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Frank Millers "300"

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    Zitat von Zenturio Beitrag anzeigen
    Das ständige Geseiere über Heldentum und Ehre war so überzogen, dass es selbst einem Klingonen auf die Nerven gegangen wäre..
    nun ist relativ, solche völker / menschen gab es nun mal und die gibt es heute noch,
    wenn ein grosses monster vom anderen ufer kommt dann hällt man zusammen trinkt sein
    bier und gröölt: nur die besten sterben jung ...


    Mein Fehler bestand aber eindeutig darin, dass ich mir hinterher die Frage gestellt habe, was mir der Film eigentlich vermitteln sollte? Gut, wenn man einem Menschen mit einem äußerst scharfen Schwert den Arm abtrennt, dann spritzt Blut heraus. Noch was?
    ...
    Eben.
    spass, spannung, blut und action und wie viele andere filme auch langeweile, der film wurde schon gut gemacht, das abschlachten und töten des feindes ist gut gelungen, (fast untertrieben) aber dafür hätte man dann den film extrem zensiert, es heisst ja nicht umsonnst: Schlacht bei den Thermopylen
    aber Comic und Realität hat man ja gesehen, gehen andere wege.

    habe mir mal paar verschiede dokus angeschaut über die Schlacht bei den Thermopylen, in einer doku ist die rede davon, das es 100000 - 2millionenperser gewesen sind, (ich vermute mal das es im laufe der jahre so viele waren,) andere dokus erzählen, von 200000-1Million Perser, hab mal ausgerechnet (anhand der dokus) das die Perser in all den jahren ca 1,2 Millionn verluste hatten an land und wasser. bis Alexander der Grosse seien chance hatte naja... die wahrheeit wird wohl nie einer erfahren es sei den die perser haben irgenwo ne rolle pappiert gebunkert wo die ganze wahrheit drin steht


    LG

    Qdataseven

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      spass, spannung, blut und action
      Von einem Gewissen Standpunkt aus sicher. Von meinem aber stimmen die ersten beiden nicht.

      der film wurde schon gut gemacht, das abschlachten und töten des feindes ist gut gelungen, (fast untertrieben) aber dafür hätte man dann den film extrem zensiert,
      Also das ist doch sicherlich ein Witz oder? Bronzeschwerter schlagen nicht einfach so ohne weiteres einen Arm ab und Menschen springen nicht dutzende Meter weit. Genauso wenig kann ein Man, egal wie toll seine Bauchmuskeln auch sind, einen Speer so ohne jeglichen sichtbaren Widerstand durch einen Menschen in Rüstung stoßen.

      Der Film ist Bullshit übelster Sorte und nichts anderes. Und untertrieben war an dem Film auch nichts.

      **
      Zwei Sterne weil der Film was die Optik betrifft gelungen ist und Leonidas 1-2 Sprüche mit Witz hatte. Mehr ist aber absolut nicht drinnen.
      GOTTLOS GLÜCKLICH.... Ein erfülltes Leben braucht keinen Glauben.

      Niveau ist keine Hautcreme - und Stil kein Teil vom Besen!

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        Zitat von Darth-Xanatos Beitrag anzeigen
        Von einem Gewissen Standpunkt aus sicher. Von meinem aber stimmen die ersten beiden nicht.



        Also das ist doch sicherlich ein Witz oder? Bronzeschwerter schlagen nicht einfach so ohne weiteres einen Arm ab und Menschen springen nicht dutzende Meter weit. Genauso wenig kann ein Man, egal wie toll seine Bauchmuskeln auch sind, einen Speer so ohne jeglichen sichtbaren Widerstand durch einen Menschen in Rüstung stoßen.

        Der Film ist Bullshit übelster Sorte und nichts anderes. Und untertrieben war an dem Film auch nichts.

        **
        Zwei Sterne weil der Film was die Optik betrifft gelungen ist und Leonidas 1-2 Sprüche mit Witz hatte. Mehr ist aber absolut nicht drinnen.

        Nie hat Miller behauptet ein historisch und sonstwie korrektes Comic gezeichnet zu haben. Einzig die ungefähren Fakten dienten als Gerüst, der Rest ist die Fantasie des Autors. Und genauso wurde der Film umgesetzt. Wie effektiv die Waffen und wie fit die Krieger damals waren, ist doch unerheblich. Letztendlich haben sie ins Gras gebissen. Bei den Bibelverfilmungen hat auch niemand nach Realität gefragt...
        Heaven is where the police are British, the chefs are Italian, the mechanics German, the lovers French and it all is organized by the Swiss.
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          Zitat von burpie Beitrag anzeigen
          Nie hat Miller behauptet ein historisch und sonstwie korrektes Comic gezeichnet zu haben. Einzig die ungefähren Fakten dienten als Gerüst, der Rest ist die Fantasie des Autors.
          Es werden konkrete historische Bezüge hergestellt also darf es niemanden verwundern, wenn man Maßstäb der realen Welt anlegt. Hätte man die Sache als "Geschichte aus dem Märchenland" spielen lassen, hätte es natürlich niemanden gestört, auch wenn der Film dann trotzdem noch genauso dumm wäre.
          I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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            Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
            Es werden konkrete historische Bezüge hergestellt also darf es niemanden verwundern, wenn man Maßstäb der realen Welt anlegt. Hätte man die Sache als "Geschichte aus dem Märchenland" spielen lassen, hätte es natürlich niemanden gestört, auch wenn der Film dann trotzdem noch genauso dumm wäre.
            Der Film zeigt doch eher ein Schlachtengemälde. Im Grunde genommen zeigt 300 wie übertrieben Heldengeschichten und Legenden eigentlich immer dargestellt werden. Die großen Taten historischer Figuren wurden im Nachhinein immer irgendwie massiv übertrieben. Genau das macht 300 auch und der Film erweckt zu keinem Zeitpunkt den Eindruck als ob es sich hierbei um etwas handelt welches irgendwie realistisch betrachtet oder historisch korrekt sein soll. Nicht die Kämpfe, nicht das Aussehen der Spartaner, der Perser usw.

            Es geht im Grunde darum eine Legende auf der Leinwand zu erzählen und wie bei jeder Legende ist der Funken der Wahrheit sehr klein. Dem Film kann man seine "Übertriebenheit" aus diesem Grund nicht wirklich vorwerfen. Oder was erwartest du, wenn man ein Film über die Nibelungen-Saga erzählt? Die Wahrheit oder die Legende?

            Nicht umsonst wird der Film als Nacherzählung des David Wenham Charakters präsentiert. So sehen nun mal legendäre Geschichten aus und 300 hat das sehr gut umgesetzt. Mit Heldenmut, Pathos und Überzeuchnung der Heldentaten. Ich fand ihn aus diesem Grund große Klasse.
            "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
            Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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              Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
              Die großen Taten historischer Figuren wurden im Nachhinein immer irgendwie massiv übertrieben.
              Ich wage zu bezweifeln, dass man irgendwo einen griechischen Historiker findet, der Xerxes als metrosexuellen 3 Meter-Mann mit Piercing-Wahn beschreibt. Ich zweifle ferner daran, dass der Film mit bewusster Überzeichnung eine Art Botschaft über Entfremdung in der geschichtlichen Überlieferung abliefern wollte. Warum nehmen sie eigentlich überhaupt Waffen mit? Ihre Sixpacks scheinen sie gut statt eines Körperpanzers zu schützen, warum sollen sie dann nicht auch Blitze aus ihren Händen schießen können?

              Mit Heldenmut, Pathos und Überzeuchnung der Heldentaten.
              Wo siehst du Helden? Ich sehe einen Haufen Faschisten, der auszieht alles Minderwertige in der Welt auszulöschen. Jeder der gegen eine kriegerische Lösung ist oder auch nur einen zivilen Hintergrund aufweist (wie die Athener), wird lächerlich gemacht und als mutmaßlicher Verräter vorgeführt. Wie man hier Helden, die für die "Freiheit" eintreten (als Abgeordnete eines Sklavenhalterstaates) sehen kann, weiß ich nicht. Am Ende wirkt der Monsterstaat noch verlockender als der Spartaner-Staat.
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                Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                Ich wage zu bezweifeln, dass man irgendwo einen griechischen Historiker findet, der Xerxes als metrosexuellen 3 Meter-Mann mit Piercing-Wahn beschreibt. Ich zweifle ferner daran, dass der Film mit bewusster Überzeichnung eine Art Botschaft über Entfremdung in der geschichtlichen Überlieferung abliefern wollte. Warum nehmen sie eigentlich überhaupt Waffen mit? Ihre Sixpacks scheinen sie gut statt eines Körperpanzers zu schützen, warum sollen sie dann nicht auch Blitze aus ihren Händen schießen können?
                Es geht nicht darum wie ein Historiker etwas sieht. Es geht darum wie historische Geschichten durch die Überlieferungen in Legenden verwandeln. Der ganze Film wird eingeklammert in die Erzählung und die Übertreibung der Taten durch den Erzähler. Schon er neigt zu Übertreibungen, aber in seiner Wortwahl lässt er viel Spielraum für die eigene Fantasie. Der Film zeigt eher wie sich seine Zuhörer (vor der Endschlacht) die Ereignisse vorstellen. Die Geschichte ist spartanische Propaganda um die Soldaten vor der entscheidenden Schlacht zu motivieren.



                Wo siehst du Helden? Ich sehe einen Haufen Faschisten, der auszieht alles Minderwertige in der Welt auszulöschen. Jeder der gegen eine kriegerische Lösung ist oder auch nur einen zivilen Hintergrund aufweist (wie die Athener), wird lächerlich gemacht und als mutmaßlicher Verräter vorgeführt. Wie man hier Helden, die für die "Freiheit" eintreten (als Abgeordnete eines Sklavenhalterstaates) sehen kann, weiß ich nicht. Am Ende wirkt der Monsterstaat noch verlockender als der Spartaner-Staat.
                Für die Spartaner war Leonidas ein Held. Obwohl er keine Chance gegen die Übermacht der Perser hat, so stellt er sich ihnen bis zum bitteren Ende entgegen. Die Geschichte wird aus ihrer Perspektive erzählt und ist durchzogen mit ihren Wertvorstellungen, die für uns natürlich merkwürdig erscheinen.

                Die Spartaner sehen sich selbst als Krieger, sie handeln demnach, aber es ist nicht so, dass die Spartaner ausziehen um alle Minderwertigen auszulöschen. Sie wollen ihre Heimat vor einer ausländischen Invasion bewahren. Und auch die Athener werden nicht als mutmaßliche Verräter vorgeführt. Leonidas führt ihnen lediglich vor Augen, dass die Spartaner eben reine Krieger sind und keine Zivilisten die im Ernstfall zu Soldaten werden. Von Verrat spricht niemand, auch nicht als die Athener die Gruppe verlassen.

                Leonidas sieht alles streng militärisch. Er setzt daher die Athener nicht an der Front ein, sondern lässt sie die Flanke bewachen. Genau das gleiche macht er mit dem Buckeligen. Leonidas macht sich nicht über lustig, er weist nur darauf hin, dass er ungeeignet für den Kriegseinsatz ist und die ganze Schlacht gefährden könnte.

                Und der Freiheitsbegriff hatte damals natürlich eine andere Bedeutung als heute. Wieso du dich daran jetzt aufhängst entzieht sich mir völlig. Sklaverei war damals leider völlig normal, aber das heißt nicht, dass die Spartaner keinen Sinn für Freiheit haben und diese Vorstellung verteidigen wollen.
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                  Erstmal Amen zu Skeletors Beitrag.
                  "300" hat wohl in keinster Weise eine Bildungshintergrund, so wie ihn Kenner versucht, die ganze Zeit zu kritisieren. Außerhalb Europas waren die Thermopylen bis dato kaum bekannt und dann hat man eben eben eine Hollywoodverfilmung dieser Legende gemacht. Es ist zweifelhaft, ob die Mehrzahl der Konsumenten diesen Film nun als beinharte und unumstößliche Geschichtslektion ansehen und sich verinnerlichen. In dem Fall sollte man vielleicht doch auf diesen Streifen verzichten und den History-Channel einschalten...
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                    Im Grunde ist 300 wie eine Verfilmung dieser klingonischen Heldenlieder aufgebaut.

                    Wie man das mit der Realität verwechseln kann ist mir schleierhaft.
                    Es wird doch mehr als deutlich, dass man hier in einer Heldenlegende drin ist, die von einem Krieger an seine Mitkrieger kurz vor der Schlacht erzählt wird. So etwas wie ein Märchen, nur mit einer historischen Grundlage. Und wenn da der Märchenerzähler von Monstern erzählt, von denen er angegriffen worden sei, dann werden sie eben als Monster inszeniert. Dass es keine Monster waren, dürfte ja wohl jedem vernünftigen Menschen klar sein, genauso wie der Nachbar beim Angeln nicht mit einem Fünf Meter großen Fisch kämpfte, sondern womöglich einem fünf Zentimeter langen Fisch am Haken hatte.

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                      Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                      Für die Spartaner war Leonidas ein Held. Obwohl er keine Chance gegen die Übermacht der Perser hat, so stellt er sich ihnen bis zum bitteren Ende entgegen.
                      Das Problem ist das Leonidas und seine Mörderbande für den Zuschauer die Helden sein sollen. Durch den Abschied von Leonidas Frau, durch den Tod des Sohnes von Leonidas Adjutanten etc. wird Mitleid für die Schurken geweckt, die eben nicht in den Krieg ziehen, weil sie an der Freiheit ihres Volkes interessiert wären, sondern weil es sie schlicht aufgeilt ungestraft zu metzeln. Sie sind Parasiten, die keiner regulären Arbeit nachgehen, die aber auch noch nie in einem Krieg waren. Xerxes Vorstoß ist das einzige, was ihrer primitives Existenz Bedeutung verleiht.

                      Die Geschichte wird aus ihrer Perspektive erzählt und ist durchzogen mit ihren Wertvorstellungen, die für uns natürlich merkwürdig erscheinen.
                      Als Helden sollen ihre Wertvorstellungen zumindest teilweise gebilligt werden. Das Szenario ist ja so aufgebaut, dass die Zivilisation von Monstern zerstört wird, wenn man nicht auf den spartanischen Kriegergeist baut.

                      Und auch die Athener werden nicht als mutmaßliche Verräter vorgeführt. Leonidas führt ihnen lediglich vor Augen, dass die Spartaner eben reine Krieger sind und keine Zivilisten die im Ernstfall zu Soldaten werden.
                      Das ist schon sehr herablassend, wie sie den "Kinderliebhabern" verklickern, dass sie keine richtigen Soldaten seien. Dabei dürfte die militärische Erfahrung bei den Spartanern nicht stärker ausgeprägt sein als bei den Athenern ... ok, Korrektur: In diesem Universum haben sie gewiss schon Kampferfahrungen gegen Orkarmeen gesammelt.

                      Genau das gleiche macht er mit dem Buckeligen. Leonidas macht sich nicht über lustig, er weist nur darauf hin, dass er ungeeignet für den Kriegseinsatz ist und die ganze Schlacht gefährden könnte.
                      Seine Männer hätten den Krüpel doch am liebsten die Klippen runtergeschmissen. Es wird auch noch extra betont, dass er unter normalen Umständen längst getötet worden wäre. Aber natürlich bedeutet körperliche Minderwertigkeit in einem solchen Film letztendlich auch moralische Minderwertigkeit, so dass es klar ist, wer am Ende der Verräter sein wird.

