Ankündigung
Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
Willow, Andrew, Larry - (Homo)sexualität im Buffyverse
Einklappen
X
-
Da ich das hier grad lese vielleicht ein kleiner Nachtrag zu Andrew, da es da ja verschiedene Meinungen gab. In Staffel 10 hat er sein Coming Out vor den anderen Scoobies. Das ist also mittlerweile offiziell. Xander macht noch mit Dawn rum...
-
Wenn man eine lesbische Schwester hat, die 1990 ihr Coming Out hatte und man hat eine Zeitmaschine und reist nach 1988 zurück, hält man seine Schwester dann für heterosexuell? Oder sagt man dann "Ich weiß was, was du nicht weißt?"
@Souvereign: Ich habe hier in diesem Thread vor zehn Jahren geschrieben, dass Whedon entweder für Sander oder Willow ein Coming Out wollte, an die Quelle kann ich mich nicht mehr erinnern.(The Martian hat es auch geschrieben, lol).
Willow wurde ansonsten als übergepasstes braves Mauerblümchen mit rosa Blümchenkleidung dargestellt, welches ein bisschen nerdy ist und dann ganz zärtlich etwas mit dem Oz anfängt. Der fährt dann irgendwann nach Indien, weil er ein Werwolf ist und sein Darsteller was anderes machen wollte. Weitere Erfahrung hatte sich nicht, sie hatte noch was mit einem Computerdämon, aber das hat nicht lange gehalten.
Einen Kommentar schreiben:
-
Zitat von Vere Athor Beitrag anzeigenIch mache derzeit ein Wiedersehen mit Buffy (verblüffend, wie gut die Serie gealtert ist). Meiner Einschätzung nach ist Willow mindestens bis zum Ende der zweiten Staffel eindeutig "straight". Ob die Entwicklung zu gay von vorneherein geplant war, weiss ich aber nicht.
Bei Buffy ist denn wohl zu vermuten, dass man die Figur der Willow nicht von Anfang an als Homosexuell angelegt hat, sich dann aber im Laufe der Serie zu dem Schritt antschlossen hat. Und wie gesagt, schlecht war es ja nicht und in der Darstellung angenehm unaufgeregt. Solche Figuren waren zu der Zeit einfach wichtig und auch richtig. Und es ist auch belegbar, dass so ein Coming Out selbst für einen selbst abrupt erfolgen kann. Ob wir aber da heute noch die Wahrheit hinter dier Änderung des Charakters herausfinden können, vermag ich nicht zu sagen.
Edit:
Ok, ich hab mal in der englischen wikipedia zu Willow gelesen.
Wie vermutet war ihr Coming Out nicht von Anfang an beabsichtigt sondern wurde als Idee während Staffel 3 entwickelt und dann in Staffel 4 vollzogen. Die Beziehung ist aber in jedem Fall bemerkenswert als erst langlebige gleichgeschlechtliche Beziehung in einer US-Show. Es hat wohl vorher schon mehrere homosexuelle Charktere gegeben, aber nie solche mit einer dauerhaften on-screen Beziehung.
Interessanterweise gab es wohl einige Proteste, als Willow damals die Beziehung zu Tara begann (man meinte, es würde der Figur schaden, weil sie ihren männlichen Partner einfach sitzen ließ) - und noch viel schlimmere Proteste, als man dann Tara ein paar Staffeln später umbrachte (man unterstellte den Machern dann ernsthaft Homophobie).Zuletzt geändert von Souvreign; 19.12.2016, 18:10.
Einen Kommentar schreiben:
-
Ein Gast antworteteWhedon wollte wohl von Anfang an einen homosexuellen Charakter, wusste aber nicht ob es Willow oder Xander sein soll. Darum findet man für beides dann ein paar vorsichtige Andeutungen.
Einen Kommentar schreiben:
-
Ich mache derzeit ein Wiedersehen mit Buffy (verblüffend, wie gut die Serie gealtert ist). Meiner Einschätzung nach ist Willow mindestens bis zum Ende der zweiten Staffel eindeutig "straight". Ob die Entwicklung zu gay von vorneherein geplant war, weiss ich aber nicht.
