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    #76
    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Das ist absolut korrekt. So ist das Leben, so funktioniert die Welt. Je größer das Budget, desto massenkompatibler bzw. simpler sind die Filme. Das muss aber nicht heißen, dass die Filme jetzt schlecht sind nur weil sie ein breites Pubikum unterhalten wollen und ab und zu verbirgt sich dann auch mal etwas ausgetüftelteres bzw. künstlerisches unter den Blockbuster.
    Es wird mir wohl ewig ein Rätsel bleiben, wie man diese Entwicklung für so etwas wie ein Naturgesetz halten kann.

    "A Nightmare On Elm Street" genießt mittlerweile regelrechten Kultstatus und war in den 80ern immerhin erfolgreich genug, um etliche Fortsetzungen hinter sich her zu ziehen. Das selbe gilt für "The Evil Dead" , "Hellraiser", "Friday The 13th", "Halloween", "Poltergeist", "Fright Night" und Filme wie "The Hitcher", "The Fog", "The Lost Boys" usw.. sind bis heute so unvergessen und nachhaltig beliebt, dass es ja überhaupt erst sinnvoll scheint, sie noch einmal zu verfilmen.

    Nur waren das in den 80ern eben alles Originale. Wo sind solche Originale denn heute, die es in 20 - 30 Jahren wert sind, noch einmal verfilmt zu werden? Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, als Kunst und Kommerz durchaus noch in der Lage waren, Hand in Hand zu gehen. Heute setzt man auf althergebrachte Marken, Klischees und viele Explosionen und ich sehe es nunmal einfach nicht ein, marktwirtschaftliche Entschuldigungen für minderwertige Kunst zu akzeptieren.

    Entweder macht man einen Film in erster Linie des persönlichen Ausdrucks wegen, oder man wird vielleicht doch lieber Schuhverkäufer, statt Regiesseur, Drehbuchautor oder Produzent. Einen Film als Produkt zu betrachten, den man schablonenhaft genau auf vorher eruierte Massenwünsche zuschneidet, empfinde ich meistens als unehrlich und langweilig. Das heutige Hollywood ist in meinen Augen ebenso kulturfeindlich, wie die Messung der Einschaltquoten im TV.

    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Diese Pauschalisierung trifft aber dennoch nicht zu. Die sog. anspruchsvollen, intelligenten usw. Filme laufen auch im Kino. Nur sind die eben nicht so bekannt, weil sie sich selbst nicht so bekannt machen können und deshalb geht kaum jemand rein.
    Naja, es geht in diesem Thread aber um Hollywoods derzeitigen Remake-Wahn und das Tückische an Remakes ist eben immer, dass sie sich am Original messen lassen müssen und traurigerweise haben all die vielen Neuverfilmungen in dieser Hinsicht durch die Bank weg versagt. Die Seele eines Films ist in meinen Augen der ehrliche Wunsch eines Filmkünstlers nach irgend einer Art persönlichen Ausdrucks. Wo das fehlt, weil kommerzielle Interessen alles dominieren, bekommt man einen schlechten, belanglosen Film zu sehen, den man nur noch als Wegwerfprodukt bezeichnen kann.

    Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass irgend einer dieser lauwarmen Neuaufgüsse in ein paar Jahren auch nur ansatzweise das Kultpotential entfalten wird, wie es ihren Vorgängern zu eigen ist. "Star Trek 2009" mag bis zum nächsten Mega-Blockbuster der totale Renner sein, aber wenn sich noch etliche Leute an Gene Roddenberry und die Originalserie erinnern werden, wird man sich womöglich in ein paar Jahren schon fragen:"Wer war JJ Abrams?"

    Dramatische Szenen wie Spocks Tod oder die Zerstörung der Enterprise wird man so schnell nicht vergessen, aber die Zerstörung von Vulcan war nur ein Effekt von vielen und der Tod von Spocks Mami lässt mich absolut kalt.

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      #77
      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
      Dramatische Szenen wie Spocks Tod oder die Zerstörung der Enterprise wird man so schnell nicht vergessen, aber die Zerstörung von Vulcan war nur ein Effekt von vielen und der Tod von Spocks Mami lässt mich absolut kalt.
      Wer sich drann erinnern wird? Ich denke mal das werden jüngere Leute sein die mit ST 11 ihren ersten Kontakt mit dem Roddenberry Universum hatten. Jene Kids denen die anderen Filme einfach schon zu alt und verstaubt sind. Ich denke aber damit ist das Thema jetzt durch. Es gibt noch massig andere schlechte Filme zum zerreisen.

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        #78
        Zitat von SöhnleinFrost Beitrag anzeigen
        Wer sich drann erinnern wird? Ich denke mal das werden jüngere Leute sein die mit ST 11 ihren ersten Kontakt mit dem Roddenberry Universum hatten.
        Du meinst mit dem Orci/Kurtzmann-Parallel-Universum, oder?
        Ich bin gespannt. Für mich hatte der Streifen jedenfalls keine erinnerungswürdige Szene, die wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen hätte. Ich werde mich höchstens daran erinnern, wie ich mich über diesen langweiligen, nichtssagenden Mistfilm geärgert habe. Aber gut, wir werden ja sehen, was die Leute in 10 oder 20 Jahren über diesen "Star Trek" - Film sagen.


        Zitat von SöhnleinFrost Beitrag anzeigen
        Ich denke aber damit ist das Thema jetzt durch. Es gibt noch massig andere schlechte Filme zum zerreisen.
        Da hast du natürlich vollkommen recht. Nehmen wir uns doch mal "Van Helsing" vor.

        *duckundweg*

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          #79
          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Nehmen wir uns doch mal "Van Helsing" vor.
          Wobei ich auch nicht so recht verstehen kann, was so viele an diesem Film so schlecht finden. Ich war seinerzeit im Kino eigentlich noch eher positiv überrascht, bin aber auch mit denkbar niedrigen Erwartungen da rein (nach dem ersten Trailer). Kommt vielleicht auch darauf an, was man erwartet. Ich hab einen relativ platten Actionstreifen mit klassischen Film-Monstern wie Dracula und Frankenstein erwartet und den auch bekommen.

          Passiert mir aber auch öfter, dass ich mit vielen "schlechten" Filmen weniger Probleme habe, wenn ich keine Erwartungen habe und handwerkliche Fehler da eher verzeihe.

          Siehe auch "GI-JOE", was mich anders als Trek 2009 zumindest mit einer netten Wendung gegen Ende überrascht hat, mit der ich in einem Film der auf einer flachen US-patriotischen Kinderserie basiert, so nicht gerechnet hätte.

          Natürlich ändert das nichts daran, dass die genannten Filme handwerklich mies waren und vor Klischees nur so gestrotzt haben.

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            #80
            Zitat von Draco90831 Beitrag anzeigen
            Wobei ich auch nicht so recht verstehen kann, was so viele an diesem Film so schlecht finden. Ich war seinerzeit im Kino eigentlich noch eher positiv überrascht, bin aber auch mit denkbar niedrigen Erwartungen da rein (nach dem ersten Trailer). Kommt vielleicht auch darauf an, was man erwartet. Ich hab einen relativ platten Actionstreifen mit klassischen Film-Monstern wie Dracula und Frankenstein erwartet und den auch bekommen.
            Ich habe auch nicht viel erwartet, aber was ich erwartet habe war Star Trek und das war dieser Film für mich eben nicht.

