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    #16
    ~Prequel - Part I~

    Ich freue mich den ersten Teil von "Prequel" präsentieren zu dürfen. Ich persönlich finds nicht so gelungen. Was sagt ihr? Vielleicht wird der zweite Teil besser. Würde mich über zahlreiche Zuschriften freuen.

    Gruß J.J.


    STAR TREK – „Unity One“
    Story by: Thorsten Pick aka Fleetadmiral Joran J. Belar


    ~ Prequel - Part I~

    Sternzeit 59147.0050. *(Mit Stardaterechner ausgerechnet: 23.02.2383)

    Fleetadmiral Joran Jakur Belar saß auf einer Bank in einem großen Park. Das besondere an diesem Park war, dass es kein gewöhnlicher Park war. Er wurde auf einer gewaltigen Raumstation angelegt um den Bewohnern in ihrer Freizeit Entspannung zu bieten. Der Park erstreckte sich über ein gesamtes Deck und wurde von den besten Terraformern der Föderation angelegt. Er enthielt allein 50 verschiedene Pflanzenarten von allen verschiedenen Welten der Föderation. Es waren sogar ein paar klingonische und romulanische Pflanzen unter ihnen. Belar genoss die Stille an einem kleinen See und hörte den Vögeln zu. Endlich etwas Ruhe und Frieden. Er ließ seine Gedanken schweifen und dachte im Grunde über nichts nach. Seine Wunden, die er von seiner Gefangenschaft bei den Gorn davon getragen hatte, heilten gut und er würde morgen früh endlich das Kommando über die Station übernehmen können. Im Grunde war ihm der morgige Tag völlig egal. Ihm lag einfach nichts daran, eine Raumstation zu kommandieren. Er würde viel lieber ein Raumschiff befehligen.
    Es war sicher interessant mit Romulanern und Klingonen Seite an Seite zu dienen. Aber nichts ging über das Erlebnis das Kommando auf einem Raumschiff zu führen und in den weiten des unendlichen Weltraums ganz auf sich, das Schiff und seine Crew gestellt zu sein. Er vermisste die „Eskort“. Vor einer Woche setzte er zum ersten mal seinen Fuß auf die Raumstation nur um dann direkt auf die Krankenstation gebracht zu werden. Nach seiner Rettung waren die Ärzte der medizinischen Abteilung sehr an ihm interessiert. Sie versorgten seine Wunden und nahmen Blutproben. Danach wurde er in einem Krankenzimmer zur Beobachtung untergebracht. Am 2. Tag nach der Ankunft auf der Station wurde er für Diensttauglich erklärt und durfte sich nun endlich sein Quartier ansehen. Als er es das erste mal betrat, verschlug es ihm den Atem. Das Quartier war doppelt so groß wie das V.I.P Quartier an Bord eines Schiffes der Galaxyklasse. Wenn er da an sein Quartier an Bord der „Escort“ dachte musste er schmunzeln. Was um alles in der Welt sollte er mit solch einem riesigen Quartier anfangen?
    Nachdem er sich einigermaßen häuslich eingerichtet hatte. Ging er auf die OPS um sich seinen zukünftigen Offizieren vorzustellen und sie zu begrüßen. Danach traf er sich mit den Botschaftern der Klingonen, Romulaner, Cardassianer, Ferengi, des Dominion und der anderen Völker die ihre Interessen auf der Station vertraten um seine Antrittsrede zu halten. Der cardassianische Botschafter verließ den Raum bereits nach 5 Minuten nachdem er dem Admiral respektvoll die Hand geschüttelt hatte. Es würde mit Sicherheit nicht langweilig werden, die Botschafter auf einen Nenner zu bringen. Kurz nach seiner Antrittsrede begab er sich in den großen Konferenzraum in der nähe der OPS um sich mit den 8 Captains die an seiner Rettung beteiligt waren, zu treffen und sich zu bedanken. Die Rede die er im Kreise seiner Captains und Fleetadmiral Sovrane hielt war etwas aggressiver als die Rede die er vor den Botschaftern hielt. Er machte klar, dass er nicht glaubte, dass die nächsten Jahre für die Föderation friedlicher werden würden und verwies dabei auf die Gorn, die die Station aus ihrem angeblichen Raum entfernen wollten und Cardassia wieder ihrem Reich einverleiben wollten. Anscheinend waren die Gorn und die Cardassianer zu Archers und später zu Kirks Zeiten in einer Union vereinigt. Wer dabei die dominante Spezies war, war unbekannt. Belar nahm sich vor sich einige Informationen vom cardassianischen Botschafter oder vom cardassianischen Regierungschef Elim Garak zu organisieren. Garak galt als Föderationsfreundlich und würde ihn sicher mit Informationen versorgen. Er hatte ja schließlich an Siskos Seite im Dominionkrieg gekämpft und wenn Sisko ihm vertraute, dann würde Belar es auch riskieren ihm zu vertrauen.

    Urplötzlich wurde Belar doch aus seinen Gedanken gerissen, die sich unbemerkt eingeschlichen hatten. Jemand verdeckte mit seinem Körper den warmen Schein der künstlichen Sonne des Arboretumdecks. Belar schirmte sich mit der Hand die Augen ab um besser sehen zu können. Er erkannte Sovrane, der mit einem lächeln auf den Lippen vor ihm stand. Belar stand auf und reichte ihm die Hand. „Na Kamerad, was kann ich für dich tun?“ Fragte Belar während er seinem Freund auf die Schulter klopfte. Augenblicklich viel Sovranes Lächeln in sich zusammen und er runzelte die Stirn. „Die „Dauntless“ wird in 10 Minuten wieder in Richtung Breensystem aufbrechen. Ich habe meine Pflichten dort lange genug anderen überlassen. Ich dachte mir, du willst mich sicher an die Rampe begleiten.“ Belar nickte. „Selbstverständlich, es wird sicher eine weile dauern, bis wir uns wieder sehen.“ Sie lächelten sich gegenseitig an und begaben sich zum Ausgang des Arboretums.

    An der Luftschleuse angekommen, verabschiedeten sich die beiden Freunde voneinander und schüttelten sich ein letztes mal die Hände. Sovrane drückte auf den Schalter und die beiden hälften der Tür trennten sich voneinander. Er schritt in den Tunnel, drehte sich noch einmal um und ging dann endgültig. Die Türen schlossen sich hinter ihm.
    Belar blieb noch eine Weile am Panoramafenster stehen um sich das Ablegemanöver der „Dauntless“ anzusehen. Erst als die „Dauntless“ drehte und auf Warp ging entfernte sich Belar vom Andockbereich und nahm den Turbolift in Richtung der Mannschaftsquartiere. Dort angekommen ging er den langen Korridor zu seinem Quartier entlang. Einige Besatzungsmitglieder der Föderation begegneten ihm und grüßten ihn respektvoll. Er erwiderte die Grüße und ging weiter. Er blieb vor seiner Tür stehen und gab den Zugangscode ein. Die Tür gewährte ihm den Zugang und er trat ein. Normalerweise aktivierte sich das Licht bei betreten eines Quartiers. Doch diesmal nicht. „Licht!“ Befahl er.
    Es tat sich jedoch nichts. Er wollte gerade auf seinen Communicator tippen um den technischen Wartungsdienst herbeizuzitieren als er eine weitere Person im Raum wahrnahm. Die Person erhob sich aus einem Sessel. „Lassen sie mich ihnen helfen Admiral!“ Sagte die Person freundlich. „Licht!“. Der Computer schien den Befehl zu akzeptieren und aktivierte die Lichteinheiten. Nun sah Belar seinen Besucher in voller Lebensgröße. Es handelte sich um einen menschlichen Mann Mitte dreißig mit kurzen dunklen Haaren, einem Schnurrbart und einer schwarzen Ledermontur. Er war mindestens eins neunzig groß und hatte breite Schultern. Offensichtlich durch jahrelanges intensives Training. Dieser Mann hatte definitiv Kampferfahrung. Das auffälligste an der Person, war der Sternenflottencommunicator auf der linken Seite seiner Jacke. Es handelte sich offensichtlich um ein Sternenflottenmitglied oder um jemanden, der den Communicator gestohlen hatte. Wie auch immer, Belar wollte erst ein mal hören, was der Mann zu sagen hatte. „Wer zum Teufel sind sie und was wollen sie?“ Fragte Belar. Der Mann nahm wieder Platz und bedeutete Belar, es ihm gleich zu tun. Belar tat wie ihm geheißen und nahm auf der anderen Seite des gläsernen Wohnzimmertisches in einem Sessel platz. „Admiral, ich bin Mitglied der Abteilung für temporale Sicherheit der Sternenflotte und benötige in einer äußerst delikaten Angelegenheit ihre Hilfe.“ Belar schüttelte den Kopf. „Wenn sie zur temporalen Sicherheit gehören, warum haben sie dann keine Sternenflottenuniform an?“ Fragte Belar. Der Mann lächelte legte ein kleines Gerät auf den Tisch, das durch ein Inhibitorfeld etwaige Lauschgeräte stören sollte und begann zu erklären: „Ich bin Lieutenant Commander Maxwell Harrison, stellvertretender Sicherheitschef im cardassianischen Sektor. Uns ist zu Ohren gekommen, dass jemand versucht die Gründung der Taskforces zu verhindern indem versucht werden soll, sie und Admiral Sovrane umzubringen, noch bevor sie die Petition zur Gründung der Taskforce an den Föderationsrat richten können.“ Belar schüttelte ungläubig mit dem Kopf. „So etwas ist vor 4 Jahren nicht passiert. Wir haben die Petition ohne einen Zwischenfall vorbringen können, sie wurde dann nach 4 weiteren Wochen ratifiziert und sechs Monate später wurden die Verhandlungen mit den Klingonen und den Romulanern aufgenommen „Unity One“ zu bauen. Weitere 6 Monate später waren die ersten 20 Schiffe der ersten taktischen Taskforce in Dienst gestellt.“ Harrison nickte verständnisvoll. „All das Admiral, wird nicht passieren, wenn unser Gegner Erfolg hat und in die Zeit zurückgeht und das Attentat auf sie und Sovrane durchführt.“ Belar stand aus dem Sessel auf und lief auf und ab. „Und was denken sie soll ich tun? Vier Jahre zurückreisen, den Attentäter finden, von dem wir gar nicht wissen, wer es ist und ihn eliminieren?“ Harrison stand seinerseits auf. „Ganz genau Sir, entweder sie können ihn gefangen nehmen, oder sie töten ihn. So oder so sie sind der einzige der weiß, was damals bis ins letzte Detail passiert ist und können quasi für sich den perfekten Bodyguard spielen.“ Belar beendete seinen unruhigen Spaziergang. „Sie haben doch dafür ausgebildete Leute oder? Warum macht das keiner von denen? Und Außerdem, wie soll ich denn in die Zeit zurückreisen haben sie etwa eine Zeitmaschine?“ Belar begann zu lachen. Harrison wurde langsam ungeduldig. „Bei allem Respekt Sir, ich finde das nicht lustig. 1. Wir haben Leute für so einen Job. Die Gründe warum wir sie brauchen, habe ich bereits genannt, wir werden ihnen selbstverständlich 2 Experten zur Seite stellen und 2. Muss ich ihnen sagen, dass wir eine Zeitmaschine haben. Ich brauche ihnen ja nicht zu sagen, dass diese Information der höchsten Geheimhaltungsstufe unterliegt.“ Belars Grinsen brach in sich zusammen. Er näherte sich dem Commander, packte ihn am Kragen und sagte:“ dann zeigen sie mir ihre Zeitmaschine.“ Belar ließ den Commander wieder los und trat einen Schritt zurück. Harrison tippte auf seinen Communicator. „Harrison an die „History“ zwei Personen zum beamen bereit. Noch bevor Belar Einwände erheben konnte erfasste sie der Transporterstrahl und löste beide auf.

    Als sie materialisierten wusste Belar sofort, dass sie sich auf einem Schiff befanden. Er spürte das rhythmische vibrieren der Deckplatten, wie es nur ein Warpkern erzeugen konnte. Der Transporterraum hingegen wirkte fremd obwohl hinter der Transporterkonsole eine Frau im Range eines Lieutenant stand und freundlich lächelte.
    Harrison trat als erster von der Plattform und stellte dem Admiral die Frau vor. „Das ist Lieutenant Jessica Fernandez unser Chefingeneur. Sie ist auch die Frau, die die Zeitmaschine bedient.“ Belar reichte ihr zwar die Hand und nickte ihr zu, registrierte sie aber kaum. Harrison riss ihn aus seinem erstaunen. „Kommen sie Admiral, ich zeige ihnen das Schiff.“ Harrison wandte sich zum gehen. Belar folgte ihm, er konnte gar nicht anders, seine Neugier hatte bereits gesiegt als er den Transporterraum sah.

    Die Führung durch das Schiff dauerte nur 25 Minuten. Belar erfuhr, dass es sich um das erste experimentelle Zeitschiff der Einsteinklasse handelte, 3 Decks besaß und mit einem Quantenfluxkompensator ausgerüstet war. Es verfügte auch über eine romulanische Tarnvorrichtung, woher diese stammte wollte Harrison jedoch nicht verraten. Belar verstand nur soviel, dass der Q.F.K um das Schiff ein temporales Feld errichtete, daß es dem Schiff erlaubte in die Zeit zurückzureisen man konnte dann auch wieder in die Zukunft reisen, jedoch nur bis zum Ausgangspunkt. Alles andere war für den Computer nicht bekannt und konnte nicht berechnet werden. Die Besatzungsstärke belief sich auf 6 Besatzungsmitglieder und war als temporäres Forschungsschiff mit minimaler Bewaffnung ausgelegt. Die „History“ operierte außerhalb der regulären Flotte, ebenso wie die Taskforces unter strikter Einhaltung der obersten Temporalen Direktive. Manchmal war es aber auch nötig, Fehler in der Zeit die durch andere entstanden sind zu korrigieren. Wie in diesem Fall. Belar stand auf der Brücke des kleinen Schiffes und sah durch den Hauptschirm die Raumbasis. Niemand an Bord dieser Station hatte die geringste Ahnung was hier vor sich ging. In diesem Moment flog die „Escort“ ganz nah an ihnen vorbei. Belar konnte den Schriftzug USS. Escort – NCC 74200 – United Federation of Planets lesen. Dann ging die „Escort“ auf Warp. Offensichtlich waren sie unterwegs zu einem Patrouillenflug.

    Harrison stand neben ihm und schaute ebenfalls auf den Hauptschirm und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Belar drehte sich zu ihm um und musterte ihn. „Was ist so komisch Commander?“ Dieser drehte sich seinerseits um und schaute Belar direkt in die Augen. „Ich freue mich darauf, mit ihnen auf eine ihrer Missionen zu gehen.“ Antwortete er. Belar sah ihn missbilligend an. „Commander, die Menschen um mich herum, haben die Angewohnheit im Laufe der Mission zu sterben. Es wäre sicherer für sie, wenn sie meine Missionen auf dem Holodeck nachspielen würden.“ Harrison lachte laut auf drehte sich um und ging zum Kommandosessel. Er nahm darin platz. Er grinste immer noch. „Admiral, ich würde alles dafür geben live dabei zu sein und zu erleben, wie sie die Probleme lösen.“ Dann wandte er den Kontrollen in der Armlehne seine Aufmerksamkeit zu und bereitete das Schiff auf den Start vor. Belars Gedanken wurden zunehmend dunkler: „Na toll, genau das was ich brauche. Noch ein Fan.“

    Als die Startvorbereitungen abgeschlossen waren, befahl Harrison seinem Steuermann, Kurs auf die Erde zu setzen. Der Steuermann gab den Kurs ein und legte die maximale Warpgeschwindigkeit fest. Danach drehte er sich um und meldete Bereitschaft. Harrison hob den Finger und senkte ihn wieder. „Energie!“ Befahl er.
    Das getarnte Schiff ging augenblicklich auf Warp und näherte sich seinem Ziel. Dem blauen Planeten, der Erde.

    Zwei Tage später schwenkte die „History“ in einen Standartorbit um Lunar. Harrison drückte auf eine Taste in der Armlehne seines Sessels und zitierte Lieutenant Fernandez auf die Brücke. Belar stand mit hinter dem Rücken verschränkten Armen hinter dem Kommandosessel und betrachtete den Bildschirm. Er sah zu, wie die Erde langsam wieder in Sicht kam.
    Obwohl er ein Trill war, war der Anblick des blauen Planeten immer wieder ein beeindruckender Augenschmaus. Er liebte die Erde, was nicht sonderlich verwunderlich war, er lebte ja schließlich ab seinem sechzehnten Lebensjahr auf dem Nordamerikanischen Kontinent in San Fransisco. Zuerst im Studentenwohnheim an der Sternenflottenakademie und danach in seiner eigenen Wohnung, in Alameda mit Blick auf die Bucht. Er bewohnte diese Wohnung maximal zweimal pro Jahr, während seines Urlaubs. Zwei Wochen nach Abschluss der Akademie wurde er bereits auf die „Crazy Horse“ beordert. Er hatte kaum die Gelegenheit sich an seine Wohnung zu gewöhnen und sich einzuleben. Die Wohnung diente ihm mehr oder weniger als Ferienwohnung. Gelebt hatte er dort nie, sein zuhause waren immer die Sterne. Eines Tages, würde ihn sein Weg eventuell ins Sternenflottenkommando bringen und die Wohnung würde dann auf Dauer benutzt werden. Aber heute noch nicht.

    Lieutenant Fernandez hatte inzwischen die Brücke betreten und an der technischen Konsole platz genommen. Belar trat neben sie und schaute ihr über die Schulter. Offensichtlich justierte sie den Q.F.K. Die Gleichungen für den Zeitsprung waren zu kompliziert für Belar als das er sie auch nur ansatzweise hätte verstehen können. Seine stärke waren eher die taktischen Berechnungen. Sein Talent war es, sich eine Feuerleitlösung aus den Fingern zu ziehen, die es möglich machte, den Gegner mit dem maximal möglichen Schaden an seinem Schiff zu treffen. Er war auch gut darin, die Schritte seines Gegners vorauszusehen, obwohl es natürlich ab und zu vorkam, dass der Gegner ihn kalt erwischte. Fernandez drehte sich zum Commander um „Einstellungen des Q.F.K. abgeschlossen. Chronotonenemitter voll geladen Sir.“ Harrison nickte. „Errichten sie das Chronotonenfeld Lieutenant!“ Fernandez aktivierte den Emitter. Auf dem Hauptschirm konnte man sehen, wie sich ein Film von rötlicher Strahlung um das Schiff ausbreitete. Schließlich blitzte es auf dem Hauptschirm auf. Als der Blitz abflaute, war wieder die Erde auf dem Hauptschirm sichtbar. „Hat wohl nicht funktioniert oder?“ Stellte Belar fest. Harrison drehte sich zu ihm um. „Es ist immer so unspektakulär und das ist auch gut so, wir wollen ja schließlich keine Aufmerksamkeit erregen.“ Er wandte sich an seinen Operationsoffizier. „Mr. Juno, welche Sternzeit haben wir?“ Juno gab ein paar Zahlen und erhielt sofort die Antwort. Die Sternzeitanzeige auf seinem Display hatte sich automatisch mit der Gegenwärtigen Sternzeit abgeglichen. „Die aktuelle Sternzeit beträgt, 56433.7392. Wir haben den 08.06.2379 nach dem gregorianischen Kalender. Commander.“ Meldete Juno.

    Harrison nickte anerkennend und befahl seinem Steuermann, das Schiff in einen Standartorbit um die Erde zu bringen. Der Befehl wurde ausgeführt und das immer noch getarnte Schiff glitt für Augen unsichtbar elegant in eine geostationäre Umlaufbahn. Belar schüttelte mit dem Kopf. Er konnte es immer noch nicht glauben, dass er soeben eine Zeitreise hinter sich gebracht hatte. Es handelte sich dabei um seine erste Zeitreise während seiner Dienstzeit bei Starfleet. Er konnte es bis jetzt immer vermeiden, in temporale Geschichten hineingezogen zu werden. Solche Dinge verursachten bei ihm immer Kopfschmerzen. Harrison riss ihn aus seinen Grübeleien. „Admiral, wir sollten uns jetzt auf die Krankenstation begeben.“
    Belar sah ihn fragend an. „Warum sollte das notwendig sein?“ Harrison lächelte ihn an. „Ganz einfach. Es existieren in dieser Zeitlinie jetzt zwei Belars und da wir nicht auffallen wollen, müssen wir sie chirurgisch verändern und ihnen eine neue Identität verschaffen. Wir haben uns bereits in die Datenbank der Sternenflotte gehackt und entsprechende Modifikationen vorgenommen. Jetzt müssen wir nur noch sie modifizieren.“ „Sie überlassen nichts dem Zufall oder?“ Fragte Belar. „Es ist mein Job an solche Dinge zu denken Sir.“ Antwortete Harrison. Beide lächelten sich an und verließen die kleine Brücke. Harrison übergab vorher noch das Kommando an Juno.

    Eine Stunde später starrte Belar auf der Krankenstation in einen Spiegel und erkannte sich nicht wieder. Seine Flecken wurden entfernt, Sein Bart war nun ein Vollbart, statt blauen Augen hatte er nun grüne und er war nicht mehr blond, sondern hatte nun kurze schwarze Haare. Der Bordarzt hatte ganze arbeit geleistet. Aber sollte er mit einem Tricorder gescannt werden, würde man den Symbionten in seinem Körper entdecken und ihn als Trill identifizieren. Aber dieses Risiko mussten sie eingehen. Es gab keine Möglichkeit, die Lebenssignale des Symbionten zu tarnen, aber normalerweise wurden keine Tricorderscanns auf der Erde vorgenommen um die Personen als die zu identifizieren, die sie waren. Es sei denn man wollte einen Sicherheitsbereich betreten. Aber das gehörte nicht zum Plan.
    Die Tür zur Krankenstation öffnete sich und Harrison trat mit einem breiten Grinsen auf den Lippen ein. Über die Schulter hatte er drei Uniformen geworfen. Er schritt an Belars Liege und übergab ihm eine der Uniformen. Es handelte sich dabei um eine Uniform der Sicherheit. Am Kragen waren zweieinhalb Sterne zu sehen, was ihn zu einem Lieutenant Commander machte. „Sie sind jetzt Lieutenant Commander Jason Everett, der neue persönliche Sicherheitbeauftragte von Vizeadmiral Joran Jakur Belar.“ Erklärte er. Er gab Belar außerdem zwei Padds. Auf dem einen waren die Versetzungspapiere von der „Lakota“ gespeichert und auf dem anderen, seine Identifikationspapiere. Harrison führte weiter aus: „Und ich bin ihr Stellvertreter. Mein Name ist jetzt Lieutenant Junior Grade Thomas J. Anderson.“ Er zog seinen Uniformpulli aus und streifte den neuen über. Belar tat es ihm gleich. Er vermisste seine Admiralsspangen schon jetzt. Schon seltsam, es gab eine Zeit, da konnte er sich nicht vorstellen, die gelbe Uniform durch eine rote zu wechseln. Aber irgendwann ist es doch geschehen und jetzt konnte er sich nur schwer von seiner Admiralsuniform trennen. Belar las sich noch einmal die Identifikationspapiere durch und blickte dann Harrison an. „Wie sieht unser Plan aus?“ Harrison grinste abermals. „Wir werden im engsten Kreis des Admirals arbeiten und jeden in seiner Umgebung, auch Sovrane einem temporalen Scan unterziehen. Wenn wir unseren Gegner hier nicht finden, müssen wir unsere Suche auf alle ausweiten mit denen sie zu dieser Zeit zu tun hatten und schließlich auf den Föderationsrat und sogar den Präsidenten. Diese Mission darf nicht schief gehen. Wir müssen äußerst diskret und vorsichtig vorgehen. Jeder Fehler würde sich negativ auf unsere Zeit auswirken.“ Belar nickte. „Es besteht aber die Möglichkeit, dass wir improvisieren und schnell handeln müssen. Wir sollten auf alles gefasst sein. Auf Bomben, Sniper etc.“ Harrison gab dem Admiral oder besser dem Lieutenant Commander recht.

    Belar stand von der Liege auf. „Wo ist eigentlich unser dritter Mann?“ „Er stößt im Transporterraum zu uns. Wollen wir?“ Harrison deutete zur Tür und beide gingen den Gang zum Transporterraum entlang. Sie betraten ihn, begrüßten Lieutenant Fernandez hinter der Transporterkonsole. Belar drehte sich in Richtung Transporterplattform. Was er sah konnte er kaum glauben. Auf der Pattform stand Sven Torias Sovrane in der Uniform der Sicherheit und zum Vulkanier verändert. „Torias!“ Rief Belar überrascht. „Sie müssen sich irren. Mein Name ist Lieutenant Commander Stol, der neue Sicherheitsattaché von Vizeadmiral Sovrane.“ Plötzlich begann Stol zu lächeln, was sehr ungewöhnlich war für einen Vulkanier. Er knuffte Belar die Schulter. „Na da hab ich dich aber reingelegt was? Alter Freund.“ Belar knuffte zurück. „Du hast mir einen Wahnsinnsschrecken eingejagt, Mann! Wie hat es Harrison geschafft, dich von der „Dauntless“ runterzubekommen? Ihr wart doch schon unterwegs ins Breensystem.“ Sovrane nickte. „10 Minuten nachdem wir gestartet waren, empfingen wir eine Subraummitteilung der Priorität 1 von einem Shuttle der Sternenflotte. Man bat uns unter Warp zu gehen und um Andockerlaubnis. Der Passagier war Lieutenant Fernandez und sie bat meinen ersten Offizier darum, mich zu holen. Als ich dann in der Shuttlerampe ankam bat sie mich ins Shuttle zu steigen mit der Begründung, dass die Föderation in Gefahr sei und ich ihr vertrauen sollte, sie würde mir dann alles auf dem Weg zur „History“ erklären. Was sie dann auch tat. Ich muss zugeben, mir haben sich bei dieser Story die Haare gesträubt. Aber wenn das wahr ist, was Harrison und Fernandez sagen, ist es unsere Pflicht, den oder die Attentäter zu finden. Und außerdem konnte ich dich ja nicht alleine auf eine solche Mission gehen lassen. Du gehst doch drauf.“ Sovrane lächelte. „Ich schickte die „Dauntless“ alleine nach Breen und bin nun hier.“ Belar lachte laut auf. „Also soweit ich mich erinnere, habe ich dir wesentlich öfter das Leben retten müssen, als du mir. Wenn ich richtig nachgerechnet habe, ganze 12 mal.“ Sovrane schüttelte den Kopf. „Es waren 11 mal, der Vorfall auf „Cato Naimodia Prime“ zählt nicht.“ Beide lachten.

    „Meine Herren!“ Unterbrach Harrison die beiden. „Wir sollten jetzt aufbrechen, wir haben doch keine Zeit.“ Belar sah Sovrane an, betrat den Transporter und sagte: „Wir haben keine Zeit. Man sollte meinen, dass die Typen von der temporalen Sicherheit genug Zeit hätten.“ Sovrane lachte abermals, während Harrison das Gesicht verzog. „Immer mussten Außenstehende früher oder später die abgedroschenen Zeitwitze zum besten geben.“ Stattdessen nickte er Fernandez zu. „Energie!“

    Fernandez betätigte die Kontrollen und das Außenteam entmaterialisierte sich um die Zukunft zu retten…….

    ENDE TEIL I
    To be continued



    Verdammt ich habs versehentlich Doppelgepostet. Tschuldigung.

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      #17
      Dafür gibts den EditButton!

      Ich erkenne da eine Anspielung auf ENT!

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        #18
        @ Sovrane

        Habs versucht mit dem Editbutton, hat nur nicht gefunzt.
        Wo erkennst du ne Anspielung auf ENT. Wenn da eine ist, dann unbeabsichtigt. Was hälst du sonst so davon? Geht mal etwas mehr ins Detail bitte.

        Kommentar


          #19
          Belar lachte laut auf. „Also soweit ich mich erinnere, habe ich dir wesentlich öfter das Leben retten müssen, als du mir. Wenn ich richtig nachgerechnet habe, ganze 12 mal.“ Sovrane schüttelte den Kopf. „Es waren 11 mal, der Vorfall auf „Cato Naimodia Prime“ zählt nicht.“ Beide lachten.
          Trip und Archer hatten eine Ähnliche unterhaltung. Aber sonst finde ich es echt gut.

          Im anderan Forum musst du dir ja ganz schön was antun. Bleib doch entgültig bei uns!

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            #20
            Ich dachte da an den den Dialog zwischen Obi Wan und Anakin in Ep III. Freut mich, daß es dir gefällt. Zu allen Zeiten in der Geschichte wurden Schriftsteller, Dichter, Maler und andere kreative Köpfe für gering empfunden. Ich mach mein Ding und wenns einigen nicht passt, dann können sie mich mal. Das stört mich nicht, wenn ein Ignorant drüber herzieht. Guck dir an, was ich dort gepostet hab. Ich fand den Angriff auf die anderen Leser daneben und hab zurückgeschossen. Im Moment schreib ich am 2. Teil der sich nur um den jüngeren Belar dreht und im 3. Teil werden alle vereint. Ich schick dir mal ne Leseprobe von dem was ich schon hab. Wann kommt der erste Teil auf die HP?

            Ich bleib auch im anderen Forum, weil ich da mehr Leser hab und ich in zwei Foren ein breiteres Publikum erreichen kann.

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              #21
              Boah momentan bin ich so eingespannt von Haus und 3D. Kann was dauern. Aber ich lese und sammle weiter deine Storys

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                #22
                Ausgezeichnet. Ich versteh nur nicht, warum hier keiner reinschaut.

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                  #23
                  "Prequel" Part II

                  Viel Spaß beim schmökern.

