Uwe Boll - was will der bloß?

[HanSolo]

Der Trailer zum neuen Uwe-Boll-Film "Auschwitz" ist da: http://www.youtube.com/watch?v=FS8E71RUOLU .

Sieht einfach nur ultrabrutal und abartig krank aus. Ne Art "Hostel im KZ". Glaub kaum, dass Boll etwas in die Richtung "Schindlers Liste" zusammenbringt.

Komisch, dass auf IMDB der Film aber noch nicht gelistet ist.


@ SöhnleinFrost
Ich finde deinen sehr eigenen Filmgeschmack immer interessanter. Das soll jetzt kein Angriff sein. Im Gegenteil, du schwimmst eindeutig nicht mit der Masse mit .

[Ductos]

Glaub kaum, dass Boll etwas in die Richtung "Schindlers Liste" zusammenbringt.

Wenn man mal seine letzten Filme gesehen hat (Darfur, Rampage, Siegburg), sollte eigentlich klar sein, in welche Ecke dieser Film schlägt:
Schocken um des Schockens Zweck und anhand der negativen Resonanz für Hype sorgen.

Bei mir schafft er das.

Der Teaser wäre nicht so schlimm, wenn am Ende nicht die Wörter "Never forget" auftauchen würde.

Ja klar, Herr Boll. Ausgerechnet sein Film hat es nötig, als Erinnerungsstück für den Holocaust zu gelten.
Geschmacklos auch, dass er der Kerl in der SS-Uniform ist. Für dieses Bild würden mir sogar noch mehr Vergleiche einfallen, aber das lass ich jetzt.

[Drakespawn]

Wenn man mal seine letzten Filme gesehen hat (Darfur, Rampage, Siegburg), sollte eigentlich klar sein, in welche Ecke dieser Film schlägt:
Schocken um des Schockens Zweck und anhand der negativen Resonanz für Hype sorgen.

Wobei ich wie oben geschrieben von Rampage sehr positiv überrascht war, auch wenn es eher primitive Schockeffekte und Gesellschaftskritik der plumpesten Art "mit der Holzkeule" war. Quasi der direkte Gegenpol zur ebenfalls massiv überzeichneten, aber fast schon widerlich positivistischen Star Trek Moral.

Aber das Thema Auschwitz wäre mir persönlich an Bolls Stelle ein zu heißes Eisen, ich glaube damit wird er sich ziemlich in die Nesseln setzen. Ich glaube seine Art Filme zu machen harmoniert nicht wirklich mit diesem doch sehr delikaten Thema. Aber ich glaube da spricht aus mir das gesellschaftliche Tabu.

Bei mir schafft er das.

Da kann ich eigentlich nur wenig zu sagen, außer: /agree

[Steve Coal]

Boll Filme sind Geschmackssache, gar keine Frage. Ich will jetzt auch gar nicht auf die qualität der Filme direkt eingehen, sonder mal einen anderen Punkt ansprechen, der mich im Zusammenhang mit Boll-Filmen wundert.

Und zwar der eigentliche Grund, warum in Hollywood Filme produziert werden.
GELD!
Ich frage mich ernsthaft wie es sein kann, dass Leute immer und immer wieder in Bolls Filme Geld investieren und das nicht zu knapp.

Hier mal eine kleine Übersicht:
House of the Dead (2003): Budget: 12 Mio$ <=> Einspielergebnis (Weltweit) 13,x Mio$
Alone in the Dark (2005): Budget 20 Mio$ <=> Einspielergebnis (ww) 10,4 Mio$
Blood Rayne (2006): Budget 25 Mio$ <=> Einspielergebnis (ww) 3,6 Mio$
Postal (2007): Budget 15 Mio$ <=> Einspielergebnis (ww) 146.741 $
In the Name of the King (2008): Budget ca. 60 Mio$ <=> Einspielergebnis (ww) 13 Mio$
Far Cry (2008): Budget 30 Mio$ <=> Einspielergebnis (D) 566.594 $
(Über weltweite Einspielergbnisse ist nichts bekannt)


Man sieht also, je neuer und auch teurer seine Filme wurden um so weniger hat er eingespielt und mit wenigen Ausnahmen hat er es niemals auch nur ansatzweise geschafft die Kosten wieder rein zu bringen, geschweige denn Gewinn zu machen.