            Bei mir ist es so das ich das Gefühl habe das vielen Neuen Filmen die Seele und/oder der Flair fehlt (von vernünftigen Drehbüchern mal abgesehen ).
            Es gibt Filme bei denen man sieht das der/die Macher das gemacht haben weil es ein Herzenprojekt ist oder weil sie.....Fans sind oder eine Vision haben.
            So wie bei Herr der Ringe z.B. oder District 9 um nur ein paar zu nennen.
            Natürlich kann man das nicht von allen Filmen erwarten, aber z.B. in Bezug auf den Remakes muss man sagen das da die Filmemacher einfach nur Müll abliefern und es fast nur enttäuschend schlechte versuche sind Geld zu schinden mit einem bekannten Namen.

            Und die Originale machen fast immer sehr viel mehr Spaß beim gucken, das einzig gute bei den Remakes ist, ist das sie die Originale wieder ins Gespräch bringen und sich dadurch viellecht ein paar Leute die alten Klassiker mal ansehen.

            Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
            Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass irgend einer dieser lauwarmen Neuaufgüsse in ein paar Jahren auch nur ansatzweise das Kultpotential entfalten wird, wie es ihren Vorgängern zu eigen ist. "Star Trek 2009" mag bis zum nächsten Mega-Blockbuster der totale Renner sein, aber wenn sich noch etliche Leute an Gene Roddenberry und die Originalserie erinnern werden, wird man sich womöglich in ein paar Jahren schon fragen:"Wer war JJ Abrams?"

            Dramatische Szenen wie Spocks Tod oder die Zerstörung der Enterprise wird man so schnell nicht vergessen, aber die Zerstörung von Vulcan war nur ein Effekt von vielen und der Tod von Spocks Mami lässt mich absolut kalt.
            Das Traurige ist das die heutige Jugend mit so einem Müll aufwächst, sie werden es nicht anders kennen.
            Ein Freund von mir ist vor kurzem Vater geworden und wir hatten auch so eine Diskussion.
            Wir hatten damals noch richtige Helden, Serien und auch ein vernünftiges Kinderprogramm.
            Was haben die Kids Heute?
            Einen Schwamm und jede Menge Abzocker Blödsinn.

            Ich Erinnere mich vor einiger Zeit mal in einem anderem Forum eine Diskussion gelesen zu haben, es ging um Filmempfehlungen für DVD Abende.
            Die Person war 17 oder 18 jahre alt, was auch das Alter der anderen seiner Freunde war.
            Jemand hat ein paar James Cameron Filme Empfohlen, Terminator 2 und Aliens die Rückkehr.
            Als Antwort kam dann Sinngemäß "die Filme sind ja älter wie wir, so einen Schrott gucken wir uns nicht an".

            Da konnte ich mich auch nur an den Kopf fassen.
            www.sf3dff.de das Deutsche SciFi Forum für 2D/3D Artworks und FanFictions

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              #81
              Zitat von sven1310 Beitrag anzeigen
              Das Traurige ist das die heutige Jugend mit so einem Müll aufwächst, sie werden es nicht anders kennen.
              [...]
              Als Antwort kam dann Sinngemäß "die Filme sind ja älter wie wir, so einen Schrott gucken wir uns nicht an".
              Das ist allerdings ein Problem für sich. Und dieses "Problem" gab es schon immer. Unsere Eltern haben sich damals an den Kopf gefasst, was wir denn für Filme und Serien geschaut und für Musik gehört haben (Star Trek und Star Wars - so ein Quatsch alles!).
              Unsere Großeltern haben sich an den Kopf gefasst, was unsere Eltern damals gesehen und gehört und getan haben. Und die Generation davor hatte garantiert auch kein Verständnis dafür, was unseren Großeltern damals gefallen hat. Böses Rock&Roll, so laut und ungehörig.

              Genauso ist es jetzt bei uns und der nächsten Generation. Man kann immer sagen, dass den "Kids" das ja aufgedrängt wird, da sie gar nichts anderes geboten bekommen. Aber machen wir uns nichts vor: Die meisten wollen es doch auch gar nicht anders haben. Sie wachsen eben damit auf und finden es gut.

              Wer sind wir, dass wir etwas dagegen haben dürften? Wir stehen nur an der selben Stelle wie unsere Eltern damals, und sollten uns damit abfinden, dass es nichts bringt dagegen anzugehen. Hat bei uns ja damals auch nicht geholfen.

              Es kommen auch wieder andere Zeiten.

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                #82
                Zitat von sven1310 Beitrag anzeigen
                Bei mir ist es so das ich das Gefühl habe das vielen Neuen Filmen die Seele und/oder der Flair fehlt (von vernünftigen Drehbüchern mal abgesehen ).
                Es gibt Filme bei denen man sieht das der/die Macher das gemacht haben weil es ein Herzenprojekt ist oder weil sie.....Fans sind oder eine Vision haben.
                So wie bei Herr der Ringe z.B. oder District 9 um nur ein paar zu nennen.
                Natürlich kann man das nicht von allen Filmen erwarten, aber z.B. in Bezug auf den Remakes muss man sagen das da die Filmemacher einfach nur Müll abliefern und es fast nur enttäuschend schlechte versuche sind Geld zu schinden mit einem bekannten Namen.
                So sehe ich das auch und ich finde die problemlose Bereitschaft eines Großteils der Zuschauer, diesen Dreck vorbehaltlos zu schlucken ehrlich gesagt erschreckend, zumal das Fehlen jedes künstlerischen Anspruchs dann auch noch mit marktwirtschaftlichen Argumenten verteidigt wird als wäre es das Normalste der Welt, Mist zu produzieren, um damit Geld zu verdienen.

                Das läuft immer nach dem Motto:"Sicher ist es Dreck, aber man muss eben nehmen, was man kriegt, weil die Macher ja einen maximalen Gewinn anstreben. Unter der Prämisse war der Film doch toll, also meckert nicht."

                Das verstehe wer will.

                Zitat von sven1310 Beitrag anzeigen
                Was haben die Kids Heute?
                Einen Schwamm und jede Menge Abzocker Blödsinn.
                Obwohl ich den Schwamm wirklich geil finde.
                Ansonsten sehe ich das aber ähnlich.

                Zitat von sven1310 Beitrag anzeigen
                Als Antwort kam dann Sinngemäß "die Filme sind ja älter wie wir, so einen Schrott gucken wir uns nicht an".

                Da konnte ich mich auch nur an den Kopf fassen.
                Das ist tatsächlich ein interessantes Phänomen, allerdings gewissermaßen auch die logische Konsequenz des modernen Zeitgeistes. Besonders die jungen Generationen stehen heute unter einem verstärkten Konkurrenz- und Leistungsdruck, der immer größer zu werden scheint.

                Heute muss man immer und überall Multi-Tasking-Fähig und vor allem besser als alle Anderen sein, weil auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt nichts mehr sicher ist. Spätestens seit dem Zusammenbruch der Sowietunion leben wir den Kapitalismus in Reinform und da bleibt alles, was nebensächlich erscheint - sprich: sich nicht unmittelbar auszahlt - überhaupt keine Rolle und wird komplett ausgeblendet.