                  STAR TREK – „Unity One“
                  Story by: Thorsten Pick aka Fleetadmiral Joran J. Belar


                  ~ Prequel - Part II~


                  San Fransisco – Erde
                  Morgens 0800

                  Die automatische Prozessorstimme des Computers weckte den frischgebackenen Rearadmiral Joran Jakur Belar. Belar war ein Morgenmuffel. Er hasste die fröhliche Stimme des Computers zu dieser Stunde. Er wollte aufstehen, doch aus irgendeinem Grund konnte er es nicht. Er bewegte sich etwas schneller und war plötzlich frei. Als er sich endlich befreit hatte, setzte er sich auf und versuchte die Orientierung wiederzuerlangen. Er blinzelte ein paar mal bis sich schließlich sein Blick klärte. Neben sich im Bett vernahm er plötzlich ein leichtes seufzen. Er blickte erschrocken auf die andere Seite des Bettes, zog die Decke beiseite und erschrak erneut. Neben ihm lag eine wunderschöne, nackte Andorianerin. Ihre Fühler bewegten sich im Schlaf, was bei Andorianern ein Zeichen für die REM – Phase war.
                  Wer um alles in der Welt war diese Frau?
                  Die Siegesfeier am gestrigen Abend im Gebäude 101 des Sternenflottenkommandos war anscheinend recht erfolgreich verlaufen. Nur dumm, dass Belar sich an nichts erinnern konnte. Da nach der offiziellen Siegesfeier über das Dominion noch die Beförderungen von Commodore Sovrane und Commodore Belar zum Rearadmiral (Admiral mit 2 Sternen) im kleinen Kreise im „Startraveller’s End“ stattfanden, war es kein Wunder, dass er sich mit echtem Bourbon wie Torias es nannte „weggebeamt“ hatte. Sovrane, Belar und einige andere waren unter anderem die Helden des Dominionkrieges und so war es nur natürlich dass man sich die Kante gab. Belar bedauerte an diesem Abend nur eins, dass Captain Benjamin Sisko von Deep Space Nine nicht unter ihnen sein konnte und seine Beförderung zum Fleetcaptain entgegennehmen konnte. Stattdessen war seine Frau Kasidey und sein Sohn Jake anwesend und nahmen den Stern stellvertretend für ihn entgegen. Er war der eigentliche Held des Krieges und hätte es wahrlich verdient an dieser Feier zugegen zu sein. Doch es war ihm nicht vergönnt. Warum Sisko nicht anwesend sein konnte, wusste Belar nicht, da es sich um eine noch nicht freigegebene Geheiminformation handelte.
                  Aber wer war diese Frau? Wenn seine Frau auf Trill das herausbekam, würde sie mit Sicherheit die Scheidung einreichen. Obwohl die Trill ein recht aufgeschlossenes Volk waren, gehörte seine Frau eher zu den konservativeren Elementen der Trillgesellschaft. Er ging ums Bett herum und fand auf der anderen Seite des Bettes die Uniform der Andorianerin. Belar bückte sich und hob die Uniform auf. Er drehte sie bis er die Abteilungsfarbe am Kragen sah. Es handelte sich um ein Mitglied der Sternenflottensicherheit oder der technischen Abteilung im Range eines Lieutenant Junior Grade. Verdammt auch noch ein Junioroffizier. Je nachdem wer ihn zuerst erwischte - die Sternenflotte oder seine Frau - er war in jedem Falle ein toter Mann. Er legte die Uniform wieder hin und ging auf den Balkon wo er die wohltuende morgendliche Sommerbriese die von der Bucht herwehte tief einsog und die Stille genoss. Anscheinend schlief die Stadt noch. Die Nacht der Siegesfeier muss für noch einige andere kurz gewesen sein. Er schloss die Augen und ließ seine Gedanken frei umherziehen. Bis sich sein schlechtes Gewissen meldete und hämmernd hinter seinen Schläfen den Namen seiner Frau schrie. Er riss die Augen schlagartig auf und schüttelte den Kopf.
                  „Nie wieder Alkohol.“ Schwor sich Belar feierlich. Er drehte sich um. Plötzlich stand die Andorianerin wie die Götter sie schufen vor ihm und küsste ihn zärtlich auf die Stirn. Sie war mindestens drei Zentimeter größer als er und sie war wunderschön. Man sah ihr an, dass diese Frau einem stolzen Kriegervolk angehörte. Sie war durchtrainiert aber dennoch feminin.

                  Schlagartig erinnerte sich Belar woher er diese Frau kannte. Er lernte sie gestern im „Startraveller’s End“ an der Bar kennen, als er für sich und seine Freunde eine neue Runde Bier bestellen wollte. Ihr Name war Tailany und gehörte zur Sicherheitsmannschaft der „USS. Lexington“ einem Schiff der Ambassadorklasse wenn Belar sich richtig erinnerte. Er lernte auch ihre beste Freundin kennen die der Steuermann des Schiffes war, aber den Göttern sei dank war sie nicht auch noch hier. Er setzte sein Kirklächeln auf und sagte: „Tailany, guten Morgen.“ Er nahm sie in den Arm und küsste sie. Sie erwiderte seinen Kuss, zog sich aber dann zurück. Sie nahm Haltung an. Wenn sie nicht nackt gewesen wäre, hätte er nicht gegrinst. „Sir, sie wissen, dass es sich für Flagoffiziere und Junioroffiziere nicht gehört, intime Beziehungen einzugehen?“ Belar lachte laut los, setzte seine Dienstmiene auf und sagte: „Lassen sie das mal meine Sorge sein Lieutenant. Ich habe etwas Einfluss im Kommando. Es erwartet sie kein Disziplinarverfahren.“ Sie lächelte ihn an und küsste ihn noch mal Leidenschaftlich. „Kaffee und Frühstück?“ Fragte sie. „Gerne!“ antwortete er. Sie entfernte sich von ihm und ging hinein, nahm sich Belars Morgenmantel von der Kommode, streifte ihn über und lief aus dem Schlafzimmer in die Küche. Sie sah süß aus in seinem Morgenmantel. Zum Teufel mit seiner Frau, wenn sie sich scheiden lassen wollte, dann sollte sie das tun. Das ist nun mal die Art der Trill. Ein Gedanke durchzuckte dennoch seinen Geist. Es war verdammt gut, dass er das Penthouse im höchsten Turm von San Fransisco gekauft hatte. So konnte niemand die nackte Andorianerin auf seinem Balkon sehen.

                  Er schmunzelte verschmitzt und begab sich ebenfalls hinein, ging an den Schrank und zog sich ein T-Shirt über. Danach ging er ins Bad um zu duschen. Verwundert stellte er fest, dass die Schalldusche bereits aktiviert war. Belar dachte an nichts böses und entledigte sich seiner Kleider. Plötzlich drang eine Stimme aus der Duschkabine. „Admiralchen, kannst du mir mal bitte die Creme reichen?“ Belar spuckte das Mundwasser gegen seinen Badezimmerspiegel. Er drehte sich um und vor ihm stand eine atemberaubende menschliche Schönheit.
                  Die beste Freundin. Ihr Haar war rabenschwarz und reichte bis zum Hintern hinunter. Ihre Augen waren Smaragdgrün. Dem Admiral fiel auch sofort ihr Name ein. Es war Lieutenant Commander Antonia Estevez aus Brasilien der äußerst attraktive Steuermann der „Lexington“. Es ging nicht anders er musste sie betrachten. Ihre kakaobraune Haut war wie gemalt. Er schluckte. Es war ihm nicht möglich, auch nur einen Ton hervorzubringen. Stattdessen griff er in den Badezimmerschrank und holte die Schallduschencreme heraus und reichte sie ihr.
                  Antonia bedankte sich und schloss wieder die Abtrennwand. Belar hatte genug von der Morgentoilette und begab sich in die Küche.

                  Dort wartete bereits Tailany auf ihn mit einer dampfenden Tasse Kaffee in der einen Hand und einem Croissant in der anderen. Beides reichte sie ihm. Er setzte sich hin und genoss den Geruch von brasilianischem Kaffee.
                  Tailany bemerkte, dass der Admiral offensichtlich gar keine Ahnung hatte wie er mit der Sache umgehen sollte. „Worüber denkst du nach J.J.?“ Fragte sie ihn.
                  Er blickte ihr lange in die Augen und sagte dann:“ Ich versuche immer noch die gestrige Nacht zu rekonstruieren und weiß nicht wie es jetzt weiter gehen soll.“ Gestand er ehrlich und fügte hinzu:“ Meine Frau bringt mich um.“

                  Tailany ging auf ihn zu und ging in die Hocke. Sie nahm seine Hände in die ihren. „J.J. Du hast gestern mich und Antonia im Startraveller’s End aufgerissen und wir haben gefeiert. Du hast uns deinen Freunden vorgestellt und wir hatten viel Spaß. Danach sind wir drei zu dir, haben noch etwas getrunken und hatten wunderbaren Sex. Nicht mehr und nicht weniger.“ Belar sah sie immer noch an. „Und wie geht’s jetzt weiter?“ Sie schaute ihn fragend an.
                  „Was denkst du, wie es jetzt weitergehen sollte?“ Belar vermied es, sie direkt anzublicken und schaute stattdessen auf den Boden. Tailany wartete geduldig auf eine Antwort. Als keine Antwort kam, übernahm sie wieder die Initiative. „J.J., Antonia und ich sind weder scharf auf einen Karriereschub, noch auf eine Dreiecksbeziehung. Wir haben gestern Abend gefeiert wie die Wilden und wir haben es Weißgott verdient. Wir kehren alle innerhalb der nächsten Wochen oder Monate auf unsere Posten zurück und werden uns wahrscheinlich nicht mehr sehen. Wir hatten unseren Spaß und das wars dann auch.“ Nun schaute Belar sie an. „Ist da wirklich gar nichts zwischen uns?“ Fragte er.
                  Nun war es an Tailany überrascht dreinzublicken. „Es ist etwas zwischen uns beiden. Aber wenn wir mal realistisch drüber nachdenken, kann es für uns keine Zukunft geben. Du bist verheiratet und hast Kinder, bist ein Flagoffizier und ich ein Junioroffizier. Zudem werden wir beide wahrscheinlich an zwei Enden des Alphaquadranten stationiert. Ich bin nicht bereit eine Fernbeziehung zu führen.“ Belar blickte sie traurig an. „Vielleicht in einem anderen Leben.“ Sagte er traurig.
                  Tailany stand auf und setzte sich ihm gegenüber an den Küchentisch. Sie lächelte ihn an. „Nimms nicht so schwer Admiral, man trifft sich immer zweimal im Leben und unsere Geschichte, das spüre ich, ist noch nicht zuende.“

                  Als Antonia endlich aus der Schalldusche kam, frühstückten alle drei gemeinsam. Sie unterhielten sich über ihre nächsten Aufträge. Belar konnte dabei nicht großartig mitreden, weil er noch nicht wusste, welche Pläne Starfleetcommand mit ihm hatte.
                  Eine halbe Stunde später waren Tailany und Antonia gegangen. Tailany und Joran versprachen sich gegenseitig in Kontakt zu bleiben. Er nahm sich vor, die Missionen der „Lexington“ genau zu verfolgen.
                  Er könnte Tailany natürlich auch für seinen Stab auf der „Escort“ anfordern, was aber dann sehr nach einem Karriereschub aussah. Wahrscheinlich hätte Tailany sowieso etwas dagegen gehabt. Er verwarf den Gedanken und ging nun endlich duschen.

                  Eine viertel Stunde später stand Joran Belar frisch geduscht und rasiert auf seinem Balkon und schaute auf die Bucht. Das Wasser war glasklar und die Sonne schien ihm wohltuend ins Gesicht. Die Möwen schreiten und von Norden kam eine steife Briese.
                  San Fransisco war offensichtlich aufgewacht, was man am Flugverkehr am Himmel erkennen konnte. Dort oben tummelten sich Starfleetservicefahrzeuge, Aerotrams und private Gleiter. Es war immer wieder erstaunlich, dass es da oben nicht zu einem heillosen durcheinander kam. Er ging hinein und zog seine neue Uniform an. Als er in den Spiegel schaute, bot sich ihm ein ungewohnter Anblick. Auf der rechten und linken Seite seines Revers hat sich jeweils zu dem einen Stern noch ein weiterer hinzugesellt. Endlich hatte er sein Ziel erreicht. Endlich war er Admiral. Was aber auch durchaus beinhalten konnte, dass er die „Escort“ verlor und nur noch Verwaltungs- und Kommandoarbeiten verrichten durfte. Dieser Gedanke verursachte schlechte Laune, deshalb wurde er sofort wieder verworfen.
                  Er hatte auch keine Zeit, lange darüber nachzudenken, da es an seiner Tür klingelte. Belar ging ans Terminal und aktivierte die Gegensprechanlage. Auf dem Bildschirm erschien das Konterfei Sovranes. Sovrane sah so schrecklich aus, wie Belar sich fühlte. Anscheinend war Sovranes Nacht auch nicht gerade ereignislos. Er öffnete die Tür und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Es dauerte nicht lange, bis Sovrane in der Eingangstür von Belars Arbeitszimmer stand. Er versuchte zu lächeln, was aber missglückte. Belar bedeutete Sovrane sich zu setzen, was Sovrane dankend annahm. „Und wie war deine Nacht?“ Fragte Belar. Sovrane grinste von einem Ohr bis zum anderen. „Ich bin noch bis 5 Uhr im „Startreveller’s End“ geblieben und bin dann mit einer vulkanischen Chefingeneurin von der „Tokyo“ in meinem Apartment gelandet. Ich sage nur so viel, was wir gemacht haben, hatte mit Logik nichts zu tun.“ Er grinste verschmitzt und zwinkerte Belar an. „Wahrscheinlich hatte sie Pon Farr.“ Bemerkte Belar trocken. Sovrane schüttelte mit dem Kopf. „Du solltest eigentlich wissen, dass nur vulkanische Männer alle sieben Jahre unter Pon Farr leiden.“
                  „Weiß ich doch, aber warum sollte eine vulkanische Frau mit einem menschlichen Mann Sex haben wollen?“ Fragte Belar. „Ich habe nicht die geringste Ahnung, aber irgendwie hat die Magie der letzten Nacht ihre Logik beeinträchtigt oder sie wollte einfach etwas Gesellschaft.“
                  „Werdet ihr euch wiedersehen?“ Fragte Joran. „Ich habe ihr eine Stelle als Chefingeneurin auf meinem Schiff angeboten, mal sehen, ob sie annimmt. Ich erwarte ihre Antwort innerhalb der nächsten Tage.“ Belar nickte. Sovrane machte genau das, was er im Bezug auf Tailany hätte tun sollen. Jetzt war es dafür wohl zu spät.

                  Belar wechselte das Thema. „Was verschafft mir die Ehre deines Besuches, wir müssen beide erst um 14 Uhr im Kommando sein um unsere neuen Befehle entgegenzunehmen.“ „Das ist der Grund meines Besuches, ich werde dem Föderationsrat einen Vorschlag unterbreiten und habe gehofft, dass du mich dabei unterstützt.“ Antwortete Torias. „Belar stand auf, drehte sich um und öffnete die Klappe zu seiner Bar. Er bot Sovrane einen Maracujasaft an und goss sich einen Traubensaft ein. Für Alkohol waren beide noch zu verkatert. Belar nahm wieder platz. Sovrane legte ein PADD auf den Tisch und schob es zu Belar rüber. Der Admiral nahm das PADD und begann zu lesen. Er las sehr aufmerksam. Sovrane studierte Belars Miene auf irgendwelche Reaktionen aber Belar hätte auch ein Vulkanier sein können, so ausdruckslos wie sein Gesicht im Moment war.

                  Nach zehn Minuten legte Belar das PADD auf den gläsernen Schreibtisch und pfiff durch die Zähne. „Was hältst du davon?“ Fragte Sovrane. Belar zuckte mit den Schultern. „Schwer zu sagen, es wird schwierig werden, das Vorhaben durchzubekommen. Es wird auf starken widerstand stoßen. Wann hast du dir das überlegt?“ „Ich hab mir das schon nach den ersten verlorenen Schlachten im Dominionkrieg überlegt. Es wird Zeit, dass die Föderation mehr für ihre Verteidigung unternimmt. Wir haben in den letzten Jahren zu viele Verluste hinnehmen müssen. Verluste, die hätten minimiert werden können und müssen.“ Belar nickte. „Da hast du verdammt Recht. In den letzten Jahren hat uns jede bedeutende Macht angegriffen. Die Borg, das Dominion, die Klingonen, die Cardassianer und die Breen. Wir können nicht mehr zulassen, dass jeder Aggressor meint, uns in die Suppe spucken zu müssen.“ Bestätigte Joran. „Und der Frieden wird nicht leicht zu halten sein, unsere Flotte ist stark dezimiert. Wir müssen in den nächsten Jahren den Frieden auf Cardassia, Breen und am Gamma–Ausgang des Wurmloches wahren. Wir müssen die Sternenflotte wieder zu alter stärke aufbauen und unsere Mitgliedswelten besser verteidigen können. Eins steht fest, um diese Idee durchzuboxen brauchen wir Unterstützung.“ Stellte Belar fest. Sovrane lächelte. „Dann kann ich mit deiner Hilfe rechnen?“ Belar sah ihn verdutzt an. „Da fragst du noch? Ich sage doch bereits seit Wolf 359, dass die Föderation eine Taskforce braucht. Klar helfe ich dir.“ Beide standen auf und besiegelten ihren Pakt mit einem Handschlag. „Ich habe bereits für heute morgen Termine mit Admiral Paris, Admiral Parker und Admiral Si’Tac vereinbart. Sie alle gelten als Hardliner und werden das Vorhaben sicher unterstützen. Es wäre auch gut, wenn wir Fleetadmiral Grent und Fleetadmiral Unduli auf unserer Seite hätten.“ Bemerkte Sovrane voller Begeisterung. „Weiterhin wäre es auch von Vorteil, Senator Masterson und Senator Tar’Dek für unsere Sache einzuspannen.“ Schlug Belar vor. Sovrane nickte. „Ich schlage vor, du übernimmst die Senatoren und ich die Admiräle.“ Belar war einverstanden. Es war jetzt 9:30 Uhr. Die Admiräle und Senatoren begannen ihren Dienst meistens um 10 Uhr, was bedeutete, dass sie jetzt beginnen sollten, die Klinken zu putzen. Nachdem die beiden Admiräle das Apartmenthaus verlassen hatten, trennten sich beide voneinander und wünschten sich gegenseitig Glück. Belar hatte vor ihrem Abschied noch eine Kopie des Schriftstücks auf Sovranes PADD angefertigt und auf sein PADD übertragen. Sovrane ging nach links in Richtung Sternenflottenkommando und Belar wandte sich nach rechts in Richtung der nächsten öffentlichen Transporterzelle. Er musste nämlich nach Paris, wo die meisten Föderationspolitiker ansässig waren.
                  Er ging durch die Straßen von San Fransisco, vorbei an chinesischen Feinkostläden und anderen Geschäften, aus deren innern exotische Düfte und Klänge drangen. Er wurde auf seinem Fußmarsch von einem der guten alten Cablecars überholt. Es war erstaunlich, dass diese Fahrzeuge immer noch in Betrieb waren. Aber andererseits was wäre San Fransisco ohne die Golden Gate Bridge, die Cablecars und Al Catraz. Es waren immer noch die Haupttouristenmagnete dieser Stadt. Schließlich erreichte er die Transporterbox an der Ecke der Valentinesstreet und des Rooseveltboulevard. Die Box war bereits in Betrieb der Beamvorgang war kurz vor dem Abschluss. Danach konnte er eintreten. Wo dieser Passagier wohl hingebeamt ist? Wahrscheinlich zur Arbeit. Als der Vorgang abgeschlossen war, betrat Joran die Zelle. Er schloss die Tür hinter sich und gab am Terminal die Koordinaten ein. Paris-Föderationsregierungsdistrikt-Senatorenbüros-Raum 2150. Er drückte die grüne Bestätigungstaste, hörte noch die Computerstimme, die sich bedankte, dass er mit „Yellow Cab“ beamte und entmaterialisierte sich.

                  Einen Augenblick später rematerialisierte er sich in einem Transporterraum des Bürogebäudes der Senatoren. Da sein kommen erwartet wurde, warteten bereits die Sekretärinnen von Senator Masterson und Senator Tar’Dek auf ihn.
                  Nach einer kurzen Begrüßung führten die beiden Damen den Admiral in einen Besprechungsraum, wo die beiden Senatoren bereits auf ihn warteten. Der vulkanische Senator saß am Kopfende des Tisches der aus Teakholz zu bestehen schien. Er sah aus wie die meisten Vulkanier. Geschwungene, gewölbte Augenbrauen, spitze Ohren und die typische vulkanische Frisur. Das einzige auffallende Merkmal war eine Narbe über der rechten Augenbraue. Belar vermutete, dass es sich dabei um das Ergebnis eines Kampfes mit einem Selath handelte. Zu Tar’Deks rechter saß der kleinwüchsige und ziemlich dicklich aussehende Senator Maximus Masterson. Sein Gesicht war umrahmt von einem grauen Vollbart. Belar versuchte zu vermeiden zu lächeln. Es war einfach zu komisch, dass ein so kleiner Mensch Maximus hieß. Belar wusste aber auch, dass es sich bei den beiden Senatoren um absolute Profis handelte und sie knallharte Verhandlungspartner waren. Da Tar’Dek anscheinend den Vorsitz übernahm, ging Belar um den Tisch herum und grüßte ihn mit einem vulkanischen Gruß. Danach wandte er sich Masterson zu und reichte ihm die Hand.

                  Als die Formalitäten beendet waren, bat Tar’Dek Belar sich zu setzen. Er bot dem Admiral sogar vom vulkanischen Eistee an, der in der Mitte des Tisches in einem gläsernen Krug bereitstand. Danach ergriff er das Wort. „Ich beglückwünsche sie zur ihrer Beförderung Admiral, sie haben es verdient. Was führt sie zu uns?“ Belar bedankte sich und begann mit seinem Vortrag: „Danke Sir. Ich wende mich in einer Angelegenheit an sie, die äußerst delikat ist und mit größter Vorsicht behandelt werden muss. Was ich jetzt sage, kann dazu führen, dass wir alle unseres Amtes enthoben werden und im schlimmsten Fall angeklagt werden. Admiral Sven Torias Sovrane und ich planen, die Sternenflotte umzustrukturieren oder einen neuen Flügel der Sternenflotte ins Leben zu rufen.“ Jetzt ergriff Masterson das Wort. „Inwiefern wollen sie die Flotte umstrukturieren Admiral?“ Belar sah ihm direkt in die Augen, weil er genau wusste, dass Masterson jedes Zeichen der Schwäche zu seinen Gunsten nutzen würde. Es würde nicht leicht werden die beiden Senatoren zu überzeugen. „Nun Senatoren. Wie sie beide wissen, wurde die Föderation in den letzten 10-15 Jahren immer wieder von feindlichen Mächten herausgefordert. Sie dringen in unseren Raum ein und wir weichen zurück. Sie erobern, zerstören und assimilieren ganze Welten und wir weichen zurück. Dem müssen wir Einhalt gebieten. Es wird Zeit, dass wir die Zähne zeigen. Nicht jeder in der Galaxis teilt unsere Überzeugung, dass alle friedlich miteinander Leben können und denen müssen wir zeigen, dass wir uns wehren können. Der Schlussstrich muss hier und heute gezogen werden. Sovrane und ich haben vor eine taktische Taskforce zu gründen. Die Ausgestattet mit neuen Schiffen, die mehr auf den Kampf ausgelegt sind als die regulären Sternenflotte für den Frieden sorgen. Die Taskforces gehören zwar zur Sternenflotte, werden vom Sternenflottenkommando kommandiert, operieren aber von der regulären Flotte völlig unabhängig. Für den Anfang sind sieben Taskforces mit jeweils 150 Schiffen geplant Die an den sensibelsten Positionen im Föderationsgebiet stationiert werden. Die erste Flotte wird zum Beispiel im Sol-System stationiert werden und die zweite und dritte auf Vulcan und Andor. Die vierte auf Tellar, die fünfte im cardassianischen Raum, die sechste am Ausgang des bajoranischen Wurmlochs im Gammaquadranten und last but not least, die siebte im Breensystem. Jede dieser Flotten bekommt in ihren Gebieten einen eigenen Stützpunkt. Mit den Klingonen und Romulanern treten wir in Verhandlungen um uns zu helfen ein Gemeinschaftsprojekt ins Leben zu rufen.“ Tar’Dek hörte interessiert zu. „Was ist das für ein Projekt?“ Fragte er. Belar beantwortete die Frage gerne. „Dieses Projekt ist ganz im Sinne der Föderation. Wie sie wissen, ist Cardassia von den Klingonen, den Romulanern und uns besetzt. Wir haben vor, eine Raumstation im Tendarasystem zu errichten in Zusammenarbeit mit beiden Völkern um die Allianz zu festigen und im cardassianischen Sektor den dauerhaften Frieden zu gewährleisten. Es gibt Splittergruppen auf Cardassia, die uns und unsere Verbündeten um jeden Preis wieder loswerden wollen. Im Moment läuft das Projekt unter dem Namen „Unity One““. „Das klingt alles sehr gut und wir teilen ihre und Sovranes Meinung, dass die Föderation mehr auf Verteidigung setzen sollte. Aber wie wollen sie das im Föderationsrat durchbringen? Es wäre zwar logisch diesen Schritt zu wählen, aber die meisten werden gegen die Errichtung einer militärischen Flotte stimmen.“ Sagte Tar’Dek. „Genau an dieser Stelle kommen sie beide ins Spiel, sie beide verfügen über genügend Einfluss, genügend Senatoren auf ihre Seite zu ziehen, sodass wir eine Mehrheit erreichen.“ Tar’Dek und Masterson sahen sich an und standen auf. „Admiral, sie haben uns überzeugt, wenn sie in der Admiralität noch Unterstützung bekommen könnten, würde das unsere Position festigen und mehr Stimmen einbringen. Wenn sie es schaffen, dass die Admiralität hinter ihnen steht werde ich noch morgen die Petition dem Präsidenten überreichen, damit er in der nächsten Sitzung des Rates das Thema anschneiden kann.“ Sagte Masterson. „Admiral Sovrane ist in diesem Moment im Kommando und unterbreitet diversen Admirälen denselben Vorschlag.“ Antwortete Belar. Tar’Dek hob die Hand zum vulkanischen Gruß. „Ausgezeichnet. Admiral, wir haben noch weitere Termine bitte entschuldigen sie uns. Leben sie lange und in Frieden....und viel Glück.“ Belar erwiderte den Gruß, reichte Masterson danach die Hand und verließ das Zimmer.
                  Tar’Dek sah Masterson an. „Das könnte die ewig gestrigen dazu bringen endlich der Sternenflotte mehr Verteidigungsressourcen zu gewähren. Dann ist die reguläre Flotte frei für ihre Forschungsaufgaben und muss nicht unbedingt bei jedem Konflikt eingesetzt werden.“ „Ich stimme ihnen zu Tar’Dek, aber wenn das vorhaben scheitert, können wir unsere politische Karriere an den Nagel hängen.“ Sagte Masterson. „Manchmal ist das wohl vieler, wichtiger als das wohl von wenigen oder eines einzelnen.“ Erwiderte Tar’Dek. „Dass sie auch immer Botschafter Spock zitieren müssen.“ Entgegnete Masterson grummelnd.

                  Im selben Gebäude in einem anderen Büro saßen zwei Personen zusammen und unterhielten sich über dasselbe Thema. Die eine Person war Senatorin Jaqueline de Lonceur. Sie war eine Frau Mitte dreißig, trug ihre roten Haar zu einem Zopf geflochten und hatte an der linken Hand einen silbernen Ring. Sie hatte einen schwarzen Blazer an und war ansonsten vom Äußeren sehr elegant gekleidet. Ihre smaragdgrünen Augen wirkten kalt und unnahbar. Niemand unter den Ratsmitgliedern legte sich gerne mit ihr an. Sie war eine der härtesten Verfechterinnen für den traditionellen Kurs der Föderation und wahrscheinlich die härteste Gegnerin der Pläne des Rates und des Sternenflottenkommandos, die Sternenflotte zu alter Stärke und darüber hinaus aufzurüsten. Sie hasste den Gedanken, dass es in naher Zukunft noch mehr Schiffe geben könnte, die ähnlich wie die Defiantklasse für den Kampf entwickelt wurden. Jetzt hielt sie den Alptraum schlechthin in ihren Händen. Ein PADD, dass die Pläne zweier Admiräle, die Sternenflotte in eine Kriegsmaschinerie zu verwandeln enthielt. Einen der beiden Namen kannte sie. Rearadmiral Joran J. Belar.
                  Sie war dem Admiral bereits zweimal auf Empfängen begegnet und wusste, dass Belar es eher vorzog einen Konflikt mit Waffengewalt zu lösen denn mit Diplomatie. Auch das hasste sie. Sie hasste Lebewesen, die mit dem Kopf durch die wand wollten. Andererseits bewunderte sie Belars Geradlinigkeit was das verfolgen seiner Ziele betraf. Dieser Plan, den sie in ihren Händen hielt war genau das, was der Föderationsrat brauchte um das neue Flottengesetz zu verabschieden.
                  Belar und Sovrane galten als sehr effizient, sie würden es sicher in Windeseile schaffen, die Taskforces zu gründen und die Romulaner und Klingonen zum mitmachen bewegen.
                  Das musste um jeden Preis verhindert werden und wenn sie dafür über Leichen gehen musste. Die Aufrüstung würde nur neue Kriege und neues Leid heraufbeschwören. Millionen und Abermillionen Leben würden ausgelöscht werden. Damit konnte sie nicht Leben. Belar und Sovrane meinten es sicher gut, sie waren nur fehlgeleitet.
                  Plötzlich schlich sich in ihr ein neuer Gedanke ein, woher hatte ihr gegenüber diese Informationen? Sie sah vom PADD auf und schaute ihrem gegenüber in die Augen. Vor ihr saß eine Vulkanierin und wartete geduldig auf weitere Fragen. „Woher haben sie diese Informationen Commander?“ Fragte die Senatorin. „Ich habe sie gestern Nacht organisiert, mehr müssen sie nicht wissen. Wichtig ist nur, dass sie jetzt bescheid wissen.“ „Was werden wir jetzt unternehmen?“ Fragte Jaqueline. „Der Föderationsrat wird die Petition ganz sicher verabschieden. Wenn das passiert, ist es aus mit der friedlichen Erforschung des Weltraums. Die Sternenflotte wird dann mehr und mehr zu einer Militärorganisation verkommen. Ich könnte das verhindern.“ Antwortete die Vulkanierin. „Wie?“ Fragte Jaqueline. „Ich werde auf der Sitzung in der die Petition vorgetragen wird, zugegen sein und mein Gewehr ebenfalls.“ Kam die Antwort. Jaqueline stand schlagartig aus ihrem auf und sah der Vulkanierin direkt in die Augen, die ihren Blick ruhig erwiderte. „Das können sie nicht machen, wir können doch keinen Mordanschlag auf die beiden Admiräle verüben.“ Die Vulkanierin zog eine Augenbraue nach oben. „Wenn sie ihr Ziel erreichen wollen, müssen wir das tun Senatorin. Die Zeit für halbe Sachen ist vorbei.“ Sie stand auf und wandte sich zum gehen. „Aber wenn sie nicht bereit sind, ein solches Opfer für die Föderation zu bringen, muss ich mir jemand anderen suchen, der die Courage hat. Eins steht fest, wenn wir nichts unternehmen, stirbt die Föderation, die wir alle so lieben.“ Die Tür öffnete sich bereits. In Jaquelines Geist rotierten für und wider. Bis sie schließlich eine Entscheidung traf. „Warten sie Commander!“ Befahl sie. Die Vulkanierin wandte sich um und die Tür schloss sich wieder. Sie wusste, dass sie die Senatorin an der Angel hatte.
                  „Wie wollen sie nun also genau vorgehen?“ Fragte Jaqueline und ließ sich in ihrem Sessel nieder.

