Zitat von MFB
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Ich finde, diese Weigerung, sich gescheit behandeln zu lassen, passt hervorragend zu Reacher. Die Nummer mit der Gehirnerschütterung war mMn der größte Pluspunkt an dem Buch. Zum Zeitpunkt des Romans ist Reacher schon Anfang 50 und es ist klar, dass er auch mal Gegner trifft, die schneller sind als er und ihm ordentlich wehtun können. Klar ist Reacher ein klassischer Äktschnheld, aber es schadet der Figur trotzdem nicht, wenn sie nicht ganz so supermännisch rüberkommt.
Ansonsten... fällt Make Me für mich unter die Kategorie "einer von vielen". Die Art des Verbrechens war ja extrem grausam, wahrscheinlich die dunkelste Story in der gesamten Reihe neben Worth Dying For. Das Buch schmeißt routiniert die gewohnten Jack Reacher Rezepte zusammen, die wir alle schon kennen, aber diese Routine ist halt gerade das Problem. Nach 19 Büchern ist der Kick halt doch mal weg. Na ja, ich lese fleißig weiter, aber mir deucht es doch, dass man aus dem Format jetzt nicht unendlich Geschichten rauspressen kann.

) Also auch diesmal wieder ein Roman, in dem Reacher nicht gerade sympathisch rüber kommt. Diese mehren sich je länger die Reihe läuft.
Okay, fassen wir mal zusammen: Statistisch gesehen wohnte in Deutschland 1996 in zumindest jeder 200. Wohnung ein Schwerverbrecher. Nazi-Organisationen planten einen Putsch gegen die Regierung und hatten Spitzel in der Polizei - nicht umgekehrt. Deutsche Großstadtbürger waren es gewohnt, wenn sich alle paar Tage in ihrem Umfeld eine große Explosion ereignete und gerieten nicht in Panik. Auf der Reeperbahn fanden Sodomie-Live-Shows statt - die von außen ersichtlich über Plakate in Schaufenstern beworben wurden.

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