Einen Kommentar schreiben:
-
Ich habe Buffy seinerzeit nur sehr sporadisch gesehen, aber Willow gehörte zu meinen Lieblingscharakteren und ich empfand es als sehr angenehm, dass man ihre Homosexualität als etwas natürliches dargestellt hat. Und in der Erinnerung war es auch nicht aufdringlich oder besonders plakativ. In den gut 15 plus x Jahren seit damals hat sich in der Gesellschaft auch einiges geändert und wir müssen uns schon klar machen, dass solche gleichgeschlechtlichen Paare im TV damals noch etwas besonderes waren - vor allem in den prüden USA. In dem Zusammenhang sind denn auch die schwammigen Aussagen des einen Autors zu verstehen, der es so formuliert, dass alles schön vage bleibt. Und das war in den 90ern bei einigen Serien so - allein wenn man das Theater um die eine Homosexuellen-Folge aus DS9 ansieht, wo da so viel verwässert wurde, dass es am Ende kaum mehr als solche durchgeht..
Ansonsten stimme ich Endar vollkommen zu. Ein Coming Out kann auch sehr spät erfolgen, selbst wenn die Person vorher lange heterosexuell gelebt hat. So etwas kann dann auch sehr abrupt passieren.
Natürlich können wir die Frage stellen, ob Willows Coming Out bei Buffy von Anfang an so geplant war. Mangels genauer Kenntnisse der Serie vermag ich es nicht zu sagen. Die Darstellung scheint aber alles andere als unrealistisch.
Einen Kommentar schreiben:
-
Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
Im Dialog mit Kennedy beschreibt Willow das zumindest selbst in der siebten Staffel ähnlich: "It wasn't women, it was woman. Only one." ("The Killer in Me"). Wie gesagt, so etwas kommt schon mal in Serien vor, wenn es keinen Master-Plan gibt.
Hier haben wir das Zitat im Zusammenhang.
Willow: Wait. That's easy? And you just assume that I'm�I'm gay. I mean, presume much?
Kennedy: OK. How long have you enjoyed having sex with women?
Willow: Hey! What you think you have some special lesbidar or something?
Kennedy: OK, you know there's a better word for that, right? Willow: Three years ago. That's when I knew. And it wasn't women, it was woman. Just one.
Willow teilt Kennedy, offensichtlich ihrem neuen Schwarm hier lediglich mit, dass sie bisher erst mit einer Frau den Geschlechtsakt absolviert hat. Das ist nämlich ein Flirtgespräch und Kenndey horcht Willow hier wohl auch aus.
Wie lange hast du schon Sex mit Frauen? -- Ich hatte bisher nur mit einer Frau Sex. (= "Ich bin ein braves Mädchen!") Seit drei Jahren. Und da wusste ich es. Sie sagt im Satz zuvor sogar "That's when I knew", dass ich lesbisch bin.
Und alles im Flirtgespräch.
Wenn sich Willow nicht so deutlich aufs Lesbischsein festgelegt hätte, dann würde ich sie wohl auch für bisexuell halten, aber sie sagt ganz eindeutig.
Nebenbei, "Du hast doch keine Ahnung"-Tiraden sind themenunabhängig nur nervig und bringen keinen argumentativen Wert mit. Ich habe damit auch fertig.
Davon abgesehen mag es dich nerven, aber ich bin eben der Auffassung, dass wer Ahnung von Coming Outs hat, der versteht das Gezeigte auch. Und du hast dich zum Aufklärer erklärt, ich habe mich dann dazu geäußert.
Dass sich Leute in eine Person des gleichen Geschlechts verlieben und dann feststellen, dass sie schwul/lebsisch sind, ist ein ganz normales Coming Out oder dessen Beginn, glaub es mir. Es gibt das natürlich auch andersherum, das ist auch ganz normal. Und dass die manchmal heterosexuelle Beziehungen hatten vorher eben auch.
Und weil das ganz normal ist, macht es die vorigen Staffeln auch nicht unrealistisch.
Und noch zu "Plötzlich": Wie die Mutter von Buffy gestorben ist, hat man auch nicht gesehen. Erst war sie lebending und dann war sie von einer Szene auf die andere eine Leiche. Und alle haben plötzlich gesagt, sie sei gestorben. Aber gesehen hat man es nicht.
Zitat von Whyme Beitrag anzeigenHinweise gab es allerdings auch schon dann - in Form von Vampir-Willow aus der Parallelwelt, die sich sexuell auch für Frauen interessierte. Und wie endar schon geschrieben hat, ist es bis heute in den USA recht typisch, sich erst auf dem College, wo man ein komplett neues soziales Umfeld abseits der eigenen Familie hat, mit der eigenen (sexuellen) Identität zu befassen und sich dann halt auch zu outen.