                Wozu braucht man in einer Gesellschaft, in der man all seine Kräfte ständig darauf konzentrieren muss, das Hier und Jetzt zu bewältigen und dabei der Beste und Leistungsstärkste zu sein, die Vergangenheit oder Gedanken an eine mögliche, ferne Zukunft? Alles, was zählt ist, was gerade aktuell ist und im Trend liegt, denn man darf und will nichts verpassen und muss immer irgendwie up-to-date sein. Für wirklich individuelle Interessen und Vorlieben gibt es nicht nur keinen Bedarf und ebenso keine Notwendigkeit und keine Zeit, sondern es könnte sogar dabei hinderlich sein, mit den Anderen mitzuziehen.

                Deshalb ist natürlich alles, was "alt" ist total unwichtig, wenig interessant und damit grundlegend abzulehnen. Das Problem ist, dass die Generation, die ab den 1980ern geboren wurde, die Welt nicht anders kennt und sich ernsthaft einbildet, es wäre alles schon immer so gewesen. Das spiegelt sich auch oft im erschreckend niedrigen Geschichtsbewusstsein vieler U30er. Und das Fernsehn trägt mit seiner phantasielosen Realismus- und Gegenwartsfixiertheit ebenso zum kulturellen Verfall bei, wie das Kino mit seinen seelenlosen Attraktionsremakes einstiger Kultfilme.

                Zitat von Kelshan Beitrag anzeigen
                Das ist allerdings ein Problem für sich. Und dieses "Problem" gab es schon immer. Unsere Eltern haben sich damals an den Kopf gefasst, was wir denn für Filme und Serien geschaut und für Musik gehört haben (Star Trek und Star Wars - so ein Quatsch alles!).
                Unsere Großeltern haben sich an den Kopf gefasst, was unsere Eltern damals gesehen und gehört und getan haben. Und die Generation davor hatte garantiert auch kein Verständnis dafür, was unseren Großeltern damals gefallen hat. Böses Rock&Roll, so laut und ungehörig.
                Natürlich handelt es sich hier um einen Generationenkonflikt, aber ich halte ihn in vielerlei Hinsicht trotzdem für einen anderen als den, zwischen den vorangegangenen Generationen.

                Der Unterschied liegt nämlich darin, dass vorangegangene Generationen ihre Eltern damit geschockt haben, dass sie eigene Subkulturen begründet und dabei Althergebrachtes in Frage gestellt haben. Daraus ergab sich eine unglaubliche Vielfalt neuer, kreativer Einfälle. Aus diesem Geist entstand der Rock'n'Roll, der Beat, der Progressive Rock, der Punk, der Hip Hop, der Funk uvm. und es wurden jede Menge innovative, kunstvolle Filme gedreht, die mittlerweile Kultstatus genießen. Gleiches gilt für bildende Kunst, Literatur und Comics etc.. Die jungen Generationen haben mit Eigenem geschockt.

                Die neue Generation schockt dagegen ihre Vorgänger vielmehr durch eine unfassbare Angepasstheit, Kritiklosigkeit, Oberflächlichkeit und einen gnadenlos ignoranten Pragmatismus. Im Grunde hat diese Generation wenig "Eigenes", denn ein Großteil dessen, was ihnen vorgesetzt wird, ist einfach nur wieder Aufgewärmtes, das es bereits vorher gab, sie im Original aber des vermeintlichen Mangels an Aktualität nicht anzusprechen weiß.

                Die Generation, die mit den Originalen aufgewachsen ist, beansprucht diese Dinge aber für sich und beschwert sich, wenn sie viel schlechter neu aufgelegt und ihrer Seele beraubt werden. Die neue Generation betrachtet aber gerade die Neuauflagen als ihre Sache, die sie dann entsprechend gegen die "ewig Gestrigen" verteidigen.

                Das Erinnert mich immer an diese Szene zwischen Edward G. Robinson und Charlton Heston in dem Film "Soylent Green", als der "junge" Cop zum ersten Mal die Welt sieht, wie sie früher war und die er bis dahin immer nur für Übertreibungen des alten Mannes gehalten hatte, die ihn wenig interessiert oder sogar eher genervt haben. Schließlich, dachte er, hatte das nichts mit ihm zu tun. Beim Anblick echter Natur bekommt Heston nun plötzlich große Augen und ihm kommen die Tränen unter denen er dann sagt:"Mein Gott ich hatte ja keine Ahnung, wie schön es war. Ich hatte keine Ahnung."

                Die Generation, die die Welt nicht vor den Spätachzigern und frühen 90ern kennen gelernt hat oder sogar noch später geboren wurde, kann es sich offenbar einfach nicht vorstellen und hält ältere Semester für nostalgische Spinner, die einfach nur nicht mit der modernen Welt klar kommen.

                Zitat von Kelshan Beitrag anzeigen
                Genauso ist es jetzt bei uns und der nächsten Generation. Man kann immer sagen, dass den "Kids" das ja aufgedrängt wird, da sie gar nichts anderes geboten bekommen. Aber machen wir uns nichts vor: Die meisten wollen es doch auch gar nicht anders haben. Sie wachsen eben damit auf und finden es gut.
                Schon klar. Wie sollte es denn auch anders sein? Wenn man nichts anderes geboten bekommt und alle gut finden, was gerade angesagt ist, kann man schwer ausbrechen, ohne als Außenseiter zu gelten und sich damit auszugrenzen. Alternativen gibt es mangels neuer Subkulturen kaum. Wie soll man etwas anderes wollen, wenn man kein Konzept davon hat, was es anderes geben könnte?

                Zitat von Kelshan Beitrag anzeigen
                Wir stehen nur an der selben Stelle wie unsere Eltern damals...
                Das sehe ich anders.
                Obwohl meine Eltern nicht viel mit der Jugendkultur anfangen konnten, war es anders herum keinesfalls so, dass junge Leute alles "Alte" kategorisch abgelehnt und nur noch das Neue bejubelt hätten.

                Ich erinnere mich, dass ich als Kind und Jugendlicher mit Produktionen aller Filmzeitalter aufgewachsen bin und die neuen Sachen ebenso mochte, wie die älteren. Sicher, ich konnte mit Heimatfilmen, Schlagern und Volksmusik nichts anfangen, aber mit den Beatles schon oder mit Westernserials der 40er oder mit 60er-Jahre-Cartoons wie Familie Feuerstein oder der originalen Star Trek - Serie.

                Ich habe Schwarz-Weiß-Krimis und Winnetou-Filme ebenso lieben gelernt, wie damals aktuelle Horrorstreifen wie Nightmare oder Poltergeist oder SF-Filme wie Star Wars. Noch heute mag ich Musik und Filme aus den unterschiedlichsten Epochen und bewerte die Dinge nicht nach ihrem Alter, sondern nach Identifikationsmöglichkeiten und Geschmack.

                Mir wäre im Traum nicht eingefallen einen älteren Film allein aus dem Grund abzulehenen, weil er nicht innerhalb meiner eigenen Lebensspanne entstanden ist oder weil seine Spezialeffekte nicht auf dem neuesten Stand sind.

                Deshalb sehe ich da durchaus Unterschiede.

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                  #83
                  Zitat von sven1310 Beitrag anzeigen

                  Wir hatten damals noch richtige Helden, Serien und auch ein vernünftiges Kinderprogramm.
                  Das klingt nach einer ziemlichen Verklärung der Vergangenheit, die es komischerweise in fast allen Gebieten zu geben scheint, so rätselhaft das auch sein mag.

                  Dabei waren die Blockbuster der 70'er Jahre auch nicht schlauer als unser heutigen Blockbuster und Filme wie Pulp Fiction, Memento, Vergiss mein nicht, Inception etc. hätten damals kaum eine Chance auf ein breites Publikum gehabt. Ich glaube auch kaum, dass sich unsere heutigen Serien vor ihren einfachst gestrickten Vorgängern wie Dallas und Denver Clan verstecken müssen.
                  I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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                    #84
                    Zitat von Kelshan Beitrag anzeigen
                    Das ist allerdings ein Problem für sich. Und dieses "Problem" gab es schon immer. Unsere Eltern haben sich damals an den Kopf gefasst, was wir denn für Filme und Serien geschaut und für Musik gehört haben (Star Trek und Star Wars - so ein Quatsch alles!).
                    Unsere Großeltern haben sich an den Kopf gefasst, was unsere Eltern damals gesehen und gehört und getan haben. Und die Generation davor hatte garantiert auch kein Verständnis dafür, was unseren Großeltern damals gefallen hat. Böses Rock&Roll, so laut und ungehörig.

                    Genauso ist es jetzt bei uns und der nächsten Generation. Man kann immer sagen, dass den "Kids" das ja aufgedrängt wird, da sie gar nichts anderes geboten bekommen. Aber machen wir uns nichts vor: Die meisten wollen es doch auch gar nicht anders haben. Sie wachsen eben damit auf und finden es gut.

                    Wer sind wir, dass wir etwas dagegen haben dürften? Wir stehen nur an der selben Stelle wie unsere Eltern damals, und sollten uns damit abfinden, dass es nichts bringt dagegen anzugehen. Hat bei uns ja damals auch nicht geholfen.

                    Es kommen auch wieder andere Zeiten.
                    Mal ehrlich du kannst das nicht vergleichen.
                    Talkshows, Gerichtssendungen, diese dämmlichen Mitten im Leben Doku Soaps die auf Echt machen und Billig gestellt sind und der viele andere Komplett Sinnfreie Verblödungs Müll der da läuft und einfach nur Niveulos und Schwachsinnig ist.
                    Kein Wunder das die Jugend immer früher anfängt zu saufen.
                    Logan5 hat recht, damals hatten die Konfliktherde der Generationen wenigsten noch Anspruch.
                    Das kann man von dem Müll der Heute in der Glotze läuft nicht mal im Ansatz sagen, das ist einfach nur Billig.

                    Traurig aber wahr die Kochshows sind das einzig brauchbare, das aber auch nur weil sie zeigen das es mehr gibt als nur Döner und Fastfood und einen wenigstens noch was vermitteln wollen.

                    Aber das ist alles ein Thema für sich und hat mit dem Remakes direkt nichts zu tun.

                    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                    Das klingt nach einer ziemlichen Verklärung der Vergangenheit, die es komischerweise in fast allen Gebieten zu geben scheint, so rätselhaft das auch sein mag.
                    Die damaligen Drehbücher wahren auch nicht immer so viel schlauer und auch da gab es Logiklöcher und Fehler aber trotzdem ist das Fernsehen Qualitativ einfach um ein vielfaches schlechter und viele Filme setzen nur noch auf Effekte und kacken auf den Rest hauptsache es verkauft sich irgendwie.

                    Es gab „damals“ die verschiedensten Fernsehserien und Kinderprogramme auf den Hauptsendern und den ganzen Tag über man konnte sich die wenigstens anschauen.
                    Heute ist aber das „Normale“ Programm einfach nur Hirn und Niveuloser Schwachsinn.
                    Das Vor und Nachmittagsprogramm besteht aus Billig gestellten Gerichtssendungen, Reality Soaps die so schlecht und Schwachsinnig sind das man am liebsten Schreien möchte und Abend bzw. Nachts laufen diese Telefonabzocker Sendungen.
                    Da war selbst das gejodele aus der Lederhose anspruchsvoller, besser und Unterhaltsamer.

                    Damals gab es Agenten Serien, Sci Fi Serien und vieles mehr und das alles im Vor und Nachmittags Programm.
                    Sie haben einen nicht nur Unterhalten sondern auch die Fantasie angeregt und einem zum Nachdenken gebracht.
                    Es gab ein Kinderprogramm mit Sendungen die den Kindern was beibringen wollten.
                    Natürlich gab es auch da, nennen wir es mal Kommerzielle, Sendungen die für ihre Spielzeuge Werbung machen wollten wie He-Man z.B. trotzdem war das Programm nicht so Extrem schlecht wie Heute. Es hatte irgendwie mehr Herz und war Kindgerechter.
                    YouTube - Cartoon Intro Mix (German)

                    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                    Dabei waren die Blockbuster der 70'er Jahre auch nicht schlauer als unser heutigen Blockbuster und Filme wie Pulp Fiction, Memento, Vergiss mein nicht, Inception etc. hätten damals kaum eine Chance auf ein breites Publikum gehabt. Ich glaube auch kaum, dass sich unsere heutigen Serien vor ihren einfachst gestrickten Vorgängern wie Dallas und Denver Clan verstecken müssen.
                    Natürlich gibt es heute auch verdammt gute Produktionen, wobei Remakes da irgendwie raus zufallen scheinen, und viele der damaligen Produktionen hatten auch ihre Fehler aber trotzdem zum besseren hat es sich nicht gewandelt.
                    Die Remakes sind ein schönes Beispiel, sie kommen in fast allen Fällen einfach nicht an die Originale heran.
                    Und mit der Meinung stehe ich ja anscheinend nicht alleine da sonst gäbe es den Beitrag hier nicht.

                    In vielen Punkten stimme ich mit Logan5 überein, naja bis auf das mit dem Schwamm.
                    www.sf3dff.de das Deutsche SciFi Forum für 2D/3D Artworks und FanFictions

                    Kommentar


                      #85
                      Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                      Das klingt nach einer ziemlichen Verklärung der Vergangenheit, die es komischerweise in fast allen Gebieten zu geben scheint, so rätselhaft das auch sein mag.

                      Dabei waren die Blockbuster der 70'er Jahre auch nicht schlauer als unser heutigen Blockbuster und Filme wie Pulp Fiction, Memento, Vergiss mein nicht, Inception etc. hätten damals kaum eine Chance auf ein breites Publikum gehabt. Ich glaube auch kaum, dass sich unsere heutigen Serien vor ihren einfachst gestrickten Vorgängern wie Dallas und Denver Clan verstecken müssen.
                      Jein.

                      Natürlich neigen die meisten Menschen dazu, Dinge zu glorifizieren, die sie als Kind geliebt haben. Da nehme ich mich selbst nicht einmal aus. Ein bisschen Verklärung ist eben immer dabei und ich gebe dir vollkommen recht darin, dass auch in den 70ern und 80ern nicht ausschließlich künstlerisch wertvolle oder gar intellektuell ansprechende Filme produziert wurden. So weit, so gut.

                      Auf der anderen Seite sieht es aber so aus, dass sich gerade an der Flut schlechter Remakes, Reboots, Prequels und Sequels oder auch Plagiaten, die in den letzten Jahren gehäuft auftreten zeigt, dass die marktwirtschaftlichen Aspekte des Filme machens die künstlerischen mittlerweile weit überholt haben und eine solche Entwicklung muss man nicht unbedingt gut heißen.

                      Sven 1310 spricht davon, dass wir noch Helden hatten und dass das auf die neue Generation kaum noch zutrifft. Da ist durchaus etwas dran. Idealismus und Weltverbesserungsphantasien trifft man bei heutigen Jugendlichen weitaus seltener an, als es in der vorherigen Generation der 1965 bis 1975 Geborenen der Fall war. Und das Kinderfernsehn hatte vor Einführung des Privatfernsehns in Deutschland durchaus noch eine höhere Qualität.

                      Das fängt allein damit an, dass ein Großteil des damaligen Kinderprogramms tatsächlich aus Literaturverfilmungen bestand - selbst der damals immens beliebte Captain Future war eine. Das dürfte bei Yu-Gi-Oh und Pokemon anders aussehen. Selbst He-Man war eine Serie, die im Fahrwasser der populären Spielzeugfiguren entstand und nicht wie bei diversen japanischen Neuzeitproduktionen allein zu dem Zweck gedacht, Spielfiguren zu verkaufen. So simpel diese Serie war, lag ihr doch immer noch ein gewisses pädagogisches Konzept zugrunde und kein rein kommerzielles.

                      Wenn ich darüber hinaus bedenke, wie sehr gerade Star Trek mein persönliches Wertesystem mitgestaltet und nachhaltig geprägt hat und wie sehr ich damals selbst sein wollte wie Captain Kirk und wie gut ich mich mit Mr. Spock identifizieren konnte, dann dreht sich mir der Magen um, wenn ich sehe, was J.J. Abrams und seine Spießgesellen daraus gemacht haben. Was kann man denn von Ballerkirk und Arschlochspock lernen?

                      Kirk und Spock waren meine Vorbilder und Helden, ebenso wie später Apollo und Starbuck und der gutmütige, weise Commander Adama. Der Realismuswahn und Pragmatismus unserer Zeit demontiert meine Helden und verkehrt die Ideale, die sie verkörpert haben, in ihr komplettes Gegenteil und die junge Generation findet das supertoll und kann überhaupt nicht nachvollziehen, wie man daran keinen Spaß haben kann.

                      Das ist total ätzend! Das ist keine Verklärung, sondern ganz ehrlich gemeinte Sorge um den Fortbestand von Kultur, Phantasie und gesellschaftlicher Ethik. Ich finde diese pragmatischen, ignoranten Kapitalismusideologien zum Kotzen. Soviel kann ich gar nicht essen, wie ich kotzen möchte, wenn ich sehe, wie aus einem Plädoyer für humanistische Ideale ein grenzdebiler Ballerfilm für Leute gemacht wird, die ihr Gehirn mit Freuden am Eingang abgeben.

                      Davon abgesehen würde ich bei aller Belanglosigkeit im Zweifelsfall den Denver - Clan und Dallas jederzeit dem stinklangweiligen Marienhof oder der Verbotenen Liebe und ähnlich billig produziertem Kack vorziehen.

                      Zitat von sven1310 Beitrag anzeigen
                      Mal ehrlich du kannst das nicht vergleichen.
                      Talkshows, Gerichtssendungen, diese dämmlichen Mitten im Leben Doku Soaps die auf Echt machen und Billig gestellt sind und der viele andere Komplett Sinnfreie Verblödungs Müll der da läuft und einfach nur Niveulos und Schwachsinnig ist.
                      Kein Wunder das die Jugend immer früher anfängt zu saufen.
                      Logan5 hat recht, damals hatten die Konfliktherde der Generationen wenigsten noch Anspruch.
                      Das kann man von dem Müll der Heute in der Glotze läuft nicht mal im Ansatz sagen, das ist einfach nur Billig.
                      Das sehe ich auch so. Das Fernsehn von heute ist ganz gezieltes Verblödungsinstrument, allein dazu gedacht, Menschen zu kritikfreien, willenlosen Konsumenten zu erziehen, die jeden Dreck fressen, den man ihnen vorsetzt.


                      Zitat von sven1310 Beitrag anzeigen
                      Die damaligen Drehbücher wahren auch nicht immer so viel schlauer und auch da gab es Logiklöcher und Fehler aber trotzdem ist das Fernsehen Qualitativ einfach um ein vielfaches schlechter und viele Filme setzen nur noch auf Effekte und kacken auf den Rest hauptsache es verkauft sich irgendwie.
                      Davon abgesehen darf auch die Frage gestattet sein, woher der hochgelobte und von mir durchaus hoch geschätzte Herr Tarantino denn seine Inspirationen bezieht. Das kommt doch im Grunde genommen alles aus den 70ern. Tarantinos Filme sind doch eine einzige Hommage an die B-Movies dieser Zeit.

                      Vor allem war aber der Kommerzfaktor in den 70ern noch nicht so tragend, wie heute. Da war es noch OK, wenn ein Film nicht jeden - aber absolut jeden - ins Kino gelockt hat, um einen maximalen, überdimensionalen Gewinn zu erzielen. Heute gilt es doch als Risiko, spezielle Interessen zu bedienen oder einfach mal etwas Neues auszuprobieren. Da kann die Kultur nur den Bach runter gehen.

                      Zitat von sven1310 Beitrag anzeigen
                      Es gab „damals“ die verschiedensten Fernsehserien und Kinderprogramme auf den Hauptsendern und den ganzen Tag über man konnte sich die wenigstens anschauen.
                      Heute ist aber das „Normale“ Programm einfach nur Hirn und Niveuloser Schwachsinn.
                      Das Vor und Nachmittagsprogramm besteht aus Billig gestellten Gerichtssendungen, Reality Soaps die so schlecht und Schwachsinnig sind das man am liebsten Schreien möchte und Abend bzw. Nachts laufen diese Telefonabzocker Sendungen.
                      Das sehe ich genauso und das Schlimme daran ist in meinen Augen, dass sich niemand großartig daran stört - so als wäre alles gerechtfertigt, was Quoten und Geld bringt. Das ist doch kein Naturgesetz. Früher gab es noch so etwas wie Respekt vor dem Zuschauer. Mittlerweile wird man doch nur noch als Kuhherde wahrgenommen, die man nach Lust und Laune melken kann. Und viele Leute finden es auch noch geil, wenn ihnen dauernd jemand ans Euter packt!


                      Zitat von sven1310 Beitrag anzeigen
                      Damals gab es Agenten Serien, Sci Fi Serien und vieles mehr und das alles im Vor und Nachmittags Programm.
                      Sie haben einen nicht nur Unterhalten sondern auch die Fantasie angeregt und einem zum Nachdenken gebracht.
                      Es gab ein Kinderprogramm mit Sendungen die den Kindern was beibringen wollten.
                      Natürlich gab es auch da, nennen wir es mal Kommerzielle, Sendungen die für ihre Spielzeuge Werbung machen wollten wie He-Man z.B. trotzdem war das Programm nicht so Extrem schlecht wie Heute. Es hatte irgendwie mehr Herz und war Kindgerechter.
                      YouTube - Cartoon Intro Mix (German)
                      Ja, ja und nochmal ja. Genau so und nicht anders. Und genau das ist es, was heutigen Produktionen oft fehlt - Herz und Seele oder pragmatischer ausgedrückt irgend ein Funke ehrlich künstlerischer Ambition. Wer sagt denn, dass jeder Film allen gefallen muss? Das ist doch total langweilig.

                      Zitat von sven1310 Beitrag anzeigen
                      Natürlich gibt es heute auch verdammt gute Produktionen, wobei Remakes da irgendwie raus zufallen scheinen, und viele der damaligen Produktionen hatten auch ihre Fehler aber trotzdem zum besseren hat es sich nicht gewandelt.
                      Die Remakes sind ein schönes Beispiel, sie kommen in fast allen Fällen einfach nicht an die Originale heran.
                      Und mit der Meinung stehe ich ja anscheinend nicht alleine da sonst gäbe es den Beitrag hier nicht.
                      Wie verdient man sich heute mit möglichst wenig kreativem Aufwand und generell wenig Mühe eine goldene Nase, obwohl man eigentlich ziemlich untalentiert und künstlerisch unterdurchschnittlich begabt ist - man macht ein Scheiß-Remake! Die Dinger sind Selbstläufer. Es ist völlig egal, wer so etwas wie inszeniert. Man benutzt einen Markennamen, holt sich einen bekannten Schauspieler an Bord, macht einen auf Beverly Hills 90210, steckt mehr Geld in die Werbung als in den ganzen Film und hat für den Rest des Lebens ausgesorgt. Ich finde das zum Kotzen.

                      Zitat von sven1310 Beitrag anzeigen
                      In vielen Punkten stimme ich mit Logan5 überein, naja bis auf das mit dem Schwamm.
                      Guck dir einfach mal eine komplette Folge von Anfang bis Ende an und ich wette, du änderst deine Meinung. Glaub mir, ich weiß wovon ich spreche. Der Schwamm ist der Brüller - ganz ehrlich!

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                        #86
                        Ich sehe hier vor allem die wirklich verklärte und glorifzierte Vergangenheit durchscheinen, indem eben nur die Highlights aufgelistet werden und die ganzen Schrottfilme von damals, die auch durchaus sehr erfolgreich waren, gekonnt unter den Tisch gekehrt werden. Warum? Weil man sich daran nicht mehr erinnert.

                        Fürher war die Welt auch einfacher und übersichtlicher. Als ich noch klein war gab es eben nur 3 Programme und das Kino. Später kam dann Video hinzu und das Privatfernsehen. Das war aber immer noch sehr übersichtlich.

                        Heutzutage ist die Konkurenzsituation einfach vollkommen anders. Fernsehen, Pay-TV, Pay-per-View, DVD/Blu-Ray, YouTube usw.

                        Die hier vorgetragene Kritik kann ich z.B. durchaus nachvollziehen. Es kommen momentan fast nur noch ausschließlich Remakes, Reboots oder Sequels ins Kino. Dies stimmt, trifft aber auch hauptsächlich nur auf die richtig teuren Filme zu.

                        Wer versteht warum das so ist, der wird sich dann auch nicht immer und immer wieder über die gleichen Dinge beschweren.

                        Das liegt eben nicht daran, dass man in Hollywood faul geworden ist oder keine Ideen mehr hat. Das Problem ist, dass sich die Ideen oft nicht finanzieren lassen. Das ist natürlich nicht begrüßenswert, aber ich kann den Hintergedanken durchaus nachvollziehen und der lautet Sicherheit.

                        Filme zu produzieren ist ein absolut unsicheres Geschäft und die Refinanzierung von Filmen sehr schwierig. Wenn man sich ansiehst wie schnell New Line Cinema (die mit der HdR Trilogie Milliarden umgesetzt haben) pleite gegangen ist, dann merkt man auch, dass die großen Studios eben Kassenschlager brauchen um überhaupt überleben zu können. Und apropos HdR Trilogie: Ich möchte nicht wissen wie Teil 2 und 3 ausgesehen hätten, wenn der erste Teil kein absoluter Hit gewesen wäre. Jackson hat nicht umsonst teilweise über 50 % der Fortsetzungen nochmal neu drehen können.

                        Natürlich würde ich mir auch wünschen, dass die Produzenten bei ihren Großproduktionen mutiger sein würden, aber ich kann durchaus verstehen warum dies nicht geschiet. Wenn ich mein Geld irgendwo investiere, dann möchte ich mein finanzielles Risiko auch so klein wie möglich halten und im Filmgeschäft heißt das dann einfach die Regel: Je größer das Budget desto größer muss das Zielpublikum sein.

                        Oder würdet ihr eurer ganzes Geld jemanden in die Hand drücken, weil er eine gute Idee hat und ihr unbedingt wollt, dass einfach nur die Idee realisiert wird, egal ob du dein Geld wiedersiehst oder nicht? Ich würde daher mein Geld wohl auch eher in einen James Bond Film stecken wollen als in das Erstlingswerk von irgendeinem unbekannten Autor bzw. Regisseurs.

                        Die Blockbuster werden eben nicht für irgendein Kunstpublikum gemacht und sollten deshalb auch nicht danach bewertet werden.
                        "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
                        Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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                          #87
                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Ich sehe hier vor allem die wirklich verklärte und glorifzierte Vergangenheit durchscheinen, indem eben nur die Highlights aufgelistet werden und die ganzen Schrottfilme von damals, die auch durchaus sehr erfolgreich waren, gekonnt unter den Tisch gekehrt werden. Warum? Weil man sich daran nicht mehr erinnert.
                          Klar gab es da Schrott. Was mich an neuen Schrottfilmen nur so nervt, ist ihre rein kommerzielle Ausrichtung. Filme mithilfe der Markensogkraft von vorn herein als Blockbuster zu planen und Drehbücher um erfolgversprechende Ingredenzien herum zu schreiben, kommt mir einfach irgendwie nicht richtig vor - schon gar nicht, wenn diese Methode Schule macht.

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Die hier vorgetragene Kritik kann ich z.B. durchaus nachvollziehen. Es kommen momentan fast nur noch ausschließlich Remakes, Reboots oder Sequels ins Kino. Dies stimmt, trifft aber auch hauptsächlich nur auf die richtig teuren Filme zu.

                          Wer versteht warum das so ist, der wird sich dann auch nicht immer und immer wieder über die gleichen Dinge beschweren.

                          Das liegt eben nicht daran, dass man in Hollywood faul geworden ist oder keine Ideen mehr hat. Das Problem ist, dass sich die Ideen oft nicht finanzieren lassen. Das ist natürlich nicht begrüßenswert, aber ich kann den Hintergedanken durchaus nachvollziehen und der lautet Sicherheit.
                          Da fragt man sich aber schon, wie das Kino so lange überleben und innerhalb der letzten hundert Jahre etliche Filme hervorbringen konnte, die beides waren - kommerziell erfolgreich (ohne künstlich darauf getrimmt zu sein!) und trotzdem innovativ, intelligent oder zumindest irgendwie phantasievoll. Mich stören im Übrigen gar nicht die Remakes als solche, sondern die uninspirierte Inszenierung, mit der sie allzu oft daher kommen.

                          Es ist schon in Ordnung, auf eine Marke zu setzen, wenn man in der Lage ist, daraus auch wirklich etwas Gutes zu machen. Bei Filmreihen wie "Herr der Ringe", "Fluch der Karibik" und "Harry Potter" funktioniert das meiner Meinung nach sogar recht gut und auch "Avatar" hat mir bestens gefallen.

                          Auf seelenlosen Schrott mit dämlichen Drehbüchern und einem extremen Mangel an interessanten Einfällen, kann ich aber gut und gerne verzichten und leider fallen die meisten modernen Remakes für mich in diese Kategorie.

                          Was will ich mit einem 1:1 übernommenen Farb-"Psycho" mit Vince Vaughn statt Anthony Perkins als Norman Bates? Wozu brauche ich einen lauen, zahnlosen Hitcher-Aufguss mit Sean Bean, wenn ich einen brillianten Rutger Hauer in seiner Paraderolle haben kann? Um nichts in der Welt würde ich die Neuverfilmungen von "The Fog" , "A Nightmare On Elm Street" oder "Halloween" gegen die viel phantastischeren, innovativeren und unheimlicheren Originale eintauschen?

                          Ich finde, man sollte ein Remake wirklich nur dann drehen, wenn man dem Originalstoff etwas Neues, Originelles, Eigenes hinzuzufügen hat, das eine Neuverfilmung wirklich rechtfertigt. Bei "Invasion Of The Body Snatchers" war das der Fall. Auch bei "Charlie und die Schokoladenfabrik" konnte man nicht meckern und ich ziehe ihn dem Original sogar vor. Andererseits hätte man sich eine Fantasy-Klischee-"Alice im Wunderland" oder einen seelenlosen "Star Trek" - Film, dessen Handlung die Intelligenz von Grundschülern beleidigt, trotz hübscher CGI-Effekte genauso gut sparen können.

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Natürlich würde ich mir auch wünschen, dass die Produzenten bei ihren Großproduktionen mutiger sein würden, aber ich kann durchaus verstehen warum dies nicht geschiet. Wenn ich mein Geld irgendwo investiere, dann möchte ich mein finanzielles Risiko auch so klein wie möglich halten und im Filmgeschäft heißt das dann einfach die Regel: Je größer das Budget desto größer muss das Zielpublikum sein.

                          Oder würdet ihr eurer ganzes Geld jemanden in die Hand drücken, weil er eine gute Idee hat und ihr unbedingt wollt, dass einfach nur die Idee realisiert wird, egal ob du dein Geld wiedersiehst oder nicht? Ich würde daher mein Geld wohl auch eher in einen James Bond Film stecken wollen als in das Erstlingswerk von irgendeinem unbekannten Autor bzw. Regisseurs.

                          Die Blockbuster werden eben nicht für irgendein Kunstpublikum gemacht und sollten deshalb auch nicht danach bewertet werden.
                          Ich spreche hier auch von keinem Kunstpublikum oder gar dem Wunsch nach hochintellektuellen Arthaus-Filmen, sondern von einem Mindestmaß an Anspruch - sei es in Sachen Intelligenz, Innovation, Originalität, Phantasie oder Ästhetik. Ein Film, der allzu sehr nach Schablone hergestellt wird, taugt in der Regel einfach nicht viel.

                          Seit einigen Jahren ist es aber auch in Mode, wirkliche Unsummen in einen Film (und die Hälfte davon in das entsprechende Marketing) zu stecken, damit er noch größere Unsummen einspielt. Solche Methoden graben ehrlich gemeinten Filmen meiner Meinung nach auf Dauer das Wasser ab. Bevor diese Vorgehensweise etabliert war, wurden doch mit Filmen auch Gewinne erzielt, oder nicht? Jetzt müssen es natürlich alle, die es sich leisten können, so machen. Diese Entwicklung muss man nicht gut heißen und sie fällt in meinen Augen auch nicht mehr in die Sparte "Gewinn machen wollen". Es gibt ein Wort für so etwas - Raffgier! Das werde ich ganz sicher nicht unterstützen, weil die armen Filmproduzenten von heute aufgrund zwingender Naturgesetze zu ihrem Handeln ja regelrecht gezwungen werden.

                          Man kann aber selbst nach der Raffgier-Methode mit Markenzugpferd noch gute Filme machen, die ein Massenpublikum zufrieden stellen, ohne dass ihre Handlung versucht ein Ed Wood - Drehbuch an Dämlichkeit zu unterbieten und es nur noch um optische Attraktionen geht. Gerade die Harry Potter - Reihe weiß z.B. oft mir sehr originellen Regieeinfällen zu überraschen und "The Dark Knight" oder die ersten beiden "X-Men"-Filme waren durchaus ansprechende Comicverfilmungen. Auch "Watchmen" war sehr anständig.

                          Deshalb bin ich der Meinung, dass ein schlechter Film - insbesondere wenn es sich um ein Remake handelt - nicht so einfach zu entschuldigen ist, wenn er sich nur auf ausgetretenen Pfaden bewegt.

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                            #88
                            Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                            Was mich an neuen Schrottfilmen nur so nervt, ist ihre rein kommerzielle Ausrichtung.
                            Glaubst du ernsthaft das war früher anders?
                            Define irony: a bunch of idiots dancing on a plane to a song made famous by a band that died in a plane crash.

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                              #89
                              Zitat von Stargamer Beitrag anzeigen
                              Glaubst du ernsthaft das war früher anders?
                              In vielen Fällen schon. Die Filme früher hatten einfach viel mehr Herzblut.
                              Die Typen heutzutage (Nolan und die üblichen Verdächtigen) blasen ihre 130 Minuten-Katastrophen einfach nur mit ein paar FX auf, ignorieren konstant gute Drehbücher und schon fährt die breite Masse drauf ab. Klar, der kommerzielle Aspekt war damals auch schon ein Thema aber dennoch merkt man bei den alten Filmen das sie im Gegensatz zu den heutigen noch viel mehr Seele hatten.
                              Zuletzt geändert von SöhnleinFrost; 13.09.2010, 01:17.

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                                #90
                                Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                                Klar gab es da Schrott. Was mich an neuen Schrottfilmen nur so nervt, ist ihre rein kommerzielle Ausrichtung. Filme mithilfe der Markensogkraft von vorn herein als Blockbuster zu planen und Drehbücher um erfolgversprechende Ingredenzien herum zu schreiben, kommt mir einfach irgendwie nicht richtig vor - schon gar nicht, wenn diese Methode Schule macht.
                                Wie gesagt war das früher nicht viel anders, nur haben sich die erfolgsversprechenden Ingredenzien im Laufe der Zeit verändert.

                                Da fragt man sich aber schon, wie das Kino so lange überleben und innerhalb der letzten hundert Jahre etliche Filme hervorbringen konnte, die beides waren - kommerziell erfolgreich (ohne künstlich darauf getrimmt zu sein!) und trotzdem innovativ, intelligent oder zumindest irgendwie phantasievoll.
                                Wenn du dich das fragst, dann kauf dir einfach mal ein paar Bücher zur Film- und Mediengeschichte und forsche nach. Das kann man eigentlich nicht pauschalisieren, denn auch heute noch gibt es mal den ein oder anderen Ausreißer und gerade die kleineren Filme sind eben meist künstlerisch anspruchsvoller und häufig auch kommerziell erfolgreich, da sie meist auch nicht viel kosten. Diese Filme wirst du aber trotdem in den Jahrescharts irgendwo auf den hinteren Plätzen finden.

                                Mich stören im Übrigen gar nicht die Remakes als solche, sondern die uninspirierte Inszenierung, mit der sie allzu oft daher kommen.
                                Glaub mir, aber das stört mich auch manchmal.