                  Zurück in San Fransisco
                  14:00 Uhr

                  Belar saß mit einem Glas Traubensaft in der Hand in einem der schwarzen Ledersessel in seinem Wohnzimmer und hörte sich die gesammelten Rockwerke aus dem 20. Jahrhundert an als es an der Tür läutete. Er befahl dem Computer die Musik abzustellen und ging ans Terminal um zu sehen, wer ihn da störte.
                  Es handelte sich um Sovrane. Belar hatte nicht vor 15:00 Uhr mit ihm gerechnet. Die Unterredungen mit dem Flottenkommando mussten schneller verlaufen sein, als erwartet. Belar öffnete Sovrane die Tür und wartete am Eingang seines Penthouses bis Sovrane mit dem Turbolift ankam. Als der Lift schließlich da war begrüßten sie sich und gingen zurück ins Apartment. Sie begaben sich ins Wohnzimmer, wo sich Sovrane schwerfällig in einen der Sessel fallen ließ. Belar nahm ihm gegenüber Platz. Sovrane betrachtete die Bilder an den Wänden, die ausnahmslos, berühmte Raumschiffe der Flotte zeigten. Erstaunlich oft gab es Bilder der „Escort“. „Jetzt spann mich nicht auf die Folter, sag schon was das Kommando zu unserem Vorschlag sagt.“ Sovrane seufzte, danach grinste er von einem Ohr bis zum anderen. „Alle Admiräle, mit denen ich gesprochen habe, stimmten unserem Vorschlag zu. Bis auf einen.“ Sagte er fröhlich. „Lass mich raten. Owen Paris.“ Witzelte Joran. „Irgendwie war das ja klar. Paris ist zu vorsichtig, um solche Aktionen gutzuheißen. Wie lief es bei dir?“ Fragte Sovrane. Nun grinste Belar. „Tar’Dek und Masterson sind ebenfalls bereit uns zu unterstützen. Tar’Dek hat sogar angeboten, die Petition dem Präsidenten persönlich zu übermitteln. Danach ist es nur noch eine Frage der Zeit bis die Sitzung angesetzt wird. Die Föderation hat ja schon geraume Zeit vor, eine militärische Organisation ins Leben zu rufen und wir haben den Plan, mit dem das zu bewerkstelligen ist. Sie werden dem Antrag stattgeben.“ Bemerkte Belar begeistert. Admiral Belar stand auf, ging an die Bar, öffnete sie und füllte zwei Gläser aus romulanischem Glas mit bestem Kentucky Bourbon. Er schloss die Klappe, ging zu Torias und reicht ihm eines der Gläser. „Das müssen wir feiern, alter Freund.“ „Da hast du verdammt recht J.J.“ Sovrane stand auf, nahm das dargebotene Glas entgegen und stieß mit einem lächeln auf dem Gesicht mit Joran an. Beide Admiräle waren seit langer Zeit mal wieder in Hochstimmung.

                  Zur selben Zeit materialisierten drei Mitglieder der Sicherheitsabteilung im Golden Gate Park. Es handelte sich um zwei Menschen und einen Vulkanier. Sie waren Besucher aus der Zukunft und hatten eine Mission. Ihre eigenen Leben zu retten. Lieutenant Commander Everett sah Lieutenant Commander Stol an. „Mann ich war schon ewig nicht mehr in San Fransisco und jetzt bin ich auch noch im San Fransisco der Vergangenheit und es gibt zwei von meiner Sorte.“ Stol nickte. „Und weißt du was das beste ist J.J.? Wir sind an der selben Stelle gelandet, wie damals im Jahre 1984 Kirks klingonischer Bird of Prey.“ Belar lachte laut auf. „Ich erinnere mich, davon gelesen zu haben, das Schiff hieß „Bounty“ und es ging um ein paar Buckelwale.“
                  „Meine Herren, es ist ja ganz schön, dass sie langsam Spaß an dieser Mission zu finden scheinen. Aber ich denke wir sollten uns nun wieder unserer eigentlichen Aufgabe widmen.“ Warf Lieutenant Anderson ein.
                  Everett und Stol nickten.
                  „Ich begebe mich ins Kommando und beginne dort mit den temporalen Scans. Vielleicht hab ich ja Glück und der Attentäter läuft mir über den Weg. Und sie meine Herren sollten, sich auf die Suche nach ihren Pendants aus dieser Zeit begeben.“
                  Everett sah Stol abermals an und grinste. „Ich weiß wo wir anfangen müssen, wenn ich mich nicht irre sind wir beide gerade zusammen in meinem Penthouse und stoßen auf den nahen Erfolg an.“ Sovrane nickte abermals. „Ich erinnere mich dunkel. Na dann lasst uns mal los gehen!“ Sie verabschiedeten sich voneinander, wünschten sich Glück und trennten sich. Anderson ging in Richtung SFC und die beiden getarnten Admiräle in Richtung Innenstadt.

                  Es war ein herrlicher Tag, die Sonne schien und die Vögel zwitscherten. Trotzdem konnte man die erdrückende schwüle eines heraufziehenden Gewitters spüren. Obwohl der Himmel absolut wolkenlos war.

                  ENDE TEIL II
                  To be continued

                  Kommentar


                    #24
                    STAR TREK – „Unity One“
                    Story by: Thorsten Pick aka Fleetadmiral Joran J. Belar


                    ~ Prequel - Part III~

                    Paris
                    14 :30 Uhr
                    Senatorenbürogebäude

                    Jaqueline saß niedergeschlagen in ihrem Sessel und schaute aus dem Fenster. Der Eifelturm war von ihrem Büro aus nur einen Kilometer entfernt. Die Sonne lachte vom Himmel und schien sie zu verspotten. Schwere Schuldgefühle plagten sie. Sie hätte niemals ihre Zustimmung für den Mordanschlag an Sovrane und Belar erteilen dürfen.
                    Was hatte sie sich nur dabei gedacht. Sie stand auf und ging zu der kleinen Bar auf der rechten Seite ihres Büros. Sie öffnete die Klappe und entnahm eine Flasche mit einer braunen Flüssigkeit und ein Glas. Danach schloss sie die Klappe wieder und setzte sich in ihren Sessel. Sie öffnete die Flasche und goss ihren Inhalt in das Glas. Jaqueline trank einen Schluck und starrte weiter aus dem Fenster. Zum arbeiten würde sie heute sicher nicht mehr kommen. Sie würde ganz sicher nicht mehr zum arbeiten kommen, bis die Sache abgeschlossen war. Aber zum jammern war es jetzt zu spät. Sie hatte etwas in Gang gesetzt, was sich nun nicht mehr aufhalten ließ. Es war schon nicht mehr aufzuhalten, als die Vulkanierin im Begriff war, ihr Büro zu verlassen. Die Vulkanierin gab ihr zu verstehen, dass sie sich direkt nach dem Attentat absetzen würde und Jaqueline sie nie wieder sehen würde. Jaqueline sollte vor dem Attentat auch keinen Kontakt zu ihr suchen um eine Verbindung der beiden mit dem Attentat zu vermeiden. So war es ihr nur allzu Recht. Umso weniger sie mit dem Anschlag zu tun hatte, umso besser war es für sie. Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von denn Augen. Wie konnte sie nur so dumm sein und der Vulkanierin die Zugangscodes für den Aufzeichnungsraum im oberen Teil der Ratshalle zu geben. Da es sich um eine inoffizielle Versammlung handelte, waren an diesem Tag auch keine Reporter zugegen, was die Vulkanierin in die Lage versetzte, den beiden Admirälen in den Rücken zu schießen. Sie würden den Tot noch nicht einmal kommen sehen und alle Spuren würden zu ihr führen. Was sollte sie jetzt tun? Wie konnte sie sich aus dieser Situation wieder herauslavieren? Sie konnte die beiden ja warnen, aber das würde nichts ändern. Sie würden mit Sicherheit an ihrem vorhaben festhalten. Eins stand fest, ihre Karriere war schon zuende, als die Vulkanierin ihr Büro betrat. Sie sollte vielleicht Vorkehrungen treffen, den Planeten oder besser das Gebiet der Föderation zu verlassen. Vielleicht hatte ja das Orionsyndikat Verwendung für sie. Aber selbst dort hatte die Föderationssicherheit Agenten. Sie würde wohl ein Shuttle stehlen müssen und Kurs auf das Wurmloch nehmen müssen, um für immer zu verschwinden.

                    San Fransisco
                    14:40 Uhr
                    Admiral Belars Penthouse

                    Admiral S.T. Sovrane und Admiral Joran Belar saßen immer noch im Wohnzimmer von Joran und tranken ihren Fruchtsaft. Sie diskutierten darüber, wie man am schnellsten und effektivsten eine Streitmacht von 7 Flotten a 150 Schiffen und die dazugehörigen Stützpunkte errichten konnte. Wenn alles nach Plan verlief, würde das Projekt innerhalb von vier Jahren abgeschlossen sein. Ein weiteres Problem würde es sein, die Klingonen und Romulaner dazu zu bewegen, zusammenzuarbeiten. Auf Cardassia waren die Besatzungszonen bereits eingerichtet. Im Weltraum allerdings, sah die Lage noch nicht ganz so geordnet aus. Es wurde immer noch verhandelt, welche Rasse, wo ihr Besatzungsgebiet bekommt. Ebenfalls war noch nicht geklärt, wie viel Raum das jeweilige Imperium als Besatzungszone zugestanden bekam. Die Föderation hatte die meisten Verluste und müsste theoretisch den größten Anteil an der Kriegsbeute erhalten. Danach die Klingonen und an Platz drei die Romulaner. Aber die Theorie sah immer einfacher aus als die Praxis.
                    Unvermittelt meldete sich das Intercom in Belars Arbeitszimmer. Immer noch leicht verkatert stand er aus seinem Sessel auf und ging in Richtung Arbeitszimmer. Als er auf den Monitor blickte, erkannte er das Symbol des Präsidenten der Föderation unter dem Symbol stand in einer zartgelben Schrift: Abhörsichere Verbindung. bitte geben sie ihren Authorisationscode ein! Belar tat wie befohlen und bestätigte. Während er die Bestätigung eingab, rief er nach Sovrane, der daraufhin aus dem Wohnzimmer rüberkam. Belar setzte sich in seinen Sessel hinter dem Terminal und Sovrane stellte sich rechts hinter ihn. Als die Verbindung aufgebaut war, konnte man auf dem Bildschirm den Präsidenten der Vereinten Föderation der Planeten sehen. Hinter ihm standen diverse Admiräle des Sternenflottenkommandos und die beiden Senatoren Tar’Dek und Masterson. „Guten Tag Mr. President, freut mich so schnell von ihnen zu hören.“ Begrüßte Belar den Präsidenten. „Ich grüße auch sie und Admiral Sovrane.“ Erwiderte der Präsident den Gruß. „Es geht um die Petition, die sie durch die Senatoren und die Admiräle hinter mir an den Rat gerichtet haben. Ich rufe an, um ihnen den Termin für die Ratsversammlung zu nennen. Der Rat trifft sich morgen früh in einer außerordentlichen Sitzung um das Thema zu erörtern. Beginn ist um 0800. Bitte seien sie pünktlich und bringen sie die erforderlichen Unterlagen mit.“ Belar nickte. „Selbstverständlich Sir, wir werden da sein.“ Sovrane trat voller Ungeduld von einem Bein aufs andere. Das entging dem Präsidenten nicht. „Haben sie noch eine Frage Admiral Sovrane?“ Erkundigte sich der Präsident geduldig. „In der Tat Sir. Sind sie der Meinung, dass unser Vorhaben eine Chance auf Erfolg hat?“ Der Präsident dachte einen Moment darüber nach, bis er schließlich antwortete. „Nun, ich denke sogar, das Vorhaben hat eine reelle Chance verabschiedet zu werden. Wie sie beide Wissen, hat die Föderation schon seit Wolf 359 vor eine permanente militärische Einrichtung innerhalb Starfleets zu etablieren. Der Dominionkrieg hat uns eines ganz klar gezeigt, obwohl wir gewonnen haben, haben wir den Sieg sehr teuer erkauft. Die Notwendigkeit eine Kampfflotte ins Leben zu rufen ist somit logisch und meiner Meinung nach gerechtfertigt. Die Bürger der Föderation fordern auch bereits seit Jahren mehr Sicherheit durch die Sternenflotte. Aber irgendwie ist dieses Thema immer wieder mangels an Unterstützung verworfen worden, weil die meisten auch fürchten, einen Teil ihrer Freiheit zu verlieren und dass die Föderation zu einem Imperium verkommt. Sie beide haben die Petition zum richtigen Zeitpunkt an den Rat gerichtet. Ich denke, das Volk und vor allem die Ratsmitglieder der Föderationswelten werden dem zustimmen. Vor allem die Vertreter des Planeten Betazed werden sich hinter sie stellen, da der Planet ja eine Zeit lang unter der Kontrolle des Dominion war. Und da sie einen konkreten Plan haben, wie man ein solches Unternehmen innerhalb von vier Jahren durchziehen kann, wird die Anhörung wohl schnell mit einem positiven Ergebnis enden.“ „Wer wird der Sprecher der Opposition sein?“ Fragte Belar. „Jaqueline de Lonceur wird für die Opposition sprechen. Ich muss sie beide allerdings warnen, sie ist eine glühende Verfechterin der traditionellen Wege der Föderation und propagiert schon seit ein paar Jahren, dass wir wieder zu den alten Werten zurückkehren müssten. Ihr Kredo ist es, Diplomatie statt Konfrontation.“ Sovrane lächelte. „Es spricht nichts gegen diese Werte, allerdings sollte der Föderation erlaubt sein, sich selbst zu verteidigen.“ „Dann können sie ja morgen versuchen, sie von ihren Motiven zu überzeugen Admiral.“ Erwiderte der Präsident schelmisch. „Wenn das alles wäre meine Herren, ich habe noch einiges für Morgen vorzubereiten. Wir sehen uns ja dann.“ Sagte der Föderationspräsident und beendete die Verbindung.
                    Belar drehte sich in seinem Sessel zu Sovrane. „Der Präsident scheint ebenfalls auf unserer Seite sein, was denkst du?“ Sovrane verschränkte die Arme vor der Brust und grinste. „Das wird so wie es aussieht ein Spaziergang.“ „Wenn du dich da mal nicht irrst.“ Erwiderte Joran.

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                    15:30 Uhr
                    Campus der Sternenflottenakademie

                    Lieutenant Junior Grade Thomas Anderson stand mit gezücktem Tricorder auf dem Campus der Sternenflottenakademie neben dem Baum in den Jean Luc Picard vor mehr als 30 Jahren den Beweis seiner Liebe eingeritzt hatte und scannte nach anormalen temporalen Signaturen. Bis jetzt leider ohne Erfolg. Er passierte viele liebevoll gestaltete Blumenbeete und Hecken. Die Schönheit der Pflanzen verschlug ihm den Atem. Ein Farbenfrohes Blumenmeer entzückte sein Hobbybotanikerherz immer wieder aufs neue. Vor allem das der Sternenflottenakademie.
                    Er musste nur noch den Rest des Parks sondieren, bis er sich dem der Sternenflottenakademie benachbarten Sternenflottenkommando widmen konnte. Die Schulungseinrichtungen und Aufenthaltsräume hatte er bereits hinter sich. Als er auf sein Display starrend weiterging stieß er gegen jemanden. Mit einem „Entschuldigung“ auf den Lippen schaute er von seinem Display auf und stand Lieutenant Commander Reginald Barclay gegenüber. Barclay war in seiner Klasse auf der Akademie und einer seiner Freunde. Hoffentlich erkannte er ihn jetzt nicht. Barclay schaute ihn an, entschuldigte sich seinerseits und ging weiter.
                    Anderson machte das er fortkam, bevor Barclay sich vielleicht doch erinnerte. Eigentlich schade, er hatte seinen Freund das letzte mal vor fünf Jahren auf einem Jahrgangstreffen gesehen und hätte sich schon gerne mal wieder mit ihm unterhalten und von alten Zeiten geschwärmt. Aber seit er für die temporale Sicherheit arbeitete und Barclay für das „Pathfinder - Projekt“ um die Voyager nach Hause zu bringen, war für so etwas keine Zeit mehr. In der Zeit in der er lebte war die „Voyager“ allerdings schon wieder sicher zuhause.
                    Plötzlich piepte sein Tricorder hektisch.
                    Er hatte offensichtlich die temporale Signatur seiner Zeit aufgefangen. Er überprüfte das Display. Die Anzeige kam aus Richtung des Sternenflottenkommandos. Er beschleunigte seine Schritte bis er fast schon rannte und erreichte fünf Minuten später den Haupteingang des Kommandogebäudes. Die Signale kamen direkt aus dem inneren des Gebäudes. Er sah sich also genötigt, das Gebäude zu betreten. Er erklomm die Stufen bis zum Eingang, wo er von einer Wache in Empfang genommen wurde. „Bitte weisen sie sich aus.“ Befahl die Wache. Anderson schloss den Tricorder und griff in seine Tasche um das kleine PADD mit seinen Personaldaten hervorzuholen. Er reichte dem Sicherheitsbeamten das PADD und wartete geduldig, bis dieser seine Identität überprüft hatte. „Alles in Ordnung. Sie können passieren Lieutenant.“ Sagte dieser schließlich und trat aus dem Weg. Anderson ging durch die Pforte und stand im Foyer des Sternenflottenhauptquartiers. Rechts und Links von ihm türmten sich meterhohe römische Säulen auf, um die Decke zu stützen. Der Boden war mit afrikanischem Marmor ausgelegt, in der Mitte der Halle war auf den Marmorplatten das Emblem des Sternenflottenkommandos angebracht. Dieses Foyer beeindruckte ihn jedes Mal, wenn er es betrat. An den Wänden hingen Holobilder der berühmtesten Sternenflottencaptains von Jonathan Archer über Christopher Pike und James Kirk bis hin zu Jean Luc Picard. Siskos Bild war mit einer weißen Decke überhangen. Das Bild sollte erst nächste Woche in einer Zeremonie enthüllt werden um einen der größten Helden der Sternenflotte und der Föderationsgeschichte zu ehren. Er näherte sich dem Turbolift zu den Büros und Briefingräumen. Er würde sich von unten nach oben bis zum Kommandoraum vorarbeiten und jeden Winkel genau unter die Lupe nehmen. Als er den Turbolift betreten wollte, bemerkte er etwas neues, das bis jetzt nicht im Foyer stand. Eine große schwarze Mamortafel auf der in silberner Schrift alle Namen der gefallenen und vermissten aufgeführt waren, die im Dienste der Föderation im Dominionkrieg ihr Leben ließen oder verschwunden waren. Er betrachtete die Tafel einen Moment und wandte sich dann wieder dem Turbolift zu. Er betätigte die Ruftaste und wartete geduldig bis die Kapsel ankam. Als die Türhälften auseinander glitten betrat er den Lift und befahl dem Lift in den ersten Stock zu fahren. In die Abteilung für Medizin und Wissenschaft.

                    San Fransisco
                    15:30 Uhr
                    Admiral Belars Apartment

                    Sovrane und Belar standen gemeinsam auf dem Balkon des Apartments und schauten hinaus auf die Bucht. Beide schwiegen. Sie bereiteten sich anscheinend mental auf den morgigen Tag vor als es an der Tür klingelte. Belar sah zu Sovrane rüber. „Wer könnte das sein?“ Sovrane zuckte mit den Schultern und schaute weiter hinaus auf die Bucht. Belar ging hinein und aktivierte die Gegensprechanlage. „Ja?“.
                    Die Antwort kam prompt. „Wir sind Lieutenant Commander Everett und Lieutenant Commander Stol von der Sternenflottensicherheit und müssen sie und Admiral Sovrane in einer dringenden Angelegenheit Sprechen Sir.“ Belar bestätigte und bat die beiden nach oben. Er blieb an der Eingangstür um die beiden zu empfangen. Zwei Minuten später standen die beiden vor ihm. Aus irgendeinem Grund wirkten sie vertraut. Es kam ihm so vor, als würde er Commander Everett schon ewig kennen. Er kam ihm so vertraut wie ein Bruder vor. Seltsam war nur, dass Belar nie einen Bruder hatte sondern nur eine Schwester, mit der er seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Sie war Kommandantin eines Schiffes der Pioneerklasse und war seit nunmehr sieben Jahren auf einer Deep Space Mission im unerforschten Teil des Betaquadranten. Belar bat die beiden Sicherheitsoffiziere in sein Arbeitszimmer und rief Sovrane dazu. Er nahm hinter seinem Schreibtisch platz während die beiden Offiziere vor seinem Schreibtisch Platz nahmen. Sovrane stellte sich wieder an seinen gewohnten Platz rechts hinter Belar und verschränkte die Arme vor der Brust. Diese Eigenart hatte ihm bei seinen ihm unterstehenden Offizieren den Spitznamen „Stronghold“ eingebracht. Dieser Name war passend, wie Belar fand. Sovrane war tatsächlich eine „Festung“. Sovrane war der zielstrebigste Mensch den Belar kannte und wenn er einmal einen Entschluss gefasst hatte, war er durch nichts und niemanden davon abzubringen und nutzte jedes Mittel, um sein Ziel zu erreichen. Ungeachtet der Konsequenzen die sich durch diese oder jene seiner Entscheidungen ergeben mochten. Belar hatte nach Wolf 359 ebenfalls einen Spitznamen erhalten als er in der Schlacht durch eine explodierende Konsole seine rechte Hand verlor, wurde sie danach durch eine künstliche ersetzt, die er aus Stolz mit einem schwarzen Handschuh überzog. Dies brachte ihm den Namen „Ironfist“ ein. Ihm gefiel der Spitzname, nur zugeben würde er es nie. Ein junger Fähnrich wurde von ihm einst erwischt, als er den Namen aussprach und durfte danach zwei Wochen lang den Biopartikelfilter des Transporters reinigen.
                    „Nun, was können wir für sie tun meine Herren?“ Begann der Admiral freundlich das Gespräch. Stol schüttelte den Kopf und hob eine Augenbraue. „Die Frage sollte lauten, was wir für sie tun können Sir!“ Belar sah Sovrane fragend an. Dieser zuckte lediglich mit den Achseln. Sovrane war offensichtlich durch die Störung der beiden Offiziere aus seinen Gedanken über den morgigen Tag gerissen worden und war darüber etwas verärgert. Belar wandte sich den beiden wieder zu. „Was meinen sie damit?“ Everett ergriff das Wort um seinem vulkanischen Kollegen zuvor zu kommen. „Sir, die Sicherheitsabteilung der Sternenflotte hat Grund zu der Annahme, das Morgen früh in den Hallen des Rates ein Attentat auf sie beide verübt werden soll, um zu verhindern, dass die Taskforces gegründet werden. Fleetadmiral Unduli ist sehr um ihre Sicherheit besorgt und hat uns geschickt, um ihr Leben zu schützen.“ Belar sah wahrlich überrascht aus und blickte ungläubig drein. „Woher haben sie diese Information?“ Fragte Sovrane, die Frage von Belar vorwegnehmend. „Diese Informationen unterliegen strengster Geheimhaltung bedaure Sir!“ „Können sie uns wenigstens sagen, wer hinter dem Attentat stecken soll?“ Fragte Belar, der die Fassung wiedererlangt hatte. „Wir vermuten, dass es sich um eine kleine Gruppierung innerhalb der höchsten Kreise der Föderation handelt, die mit dem gegenwärtig eingeschlagenen Kurs nicht einverstanden sind.“ Antwortete Stol. „Aber gleich ein Attentat durchzuführen, ist doch etwas übertrieben oder?“ Bemerkte Sovrane. „In der Tat Sir. Aber diese Elemente in den Kreisen der Regierung scheinen der Meinung zu sein, dass man mit Worten in diesem Fall nicht weiterkommt.“ Erwiderte Everett. „Wie sieht ihr Plan aus uns zu schützen?“ Fragte Belar, während er an die Bar ging und den Wiskey öffnete und für sich und Sovrane ein Glas befüllte. Er reichte Sovrane das Glas und starrte aus dem großen Panoramafenster hinter seinem Schreibtischsessel auf die Golden Gate Bridge. Der friedliche, blaue Planet schien doch nicht so friedlich zu sein. Er drehte sich zu Everett und Stol um, seine Züge hatten sich stark verhärtet und ein eiskalter Blick lag in seinen Augen. Jene die ihn kannten wussten, in so einem Moment, dass man den Admiral am besten nicht reizt. „Nun Commander? Ich höre!“ Everett sank im Sessel zusammen. Obwohl es sich bei ihm und Belar um ein und dieselbe Person handelte. Aber diesem kalten Blick konnte nicht mal er widerstehen. Er hatte ja gar keine Ahnung, dass dieser Blick eine so vernichtende Wirkung auf die Moral hatte. Er fühlte sich wie ein Kadett im ersten Semester. Aber diesen Erfolg wollte er seinem Pendant nicht gewähren und richtete sich in seinem Sessel auf und schaute seinem Gegenüber direkt in die Augen. Schlagartig wurde dessen Miene etwas weicher. Allerdings nur minimal und für jene die ihn nicht gut genug kannten sicherlich unauffällig.
                    „Sie beide werden wie geplant an der Ratssitzung teilnehmen, wir beide werden im Vorfeld das Gebäude genauestens überprüfen und ständig nach ungewöhnlichen Dingen scannen. Ein Kollege von uns ist im Moment auf der Suche nach dem Attentäter oder den Attentätern. Mit etwas Glück, hat er ihn bereits erwischt. Sie beide werden jedenfalls Morgen kleine Phaser tragen, für den Fall der Fälle. Es ist zwar verboten, aber in diesem Falle können wir getrost eine Ausnahme machen.“ „Sie wollen uns also als Köder einsetzen?“ Bemerkte Sovrane trocken. „In der Tat Sir, aber ich versichere ihnen, dass wir alles tun werden, damit ihnen beiden nichts passiert.“ Versicherte ihm Commander Stol. Die beiden Sicherheitsoffiziere standen auf um sich zu verabschieden. „Machen sie sich keine Sorgen, wir holen sie Morgen früh ab und geleiten sie in die Ratskammer in Paris und passen auf sie auf. Ich schlage vor, dass sie beide heute Nacht hier bleiben und nichts unternehmen. Ihr Apartment wird rund um die Uhr überwacht. Wir postieren vor der Tür zwei Wachen, das sollte ein Attentat hier zumindest verhindern. Es erzielt sowieso mehr Wirkung, wenn sie in den Hallen des Rates ermordet würden. Sie sollten hier also sicher sein.“ Sagte Everett. „Sehr beruhigend.“ Erwiderte Joran trocken. Die beiden Sicherheitsoffiziere verabschiedeten sich und gingen. Belar sah Sovrane an. „Kommen dir die beiden auch so bekannt vor?“ Sovrane nickte. „Die Sache gefällt mir nicht!“ Sagte Belar, stand auf wandte sich dem Panoramafenster zu und verschränkte die Arme auf dem Rücken. Sovrane stellte sich an seine Seite und legte ihm die rechte Hand auf die Schulter. „Mir auch nicht, aber wir haben Wolf 359 und den Dominionkrieg nicht überlebt um auf der Erde in den Ratshallen zu sterben. Wir schaffen das. Da bin ich sicher.“ „Dein Wort in den Ohren der Götter.“ Erwiderte Belar frustriert. „Kann nicht einmal etwas glatt laufen, ohne dass wir in so eine Scheiße geraten?“ „Offensichtlich nicht.“ Sagte Sovrane.

                    San Fransisco
                    17:30 Uhr
                    Sternenflottenkommando 3. Stock

                    In der Zwischenzeit hatte Lieutenant Anderson bereits zwei Stockwerke gescannt und befand sich kurz vor dem Abschluss des dritten Stockwerks. Er hatte noch zwanzig weitere vor sich. Und wenn er die ganze Nacht brauchen würde, er würde die Quelle der temporalen Signatur finden und wenn nötig neutralisieren, bevor sie Morgen früh zu einer Gefahr für die Zukunft der Föderation werden konnte. Er befand sich gerade in einem im Moment nicht genutzten Labor, der Abteilung für Waffentechnik. Die Person mit der entsprechenden Zeitsignatur war hier noch vor kurzem gewesen. Nur was hat sie hier gemacht? Er scannte weiter und näherte sich einem Waffenschrank. Die Tür war aufgebrochen worden und ein Gewehr fehlte. Sein Tricorder analysierte die übrigen Gewehre. Es handelte sich um Prototypen eines Projektilgewehrs der Sternenflotte, das gegen die Borg zum Einsatz kommen sollte. Er erinnerte sich, von diesem Gewehr gelesen zu haben. Seine Entwicklung wurde eingestellt zu Gunsten eines neuen Phasergewehrs. Jemand hatte wohl die alten Pläne ausgegraben und die Entwicklung wieder in Gang gebracht. Eines stand nun zweifelsfrei fest, das fehlende Gewehr würde die Tatwaffe sein. Ein chemisch angetriebenes Projektil, das beim verlassen des Laufs per Minitransporter entmaterialisiert wurde und erst am Ziel wieder materialisierte. Mit dieser Waffe konnte man Buchstäblich durch Wände schießen. Der Täter könnte auf der Spitze des Eifelturms stehen und trotzdem alles sehen, was im inneren des Ratsgebäudes stattfand. Plötzlich ging die Tür auf und drei Mitglieder der Sicherheitsabteilung traten ein. Anderson versteckte sich hinter einer Bürotür und aktivierte an seinem Armgelenk eine persönliche Tarnvorrichtung die Lieutenant Fernandez für ihn gebastelt hatte. Er musste um jeden Preis eine Entdeckung vermeiden. „Die Sensoren haben eine Person in diesem Raum angezeigt Sir, ich bin sicher, dass ich mich nicht geirrt habe.“ Sagte eine Stimme mit einem leichten Akzent. „Jetzt ist jedenfalls niemand mehr hier.“ Antwortete eine andere Stimme, die es gewohnt war, Befehle zu erteilen. „Commander!“ War eine dritte Stimme zu hören. „Das müssen sie sich ansehen.“ Man hörte auf dem Boden schwere Stiefel. „Verdammt eines der X3 – Gewehre fehlt.“ Sagte der Commander geschockt. Er tippte auf seinen Communicator. „Sicherheitszentrale! Hier spricht Commander Thorsten Gustavson, Leiter von Team Eins. Sicherheitsalarm der Stufe I für das gesamte Gebäude. Ein X3 Gewehr wurde gestohlen. Riegeln sie alles ab und verständigen sie die anderen Teams, niemand darf ohne unser wissen das Gebäude verlassen und benachrichtigen sie Admiral Takara.“ Die Bestätigung kam prompt. Ebenso prompt wurde die Verbindung unterbrochen. „Sie beide, werden den Raum von vorne bis hinten und in den kleinsten Ecken scannen. Ich will umgehend einen Anhaltspunkt! Verstanden?“ Die beiden Sicherheitsleute bestätigten den Befehl und machten sich an die Arbeit. Der Commander verließ daraufhin stehenden Fußes das Labor.
                    Immer noch in dem kleinen Büro gefangen geriet Anderson langsam ins Schwitzen. Hoffentlich versagte das Tarnfeld nicht oder gab eine messbare Strahlung ab. Allzu lange konnte er auch nicht getarnt bleiben. Die Batterien hielten das Tarnfeld nur etwa für eine halbe Stunde aufrecht. Er musste einen Ausweg finden.
                    Die beiden Sicherheitsoffiziere kamen mit ihren Tricordern immer näher. Zu nahe. Anderson hatte nicht vor, zu testen, wie gut das Tarnfeld funktionierte und entschloss sich etwas zu tun, was allem widersprach, was er gelernt hatte. Er tippte auf seinen Communicator und flüsterte. „Harrison an die „History“. Peilen sie meinen Communicator an und beamen sie mich sofort hoch. Bestätigen sie mit einem piepen den Befehl.“ Das piepsen folgte sofort. Erleichtert atmete er ein und atmete bereits auf der Transporterplattform der „History“ wieder aus. Er griff an sein Handgelenk und deaktivierte den Tarnfeldgenerator.
                    Hinter der Transporterkonsole stand wie immer Lieutenant Fernandez und lächelte ihn fröhlich an. „Na das war knapp oder?“ Bemerkte sie. Harrison atmete ein weiteres mal aus und trat von der Plattform. Fernandez kam hinter der Konsole hervor und ging auf ihn zu. „Was ist denn passiert?“ „Wir stecken tief in der Scheiße. Wir müssen Sovrane und Belar erreichen und sie warnen, sie haben keine Ahnung, in welcher Gefahr ihre Pendants schweben. Wir sind die ganze Zeit davon ausgegangen, dass es sich um ein Standartattentat handeln würde. Mit einer Bombe oder ähnlichem. In Wahrheit handelt es sich um eine militärisch präzise Kommandoaktion.“ Die Chefingeneurin riss die Augen auf. „So schlimm?“ Fragte sie. „Schlimm ist gar kein Ausdruck, wenn das Attentat Erfolg hätte. Ich gehe auf die Krankenstation und lasse mich wieder umoperieren und sie gehen auf die Brücke und stellen eine Verbindung zu Belar für mich her.“ Befahl Harrison. „Ich bleibe an Bord, irgendwo muss hier ein Zeitschiff sein, mit dem der Attentäter hierher gelangt ist und ich werde es finden.“ „Aye Sir!“ bestätigte Fernandez und verließ den Transporterraum. Harrison folgte ihr, ging aber in die andere Richtung. Er drehte sich noch mal um und rief dem Lieutenant hinterher. „Und bitte schnell Lieutenant.“ Sie lächelte und hob einen Daumen und bewegte sich im Laufschritt in Richtung Turbolift.

                    Death Valley
                    Häuserkampf Trainingseinrichtung der Sternenflotte
                    21:00 Uhr

                    Drei Kadetten im ersten Jahr saßen in Reih und Glied mit einem Sack über dem Kopf und auf dem Rücken gefesselten Händen mit dem Rücken zu einer Wand auf dem staubigen Boden. Es war tiefe Nacht in der Wüste. Man konnte die Hand vor Augen kaum sehen. Das gesamte Areal war riesig und erstreckte sich über 10 Kilometer in jede Richtung. Im Moment war diese Anlage nicht in Betrieb und niemand außer ihnen war anwesend. Niemand konnte sie hören. Was sollte das? Ein unangekündigtes Manöver um ihre Flexibilität zu testen? Plötzlich öffneten sich ihre Fesseln und fielen zu Boden. Die Kadetten entfernten die schwarzen Säcke und fanden sich in einer unbekannten Umgebung wieder. Sie waren offensichtlich in einer Stadt. Diese Stadt war allerdings unbeleuchtet. Durch einen Lautsprecher erklang eine Stimme. „Sehr geehrte Kadetten, wir danken ihnen, dass sie sich freiwillig für diese Übung gemeldet haben.“ „Aber das haben wir doch gar nicht, das muss ein Irrtum sein.“ Sagte eine betazoidische Kadettin. Die Stimme fuhr unbeirrt fort. „Das Ziel dieser Übung ist es, während sie von einem Scharfschützen verfolgt werden, den Ausgang aus dieser Stadt zu finden. Bitte merken sie sich, dass ihr überleben von ihrer Fähigkeit abhängt, zusammenzuarbeiten. Das Training beginnt jetzt!“ Die Kadetten schauten sich verdutzt an. Einer der drei Kadetten ergriff das Wort. „Ich bin Zach Garibaldi und ihr?“ Als nächstes Antwortete die Betazoidin. „Ich heiße Hira Turell.“ Der kleine, schwächlich wirkende Rigelianer antwortete als letztes. „Mein Name ist, Hurgon von Rigel“. Plötzlich schlug etwas in die Mauer hinter ihnen ein und riss ein faustgroßes Loch hinein. „LOS!“ Drang es wieder aus dem Lautsprecher. Man schoss mit scharfer Munition auf sie? Was für eine Übung war das verdammt?
                    Für Diskussionen war jetzt keine Zeit, denn ein zweites Projektil schlug gefährlich nah an Hurgons Kopf in die Mauer. Panisch liefen sie los. Wie gehetztes Wild.

                    Im Dachstuhl einer Kirche saß eine Vulkanierin in schwarzer Kampfrüstung. Vor dem rechten Auge hatte sie eine rot leuchtende Linse, die sie befähigte in der Nacht zu sehen und sogar durch Wände zu sehen. Sie war ebenfalls fähig, sehr nah an ihr Ziel heranzuzoomen. Im Anschlag hatte sie eine Sternenflottenprojektilwaffe des Typs X-III. Es war erstaunlich, wie leicht diese Waffe war. Von der Bedienung her war die Waffe das einfachste was sie jemals benutzt hatte. Neben ihr lag ein Tricorder um das Verhalten des Gewehrs im Kampfeinsatz aufzuzeichnen. Der Lauf rauchte noch von den beiden vorangegangenen Schüssen. Als sie feuerte bemerkte sie, dass die Waffe leicht verzog und noch nicht optimal ausbalanciert war. Danach aktivierte sie den Tricorder um sich eine Bestätigung für ihre Vermutung zu verschaffen. „Ich sage doch, sie verzieht!“ Danach nahm sie wieder die Zielerfassung auf, was nicht allzu schwer war, da sich diese unerfahrenen Kadetten mitten auf der Hauptstrasse befanden und rannten. Mit kalter Berechnung hatte sie ihr erstes Opfer im Visier. Hurgon der Rigelianer. Der Lauf war direkt auf sein Genick gerichtet. Das war die effektivste Methode einen Rigelianer zu töten, da der gesamte Körper mit Knochenplatten übersät war. Nur die Stelle zwischen dem oberen Wirbel und dem Schädelansatz war frei um den Kopf beweglich zu halten. Es war so einfach. Fast schon zu einfach. Mit einer gewissen Beschwingtheit betätigte sie den Auslöser. Ein gedämpftes Knallen ertönte und das Projektil verließ den Lauf und trat seinen Weg an. Zwei Meter vor dem Lauf löste sich das Projektil in seine Bestandteile auf und materialisierte erst einen Meter vor seinem Ziel wieder. Danach setzte es seinen Flug fort und schlug in sein Ziel ein. Getroffen brach Hurgon zusammen. Er schlug hart auf den steinigen Sandboden und gab ein leises ächzen von sich. Gelbes Blut sickerte in den Sand. Zach der neben ihm rannte warf sich sofort auf den Boden und robbte zu seinem verwundeten Kameraden herüber um seinen Gesundheitszustand zu checken. Hira fand hinter einer Mauer Schutz und rollte sich zusammen. Sie zitterte vor Angst und Kälte. Die Nächte in der Wüste waren so kalt, wie die Tage heiß und diese Nacht war tödlich kalt. Zach erreichte Hurgon. Er lag ganz still und starrte gen Himmel. Er atmete ruhig und gleichmäßig. „Vielleicht war es doch nicht so schlimm.“ Dachte Zach. Doch seine Hoffnung wurde enttäuscht als er die Wunde sah. Das Projektil traf zwar auf eine Knochenplatte, hatte sie aber dennoch durchschlagen. Zach hob Hurgons Schädel an und spürte warmes Blut durch seine Finger rinnen. Er legte den Kopf wieder sanft auf den Boden und holte einen in der nähe gelegenen Stein um Hurgons Beine Hochzulegen. Als das abgeschlossen war sprach er Hurgon an. „Alles in Ordnung?“ „Ich werde sterben Zach, ihr müsst mich hier lassen. Ich würde euch nur aufhalten.“ Antwortete Hurgon. „Kommt nicht in Frage, wir lassen hier niemanden im Staub verrecken. Und du wirst auch nicht sterben.“ Schrie Zach. Tränen rannen seine Wangen herunter. Tränen aus Angst, Wut und Verzweiflung. Was war hier los? Warum schoss man mit scharfer Munition auf sie. Ein Irrtum? Wohl kaum. Sie waren teil eines blutigen Experiments. Aber wer in Starfleet war zu so etwas fähig? Ein weiterer Schuss ertönte und durchschlug die Mauer hinter der sich Hira verschanzt hatte. „Neiiiiiin!!“ Schrie Zach voller Verzweiflung. Hurgon war in der Zwischenzeit verstorben. Zach robbte hinter die Mauer und fand Hira leblos auf dem Boden liegen. Er fühlte ihren Puls, welcher nicht mehr vorhanden war. Auch Hira war Tot. Er schloss ihr die Augen und legte sie behutsam auf den Boden. Jemand würde dafür bezahlen. Er trat hinter der Mauer vor, streckte die Arme aus und brüllte so laut er konnte. „Ihr verdammten Idioten, hört auf. Ihr feuert mit scharfer Munition!“

                    Die Vulkanierin grinste von einem Ohr bis zum anderen. Sie hatte einen Riesen Spaß, diese niederen Menschen auszulöschen. Sie aktivierte an ihrem Gewehr den Salvenmodus. Danach nahm sie das Ziel auf und sprach durch die noch offene Sprechverbindung. „Game over, Mensch. Ich an deiner Stelle würde rennen als wäre der Teufel hinter meiner armen Seele her.“ Als sie den Satz beendet hatte drückte sie ab. Fünf Kugeln verließen den Lauf, entmaterialisierten und materialisierten wieder. Vier schlugen vor Zach in den Boden, die Fünfte perforierte seinen Fuß genau in der Mitte.
                    Zach schrie auf. Fiel jedoch nicht um. Er wandte sich um und rannte so schnell er noch laufen konnte. Er würde dem Killer niemals entkommen können. Aber er würde es ihm auch nicht leicht machen.

                    Die Vulkanierin legte das Gewehr auf den Boden und nahm den links neben ihr liegenden Kampfhelm auf. Sie setzte ihn auf, schloss die Verschalung und aktivierte den HUD-Modus. Sie hatte das Gewehr getestet und es für gut befunden, obwohl es um 0,2 Zentimeter verzog. Sie würde bis morgen noch einige Modifikationen vornehmen um die maximale Effizienz zu erreichen. Doch nun war es Zeit für etwas Spaß. Diesen Menschen würde sie von Angesicht zu Angesicht erledigen. Sie aktivierte den Communicator an ihrem Handgelenk. „O’Jarok!“ Befahl sie. Es handelte sich nicht um vulkanisch. Ein Transporterstrahl erfasste sie und löste sie auf.

                    Zach hatte in der Zwischenzeit in einer Häuserruine Zuflucht gefunden. Sein Fuß brannte wie die Hölle. Er fror. Entweder war es der Schock oder die Kälte oder sogar beides. Schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen. Plötzlich hörte er ein Transportergeräusch. Vielleicht war das die Rettungsmannschaft. Er schaute aus einem Fenster im oberen Stock des vierstöckigen Hauses. Vor dem Hauseingang stand eine schwer gepanzerte schwarze Gestalt und sah ihn mit grün leuchtenden Augen an. Zach dachte ein Lachen gehört zu haben. Der Killer zog einen Disruptor und trat die Tür ein, die Zach provisorisch gesichert hatte. Eine Flucht war nicht mehr möglich. Es gab nur einen Ausgang. Schwere Schritte waren zu hören, als der Killer Stufe für Stufe höher stieg. Zach drückte sich an die rückwärtige Wand. Vor Panik wagte er es kaum zu atmen. Plötzlich stand das Wesen in dem Zimmer. Zach nahm allen Mut den er aufbringen konnte zusammen und griff an. Das Wesen drehte sich mit unmenschlichen Reflexen zur Seite und entging so seinem Angriff. Ein Handkantenschlag schickte ihn zu Boden. Er krachte mit voller Wucht auf den Boden. Für einen Moment verlor er das Bewusstsein. Wohltuende stille umfing ihn. Als er wieder erwachte und sich umdrehte stand die Gestalt immer noch an derselben Stelle wie vor seinem Sturz, nur inzwischen ohne ihren Helm. Er blickte in das Gesicht einer wunderschönen Vulkanierin, die ihn mit kalten Blicken musterte. Plötzlich grinste die Vulkanierin teuflisch, was nahezu unmöglich war. War das etwa eine Romulanerin? Die Frau schien seine Gedanken gelesen zu haben. „Ich bin weder das eine noch das andere kleiner Mann. Du sollst erfahren, wer dich zur Strecke gebracht hat. Du bist der erste und einzige deiner minderwertigen Spezies der jemals in einem Raum mit jemandem meines Volkes war.“ Sie hob die rechte Hand und drückte einen Schalter an ihrem Handgelenk. Ein grünlich leuchtendes Feld umgab ihren Körper. Der Kampfanzug löste sich auf, sie wuchs und änderte die Form. Plötzlich stand eine zwei Meter hohe kristalline Struktur auf zwei Beinen und mit zwei Armen vor ihm. Die Augen glühten grün. Ein wahrer Alptraum stand vor ihm. Das Wesen kam näher bückte sich und sagte mit metallener Stimme:“ Mein Name ist Commander Utrex von der Tholian Assembly. Schön dich kennen zu lernen. Nur leider wirst du niemandem von mir berichten können.“ Zach stand der blanke Horror in den Augen. Das Wesen richtete sich auf, hob den Disruptor und drückte ab. Der Strahl brannte sich in Zachs Brust. Sterbend sank er zusammen noch während seine Wunde dampfte. Er atmete noch ein letztes mal aus und schloss für immer die Augen. Er hatte das Manöver verloren.
                    Utrex sah ihm noch interessiert beim sterben zu und wandte sich dann von der Leiche ab. Das war die befriedigendste und zugleich wichtigste Mission mit der man sie in ihren 400 Jahren Dienstzeit betraut hatte. Sie hatte eine Menge Spaß die schwachen Menschen zu testen und zu quälen. Die Föderation würde nie auch nur in die nähe des tholianischen Raums gelangen. Ihre Freunde, die Gorn Konföderation hatten sie rechtzeitig vor den Invasionsplänen der Föderation gewarnt. Die ihren beginn mit der Gründung der Taskforces hatte. Also schlossen die Regierungen von Tholia und der Konföderation und einiger anderer betroffener Imperien eine Allianz um ein wirksames Verteidigungswerk gegen die Föderation, die Klingonen und die Romulaner zu bilden. Da der erste Plan gescheitert ist, an die Kommandocodes des Admirals zu kommen um „Unity One“ zu zerstören und Cardassia wieder den Gorn einzuverleiben. Hat man den tholianischen Geheimdienst gebeten eine Zeitreise zu unternehmen um die Gründung der Taskforces zu verhindern und somit auch den Bau der ersten „Unity“ Station. Ohne diese Station müssten sich die alliierten Großmächte zurückziehen und Cardassia sich selbst überlassen. Dann wäre es ein leichtes mit einem massiven Aufgebot Cardassia, danach Bajor und den Rest des Alpha- und Betaquadranten zu erobern. Und danach vielleicht das Dominion. Viel zu lange hatten sich die Völker der Gorn und der Tholianer isolationistisch hinter ihren Grenzen versteckt und gehofft, die drei Großmächte würden sich gegenseitig vernichten. Aber weit gefehlt sie waren durch das Dominion gezwungen eine Allianz zu bilden, die zwar im Moment noch brüchig war aber durchaus eine Chance auf Erfolg hatte. Das musste auf jeden Fall verhindert werden. Gemeinsam würden die Tholianer, die Gorn, die Lyraner, die Kel’D’Axar, die Sheliak und die Talarianer eine neue Ära einleiten. Und diese würde mit dem Tot von Admiral Belar und Admiral Sovrane beginnen. Sie musste schmunzeln, soweit das mit dem kristallinen Mund überhaupt möglich war als sie an Sovrane dachte. Der tholianische Geheimdienst hatte keine Ahnung wo und wie genau die Gründung stattfinden sollte. Nur der genauen Zeitpunkt und die Architekten waren bekannt. So war es an ihr, diese Informationen zu beschaffen. Teil Eins ihres Planes war es während der Siegesfeierlichkeiten über das Dominion, die Aufmerksamkeit des Admirals zu gewinnen und ihm die Informationen zu entlocken. Es stellte sich aber als schwieriger heraus als angenommen. Da der Admiral eine schwäche für Vulkanierinnen hatte, beschloss sie das auszunutzen und präsentierte sich als äußerst attraktive vulkanische Ingeneurin. Nach einer durchaus erfreulichen Nacht in den Quartieren des Admirals, schlich sie sich als er schlief in sein Arbeitszimmer und lud die Daten herunter. Er nahm ihr am nächsten Morgen doch tatsächlich das Versprechen ab, auf seinem Schiff als Chefingeneur zu dienen. Sie schmunzelte abermals. Der zweite Teil des Plans war es, Zugang zur Ratshalle zu erhalten. Wobei ihr die ehrgeizige Senatorin Jaqueline de Lonceur bereitwillig half. Sie dachte sie würde mit dem Attentat die Föderation schützen. Das Gegenteil war der Fall und alle Spuren würden zu ihr führen. Teil drei war das Attentat selbst. Dazu brauchte sie eine Waffe die offensichtlich Sternenflotteneigentum war. Auch für diesen Zugang erhielt sie Hilfe von Jaqueline. Sie stahl das X3 – Gewehr und testete es an Kadetten, die unerfahren waren und die niemand so schnell vermissen würde. Selbst das Testgelände wurde freundlicherweise von der Sternenflotte gestellt. Die Hilfsbereitschaft der Menschen war fast schon rührend. Ihre Hilfe würde diese armen Wesen in ihr verderben rennen lassen. Teil vier war die Flucht. Der kritischste Teil des Planes. Nach dem Attentat war sicher die Hölle los im Gebäude. Alles würde abgeriegelt werden und ein Transporterinhibitorfeld errichtet werden. Aber auch dafür hatte der tholianische Geheimdienst eine Lösung. Der Inhibitor war kein Problem mehr. Sie hatte unter Verwendung von Jaquelines Codes die automatische Startsequenz des Feldes deaktiviert, was ihr eine Minute verschaffte um an Bord ihres Schiffes zu beamen und einen Zeitwirbel zu erzeugen und nach Hause zurückzukehren. Der Plan war perfekt.
                    Sie aktivierte wieder das Tarnfeld das sie aussehen ließ wie eine Vulkanierin, nahm den Helm auf und beamte sich zu ihrem Gewehr zurück. Danach beamte sie sich auf ihr Schiff um den nächsten Morgen abzuwarten. Das Schiff lag getarnt auf dem Grund der Bucht von San Fransisco und lief auf minimal Energie um nicht einen Sensoralarm auszulösen. Sie legte sich in ihre Koje im hinteren Teil des Cockpits, schloss die Augen und meditierte. Sie freute sich auf den morgigen Tag, der das Ende der Föderation einläuten würde.

                    „USS. History“
                    High Orbit über San Fransico
                    23:00 Uhr

                    „Computerlogbuch der History. Gegenwärtige Sternzeit: 56433.7393. Lieutenant Commander Maxwell Harrison. Ich habe um 1900 wieder das Kommando über das Schiff übernommen. Wir sind immer noch im Orbit der Erde von vor vier Jahren, Belar und Sovrane haben Kontakt mit ihren Pendants aus dieser Zeit aufgenommen. Wir wissen ebenfalls, was als Tatwaffe benutzt werden soll. Es handelt sich um ein Projektilgewehr des X3-Typs. Wann das Attentat stattfinden soll wissen wir ebenfalls. Alles ist vorbereitet. Es gibt nur einen Haken, wir wissen nur nicht von wo der Angriff erfolgt, was eine kritische variable ist. Wir wissen auch woher der Attentäter das Gewehr hatte, er benutzte die Kommandocodes von Jaqueline de Lonceur, welche in diesem Moment festgenommen wird. Ich habe einen gefälschten Haftbefehl mit beigefügten Beweisen an die Sicherheit der Sternenflotte geschickt um das zu erreichen. Die Senatorin ist bestenfalls eine Mitläuferin und eine Spielfigur in einem Spiel das größer ist als sie ermessen kann, dennoch handelt es sich um Hochverrat von einem Attentat zu wissen und nichts zu unternehmen und es durch die freiwillige Vergabe der Codes zu unterstützen. Wir erhoffen uns durch ihr Verhör in den Einrichtungen der Sternenflotten Sicherheit unter der Leitung meines Sicherheitschefs Lieutenant Klir, der unter falscher Identität teilnimmt, genaue Informationen über den Tathergang zu erhalten. In der Zwischenzeit sind wir auf Alarmstufe Rot gegangen und scannen nun den gesamten Solsektor nach dem getarnten Zeitschiff des Attentäters. Bisher ohne Erfolg. Meine Chefingeneurin arbeitet an einem Weg die Waffe aufzuspüren. Sie hat sich im Maschinenraum verbarrikadiert und niemand hat sie seit Stunden gesehen. Langsam mache ich mir Sorgen und die Zeit verrinnt immer schneller. Logbucheintrag Ende!“

                    San Fransisco
                    Raumflughafen Terminal 4Z
                    23:05 Uhr

                    Senatorin Jaqueline de Lonceur saß auf ihrem Koffer und wartete auf den Aufruf in das Shuttle nach „Deep Space Nine“ zu steigen. Wie konnte es nur soweit kommen. Sie meinte es doch nur gut. Die Vulkanier würden ihr Recht geben. Das wohl vieler war wichtiger als das wohl eines einzelnen oder weniger. „Verehrte Fluggäste nach Deep Space Nine, bitte begeben sie sich nun zur Gangway 2A um einzusteigen. Das Shuttle startet in 15 Minuten.“ Ertönte es aus den Lautsprechern. Endlich! Sie stand auf, nahm ihren Koffer und bemerkte zu spät dass sie von drei Herren in Sternenflottenuniform eingekreist war. Der Anführer war ein Benzite. Er sah ihr direkt in die Augen und verzog keine Miene. Benziten galten als sehr freundliche, fleißige und ehrgeizige Zeitgenossen. Dieser schien dem guten Ruf nicht gerecht zu werden. Sie hatte auch noch nie von einem Benziten gehört, der zur Sicherheitsabteilung gehört. Die meisten waren Biologen, Geologen, Historiker oder ähnliches. Der Benzite sah sie weiter durch ausdruckslose Augen an und ließ ihr Zeit, ihr schlechtes Gewissen hoch zukochen. Sie lächelte ihn verlegen an. Ohne Erfolg. Klir griff an den Knauf seines Phasers. „Senatorin de Lonceur. Ich verhafte sie wegen Hochverrats laut Artikel II §8 der Föderationscharta. Bitte kommen sie mit und leisten sie keinen Widerstand.“ Die anderen Sicherheitsleute griffen ebenfalls zu ihren Phasern. Die umstehenden Leute schauten bereits neugierig was da vor sich ging. Einige tuschelten bereits. Jaqueline sah sich um und suchte einen Ausweg. Es gab eine Lücke zwischen den beiden Begleitern des Benziten. Diese Lücke würde sie nutzen. Sie wusste, dass es vergeblich sein würde. Aber sie wollte auf keinen Fall den Rest ihres Lebens in einer Strafkolonie der Föderation verbringen. Der Benzite griff nach den Handschellen um sie ihr anzulegen. In diesem Moment drehte sie sich um und rannte zwischen den beiden anderen durch. In ihrer Jugend war sie eine sehr erfolgreiche Sprinterin. „Sorry, Lieutenant aber ich muss meinen Flug erreichen.“ Die beiden Beamten wollten sich schon an die Verfolgung machen als Klir sie zurückhielt. Er ließ sich Zeit und genoss den Moment. Es gab nichts was ein Benzite mehr hasste als Verrat und Illoyalität. Er zog langsam seinen Phaser, legte an und feuerte. Jaqueline die das Gate fast erreicht hatte stürzte zu Boden und blieb reglos liegen. „Ich fürchte, der Zug wird ohne sie fahren müssen Senatorin.“ Bemerkte er trocken, wohl wissend, dass sie ihn nicht hören konnte. Ein raunen ging durch die schaulustige Menschenmenge als er feuerte. Erst jetzt wurde ihm klar, dass die umstehenden Menschen und Aliens soeben hautnah erlebt haben, wie stark der Arm des Gesetzes sein konnte. „Gehen sie weiter! Hier gibt es nichts mehr zu sehen.“ Befahl er barsch. Er hasste Gaffer. Man sah durch das große Frontfenster des Terminals das Shuttle abfliegen. Klir bedeutete seinen beiden Kollegen sich um die Senatorin zu kümmern. Sie gingen zu ihr hin, hoben sie auf und legten ihr die Handschellen an. Danach brachten sie sie zurück zum Lieutenant. Das reichte, damit sie wieder zu Bewusstsein kam. Trotzdem musste sie gestützt werden. Sie war noch zu wacklig auf den Beinen. So ein Betäubungsphaserstrahl hatte auch seine Tücken. Sie funkelte ihn wütend an. „Wie ich sehe haben sie bereits für den Knast gepackt.“ Sagte er bissig und zu seinen Kollegen gewand sagte er nur: „Abführen!“ Jaqueline ergab sich in ihr Schicksal, sie hatte es versucht und verloren. Fünf Minuten später befand sie sich in einem Gefangenentransporter der Sicherheit und schwebte einer äußerst unangenehmen Zukunft entgegen.


                    ENDE TEIL III
                    To be continued

                    *Anmerkung des Verfassers: Wie sich herausgestellt hat, hat die Geschichte ein Eigenleben entwickelt und wird doch wesentlich länger, als ursprünglich geplant. Selbst nach 12 Seiten ist es mir nicht gelungen sie zu beenden. Im nächsten Teil wird aber endlich alles aufgelöst. Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und bleibt mir treu. Freut euch auf das Ende von „Prequel“.

                    Euer

                    J.J.

                    03.04.2006

                    Kommentar


                      #25
                      Und ich mach tapfer weiter!!!