Willow: (appalled) It's horrible! That's me as a vampire? (Angel closes the door) I'm so evil and... skanky. (aside to Buffy, worried) And I think I'm kinda gay. Buffy: (reassuringly) Willow, just remember, a vampire's personality has nothing to do with the person it was.
Angel: (without thinking) Well, actually... (gets a look from Buffy) That's a good point.Zuletzt geändert von endar; 19.12.2016, 09:02.
Einen Kommentar schreiben:
-
Dass es keine Entwicklung hin zur Willows Coming Out gegeben hat, stimmt nicht. Schon kurz nach ihrer ersten Begegnung in der Folge Hush wird klar, dass Tara etwas besonderes ist, denn der Körperkontakt mit ihr verstärkt Willows eigene magische Fähigkeiten. Über die Magie wird das Verhältnis von Tara und Willow immer enger bis sich Willow schließlich in New Moon Rises zu Tara bekennt (und damit ihr inneres Coming Out beendet). Nur zwei Folgen später in der Folge Primevil gibt sie dann auch Buffy gegenüber zu, mit Tara zusammen zu sein. Und was soll Willow zu Kennedy denn anderes sagen als dass es bisher nur eine Frau war. Tara war halt ihre bis dahin einzige romantische Freundin.
Wir reden auch von einer Serie, die in den späten 90ern spielt. Schwule und Lesben sind noch lange nicht so akzeptiert in der Gesellschaft wie heute. Willow stammt aus einer eher konservativen jüdischen Familie und ist eh schon eine Außenseiterin an der High School. Das ist ein soziales Umfeld, in dem man möglichst nicht auffallen will und jedes Anzeichen dafür, anders zu sein, unterdrückt. Es ist also kein Wunder, dass Willow keinerlei homosexuelle Tendenzen gezeigt hat, bis sie aufs College ging. Hinweise gab es allerdings auch schon dann - in Form von Vampir-Willow aus der Parallelwelt, die sich sexuell auch für Frauen interessierte. Und wie endar schon geschrieben hat, ist es bis heute in den USA recht typisch, sich erst auf dem College, wo man ein komplett neues soziales Umfeld abseits der eigenen Familie hat, mit der eigenen (sexuellen) Identität zu befassen und sich dann halt auch zu outen.
Dem Entstehungszeitraum ist auch die Darstellung der Beziehung zwischen Willow und Tara geschuldet. Homosexuelle Charaktere waren noch selten im Fernsehen Es war zu dieser Zeit und in einer Serie, die sich an ein jüngeres Publikum richtete, so gut wie unmöglich, körperliche Nähe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern darzustellen. Deswegen konnte halt nicht so explzit gezeigt werden, sie sich die Beziehung zwischen Willow und Tara entickelt bis sie schließlich ein Paar werden obwohl die immer größer werdende emotionale Nähe zwischen den beiden durchaus sehen kann.
LG
Whyme
Einen Kommentar schreiben:
-
Zitat von endar Beitrag anzeigenDass sich Willow selbst als Lesbe bezeichnet und von anderen auch so bezeichnet wird, hast du ja sogar selbst festgestellt. Zumal nach Taras Tod eine Beziehung oder Romanze mit dieser Kennedy folgt. In der Realität nenne ich solche Frauen auch lesbisch.).
Denn was David Fury dazu sagt, ist dummes Zeug. Vielleicht ist das Zitat irreführend. Vorstellungen dieser "besonderen speziellen schwulen/lebsischen Liebe, die aber nicht schwul/lesbisch/bisexuell ist" sind schwülstiger, dümmlicher und alberner Kitsch. in der Sexualität auf so eine pseudo-universal/esoterische Ebene gehoben wird. Und zudem etwas, was man in Abwandlung bei der christlichen "Umerziehung" findet. Dort wird das Wort "Liebe" dann halt durch "Lust" ersetzt.
Nebenbei, "Du hast doch keine Ahnung"-Tiraden sind themenunabhängig nur nervig und bringen keinen argumentativen Wert mit. Ich habe damit auch fertig.
