Jack Reacher-Romane von Lee Child - SciFi-Forum

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Jack Reacher-Romane von Lee Child

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    #46
    Zitat von MFB Beitrag anzeigen
    Das liegt auch daran, dass wir Reacher hier so angeschlagen wie selten erleben. Mit einer sehr schweren Gehirnerschütterung quält er sich eigensinnig durch dieses Abenteuer ohne sich medizinisch behandeln zu lassen. Hier scheint der Autor der Meinung gewesen zu sein, dass Reacher ob seiner Verhaltensweisen ohnehin kein Vorbild sein sollte, also hat er es auch in Sachen medizinischer Vorsorge keine Vorbildwirkung zu erfüllen. Nur die Starken überleben. (Und allen anderen kündigt der Präsident die Krankenversicherung. Wäre Reacher in einem Wählerregister, wüsste ich, für wen er bei den letzten Wahlen gestimmt hätte ) Also auch diesmal wieder ein Roman, in dem Reacher nicht gerade sympathisch rüber kommt. Diese mehren sich je länger die Reihe läuft.
    ???

    Ich finde, diese Weigerung, sich gescheit behandeln zu lassen, passt hervorragend zu Reacher. Die Nummer mit der Gehirnerschütterung war mMn der größte Pluspunkt an dem Buch. Zum Zeitpunkt des Romans ist Reacher schon Anfang 50 und es ist klar, dass er auch mal Gegner trifft, die schneller sind als er und ihm ordentlich wehtun können. Klar ist Reacher ein klassischer Äktschnheld, aber es schadet der Figur trotzdem nicht, wenn sie nicht ganz so supermännisch rüberkommt.

    Ansonsten... fällt Make Me für mich unter die Kategorie "einer von vielen". Die Art des Verbrechens war ja extrem grausam, wahrscheinlich die dunkelste Story in der gesamten Reihe neben Worth Dying For. Das Buch schmeißt routiniert die gewohnten Jack Reacher Rezepte zusammen, die wir alle schon kennen, aber diese Routine ist halt gerade das Problem. Nach 19 Büchern ist der Kick halt doch mal weg. Na ja, ich lese fleißig weiter, aber mir deucht es doch, dass man aus dem Format jetzt nicht unendlich Geschichten rauspressen kann.

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      #47
      Zitat von MFB Beitrag anzeigen
      Fazit: Okay, beginnen wir mit dem Positiven. Mir gefiel die Darstellung der Polizeiarbeit in diesem Roman ausgesprochen gut. Die Ermittlungen fand ich sehr schlüssig, das Vorgehen - sowohl von Reacher & Neagley als auch der Hamburger Polizei - sehr professionell und zielgerichtet. Die Ermittlungsarbeit ist die treibende Kraft hinter der Story, abwechselnd mit den Schauplatzwechseln zu den Kurieren und deren Auftraggebern. Autor Lee Child hat es sehr gut verstanden, den Zeitdruck zu vermitteln, unter dem die einzelnen Personen stehen. Abwechselnd bekommt man mit, wie die Ermittler versuchen einen Rückstand aufzuholen während die Gejagten versuchen, der sich - manchmal langsamerer, manchmal schneller - zuziehenden Schlinge zu entkommen. Die Nebenereignisse - wie der Mord an einer Prostituierten, das Auftauchen hervorragender Ausweisfälschungen oder Kontakte eines Polizisten zu einem zwielichtigen deutschen Unternehmer - die nicht für jeden der Charaktere ersichtlich mit dem eigentlichen Fall zu tun haben, werden sehr gut in die Geschichte eingewoben. Das ergibt am Schluss eine schöne, runde Sache, ist wirklich gut geplant gewesen.

      Als neutral erachte ich den Deal, den der Amerikaner vorschlägt. Um was es sich handelt, das er verkaufen will, werde ich in dieser Rezension nicht verraten, aber ich bin mir sicher, dass es vielen Lesern als zu weit hergeholt erscheinen mag, das das U.S. Militär auch nur die Möglichkeit offen lässt, dass so etwas auf den Markt kommt. Auch mir kam der Gedanken, dass Lee Child hier wohl diesen oder jenen Film zu oft gesehen hat. Aber so wirklich in unserer Realität ist "Night School" wohl sowieso nicht angesiedelt.