Da stellt sich mir die Frage, wieso gibt dem jemand noch Geld?
Wer über eine Investition nachdenkt erhofft sich doch Gewinn dadurch.
Und wer mal Bolls ERfolgsgeschichte verfolgt dürfte doch feststellen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass er irgendwas von seinem Geld wieder sieht recht gering sein dürfte.

In einer Welt in ders nur ums Geld geht wundert mich sowas dann schon.
Aber scheinbar ist Boll ein sehr guter Verkäufer.

[HanSolo]

Geschmacklos auch, dass er der Kerl in der SS-Uniform ist. Für dieses Bild würden mir sogar noch mehr Vergleiche einfallen, aber das lass ich jetzt.

Ist das nicht Boll selbst?

Da stellt sich mir die Frage, wieso gibt dem jemand noch Geld?

Vielleicht benutzt man ihn auch als Abschreibposten um nicht zu viele Steuern bezahlen zu müssen .

[Ductos]

Ist das nicht Boll selbst?

Genau deswegen ja.
Ein weiterer Vergleich dazu wäre: Die Uniform repräsentiert die Art, wie er seine Filme macht: Total und unnachgiebig.

[Xon]

Ich habe selten einen solch widerlichen Trailer wie den von Auschwitz gesehen. Mir erschließt sich nicht, wie ein Mensch mit wenigstens einem Hauch von Taktgefühl einen Trailer machen kann, der lediglich aus dem Zusammenschnitt von drei visuell schockierenden, abartigen Handlungen besteht und sich dann auch noch selbst als Mittäter einbaut.

Warum zur Hölle lässt irgendjemand diesen Mann noch Filme drehen?

[Skeletor]

Man sieht also, je neuer und auch teurer seine Filme wurden um so weniger hat er eingespielt und mit wenigen Ausnahmen hat er es niemals auch nur ansatzweise geschafft die Kosten wieder rein zu bringen, geschweige denn Gewinn zu machen.

Es hieß doch immer, dass die Boll-Filme sich vor allem auf DVD sehr sehr gut verkauft haben. Er arbeitet ja mit kleinem Budget und das kann durch DVD Verkäufe eigentlich sehr leicht kompensiert werden.

Das erklärt auch, warum der Mann immer wieder neue Filme produzieren darf.

[Ascy]

Den Großteil seiner Filme bis '08 hat Boll doch eh über diverse Medienfonds bezogen, und eine Lücke bei den Steuern ausgenutzt, soweit mir bekannt ist.
Wikipedia: Uwe Boll - Finanzierug

Zum Film - ich denke würde Boll einen übertriebenen WW2-Shooter-Film drehen würde sich niemand beschweren, aber einen Holocaust-ploitation-Film zu drehen halte ich schon für eher geschmacklos.
Einen ernsthaften, reflektierenden Film zu drehen traue ich dem guten Hernn Boll dann doch nicht zu.

[Steve Coal]

Es hieß doch immer, dass die Boll-Filme sich vor allem auf DVD sehr sehr gut verkauft haben. Er arbeitet ja mit kleinem Budget und das kann durch DVD Verkäufe eigentlich sehr leicht kompensiert werden.

Das erklärt auch, warum der Mann immer wieder neue Filme produzieren darf.

Naja, also klein würde ich die Budgets nicht mehr nennen. 25 mio, 30 mio, 60 mio, das mag im Vergleich zu Blockbusterbudgets zwar wenig sein, aber das mit DVD-Verkäufen rein zu holen, naja, leicht würde ich das nicht bezeichnen. Und wie man ja sieht siend die Verluste an den Kinokassen schon erheblich.

Das mit dieser Medienfond-Sache muss ich mir mal genauer durchlesen, das hab ich noch nicht gehört bisher....