Einen Kommentar schreiben:
-
Ich hab' die Serie nicht vor 10 Jahren zulzuletzt gesehen (erst vorgestern bin ich bei der magischen Liebesjacke in Staffel 7 angekommen). Deswegen kläre ich gerne auf: (...)
Denn was David Fury dazu sagt, ist dummes Zeug. Vielleicht ist das Zitat irreführend. Vorstellungen dieser "besonderen speziellen schwulen/lebsischen Liebe, die aber nicht schwul/lesbisch/bisexuell ist" sind schwülstiger, dümmlicher und alberner Kitsch. in der Sexualität auf so eine pseudo-universal/esoterische Ebene gehoben wird. Und zudem etwas, was man in Abwandlung bei der christlichen "Umerziehung" findet. Dort wird das Wort "Liebe" dann halt durch "Lust" ersetzt.
Darüber hinaus gibt es für "Not a gay man but in love with a man" sogar einen Buchmarkt, wo "schwule" Romane von Frauen für Frauen geschrieben werden. Also letztendlich eine sehr ignorante heterosexuelle Angelegenheit aus der Unterhaltungsindustrie und im Falle des Films ein neues Hollywood-Klischee.
Auf dem Schirm ist glücklicherweise nichts davon zu sehen. Da sieht man ein ganz normales Coming Out, trotz der eigenwilligen Ansichten von Fury haben sie es gut hinbekommen.
Dass sich Willow selbst als Lesbe bezeichnet und von anderen auch so bezeichnet wird, hast du ja sogar selbst festgestellt. Zumal nach Taras Tod eine Beziehung oder Romanze mit dieser Kennedy folgt. In der Realität nenne ich solche Frauen auch lesbisch.
Allerdings bräuchte man auch für die "special love" ein Coming Out. Übrigens auch, wenn man bisexuell ist. Und es bleibt auch dann ein Coming Out wenn es nicht problematisiert wird. Die einzigen, die kein Coming Out brauchen, sind mainstream Heterosexuelle. Was einige von ihnen freilich nicht davon abhält, es besser zu wissen als die Schwulen und Lesben selbst.
Ich habe dann aber hier auch fertig, es dreht sich ja entweder nun im Kreis oder um esoterischen Obskuritäten a la Fury.Zuletzt geändert von endar; 16.12.2016, 12:21.
Einen Kommentar schreiben:
-
Ich hab' die Serie nicht vor 10 Jahren zulzuletzt gesehen (erst vorgestern bin ich bei der magischen Liebesjacke in Staffel 7 angekommen). Deswegen kläre ich gerne auf: Ein Coming Out von Willow gibt es nicht. Ihre Beziehung zu Tara wurde diskret angedeutet und erst in späteren Staffeln explizit gezeigt. Freunde und Verwandte werden das in der Zwischenzeit mitbekommen haben, aber wir erfahren nicht wann oder wie. So wie Willow sich plötzlich als lesbisch betitelt, tun das auch alle Anderen. Einer der Schreiber (Fury) hat zu der Zeit übrigens geschrieben, dass die Tara- Beziehung nicht bedeutet, dass Willow lesbisch ist, sondern dass sie einfach eine gleichgeschlechtliche Person liebt ( "Willow didn't TURN GAY. She fell in love with someone who happened to be the same sex.").
Ich schließe mit einer Analogie:
Beim letzten Star Trek-Film gab es viel Geheule darüber, dass Sulu nun plötzlich schwul ist. Obwohl der Charaker nie eine onscreen- Beziehung unterhielt, waren viele (inklusive Takei) der Meinung, das könne man mit etablierten Charakteren nicht machen. Nun stellen wir uns vor, man hätte das mit Kirk gemacht: All die dutzenden Alienfrauen auf der Akademie waren nur Experimente oder Ablenkungsmanöver, um in der Machogesellschaft der Sternenflotte akzeptiert zu werden- nein, der gut Captain hat sich schon immer mehr für männliche Warpgondeln interessiert. Die Drehbuchschreiber wären durch die Mangel genommen worden, dass Orci und Kurtzman im Vergleich als Fanhelden dargestanden hätten. Willow liegt im Spektrum deutlich näher an Kirk als an Sulu.
