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    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Das Problem liegt meines Erachtens schon auf beiden Seiten und ich kann den Studios durchaus verdenken, auf welche Art und Weise sie teilweise ihr Geld verdienen wollen. Das ist doch überall so.

    Ein Verkäufer, der nur minderwertige Waren verkauft, sie aber so bewirbt, als wären sie qualitativ hochwertig, ist und bleibt ein Gauner, auch wenn die Leute reihenweise bei ihm einkaufen. Das ändert sich nicht dadurch, dass es alle so machen. Dann sind es eben mehrere Gauner und man kann von einer Filmmafia sprechen. Der ehrliche Verkäufer, der gute Ware von echter Qualität anzubieten hat, wird von diesem Kartell leider völlig untergraben.

    Und natürlich ist auf einem Markt, auf dem man Qualität mit der Lupe suchen muss, die Nachfrage nach Mist entsprechend hoch, weil die Leute allmählich kaum noch etwas anderes kennen. Nachfrage und Angebot bedingen sich gegenseitig. Da sind nicht nur die Nachfrager in der Bringschuld.
    Mir kann niemand erzählen, dass er nicht weiß, was ihn z.B. bei einem Bay Film erwartet. Solche Filme liefern einfach Unterhaltung für zwei Stunden, nicht mehr und nicht weniger. Einen anderen Anspruch haben sie nicht und täuschen sie IMHO auch nicht vor, sodass sich da niemand betrogen fühlen muss. Außerdem haben Bay und Abrams mit Transformers 1 und Star Trek durchaus viel richtig gemacht und eine Menge Leute (auch mich) gut unterhalten, sodass ich da keinen Grund sehe, sich über diese Filme zu beschweren. Wenn es einem nicht gefällt, guckt man sie halt nicht an.

    Das Problem ist deshalb auch nicht, dass es diese Filme gibt, sondern dass es im Bereich hoher Budgets zunehmend nichts anderes mehr gibt und auch nicht gerade jeder den Unterhaltungswert dieser beiden Filme erreicht.

    Natürlich ist das aber auch irgendwie logisch, wer will es schon riskieren zich Millionen in den Sand zu setzen. Deshalb kann ich es durchaus nachvollziehen, dass es so läuft, wie es der Fall ist, schließlich sind die Manager/Produzenten in erster Linie ihren Unternehmen verpflichtet und nicht dem guten Geschmack.
    Wenn es um die reine Rendite geht, dann sind es oft auch garnicht die Transformers usw, die ganz vorne liegen sondern eher kleinere Filme im Bereich um 30 Millionen. The Hangover hat für jeden eingesetzten Dollar 13 eingespielt, Slumdog Millionaire sogar 25(!), wärend es bei Avatar nicht ganz 12 waren. Solche Filme sind in finanzieller Hinsicht aber eben sehr viel schwieriger planbar als die nächste Spielzeug-Verfilmung, die vielleicht keine Traumrendite bringt, die Kosten aber beinahe garantiert wieder einspielt. Selbst Ghost Rider hat 230 Millionen eingespielt und der war ja nun wirklich richtig übel. Das hört aber erst auf, wenn es mal die Quittung gibt und die Zuschauer zuhause bleiben.

    Wenn man von Filmen für hunderte Millionen Dollar mal absieht, dann gibt es aber durchaus viel gutes zu sehen, diese Filme finden oft aber einfach unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, weil sich kaum jemand dafür interessiert.
    I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

    - George Lucas

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      hui über filme lästern, GEIL'O

      so mal meine "worst movie ever" sammlung:

      Spiderman (alle teile...sorry, aber die meinen, nur weil sie ne geile lizenz haben mit paar "oh" spezial effekten nen guten film machen zu können?...sorry, mir zu dumm)

      James Bond - Casino Royal und (ach wie hieß der neueste?) - mit Daniel Craig...sorry, für mich hat das wenig mit james bond zu tun aka: keine coolen gadgets, kein Q, keine über bösewichte?....sorry, das ist spy-film xyz, aber nicht james bond

      Matrix: Reloaded und Revolutions: einfach unwürdige nachfolger des VOLLENDS GEILEN ersten teils

      Hellboy (auch alle teile) - sorry aber scheinbar hab ich es nicht mit comic verfilmungen....(wobei es da ne ausnahme gibt: X-Men!)...vor allem weil die wieder so auf die lizenz setzen imho (aka: seichte story mit toller linzenz lässt sich immer noch verkaufen

      ...(nochmal in meiner "kiste" (aka. kopf) kramen - melde mich wieder wenn ich mehr habe

      mfg Ashrak

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        Zitat von Ashrak Beitrag anzeigen
        James Bond - Casino Royal und (ach wie hieß der neueste?) - mit Daniel Craig...sorry, für mich hat das wenig mit james bond zu tun aka: keine coolen gadgets, kein Q, keine über bösewichte?....sorry, das ist spy-film xyz, aber nicht james bond
        Wobei die Filme eigentlich ja mehr "James Bond" sind, als die Filme mit "coolen Gadgets, Q und Oberbösewicht". Dir ist schon klar, dass Casino Royal sich sehr stark am allerersten Bond-Roman orientiert, oder?