                      STAR TREK – „Unity One“
                      Story by: Thorsten Pick aka Fleetadmiral Joran J. Belar


                      ~ Prequel - Part IV~

                      San Fransisco
                      00 :00 Uhr
                      Admiral Belars Apartment

                      Mittlerweile herrschte tiefste Nacht über San Fransisco. Einige Fenster waren allerdings noch beleuchtet. Wahrscheinlich arbeiteten noch einige Leute. Joran und Torias saßen in Jorans Wohnzimmer auf der Couchgarnitur und tranken Fruchtsaft. Belar betätigte eine Taste am Rand des Wohnzimmertisches. Das Zimmer wurde sofort vom Feuerschein des Kamins erhellt. Eine warme und behagliche Atmosphäre breitete sich aus. Sie blickten beide in die Flammen und träumten vor sich hin, als im Nebenraum, dem Arbeitszimmer, ein Signal erklang. Belar schaute Sovrane fragend an. „Hast du eine Ahnung, wer das sein könnte?“ „Leider Nein, vielleicht haben unsere Bodyguards den Attentäter ja bereits gefangen.“ Antwortete Torias. Belar quälte sich von der Couch hoch und lief ins Büro. Er umrundete den Glastisch und setzte sich in seinen Sessel. Mit einem Stimmenbefehl aktivierte er den Bildschirm. Auf dem Bildschirm erschien Lieutenant Commander Everett. „Entschuldigen sie die späte Störung Sir.“ Entschuldigte sich der Sicherheitsmann. „Ich habe gute Neuigkeiten für sie und Admiral Sovrane.“ Damit hatte er Belars volle Aufmerksamkeit erregt. „Schießen sie los?“ Befahl der Admiral. „Wir haben die Senatorin vor einer Stunde verhaftet. Sie hat gestanden, zusammen mit einer Vulkanierin ein Attentat geplant zu haben, das morgen um 0800 in den Hallen des Rates zur Ausführung gebracht werden soll. Das Verhör läuft noch und da ich nicht glaube, dass sie und Sovrane noch schlafen werden, habe ich mir gedacht, dass sie dem Verhör vielleicht beiwohnen möchten.“ Belar nickte. „Wir werden gleich bei ihnen sein.“ Belar erhob sich, deaktivierte die Verbindung und ging schnellen Schrittes zurück ins Wohnzimmer um Sovrane zu holen. Dieser war auf der Couch eingenickt und schnarchte leise. Belar nahm ihm das Glas aus der Hand und stellte es auf den Tisch. Danach schüttelte er ihn behutsam. Langsam öffnete er die Augen. „Was ist?“ Fragte er verschlafen. „Die Sicherheit hat Jaqueline verhaftet und wir sollen dem Verhör beiwohnen.“ Sovrane war schlagartig wach und stand auf. „Worauf warten wir? Lass uns gehen!“

                      San Fransisco
                      00 :15 Uhr
                      Sternenflottensicherheit

                      Als Sovrane und Belar im Keller des Sternenflottenkommandos auf einer Transporterplattform materialisierten, wurden sie bereits von Stol, Everett und Klir erwartet. Everett stellte den beiden Admirälen Klir vor, welche sehr verwundert waren, einen Benziten in der Uniform eines Sicherheitsmannes zu sehen. Nach einer kurzen Begrüßung gingen sie einen langen Gang entlang, der alle paar Meter eine Lampe an der Decke hatte. Man bekam sofort ein unbehagliches Gefühl. Die Wände waren grau und der Boden schwarz-weiß gekachelt. Hierbei handelte es sich wahrscheinlich um einen der unangenehmsten Orte der Föderation. Allerdings waren die Gefangenen ja nicht zum Vergnügen hier. Nach einem Fußmarsch von zwei Minuten bleiben sie vor einer schwarzen Tür stehen. Klir gab in ein Tastenfeld eine Zahlenkombination ein. Eine rotleuchtende Diode wechselte auf grün und die beiden Türhälften trennten sich voneinander. Sie traten ein und nahmen auf den bereitgestellten Stühlen Platz. Klir aktivierte den großen Bildschirm. Als sich das Bild aufgebaut hatte, konnte man Jaqueline de Lonceur zusammengesunken auf einem Stuhl sitzen sehen. Ihr gegenüber saß eine Frau in einer blauen Uniform. Belar sah Everett fragend an. „Das ist Captain Sirana Trel. Sie ist oberster Counselor des Sternenflottenkommandos und sondiert die Senatorin gerade um herauszufinden, ob sie freiwillig gehandelt hat oder mental dazu gezwungen wurde.“ Belar nickte. Die betazoidische Psychologin stand auf, verließ den Raum und ließ Jaqueline alleine in dem Raum sitzen. Jaqueline gestattete sich endlich einen Augenblick der Schwäche und begann zu weinen. Sie begann Belar leid zu tun. Everett im Hintergrund des Zuschauerraumes fühlte ebenso. Nur Sovrane saß mit steinerner Miene da und zeigte keine Gefühlsregung. Die Türhälften glitten abermals auseinander und die Betazoidin trat ein. „Ah, die Herren Admiräle sind auch bereits anwesend, sehr gut. Dann muss ich nur einmal erzählen was ich herausgefunden habe.“ Sie schritt neben den Bildschirm und nahm dort Aufstellung. „Bitte beginnen sie!“ Bat Belar. „Nun, bei Senatorin de Lonceur handelt es sich definitiv um eine Person, die auf mentaler Ebene beeinflusst wurde. In ihrem Geist wurde massiv herummanipuliert. Auf eine Weise, wie ich es noch nie erlebt habe. Sie hat es nicht mal gemerkt.“ Jetzt tat die Senatorin ihm tatsächlich leid. „Besteht, die Möglichkeit, dass ich mit der Gefangenen kurz reden kann?“ Fragte er Everett. „Das sollte kein Problem sein. Ich führe sie hin.“ Beide verließen den Beobachtungsraum. Auf dem Weg zum Verhörzimmer setzte Belar seine steinerne Miene auf. Er wollte nicht, dass die Senatorin sein Mitgefühl mitbekam. Everett und Belar bogen um eine Ecke und blieben vor einer weiteren Tür stehen. Everett gab den Code ein, die Tür öffnete sich und Belar trat ein. Everett bleib vor der Tür stehen, als sie sich hinter Belar schloss. Als Jaqueline den Admiral sah, sank sie noch mehr zusammen und wurde immer kleiner. Belar lächelte. Er wollte es auf die freundliche Methode versuchen. „Guten Morgen Senatorin. Mein Name ist Rearadmiral Joran Belar und werde ihnen nun einige Fragen stellen.“ Er zog den Stuhl zu sich heran und setzte sich ihr gegenüber. „Jetzt erzählen sie bitte von Anfang an, was sie dazu gebracht hat uns umbringen zu wollen.“ Jaqueline sah im in die Augen und suchte nach Mitgefühl. Sie fand es. Dieser funken Hoffnung brachte sie dazu, alle mentalen Barrieren, die die Vulkanierin in sie eingepflanzt hatte einzureisen und sich an alles zu erinnern. Eine Träne rann über ihre Wangen. „Admiral, ich wollte sie und Sovrane niemals umbringen lassen. Das liegt nicht in meiner Natur.“ „Aber warum haben sie dann so gehandelt?“ Fragte Belar. „Ich habe eine Stunde nachdem sie die Petition an den Rat eingereicht hatten, von der Sache erfahren und mich angeboten, für die Opposition zu sprechen. Ich wollte ihre Argumente in einer leidenschaftlichen Rede entkräften und somit verhindern, dass die Taskforces gegründet werden. Ich saß gerade über meiner Rede, als es an meiner Tür klingelte. Eine Vulkanierin, die ich noch nie gesehen habe trat ein und sagte, sie hätte einen Vorschlag für mich den ich nicht ablehnen könne. Ab diesem Moment war ich nicht mehr ich selbst. Sie überzeugte mich mit einer solchen Leichtigkeit von der Notwendigkeit sie beide zu töten. Ich habe nicht einen Moment daran gedacht, dass das falsch sein könnte und war tatsächlich davon überzeugt das richtige zu tun.“ Belar schüttelte mitfühlend den Kopf. Ihm gegenüber saß ein Opfer und keine Täterin. „Wie kam die Vulkanierin an die Codes?“ „Sie hat mich nur danach fragen müssen. Ich gab ihr alle meine Codes völlig freiwillig.“ Belar stand auf. „Das kriegt nicht mal ein ausgebildeter vulkanischer Meister hin. Wissen sie von wo die Attentäterin feuern will?“ „Sie sagte etwas von dem Presseraum über dem Eingangsportal. Aber ich glaube nicht, dass sie von dort feuern wird. Ich halte das eher für eine Finte.“ Antwortete sie. Belar wandte sich zum gehen und drehte sich noch einmal zu ihr um. „Ich glaube ihnen und werde dafür sorgen, dass sie noch heute freigelassen werden. Sie haben uns sehr geholfen. Ich verspreche ihnen, Sovrane und ich werden die Taskforces nicht Missbrauchen.“ Jaqueline lächelte. „Ich danke ihnen. Meine Zeit als Senatorin ist zwar vorbei, aber vielleicht finde ich in der Sternenflotte eine neue Aufgabe.“ „Das würde mich freuen.“ Antwortete Belar, drückte den Türöffner und ging. Die Tür schloss sich hinter ihm und Everett versiegelte wieder die Tür. Belar sah ihn an. „Sorgen sie dafür, das Mrs. Lonceur noch heute auf freien Fuß gesetzt wird.“ Befahl er. „Darf ich fragen warum Sir?“ Belar baute sich vor ihm auf. „Weil sie manipuliert wurde und unschuldig ist. Ihre Profipsychologin hat das bestätigt und ich wurde durch ihre Antworten ebenfalls davon überzeugt. Ich werde nicht zulassen, dass eine unschuldige für taten büsen muss, die andere ihr aufgezwungen haben.“ Everett bestätigte. Beide gingen wieder zu den anderen zurück. Sovrane war über die Entscheidung nicht gerade beigeistert, verstand aber letztendlich die Motive des Admirals und sah ein, dass Jaqueline nur eine unschuldige Schachfigur in einem tödlichen Spiel war.

                      San Fransisco
                      07:00 Uhr
                      20 Meter unter der Meeresoberfläche

                      Utrex war früh aufgestanden, um die notwendigen Modifikationen an dem X3-Projektilgewehr der Sternenflotte vorzunehmen. Das Gewehr verzog in keinem Simulationsdurchlauf mehr und war perfekt ausbalanciert. Jetzt konnte sie niemand mehr aufhalten. Allerdings hatte sie eine Planänderung vornehmen müssen. Die Schussposition musste sich ändern. Sie würde nun vom Computerraum neben dem Presseraum feuern. Der Vorteil war, niemand konnte sie sehen und sie konnte durch die Mauer feuern. Sie aktivierte ihre vulkanische Tarnung, schulterte das Gewehr und beamte sich nach Paris. Sie freute sich auf den Tag.

                      Paris
                      07:45 Uhr
                      Vorraum zur Ratshalle

                      Belar, Sovrane, Tar’Dek, Masterson und die sie unterstützenden Flottenadmiräle fanden sich nach und nach im Foyer der Ratshalle ein und begrüßten sich gegenseitig. Sie sprachen über das Projekt und den geplanten Anschlag und beruhigten sich gegenseitig. Schließlich öffnete sich eine Seitentür und Stol und Everett betraten den Raum. Sie machten Sovrane und Belar auf sich aufmerksam. Beide Admiräle schritten auf sie zu und begrüßten sie. „Haben sie etwas entdeckt?“ Fragte Sovrane. Stol schüttelte den Kopf. „Leider nein, es scheint alles in Ordnung zu sein. Wir haben den gesamten Komplex mehrere male gescannt und jeden Raum persönlich durchsucht. Entweder wurde das Attentat abgeblasen oder der Attentäter ist noch nicht hier. Wir scannen natürlich weiter. Klir übernimmt das für uns, während wir sie beide in den Ratssaal begleiten. Hier sind im übrigen ihre Phaser.“ Stol reichte ihnen die Phaser, die sie sofort einsteckten.

                      In einem anderen Raum rüstete sich Klir mit einem Phasergewehr aus und machte sich daran, seine Patrouille aufzunehmen. Er verließ das Sicherheitsbüro und ging einen Gang entlang und schaute in jeden Raum rein, der auf seiner Route lag. Er näherte sich dem Raum neben dem Presseraum und gab seinen Code ein um die Tür zu öffnen. Die Tür glitt beiseite und er betrat den Raum. Der Raum war völlig abgedunkelt. Nur einige Terminals waren Online. Er öffnete seinen Tricorder und scannte den Raum. Nichts. Er wollte sich gerade rumdrehen, als ihm jemand den Weg zum Ausgang versperrte. „Es tut mir leid, aber ich kann sie nicht gehen lassen.“ Sagte die Person. Klir hob völlig überrascht sein Phasergewehr. Aber es war zu spät. Ein Strahl traf seine Brust und er sackte zusammen. Die Gestalt verschwendete keine Zeit. Sie beugte sich über ihn und verschnürte ihm die Hände auf dem Rücken und knebelte ihn. Danach aktivierte sie das Licht und ihr Zielvisier und stellte sich mit dem Gewehr im Anschlag vor die Wand deren andere Seite in der Ratshalle rauskam. Mit Genugtuung stellte sie fest, dass die Senatoren vollzählig Platz genommen hatten und der Präsident der Vereinigten Föderation der Planeten gerade seine Begrüßungsrede hielt und den Grund dieser Sitzung nannte. Danach kündigte er Admiral Sovrane und Admiral Belar an.

                      „USS. History“
                      High Orbit über Paris
                      08:00 Uhr

                      Lieutenant Commander Maxwell Harrison saß gelangweilt in seinem Kommandosessel und starrte auf den Bildschirm, welcher den europäischen Kontinent zeigte. Klirs Statusmeldung war bereits seit fünf Minuten überfällig. Unruhig stand er auf und lief auf der Brücke auf und ab. Plötzlich öffnete sich die Turbolifttür und Lieutenant Fernandez trat aus der Kapsel mit einer Kopie der Tatwaffe in den Händen. Froh darüber, dass sie aus ihrem Exil wieder aufgetaucht war, fragte er sie ob sie etwas herausgefunden hatte. „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für sie. Welche wollen sie zuerst hören?“ „Die gute.“ Antwortete Harrison. Fernandez lächelte verschmitzt. „Nun, zuerst die gute. Wir können die Stellung des Schützen bestimmen, anhand der Transportersignatur beim feuern. Die Signatur ist gut maskiert aber mit synchronisierten Schiffsensoren, direkt auf die Ratshalle gerichtet sollte es uns gelingen, sie ausfindig zu machen.“ „Klingt gut und wie lautet die schlechte?“ Fragte Harrison, nicht sicher, ob er die Antwort hören wollte. „Der Täter muss einmal feuern, damit wir seinen genauen Standort erfassen können.“ „Ich wusste, dass die Sache einen Haken hat. Möglicherweise müssen wir einen der beiden Admiräle opfern.“ Lieutenant Fernandez nickte. „Hören sie zu, ich werde mich, während sie hier das Kommando übernehmen mit einem Phasergewehr bewaffnen und mich auf die Transporterplattform stellen. Sobald der Killer gefeuert hat, beamen sie mich zu seinen Koordinaten. Es darf ihm nicht gelingen, einen zweiten Schuss abzugeben.“ Fernandez nickte. „Verstanden!“ Harrison wollte schon zum Turbolift gehen als er sich noch mal umdrehte. „Und Lieutenant, suchen sie das Schiff des Attentäters. Selbst wenn er es schafft Sovrane und Belar zu töten, darf er auf keinen Fall entkommen. Wenn es sein muss, zerstören sie sein Schiff. Er drehte sich wieder um und ging. Die Turbolifttüren hatten sich bereits geschlossen als Fernandez ein „Aye Sir!“ hinterherschickte. Sie nahm auf dem Stuhl in der Mitte platz und befahl: „Alarmstufe Rot. DEFCON 1, Alle Mann auf die Kampfstationen!“ Sie wusste, dass ihr Schiff nicht sehr gut bewaffnet war aber wenn es hart auf hart kommen würde, würde die „History“ und ihre Besatzung bis zuletzt kämpfen.

                      Paris
                      08:05 Uhr
                      Ratshalle der Vereinigten Föderation der Planeten

                      Seite an Seite betraten Belar und Sovrane unter den gespannten Blicken des gesamten Föderationsrates die Halle. Rechts und Links von ihnen saßen die diplomatischen Vertreter von 150 Planeten der Föderation und warteten gespannt darauf, was sie zu sagen hätten. Belar und Sovrane hatten diesen Raum noch nie betreten und fühlten sich sichtlich unwohl. Vielleicht lag es auch daran, dass sie beide quasi auf dem Präsentierteller lagen. Everett und Stol flankierten die beiden und begutachteten jeden Senator aufs gründlichste. Tar’Dek und Masterson hatten inzwischen ihre Plätze zwischen den anderen Senatoren eingenommen. Die Flottenadmiräle blieben am Eingang stehen und warteten, bis sie aufgerufen wurden. Zwei Meter vor dem Rednerpult des Präsidenten blieben die beiden Admiräle stehen und nahmen Haltung an. „Herzlich Willkommen Admiral Sovrane und Admiral Belar. Wir freuen uns, dass wir sie heute in den Hallen des Rates der Föderation begrüßen können.“ Begann der Präsident. Sovrane verneigte sich. Jetzt begann seine Stunde. „Bitte beginnen sie Admiral.“ Bat der Präsident. Sovrane nickte. „Gerne! Sehr geehrte Mitglieder des Föderationsrates und Repräsentanten des Sternenflottenkommandos. Rearadmiral Joran J. Belar und ich wenden uns heute in einer dringenden Angelegenheit an sie. Wie sie wissen, ist der Dominionkrieg jetzt seit einer Woche beendet und wir haben den Sieg wahrlich teuer erkauft. Admiral Belar und ich haben in diesem Krieg an vorderster Front gekämpft und Blut vergossen. Wir haben viele Freunde sterben sehen und schwere persönliche Verluste hinnehmen müssen. Die Reguläre Sternenflotte hat zwar gut gekämpft, war allerdings nicht sehr gut auf einen großangelegten, jahrelang dauernden Krieg vorbereitet. Hätt er noch länger gedauert, wäre uns die Puste ausgegangen und wir hätten ihn verloren. Die Galaxis ist jetzt, da das Dominion besiegt ist nicht sicherer geworden. Ich halte es für angebracht, innerhalb der Sternenflotte sieben Flotten bei einer Flottenstärke von 150 Schiffen und sieben Stützpunkten zu etablieren um unseren Raum besser gegen etwaige Aggressoren verteidigen zu können und die reguläre Flotte zu entlasten, damit sie wieder ihre Forschungsaufgaben wahrnehmen kann. Für die Durchführung dieses Plans haben wir einen Zeitraum von vier Jahren veranschlagt.“ Ein Senator mit roter Haut und drei Augen stand auf und bedeutete dem Präsidenten, dass er beabsichtigte etwas zu sagen. „Senator Xilix von Sarum III hat das Wort“. Der Senator verneigte sich. „Verehrter Admiral Sovrane, ich weiß natürlich, dass das Volk und viele Senatoren ihnen zustimmen. Allerdings mache ich mir Sorgen, dass die Sternenflotte zu einer rein militärischen Einrichtung wird. Die Sternenflotte hat diese Aufgabe in fast 300 Jahren mit bravour gemeistert. Ich erinnere an den cardassianischen Krieg, Wolf 359, den klingonischen Bürgerkrieg und schließlich den Dominionkrieg. Nicht zu vergessen die zahllosen Scharmützel in die wir im laufe der Jahre verwickelt wurden.“ Sovrane sah den Senator direkt an und nickte. „Sie haben völlig Recht Senator. Aber wenn ich mich auf Wolf 359 beziehen darf, möchte ich sagen, dass unsere Verluste weit geringer hätten sein können. Wir haben damals 49 Schiffe und 11.000 Leben verloren. Viele dieser Leben waren Zivilisten. Vor allem auf den Schiffen der Galaxyklasse. Admiral Belar und ich waren dabei, damals noch als Captains der Tigershark und der Nimitz. Unsere Flotte war kaum vorbereitet auf einen solch starken Gegner und unsere Schiffe waren unzureichend waffentechnisch ausgerüstet. Wir haben nur vor, das zu ändern.“ „Und wie?“ Wollte der Senator wissen. „Es freut mich, dass sie das fragen Sir.“ Antwortete Belar und schaltete sich seinerseits in die Debatte ein. „Es werden sieben Flotten eingerichtet, welche die Schlüsselsektoren der Föderation schützen werden. Die Leitung über die fünfte Flotte übernehme ich und die Leitung der siebten übernimmt mein geschätzter Kollege. Auf jeder Station der Taskforces werden Werften und Schiffsentwicklungsabteilungen eingerichtet, damit wir unabhängig von der regulären Flotte unseren Schiffsbestand aufstocken und modernisieren können. Die Flottenstärke kann dann ebenfalls erhöht werden.“ Ein anderer Senator stand auf und meldete sich zu Wort. „Sie reden also von einer massiven Streitmacht, die im Kriegsfalle nur zur Verteidigung eingesetzt wird?“ Belar nickte. „Die Hauptaufgabe der Taskforce ist der Schutz. Aber wenn es nötig ist, sind wir dann auch in der Lage angriffe durchzuführen ohne unsere Linien zu stark auszudünnen, wie es im Dominionkrieg der Fall war.“ Ein weiterer Senator meldete sich. „Wer wird die anderen Taskforces befehligen?“ Sovrane übernahm die Beantwortung dieser Frage. „Wir werden die Dossiers aller Captains und Admiräle die im Dominionkrieg gekämpft haben auswerten und die besten auswählen.“ Der Präsident nickte. „Das klingt alles sehr gut meine Herren. Aber wem werden die Taskforces unterstehen?“ Belar sah in an und lächelte. „Wir werden keine Militärdiktatur errichten. Die Taskforce untersteht selbstverständlich dem Föderationsrat und dem Präsidenten als Oberbefehlshaber und natürlich dem Sternenflottenkommando. Genau wie die reguläre Sternenflotte.“ Das schien den Präsidenten zu überzeugen. „Kommen wir nun zur Abstimmung. Wer dafür ist, betätige bitte den grünen Knopf auf seinem Pult. Wer dagegen ist, drückt bitte den roten.

                      In diesem Moment legte Utrex an, zielte und feuerte. Ein gedämpfter Knall war zu vernehmen. Sie senkte den Lauf und begutachtete ihr Werk.
                      Stol schien zu spüren, dass etwas nicht stimmte und warf sich auf Belar. Everett reagierte ebenfalls sofort und riss Sovrane zu Boden. Augenblicklich brach im Gremium Panik aus. Die Senatoren drängten zu den Ausgängen. Bei diesem Chaos, war es nicht möglich, die Situation zu analysieren. Everett zog seinen Phaser und suchte die oberen Tribünen ab. Sovrane und Belar hatten ebenfalls ihre Phaser gezückt und halfen Everett beim suchen. Stol blieb liegen. Everett robbte zu ihm hin und hob seinen Kopf an während er von Sovrane und Belar gesichert wurde. Stol öffnete die Augen. „Lebt mein Ich?“ Everett nickte. „Ja, du hast sein Leben gerettet.“ Stol lächelte. „Dann werde ich weiterleben.“ Er schloss die Augen und öffnete sie nicht mehr. Das Projektil hatte seine Lunge perforiert.

                      „USS. History“
                      High Orbit über Paris
                      08:20 Uhr

                      In diesem Moment aktivierten sich mehrere Sensoralarme. Lieutenant Fernandez fuhr zur taktischen Station herum. Stand auf und tippte auf ihren Communicator. Währenddessen stellte sie sich vor die TAC. „Fernandez an Harrison!“ „Sprechen sie!“ Erfolgte sofort die Antwort. „Es wurde gefeuert! Wir haben die Koordinaten! Bereithalten zum beamen!“ Sie gab ihm keine Gelegenheit zu antworten und betätigte die Transportkontrollen. Danach aktivierte sie die Waffen und schaltete die Tarnvorrichtung auf Stand by zur Deaktivierung bei Stimmenbefehl und nahm wieder im Kommandosessel platz. „Jetzt kommts drauf an.“

                      Paris
                      08:22 Uhr
                      Ratshalle der Vereinigten Föderation der Planeten

                      Maxwell Harrison rematerialisierte direkt hinter dem Attentäter. Mit unmenschlicher Geschwindigkeit drehte dieser sich um und wollte feuern. Harrison hatte das Phasergewehr auf maximalen Output geschaltet und drückte ab. Der Strahl traf die Vulkanierin direkt auf die Brust und sie krachte gegen die Wand. Der Stoß war so stark, dass die Wand an die sie krachte anfing zu bröckeln. Diese Einstellung hätte jeden Borg zu Fall gebracht, aber die Vulkanierin stand wieder auf. Diesmal mit einem Disruptor in der Hand. Harrison drückte abermals ab und schickte sie erneut gegen die Wand. Die Wand brach und sie stürzte mit einem lauten schrei in die tiefe. Harrison setzte sofort nach, blieb am Rand allerdings stehen und legte weiter von oben auf sie an. Belar, Sovrane und Everett zielten ihrerseits auf die Attentäterin.
                      Sichtlich benommen richtete sie sich auf und schaute in die Läufe von vier Phasern. Utrex analysierte die Situation und erkannte dass sie versagt hatte. Sie hatte nicht Belar getroffen, sondern den unwichtigen vulkanischen Sicherheitsmann. Sie stand auf, langte nach ihrem Disruptor und ging langsam auf Sovrane, Belar und Everett zu. „Bleiben sie stehen! Ihr Spiel ist aus.“ Schrie Belar.
                      Unbeirrt ging sie weiter auf die kleine Gruppe zu. Everett schoss ihr in den Rücken, was ihr nichts auszumachen schien. Allerdings versagte ihre Tarnung. Nun konnte jeder das Gesicht des Dämonen sehen. Ein Tholianer schoss es durch Belars Geist. Sovrane war ebenso geschockt wie er. Erst die Gorn, dann die Tholianer, was kam als nächstes? Es schien als wären die alten Feinde zurückgekehrt. Everett hingegen legte an und feuerte. Dies riss Belar und Sovrane aus ihrer Erstarrung. Sie stellten die Phaser auf Maximum und feuerten. Das geballte Feuer aus vier Phasern brachte die Kreatur endlich zu Fall. Man konnte sehen, wie unter den massiven Strahleneinschlägen die glänzende regenbogenfarbene Struktur schwarz wurde. Am Boden lag nun ein verkohlter Haufen Geröll und qualmte vor sich hin.
                      Erleichtert senkten die vier Sternenflottenoffiziere ihre Waffen und steckten sie ins Holster. Everett drehte sich um und befreite Klir, der mittlerweile wieder das Bewusstsein erlangt hatte. Er half ihm beim aufstehen. „Verzeihen sie mir Sir, ich habe versagt.“ Sagte er beschämt. Harrison lächelte. „Sie haben getan was sie konnten. Machen sie sich keine Vorwürfe. Lassen sie uns nach unten gehen.“ Klir nickte und lächelte ebenfalls.

                      Belar sah Everett an. Dieser mied seinen Blick. Plötzlich nahm er seine rechte Hand und riss ihm den schwarzen Handschuh herunter. Zum Vorschein kam eine synthetische Hand. Entgeistert blickte Belar Everett in die Augen. Jetzt erkannte er ihn endlich. „Wer sind sie?“ Everett stand auf. „Dafür haben wir jetzt keine Zeit.“ Belar stand ebenfalls auf. „Jetzt Commander!“ Befahl er wütend. Resigniert ließ Everett den Kopf sinken. „Mein Name ist Fleetadmiral Joran Belar. Ich komme von jetzt an gerechnet vier Jahre aus der Zukunft und bin hier um genau dieses Attentat zu verhindern und dort liegt Fleetadmiral Sovrane, Kommandant der siebten taktischen Taskforce und Gouverneur über die Breenbesatzungszone.“ Sovrane schüttelte den Kopf. „Lieutenant Commander Stol ist mein Pendant aus der Zukunft?“ Fragte er ungläubig. „Richtig!“ Antwortete Harrison der gerade mit Klir das Hauptportal passierte. „Der Attentäter wurde aus unserer Zeit geschickt um zu verhindern, dass die Taskforces jemals gegründet werden. In unserer Zeit nimmt die Taskforce gerade ihre Arbeit auf und es gibt Völker die das gar nicht gerne sehen.“ Er zeigte dabei auf den Kohlehaufen. „Und wie kommen sie her?“ Fragte Belar. „Das ist unwichtig. Wichtig ist nur, dass wir unsere Mission erfüllt haben und nun wieder in unsere Zeit zurückkehren können und sie meine Herren Admiräle tun, das was sie laut der Geschichte tun sollten. Gründen sie die Taskforces!“ Sovrane und Belar sahen sich an. „Das werden wir!“ Sagten sie aus einem Mund. Everett näherte sich Harrison. „Was geschieht mit Stols Leiche?“ Harrison sah ihn betrübt an. „Die nehmen wir mit. Sobald wir wieder in unserer Zeit sind, wird er wieder leben. Da sein jüngeres Pendant weiterlebt. Er wird sich an nichts mehr erinnern. Wir werden ihn in Stase auf die „Dauntless“ bringen, wo er dann wohlbehalten aufwacht. Wir kommen genau zu dem Zeitpunkt an, als wir aufgebrochen sind. Niemand wird merken, dass sie überhaupt weg waren.“ „Und was ist mit dem Geröllhaufen da drüben?“ Fragte Sovrane. „Den nehmen wir ebenfalls mit in unsere Zeit und entsorgen ihn dort.“ Antwortete Harrison.
                      „Nicht nötig!“ Erklang es hinter ihnen. Sie drehten sich um und sahen sich Utrex erneut gegenüber. Sie lachte und betätigte einen Knopf an ihrem Handgelenk. Ein Transporterstrahl erfasste sie noch bevor die anderen ihre Phaser ziehen konnten.

