinnsgeschichte und sie wurde hier wirklich gut umgesetzt. Was die Länge betrifft, so fand ich die Vorgeschichte auch nicht uninteressant, aber, da gebe ich Dir Recht, ein paar Kürzungen hätten da nicht geschadet.

Branagh ist hier wirklich anzusehen, dass er ein guter Schauspieler mit Bühnenerfahrung ist. Warum er sich später so dermaßen an Poirot vergriffen hat, ist mir bis heute ein Rätsel.

Die von Dir erwähnte Doku mit Neeson kenne ich nun wiederrum nicht. Muss mal sehen, ob es die irgendwo bei Youtube oder irgendeinen Streaminganbieter zu sehen gibt.

[shootingstar]

Das Problem ist tatsächlich, dass es nicht genügend Publikum für einen historischen und authentischen Film gibt. Weder Filmemacher noch Publikum haben das Interesse oder überhaupt auch entsprechende geschichtliche Kenntnisse. Geschichte im Kino ist mittlerweile zu reiner Fantasy verkommen, die für die heutige Zeit passend gemacht wird. Sie ist halt nicht immer knall-bumm, schön quitschbunt oder politisch korrekt und das mag das vor allem junge Publikum nicht. Daher gibt es auch solchen hanebüchenen Blödsinn wir dieses "Bridgerton", dass dann soetwas wie eine schwarze Queen präsentiert. Wenn ein neuer Film überhaupt zustande kommt, dann wird es mit Sicherheit ebenfalls oberflächlicher Murks, der von Leuten gedreht wird, die weder Ahnung noch das Gefühl für diese Epoche haben.

Naja, Geschichte ist auch nicht Geschichte. 1. und 2. Weltkrieg lässt sich heute vermutlich besser an ein grosses Publikum verkaufen als die napoleonischen Kriege, der 30 Jährige Krieg etc. Und realistische Filme über Geschichte der Antike gibt es sowieso nicht mehr, der eher authentisch angelegte Sandalenfilm ist nach Gladiator einfach tot.

[HanSolo]

Die von Dir erwähnte Doku mit Neeson kenne ich nun wiederrum nicht. Muss mal sehen, ob es die irgendwo bei Youtube oder irgendeinen Streaminganbieter zu sehen gibt.

Die Doku ist auf Youtube. Wobei Neeson hier nicht Schauspieler, sondern Sprecher ist.

Und realistische Filme über Geschichte der Antike gibt es sowieso nicht mehr, der eher authentisch angelegte Sandalenfilm ist nach Gladiator einfach tot.

Was hat das mit "Gladiator" zu tun? Der Film ist nicht mehr und nicht weniger historisch korrekt als die meisten Sandalenfilme der 50er und 60er. Auch gab es später sehrwohl noch historisch halbwegs akkurate Antik-Filme. Etwa "Alexander" von Oliver Stone oder die Serie "Rome".

[Souvreign]

Master & Commander habe ich noch als gelungene Neuinterpretation der klassischen Segelschiff-Filme der 1950er und 60er Jahre im Kopf.

Tasächlich mag ich diese alten Filme und die Seefahrer-Romantik darin. Allerdings ist mir schon klar, dass es sich dabei um eine romantische Veklärung dieser Zeit handelt, denn in Wahrheit war das Leben an Bord eine Kriegsschiffs im 18. Jahrhundert alles andere als romantisch sondern ein brutaler Knochenjob. Zwangsrekrutierte Matrosen schuften unter der Knute brutal vorgehender Offiziere, Krankheiten und Mangelernährung sind allgegenwärtig und selbst kleinste Vergehen werden drakonisch diszipliniert. Nein Romantisch war diese Zeit nicht.

Master & Commander ist da in der Darstellung doch weitaus realisitscher als die alten Hornblower-Filme. Daher kann ich ihn nur empfehlen.

[Khaless]

Die Doku ist auf Youtube. Wobei Neeson hier nicht Schauspieler, sondern Sprecher ist.

Danke, habe sie gefunden.

Master & Commander habe ich noch als gelungene Neuinterpretation der klassischen Segelschiff-Filme der 1950er und 60er Jahre im Kopf.

Obwohl Master and Commander weniger eine Neuinterpretaion ist, sondern eher eine Verfilmung der Romane von Patrick 'O Brian. Und diese sind wesentlicher realistischer als die alten Filme. Auch die Hornblower-Romane sind etwas näher an der Realität dran, als der alte (aber geniale) Film mit Gregory Peck. Ich kann die Romane alle auch nur empfehlen, wenn man sich für die Seefahrt unter Segeln interessiert.