        Kannst du natürlich trotzdem schlecht finden.
        "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
        Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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          jo und des tue ich auch (hab flemings geschichte gelesen - es mag stimme das der film sich an des template hält, aber ich bin halt mit Sean Connery/Roger Moore etc. als james bond aufgewachsen und die hatten immer coole gadgets (ob des jetzt ein auto war das waffen hatte bzw. tauchen konnte oder zigaretten waren in denen raketen versteckt waren oder eine uhr mit nem laser drin) und das ist für mich ganz persönlich einfach "james bond" - das andere ist einfach meiner meinung nach halt mit jedem x beliebigen spion film austauschbar bond wurde durch Q, gadgets, M und money penny einzigartig imho (und auch durch SPECTER z.B. ein syndikat das sogar russen und amis beeinflussen konnte....das james in casino royal (also im neuen film) terroristen jagd find ich schon mies ....ist halt "un-james bond" für mich, auch finde ich den film langweilig

          mfg ASH

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            Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
            Wenn man von Filmen für hunderte Millionen Dollar mal absieht, dann gibt es aber durchaus viel gutes zu sehen, diese Filme finden oft aber einfach unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, weil sich kaum jemand dafür interessiert.
            Es behauptet ja auch gar keiner, dass es heute überhaupt keine guten Filme mehr geben würde, sondern eben genau das: Gute Filme werden immer weiter an den Rand gedrängt, während überteuerte Hirnfrei-Blockbuster als Meisterwerke angepriesen werden, die sie nicht sind. Im öffentlichen Bewusstsein bleibt oft vor allem das hängen, was am stärksten beworben wird. Werbung ist mittlerweile wichtiger als die eigentliche Qualität des Films.

            Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
            Das hört aber erst auf, wenn es mal die Quittung gibt und die Zuschauer zuhause bleiben.
            Da fällt mir immer dieser schöne Vergleich von Oliver Kalkofe ein:

            Wenn man einem Gefängnisinsassen jeden Tag nur Wasser und Brot vorsetzt, kann man daraus, dass es ja immer gegessen wird, nicht gleich den Rückschluss ziehen, dass er etwas Besseres nicht vorziehen würde, wenn er es angeboten bekäme.

            Sicher, wer einen besonderen Faible für Filme hat und sich gerne intensiv mit dem Thema beschäftigt, den kann das derzeitige Blockbusterkino kaum hinterm Ofen vor locken, also begibt er sich aktiv auf die Suche nach Interessanterem. Die meisten Zuschauer, die einfach nur ab und zu einen schönen Kinoabend erleben, also schlicht konsumieren möchten, verhalten sich allerdings sowohl in der Rezeption selbst, als auch in der Suche nach neuen Filmen eher passiv. Sie nehmen, was geboten wird und befassen sich oft auch nicht näher mit dem, was sie gesehen haben.

            Wenn die Filme inhaltlich immer flacher werden, dafür aber unzählige Mittel eingesetzt werden, um von diesem traurigen Umstand abzulenken, stört sich diese Art Zuschauer wenig daran, wenn sie es überhaupt mitbekommen. Je mehr solcher Filme groß vermarktet werden, für umso selbstverständlicher hält es der Otto Normalzuschauer, dass er intellektuell nicht gefordert wird. Irgendwann setzt dann ein gewisser Gewöhnungseffekt ein. Man kann auch von klassischer Konditionierung sprechen. Das Effektlämpchen blinkt und der Zuschauer sabbert.

            Eine so konditionierte Zuschauerschaft wird in ihrer Konsumverwöhntheit kaum darauf kommen, etwas anderes nachzufragen als das, was angeboten wird. Dem Zuschauer dafür den alleinigen Schwarzen Peter zuzuschieben halte ich für etwas verkürzt.

            Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
            Deshalb kann ich es durchaus nachvollziehen, dass es so läuft, wie es der Fall ist, schließlich sind die Manager/Produzenten in erster Linie ihren Unternehmen verpflichtet und nicht dem guten Geschmack.
            Wie kommt es eigentlich, dass sich in unserer Gesellschaft bereits die bizarre Vorstellung durchgesetzt hat, dass ein möglichst hoher finanzieller Gewinn alle dafür nötigen Mittel rechtfertigt? Film ist Kunst. Wenn ich ausschließlich Geld verdienen will, verkaufe ich irgend etwas anderes. Das auch ein Filmunternehmen wirtschaften muss ist schon klar, aber dass man aus purer Raffgier und eigentlicher Verachtung gegenüber den eigenen Zuschauern, den reinen Kommerz über jegliche Kunst stellt und Filme nach Schablone herstellt, halte ich nicht für entschuldbar.

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              Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
              Es behauptet ja auch gar keiner, dass es heute überhaupt keine guten Filme mehr geben würde, sondern eben genau das: Gute Filme werden immer weiter an den Rand gedrängt, während überteuerte Hirnfrei-Blockbuster als Meisterwerke angepriesen werden, die sie nicht sind. Im öffentlichen Bewusstsein bleibt oft vor allem das hängen, was am stärksten beworben wird. Werbung ist mittlerweile wichtiger als die eigentliche Qualität des Films.
              Beschwerst du dich jetzt ernsthaft darüber, dass jemand seinen eigenen Film positiv bewirbt und nicht sagt: Ja, ist Mist, aber guckt ihn doch bitte trotzdem an, irgendwie muss ich meine Kinder ernähren? Abgesehen davon ist mir immernoch nicht klar, wer solche Filme jetzt als Meisterwerke bezeichnet.

              Da fällt mir immer dieser schöne Vergleich von Oliver Kalkofe ein:

              Wenn man einem Gefängnisinsassen jeden Tag nur Wasser und Brot vorsetzt, kann man daraus, dass es ja immer gegessen wird, nicht gleich den Rückschluss ziehen, dass er etwas Besseres nicht vorziehen würde, wenn er es angeboten bekäme.
              Wie du selbst sagst, gibt es doch heute immernoch gute Filme und es steht jedem frei die anzugucken.

              Sicher, wer einen besonderen Faible für Filme hat und sich gerne intensiv mit dem Thema beschäftigt, den kann das derzeitige Blockbusterkino kaum hinterm Ofen vor locken, also begibt er sich aktiv auf die Suche nach Interessanterem. Die meisten Zuschauer, die einfach nur ab und zu einen schönen Kinoabend erleben, also schlicht konsumieren möchten, verhalten sich allerdings sowohl in der Rezeption selbst, als auch in der Suche nach neuen Filmen eher passiv. Sie nehmen, was geboten wird und befassen sich oft auch nicht näher mit dem, was sie gesehen haben.
              Wenn man den Leute nichtmal mehr zumuten kann das aktuelle Kinoprogramm und vielleich ein paar Kritiken zu lesen, dann ist den Leute eh nicht mehr zu helfen.

              Wenn die Filme inhaltlich immer flacher werden, dafür aber unzählige Mittel eingesetzt werden, um von diesem traurigen Umstand abzulenken, stört sich diese Art Zuschauer wenig daran, wenn sie es überhaupt mitbekommen. Je mehr solcher Filme groß vermarktet werden, für umso selbstverständlicher hält es der Otto Normalzuschauer, dass er intellektuell nicht gefordert wird. Irgendwann setzt dann ein gewisser Gewöhnungseffekt ein. Man kann auch von klassischer Konditionierung sprechen. Das Effektlämpchen blinkt und der Zuschauer sabbert.
              Es hat aber nunmal jeder das Recht seine Filme so zu vermarkten, wie er das für richtig hällt und das ist auch gut so.

              Eine so konditionierte Zuschauerschaft wird in ihrer Konsumverwöhntheit kaum darauf kommen, etwas anderes nachzufragen als das, was angeboten wird. Dem Zuschauer dafür den alleinigen Schwarzen Peter zuzuschieben halte ich für etwas verkürzt.
              Da glücklicherweise jeder selbst entscheiden darf, was er sehen will, kann man nicht mehr tun als Alternativen anzubieten.

              Wie kommt es eigentlich, dass sich in unserer Gesellschaft bereits die bizarre Vorstellung durchgesetzt hat, dass ein möglichst hoher finanzieller Gewinn alle dafür nötigen Mittel rechtfertigt? Film ist Kunst. Wenn ich ausschließlich Geld verdienen will, verkaufe ich irgend etwas anderes. Das auch ein Filmunternehmen wirtschaften muss ist schon klar, aber dass man aus purer Raffgier und eigentlicher Verachtung gegenüber den eigenen Zuschauern, den reinen Kommerz über jegliche Kunst stellt und Filme nach Schablone herstellt, halte ich nicht für entschuldbar.
              Glaubst du Cameron hätte die 280 oder 300 Millionen für Avatar gekriegt, wenn er den Investoren erklärt hätte, dass er jetzt einen künstlerisch anspruchsvollen Film macht, den hinterher keiner sehen will? Rupert Murdoch hat sich an der Finanzierung ganz sicher nicht beteiligt, um die Kunst zu fördern oder eine Öko-Botschaft zu verbreiten, der wollte Geld sehen und das tut er jetzt auch. Die verschiedenen Investoren kassieren etwa 1 Milliarde Dollar. Für die ist das ein Geschäft wie jedes andere auch.
              Und natürlich kann man sich fragen, ob alles auf den maximalen Gewinn ausgerichtet werden muss, aber ohne Gewinn geht es nunmal nicht.
              I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

              - George Lucas

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                In den letzten Jahren sind mehrere Filmstudios den Bach runter gegangen, weil sich u.a. ihre ambitionierten Projekte nicht mehr refinanziert haben.

                Das Problem ist, dass sich ein Studio kaum einen richtigen Flop bei den Großprojekten erlauben kann und deshalb wird dort vor allem auf Sicherheit geachtet. Das bringt zwar Standardkost, aber ab und zu ist halt auch mal eine Perle dabei.
                "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
                Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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                  Ich habe mir am Wochenende mal das Remake von Planet der Affen angesehen und war derartig enttäuscht, das ich ihn als einen der schlechtesten Filme einstufen würde.

                  Mark Wahlberg liefert eine grottenschlechte Leistung ab... eigentlich gar keine.
                  Dier weibliche Hauptrolle hat lediglich die Blickfang Funktion, funktioniert aber selbst da nicht. Ich könnte jetzt noch Stunden schreiben, aber das lohnt sich nicht.

                  Tim Burton?
                  Was kommt heute im Fernsehen? - Kleppi hat nen Klops. - Oh Mann, Oh Mann, Oh Mann.

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                    Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
                    Beschwerst du dich jetzt ernsthaft darüber, dass jemand seinen eigenen Film positiv bewirbt und nicht sagt: Ja, ist Mist, aber guckt ihn doch bitte trotzdem an, irgendwie muss ich meine Kinder ernähren? Abgesehen davon ist mir immernoch nicht klar, wer solche Filme jetzt als Meisterwerke bezeichnet.
                    Wenn das alles ist, was du aus dem Absatz heraus gelesen hast, dann lies ihn lieber nochmal.

                    Es geht nicht um die Werbung an sich, sondern um die völlig übertriebenen Größenordnungen, in denen sich das Ganze mittlerweile abspielt.

                    Man investiert Unsummen in einen ultramodernen Hochglanzfilm, wägt alle Möglichkeiten ab, benutzt eine bekannte Marke, packt sämtliche Zutaten hinein, von denen man sich einbildet, dass der Zuschauer sie sehen will und investiert nochmal weitere Unsummen in eine riesige Werbekampagne (über gekaufte Presse will ich hier mal gar nicht groß spekulieren, auch wenn es mich nicht wundern würde, wenn da auch noch einige Gelder hinwandern).
                    Dadurch ergibt sich ein inhaltlich leeres bis minderwertiges Produkt, bei dem alles in Verpackung und Vertrieb investiert wurde. Dagegen kann ein inhaltliches Qualitätsprodukt kaum noch ankommen.

                    Wenn mir ein Metzger altes Gammelfleisch in einer an allen Straßenecken teuer beworbenen, edlen Ebenholzbox mit Goldrandverzierung und Samteinlage verkauft, dann werde ich kein Mitleid mit dem ach so armen Kerl haben, dass er ja irgendwie seine Kinder ernähren müsste, sondern ihm seine Ware um die Ohren hauen und ihm sagen, dass er sein Geld gefälligst mit ehrlicher Arbeit verdienen soll, statt Leute über den Tisch zu ziehen, weil er den Hals nicht voll genug bekommt.

                    Dann gibt es aber Leute die sagen: "Na und, das Fleisch werfe ich einfach weg und behalte das schöne Kistchen. Sicher stinkt es nach Verwesung, aber hübsch sieht es aus." Und solche Leute erzählen dann überall, wie toll die Ware dieses Metzgers wäre und dass man sie unbedingt kaufen müsste. Ja und sobald sich einer beschwert:"Aber es ist doch mangelhafte Ware enthalten, die ungenießbar ist" , bekommt man von allen Seiten zu hören, dass man sich doch lieber über das hübsche Kästchen freuen und den fauligen Gestank ignorieren soll.

                    Nebenan arbeitet allerdings ein grundehrlicher Metzger, der hochwertigste Ware von einem entsprechend kontrollierten und gewissenhaften Bauern bezieht, der aber, weil er sein Geld in die qualtitativ nicht zu beanstandende Ware investiert, weniger Budget für Verpackung und Werbung ausgeben kann. Sein Geschäft wirkt unscheinbarer, seine Werbeplakate sind nur handgeschrieben und er packt alles in normales Papier ein. Dummerweise verdient er kaum etwas, weil der andere Metzger mit seiner Verkaufsstrategie und dem damit verbundenen Bekanntheitsgrad den Großteil seiner potentiellen Kundschaft abfängt.

                    Aber so ist es eben - und deshalb auch die Wahl dieses speziellen Verkaufsberufs - "Die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber." Dumm ist dabei nur, dass die meisten anderen Metzger in der Stadt sagen werden:"Och, was der kann, können wir auch. Warum noch hochwertiges Fleisch kaufen, wenn die Leute auf eine hübsche Verpackung reinfallen?"

                    Tja und dann haben Leute wie ich, die irgendwie auf Qualität stehen und weniger auf Bauchschmerzen, ein Problem, denn früher oder später macht auch der letzte Qualitätsmetzger seinen Laden dicht. Dumm gelaufen - aber hey, die arme Metzgermafia kann ja gar nicht anders, denn sie sind ja ihren Läden verpflichtet und nicht der Gesundheit ihrer Kunden, oder?? Wer Geld verdienen muss, dem darf jedes Mittel recht sein und die Konkurrenz schläft nicht.

                    Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
                    Wie du selbst sagst, gibt es doch heute immernoch gute Filme und es steht jedem frei die anzugucken.
                    Dumm nur, dass man erst dann mit Sicherheit weiß, ob ein Film gut oder schlecht ist, wenn man ihn bereits gesehen und sowie Zeit, als auch Geld verschwendet hat.

                    Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
                    Wenn man den Leute nichtmal mehr zumuten kann das aktuelle Kinoprogramm und vielleich ein paar Kritiken zu lesen, dann ist den Leute eh nicht mehr zu helfen.
                    Im Kinoprogramm steht der Titel des Films und eine knappe Handlungsbeschreibung, auf die man selten besonders viel geben kann. Vielleicht erfährt man noch, von wem der Film ist und wer mitspielt. Reicht das wirklich aus, um sich ein klares Bild zu verschaffen? Und mit den Kritiken ist das auch so eine Sache.

                    Bestes Beispiel ist für mich "Star Trek" von 2009. Die Idee, einen Film über die Originalcrew in jungen Jahren zu machen, klang für mich gut. Die Schauspieler sahen den Originalen relativ ähnlich. Die Trailer sahen nicht schlecht aus, gaben aber wenig Aufschluss über die Story. Alles sah teuer aus und für einen ST-Fan durchaus irgendwo verlockend - vor allem nach so langer Wartezeit.

                    Dann waren die ersten Kritiken auch noch voll des Lobes und der Film wurde gehypet und über den grünen Klee gelobt. Na, was konnte da noch schief gehen? Die Strategie ging auf - ich war total heiß auf diesen Film und habe an der Kinokasse dafür bezahlt.

                    Und? Was habe ich bekommen? Den hirnlosesten Haufen Bullshit, der mir je auf einer Kinoleinwand gezeigt wurde, der zudem alles, was Star Trek bisher als philosophischer Unterbau gedient hatte, in sein Gegenteil verkehrt. "This is not your fathers Star Trek?" "Off course, it is no Star Trek at all!"

                    Wer konnte das denn ahnen?? Um solche Enttäuschungen zu vermeiden, bleibt einem gar nichts anderes übrig, als gegenüber den Hochglanzblockbustern Hollywoods eine grundlegend skeptische Haltung zu entwickeln - insbesondere, wenn dabei auf einen etablierten Markennamen zurück gegriffen wird.

                    Noch drastischer fand ich das bei der Matrix-Trilogie. Nach einem dermaßen gelungenen, intelligenten wie unterhaltsamen Film, hätte ich im Leben nicht erwartet, bei den beiden Fortsetzungen eine dermaßene Grütze serviert zu bekommen.

                    Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
                    Es hat aber nunmal jeder das Recht seine Filme so zu vermarkten, wie er das für richtig hällt und das ist auch gut so.
                    Sicher, vom rechtlichen Standpunkt gesehen will ich dir da gar nicht widersprechen. Ethisch betrachtet finde ich daran überhaupt nichts gut.

                    Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
                    Da glücklicherweise jeder selbst entscheiden darf, was er sehen will, kann man nicht mehr tun als Alternativen anzubieten.
                    Ist klar...

                    "Bewohner der Erde! Hier spricht Protestnik Vogon Jeltz vom galaktischen Hyperraum-Planungsrat. Wie ihnen zweifellos bekannt sein wird, sehen die Pläne zur Entwicklung der Außenregion der Galaxis den Bau einer Hyperraum-Expressroute durch Ihr Sternensystem vor. Und Ihr Planet ist einer von denen, die gesprengt werden müssen. Es gibt keinen Grund, dermaßen überrascht zu tun. Alle Planungsentwürfe und Zerstörungsanweisungen haben 50 ihrer Erdenjahre in ihrem zuständigen Planungsamt auf Alpha Centauri ausgelegen. Wenn Sie sich nicht um ihre ureigensten Angelegenheiten kümmern, ist das wirklich ihr Problem."

                    Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
                    Glaubst du Cameron hätte die 280 oder 300 Millionen für Avatar gekriegt, wenn er den Investoren erklärt hätte, dass er jetzt einen künstlerisch anspruchsvollen Film macht, den hinterher keiner sehen will? Rupert Murdoch hat sich an der Finanzierung ganz sicher nicht beteiligt, um die Kunst zu fördern oder eine Öko-Botschaft zu verbreiten, der wollte Geld sehen und das tut er jetzt auch. Die verschiedenen Investoren kassieren etwa 1 Milliarde Dollar. Für die ist das ein Geschäft wie jedes andere auch.
                    Da drängt sich mir natürlich die Frage auf, warum du automatisch davon ausgehst, dass einen künstlerisch anspruchsvolleren Film niemand sehen will.

                    Abgesehen davon ist es Cameron in meinen Augen durchaus gelungen in Zeiten des Bullshit-Kinos einen sauteuren Hochglanzfilm mit hoher Zuschauerresonanz herzustellen, der es trotz allem schafft, auf verschiedenen Ebenen zu funktionieren und etwas zu sagen zu haben. Ein Film der deutlich beweist, dass ein gewisser Anspruch und Massentauglichkeit sich nicht zwangsläufig ausschließen müssen.

                    Natürlich will der Geldgeber am Ende einen Gewinn machen, aber im Gegensatz zu so vielen anderen Blockbustern greift Cameron hier auf keine bekannte Marke zurück, auf der er sich ausruht, bis die Werbung den Rest erledigt. Er schafft den Spagat zwischen Innovation und Kompatibilität für die breite Masse. Das ist für mich völlig in Ordnung, aber zumindest dieses Gewissen erwarte ich von einem Regisseur.

                    Bei Abrams und Co. sehe ich das anders. Denen ist die Story genauso gleichgültig, wie ihren Geldgebern. Die wollen ein möglichst großes Stück vom Kuchen, ohne große künstlerische Ambitionen. Das ist der Unterschied für mich. Cameron lasse ich als Künstler durchgehen. Leute wie Abrams sind eher Handwerker.

                    Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
                    Und natürlich kann man sich fragen, ob alles auf den maximalen Gewinn ausgerichtet werden muss, aber ohne Gewinn geht es nunmal nicht.
                    Das behaupte ich auch gar nicht. Aber es gibt solche und solche Gewinne. Aus einem normal budgetierten Film bei anständigen Zuschauerzahlen einen ordentlichen Gewinn heraus zu holen, ist völlig in Ordnung und so hat das ja auch jahrelang gut funktioniert.

                    Die moderne Blockbustermentalität ist aber eine gänzlich andere. Da steckt man Geld, das man eigentlich noch gar nicht hat, in einen Film, den man schablonenhaft auf vermeintliche Wünsche der möglichst breiten Zuschauerschaft zuschneidet und pfeift dabei auf jegliche Kunst. Es geht allein um Kommerz und das ist in meinen Augen schon etwas mehr, als schlichter Geschäftssinn, sondern einfach skrupellose Raffgier. So etwas unterstütze ich nicht.

                    Wenn man Glück hat, kommt bei so einem Unternehmen dann wenigstens noch guter Durchschnitt heraus, wie etwas bei der Herr der Ringe - Trilogie oder sogar noch etwas mehr, wie bei den Harry Potter - Filmen oder Fluch der Karibik. Bei den meisten dieser Filme kommt aber leider nur noch Mist heraus, wie bei "Star Trek" oder nahezu jedem Produkt des modernen Remake-Wahns.

                    Im ersten Jahrhundert des Films waren Kunstansprüche einfach noch etwas höher, als es sich heute teilweise zeigt. Besonders in den 60ern - 80ern, wo das Künstlerideal der Romantik wiederentdeckt wurde, kamen unglaublich gute, innovative, phantasievolle Filme mit individuellem Ausdruck in die Kinos. Das ist in meinen Augen seit den 90ern seltener geworden und auch wenn ich Manchem damit als "ewig gestrig" erscheinen mag, mir fehlt diese Herangehensweise bei neueren Filmen. Ich vermisse bei Jacksons "Herr der Ringe" - so gut die Filme ansonsten auch sind - den besonderen Kick, den mir die Bakshi - Verfilmung mit ihrer ganz eigenen Ästhetik durchweg geben konnte.

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                      Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                      In den letzten Jahren sind mehrere Filmstudios den Bach runter gegangen, weil sich u.a. ihre ambitionierten Projekte nicht mehr refinanziert haben. Das Problem ist, dass sich ein Studio kaum einen richtigen Flop bei den Großprojekten erlauben kann und deshalb wird dort vor allem auf Sicherheit geachtet. Das bringt zwar Standardkost, aber ab und zu ist halt auch mal eine Perle dabei.
                      Das ist wohl wahr.

                      Wie ich sehe, ist hier eine rigorose Diskussion neu entfacht worden. Dazu habe ich gerade einen längeren Text in Arbeit. Fertige Passagen davon liegen bei mir jedoch auf zwei Rechnern verteilt, sodass ich ihn erst im Laufe der Woche hier einstellen werde. Hoffentlich findet ihr dann auch wieder den Einstieg.

                      Zitat von Amaranth Beitrag anzeigen
                      Auch „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs" kann ich absolut nicht nachvollziehen ‒ könnten wir auch noch eine Begründung dazu hören? Einfach irgendwelche Filme auflisten kann jeder.
                      Meint der eine „langweilig“, sagt der andere „spannend“. Fasst man sich kurz, ist es dem anderen nicht wissenschaftlich genug, schreibt man ein halbes Buch, kommt es zu einem „Jeder-nach-seinem-Geschmack“. Wobei ich manchmal gerne behaupte, es gibt keine verschiedenen Geschmäcker, sondern nur Leute, die welchen haben, und solche die ohne Geschmack geboren wurden. Wie dem auch sei, ich möchte nun gar nicht weiter analysieren und bleibe auf der Unterhaltungsebene der Trilogie und schreibe im Präsens:

                      Die „Der Herr der Ringe“-Reihe bedeutet für mich etwa 530 Minuten und in den Extended Versionen sogar ganze 700 Minuten, um einen Ring ins Feuer zu werfen. Während der gesamten Zeit schafft es nicht einer der Filme bei mir Spannung zu erzeugen. Die Saga hält zumindest über die ersten eineinhalb Teile bei Laune, belohnt die Hoffnungen des Zuschauers jedoch nicht mit gelungenen Höhepunkten. Nach über neun Stunden bin ich Mittelerde kein Stück näher gekommen und kann mich mit keinem der Protagonisten identifizieren.

                      Die Darstellung des Frodo durch Elijah Wood steigert sich für mich mit fortschreitender Handlung ins schier Unerträgliche, obwohl ich seine Leistungen in anderen Filmen durchaus ansprechend finde. Zugleich wird auch keiner der anderen Charaktere interessant. Seelenlos verkörpert, entziehen sie sich völlig meiner Empathie und Antipathie. Obwohl sich alle Darsteller überemotional gebärden, bleiben die von ihnen dargestellten Figuren für mich oberflächlich und leer.

                      Vor allem das häufige Posen der „blendenden“, vorzugsweise in helles Gewand gekleideten Fantasiegestalten geht mir regelrecht auf die Nerven: Ständige Gruppenaufnahmen Freundschaft bekundender, penetrant über das ganze Gesicht strahlender Kameraden mit eingeschaltetem Fernlicht. (Ich bin nicht homophob, aber wie schwul ist das denn?!) Das Overacting der Darsteller tut mir mit jeder Minute mehr weh und trotzdem schlafe ich langsam ein.

                      Ab der Hälfte des zweiten Teils symbolisiert die Trilogie für mich ein nicht enden wollendes Martyrium für den Zuschauer, der zwischen diversen Einschlafsequenzen immer wieder feststellen muss, dass Frodo immer noch unterwegs ist. So schmerzvoll dieses kurze Erwachen ist, fast noch schmerzvoller gestalten sich die sodann eintretenden Traumsequenzen, in denen immer noch dieser unsympathische, glibberig wirkende ET-Verschnitt über die Bildfläche schleicht und durch sein in regelmäßigen Abständen ausgestoßenes, schrilles Kreischen mit gleichbleibender Textzeile ("Mein Schatz, mein Schatz!") meist verantwortlich ist für die geschilderten qualvollen Wachsequenzen.

                      Dabei habe ich festgestellt, dass man auch nach mehreren Pinkelpausen nicht den Eindruck erhält, irgendetwas von der Handlung verpasst zu haben. Solche Momente gibt es in „Der Herr der Ringe“ reichlich ‒ so oft kann man gar nicht aufs Klo gehen. Oder um meine Mutter zu zitieren:“Ich habe Staub gewischt, Wäsche gebügelt, war mit dem Hund draußen und als ich zurückkam, lief der Film immer noch an derselben Stelle.“

                      Die meiste Spielzeit grüble ich eigentlich nur darüber nach, wie ein kleiner Hobbit so rotzdämlich sein kann, dieser oben erwähnten, kreischenden, schizophrenen Gestalt hinterher zu latschen und ihren Worten mehr Glauben zu schenken als dem alten Freund und Weggefährten. Der stellt für mich übrigens den eigentlichen Held der Reihe dar. Übrigens ist dies ein deutliches Zeichen für eine schlecht ausgearbeitet Erzählstruktur, wenn der Zuschauer dem Protagonist weit voraus ist und viel zu lange darauf warten muss, dass dem Helden auch mal ein Licht aufgeht. Sollten die Bücher ebenso geschrieben sein, würde ich sie vermutlich kaum bis zum Ende durchhalten.

                      Überbewertete Spezial-Effekte, viel schwaches Schauspiel und eine immer wieder erlahmende Handlung, die mit der hochgepriesenen Endschlacht um die Rückkehr des Königs endet und es dabei noch einmal so richtig krachen lässt, wenn Orlando Bloom an einem Elefantenmonster herunter slidet und mit diesem bei mir nur Aggressionen verursachenden Wichtelmann Gespräche à la Bud Spencer und Terrence Hill führt. Ich sitze da und schüttel ungläubig den Kopf.

                      Der unfreiwilligen Komik halber werde ich von „Der Herr der Ringe“ dann doch noch erregt: Über den dritten Teil mit seinem gefühlten 30 Minuten andauernden Abschiedszeremoniell muss ich andauernd lachen. So derartig schlechtgespielt, so wenig nachvollziehbar und überaus dilettantisch kommt dieses merkwürdige Ende daher, dass mir nur noch zu fragen bleibt: Sind Frodo und Sam jetzt ein Paar?
                      Zuletzt geändert von killy; 16.02.2011, 02:05.

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                        Zitat von killy Beitrag anzeigen
                        Dabei habe ich festgestellt, dass man auch nach mehreren Pinkelpausen nicht den Eindruck erhält, irgendetwas von der Handlung verpasst zu haben. Solche Momente gibt es in „Der Herr der Ringe“ reichlich ‒ so oft kann man gar nicht aufs Klo gehen. Oder um meine Mutter zu zitieren:“Ich habe Staub gewischt, Wäsche gebügelt, war mit dem Hund draußen und als ich zurückkam, lief der Film immer noch an derselben Stelle.“
                        Und ich gehe natürlich davon aus, dass Deine Mutter "2001: Odyssey im Weltraum" als einen sehr flotten und unterhaltsamen Film ansehen würde.
                        Jetzt im Ernst: Ich vermute eher, dass Deine Mutti diesen Film wie folgt kommentieren würde: "Ich habe jetzt schon zehn Nikkis von Dir gebügelt, aber immer läuft noch die Szene mit den Affen." Aber ich will dem Ergebnis nicht vorgreifen und bin daher gespannt auf vergleichende Analysen – auch zum Thema: Anzahl der Pinkelpausen, ohne etwas zu verpassen, bei "2001".

                        Insgesamt finde ich es schon ziemlich seltsam, dass ausgerechnet das Urteil einer Alterskohorte ernstgenommen wird, die sonst mit allem überfordert ist, was über Bud Spencer und Rosamunde Pilcher hinausgeht, und alternativen Kunstformen (z.B. Free Jazz) sehr skeptisch gegenübersteht.
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                          Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                          Und ich gehe natürlich davon aus, dass Deine Mutter "2001: Odyssey im Weltraum" als einen sehr flotten und unterhaltsamen Film ansehen würde. Jetzt im Ernst: Ich vermute eher, dass Deine Mutti diesen Film wie folgt kommentieren würde: "Ich habe jetzt schon zehn Nikkis von Dir gebügelt, aber immer läuft noch die Szene mit den Affen." Aber ich will dem Ergebnis nicht vorgreifen und bin daher gespannt auf vergleichende Analysen – auch zum Thema: Anzahl der Pinkelpausen, ohne etwas zu verpassen, bei "2001".

                          Insgesamt finde ich es schon ziemlich seltsam, dass ausgerechnet das Urteil einer Alterskohorte ernstgenommen wird, die sonst mit allem überfordert ist, was über Bud Spencer und Rosamunde Pilcher hinausgeht, und alternativen Kunstformen (z.B. Free Jazz) sehr skeptisch gegenübersteht.
                          Und wieder zeichnet sich dein Kommentar vor allem dadurch aus, dass du offensichtlich persönlich davon betroffen bist, dass ich einen deiner Lieblingsfilme kaputt rede.

                          Warum sollte ich einen Vergleich des Unterhaltungswerts zwischen „2001“ und „Der Herr der Ring“ scheuen? Während der Zuschauer ganze Passagen der Filme auf dem Klo verbringen könnte, ohne etwas Wichtiges verpasst zu haben, verbleibt er nach dem ersteren mit der Feststellung zurück, Fragmente eines für heutige Sehgewohnheiten sehr langweiligen, jedoch visuell schwer beeindruckenden Science-Fiction-Films gesehen zu haben, dessen künstlerische Bedeutung in den meisten Fällen nachvollziehbar wird, während für ihn nach Ende der ebenso langatmigen Fantasy-Saga nur ein kreischendes, animiertes Etwas mit ein paar Oscars die prägendste Erinnerung bleibt.

                          Du sprichst mir Kompetenz ab, indem du jeden meiner Bezüge, egal welcher Gewichtung, egal ob mehr oder weniger ernst gemeint, negierst, ihnen von vornherein den Eingang verwehrst. Du schreibst über „anregende Diskussionen“, führst diese zumindest mir gegenüber aber sehr demagogisch. An welchem Absatz du hängen bleibst, war mir schon beim Schreiben klar.

                          Du behauptest über mehrere Seiten, ich würde alles Neue schlecht machen und alles andere vor 1980 in den Himmel loben − obwohl dir spätestens nachdem dritten Mal lesen, aufgefallen sein sollte, dass ich nur versuche darzulegen, welche Kriterien das Prädikat "Meisterwerk" ausmachen, dass ich die Wichtigkeit dieser Filme diskutiere und die Frage, inwieweit man die genannten Machwerke in die Reihe bedeutsamer Klassiker einordnen kann.

                          Jedes Filminstitut verfährt, wenn auch nach unterschiedlich angelegten Kriterien und Kategorien auf diese Weise, um z.B. Filmhochschulen und Universitäten Film- und Literaturkanons an die Hand zu geben oder auch, um durchaus umstrittene Rankings wie „Die 100 besten Filme“ festzulegen. Das ist nichts Außergewöhnliches und beansprucht den Kritiker nur darin, etwas differenzieren zu können.

                          Zu differenzieren sollte für dich ja nicht allzu schwer sein, denn du schreibst ja die ganze Zeit von „Unvergleichlichem“. Was mir inzwischen reichlich auf den Senkel geht, da ich die Behauptung, früher wären nur bessere Filme produziert worden, nie aufgestellt habe und nun zum dritten Mal erklären muss, dass ich keine filmische „Früher-war-alles-besser-Mentalität“ vertrete. Ist deine Name Beckmann?

                          Wir finden keine Argumentationsgrundlage, wenn du ständig irgendwas zwischen den Zeilen liest oder anfügst. Außerdem empfinde ich es in meinem zarten Alter nicht gerade als schmeichelnd, lesen zu müssen, ich würde nur auf Uraltfilme stehen. Eine weitere Diskussion werde ich gewiss nicht mit dir führen, solange ich immer wieder meinen Standpunkt richtigstellen muss. Soviel wie du in meine Text hineinpackst, kann ich gar nicht „implizieren“.

                          Dass kaum eines der genannten Kino-Highlights der letzten Jahre tatsächlich dazu verleitet, ihnen die dafür entsprechenden Qualitäten zuzuschreiben, erklärt sich teilweise von selbst. Immerhin hast du selber bemerkt, dass gemeinte Filme überbewertete Blockbuster sind, die gerne mit Superlativen umschrieben werden.

                          Und „Free Jazz“… Entschuldige, aber soll es das sein? Weil das ja auch eine von den Musikrichtungen ist, die jedem als Abwechslung vom üblichen Pop-Geträllere als erstes in den Sinn kommen sollten, was? Wenn ich über das Kunstempfinden Dritter schreibe, komme ich auch nicht mit Jodorowskys „Santa Sangre“ daher, um den „Alterskohorten“, wenn sie nicht mal den Namen kennen, zu attestieren sie wären nicht „offen genug“.

                          Wären meine Beiträge eigentlich fundierter, wenn ich mir einen neuen Kunstband in der Fachbibliothek kaufte und im Hintergrund etwas Chanson laufen ließe? Wenn du schon jemanden abwertest, dann tue das mit Verweisen auf etwas präsentere und der breiten Öffentlichkeit bekanntere Kunstrichtungen. Ich bin dann mal gespannt mit welchem ausgefallenen Geschmack du beim nächsten mal besonders clever rüberkommen möchtest und ob du noch mehr von der Beziehung zu deinen Eltern offenlegst.

                          Selbsternannte „Jazz-Fans“ hierzulande zeichnen sich meistens dadurch aus, dass sie „Jazz“ im Zoo gesehen haben, während z.B. die „Reggae-Fans“ schon etwas Außergewöhnliches darstellen, denn sie haben ein G-A-N-Z-E-S A-L-B-U-M von Bob Marley im Regal stehen.
                          Zuletzt geändert von killy; 17.02.2011, 10:19.

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                            Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                            Wenn das alles ist, was du aus dem Absatz heraus gelesen hast, dann lies ihn lieber nochmal...
                            Das liegt eher daran, dass ich deinem Metzger-Vergleich nicht zustimme. Denn abgesehen von ein paar Forenusern bezeichnet diese Filme eben niemand als Meisterwerk und wenn man sich den Trailer von Transformers ansieht, dann wird da auch genau das gezeigt, was einen hinterher im kompletten Film erwartet.
                            Das Gammelfleisch wird idR nämlich sehr wohl als genau das verkauft, was es ist. Und wenn der Kunde es dann wegen der schönen und teuren Box kauft, dann ist da erstmal nichts negatives bei.
                            Eine Ausnahme sind da vielleicht die Matrix Sequels, wo man sich im Trailer zu Matrix Reloaded irgendwas von wegen Schicksal und dem Sinn des Lebens anhören musste, der Film selbst dann aber bestenfalls konfus ist.
                            Transformers oder der aktuelle Star Trek begehen diesen Fehler, mehr sein zu wollen als sie sind, jedoch nicht. Ein Film muss sich in erster Linie nunmal an seinen eigenen Ansprüchen messen lassen und da können sich beide IMHO durchaus sehen lassen. Beide Filme haben genau das geliefert, was ich erwartet hatte, beide haben mich (und viele andere) gut unterhalten und damit ihre Berechtigung. Es muss eifnach nicht jeder Film besonders kreativ oder intelligent sein. Das muss dir nicht gefallen, ist aber nunmal so.

                            Dumm nur, dass man erst dann mit Sicherheit weiß, ob ein Film gut oder schlecht ist, wenn man ihn bereits gesehen und sowie Zeit, als auch Geld verschwendet hat...
                            Natürlich, das war schon immer so und wird auch immer so sein. Jeder hat eben seinen eigenen Geschmack.
                            Das Risiko sich bei der Filmauswahl zu vertun, lässt sich durch das lesen von Kritiken erheblich verkleinern, aber los wirst du es natürlich nie. Das geht ganz einfach nicht.

                            Da drängt sich mir natürlich die Frage auf, warum du automatisch davon ausgehst, dass einen künstlerisch anspruchsvolleren Film niemand sehen will...
                            Diesen Automatismus gibt es selbstverständlich nicht, der finanzielle Erfolg ist aber eben zwingend notwendig, künstlerischer Anspruch dagegen nicht.

                            Wenn die Filmstudios in einem Quartal mal keinen Blockbuster landen oder einer aus einem früheren Quartal nicht gerade wirklich viele DVDs verkauft, dann brechen denen die Gewinne sofort massiv ein. Die können sich das schlicht und ergreifend einfach nicht leisten von einer kommerziellen Ausrichtung ihrer Filme abzusehen.
                            Deshalb kriegt ein Regisseur vom Studio dann auch nur so viel Freiheit, wie man das im Hinblick auf die Verkaufszahlen für richtig hällt. Kreativ ausleben darf er sich dann irgendwann später, wenn er mal ein paar größere Erfolge geliefert hat, aber vorher läuft es so: http://www.filmcritic.com/features/2...ieu-kassovitz/
                            Zuletzt geändert von Leandertaler; 16.02.2011, 13:45.
                            I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                            - George Lucas

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                              Natürlich will der Geldgeber am Ende einen Gewinn machen, aber im Gegensatz zu so vielen anderen Blockbustern greift Cameron hier auf keine bekannte Marke zurück, auf der er sich ausruht, bis die Werbung den Rest erledigt. Er schafft den Spagat zwischen Innovation und Kompatibilität für die breite Masse. Das ist für mich völlig in Ordnung, aber zumindest dieses Gewissen erwarte ich von einem Regisseur.
                              Cameron greift bei Avatar auf die beste Marke zurück die es gibt: Sich selbst! Der Film wäre niemals gedreht worden, wenn man Cameron nicht als Zugpferd mit an Bord gewesen wäre. Immerhin war Camrons letzter Film der erfolgreichste Film aller Zeiten und Avatar ein buntes "Best of James Cameron".

                              Außerdem schlachtet Cameron jetzt seine neue "Marke" Avatar mit gleich zwei Filmen aus.

                              Das gleiche gilt für Christopher Nolans Inception, der letztendlich aber von der Geschichte genauso wenig innovativ daherkommt wie Avatar.
                              Zuletzt geändert von Skeletor; 16.02.2011, 14:00. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
                              "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
                              Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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                                Cameron greift bei Avatar auf die beste Marke zurück die es gibt: Sich selbst! Der Film wäre niemals gedreht worden, wenn man Cameron nicht als Zugpferd mit an Bord gewesen wäre. Immerhin war Camrons letzter Film der erfolgreichste Film aller Zeiten und Avatar ein buntes "Best of James Cameron".
                                Wohl wahr.

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