Einen Kommentar schreiben:
-
Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
Im Bezug auf die Serie macht die Aussage wirklich keinen Sinn.
zunächst einmal zur Serie: Buffy ist eine Serie, in der der Zuschauer in der Regel irgendeine Beobachterposition im Raum hat und dem gezeigt wird, was die Protagonisten sagen und tun. Das ist kein Roman, in dem über mehrere Seiten innere Welten, Gedanken und Wünsche von Buffy, Willow oder Sander ausgebreitet werden können, sondern man muss mit dem umgehen, was gezeigt wird. Dinge sind dann auch mal anders sind, als sie zunächst wirken.
Das ist das Prinzip. Und dieses Prinzip ist an der Realität angelehnt. Da weiß man auch nicht felsenfest, was das Gegenüber wirklich denkt oder ob Liebesschwüre so gemeint sind, wie sie gesagt werden. Da fallen auch mal Leute aus allen Wolken, wenn jemand ein Coming Out hat, weil sie doch so heterosexuell "geschienen" hätten. Das sind in der Regel heterosexuelle Menschen. Die fragen sich dann - wie du - "Wie kann denn xy schwul sein, der hatte doch eine Freundin/ist doch verheiratet!" Das ist naiv, denn es blendet die sozialen Widerstände und Hindernisse aus, die das Coming Out immer noch schwierig macht.
Und wenn es in der Realität durchaus oft(!) vorkommt, dass eine Frau, die 20** noch einen Freund hatte, den sie nach allen ihren Aussagen gegenüber Freunden und ihrem Freund selbst über alles liebte, in nächsten Jahr ihr Coming Out hat.
"ob man nicht doch heterosexuell sein könnte" bezieht sich logisch auf eine Kenntnis, die man hat.
Am Anfang eines jedes Coming Outs steht erstmal eine innere Feststellung oder Vermutung, schwul oder lesbisch zu sein. Eventuell auch nur eine Ahnung, dass man "anders ist als die anderen" aber auf jeden Fall etwas inneres. Und weil es etwas inneres ist, wird es von der Umwelt in der Regel nicht registriert - es ist ein individueller innerer Prozess. Oftmals ist es mit Angst verbunden, die dann eben zur Anpassung führt. Es wird ja auch gerne von der "Phase" gefaselt, auf die junge Schwule und Lesben aus Anpassungsdruck oder wunsch hoffen.
Und die hat man in der Regel nur selbst, niemand sonst. Es sei denn man ist eine exhaltierte Tunte wie in Orphan Black, da wissen es die anderen meist vor einem.
Das ist der Grund, warum es nicht notwendig war, Willows Coming Out für den Zuschauer fünf Staffeln vorher anzukündigen, weil es unrealistisch gewesen wäre.
Es ist auch kein "Widerspruch", dass Larry anders mit seiner Homosexualität umgeht als Andrew oder Willow oder wieso Willow sich solche Gedanken gemacht hätte, schließlich sei es doch alles ganz locker gewesen. Wenn du das als "Logikproblem" begreifst, dann kann ich dir nur sagen "It doesn't work that way". Deine Vorstellungen in Sachen Homosexualität als sozialem Phänomen sind ein bisschen wie die eines Bilden von der Farbe.
Dass Willows Coming Out erst am College stattfindet und noch nicht an der High School ist eine Darstellung, die in der Realität auch so ist. Viele haben ihr Coming Out erst, wenn sie die Heimatstadt verlassen oder ihr gewohntes Umfeld wechseln, weil das mit neuen Freiheiten und Freiräumen verbunden ist.
Anders als die Mehrheitssexualität sind Schwul- und Lebsischsein etwas, das die gesamten sozialen Prozess und das gesamte soziale Leben nachhaltig beeinflusst. Heterosexuellen ist das oft nicht bewusst, aber es ist so. Auch im Jahr 2016 werden Kinder nach ihrem Coming Out verstoßen, enterbt oder in den USA gar in christliche Umerziehungscamps geschickt.
Mehr führe ich dazu dann jetzt nicht mehr aus.
Ich habe den Thread hier gestern nochmal gelesen. Oben habe ich vor zehn Jahren angemerkt, dass Wheden entweder Willow oder Sander ihr Coming Out haben sollen. Andeutungen gab es für beide. Da ich die Serie seit zehn Jahren nicht mehr gesehen habe, brauchst du nicht nach Beispielen fragen, aber ich habe ja einige genannt.
Es ist halt eine Fernsehserie.