                      Verdutzt schauten sich die Sternenflottenoffiziere an. Sie konnten kaum fassen, was sie gerade gesehen hatten. Noch während die Kristalle dabei waren, sich neu zu gruppieren, begann das etwas bereits zu sprechen. Das würde den Geheimdienst sicher interessieren. Es bedurfte wohl mehr als ein paar Phaserstrahlen um einen Tholianer zu töten. Harrison erwachte als erstes aus seiner Erstarrung und tippte auf den Communicator. „Harrison an die History, vier Personen und eine Leiche nach oben beamen!“ „Verstanden!“ Ertönte es aus den internen Lautsprechern des Communicators. „Bereithalten!“ Everett trat vor Belar und reichte ihm die Hand. „Es war mir eine Ehre unter ihnen zu dienen Sir.“ Belar lächelte. „Die Ehre war ganz meinerseits.“ Sagte er und schüttelte Everetts Hand. Everett verabschiedete sich noch kurz von Sovrane und versprach ihm, dass er wieder leben würde. Harrison bedauerte zwar, dass er diesen historischen Moment unterbrechen musste, gab allerdings dennoch den Befehl zum hochbeamen. Harrison, Everett, Klir und Stols Leiche wurden augenblicklich entmaterialisiert.

                      „USS. History“
                      High Orbit über Paris
                      08:45 Uhr

                      Sie materialisierten direkt auf der Brücke um Zeit zu sparen. Der Leichnam Stols wurde direkt auf die Krankenstation gebeamt. Lieutenant Fernandez gab das Kommando an Harrison zurück. Dieser nahm das Kommando an und forderte einen Bericht. „Ein kleines Schiff, in Form und Struktur einem Kristall ähnlich, hat soeben den Orbit verlassen und ist auf vollen Impuls gegangen.“ Antworte sie ihm. Er nahm in seinem Sessel platz und entließ den Lieutenant. Sie ließ sich nicht lange Zeit und betrat die Kapsel des Turbolifts um in den Maschinenraum zu fahren. Klir bezog seinen Posten an der TAC und gab einen Statusbreicht. „Tarnvorrichtung aktiviert, Phaser und Quantentorpedos online, Schilde auf Stand by. Das feindliche Schiff kann trotz Tarnvorrichtung anhand seiner temporalen Signatur erfasst werden.“ „Ausgezeichnet.“ Antwortete Harrison. „Steuermann, setzen sie einen Abfangkurs mit Maximum Impuls.“ Der Steuermann bestätigte den Befehl und nahm die erforderlichen Einstellungen vor. Das Schiff schwenkte immer noch getarnt aus dem Erdorbit und nahm die Verfolgung auf. Belar stand im hinteren Teil der Brücke und kam sich nutzlos vor. Jede Position auf der Brücke war besetzt. Still dachte er für sich: „Ich will auch wieder Captain sein.“

                      „Öffnen sie einen Kanal zum tholianischen Schiff!“ Befahl Harrison Klir. Dieser betätigte einige Kontrollen. „Kanal offen!“ Sagte er schließlich. Die History näherte sich schnell von Achtern dem tholianischen Raumer. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie in Waffenreichweite waren. Trotzdem wollte es Harrison nicht unversucht lassen, die Sache auf diplomatischem Weg zu klären. „Hier spricht Lieutenant Commander Maxwell Harrison vom Föderationszeitschiff History. Wir fordern sie auf, widerstandslos ihren Antrieb zu deaktivieren und sich zu ergeben. Andernfalls werden wir sie vernichten.“ Harrison wartete auf eine Antwort, die allerdings ausblieb. Klir schaute von seinen Kontrollen hoch. „Keine Antwort.“ „Wir sind jetzt in Waffenreichweite. Ich habe den Antrieb erfasst.“ Von der Operationskontrolle drehte sich Ensign Xu Xi von Vertigo VIII zu Harrison um. „Sir, die Sensoren registrieren einen starken Chronotonenanstieg. Es scheint, dass sich der Feind auf eine Zeitreise vorbereitet.“ Harrison reagierte sofort. „Mr. Klir, Feuer!“ Klirs mit Schwimmflossen ausgestattete Finger schwebten noch für den Bruchteil einer Sekunde über der Schaltfläche, dann ließ er den Finger auf die Schaltfläche fallen. Die Tarnvorrichtung deaktivierte sich sofort. Ein gleißender roter Strahl verließ das untere Phaserband und schoss durchs Weltall. Er schlug in die Antriebssektion des tholianischen Schiffe ein und brachte es zum stillstand. „Antrieb vollständig zerstört!“ Meldete Klir von seiner Station. „Das Schiff steht still.“ „Sehr gut. Steuermann gehen sie längsseits und drosseln sie den Antrieb auf null.“ Befahl Harrison. Der Steuermann bestätigte und führte den Befehl aus. Langsam schob sich die History neben das durch den Phasereinschlag enttarnte Schiff der tholianischen Agentin. „Mr. Klir, aktivieren sie den Traktorstrahl.“ „Aye Sir.“ Antwortete er.
                      Ein breiter, blauer Energiestrahl verließ den Rumpf des Schiffes und koppelte am tholianischen Schiff an. Ensign Xu Xi drehte sich abermals um. „Sir, die Chronotonendichte nimmt weiter zu, wenn wir nicht auf abstand gehen reißt uns der Gegner zur hälfte auseinander und nimmt die andere Hälfte mit in unsere Zeit. Die Verteidigungsflotte der Erde ist auf den Schusswechsel ebenfalls aufmerksam geworden und schickt zwei Schiffe der Nebulaklasse um nach dem rechten zu sehen.“ Harrison schlug auf die rechte Armlehne seines Sessels. „Verdammt!“ Er drehte sich zu Belar um. „Haben sie irgendwelche Vorschläge?“ Belar ließ sich das nicht zweimal sagen und näherte sich dem Kommandostand. „Deaktivieren sie den Traktorstrahl und gehen sie auf 2000 Meter abstand. Danach feuern sie mit allem was sie haben auf den Kern des Schiffes. Wir dürfen auf keinen Fall zulassen, dass sie in unsere Zeit gelangt und Bericht erstattet. Wenn wir sie schon nicht gefangen nehmen können.“ Harrison nickte. „Einverstanden.“ Zu seinen Offizieren gewandt sagte er dann:“ Ausführen!“ Der Traktorstrahl wurde deaktiviert und die History entfernte sich von dem tholianischen Schiff. „Sir, wenn wir die Waffen abfeuern, während das Chronotonenfeld aufgebaut wird, wird in den Subraum ein gewaltiges Zeitloch gerissen, das die Erde wahrscheinlich aus dem Raum-Zeitkontinuum reißen wird. Außerdem werden die beiden Sternenflottenschiffe in vier Minuten hier sein. Wir müssen weg.“ Meldete Xu Xi. „Verdammt!“ Hörte man nun von Harrison und Belar zeitgleich. „Sir, die Sternenflottenschiffe rufen uns!“ Meldete Klir. „Auf die Lautsprecher!“ Befahl Harrison.

                      In diesem Moment verschwand das tholianische Schiff von allen Sensoren in einem grellen grünen Blitz. „Unbekanntes Raumschiff. Hier spricht Captain Vincent Parker vom Föderationsraumschiff Bellerophon, halten sie ihre Position und senken sie die Schilde. Wir kommen an Bord.“ Belars Aufmerksamkeit wurde geweckt, als er den Namen des Captains hörte. Auch er begab sich nun neben den Kommandostand. „Ich kenne Captain Parker. Er ist bekannt dafür, dass er nicht lange fackelt um einen Feuerbefehl zu erteilen. Deswegen habe ich ihn in meine Flotte aufgenommen. Wir sollten jetzt wirklich den Rückzug antreten.“ „Ankunftszeit der Sternenflotte in zwei Minuten Sir.“ Meldete Xu Xi. Harrison gab sich geschlagen und hieb auf die Komtaste in der Armlehne seines Sessels. „Brücke an Maschinenraum, ich brauche in einer Minute eine stabile Zeitpassage in unsere Zeit und zwar genau zu unserem Abreisezeitpunkt.“ „Das wird schwer werden, aber ich versuche es.“ Kam die Antwort aus den Lautsprechern. „Commander, die Schiffe sind in dreißig Sekunden in Waffenreichweite.“ Meldete Klir. Harrison stand aus seinem Stuhl auf. „Steuermann setzen sie einen Kurs, der uns aus dem Solsystem herausführt mit Maximum Warp.“ Der Steuermann sparte sich eine Bestätigung und tippte so schnell er konnte den Kurs in die Tasten und legte den Warpfaktor fest. Dann betätigte er den Auslöser und das Schiff sprang auf Warp. „Die Bellerophon und die Aquarius gleichen die Geschwindigkeit an und laden ihre Torpedorohre.“ Sagte Klir. Man hörte die Nervosität in seiner Stimme. Er war allerdings Profi genug, es sich nicht anmerken zu lassen.

                      Als die History den Planeten Neptun passierte, feuerte die Bellerophon einen Quantentorpedo ab. „Torpedoabschuss! Einschlag in zwanzig Sekunden.“ Meldete Klir. „Alle Mann auf Einschlag vorbereiten!“ Befahl Harrison. Jeder auf der Brücke hielt sich irgendwo fest. Durch die immer noch offene Komverbindung zum Maschinenraum brüllte Harrison:“ Lieutenant, jetzt wäre ein guter Augenblick um einen Zeitsprung zu machen.“ Schweiß rann ihm von der Stirn herunter.

                      In diesem Moment, als der Torpedo noch Schätzungsweise 300 Meter von der History entfernt war, sprang das kleine Schiff endlich durch das Zeitportal. Der Torpedo ging ins leere und detonierte durch einen Fernbefehl des Captains der Bellerophon. Parker würde ohne Zweifel einiges zu erklären haben.

                      Zurück in der Gegenwart

                      Utrex` Schiff sprang an anderer Stelle aus dem Subraum. Der Zeitkanal hatte das kleine, schimmernde Kristallschiff an den Ausgangspunkt ihrer Reise gebracht. Sie war somit in Sicherheit. Sie schwenkte mit Manövriertriebwerken in einen hohen Orbit um Tholia ein. Vom Weltraum aus gesehen war der Planet unwahrscheinlich schön. Er funkelte wie ein Diamant auf einem schwarzen Samtuntergrund. Fast die gesamte Oberfläche bestand aus Kristall, bis auf ein paar Wälder und Meere. Aber am beeindruckendsten waren die Städte, deren meterhohe Türme gänzlich aus Kristall bestanden. Das tholianische Sternensystem verfügte über zwei relativ kalte Sonnen. Eine Sonne war grün, die andere rot. Was je nach der Tageszeit wunderschöne Reflexionen auf der Planetenoberfläche verursachte.
                      Utrex bereitete das kleine Schiff für die Landung vor als sich ein Kommkanal öffnete. „Commander Utrex, hier spricht die Landekontrolle. Bitte landen sie auf Landeplattform 21 des Regierungsturms. Das Gremium erwartet sie bereits.“ „Verstanden!“ Antwortete sie und schloss den Kanal. Danach brachte sie das Schiff in einen Sinkflug und durchdrang die Atmosphäre. Dann überflog sie eines der vier kleinen Meere und näherte sich der Hauptstadt, die an der Südküste des Hauptkontinents angesiedelt war. Schließlich nahm sie Kurs auf den größten Kristallturm und öffnete wieder einen Kanal zur Landekontrolle. „Hier spricht Commander Utrex. Ich befinde mich im Landeanflug auf Plattform 21 und bitte um Landeerlaubnis.“ Der Landeoffizier meldete sich sofort. „Verstanden, Landeerlaubnis erteilt. Bitte richten sie ihr Schiff auf Leitstrahl 245 ein. Wir übernehmen den Rest des Landeanflugs.“ Utrex bedankte sich, rastete ihr Schiff auf den Leitstrahl ein und übergab die Kontrolle. Danach lehnte sie sich zurück und genoss den Flug. Es war gut möglich, dass es sich um ihren letzten Flug handelte, da sie versagt hatte. Das Gremium würde darüber sicher nicht erfreut sein. Endlich näherte sich das Schiff der Landeplattform und ging in den Schwebeflug über. Langsam näherte es sich dem Boden bis es schließlich die Landekufen ausfuhr und aufsetzte. Danach wurden die Düsen deaktiviert und die Ausstiegsluke öffnete sich.
                      Utrex trat hinaus in die Sonne. Zwei männliche Tholianer, die von der Statur größer waren als die Frauen kamen auf sie zu. Einen der beiden Tholianer kannte sie. Es handelte sich um Großadmiral Loskene. Loskene war selbst für tholianische Verhältnisse sehr alt. Er war es, der im 23. Jahrhundert den legendären Sternenflottencaptain James T. Kirk herausforderte und sein Schiff mit seinen Schiffen einspann. Allerdings konnte Kirk sich und die Enterprise irgendwie befreien. Genaueres wusste Utrex jedoch nicht. Loskene war ihr Mentor auf der Imperialen tholianischen Akademie und sie beide verband ein Band aus Zuneigung und gegenseitigem Respekt. „Großadmiral. Schön sie wieder zu sehen.“ Begrüßte sie ihn. Loskene erwiderte den Gruß. „Commander ich bin hier, um sie zum Gremium zu bringen, um Bericht zu erstatten. Ich hoffe, dass sie gute Neuigkeiten haben. Die Gorn und die Sheliak wirken recht ungeduldig. Die Kel’D’Axar sind noch nicht eingetroffen. Die Lyraner und die Talarianer sind allerdings auch schon anwesend.“ Utrex nickte. „Dann lassen sie uns keine Zeit verschwenden.“ Loskene verneigte sich. „Wie sie wünschen Commander.“ Beide gingen gefolgt von dem anderen Tholianer, der offensichtlich ein Agent des Geheimdienstes war, durch ein gewaltiges kristallines Portal. Hinter dem Portal befand sich ein Gang der in den schönsten und reinsten Regenbogenfarben glänzte. Am Ende des Korridors befand sich ein weiteres Portal. Es handelte sich um den Eingang zur Ratshalle. Als Utrex, Loskene und der Geheimagent das Portal erreicht hatten, öffnete sich das Portal und beide Flügel schwangen langsam auseinander. „Sie warten hier!“ Befahl Loskene dem Geheimagent und bedeutete Utrex ihm zu folgen. Der Agent gehorchte dem Befehl und bezog vor der Tür Stellung. Loskene und Utrex traten ein und die schwere Portaltür schloss sich hinter ihnen.

                      Der Ratsraum in der oberen Spitze des Regierungsturms war etwas kleiner als sein Pendant bei der Föderation. Allerdings musste er auch nicht so viele Ratsmitglieder fassen. Ein halbrunder Tisch aus Kristall stand in der Mitte des Raums. Jeder Platz außer einem war besetzt. Die Leitung des Rates viel dem tholianischen Regenten hinzu. Zu seiner rechten saß General Zzz’Char von der Gorn Konföderation. Die Echse wirkte sichtlich gereizt. Was allerdings kein Grund zur Beunruhigung war, da die Gorn von Natur aus ein hitziges Gemüt hatten. Der linke Platz neben dem Regenten war noch frei. Dieser Platz wurde von Großkanzler Vilorum von der Kel’D’Axar Hegemonie beansprucht. Vor den Kel’D’Axar hatte Utrex den meisten Respekt. Dieses Volk hatte es geschafft, sich innerhalb von einhundert Jahren aus der Sklaverei der Romulaner zu befreien, den Warpantrieb zu entwickeln und ihr Sternensystem von den Romulanern zurückzuerobern. Danach breitete sich ihr Einflussgebiet im Betaquadranten rasant aus. Technologisch waren sie jetzt schon auf dem stand der Romulaner und waren gerade dabei, dieses Niveau zu überholen. Dies verdankten die Kel’D’Axar eindeutig ihrer Gabe zu improvisieren und ihrem Erfindungsreichtum. Für die Romulaner waren sie auf alle Fälle ein ernstzunehmendes Problem. Neben dem Gorngeneral saß Administrator Ri’Nerk von der Sheliak Corporation. Über die Sheliak wusste niemand im Rat wirklich viel. Der Vertreter sprach auch nicht sehr oft. Es war schon ein Wunder, dass sie das Angebot zur Bildung einer Allianz angenommen hatten. Jedenfalls versorgten sie die Allianz mit gewaltigen Geldmitteln und wurden somit zum Hauptsponsor für alle Operationen der Allianz. Utrex glaubte, dass die Sheliak nur solange in der Allianz sein würden, wie die Allianz einen nutzen für sie hatte. Jetzt jedenfalls waren sie ein gerngesehener Alliierter. Neben dem leeren Platz auf der linken Seite saß Vizeadmiral Furgon vom Lyranischen Imperium. Die Lyraner waren eine extrem aggressive Rasse. Sie hatten das Aussehen von humanoiden Fledermäusen. Sie besaßen eine gewaltige Flotte aus kleinen Jagdschiffen. Sie besaßen nur ein einziges Kommandoschiff. Die stärke der Lyraner lag darin, im Schwarm zu kämpfen. Die Koordination ihrer Jägerpiloten war so gut aufeinander abgestimmt, dass sie extrem enge Formationen einhalten konnten. Man munkelte, dass sich die Lyraner per Schall anpeilten und sich so aufeinander abstimmten. Ihre Jäger hatten auch eine sehr beeindruckende Form. Sie sahen aus wie riesige, schwarze Fledermäuse. Wenn die Lyraner einmal entschieden in den Kampf zu ziehen, konnte sie niemand mehr aufhalten und waren somit ein wertvoller Verbündeter. Ihr Ziel lag nicht in der Expansion, sondern darin, ihren Lebensraum zu schützen. Als die Föderation Cardassia besiegt hatte, kamen sie dem Lyranischen Raum gefährlich nahe. Zwischen den Cardassianern und den Lyranern bestand ein Vertrag, dass die Cardassianer niemals in ihren Raum eindringen würden. Mit der Föderation existierte ein solcher Vertrag nicht. Da die Lyraner viel über die Föderation gehört haben was ihnen nicht gefiel, haben sie aus Angst vor der Föderation der Allianz zugestimmt. Als nächstes folgte Admiral Endar vom Talarianischen Reich. Die Talarianer galten insgeheim als Kanonenfutter, da sie technisch doch eher rückständig waren. Allerdings waren sie für ihre Fähigkeit bekannt, perfekte Schlachtpläne zu entwerfen und geniale Strategien zu entwickeln.

                      Utrex verneigte sich vor dem Gremium. Der tholianische Regent ergriff das Wort. „Commander Utrex. Es freut mich, sie wohlbehalten begrüßen zu dürfen. Hatten sie Erfolg?“ „Utrex schüttelte mit dem kristallinen kopf. „Leider nein euer Excellenz. Mein Plan wurde von Agenten aus unserer Zeitlinie gestört und vereitelt. Ich bitte für mein Versagen um Verzeihung Sir.“ Der General der Gorn Konföderation sprang auf. Der Zorn stand ihm sichtlich ins Gesicht geschrieben. „Wollen sie damit sagen, dass wir vergeblich ein Zeitschiff gebaut haben und eine extrem komplizierte Mission geplant haben?“ Utrex wirkte beschämt. „Der Plan und der bau des Schiffes hatte durchaus seinen Sinn Sir. Allerdings konnten wir nicht damit rechnen, dass die Föderation von der Sache Wind bekommen würde. Wir haben strikte Geheimhaltung gewahrt.“ „Und wie konnte die Föderation dann doch von der Sache erfahren?“ Brauste der Gorn auf. „Ich glaube, da kann ich Licht in die Sache bringen.“ Sagte Admiral Endar. Wir haben vorgestern ein Yridianisches Shuttle abgefangen, das bevor wir es entern konnten noch eine Subraumnachricht in Richtung Föderation abgeschickt hat. Offensichtlich hat sich der Pilot in unsere Datenbank gehackt und wollte die Informationen an die Föderation verkaufen. Als wir sein Schiff eingekreist hatten. Bekam er es wahrscheinlich mit der Angst zu tun, hat das Datenpaket Richtung Föderation geschickt und die Daten gelöscht. Wir haben sein Schiff geentert und den Piloten hingerichtet. Das Schiff haben wir zum durchsuchen hier her gebracht. Mal sehen, was die Datenauswertung ergibt.“ „Damit haben wir geklärt, wie die Föderation an den Plan gekommen ist, aber warum haben sie in der Ausführung versagt Commander?“ Fragte der Gorn General. „Ich stieß auf extrem starken widerstand. Bevor ich richtig zum Zug kam, hat man mich aufgespürt. Ich war gezwungen, mich unter schwerem Feuer zurückzuziehen. Wir haben die Sternenflotte offensichtlich unterschätzt.“ Antwortete Utrex. Der Gorn wurde immer wütender und zeigte mit einem krallenbewehrten Finger auf Utrex. „Sie haben die Sternenflotte unterschätzt. Sie haben stümperhaft gearbeitet.“ „Bei allem Respekt Sir. Wenn ihre Leute bei unserem ersten Plan nicht versagt hätten. Hätten wir uns diese Zeitreise sparen können.“ Erwiderte Utrex wütend. „Das bringt uns nicht weiter.“ Sagte der tholianische Regent. „Commander sie können wegtreten. Über ihr Schicksal entscheiden wir später. Erholen sie sich erst mal bis wir wieder Verwendung für sie haben.“ Der Gorn sah den Regenten wütend an. „Sie wollen sie gehen lassen? Sie gehört hingerichtet. Wenn sie es nicht tun, tun wir das für sie.“ Schnaubte der Gorn. Seine Schuppen wurden vor Wut immer dunkler. „Wir gehen mit unseren militärischen Ressourcen nicht ganz so sorglos um General. Wir entscheiden, was mit unseren Soldaten passiert und nicht sie. Wir mischen uns ja auch nicht in ihren Führungsstil ein.“ Erwiderte der Regent ruhig. Utrex verneigte sich, machte auf dem Absatz kehrt, nickte Loskene zum Abschied zu und verließ die Halle. Als sich die Türen hinter ihr geschlossen hatten. Ließ sich der Sheliak mit seiner tiefen sonoren Stimme vernehmen. „Wir müssen einen Alternativplan entwickeln. Einen dritten Fehlschlag können wir uns nicht leisten.“ Plötzlich war ein Transportergeräusch zu vernehmen. Als der Transportvorgang abgeschlossen war, stand ein zwei Meter großer Gigant in voller Rüstung vor dem Gremium. Er hatte einen Helm auf, in dem eine Atemmaske integriert war. Es handelte sich um den Vertreter der Kel’D’Axar. Als er jedes Mitglied des Gremiums mit einem nicken Begrüßt hatte begann er zu sprechen. Seine Stimme klang tief, metallisch und schallte. „Entschuldigen sie, dass ich sie warten ließ. Ich wurde aufgehalten. Wir haben allerdings die gesamte Sitzung am Bildschirm verfolgt. „Wir haben einen Plan, der nicht fehlschlagen wird. Wir werden die Föderation nicht mit einem einzigen Schlag besiegen sondern mit vielen kleinen Schlägen. Der Schlüssel ist es die Klingonen und die Romulaner dazu zu bringen sich von Unity One zurückzuziehen.“ „Wie wollen sie das erreichen“ Fragte Admiral Endar. „Wir greifen Romulus und Kronos an. Das wird die beiden Regierungen dazu bewegen sich hinter ihren Grenzen zu verbarrikadieren. Dann steht die Sternenflotte alleine da. Wenn das passiert, greifen wir die Erde simultan mit Unity One an und erzwingen den Rückzug der Sternenflotte aus cardassianischem Gebiet. Wir brauchen allerdings Zeit um unsere Flotte zu koordinieren. Wir bitten die Gorn und die Lyraner sich mit ihren Flotten anzuschließen.“ Der Gorn General und der Lyranische Vertreter nickten beide. „Mit einem massiven Schlag könnten wir mehr erreichen, als mit diesen kleinen Kommandoaktionen. Wir sind dabei.“ Sagte der Gorn. „Wir auch!“ Stimmte der Lyraner zu. „Das wird uns in einen Krieg führen. Dennoch werden wir mitmachen.“ Sagte der tholianische Herrscher.“ „Uns allen war klar, dass uns unser derzeitiger Kurs in den Krieg führen wird. Umso früher es losgeht, umso früher können wir die Früchte ernten.“ Sagte General Zzz’Char. „Damit ist das beschlossen. Und nun, erzählen sie uns bitte im Detail, wie wir das ganze angehen.“ Sagte der Regent. „Also.......“ Begann der Kel’D’Axar eine zweistündige Rede.

                      „USS. History“
                      irgendwo im Tendara Sektor.
                      Gegenwart

                      Belar stand neben der Liege auf der die bereits wieder umoperierte Leiche von Fleetadmiral S.T. Sovrane lag. Er wusste, dass sein Freund gleich die Augen öffnen würde. Trotzdem erfüllte ihn Trauer. Sovrane hatte sich selbstlos in die Kugel geworfen um Belars jüngeres Ich zu retten. Damit waren sie tatsächlich quitt. Der Bordarzt der History näherte sich langsam von hinten und stellte sich schweigend neben ihn. „In fünf Minuten wird er erwachen. Machen sie sich keine Sorgen. Ich habe das schon dreimal erlebt. Es klappt immer.“ Beruhigte der Arzt ihn. Die Türen der Krankenstation öffneten sich und Harrison, Klir und Fernandez traten ein. „Admiral, wir sind in fünf Minuten in Transporterreichweite von Unity One. Der Doktor wird sie jetzt mit einem speziellen Mittel sedieren, daß ihre Erinnerungen an die Mission auslöscht und schlafen schickt. Sie werden sicher verstehen, dass die Geheimhaltung absolut notwendig ist.“ Belar nickte. „Natürlich. Was geschieht mit Sovrane?“ Fragte er. „Er wird in seinem Bett an Bord der Dauntless erwachen und sich ebenfalls an nichts erinnern. Auch sie werden in ihrem Bett erwachen.“ Antwortete Harrison und reichte ihm die Hand. Belar nahm die Hand und schüttelte sie. „Es war mir eine Ehre unter ihnen zu dienen Sir. Obwohl sie mich morgen wieder vergessen haben, werde ich hingegen die Erinnerung an diese Mission immer am leben halten.“ Belar grinste. „Die Ehre liegt ganz auf meiner Seite Commander. Irgendwie glaube ich aber, dass wir uns nicht das letzte mal gesehen haben.“ Belar verabschiedete sich von den übrigen Offizieren und legte sich auf das für ihn bereitgestellte Krankenbett. Der Arzt zögerte nicht lange und presste den Hypoinjektor an seine Halsschlagader. Es dauerte nur einen Moment und Belar war entschlummert. Danach wurde er direkt zur Station „Unity One“ gebeamt.

                      Paris
                      4 Jahre vorher

                      Admiral Belar und Admiral Sovrane verließen zufrieden und in Feierlaune das Gebäude des Föderationsrates. Der Rat hatte in allen Punkten der Petition der beiden zugestimmt und somit die Erlaubnis erteilt die Taskforces zu gründen. Der nächste Schritt war nun, Verhandlungen mit den Klingonen und den Romulanern aufzunehmen. Danach würde die Planung von „Unity One“ beginnen. Als nächstes würden die ersten Kampfschiffe entwickelt und gebaut werden. In vier Jahren würde Unity One und ihre Schwesterstationen ihre Arbeit aufnehmen können. Zeitgleich würden die ersten sieben Flotten mit einer stärke von jeweils 150 Schiffen ihre Arbeit aufnehmen können. Es war ein gigantisches Projekt. Sovrane und Belar freuten sich schon darauf an die Arbeit zu gehen. Alles war so wie es sein sollte. Sovrane und Belar schworen sich, niemals über den Vorfall mit den Leuten aus der Zukunft zu reden. Es war inzwischen spät am Nachmittag als Belar und Sovrane in einem Pariser Straßencafe platz nahmen und Croissant mit Cafe au Lait genossen.



                      ENDE TEIL IV


                      *Anmerkung des Verfassers: Moin Leutz! Vor euch liegt nun der letzte Teil von Prequel, welcher in Rekordzeit geschrieben wurde. Für diese dreizehn Seiten habe ich jetzt exakt zwei Tage gebraucht und bin mächtig stolz drauf. Ich hoffe er gefällt euch. Eins weiß ich jetzt brauch ich erst mal ne Woche Urlaub bevor ich die nächste Geschichte „Wolf 359“ angehe. Es handelt sich dabei um einen weiteren Rückblick der noch etwas mehr Licht in Belars und Sovranes Beziehung bringen soll. Für Kritik bin ich wie immer dankbar. Ich wünsche euch frohe Ostern. Man liest sich.

                      Gruß J.J.

                      Kommentar


                        #26
                        Und ich mach tapfer weiter!!!