                      Und der Freiheitsbegriff hatte damals natürlich eine andere Bedeutung als heute. Wieso du dich daran jetzt aufhängst entzieht sich mir völlig. Sklaverei war damals leider völlig normal, aber das heißt nicht, dass die Spartaner keinen Sinn für Freiheit haben und diese Vorstellung verteidigen wollen.
                      Es ist zur Zeit gang und gäbe, morderne Vorstellungen zurückzuprojezieren oder historische Personen (sofern sie nicht erfunden sind) nur selektiv zu zeigen. Da schwadroniert etwa Alexander über die Torheit von Aristoteles von "natürlichen Sklaven" auszugehen und Luther tritt natürlich in keinem Film als Antisemit auf. Diese Herangehensweise kann man natürlich auch kritisieren und in vielen Fällen gefällt mir so etwas auch nicht, aber man kann es machen. Das Problem von 300 ist nicht unbedingt seine "Ehrlichkeit" sondern die Tatsache, dass man die Spartaner trotzdem in der Heldenrolle lässt. Das funktioniert nicht, weil sich niemand mit solchen Schurken identifizieren kann. Ein Maximus oder ein Wallace werden in der gezeigten Form hingegen nie existiert haben, aber man kann sich mit ihnen und ihren Beweggründen leicht anfreunden.

                      Zitat von burpie Beitrag anzeigen
                      "300" hat wohl in keinster Weise eine Bildungshintergrund, so wie ihn Kenner versucht, die ganze Zeit zu kritisieren.
                      Ich erwarte doch keinen Bildungshintergrund. Ich erwarte wohlgleich eine annehmbare Botschaft. "Faschismus ist cool, wenn man die Welt dadurch von Monstern retten kann", ist als Botschaft für mich nicht hinnehmbar.

                      Es ging außerdem nicht um historische Fehler, sondern darum dass die Welt nicht nur historisch, sondern auch physikalisch nicht unsere Welt ist (weil es dort weder Monster noch exotische Physik gibt).Wenn die Welt also im Märchenland spielt, verstehe ich nicht wieso man noch historische Settings suggeriert. Dann kann man gleich Hexen und Zauberkräfte usw. einbauen. Aber gut, der Punkt ist sicherlich eine Geschmackssache. Wenn es Leute akzeptieren, wenn historische Fakten getürkt werden (und als Freund von Filmen wie Gladiator und Braveheart gehöre ich sicherlich auch dazu), gibt es sicherlich auch Leute, die keine Probleme haben, wenn Naturwissenschaft und Logik gleich mit aufgegeben werden. Das ändert alles nichts an der Botschaft des Films und ich sehe nicht, wie der Comic-Hintergrund daran etwas ändern würde. Man nehme den Propagandafilm "Kohlberg" , bügele ihn ein bisschen mit Farbe und CGI auf, gebe den Franzosen ein monsterhaftes Aussehen sowie den Preußen Modelgesichter und schreibe im Vorspann, dass der Film von einem Comic motiviert sei. Ist der Film jetzt plötzlich cool, künstlerisch ansprechend und eine tolle Unterhaltung? Ich hoffe nicht!
                      I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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                        Wenn Du diese Botschaft(en) in diesem Film siehst, dann hast Du ihn einmal gesehen und empfiehlst ihn eben nicht weiter. Durch Deine Kenntnisse der wahren und historischen Hintergründe, sowie Deiner ethisch-moralischen Einstellung ist dies völlig okay.
                        Andere Leute konsumieren ihn einfach und sehen sich am nächsten Tag einen anderen Film an. Ebenfalls okay.
                        Die Anzahl derer, die mit "Kohlberg" etwas anfangen können, halte ich für verschwindend gering und von daher ist das als Beispiel vllt weniger geeignet. Und es ist keine Comicverfilmung.
                        Zum anderen - eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit jeglicher Art kann durchaus interessantes zu Tage fördern. Und selbst wenn ein Propagandafilm aufgebügelt werden sollte - hältst Du alle Zuschauer für völlig verblödete und nicht selbstreflektierende Schafe?
                        "300" hat weder die Filmgeschichte noch die Weltgeschichte noch das Denken der Zuschauer in den Grundfesten erschüttert.
                        Wenn ich Dein Posting richtig deute, magst Du "Gladiator" und "Braveheart"?
                        Ersteres war ein Versuch, die Sandalenfilm wieder aufleben zu lassen und hatte nur einen ganz allgemeinen historischen Hintergrund. Zweiteres hat zwar einen konkreten historischen Hintergrund, aber der wurde zur besseren Verfilmbarkeit und um der Optik willen dermaßen verbogen, dass er kaum besser als Frank Millers Film ist...
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                          Außerhalb Europas waren die Thermopylen bis dato kaum bekannt und dann hat man eben eben eine Hollywoodverfilmung dieser Legende gemacht.

                          Falsch, jeder der sich für geschichte interessiert hat es schon gelesen oder gehört, mit durch und oder aber über direkten umwegen ect bla bla... sogar die samurai wussten das...


                          Das Problem ist das Leonidas und seine Mörderbande für den Zuschauer die Helden sein sollen. Durch den Abschied von Leonidas Frau, durch den Tod des Sohnes von Leonidas Adjutanten etc. wird Mitleid für die Schurken geweckt, die eben nicht in den Krieg ziehen, weil sie an der Freiheit ihres Volkes interessiert wären, sondern weil es sie schlicht aufgeilt ungestraft zu metzeln. Sie sind Parasiten, die keiner regulären Arbeit nachgehen, die aber auch noch nie in einem Krieg waren. Xerxes Vorstoß ist das einzige, was ihrer primitives Existenz Bedeutung verleiht.
                          Es ist kein problem, es ist realität und es ist die wahrheit das es helden sind, was da geschah, ist aus der sicht derrer ok, man kann es doch nicht mit heutigen werten vergleichen und darüber urteilen!?

                          die griechen haben sich verteidigt und Xerxes hat "auf maul" bekommen und die haben es nicht geschaft über hundert jahre die griechen zu erobern, daher und aus sicht von damals ja "monster", frag mal nen juden was ein nazi ist für ihn, oder nen russen, oder ne frau die vergewaltigt wurde, der die tätter monster... oder waren es kleine bunte karnickels mit badenhosen und so süüüss. Und ja es waren 300 und noch 1000 griechen die eigentlich da waren in den letzten 3-4 tagen. Der film ist märchen und hat gewisse geschichtliche momente die der wahrheit entsprechen, wer sich für die ganze warheit interessiert der soll geschichte lernen..

                          wenn ich hier lese wie "engstirnig" und womit man eien film vergleicht und was mann alles weiss was so in den letzten milliarden von jahren passiert ist, respeckt. In 100 jahren werden die nachkommen über uns herfallen und alles leugnene was wir je waren....


                          LG

                          Qdataseven

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                            Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                            Das Problem ist das Leonidas und seine Mörderbande für den Zuschauer die Helden sein sollen.
                            Ich bin mir da nicht sicher, ob die unbedingt für den Zuschauer die Helden sein sollen. Der Film möchte aber durch die Szenen mit Leonidas Frau und seinem Sohn klar Sympathien für Leonidas entwickeln. Im Comic wird Leonidas hingegen weniger "sympathisch" dargestellt.

                            Durch den Abschied von Leonidas Frau, durch den Tod des Sohnes von Leonidas Adjutanten etc. wird Mitleid für die Schurken geweckt, die eben nicht in den Krieg ziehen, weil sie an der Freiheit ihres Volkes interessiert wären, sondern weil es sie schlicht aufgeilt ungestraft zu metzeln.
                            Diese Interpretation halte ich für etwas gewagt. Sie kann aber durchaus zutreffen.

                            Sie sind Parasiten, die keiner regulären Arbeit nachgehen, die aber auch noch nie in einem Krieg waren. Xerxes Vorstoß ist das einzige, was ihrer primitives Existenz Bedeutung verleiht.
                            Was bei Soldaten schonmal vorkommen soll.

                            Als Helden sollen ihre Wertvorstellungen zumindest teilweise gebilligt werden. Das Szenario ist ja so aufgebaut, dass die Zivilisation von Monstern zerstört wird, wenn man nicht auf den spartanischen Kriegergeist baut.
                            Nicht wirklich. Dass die Spartanische Ideologie barbarisch ist, wird eigentlich sehr gut am Anfang des Films deutlich als der junge Leonidas in der Wildnis ausgesetzt wird. Irgendwie erinnert mich die Disskussion hier an die Kontroverse um "Starship Troopers", welcher eine hervorrangender Propaganda-Film ist. Beide setzen aber vorraus, dass man den gezeigten Heldenmut usw. kritisch hinterfragt. Aber zugegeben, Starship Troopers gelingt dies eher als es bei "300" der Fall ist.



                            Das ist schon sehr herablassend, wie sie den "Kinderliebhabern" verklickern, dass sie keine richtigen Soldaten seien. Dabei dürfte die militärische Erfahrung bei den Spartanern nicht stärker ausgeprägt sein als bei den Athenern ... ok, Korrektur: In diesem Universum haben sie gewiss schon Kampferfahrungen gegen Orkarmeen gesammelt.
                            Es sind Arkadier und keine Athener die Leonidas beistehen.



                            Seine Männer hätten den Krüpel doch am liebsten die Klippen runtergeschmissen. Es wird auch noch extra betont, dass er unter normalen Umständen längst getötet worden wäre. Aber natürlich bedeutet körperliche Minderwertigkeit in einem solchen Film letztendlich auch moralische Minderwertigkeit, so dass es klar ist, wer am Ende der Verräter sein wird.
                            Wobei du das doch eigentlich begrüßen müsstest, schließlich sind die Spartaner selbst Schuld am Verrat. Und wie du selbst feststellst, gibt es genug Szenen im Film in denen sich die Spartaner für uns merkwürdig verhalten und auch moralisch verwerflich. Durch die Übertriebung der Geschichte wird dies mehr als deutlich und kann daher als kritischer Ansatz angesehen werden. Zumindest der Comic lässt die Spartaner weitaus unsympathischer agieren.

                            Es ist zur Zeit gang und gäbe, morderne Vorstellungen zurückzuprojezieren oder historische Personen (sofern sie nicht erfunden sind) nur selektiv zu zeigen. Da schwadroniert etwa Alexander über die Torheit von Aristoteles von "natürlichen Sklaven" auszugehen und Luther tritt natürlich in keinem Film als Antisemit auf. Diese Herangehensweise kann man natürlich auch kritisieren und in vielen Fällen gefällt mir so etwas auch nicht, aber man kann es machen. Das Problem von 300 ist nicht unbedingt seine "Ehrlichkeit" sondern die Tatsache, dass man die Spartaner trotzdem in der Heldenrolle lässt. Das funktioniert nicht, weil sich niemand mit solchen Schurken identifizieren kann. Ein Maximus oder ein Wallace werden in der gezeigten Form hingegen nie existiert haben, aber man kann sich mit ihnen und ihren Beweggründen leicht anfreunden.
                            Aber ist das nicht genau der falsche Ansatz? Filme wie Gladiator oder Braveheart übertreiben in ihrer Darstellung nicht. Die "Helden" gehen am Ende in den Märtyrer-Tod und warum? Nicht weil sie etwa für eine bessere Weltordnung eintreten. Sowohl Maximus und Wallace leben nach dem Motto "Auge um Auge, Zahn und Zahn". Ihre Hauptmotivation ist schlicht und einfach Rache für den Tod ihrer Familien. Der Begriff "Freiheit" steht in beiden Filmen auch nicht für eine übergeordnete höhere Moral, sondern nur für die Unabhängigkeit von einem Aggressor.

                            Gerade "Braveheart" und "Gladiator" empfinde ich als sehr bedenkliche historische Filme. Beide Filme verzichten auf die Übertreibung. Es wird zu keinem Zeitpunkt ersichtlich, dass man es hier mit einer geschönten Darstellung der Geschichte zu tun hat. Ich halte diese Filme daher für bedenklicher oder geschichtsverklärender als ein Film wie "300" bei dem von Anfang an klar ist, dass das im Film Beschriebene kein Abbild von historischen Ereignissen ist. Durch die Übertreibung wird der Zuschauer zu jedem Zeitpunkt des Films damit konfrontiert. Dadurch wird der Zuschauer gleichzeitig auch animiert das gezeigte zu hinterfragen. Dies setzt aber auch ein Mindestmaß an Film- und Geschichtskompetenz vorraus.

                            Ich erwarte doch keinen Bildungshintergrund. Ich erwarte wohlgleich eine annehmbare Botschaft. "Faschismus ist cool, wenn man die Welt dadurch von Monstern retten kann", ist als Botschaft für mich nicht hinnehmbar.
                            Das ist der Crux an der Sache. Wer solche Filme wörtlich nimmt und nicht fähig ist den Inhalt zu hinterfragen, der könnte zu diesem Schluss kommen. Frag mal Verhoeven wie lange er sich wegen Starship Troopers verteidigen musste, weil einige Medien seinen Film einfach wörtlich genommen haben.

                            Wenn man Faschismus in einen Film einbaut, dann ist das ohne Frage eine Gratwanderung. Verhoeven inszenierte mit Starship Troopers einen fragwürdigen Krieg, er übertrieb maßlos um die Absurdität von Propaganda deutlich zu machen. Aber das verlangt, dass das Publikum mitdenkt und es besteht immer die Gefahr, dass es irgendwer falsch versteht. "300" ist in der Hinsicht nicht viel anders. Der Film geht einen anderen Weg, der noch etwas schwieriger zu durchschauen ist. Wahrscheinlich deshalb deine Aufregung über den Film.


                            Es ging außerdem nicht um historische Fehler, sondern darum dass die Welt nicht nur historisch, sondern auch physikalisch nicht unsere Welt ist (weil es dort weder Monster noch exotische Physik gibt).Wenn die Welt also im Märchenland spielt, verstehe ich nicht wieso man noch historische Settings suggeriert.[/QUOTE] Man "suggeriert" hier kein historisches Setting. Die Übertreibung soll doch genau das verhindern.
                            "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
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                              Mit "Starship Troopers" kann man "300" IMO nicht vergleichen. ST ist eine Satire. "300" will schlicht und einfach "cool" sein. Wobei ich sagen muss, so wenig mir "300" eigentlich gefällt (siehe mein Posting irgendwo im Tread), im rauschigen Zustand ist er doch ganz witzig .

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                                Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                                Mit "Starship Troopers" kann man "300" IMO nicht vergleichen. ST ist eine Satire. "300" will schlicht und einfach "cool" sein. Wobei ich sagen muss, so wenig mir "300" eigentlich gefällt (siehe mein Posting irgendwo im Tread), im rauschigen Zustand ist er doch ganz witzig .
                                Starship Troopers versucht auch "cool" zu sein. Allerdings ist mir auch klar, dass ST im Vergleich mit 300 einen anderen Ansatz verfolgt Durch die Übertreibung in beiden Fällen wird eigentlich sofort klar, dass das nicht ernst zu nehmen ist.
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