Und diese Fernsehserie ist eine der wenigen Serien der letzten 20 Jahre, die es richtig gemacht hat. Eine Fernsehserie kann entweder zum Gaudium für Heteros auf billigen Klischees aufbauen (wie z.B. Orphan black) oder man kann sich bemühen, es realistisch zu machen. Mir fällt keine andere Serie ein - außer dem Original von Queer as folk - , die das so gut gemacht hat.
Weitere glaubwürdige Darstellungen sind diese Indie movies:
Hier hast du auch "logische Widersprüche":
Ganz aktuell beschäftigt sich dieser Film mit den Christencamps:
Der Klassiker schlechthin und der Film, der mit der unguten Tradition gebrochen hat, dass einer der Schwulen einen tragischen Tod oder Selbstmord erleidet.
Einen Kommentar schreiben:
-
Es muss heterosexuell heißen, sonst ergibt es nämlich keinen Sinn.]
Um einen deiner Lieblingssätze zu gebrauchen: Es ist halt eine Fernsehserie.
Einen Kommentar schreiben:
-
Es muss heterosexuell heißen, sonst ergibt es nämlich keinen Sinn.
In der heterozentrierten Welt, in der wir leben, lehnen viele junge Schwule und Lesben vor dem Coming Out ihre Sexualität zunächst ab und hoffen doch heterosexuell, um zur Masse zu passen. Und dass die Dinge dann für Heterosexuelle, die in diesen Fragen ja gerne etwas borniert sind, anders scheinen, als sie nachher sind, ist auch in der Realität so.
Wie gesagt, da ist ein ganz normales Coming Out aus der Buffy-Drehzeit gezeigt worden. Coming Outs sind nunmal nicht linear und nicht mathematisch zu berechnen und das ist hier bei Buffy auch sehr glaubwürdig dargestellt worden. Das ist nicht so, als ob man die Photonentorpedos bei der Voyager zählt oder wie bei sonstigen "Logikproblemen".
Und natürlich war Buffy auch eine Show, die sehr viel früher und sehr viel besser als andere Shows Homosexualität angesprochen hat, auch inklusive von sozialen Problemen.
Einen Kommentar schreiben:
-
Zitat von endar Beitrag anzeigenAlso wirklich, Kenner, dass ein Coming Out Zeit braucht und dem auch durchaus Versuche vorausgehen, ob man nicht doch heterosexuell sein könnte und ob "es" nicht doch eine Phase sein könnte, ist in unser heterozentristischen Welt völlig normal.
Es braucht nur den Bruchteil einer Staffel, um das um 180 Grad zu drehen. In Staffel 4 hat sie noch ihre Beziehung zu Oz. Als der nach seiner Werwolf-Selbstfindungsphase wieder mit Willow zusammenkommen will, ist sie dem nicht abgeneigt. In einer dieser Folgen erwähnt sie auch zu Tara, dass sie nie etwas für Frauen übrig hatte, aber bei ihr sei das anders. Eine Staffel später ist sie dann "recently gay". Da gibt es keine Entwicklung, keine Selbstfindung oder endlose Monologe a la Dawsons Creek- man brauchte anscheinend einfach eine Lesbe (warum auch immer).
Es gibt Menschen, die haben ihr Coming Out mit 45, waren immer schon schwul und sind trotzdem verheiratet und haben fünf Kinder. Und es gibt auch Menschen, die tun so als ob. Bis es einem irgendwann zu blöd wird oder man sich tatsächlich verliebt und das, was bis dahin nur innerlich stattgefunden hat, reale Gestalt annimmt und nicht mehr verborgen werden kann oder soll.
Das muss auch nicht erklärt werden, weil das etwas ganz normales ist.
Auch blöd, dass es bei Buffy allerlei Gezauber gibt, der die sexuellen Neigungen hervortreten lässt. Als Xander in Staffel 2 einen Liebeszauber ausspricht, verfolgt Willow ihn mit einer Axt, um Mitbewerberinnen abzuwimmeln. In Staffel 7 gibt es wieder einen Liebeszauber und Willow will einen Kerl plötzlich zur Frau verwandeln, weil sie keinen Mann lieben kann. Oder was ist mit Vampir-Willow? Die steht auch auf Männer, obwohl Vampirisierung keine Lesbe zur Nicht-Lesbe macht,.
Einen Kommentar schreiben:
Einen Kommentar schreiben: