Goldene Himbeere 2016

[Skeletor]

Also ein bisschen wie Bruce Wayne?

Bruce Wayne hat sein Geld allerdings geerbt und hat es dann nur noch in seiner Firma verwalten lassen. Großer Unterschied.

Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich Jupiter Ascending wirklich furchtbar fand. Die Story war einfach sowas von Müll und Channing Tatuum auf seinen Hover-Rollschuhen sah unglaublich dämlich aus. Eddie Redmayne war furchtbar in dem Film und Mila Kunis bekommt rein gar nichts zu tun und bleibt eigentlich nur ein McGuffin, welches entweder geheiratet, hintergangen oder umgebracht werden muss. Ich hätte den wohl zu Hause aufgrund seiner Dämlichkeit aus gemacht, wenn ich den nicht im Flieger aufgrund mangelnder Auswahl geguckt hätte. Ich denke Jupiter Ascending gehört mit Recht zu den schlechtesten Filmen des letzten Jahres. Wer dafür ein Produktionsbudget von 176 (!!!!) Millionen Dollar zur Verfügung gestellt hat wird wohl mittlerweile keinen Job mehr haben.

[Sternengucker]

Auch die Botschaft ist fragwürdig: Es ist in Ordnung, wenn ein Typ dich stalkt und missbraucht, macht nichts, solange er steinreich und geil ist.

Ist das nicht im Grunde die gleiche Message wie bei Twilight? (k/a ob es da bis zum Missbrauch kommt oder es vorher schon die unsterbliche Liebe zum Ex-Stalker wird) Der wurde deswegen doch auch schon von schmachtenden Massen weiblicher Überzeugung bejubelt... Ob Shades es noch auf vier Sequel Filme bringen wird ist jetzt wohl noch nicht abzusehen, bei den Büchern sind es aber schon 2 oder so Nachfolgebände... glaube ich?


James Bond in den Büchern ist ja auch kein Geheimagent (oder "Spion") in dem Sinn wie wir das Wort heute verstehen und die Filme es durch fortlaufende Flanderisierung geprägt haben. Mehr das britische Äquivalent zu den Special Agents von FBI oder "Navy CIS", also ein besserer Polizist im Staatsdienst der organisiertes Verbrechen und internationale Kriminalität (nur am Rande mit Terroristen oder Spionageringen verwandt) bekämpfen soll und wegen der Gefahr und Bedrohungseinschätzung eben die berühmte "Lizenz zu töten" hat. Die überwiegende Mehrzahl seiner Einsätze beschäftigt sich mit Mafiosi oder größenwahnsinnigen Milliardären die gewaltige Verbrechen planen um noch reicher zu werden (Goldfinger und der Kerl aus Moonraker)
Lustigerweise wurde sein bekanntester Gegner, Blofeld mit seiner SPECTRE Organisation erfunden weil Fleming schon in den Sechzigern ein baldiges Ende des Kalten krieges befürchtete und darum keine Staatsapparate direkt als Gegner involviert sehen wollte, Wäre ja peinlich wenn der Film zum Buch erscheint nachdem der mögliche Gegner Sowjetunion im realen Leben kein Feind mehr ist.

[Psycho hd]

Also ein bisschen wie Bruce Wayne? Ich weiß nicht ob fantasymäßig erfolgreiche, begabte Charaktere wirklich das größte Problem sind, in einem Streifen, der ein Buch adaptiert, das hauptsächlich Tagtraumphantasien befriedigen soll. Die Anzahl der Charaktere mit lächerlich tollen Eigenschaften in mindestens einem Bereich ist im Romanzengenre genauso hoch wie im Actiongenre, und gehören zu beiden Genres einfach dazu.

Nun, ich würde eine Romanze durchaus um einiges realitätsnäher einstufen als einen DC/ Marvel-Comicfilm und selbst Bruce Wayne hat nur geerbt, wie Skeletor schon sagte.

Wer will denn auch lesen/sehen, wie sich zwei Normalos nudeln? Sex alleine genügt beim hauptsächlich weiblichen Zielpublikum nicht zum Interesse.

Klar haben fiktive Figuren immer was Außergewöhnliches an sich, aber man muss es ja nicht gleich übertreiben, ein wenig glaubwürdig sollte es schon sein.

Ist das nicht im Grunde die gleiche Message wie bei Twilight?

Habe nur Teil 1 gesehen und das ist schon eine Weile her.

[Moogie]

Nun, ich würde eine Romanze durchaus um einiges realitätsnäher einstufen als einen DC/ Marvel-Comicfilm

Dann liest du nicht die richtigen Romanzen. Das ist keine Rom-Com, oder ein sentimentaler Liebesfilm. Im Literaturgeschäft nennt man das ganz abfällig "Nackenbeißer" (oder "Bodice Ripper" im Englischen). Bei den Romanzen aus der Ecke, aus der die Vorlage von 50 Shades of Grey stammt, geht es um Triebbefriedigung. Der überhöhte, perfekte Partner, der mit der Dame seines Herzens teils fragwürdig umgeht (in dem Maße, dass ein normaler Mensch die Polizei rufen würde), ist ein Fetisch, und würde ohne die Übertreibung nicht funktionieren. Der Hauptfetisch bei 50 Shades of Grey sind auch nicht die einzelnen Sexpraktiken (sonst hätte die Autorin da besser recherchiert, bzw. wahrscheinlich gar nicht erst recherchieren müssen), sondern das Beziehungsgefälle zwischen Ana und Christian, dem perfekten Versorger und Beschützer, der tatsächlich an Kontrollwahn leidet. Wenn er sein Vermögen nicht selbst verdient hätte wäre das ein Makel, und zwar einer, den die Protagonistin nicht mit ihrer Anwesenheit oder körperlichen Zuwendung ausgleichen kann.