[Oberst-Snake]

Boll Filme sind Geschmackssache, gar keine Frage. Ich will jetzt auch gar nicht auf die qualität der Filme direkt eingehen, sonder mal einen anderen Punkt ansprechen, der mich im Zusammenhang mit Boll-Filmen wundert.

Und zwar der eigentliche Grund, warum in Hollywood Filme produziert werden.
GELD!
Ich frage mich ernsthaft wie es sein kann, dass Leute immer und immer wieder in Bolls Filme Geld investieren und das nicht zu knapp.

Hier mal eine kleine Übersicht:
House of the Dead (2003): Budget: 12 Mio$ <=> Einspielergebnis (Weltweit) 13,x Mio$
Alone in the Dark (2005): Budget 20 Mio$ <=> Einspielergebnis (ww) 10,4 Mio$
Blood Rayne (2006): Budget 25 Mio$ <=> Einspielergebnis (ww) 3,6 Mio$
Postal (2007): Budget 15 Mio$ <=> Einspielergebnis (ww) 146.741 $
In the Name of the King (2008): Budget ca. 60 Mio$ <=> Einspielergebnis (ww) 13 Mio$
Far Cry (2008): Budget 30 Mio$ <=> Einspielergebnis (D) 566.594 $
(Über weltweite Einspielergbnisse ist nichts bekannt)

Ok das Bolls Filme keine großen Kinoerfolge waren weis ich. Aber das Postel nicht mal 200.000 Doller eingespielt haben soll nehme ich dir nicht ab.

[cybertrek]

Ok das Bolls Filme keine großen Kinoerfolge waren weis ich. Aber das Postel nicht mal 200.000 Doller eingespielt haben soll nehme ich dir nicht ab.

BoxOfficeMojo.com scheint dieser Meinung zu sein. Wobei die Kino-Einspielergebnisse in den USA nicht mitberechnet wurden und nur Deutschland und Italien herangezogen wurden.

Postal (2008) - International Box Office Results - Box Office Mojo

[Oberst-Snake]

Na ja wenn nur Italien und Deutschland eingerechnet wurde kann das stimmen. Wenn man nur die einspeilergebnisse im Kino betrachtet. Aber das kann man dann wohl kaum als Weltweites Einspielergebniss bezeichnen.

Das wäre so als würde man nur die verkauften VW-Golfs in Luxenburg mitzählen.

[Skeletor]

Naja, also klein würde ich die Budgets nicht mehr nennen. 25 mio, 30 mio, 60 mio, das mag im Vergleich zu Blockbusterbudgets zwar wenig sein, aber das mit DVD-Verkäufen rein zu holen, naja, leicht würde ich das nicht bezeichnen. Und wie man ja sieht siend die Verluste an den Kinokassen schon erheblich.

Das mit dieser Medienfond-Sache muss ich mir mal genauer durchlesen, das hab ich noch nicht gehört bisher....

Stimmt, diese Medienfond-Sache. Klingt zwar dämlich, aber war damals durchaus gängige Praxis. Und dann braucht Boll noch nichtmal irgendwelche Profite rausholen.

Seine aktuellen Filme liegen Budgettechnisch aber in der Region, wo sie durch DVD Verkäufe und weitere Lizensierung sich durchaus refinanzieren können. Ich kenne die genauen Zahlen aber auch nicht.

[Admiral Ahmose]

Ok das Bolls Filme keine großen Kinoerfolge waren weis ich. Aber das Postel nicht mal 200.000 Doller eingespielt haben soll nehme ich dir nicht ab.

Der Film hat fast 20 Mio Doller eingespielt, allerdings war das Budget noch ein klein bisschen höher. Also wieder kein Gewinn.

Das ist bei Postal wie bei allen Boll-Filmen. Am Ende kommt plus/minus Null raus. Mehr oder weniger. Ganz so schlecht war Postal dann aber nun auch wieder nicht.

Gemessen an den Einspielergebnisse war es der "beste" Boll-Film.

Postal: Der Film (2007) - Einspielergebnisse