      Okay, 1996, Hamburg. Zugegeben, ich war nicht dort. Und keine Zeit war jemals perfekt und wird perfekt sein, aber gerade die späten Neunziger habe ich als doch eher "gute" Ära Mitteleuropas in Erinnerung. Wie Hamburg im Jahre 1996 aber von Lee Child in diesem Roman beschrieben wird, erinnert etwas an die Darstellung des heutigen Deutschlands durch einen gewissen Präsidenten am Bosporus. Okay, fassen wir mal zusammen: Statistisch gesehen wohnte in Deutschland 1996 in zumindest jeder 200. Wohnung ein Schwerverbrecher. Nazi-Organisationen planten einen Putsch gegen die Regierung und hatten Spitzel in der Polizei - nicht umgekehrt. Deutsche Großstadtbürger waren es gewohnt, wenn sich alle paar Tage in ihrem Umfeld eine große Explosion ereignete und gerieten nicht in Panik. Auf der Reeperbahn fanden Sodomie-Live-Shows statt - die von außen ersichtlich über Plakate in Schaufenstern beworben wurden.

      Soweit so schlecht. Ich denke, diese Darstellung hat nicht viel mit der Realität zu tun, aber vielleicht irre ich mich ja auch. Allerdings will ich Lee Child hier gar nicht vorwerfen, wirklich "Fehler" gemacht zu haben. Ich kann mir gut vorstellen, dass solche Beschreibungen Mitteleuropas bei vielen seiner amerikanischen Leser sehr gut ankommen. Schon interessant: Blicke ich auf Childs vorangegangen Romane zurück, so hat er zwar so einige amerikanische Orte beschrieben, die genauso abgründig sind wie Hamburg in "Night School". Nur interessanterweise waren diese amerikanischen Orte dann meistens fiktiv.

      Aber auch wenn man die Darstellung Hamburgs mal außen vor lässt, findet man doch so manches im Roman, das schlecht recherchiert wirkt bzw. einfach für die Ermittler günstig konstruiert. Was mir spontan einfällt ist die Lektion darüber, wie Menschen beim Entwenden eines Aktenordners aus einem Regal zwangsläufig einen Fingerabdruck auf dem Ordner daneben hinterlassen. Ich als Büroarbeiter frage mich, ob sich Lee Child der Existenz von Aktenordnern mit Griffloch bewusst ist. Ja, es gibt auch welche ohne Griffloch. Aber meiner Erfahrung nach verfügen 90 % der Aktenordner im Handel über dieses praktische Merkmal. Schon interessant wenn man bedenkt, dass Child seine Ermittler sehr gerne aufgrund statistischer Wahrscheinlichkeiten auf die richtige Spur bringt. Und auch das Öffnen einer Wohnungstür in einem deutschen Neubau mit einer Kreditkarte erschien mir nicht unbedingt glaubwürdig - aber natürlich fehlt mir in diesem Bereich jedwede praktische Erfahrung.

      Bewertung: Also im Grunde hat mir der Fall und die ganze Ermittlungsarbeit, wie sie im Roman geschildert wurde, sehr gut gefallen. Eie die einzelnen Handlungsstränge zusammengeführt wurden kann sich ebenfalls sehen lassen. Der Spannungsaufbau war sehr gelungen. Aber so nebenbei hatte ich als Leser ständig den Eindruck, als stolpere der Autor in einer Tour ohne es zu bemerken von einem Fettnäpfchen ins nächste wenn er die Umgebung beschreibt, in der sich Reacher bewegt. Ein Reacher, der in diesem Roman recht zwiespältig rüberkommt. Mir gefällt seine Zusammenarbeit mit der deutschen Polizei. In eine Schlägerei mit Anhängern des rechten Rands verwickelt, kommt es aber nicht so gut an, dass er auf deren Niveau sinkt und dieses nach seinem "Triumph" sogar noch unterbietet. (Wenn Reacher wissen will, wie es sich anfühlt, einen Krieg zu verlieren, hätte er dafür nicht nach Hamburg fliegen und einen Deutschen fragen müssen; ein Army-Veteran hätte ihm das auch sagen können.)

      Ich kann es nicht anders ausdrücken, aber für mich hat der Autor hier einfach zu viele schlechte Entscheidungen beim Ausschmücken getroffen, die von der eigentlich ganz unterhaltsamen Krimi-Story massiv ablenken. Das macht den Roman auch schwer zu bewerten, weil das Wesentliche ja doch ganz gut gelungen ist, das Unwesentliche aber arg aus dem Ruder gelaufen ist. Ich glaube, eine Durchschnittswertung von 3 Sternen kann ich vertreten. Ich kann mir sogar vorstellen, dass der Roman für manche Deutsche als Kuriosum oder Parallelwelt-Geschichte interessant sein könnte.
      Also mir hat Night School sehr gut gefallen. Der beste Roman seit Worth Dying For. Die etwas... schräge Darstellung des Deutschland des Jahres 1996 ist mir natürlich auch nicht entangen (insb. die widerliche Bar, in der Wiley sich mit der Informantin trifft, die Nazibar, oder auch dass ein offen rechtsradikaler Aktivist mal eben so bei den Stadtwerken angestellt sein kann), aber ich gewichte das tatsächlich gar nicht so hoch. Die Reihe hat noch nie den Anspruch erhoben, in der echten Welt zu spielen, also warum soll ich jetzt wert darauf legen, dass ein nach USA ausgewanderter Autor aus UK ein anderes Land autentisch darstellt? Wobei gerade Nazi-Spitzel im Sicherheitsapparat doch seit dem NSU-Skandal nichts Undenkbares mehr sind. Das schwerwiegendere Glaubwürdigkeitsproblem ist da mMn eher die Lässigkeit, mit der die US Army im Reacher-Universum den Schwund bei, erm, "delikaten Waffensystemen" zu nehmen scheint.

      Bemerkenswert fand ich diesmal den Showdown: Der ist nämlich einfach ausgefallen. Reacher und Friends spazieren da ganz gemütlich in Dremmlers Firma, sammeln die Waffen ein, Reacher legt den Bösewicht um und Ende im Gelände. Und ich fand das total okay. Die "Bosskämpfe" in den letzten Büchern waren nämlich alle ziemlich lame meiner Meinung nach, von daher finde ich es nicht schlimm dann einfach die Flucht nach vorne anzutreten. Zumal die Bücher ihre Spannung ohnehin mehr aus dem ziehen, was vor der finalen Abrechnung passiert.

      Also ja, mir hat es gefallen.

      Dann habe ich jetzt also noch vier Reacher-Romane vor mir. Dürfte zu schaffen sein, dass ich bis erschienen des 26. Buches dann auch endlich mal aufgeholt habe. Und dann gibt es ja noch die Nebengeschichten.

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        #48
        Rezension: „The Sentinel” – Ein Jack-Reacher-Roman

        Auch Ende 2020 erschien wieder ein neuer Jack Reacher-Roman und Grundlegendes ändert sich auch in „The Sentinel“ an der Geschichte nicht: Der ehemalige Militärpolizist Jack Reacher reist immer noch durch die USA ohne die Ambition, jemals sesshaft zu werden – aber mit dem Talent, unversehens in blutige Angelegenheiten verwickelt zu werden. Neu bei diesem Roman ist allerdings, dass Lee Child ihn nicht alleine geschrieben hat, sondern zusammen mit seinem Bruder Andrew Child. Diese Kooperation soll zumindest noch weitere drei Romane lang aufrechterhalten werden.

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        Nachdem Reacher in Nashville einer Band dank seiner „Überzeugungskraft“ verholfen hat, ihr verdientes Honorar von einem Barbesitzer zu bekommen, reist er per Anhalter mit einem Angestellten von einer Versicherung Richtung Süden. Der Mann ist in eine Kleinstadt unterwegs, deren Computersystem von einem Hackerangriff lahmgelegt wurde und wo er nun Bedingungen zur Freigabe aller gesperrten Daten aushandeln soll. Eigentlich nicht Reachers Problem, der ohnehin nicht plant, länger als einen Tag in der Stadt zu bleiben. Dieser Plan wird allerdings über den Haufen geworfen, als er an einer Straßenkreuzung einen Passanten sieht, der droht in eine Falle zu laufen. Was den meisten verborgen bleiben würde, ist für Reacher dank seiner Erfahrung bei der Militärpolizei offensichtlich: Der Passant wird observiert und zwei Autos stehen bereit, um ihm den Weg abzuschneiden. Reacher schreitet entschlossen ein und rettet den Passanten vor einer Entführung. Und wie sich später herausstellt, hat Reacher gerade den unbeliebtesten Mann der Stadt gerettet: Rusty Rutherford ist der inzwischen gefeuerte EDV-Spezialist der Stadt und wurde von der Stadtverwaltung als Sündenbock für den Hackerangriff dargestellt.

        Rutherford meint, er könnte seinen Unschuld mittels Schriftverkehr belegen, in dem er schon lange vor einem solchen Angriff gewarnt hat, aber bei der Verwaltung damit auf taube Ohren gestoßen ist. Die E-Mails lägen auf einem gesonderten Server der Stadt, der teilweise vor dem Hackerangriff geschützt gewesen ist und zusammen mit Reacher will Rutherford sich diesen Server – der aufgrund ungünstiger Umstände wohl schon auf dem Weg in ein Recycling-Center ist – zurückholen. Reacher will zwar eigentlich nicht länger in der Stadt bleiben, aber da immer noch die Entführer Rutherford auflauern könnten, deren Absichten weiterhin unklar sind, bleibt Reacher noch, um für die Dauer der Angelegenheit als Rutherfords Leibwächter zu fungieren und um herauszufinden, warum es jemand auf den eigentlich unscheinbaren EDV-Mann abgesehen hat.