                        STAR TREK – „Unity One“
                        Story by: Thorsten Pick aka Fleetadmiral Joran J. Belar


                        ~ Prequel - Part IV~

                        San Fransisco
                        00 :00 Uhr
                        Admiral Belars Apartment

                        Mittlerweile herrschte tiefste Nacht über San Fransisco. Einige Fenster waren allerdings noch beleuchtet. Wahrscheinlich arbeiteten noch einige Leute. Joran und Torias saßen in Jorans Wohnzimmer auf der Couchgarnitur und tranken Fruchtsaft. Belar betätigte eine Taste am Rand des Wohnzimmertisches. Das Zimmer wurde sofort vom Feuerschein des Kamins erhellt. Eine warme und behagliche Atmosphäre breitete sich aus. Sie blickten beide in die Flammen und träumten vor sich hin, als im Nebenraum, dem Arbeitszimmer, ein Signal erklang. Belar schaute Sovrane fragend an. „Hast du eine Ahnung, wer das sein könnte?“ „Leider Nein, vielleicht haben unsere Bodyguards den Attentäter ja bereits gefangen.“ Antwortete Torias. Belar quälte sich von der Couch hoch und lief ins Büro. Er umrundete den Glastisch und setzte sich in seinen Sessel. Mit einem Stimmenbefehl aktivierte er den Bildschirm. Auf dem Bildschirm erschien Lieutenant Commander Everett. „Entschuldigen sie die späte Störung Sir.“ Entschuldigte sich der Sicherheitsmann. „Ich habe gute Neuigkeiten für sie und Admiral Sovrane.“ Damit hatte er Belars volle Aufmerksamkeit erregt. „Schießen sie los?“ Befahl der Admiral. „Wir haben die Senatorin vor einer Stunde verhaftet. Sie hat gestanden, zusammen mit einer Vulkanierin ein Attentat geplant zu haben, das morgen um 0800 in den Hallen des Rates zur Ausführung gebracht werden soll. Das Verhör läuft noch und da ich nicht glaube, dass sie und Sovrane noch schlafen werden, habe ich mir gedacht, dass sie dem Verhör vielleicht beiwohnen möchten.“ Belar nickte. „Wir werden gleich bei ihnen sein.“ Belar erhob sich, deaktivierte die Verbindung und ging schnellen Schrittes zurück ins Wohnzimmer um Sovrane zu holen. Dieser war auf der Couch eingenickt und schnarchte leise. Belar nahm ihm das Glas aus der Hand und stellte es auf den Tisch. Danach schüttelte er ihn behutsam. Langsam öffnete er die Augen. „Was ist?“ Fragte er verschlafen. „Die Sicherheit hat Jaqueline verhaftet und wir sollen dem Verhör beiwohnen.“ Sovrane war schlagartig wach und stand auf. „Worauf warten wir? Lass uns gehen!“

                        San Fransisco
                        00 :15 Uhr
                        Sternenflottensicherheit

                        Als Sovrane und Belar im Keller des Sternenflottenkommandos auf einer Transporterplattform materialisierten, wurden sie bereits von Stol, Everett und Klir erwartet. Everett stellte den beiden Admirälen Klir vor, welche sehr verwundert waren, einen Benziten in der Uniform eines Sicherheitsmannes zu sehen. Nach einer kurzen Begrüßung gingen sie einen langen Gang entlang, der alle paar Meter eine Lampe an der Decke hatte. Man bekam sofort ein unbehagliches Gefühl. Die Wände waren grau und der Boden schwarz-weiß gekachelt. Hierbei handelte es sich wahrscheinlich um einen der unangenehmsten Orte der Föderation. Allerdings waren die Gefangenen ja nicht zum Vergnügen hier. Nach einem Fußmarsch von zwei Minuten bleiben sie vor einer schwarzen Tür stehen. Klir gab in ein Tastenfeld eine Zahlenkombination ein. Eine rotleuchtende Diode wechselte auf grün und die beiden Türhälften trennten sich voneinander. Sie traten ein und nahmen auf den bereitgestellten Stühlen Platz. Klir aktivierte den großen Bildschirm. Als sich das Bild aufgebaut hatte, konnte man Jaqueline de Lonceur zusammengesunken auf einem Stuhl sitzen sehen. Ihr gegenüber saß eine Frau in einer blauen Uniform. Belar sah Everett fragend an. „Das ist Captain Sirana Trel. Sie ist oberster Counselor des Sternenflottenkommandos und sondiert die Senatorin gerade um herauszufinden, ob sie freiwillig gehandelt hat oder mental dazu gezwungen wurde.“ Belar nickte. Die betazoidische Psychologin stand auf, verließ den Raum und ließ Jaqueline alleine in dem Raum sitzen. Jaqueline gestattete sich endlich einen Augenblick der Schwäche und begann zu weinen. Sie begann Belar leid zu tun. Everett im Hintergrund des Zuschauerraumes fühlte ebenso. Nur Sovrane saß mit steinerner Miene da und zeigte keine Gefühlsregung. Die Türhälften glitten abermals auseinander und die Betazoidin trat ein. „Ah, die Herren Admiräle sind auch bereits anwesend, sehr gut. Dann muss ich nur einmal erzählen was ich herausgefunden habe.“ Sie schritt neben den Bildschirm und nahm dort Aufstellung. „Bitte beginnen sie!“ Bat Belar. „Nun, bei Senatorin de Lonceur handelt es sich definitiv um eine Person, die auf mentaler Ebene beeinflusst wurde. In ihrem Geist wurde massiv herummanipuliert. Auf eine Weise, wie ich es noch nie erlebt habe. Sie hat es nicht mal gemerkt.“ Jetzt tat die Senatorin ihm tatsächlich leid. „Besteht, die Möglichkeit, dass ich mit der Gefangenen kurz reden kann?“ Fragte er Everett. „Das sollte kein Problem sein. Ich führe sie hin.“ Beide verließen den Beobachtungsraum. Auf dem Weg zum Verhörzimmer setzte Belar seine steinerne Miene auf. Er wollte nicht, dass die Senatorin sein Mitgefühl mitbekam. Everett und Belar bogen um eine Ecke und blieben vor einer weiteren Tür stehen. Everett gab den Code ein, die Tür öffnete sich und Belar trat ein. Everett bleib vor der Tür stehen, als sie sich hinter Belar schloss. Als Jaqueline den Admiral sah, sank sie noch mehr zusammen und wurde immer kleiner. Belar lächelte. Er wollte es auf die freundliche Methode versuchen. „Guten Morgen Senatorin. Mein Name ist Rearadmiral Joran Belar und werde ihnen nun einige Fragen stellen.“ Er zog den Stuhl zu sich heran und setzte sich ihr gegenüber. „Jetzt erzählen sie bitte von Anfang an, was sie dazu gebracht hat uns umbringen zu wollen.“ Jaqueline sah im in die Augen und suchte nach Mitgefühl. Sie fand es. Dieser funken Hoffnung brachte sie dazu, alle mentalen Barrieren, die die Vulkanierin in sie eingepflanzt hatte einzureisen und sich an alles zu erinnern. Eine Träne rann über ihre Wangen. „Admiral, ich wollte sie und Sovrane niemals umbringen lassen. Das liegt nicht in meiner Natur.“ „Aber warum haben sie dann so gehandelt?“ Fragte Belar. „Ich habe eine Stunde nachdem sie die Petition an den Rat eingereicht hatten, von der Sache erfahren und mich angeboten, für die Opposition zu sprechen. Ich wollte ihre Argumente in einer leidenschaftlichen Rede entkräften und somit verhindern, dass die Taskforces gegründet werden. Ich saß gerade über meiner Rede, als es an meiner Tür klingelte. Eine Vulkanierin, die ich noch nie gesehen habe trat ein und sagte, sie hätte einen Vorschlag für mich den ich nicht ablehnen könne. Ab diesem Moment war ich nicht mehr ich selbst. Sie überzeugte mich mit einer solchen Leichtigkeit von der Notwendigkeit sie beide zu töten. Ich habe nicht einen Moment daran gedacht, dass das falsch sein könnte und war tatsächlich davon überzeugt das richtige zu tun.“ Belar schüttelte mitfühlend den Kopf. Ihm gegenüber saß ein Opfer und keine Täterin. „Wie kam die Vulkanierin an die Codes?“ „Sie hat mich nur danach fragen müssen. Ich gab ihr alle meine Codes völlig freiwillig.“ Belar stand auf. „Das kriegt nicht mal ein ausgebildeter vulkanischer Meister hin. Wissen sie von wo die Attentäterin feuern will?“ „Sie sagte etwas von dem Presseraum über dem Eingangsportal. Aber ich glaube nicht, dass sie von dort feuern wird. Ich halte das eher für eine Finte.“ Antwortete sie. Belar wandte sich zum gehen und drehte sich noch einmal zu ihr um. „Ich glaube ihnen und werde dafür sorgen, dass sie noch heute freigelassen werden. Sie haben uns sehr geholfen. Ich verspreche ihnen, Sovrane und ich werden die Taskforces nicht Missbrauchen.“ Jaqueline lächelte. „Ich danke ihnen. Meine Zeit als Senatorin ist zwar vorbei, aber vielleicht finde ich in der Sternenflotte eine neue Aufgabe.“ „Das würde mich freuen.“ Antwortete Belar, drückte den Türöffner und ging. Die Tür schloss sich hinter ihm und Everett versiegelte wieder die Tür. Belar sah ihn an. „Sorgen sie dafür, das Mrs. Lonceur noch heute auf freien Fuß gesetzt wird.“ Befahl er. „Darf ich fragen warum Sir?“ Belar baute sich vor ihm auf. „Weil sie manipuliert wurde und unschuldig ist. Ihre Profipsychologin hat das bestätigt und ich wurde durch ihre Antworten ebenfalls davon überzeugt. Ich werde nicht zulassen, dass eine unschuldige für taten büsen muss, die andere ihr aufgezwungen haben.“ Everett bestätigte. Beide gingen wieder zu den anderen zurück. Sovrane war über die Entscheidung nicht gerade beigeistert, verstand aber letztendlich die Motive des Admirals und sah ein, dass Jaqueline nur eine unschuldige Schachfigur in einem tödlichen Spiel war.

                        San Fransisco
                        07:00 Uhr
                        20 Meter unter der Meeresoberfläche

                        Utrex war früh aufgestanden, um die notwendigen Modifikationen an dem X3-Projektilgewehr der Sternenflotte vorzunehmen. Das Gewehr verzog in keinem Simulationsdurchlauf mehr und war perfekt ausbalanciert. Jetzt konnte sie niemand mehr aufhalten. Allerdings hatte sie eine Planänderung vornehmen müssen. Die Schussposition musste sich ändern. Sie würde nun vom Computerraum neben dem Presseraum feuern. Der Vorteil war, niemand konnte sie sehen und sie konnte durch die Mauer feuern. Sie aktivierte ihre vulkanische Tarnung, schulterte das Gewehr und beamte sich nach Paris. Sie freute sich auf den Tag.

                        Paris
                        07:45 Uhr
                        Vorraum zur Ratshalle

                        Belar, Sovrane, Tar’Dek, Masterson und die sie unterstützenden Flottenadmiräle fanden sich nach und nach im Foyer der Ratshalle ein und begrüßten sich gegenseitig. Sie sprachen über das Projekt und den geplanten Anschlag und beruhigten sich gegenseitig. Schließlich öffnete sich eine Seitentür und Stol und Everett betraten den Raum. Sie machten Sovrane und Belar auf sich aufmerksam. Beide Admiräle schritten auf sie zu und begrüßten sie. „Haben sie etwas entdeckt?“ Fragte Sovrane. Stol schüttelte den Kopf. „Leider nein, es scheint alles in Ordnung zu sein. Wir haben den gesamten Komplex mehrere male gescannt und jeden Raum persönlich durchsucht. Entweder wurde das Attentat abgeblasen oder der Attentäter ist noch nicht hier. Wir scannen natürlich weiter. Klir übernimmt das für uns, während wir sie beide in den Ratssaal begleiten. Hier sind im übrigen ihre Phaser.“ Stol reichte ihnen die Phaser, die sie sofort einsteckten.

                        In einem anderen Raum rüstete sich Klir mit einem Phasergewehr aus und machte sich daran, seine Patrouille aufzunehmen. Er verließ das Sicherheitsbüro und ging einen Gang entlang und schaute in jeden Raum rein, der auf seiner Route lag. Er näherte sich dem Raum neben dem Presseraum und gab seinen Code ein um die Tür zu öffnen. Die Tür glitt beiseite und er betrat den Raum. Der Raum war völlig abgedunkelt. Nur einige Terminals waren Online. Er öffnete seinen Tricorder und scannte den Raum. Nichts. Er wollte sich gerade rumdrehen, als ihm jemand den Weg zum Ausgang versperrte. „Es tut mir leid, aber ich kann sie nicht gehen lassen.“ Sagte die Person. Klir hob völlig überrascht sein Phasergewehr. Aber es war zu spät. Ein Strahl traf seine Brust und er sackte zusammen. Die Gestalt verschwendete keine Zeit. Sie beugte sich über ihn und verschnürte ihm die Hände auf dem Rücken und knebelte ihn. Danach aktivierte sie das Licht und ihr Zielvisier und stellte sich mit dem Gewehr im Anschlag vor die Wand deren andere Seite in der Ratshalle rauskam. Mit Genugtuung stellte sie fest, dass die Senatoren vollzählig Platz genommen hatten und der Präsident der Vereinigten Föderation der Planeten gerade seine Begrüßungsrede hielt und den Grund dieser Sitzung nannte. Danach kündigte er Admiral Sovrane und Admiral Belar an.

                        „USS. History“
                        High Orbit über Paris
                        08:00 Uhr

                        Lieutenant Commander Maxwell Harrison saß gelangweilt in seinem Kommandosessel und starrte auf den Bildschirm, welcher den europäischen Kontinent zeigte. Klirs Statusmeldung war bereits seit fünf Minuten überfällig. Unruhig stand er auf und lief auf der Brücke auf und ab. Plötzlich öffnete sich die Turbolifttür und Lieutenant Fernandez trat aus der Kapsel mit einer Kopie der Tatwaffe in den Händen. Froh darüber, dass sie aus ihrem Exil wieder aufgetaucht war, fragte er sie ob sie etwas herausgefunden hatte. „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für sie. Welche wollen sie zuerst hören?“ „Die gute.“ Antwortete Harrison. Fernandez lächelte verschmitzt. „Nun, zuerst die gute. Wir können die Stellung des Schützen bestimmen, anhand der Transportersignatur beim feuern. Die Signatur ist gut maskiert aber mit synchronisierten Schiffsensoren, direkt auf die Ratshalle gerichtet sollte es uns gelingen, sie ausfindig zu machen.“ „Klingt gut und wie lautet die schlechte?“ Fragte Harrison, nicht sicher, ob er die Antwort hören wollte. „Der Täter muss einmal feuern, damit wir seinen genauen Standort erfassen können.“ „Ich wusste, dass die Sache einen Haken hat. Möglicherweise müssen wir einen der beiden Admiräle opfern.“ Lieutenant Fernandez nickte. „Hören sie zu, ich werde mich, während sie hier das Kommando übernehmen mit einem Phasergewehr bewaffnen und mich auf die Transporterplattform stellen. Sobald der Killer gefeuert hat, beamen sie mich zu seinen Koordinaten. Es darf ihm nicht gelingen, einen zweiten Schuss abzugeben.“ Fernandez nickte. „Verstanden!“ Harrison wollte schon zum Turbolift gehen als er sich noch mal umdrehte. „Und Lieutenant, suchen sie das Schiff des Attentäters. Selbst wenn er es schafft Sovrane und Belar zu töten, darf er auf keinen Fall entkommen. Wenn es sein muss, zerstören sie sein Schiff. Er drehte sich wieder um und ging. Die Turbolifttüren hatten sich bereits geschlossen als Fernandez ein „Aye Sir!“ hinterherschickte. Sie nahm auf dem Stuhl in der Mitte platz und befahl: „Alarmstufe Rot. DEFCON 1, Alle Mann auf die Kampfstationen!“ Sie wusste, dass ihr Schiff nicht sehr gut bewaffnet war aber wenn es hart auf hart kommen würde, würde die „History“ und ihre Besatzung bis zuletzt kämpfen.

                        Paris
                        08:05 Uhr
                        Ratshalle der Vereinigten Föderation der Planeten

                        Seite an Seite betraten Belar und Sovrane unter den gespannten Blicken des gesamten Föderationsrates die Halle. Rechts und Links von ihnen saßen die diplomatischen Vertreter von 150 Planeten der Föderation und warteten gespannt darauf, was sie zu sagen hätten. Belar und Sovrane hatten diesen Raum noch nie betreten und fühlten sich sichtlich unwohl. Vielleicht lag es auch daran, dass sie beide quasi auf dem Präsentierteller lagen. Everett und Stol flankierten die beiden und begutachteten jeden Senator aufs gründlichste. Tar’Dek und Masterson hatten inzwischen ihre Plätze zwischen den anderen Senatoren eingenommen. Die Flottenadmiräle blieben am Eingang stehen und warteten, bis sie aufgerufen wurden. Zwei Meter vor dem Rednerpult des Präsidenten blieben die beiden Admiräle stehen und nahmen Haltung an. „Herzlich Willkommen Admiral Sovrane und Admiral Belar. Wir freuen uns, dass wir sie heute in den Hallen des Rates der Föderation begrüßen können.“ Begann der Präsident. Sovrane verneigte sich. Jetzt begann seine Stunde. „Bitte beginnen sie Admiral.“ Bat der Präsident. Sovrane nickte. „Gerne! Sehr geehrte Mitglieder des Föderationsrates und Repräsentanten des Sternenflottenkommandos. Rearadmiral Joran J. Belar und ich wenden uns heute in einer dringenden Angelegenheit an sie. Wie sie wissen, ist der Dominionkrieg jetzt seit einer Woche beendet und wir haben den Sieg wahrlich teuer erkauft. Admiral Belar und ich haben in diesem Krieg an vorderster Front gekämpft und Blut vergossen. Wir haben viele Freunde sterben sehen und schwere persönliche Verluste hinnehmen müssen. Die Reguläre Sternenflotte hat zwar gut gekämpft, war allerdings nicht sehr gut auf einen großangelegten, jahrelang dauernden Krieg vorbereitet. Hätt er noch länger gedauert, wäre uns die Puste ausgegangen und wir hätten ihn verloren. Die Galaxis ist jetzt, da das Dominion besiegt ist nicht sicherer geworden. Ich halte es für angebracht, innerhalb der Sternenflotte sieben Flotten bei einer Flottenstärke von 150 Schiffen und sieben Stützpunkten zu etablieren um unseren Raum besser gegen etwaige Aggressoren verteidigen zu können und die reguläre Flotte zu entlasten, damit sie wieder ihre Forschungsaufgaben wahrnehmen kann. Für die Durchführung dieses Plans haben wir einen Zeitraum von vier Jahren veranschlagt.“ Ein Senator mit roter Haut und drei Augen stand auf und bedeutete dem Präsidenten, dass er beabsichtigte etwas zu sagen. „Senator Xilix von Sarum III hat das Wort“. Der Senator verneigte sich. „Verehrter Admiral Sovrane, ich weiß natürlich, dass das Volk und viele Senatoren ihnen zustimmen. Allerdings mache ich mir Sorgen, dass die Sternenflotte zu einer rein militärischen Einrichtung wird. Die Sternenflotte hat diese Aufgabe in fast 300 Jahren mit bravour gemeistert. Ich erinnere an den cardassianischen Krieg, Wolf 359, den klingonischen Bürgerkrieg und schließlich den Dominionkrieg. Nicht zu vergessen die zahllosen Scharmützel in die wir im laufe der Jahre verwickelt wurden.“ Sovrane sah den Senator direkt an und nickte. „Sie haben völlig Recht Senator. Aber wenn ich mich auf Wolf 359 beziehen darf, möchte ich sagen, dass unsere Verluste weit geringer hätten sein können. Wir haben damals 49 Schiffe und 11.000 Leben verloren. Viele dieser Leben waren Zivilisten. Vor allem auf den Schiffen der Galaxyklasse. Admiral Belar und ich waren dabei, damals noch als Captains der Tigershark und der Nimitz. Unsere Flotte war kaum vorbereitet auf einen solch starken Gegner und unsere Schiffe waren unzureichend waffentechnisch ausgerüstet. Wir haben nur vor, das zu ändern.“ „Und wie?“ Wollte der Senator wissen. „Es freut mich, dass sie das fragen Sir.“ Antwortete Belar und schaltete sich seinerseits in die Debatte ein. „Es werden sieben Flotten eingerichtet, welche die Schlüsselsektoren der Föderation schützen werden. Die Leitung über die fünfte Flotte übernehme ich und die Leitung der siebten übernimmt mein geschätzter Kollege. Auf jeder Station der Taskforces werden Werften und Schiffsentwicklungsabteilungen eingerichtet, damit wir unabhängig von der regulären Flotte unseren Schiffsbestand aufstocken und modernisieren können. Die Flottenstärke kann dann ebenfalls erhöht werden.“ Ein anderer Senator stand auf und meldete sich zu Wort. „Sie reden also von einer massiven Streitmacht, die im Kriegsfalle nur zur Verteidigung eingesetzt wird?“ Belar nickte. „Die Hauptaufgabe der Taskforce ist der Schutz. Aber wenn es nötig ist, sind wir dann auch in der Lage angriffe durchzuführen ohne unsere Linien zu stark auszudünnen, wie es im Dominionkrieg der Fall war.“ Ein weiterer Senator meldete sich. „Wer wird die anderen Taskforces befehligen?“ Sovrane übernahm die Beantwortung dieser Frage. „Wir werden die Dossiers aller Captains und Admiräle die im Dominionkrieg gekämpft haben auswerten und die besten auswählen.“ Der Präsident nickte. „Das klingt alles sehr gut meine Herren. Aber wem werden die Taskforces unterstehen?“ Belar sah in an und lächelte. „Wir werden keine Militärdiktatur errichten. Die Taskforce untersteht selbstverständlich dem Föderationsrat und dem Präsidenten als Oberbefehlshaber und natürlich dem Sternenflottenkommando. Genau wie die reguläre Sternenflotte.“ Das schien den Präsidenten zu überzeugen. „Kommen wir nun zur Abstimmung. Wer dafür ist, betätige bitte den grünen Knopf auf seinem Pult. Wer dagegen ist, drückt bitte den roten.

                        In diesem Moment legte Utrex an, zielte und feuerte. Ein gedämpfter Knall war zu vernehmen. Sie senkte den Lauf und begutachtete ihr Werk.
                        Stol schien zu spüren, dass etwas nicht stimmte und warf sich auf Belar. Everett reagierte ebenfalls sofort und riss Sovrane zu Boden. Augenblicklich brach im Gremium Panik aus. Die Senatoren drängten zu den Ausgängen. Bei diesem Chaos, war es nicht möglich, die Situation zu analysieren. Everett zog seinen Phaser und suchte die oberen Tribünen ab. Sovrane und Belar hatten ebenfalls ihre Phaser gezückt und halfen Everett beim suchen. Stol blieb liegen. Everett robbte zu ihm hin und hob seinen Kopf an während er von Sovrane und Belar gesichert wurde. Stol öffnete die Augen. „Lebt mein Ich?“ Everett nickte. „Ja, du hast sein Leben gerettet.“ Stol lächelte. „Dann werde ich weiterleben.“ Er schloss die Augen und öffnete sie nicht mehr. Das Projektil hatte seine Lunge perforiert.

                        „USS. History“
                        High Orbit über Paris
                        08:20 Uhr

                        In diesem Moment aktivierten sich mehrere Sensoralarme. Lieutenant Fernandez fuhr zur taktischen Station herum. Stand auf und tippte auf ihren Communicator. Währenddessen stellte sie sich vor die TAC. „Fernandez an Harrison!“ „Sprechen sie!“ Erfolgte sofort die Antwort. „Es wurde gefeuert! Wir haben die Koordinaten! Bereithalten zum beamen!“ Sie gab ihm keine Gelegenheit zu antworten und betätigte die Transportkontrollen. Danach aktivierte sie die Waffen und schaltete die Tarnvorrichtung auf Stand by zur Deaktivierung bei Stimmenbefehl und nahm wieder im Kommandosessel platz. „Jetzt kommts drauf an.“

                        Paris
                        08:22 Uhr
                        Ratshalle der Vereinigten Föderation der Planeten

                        Maxwell Harrison rematerialisierte direkt hinter dem Attentäter. Mit unmenschlicher Geschwindigkeit drehte dieser sich um und wollte feuern. Harrison hatte das Phasergewehr auf maximalen Output geschaltet und drückte ab. Der Strahl traf die Vulkanierin direkt auf die Brust und sie krachte gegen die Wand. Der Stoß war so stark, dass die Wand an die sie krachte anfing zu bröckeln. Diese Einstellung hätte jeden Borg zu Fall gebracht, aber die Vulkanierin stand wieder auf. Diesmal mit einem Disruptor in der Hand. Harrison drückte abermals ab und schickte sie erneut gegen die Wand. Die Wand brach und sie stürzte mit einem lauten schrei in die tiefe. Harrison setzte sofort nach, blieb am Rand allerdings stehen und legte weiter von oben auf sie an. Belar, Sovrane und Everett zielten ihrerseits auf die Attentäterin.
                        Sichtlich benommen richtete sie sich auf und schaute in die Läufe von vier Phasern. Utrex analysierte die Situation und erkannte dass sie versagt hatte. Sie hatte nicht Belar getroffen, sondern den unwichtigen vulkanischen Sicherheitsmann. Sie stand auf, langte nach ihrem Disruptor und ging langsam auf Sovrane, Belar und Everett zu. „Bleiben sie stehen! Ihr Spiel ist aus.“ Schrie Belar.
                        Unbeirrt ging sie weiter auf die kleine Gruppe zu. Everett schoss ihr in den Rücken, was ihr nichts auszumachen schien. Allerdings versagte ihre Tarnung. Nun konnte jeder das Gesicht des Dämonen sehen. Ein Tholianer schoss es durch Belars Geist. Sovrane war ebenso geschockt wie er. Erst die Gorn, dann die Tholianer, was kam als nächstes? Es schien als wären die alten Feinde zurückgekehrt. Everett hingegen legte an und feuerte. Dies riss Belar und Sovrane aus ihrer Erstarrung. Sie stellten die Phaser auf Maximum und feuerten. Das geballte Feuer aus vier Phasern brachte die Kreatur endlich zu Fall. Man konnte sehen, wie unter den massiven Strahleneinschlägen die glänzende regenbogenfarbene Struktur schwarz wurde. Am Boden lag nun ein verkohlter Haufen Geröll und qualmte vor sich hin.
                        Erleichtert senkten die vier Sternenflottenoffiziere ihre Waffen und steckten sie ins Holster. Everett drehte sich um und befreite Klir, der mittlerweile wieder das Bewusstsein erlangt hatte. Er half ihm beim aufstehen. „Verzeihen sie mir Sir, ich habe versagt.“ Sagte er beschämt. Harrison lächelte. „Sie haben getan was sie konnten. Machen sie sich keine Vorwürfe. Lassen sie uns nach unten gehen.“ Klir nickte und lächelte ebenfalls.

                        Belar sah Everett an. Dieser mied seinen Blick. Plötzlich nahm er seine rechte Hand und riss ihm den schwarzen Handschuh herunter. Zum Vorschein kam eine synthetische Hand. Entgeistert blickte Belar Everett in die Augen. Jetzt erkannte er ihn endlich. „Wer sind sie?“ Everett stand auf. „Dafür haben wir jetzt keine Zeit.“ Belar stand ebenfalls auf. „Jetzt Commander!“ Befahl er wütend. Resigniert ließ Everett den Kopf sinken. „Mein Name ist Fleetadmiral Joran Belar. Ich komme von jetzt an gerechnet vier Jahre aus der Zukunft und bin hier um genau dieses Attentat zu verhindern und dort liegt Fleetadmiral Sovrane, Kommandant der siebten taktischen Taskforce und Gouverneur über die Breenbesatzungszone.“ Sovrane schüttelte den Kopf. „Lieutenant Commander Stol ist mein Pendant aus der Zukunft?“ Fragte er ungläubig. „Richtig!“ Antwortete Harrison der gerade mit Klir das Hauptportal passierte. „Der Attentäter wurde aus unserer Zeit geschickt um zu verhindern, dass die Taskforces jemals gegründet werden. In unserer Zeit nimmt die Taskforce gerade ihre Arbeit auf und es gibt Völker die das gar nicht gerne sehen.“ Er zeigte dabei auf den Kohlehaufen. „Und wie kommen sie her?“ Fragte Belar. „Das ist unwichtig. Wichtig ist nur, dass wir unsere Mission erfüllt haben und nun wieder in unsere Zeit zurückkehren können und sie meine Herren Admiräle tun, das was sie laut der Geschichte tun sollten. Gründen sie die Taskforces!“ Sovrane und Belar sahen sich an. „Das werden wir!“ Sagten sie aus einem Mund. Everett näherte sich Harrison. „Was geschieht mit Stols Leiche?“ Harrison sah ihn betrübt an. „Die nehmen wir mit. Sobald wir wieder in unserer Zeit sind, wird er wieder leben. Da sein jüngeres Pendant weiterlebt. Er wird sich an nichts mehr erinnern. Wir werden ihn in Stase auf die „Dauntless“ bringen, wo er dann wohlbehalten aufwacht. Wir kommen genau zu dem Zeitpunkt an, als wir aufgebrochen sind. Niemand wird merken, dass sie überhaupt weg waren.“ „Und was ist mit dem Geröllhaufen da drüben?“ Fragte Sovrane. „Den nehmen wir ebenfalls mit in unsere Zeit und entsorgen ihn dort.“ Antwortete Harrison.
                        „Nicht nötig!“ Erklang es hinter ihnen. Sie drehten sich um und sahen sich Utrex erneut gegenüber. Sie lachte und betätigte einen Knopf an ihrem Handgelenk. Ein Transporterstrahl erfasste sie noch bevor die anderen ihre Phaser ziehen konnten.

                        Verdutzt schauten sich die Sternenflottenoffiziere an. Sie konnten kaum fassen, was sie gerade gesehen hatten. Noch während die Kristalle dabei waren, sich neu zu gruppieren, begann das etwas bereits zu sprechen. Das würde den Geheimdienst sicher interessieren. Es bedurfte wohl mehr als ein paar Phaserstrahlen um einen Tholianer zu töten. Harrison erwachte als erstes aus seiner Erstarrung und tippte auf den Communicator. „Harrison an die History, vier Personen und eine Leiche nach oben beamen!“ „Verstanden!“ Ertönte es aus den internen Lautsprechern des Communicators. „Bereithalten!“ Everett trat vor Belar und reichte ihm die Hand. „Es war mir eine Ehre unter ihnen zu dienen Sir.“ Belar lächelte. „Die Ehre war ganz meinerseits.“ Sagte er und schüttelte Everetts Hand. Everett verabschiedete sich noch kurz von Sovrane und versprach ihm, dass er wieder leben würde. Harrison bedauerte zwar, dass er diesen historischen Moment unterbrechen musste, gab allerdings dennoch den Befehl zum hochbeamen. Harrison, Everett, Klir und Stols Leiche wurden augenblicklich entmaterialisiert.