                                Es ist schon in Ordnung, auf eine Marke zu setzen, wenn man in der Lage ist, daraus auch wirklich etwas Gutes zu machen. Bei Filmreihen wie "Herr der Ringe", "Fluch der Karibik" und "Harry Potter" funktioniert das meiner Meinung nach sogar recht gut und auch "Avatar" hat mir bestens gefallen.
                                Wie gesagt: Der Herr der Ringe Teil 2 und 3 hätte ganz anders ausgesehen, wenn Teil 1 nicht schon so immens erfolgreich gewesen wäre. "Fluch der Karibik" hat mir auch nur Teil 1 wirklich gefallen und den fand ich richtig klasse. Teil 2 find ich noch irgendwie ganz lustig, aber Teil 3 fand ich schlecht. Und die Harry Potter Filme gefallen mir nicht mehr wirklich seit David Yates das Ruder fest in der Hand hat.

                                Und "Avatar" ist für mich genauso wie z.B. der neue Star Trek Film. Ein Film der primär auf einer Emotionsebene funktioniert. Das gelingt oder eben nicht.

                                Auf seelenlosen Schrott mit dämlichen Drehbüchern und einem extremen Mangel an interessanten Einfällen, kann ich aber gut und gerne verzichten und leider fallen die meisten modernen Remakes für mich in diese Kategorie.
                                Jo, da stimme ich dir auch zu. Es kommt aber teilweise auch darauf an was man als seelenlosen Schrott ansieht.

                                Was will ich mit einem 1:1 übernommenen Farb-"Psycho" mit Vince Vaughn statt Anthony Perkins als Norman Bates? Wozu brauche ich einen lauen, zahnlosen Hitcher-Aufguss mit Sean Bean, wenn ich einen brillianten Rutger Hauer in seiner Paraderolle haben kann? Um nichts in der Welt würde ich die Neuverfilmungen von "The Fog" , "A Nightmare On Elm Street" oder "Halloween" gegen die viel phantastischeren, innovativeren und unheimlicheren Originale eintauschen?
                                Dagen sagt auch keiner was. Ich kenne z.B. von den oben genannten Remakes keinen einzigen. Aber bis auf "The Hitcher" und "The Fog" hast du z.B. Filme aufgelistet, die schon damals bis zur Unkenntlichkeit mit unzähligen Fortsetzungen komerziell ausgeschlachtet wurden. Ob eine Fortsetzung jetzt Sinn machte oder nicht.

                                Deshalb kann ich deine Aufregung diesbezüglich auch nicht verstehen. Bei den Filmen ging es damals schon ums Geld und geht es heute noch genauso um Geld. Billig zu produzierender Horrorfilm mit bekanntem Namen. Das hat vor zwanig Jahren schon funktioniert und funktioniert heute eben auch noch.

                                Ich finde, man sollte ein Remake wirklich nur dann drehen, wenn man dem Originalstoff etwas Neues, Originelles, Eigenes hinzuzufügen hat, das eine Neuverfilmung wirklich rechtfertigt.
                                Da bin ich vollkommen deiner Meinung. Die Frage ist nur was jeder als neu, originell oder eigen empfindet.

                                Wir wissen beide wie unterschiedlich das empfunden werden kann. Bsp. nBSG.

                                Ich spreche hier auch von keinem Kunstpublikum oder gar dem Wunsch nach hochintellektuellen Arthaus-Filmen, sondern von einem Mindestmaß an Anspruch - sei es in Sachen Intelligenz, Innovation, Originalität, Phantasie oder Ästhetik. Ein Film, der allzu sehr nach Schablone hergestellt wird, taugt in der Regel einfach nicht viel.
                                Ab und zu würde ich mir wünschen, wenn mancher Regisseur lieber zur Schablone greift, weil ein Film dann wenigstens anguckbar ist. Ein George Lucas hätte das durchaus machen können.

                                Seit einigen Jahren ist es aber auch in Mode, wirkliche Unsummen in einen Film (und die Hälfte davon in das entsprechende Marketing) zu stecken, damit er noch größere Unsummen einspielt. Solche Methoden graben ehrlich gemeinten Filmen meiner Meinung nach auf Dauer das Wasser ab.
                                Das ist meist umgekehrt der Fall, dass die großen Filme die kleineren mitfinanzieren. Was die Aufmerksamkeit anbe

                                Bevor diese Vorgehensweise etabliert war, wurden doch mit Filmen auch Gewinne erzielt, oder nicht? Jetzt müssen es natürlich alle, die es sich leisten können, so machen.
                                Diese Entwicklung muss man nicht gut heißen und sie fällt in meinen Augen auch nicht mehr in die Sparte "Gewinn machen wollen". Es gibt ein Wort für so etwas - Raffgier! Das werde ich ganz sicher nicht unterstützen, weil die armen Filmproduzenten von heute aufgrund zwingender Naturgesetze zu ihrem Handeln ja regelrecht gezwungen werden.
                                Ja, und damals bei Erfolg sogar noch mit exorbitanteren Gewinnen als heute. Ich wäre dir irgendwie sehr dankbar, wenn du diesbezüglich einfach mal akzeptierst, dass dies heutzutage einfach nicht mehr so ohne weiteres möglich ist. Die Medienwelt von heute ist mit der Medienwelt der 90er, 80er, 70er, 60er, usw. einfach nicht vergleichbar.

                                Man kann aber selbst nach der Raffgier-Methode mit Markenzugpferd noch gute Filme machen, die ein Massenpublikum zufrieden stellen, ohne dass ihre Handlung versucht ein Ed Wood - Drehbuch an Dämlichkeit zu unterbieten und es nur noch um optische Attraktionen geht. Gerade die Harry Potter - Reihe weiß z.B. oft mir sehr originellen Regieeinfällen zu überraschen und "The Dark Knight" oder die ersten beiden "X-Men"-Filme waren durchaus ansprechende Comicverfilmungen. Auch "Watchmen" war sehr anständig.
                                Oh, also ich glaube, dass kaum jemand absichtlich einen schlechten Film produziert will.

                                Nicht jeder Film der auf optische Attraktion abzielt ist sofort schlecht, und wenn ein Film eine dämliche Handlung hat, dann kann er trotzdem gut gemacht sein und unterhaltsam sein. Ein Film ist kein Buch. Und eine gute Geschichte kann dämliche Charaktere haben und umgekehrt.

                                Ich finde z.B. Filme auch Filme eigentlich dämlicher Handlung gut, wenn mir dafür die Charaktere gefallen, diese gut dargestellt werden und der Film sich nicht zu ernst nimmt. Dann hat ein Film für mich Charme und auch eine Seele. Das können andere natürlich auch gerne anders sehen.

                                Eine ausgeklügelte ernstgemeinte Handlung reicht mir z.B. nicht, wenn dafür die Charaktere kaum Innenleben erhalten. Ich werde sicherlich die tolle Handlung anerkennen, aber mit Sicherheit nicht soviel Spaß an so einem Film haben.

                                Deshalb bin ich der Meinung, dass ein schlechter Film - insbesondere wenn es sich um ein Remake handelt - nicht so einfach zu entschuldigen ist, wenn er sich nur auf ausgetretenen Pfaden bewegt.
                                Mach es so wie ich: Was dich nicht interessiert das guckst du auch nicht.
                                "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
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