        Auf einer regelrechten Schnitzeljagd nach dem Server wird die Sache allerdings zuerst immer Unklarer. Derart viele Leute – von einem alten Millionär über russische Spione und das FBI bis hin zu Neonazis – scheinen es auf die Serverdaten abgesehen zu haben, dass es um mehr gehen muss, als nur um einfachen E-Mail-Schriftverkehr.

        Fazit: Im Lauf der Geschichte tun sich so manche Rätsel auf und während die Jagd nach dem Server zwar angenehm linear – wenn auch etwas zu lang für meinen Geschmack – verläuft, halten die vielen dabei aufkommenden Fragen die Spannung hoch. Man ahnt früh, wer Gutes und wer Schlimmes im Sinn hat, aber es dauert eine Weile, bis man erfährt, welche Brisante Information sich auf dem Server befindet und wer was damit vor hat.

        Ohne zu viel zu verraten kann ich aber doch feststellen, dass es in diesem im Herbst 2020 erschienenen Roman um die Verhinderung von Wahlbetrug geht. Der zu dem Zeitpunkt stattfindende Präsidentschaftswahlkampf hatte sicher viele Romane im letzten Spätherbst thematisch beeinflusst (sogar ein Star Trek-Roman wurde davon inspiriert). Witzigerweise – oder eher traurigerweise – hat der Roman sogar einen Aufruhr wie den Sturm auf das Kapitol in Washington D.C. vorausgesagt. (Allerdings geht das im Roman beschriebene Szenario davon aus, dass eine echte Wahlmanipulation durch eine ausländische Macht publik wird. Lee und Andrew Child haben vermutlich nicht gedacht, dass für so einen Aufstand auch unbelegte Twitter-Behauptungen reichen würden.)

        Mit Rusty Rutherford und seiner Freundin, mit der er zusammen ein Schutzprogramm vor künftigen Hackerangriffen entwickelt, hat der Roman auch zwei durchaus sympathische Gastcharaktere zu bieten. Mit Rusty leidet man am Beginn des Romans richtig mit, der wird wirklich als armer Hund dargestellt, mit dem man nur Mitleid haben kann.

        Was auch auffällt ist, dass sich die Gewaltspitzen in diesem Roman eher (also für Reacher-Verhältnisse) in Grenzen halten. Der Roman konzentriert sich wirklich mehr darauf, Rätselkrimi zu sein und entsprechend der Unwissenheit, was wirklich vor sich geht, übt sich Reacher auch in Zurückhaltung. Gegner landen hier eher für ein unfreiwilliges Nickerchen in Müllcontainern anstatt im Sarg. Ganz frei von Leichen ist „The Sentinel“ allerdings nicht, aber ist Reacher dafür verantwortlich, geschieht es im Affekt.

        Bewertung: Ein wirklich gelungener, da sehr unterhaltsamer Roman, der sich aber gelegentlich etwas zieht. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass diesmal zwei Autoren daran gearbeitet haben und beide ihre Ideen unbedingt unterbringen wollten, aber vor allem die Suche nach dem Server nimmt ein oder zwei Umwege zu viel für meinen Geschmack. Aber das ist nur ein zwischenzeitliches Problem und mir hat die generelle Ausrichtung der Geschichte richtig gut gefallen. Dieser Roman geht zwar gar nicht auf Reachers inzwischen doch etwas fortgeschrittenes Alter ein, aber diese Balance zwischen Krimirätsel und Action fand ich sehr angemessen. So ergibt sich eine Bewertung von 5 Sternen für „The Sentinel“.


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          #49
          Rezension: „Better off dead” – Ein Jack-Reacher-Roman

          Nach „The Sentinel“ setzt Lee Child seine Zusammenarbeit mit seinem Bruder Andrew auch im folgenden Jack Reacher-Roman fort. In dieser für Reacher-Verhältnisse sehr typischen Story verschlägt es den ehemaligen Militärpolizisten wieder in eine kleine amerikanische Stadt, in der – wie so oft – etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.
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          Reacher durchquert auf seinem Weg zur Westküste Arizona, nahe der mexikanischen Grenze und als er die Straße auf dem Weg zum vor ihm liegenden Städtchen Los Gemelos entlang schlendert, wird es dubios: Weit und breit gibt es nur karge Vegetation mit Ausnahme eines einzigen Baumes … und genau diesen hat ein Jeep gerammt, hinter dessen Lenkrad zusammengesunken eine Frau sitzt. Reacher ist natürlich sofort zur Stelle um Hilfe zu leisten – und blickt umgehend in den Lauf einer Pistole, den die Frau auf ihn richtet. Reacher ist in die Falle gegangen, aber wie sich rasch herausstellt, war die Falle gar nicht für ihn bestimmt. Die wahren Adressaten nähern sich und Reacher, der die Situation in der Kürze natürlich nicht vollständig begreifen kann, einigt sich mit der Frau darauf, in Deckung zu gehen. Aus seinem Versteck heraus erfährt Reacher, dass es der Frau – Michaela – darum geht, ihren Bruder wiederzufinden, der sich mit einem in Los Gemelos angesiedelten Schmuggler auf explosive Geschäfte eingelassen hat.