Mir persönlich liegt das Genre nicht sonderlich nahe, weil sich mir bei Charakteren wie Christian Grey die Haare sträuben, und ich die Ursachen dieses Fetisches für ein Relikt aus vergangenen Zeiten halte, aber ich hab aus reiner Neugier schon die ein oder andere Sekundärliteratur zum Thema gelesen, und solche Übertreibung ist definitiv ein Teil davon. (Sehr lustig, sympathisch und mit viel Liebe aufbereitet übrigens im knallig pinken Werk "Beyond Heaving Bosoms", k. A. ob da eine Übersetzung von existiert, aber es ist sowohl gewollt amüsant und ironisch als auch informativ. Allerdings nichts für Minderjährige - hauptsächlich aufgrund der "Choose Your Own Adventure"-Sektion im Anhang, in der sich der Leser durch die gängigen Klischees knattern darf. )

Schau dir mal die Vorlage der TV Serie "Outlander" an. Das hat schon seinen Grund, warum die Protagonistin mit einem Laird, der in der gesellschaftlichen Hierarchie ganz oben steht, in der Kiste landet, und nicht mit Dorfbewohner #3. Und der Typ ist dann noch so unglaublich heiß und stolz, dass ihn sogar der Bösewicht nudeln will (SPOILERwas der Held dann auf schamvolle Weise noch irgendwie anregend findet, wenn er schließlich von selbigem vergewaltigt wird. Beherrschungsphantasien, die mit rabiatem Sex bis zur Vergewaltigung als der ultimativen Form von Inbesitzname und Autonomieverlust einhergehen, sind untrennbar mit dem gesamten Genre verbunden. Die Tatsache dass Christian Grey sein Vermögen in so jungem Alter selbst verdient hat, macht ihn zum ultimativen Herrschaftsfetisch. Nur die Heldin kann im Laufe der Trilogie seine geheimen Schwächen entdecken, die sie durch ihre intime Beziehung heilen kann).

Der Charakter mag dir ruhig übertrieben vorkommen, aber im Falle von 50 Shades of Grey ist er kein Bug, sondern ein Feature. Es dürfte eher das Programm sein, dass dir nicht liegt? (Und das vermutlich völlig zu Recht! )

[Karl Ranseier]

Wie zum Geier ist denn Pixels ungeschoren davon gekommen? Da muss doch irgendwo ein Fehler im System sein. Man hätte zumindest eine weitere Katagorie auflisten können, in der dann Pixels gewinnt als klar war, daß der in den anderen Kategorien doch noch getoppt wird....

[Moogie]

Das frag ich mich allerdings auch. Ich meine, die Filme, die was gewonnen haben, waren allesamt nicht gut, aber dass Pixels leer ausgegangen ist, hat mich doch sehr überrascht. Zumindest eine Kategorie hätten sie dem Unfug gönnen können. Die können doch nicht meinen Sandler hätte schon genug Himbeeren und es wäre an der Zeit Neulinge abzustrafen? Solange der noch Filme macht, sind das nicht genug Himbeeren. Eventuell waren sie auch der Meinung, der Preis motiviert ihn am Ende noch?

[roughman]

Ach kommt - sooo schlimm war Pixels auch wieder nicht - klar war es keine meisterhafte Story, aber das war pure Absicht
(wie so oft).
Dagegen sind die anderen Filme sehr ernst dahergekommen und haben elendig versagt.

50 Shades - was will man da sagen - Fanfiction die auf Twilight beruht, einer Filmreihe die auch schon sehr geschwächelt hat.
(Reicher Schnösel und naives Unterschichtmädl spielen Firetruck-Game mit Happy End)
Fantastic 4 - hat den selben Fehler gemacht wie viele Serien und Filme davor: jüngere Charaktere machen einen Film nicht besser - im Gegenteil.
(Was kommt als nächstes? Baby-Avengers?)

[Psycho hd]

Dann liest du nicht die richtigen Romanzen. Das ist keine Rom-Com, oder ein sentimentaler Liebesfilm. Im Literaturgeschäft nennt man das ganz abfällig "Nackenbeißer" (oder "Bodice Ripper" im Englischen). Bei den Romanzen aus der Ecke, aus der die Vorlage von 50 Shades of Grey stammt, geht es um Triebbefriedigung. Der überhöhte, perfekte Partner, der mit der Dame seines Herzens teils fragwürdig umgeht (in dem Maße, dass ein normaler Mensch die Polizei rufen würde), ist ein Fetisch, und würde ohne die Übertreibung nicht funktionieren...

So gesehen, ergibt die Sache dann ja doch einen gewissen Sinn.

[Karl Ranseier]

Ach kommt - sooo schlimm war Pixels auch wieder nicht - klar war es keine meisterhafte Story, aber das war pure Absicht
(wie so oft).
Dagegen sind die anderen Filme sehr ernst dahergekommen und haben elendig versagt.

Ja, aber Pixels hat sogar dabei versagt, sich selbst nicht ernstzunehmen, was den "Humor" angeht. Dazu kam dann noch die teilweise schlampige Recherche.