          Dank Reachers Mithilfe schnappt die vorbereitete Falle zwar zu, aber das einzige, dass Michaela in Erfahrung bringen kann ist, dass ihr Bruder tot ist. Ihre Reaktion besteht darin, sich ihre eigene Waffe unters Kinn zu setzen, aber Reacher kann sie erfolgreich zumindest vorläufig vom Selbstmord abhalten. Er verspricht ihr – ohne es wirklich ernst zu meinen, sondern nur, um Michaela zu beruhigen – ihr zu helfen, den Mörder ihres Bruders zur Rechenschaft zu ziehen. Doch eines führt zum anderen und Reacher nimmt die Herausforderung schließlich an, dem Rätsel nachzusehen, in dem es harmlose Rauchbomben, geschmuggelte Container und ein Kondom geht …

          Fazit: Die in „Better off dead“ erzählte Geschichte gewinnt nicht gerade einen Originalitätspreis und ist für einen Reacher-Roman absolut typisch, beinahe schon schablonenhaft. Ein kleines Unterscheidungsmerkmal ist vielleicht diesmal, wie abgeneigt Reacher hier ist, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und Michaela nach einer Cool-down-Phase eigentlich dazu bringen will, zur Polizei zu gehen. Im Endeffekt macht sein anfängliches Zaudern aber keinen Unterschied, weil er schließlich doch einen Plan ausarbeitet – der aber nur teilweise aufgeht und Michaela in Gefahr.

          Die Dosierung von Action und Krimirätsel ist auch typisch für die meisten Reacher-Romane, es dauert wirklich bis zum Schluss, ehe alle Puzzlestücke an ihren Platz fallen. Die Idee dahinter ist sogar ziemlich gut, aber man muss auch sagen, dass in technischer Hinsicht der Bösewicht dieser Geschichte am Ende fast ein bisschen zu viel Glück hat. Eigentlich hätte es gar nicht so brenzlig werden dürfen. Die beiden Autoren versuchen das zwar ein wenig als „Glück im Unglück“ zu kaschieren, aber eigentlich stand der Plan von Anfang an auf wackeligen Beinen.

          Unterhaltsam geschrieben ist der Roman allerdings schon und ohne die Seitenzahlen zu vergleichen kam es mir vor, dass „Better off dead“ deutlich kürzer war als die letzten paar Reacher-Romane und das hauptsächlich an einer sehr zügigen Erzählweise lag, was aber keine Auswirkung auf die typische Bedächtigkeit hat, die Reacher auch sonst an den Tag legt. Auch hier begeht er Orte, seziert sie in Gedanken und analysiert die Aspekte von Situationen. Also eigentlich ganz gut getroffen, wobei dieser Roman wieder einmal aus der Ich-Perspektive Reachers formuliert ist (ausgenommen der Prolog der Geschichte in den ersten Kapiteln). Die Gedankenwelt Reachers war noch nie derart interessant, dass es eine wirkliche Rechtfertigung für die – meiner Ansicht nach – sperrige Formulierung gäbe.

          Bewertung: Typische Jack-Reacher-Kost, könnte man sagen. Nichts, das aus der inzwischen mehr als zwei Jahrzehnte laufenden Reihe heraussticht. Aber trotzdem recht unterhaltsam, weshalb ich knapp aber doch 4 von 6 Sterne gebe.



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            #50
            Rezension: „No Plan B” – Ein Jack-Reacher-Roman

            ​Die Reacher-Romane von Lee Child (die er seit „The Sentinel“ zusammen mit seinem Bruder Andrew verfasst) haben oft die selbe Ausgangssituation: Der ehemalige Militärpolizist kommt an einen Ort, stellt fest, dass dort etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und räumt in der ansässigen Verbrecherszene ordentlich auf. „No Plan B“ beginnt zwar in dem Stil, aber hier sind Jack Reachers Erlebnisse im Städtchen Gerrardsville in Colorado der Ausgangspunkt einer über 1.000 Kilometer langen Reise nach Winson, Mississippi. Und er ist nicht der einzige Reisende, dessen Ziel das dortige vom Privatunternehmen Minerva betriebene Gefängnis ist.

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            Alles beginnt damit, dass Reacher unbekümmert durch Gerrardsville spaziert … und als er sich einer Kreuzung nähert er der einzige Augenzeuge ist, der erkennen kann, dass es sich bei der Frau, die vor einen Bus springt nicht um eine Selbstmörderin handelt, sondern mit einem gezielten Schupps nachgeholfen wurde. In der Handtasche der Toten findet Reacher nichts Verdächtiges, u.a. einen Dienstausweis des Minerva-Gefängnisses in Winson sowie das Foto eines Mannes in einem Umschlag. Doch gerade dieser Umschlag scheint das Verderben über die Frau gebracht zu haben, den kaum hat Reacher einen Blick auf das Foto werfen können, stehen auch schon einige Schläger bereit, um ihm den Umschlag wieder abzunehmen. Trotz massiver Gegenwehr (schlussendlich geht Reacher erst durch eine herabstürzende Feuerleiter K.O.) wird ihm der Umschlag wieder abgenommen, aber natürlich ist Reachers Neugier geweckt. Er findet heraus, wen die Frau in Gerrardsville treffen wollte, nämlich einen Mann, der früher als Aufseher im Minerva-Gefängnis gearbeitet hat. Offenbar hat sie Unregelmäßigkeiten entdeckt, die sie die lange Reise auf sich nehmen ließ, um sie mit ihrem ehemaligen Kollegen zu besprechen. Aber wie sich herausstellt, wurde auch der Mann getötet. Reacher muss sich – begleitet von der Ex-Frau des zweiten Mordopfers – also auf den weiten Weg nach Winson machen, um Antworten zu bekommen. Dort ist man aber über Reacher informiert und setzt alles in Bewegung, damit Reacher ja nicht vor Freitag – dem Entlassungstag eines prominenten Häftlings – in Winson ankommen kann.

            Startend in Los Angeles macht sich auch ein Jugendlicher auf den Weg nach Winson, der gerade erfahren hat, das sein ihm bislang unbekannter Vater am Freitag in Winson aus dem Gefängnis entlassen wird. Und von Chicago aus macht sich ein professioneller Brandstifter ebenfalls auf den Weg, der Rache für den Tod seines Sohnes nehmen will, der an „verdorbener Ware“ aus Winson gestorben ist.

            Fazit: „No Plan B“ ist also eine dreifache Reisegeschichte, wobei der Fokus stets in erster Linie auf Reacher bleibt, denn zum einen ist der Handlungsstrang über den Brandstifter eigentlich bis fast zum Schluss des Romans mysteriös und bleibt leider mehr durch die grausamen Racheaktionen in Erinnerungen als durch das eigentliche tragische Motiv. Auch warum der Junge aus Los Angeles sich auf den Weg macht, gerät zwischendurch auch mal in Vergessenheit. In diesem Handlungsstrang geht es mehr um die Widrigkeiten langer Busreisen in den USA und dem Jungen passiert so ziemlich alles, was auf so einer Reise schiefgehen kann.

            Reacher selbst hat in seinem Handlungsstrang eigentlich nur die „üblichen“ Probleme, nur dass die Schläger, die ihn aufhalten sollen, diesmal nicht am Ziel seiner Reise auf ihn warten, sondern ihm entgegenkommen. Dabei sind die Auseinandersetzungen nicht ohne Witz; z.B. sperrt Reacher zwei der Schläger, die ihm auf dem Parkplatz einer Raststation auflauern, kurzerhand in den Kofferraum eines Busses … mit Reiseziel Kanada. Was bei „Reacher“-Romanen auch öfters ein Thema ist, ist die Frage der Verhältnismäßigkeit. Natürlich zelebrieren diese Romane von ihrem Strickmuster her die Selbstjustiz, das ist klar. Aber manchmal mehr und manchmal weniger stellt sich beim Lesen der Romane doch bei mir die Frage, wie verhältnismäßig das Ausmaß der Gewalt, die Reacher anwendet, denn ist. Es gab schon einige Beispiele in der Vergangenheit, da habe ich Reacher wirklich keine Sympathie mehr entgegenbringen können. In „No Plan B“ ist es aber ganz okay; Handlanger landen da schlimmstenfalls im Kofferraum oder kurz im Krankenhaus, es sei denn, es geht im Kampf wirklich um Leben und Tod. Lediglich eine Tötung wird etwas deftiger beschrieben, aber es trifft jemanden, der kaum noch Menschliches an sich hat. Natürlich klares Gut-Böse-Schema, aber die Brüder Child schaffen es schon gut in dem Roman, dass daran gar kein Zweifel aufkommt.

            Bewertung: Die drei Handlungsstränge und die lange Ungewissheit, was wirklich im Minerva-Gefängnis vorgeht, reduzieren die Spannung schon etwas. Ein wenig mehr Information wäre schon gut gewesen, zumal Reacher am Ende nicht nur eine kriminelle Machenschaft aufdeckt, sondern jede Menge andere, was an sich ein gelungener Aha-Effekt ist. Aber den hätte man etwas stärker thematisieren sollen, das war nämlich für mich der interessanteste Teil der Enthüllung, mit dem aber die anderen Handlungsstränge gar nichts zu tun haben. Das ist nicht unbedingt ein „Fehler“ der Geschichte; nur mein persönliches Interesse an diesem Teil der Enthüllung wäre in größerem Ausmaß vorhanden gewesen.

            Allgemein ist „No Plan B“ aber gewohnt unterhaltsam geschrieben, es liegt nicht am Stil, wenn sich gelegentlich etwas Langatmigkeit einschleicht, sondern einfach an zu wenig Information, die die Child-Brüder dem Leser im Lauf der Geschichte(n) zur Verfügung stellen. Eine Wertung für den Roman zu finden fällt mir daher nicht so leicht, ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen, aber ich tendiere wohl insgesamt eher zur höheren Wertung.




            Rezension: „The Secret” – Ein Jack-Reacher-Roman

            Alle Jahre wieder liefert Lee Child einen neuen Jack Reacher-Roman ab. „The Secret“ erzählt nach mehrjähriger Pause wieder eine Geschichte, die zeitlich während Reachers Zeit bei der Militärpolizei angesiedelt ist; wohl nicht lange nach den Ereignissen im Roman „Die Abschussliste“ und Reachers Degradierung zum Captain. Reachers Vorgeschichten beim Militär haben mir eigentlich mit einer Ausnahme immer gut gefallen und grundsätzlich gefällt mir seine Darstellung auch in „The Secret“. Aber es ist nicht die Darstellung von Reacher, an der diese Geschichte krankt.

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            Reacher hat gerade einen Auftrag in Chicago zu Ende gebracht, als er in einen Vorort von Washington in ein leerstehendes Bürogebäude berufen wird, in dem vom Verteidigungsminister ein kleines Ermittlerteam bestehend je aus einem Vertreter der Army, des FBI, der CIA und Finanzministeriums zusammengestellt wird. Dort erfahren Reacher und seine neuen Mitstreiter, dass mehrere Wissenschaftler ermordet wurden, die einst 1969 in Indien an einem US-Geheimprojekt in einer zivilen Chemiefarbrik gearbeitet haben. Mit recht wenig Informationen ausgestattet versucht das Team ein Täterprofil herauszuarbeiten und das Motiv für die Morde.

            Als Leser des Romans hat man einen Wissensvorsprung: Von Beginn an wissen wir, dass die Schwestern Roberta und Veronica Sanson hinter den Morden stecken. Aber es geht ihnen nicht nur um Rache für ihren Vater Morgan Sanson – dem man damals in Indien die Verantwortung für einen fatalen Chemieunfall in die Schuhe geschoben hat. Nein, sie haben von einem der am amerikanischen Geheimprojekt arbeitenden US-Wissenschaftlern an dessen Totenbett eine Liste mit 6 Namen bekommen: seine damaligen Kollegen. Nur einer von diesen kannte allerdings den 7. Namen – den des Verantwortlichen für das Projekt. Roberta und Veronica nehmen sich einen nach dem andern vor und schaffen es geschickt, auch die Leibwächter auszutricksen, die der Verteidigungsminister zum Schutz der Wissenschaftler abgestellt hat. Für das Interesse des Ministers an diesen Mordfällen gibt es eine einfache Erklärung: Sein Name ist der siebente. Er war Projektleiter, als der Chemieunfall geschah. Und weil seine Ehefrau – die er damals allerdings noch gar nicht kannte – einst die PR für die Chemiefirma machte und Morgan Sansons angebliche Sabotage publik machte und damit vom amerikanischen Geheimprojekt ablenkte, befürchtet der Minister, dass auch sie zum Ziel werden könnte.

            Fazit: Reacher und seine Kollegen sind den Sansons eigentlich immer mehrere Schritte hintennach. Es ist fast interessanter, den Schwestern bei ihren Aktionen zuzusehen, auch weil diese Passagen wesentlich mehr über ihre Motivationen verraten als das, was Reacher & Co aufdecken. Es ist daher eine gute Wendung, wenn sich die Ermittler schließlich mehr auf die Ereignisse konzentrieren, die die Wissenschaftler vereint und sie so auf einen untergetauchten Reporter und eine gewaltige Vertuschungsaktion aufmerksam werden, die 1969 in Indien durchgeführt wurde. So ergänzen sich beide Handlungsstränge eigentlich sehr gut. Großartige Leistungen als Ermittler kann Reacher in dieser Geschichte aber nicht gerade vorweisen. Das liegt aber nur daran, weil er in eine Position eingesetzt, die ihm wenig Möglichkeiten gibt. Der vom Verteidigungsminister abgestellte Vorgesetzte der Ermittlergruppe ist sparsam mit Informationen und die Ermittler – nicht gerade die Besten der Besten in ihren jeweiligen Abteilungen – begeben sich nicht persönlich an die Tatorte. Telefonate und Faxe sind ihre bevorzugten Werkzeuge. Aber den einen oder anderen Erfolg können sie schließlich doch vorweisen, indem sie Einzelheiten in Erfahrung bringen, was den Aktionen der Sansons-Schwestern im Lauf des Romans immer mehr Kontext gibt.

            Soweit so gut. Und hätte der Roman ca. 30 Seiten früher geendet, wäre er ein durchschnittlicher Thriller geworden, der ganz gut unterhält. Leider haben Lee Child und sein Co-Autor und Bruder Andrew Child versucht, clever zu sein um Reacher dann doch noch seine Genialität als Ermittler unter Beweis stellen zu lassen. Das wirkt wie ein nachträglicher Gedanke, denn … es kann nicht funktionieren. Ich spoilere das Ende von Krimis ungern, aber hier muss ich etwas ins Detail gehen, um meine abschließende Bewertung des Romans zu erklären. Wer das Buch lesen und sich überraschen lassen will, sollte die beiden folgenden Absätze also besser überspringen.

            SPOILERBeim Showdown stellt sich die Situation folgendermaßen dar: Die Sanson-Schwestern haben die Ehefrau des Verteidigungsministers entführt. Eigentlich ohne große Hoffnung, dass sie den siebenten Namen Namen auf der Liste kennen würde. Unter Gewaltandrohung offenbart sie aber schließlich, dass es sich dabei um ihren Ehemann handelt, der ihr das erst vor ein paar Tagen gestanden hat, nachdem die ersten Morde bekanntgeworden waren. Die Ehefrau wird als Geisel gehalten, um den Minister in einen Hinterhalt in einer verlassenen Fabrik zu locken. Reacher hat selbst die Spur bis zum Minister zurückverfolgt und beschattet ihn und als er den Ort des Geschehens erreicht, findet er die Schwestern und den Minister tot vor, die sich offenbar gegenseitig erschossen haben. Die Ehefrau hat abseits des Geschehens überlebt. Ein unspektakuläres Ende, aber immerhin noch stimmig. Aber dann mit ein paar Tagen Abstand beginnt Reacher plötzlich eine wilde Theorie zu entwickeln – nämlich jene, dass die Ehefrau selbst der siebente Name auf der Liste war und nicht ihr Ehemann und dass sie alle – auch ihren Ehemann – erschossen hat, um ihr Geheimnis zu wahren. Aber das ist natürlich völliger Unsinn. Die spätere Ehefrau des Ministers war im Gegensatz zum Minister damals in Indien vor Ort. Wäre sie der siebente Name, hätte jeder der von den Schwestern verhörte Wissenschaftler ihren Namen nennen können – einschließlich der erste, der ihnen bereitwillig alle anderen Namen genannt hat. Es ging den Schwestern immer nur um den Projektleiter und als Leser werden wir Zeuge von genügend 4-Augen-Gesprächen, um zu wissen, wer wen täuscht und wer nicht.

            Und selbst wenn man der Ehefrau zugesteht, das Mastermind zu sein, das Reacher in ihr zu sehen scheint und den Ort des Showdowns so präpariert hat, dass es aussieht, als haben sich alle anderen gegenseitig erschossen, so hat Reacher eine Sache übersehen: Die Ehefrau war bei seinem Eintreffen – Sekunden nach der Schießerei – an eine Säule gefesselt. Ich sehe keine Erklärung, wie sie die Waffe ihres Mannes in die Finger bekommen haben könnte, wie sie den Tatort hätte präparieren können oder – falls sie es nicht vorher war – sich selbst an die Säule gefesselt haben könnte.


            Bewertung: All jene, die die oberen Absätze übersprungen haben, sind jetzt vielleicht ein bisschen ratlos, wenn ich nur 1 von 6 Sternen vergebe. Aber auf das kürzeste zusammengefasst ohne das Ende zu spoilern kann ich hier nur sagen, dass die Auflösung einfach keinen Sinn für mich ergibt. Ohne dieses Anhängsel – den Versuch die Story künstlich komplex zu machen, der wie ein nachträglicher Einfall wirkt – hätte ich gute 3 Sterne vergeben, vielleicht sogar knapp 4 Sterne. Aber der Schluss lässt sich leider nicht ignorieren.​
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