                        „USS. History“
                        High Orbit über Paris
                        08:45 Uhr

                        Sie materialisierten direkt auf der Brücke um Zeit zu sparen. Der Leichnam Stols wurde direkt auf die Krankenstation gebeamt. Lieutenant Fernandez gab das Kommando an Harrison zurück. Dieser nahm das Kommando an und forderte einen Bericht. „Ein kleines Schiff, in Form und Struktur einem Kristall ähnlich, hat soeben den Orbit verlassen und ist auf vollen Impuls gegangen.“ Antworte sie ihm. Er nahm in seinem Sessel platz und entließ den Lieutenant. Sie ließ sich nicht lange Zeit und betrat die Kapsel des Turbolifts um in den Maschinenraum zu fahren. Klir bezog seinen Posten an der TAC und gab einen Statusbreicht. „Tarnvorrichtung aktiviert, Phaser und Quantentorpedos online, Schilde auf Stand by. Das feindliche Schiff kann trotz Tarnvorrichtung anhand seiner temporalen Signatur erfasst werden.“ „Ausgezeichnet.“ Antwortete Harrison. „Steuermann, setzen sie einen Abfangkurs mit Maximum Impuls.“ Der Steuermann bestätigte den Befehl und nahm die erforderlichen Einstellungen vor. Das Schiff schwenkte immer noch getarnt aus dem Erdorbit und nahm die Verfolgung auf. Belar stand im hinteren Teil der Brücke und kam sich nutzlos vor. Jede Position auf der Brücke war besetzt. Still dachte er für sich: „Ich will auch wieder Captain sein.“

                        „Öffnen sie einen Kanal zum tholianischen Schiff!“ Befahl Harrison Klir. Dieser betätigte einige Kontrollen. „Kanal offen!“ Sagte er schließlich. Die History näherte sich schnell von Achtern dem tholianischen Raumer. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie in Waffenreichweite waren. Trotzdem wollte es Harrison nicht unversucht lassen, die Sache auf diplomatischem Weg zu klären. „Hier spricht Lieutenant Commander Maxwell Harrison vom Föderationszeitschiff History. Wir fordern sie auf, widerstandslos ihren Antrieb zu deaktivieren und sich zu ergeben. Andernfalls werden wir sie vernichten.“ Harrison wartete auf eine Antwort, die allerdings ausblieb. Klir schaute von seinen Kontrollen hoch. „Keine Antwort.“ „Wir sind jetzt in Waffenreichweite. Ich habe den Antrieb erfasst.“ Von der Operationskontrolle drehte sich Ensign Xu Xi von Vertigo VIII zu Harrison um. „Sir, die Sensoren registrieren einen starken Chronotonenanstieg. Es scheint, dass sich der Feind auf eine Zeitreise vorbereitet.“ Harrison reagierte sofort. „Mr. Klir, Feuer!“ Klirs mit Schwimmflossen ausgestattete Finger schwebten noch für den Bruchteil einer Sekunde über der Schaltfläche, dann ließ er den Finger auf die Schaltfläche fallen. Die Tarnvorrichtung deaktivierte sich sofort. Ein gleißender roter Strahl verließ das untere Phaserband und schoss durchs Weltall. Er schlug in die Antriebssektion des tholianischen Schiffe ein und brachte es zum stillstand. „Antrieb vollständig zerstört!“ Meldete Klir von seiner Station. „Das Schiff steht still.“ „Sehr gut. Steuermann gehen sie längsseits und drosseln sie den Antrieb auf null.“ Befahl Harrison. Der Steuermann bestätigte und führte den Befehl aus. Langsam schob sich die History neben das durch den Phasereinschlag enttarnte Schiff der tholianischen Agentin. „Mr. Klir, aktivieren sie den Traktorstrahl.“ „Aye Sir.“ Antwortete er.
                        Ein breiter, blauer Energiestrahl verließ den Rumpf des Schiffes und koppelte am tholianischen Schiff an. Ensign Xu Xi drehte sich abermals um. „Sir, die Chronotonendichte nimmt weiter zu, wenn wir nicht auf abstand gehen reißt uns der Gegner zur hälfte auseinander und nimmt die andere Hälfte mit in unsere Zeit. Die Verteidigungsflotte der Erde ist auf den Schusswechsel ebenfalls aufmerksam geworden und schickt zwei Schiffe der Nebulaklasse um nach dem rechten zu sehen.“ Harrison schlug auf die rechte Armlehne seines Sessels. „Verdammt!“ Er drehte sich zu Belar um. „Haben sie irgendwelche Vorschläge?“ Belar ließ sich das nicht zweimal sagen und näherte sich dem Kommandostand. „Deaktivieren sie den Traktorstrahl und gehen sie auf 2000 Meter abstand. Danach feuern sie mit allem was sie haben auf den Kern des Schiffes. Wir dürfen auf keinen Fall zulassen, dass sie in unsere Zeit gelangt und Bericht erstattet. Wenn wir sie schon nicht gefangen nehmen können.“ Harrison nickte. „Einverstanden.“ Zu seinen Offizieren gewandt sagte er dann:“ Ausführen!“ Der Traktorstrahl wurde deaktiviert und die History entfernte sich von dem tholianischen Schiff. „Sir, wenn wir die Waffen abfeuern, während das Chronotonenfeld aufgebaut wird, wird in den Subraum ein gewaltiges Zeitloch gerissen, das die Erde wahrscheinlich aus dem Raum-Zeitkontinuum reißen wird. Außerdem werden die beiden Sternenflottenschiffe in vier Minuten hier sein. Wir müssen weg.“ Meldete Xu Xi. „Verdammt!“ Hörte man nun von Harrison und Belar zeitgleich. „Sir, die Sternenflottenschiffe rufen uns!“ Meldete Klir. „Auf die Lautsprecher!“ Befahl Harrison.

                        In diesem Moment verschwand das tholianische Schiff von allen Sensoren in einem grellen grünen Blitz. „Unbekanntes Raumschiff. Hier spricht Captain Vincent Parker vom Föderationsraumschiff Bellerophon, halten sie ihre Position und senken sie die Schilde. Wir kommen an Bord.“ Belars Aufmerksamkeit wurde geweckt, als er den Namen des Captains hörte. Auch er begab sich nun neben den Kommandostand. „Ich kenne Captain Parker. Er ist bekannt dafür, dass er nicht lange fackelt um einen Feuerbefehl zu erteilen. Deswegen habe ich ihn in meine Flotte aufgenommen. Wir sollten jetzt wirklich den Rückzug antreten.“ „Ankunftszeit der Sternenflotte in zwei Minuten Sir.“ Meldete Xu Xi. Harrison gab sich geschlagen und hieb auf die Komtaste in der Armlehne seines Sessels. „Brücke an Maschinenraum, ich brauche in einer Minute eine stabile Zeitpassage in unsere Zeit und zwar genau zu unserem Abreisezeitpunkt.“ „Das wird schwer werden, aber ich versuche es.“ Kam die Antwort aus den Lautsprechern. „Commander, die Schiffe sind in dreißig Sekunden in Waffenreichweite.“ Meldete Klir. Harrison stand aus seinem Stuhl auf. „Steuermann setzen sie einen Kurs, der uns aus dem Solsystem herausführt mit Maximum Warp.“ Der Steuermann sparte sich eine Bestätigung und tippte so schnell er konnte den Kurs in die Tasten und legte den Warpfaktor fest. Dann betätigte er den Auslöser und das Schiff sprang auf Warp. „Die Bellerophon und die Aquarius gleichen die Geschwindigkeit an und laden ihre Torpedorohre.“ Sagte Klir. Man hörte die Nervosität in seiner Stimme. Er war allerdings Profi genug, es sich nicht anmerken zu lassen.

                        Als die History den Planeten Neptun passierte, feuerte die Bellerophon einen Quantentorpedo ab. „Torpedoabschuss! Einschlag in zwanzig Sekunden.“ Meldete Klir. „Alle Mann auf Einschlag vorbereiten!“ Befahl Harrison. Jeder auf der Brücke hielt sich irgendwo fest. Durch die immer noch offene Komverbindung zum Maschinenraum brüllte Harrison:“ Lieutenant, jetzt wäre ein guter Augenblick um einen Zeitsprung zu machen.“ Schweiß rann ihm von der Stirn herunter.

                        In diesem Moment, als der Torpedo noch Schätzungsweise 300 Meter von der History entfernt war, sprang das kleine Schiff endlich durch das Zeitportal. Der Torpedo ging ins leere und detonierte durch einen Fernbefehl des Captains der Bellerophon. Parker würde ohne Zweifel einiges zu erklären haben.

                        Zurück in der Gegenwart

                        Utrex` Schiff sprang an anderer Stelle aus dem Subraum. Der Zeitkanal hatte das kleine, schimmernde Kristallschiff an den Ausgangspunkt ihrer Reise gebracht. Sie war somit in Sicherheit. Sie schwenkte mit Manövriertriebwerken in einen hohen Orbit um Tholia ein. Vom Weltraum aus gesehen war der Planet unwahrscheinlich schön. Er funkelte wie ein Diamant auf einem schwarzen Samtuntergrund. Fast die gesamte Oberfläche bestand aus Kristall, bis auf ein paar Wälder und Meere. Aber am beeindruckendsten waren die Städte, deren meterhohe Türme gänzlich aus Kristall bestanden. Das tholianische Sternensystem verfügte über zwei relativ kalte Sonnen. Eine Sonne war grün, die andere rot. Was je nach der Tageszeit wunderschöne Reflexionen auf der Planetenoberfläche verursachte.
                        Utrex bereitete das kleine Schiff für die Landung vor als sich ein Kommkanal öffnete. „Commander Utrex, hier spricht die Landekontrolle. Bitte landen sie auf Landeplattform 21 des Regierungsturms. Das Gremium erwartet sie bereits.“ „Verstanden!“ Antwortete sie und schloss den Kanal. Danach brachte sie das Schiff in einen Sinkflug und durchdrang die Atmosphäre. Dann überflog sie eines der vier kleinen Meere und näherte sich der Hauptstadt, die an der Südküste des Hauptkontinents angesiedelt war. Schließlich nahm sie Kurs auf den größten Kristallturm und öffnete wieder einen Kanal zur Landekontrolle. „Hier spricht Commander Utrex. Ich befinde mich im Landeanflug auf Plattform 21 und bitte um Landeerlaubnis.“ Der Landeoffizier meldete sich sofort. „Verstanden, Landeerlaubnis erteilt. Bitte richten sie ihr Schiff auf Leitstrahl 245 ein. Wir übernehmen den Rest des Landeanflugs.“ Utrex bedankte sich, rastete ihr Schiff auf den Leitstrahl ein und übergab die Kontrolle. Danach lehnte sie sich zurück und genoss den Flug. Es war gut möglich, dass es sich um ihren letzten Flug handelte, da sie versagt hatte. Das Gremium würde darüber sicher nicht erfreut sein. Endlich näherte sich das Schiff der Landeplattform und ging in den Schwebeflug über. Langsam näherte es sich dem Boden bis es schließlich die Landekufen ausfuhr und aufsetzte. Danach wurden die Düsen deaktiviert und die Ausstiegsluke öffnete sich.
                        Utrex trat hinaus in die Sonne. Zwei männliche Tholianer, die von der Statur größer waren als die Frauen kamen auf sie zu. Einen der beiden Tholianer kannte sie. Es handelte sich um Großadmiral Loskene. Loskene war selbst für tholianische Verhältnisse sehr alt. Er war es, der im 23. Jahrhundert den legendären Sternenflottencaptain James T. Kirk herausforderte und sein Schiff mit seinen Schiffen einspann. Allerdings konnte Kirk sich und die Enterprise irgendwie befreien. Genaueres wusste Utrex jedoch nicht. Loskene war ihr Mentor auf der Imperialen tholianischen Akademie und sie beide verband ein Band aus Zuneigung und gegenseitigem Respekt. „Großadmiral. Schön sie wieder zu sehen.“ Begrüßte sie ihn. Loskene erwiderte den Gruß. „Commander ich bin hier, um sie zum Gremium zu bringen, um Bericht zu erstatten. Ich hoffe, dass sie gute Neuigkeiten haben. Die Gorn und die Sheliak wirken recht ungeduldig. Die Kel’D’Axar sind noch nicht eingetroffen. Die Lyraner und die Talarianer sind allerdings auch schon anwesend.“ Utrex nickte. „Dann lassen sie uns keine Zeit verschwenden.“ Loskene verneigte sich. „Wie sie wünschen Commander.“ Beide gingen gefolgt von dem anderen Tholianer, der offensichtlich ein Agent des Geheimdienstes war, durch ein gewaltiges kristallines Portal. Hinter dem Portal befand sich ein Gang der in den schönsten und reinsten Regenbogenfarben glänzte. Am Ende des Korridors befand sich ein weiteres Portal. Es handelte sich um den Eingang zur Ratshalle. Als Utrex, Loskene und der Geheimagent das Portal erreicht hatten, öffnete sich das Portal und beide Flügel schwangen langsam auseinander. „Sie warten hier!“ Befahl Loskene dem Geheimagent und bedeutete Utrex ihm zu folgen. Der Agent gehorchte dem Befehl und bezog vor der Tür Stellung. Loskene und Utrex traten ein und die schwere Portaltür schloss sich hinter ihnen.

                        Der Ratsraum in der oberen Spitze des Regierungsturms war etwas kleiner als sein Pendant bei der Föderation. Allerdings musste er auch nicht so viele Ratsmitglieder fassen. Ein halbrunder Tisch aus Kristall stand in der Mitte des Raums. Jeder Platz außer einem war besetzt. Die Leitung des Rates viel dem tholianischen Regenten hinzu. Zu seiner rechten saß General Zzz’Char von der Gorn Konföderation. Die Echse wirkte sichtlich gereizt. Was allerdings kein Grund zur Beunruhigung war, da die Gorn von Natur aus ein hitziges Gemüt hatten. Der linke Platz neben dem Regenten war noch frei. Dieser Platz wurde von Großkanzler Vilorum von der Kel’D’Axar Hegemonie beansprucht. Vor den Kel’D’Axar hatte Utrex den meisten Respekt. Dieses Volk hatte es geschafft, sich innerhalb von einhundert Jahren aus der Sklaverei der Romulaner zu befreien, den Warpantrieb zu entwickeln und ihr Sternensystem von den Romulanern zurückzuerobern. Danach breitete sich ihr Einflussgebiet im Betaquadranten rasant aus. Technologisch waren sie jetzt schon auf dem stand der Romulaner und waren gerade dabei, dieses Niveau zu überholen. Dies verdankten die Kel’D’Axar eindeutig ihrer Gabe zu improvisieren und ihrem Erfindungsreichtum. Für die Romulaner waren sie auf alle Fälle ein ernstzunehmendes Problem. Neben dem Gorngeneral saß Administrator Ri’Nerk von der Sheliak Corporation. Über die Sheliak wusste niemand im Rat wirklich viel. Der Vertreter sprach auch nicht sehr oft. Es war schon ein Wunder, dass sie das Angebot zur Bildung einer Allianz angenommen hatten. Jedenfalls versorgten sie die Allianz mit gewaltigen Geldmitteln und wurden somit zum Hauptsponsor für alle Operationen der Allianz. Utrex glaubte, dass die Sheliak nur solange in der Allianz sein würden, wie die Allianz einen nutzen für sie hatte. Jetzt jedenfalls waren sie ein gerngesehener Alliierter. Neben dem leeren Platz auf der linken Seite saß Vizeadmiral Furgon vom Lyranischen Imperium. Die Lyraner waren eine extrem aggressive Rasse. Sie hatten das Aussehen von humanoiden Fledermäusen. Sie besaßen eine gewaltige Flotte aus kleinen Jagdschiffen. Sie besaßen nur ein einziges Kommandoschiff. Die stärke der Lyraner lag darin, im Schwarm zu kämpfen. Die Koordination ihrer Jägerpiloten war so gut aufeinander abgestimmt, dass sie extrem enge Formationen einhalten konnten. Man munkelte, dass sich die Lyraner per Schall anpeilten und sich so aufeinander abstimmten. Ihre Jäger hatten auch eine sehr beeindruckende Form. Sie sahen aus wie riesige, schwarze Fledermäuse. Wenn die Lyraner einmal entschieden in den Kampf zu ziehen, konnte sie niemand mehr aufhalten und waren somit ein wertvoller Verbündeter. Ihr Ziel lag nicht in der Expansion, sondern darin, ihren Lebensraum zu schützen. Als die Föderation Cardassia besiegt hatte, kamen sie dem Lyranischen Raum gefährlich nahe. Zwischen den Cardassianern und den Lyranern bestand ein Vertrag, dass die Cardassianer niemals in ihren Raum eindringen würden. Mit der Föderation existierte ein solcher Vertrag nicht. Da die Lyraner viel über die Föderation gehört haben was ihnen nicht gefiel, haben sie aus Angst vor der Föderation der Allianz zugestimmt. Als nächstes folgte Admiral Endar vom Talarianischen Reich. Die Talarianer galten insgeheim als Kanonenfutter, da sie technisch doch eher rückständig waren. Allerdings waren sie für ihre Fähigkeit bekannt, perfekte Schlachtpläne zu entwerfen und geniale Strategien zu entwickeln.

                        Utrex verneigte sich vor dem Gremium. Der tholianische Regent ergriff das Wort. „Commander Utrex. Es freut mich, sie wohlbehalten begrüßen zu dürfen. Hatten sie Erfolg?“ „Utrex schüttelte mit dem kristallinen kopf. „Leider nein euer Excellenz. Mein Plan wurde von Agenten aus unserer Zeitlinie gestört und vereitelt. Ich bitte für mein Versagen um Verzeihung Sir.“ Der General der Gorn Konföderation sprang auf. Der Zorn stand ihm sichtlich ins Gesicht geschrieben. „Wollen sie damit sagen, dass wir vergeblich ein Zeitschiff gebaut haben und eine extrem komplizierte Mission geplant haben?“ Utrex wirkte beschämt. „Der Plan und der bau des Schiffes hatte durchaus seinen Sinn Sir. Allerdings konnten wir nicht damit rechnen, dass die Föderation von der Sache Wind bekommen würde. Wir haben strikte Geheimhaltung gewahrt.“ „Und wie konnte die Föderation dann doch von der Sache erfahren?“ Brauste der Gorn auf. „Ich glaube, da kann ich Licht in die Sache bringen.“ Sagte Admiral Endar. Wir haben vorgestern ein Yridianisches Shuttle abgefangen, das bevor wir es entern konnten noch eine Subraumnachricht in Richtung Föderation abgeschickt hat. Offensichtlich hat sich der Pilot in unsere Datenbank gehackt und wollte die Informationen an die Föderation verkaufen. Als wir sein Schiff eingekreist hatten. Bekam er es wahrscheinlich mit der Angst zu tun, hat das Datenpaket Richtung Föderation geschickt und die Daten gelöscht. Wir haben sein Schiff geentert und den Piloten hingerichtet. Das Schiff haben wir zum durchsuchen hier her gebracht. Mal sehen, was die Datenauswertung ergibt.“ „Damit haben wir geklärt, wie die Föderation an den Plan gekommen ist, aber warum haben sie in der Ausführung versagt Commander?“ Fragte der Gorn General. „Ich stieß auf extrem starken widerstand. Bevor ich richtig zum Zug kam, hat man mich aufgespürt. Ich war gezwungen, mich unter schwerem Feuer zurückzuziehen. Wir haben die Sternenflotte offensichtlich unterschätzt.“ Antwortete Utrex. Der Gorn wurde immer wütender und zeigte mit einem krallenbewehrten Finger auf Utrex. „Sie haben die Sternenflotte unterschätzt. Sie haben stümperhaft gearbeitet.“ „Bei allem Respekt Sir. Wenn ihre Leute bei unserem ersten Plan nicht versagt hätten. Hätten wir uns diese Zeitreise sparen können.“ Erwiderte Utrex wütend. „Das bringt uns nicht weiter.“ Sagte der tholianische Regent. „Commander sie können wegtreten. Über ihr Schicksal entscheiden wir später. Erholen sie sich erst mal bis wir wieder Verwendung für sie haben.“ Der Gorn sah den Regenten wütend an. „Sie wollen sie gehen lassen? Sie gehört hingerichtet. Wenn sie es nicht tun, tun wir das für sie.“ Schnaubte der Gorn. Seine Schuppen wurden vor Wut immer dunkler. „Wir gehen mit unseren militärischen Ressourcen nicht ganz so sorglos um General. Wir entscheiden, was mit unseren Soldaten passiert und nicht sie. Wir mischen uns ja auch nicht in ihren Führungsstil ein.“ Erwiderte der Regent ruhig. Utrex verneigte sich, machte auf dem Absatz kehrt, nickte Loskene zum Abschied zu und verließ die Halle. Als sich die Türen hinter ihr geschlossen hatten. Ließ sich der Sheliak mit seiner tiefen sonoren Stimme vernehmen. „Wir müssen einen Alternativplan entwickeln. Einen dritten Fehlschlag können wir uns nicht leisten.“ Plötzlich war ein Transportergeräusch zu vernehmen. Als der Transportvorgang abgeschlossen war, stand ein zwei Meter großer Gigant in voller Rüstung vor dem Gremium. Er hatte einen Helm auf, in dem eine Atemmaske integriert war. Es handelte sich um den Vertreter der Kel’D’Axar. Als er jedes Mitglied des Gremiums mit einem nicken Begrüßt hatte begann er zu sprechen. Seine Stimme klang tief, metallisch und schallte. „Entschuldigen sie, dass ich sie warten ließ. Ich wurde aufgehalten. Wir haben allerdings die gesamte Sitzung am Bildschirm verfolgt. „Wir haben einen Plan, der nicht fehlschlagen wird. Wir werden die Föderation nicht mit einem einzigen Schlag besiegen sondern mit vielen kleinen Schlägen. Der Schlüssel ist es die Klingonen und die Romulaner dazu zu bringen sich von Unity One zurückzuziehen.“ „Wie wollen sie das erreichen“ Fragte Admiral Endar. „Wir greifen Romulus und Kronos an. Das wird die beiden Regierungen dazu bewegen sich hinter ihren Grenzen zu verbarrikadieren. Dann steht die Sternenflotte alleine da. Wenn das passiert, greifen wir die Erde simultan mit Unity One an und erzwingen den Rückzug der Sternenflotte aus cardassianischem Gebiet. Wir brauchen allerdings Zeit um unsere Flotte zu koordinieren. Wir bitten die Gorn und die Lyraner sich mit ihren Flotten anzuschließen.“ Der Gorn General und der Lyranische Vertreter nickten beide. „Mit einem massiven Schlag könnten wir mehr erreichen, als mit diesen kleinen Kommandoaktionen. Wir sind dabei.“ Sagte der Gorn. „Wir auch!“ Stimmte der Lyraner zu. „Das wird uns in einen Krieg führen. Dennoch werden wir mitmachen.“ Sagte der tholianische Herrscher.“ „Uns allen war klar, dass uns unser derzeitiger Kurs in den Krieg führen wird. Umso früher es losgeht, umso früher können wir die Früchte ernten.“ Sagte General Zzz’Char. „Damit ist das beschlossen. Und nun, erzählen sie uns bitte im Detail, wie wir das ganze angehen.“ Sagte der Regent. „Also.......“ Begann der Kel’D’Axar eine zweistündige Rede.

                        „USS. History“
                        irgendwo im Tendara Sektor.
                        Gegenwart

                        Belar stand neben der Liege auf der die bereits wieder umoperierte Leiche von Fleetadmiral S.T. Sovrane lag. Er wusste, dass sein Freund gleich die Augen öffnen würde. Trotzdem erfüllte ihn Trauer. Sovrane hatte sich selbstlos in die Kugel geworfen um Belars jüngeres Ich zu retten. Damit waren sie tatsächlich quitt. Der Bordarzt der History näherte sich langsam von hinten und stellte sich schweigend neben ihn. „In fünf Minuten wird er erwachen. Machen sie sich keine Sorgen. Ich habe das schon dreimal erlebt. Es klappt immer.“ Beruhigte der Arzt ihn. Die Türen der Krankenstation öffneten sich und Harrison, Klir und Fernandez traten ein. „Admiral, wir sind in fünf Minuten in Transporterreichweite von Unity One. Der Doktor wird sie jetzt mit einem speziellen Mittel sedieren, daß ihre Erinnerungen an die Mission auslöscht und schlafen schickt. Sie werden sicher verstehen, dass die Geheimhaltung absolut notwendig ist.“ Belar nickte. „Natürlich. Was geschieht mit Sovrane?“ Fragte er. „Er wird in seinem Bett an Bord der Dauntless erwachen und sich ebenfalls an nichts erinnern. Auch sie werden in ihrem Bett erwachen.“ Antwortete Harrison und reichte ihm die Hand. Belar nahm die Hand und schüttelte sie. „Es war mir eine Ehre unter ihnen zu dienen Sir. Obwohl sie mich morgen wieder vergessen haben, werde ich hingegen die Erinnerung an diese Mission immer am leben halten.“ Belar grinste. „Die Ehre liegt ganz auf meiner Seite Commander. Irgendwie glaube ich aber, dass wir uns nicht das letzte mal gesehen haben.“ Belar verabschiedete sich von den übrigen Offizieren und legte sich auf das für ihn bereitgestellte Krankenbett. Der Arzt zögerte nicht lange und presste den Hypoinjektor an seine Halsschlagader. Es dauerte nur einen Moment und Belar war entschlummert. Danach wurde er direkt zur Station „Unity One“ gebeamt.

                        Paris
                        4 Jahre vorher

                        Admiral Belar und Admiral Sovrane verließen zufrieden und in Feierlaune das Gebäude des Föderationsrates. Der Rat hatte in allen Punkten der Petition der beiden zugestimmt und somit die Erlaubnis erteilt die Taskforces zu gründen. Der nächste Schritt war nun, Verhandlungen mit den Klingonen und den Romulanern aufzunehmen. Danach würde die Planung von „Unity One“ beginnen. Als nächstes würden die ersten Kampfschiffe entwickelt und gebaut werden. In vier Jahren würde Unity One und ihre Schwesterstationen ihre Arbeit aufnehmen können. Zeitgleich würden die ersten sieben Flotten mit einer stärke von jeweils 150 Schiffen ihre Arbeit aufnehmen können. Es war ein gigantisches Projekt. Sovrane und Belar freuten sich schon darauf an die Arbeit zu gehen. Alles war so wie es sein sollte. Sovrane und Belar schworen sich, niemals über den Vorfall mit den Leuten aus der Zukunft zu reden. Es war inzwischen spät am Nachmittag als Belar und Sovrane in einem Pariser Straßencafe platz nahmen und Croissant mit Cafe au Lait genossen.



                        ENDE TEIL IV


                        *Anmerkung des Verfassers: Moin Leutz! Vor euch liegt nun der letzte Teil von Prequel, welcher in Rekordzeit geschrieben wurde. Für diese dreizehn Seiten habe ich jetzt exakt zwei Tage gebraucht und bin mächtig stolz drauf. Ich hoffe er gefällt euch. Eins weiß ich jetzt brauch ich erst mal ne Woche Urlaub bevor ich die nächste Geschichte „Wolf 359“ angehe. Es handelt sich dabei um einen weiteren Rückblick der noch etwas mehr Licht in Belars und Sovranes Beziehung bringen soll. Für Kritik bin ich wie immer dankbar. Ich wünsche euch frohe Ostern. Man liest sich.

                        Gruß J.J.

                        Kommentar


                          #27
                          Und die nächste Geschichte. Viel Spaß wünsch ich.

                          STAR TREK – „Unity One“
                          Story by: Thorsten Pick aka Fleetadmiral Joran J. Belar


                          ~ Wolf 359~

                          Raumstation « Unity One » - Tendara Sektor – nahe der cardassianischen Grenze
                          10 :00 Uhr
                          Quartier von Fleetadmiral Joran J. Belar

                          Admiral Joran J. Belar öffnete langsam die Augen. Das Licht war Gottseidank noch gedämpft. Sein Schädel brummte, wie damals in der Nacht der Siegesfeier über das Dominion. Aber diesmal war er sich ganz sicher, nichts getrunken zu haben. Er konnte sich nicht erinnern, am gestrigen Abend ins Bett gegangen zu sein. Irgendetwas war vorgefallen, aber er hatte nicht die geringste Ahnung was. Vielleicht würde es ihm ja noch im laufe des Tages einfallen. Er schlug die Decke beiseite und setzte sich auf. Danach berührte er den Boden. Zuerst mit dem rechten und danach mit dem linken Fuß. Schließlich schlüpfte er in seine Pantoffeln und schlurfte langsam ins Bad. Er aktivierte das Licht und blickte in den Spiegel. « Seltsam, ich bin ja frisch rasiert ! » Dachte er sich und fuhr sich dabei über die Wange. Heute würde er endlich das Kommando über die größte Raumstation, die die Föderation je gebaut hatte übernehmen. Hoffentlich würde der Tag nicht allzuviele Entscheidungen von ihm verlangen. « Computer ! Zeit ! » Befahl er. « Es ist genau 10:08 Uhr. » Teilte ihm die monotone weibliche Prozessorstimme mit. « Verdammt ! Mein erster Arbeitstag und ich komme zu spät. » Tadelte er sich selbst. Andererseits, war er der Chef an Bord und niemand würde es wagen etwas zu sagen. Er begnügte sich mit einer Katzenwäsche, spülte den Mund mit Mundwasser aus und ging zurück in den Wohnbereich, wo seine Uniform achtlos in der Ecke auf seiner Couch lag. Er zog sie an, ärgerte sich über die Falten und schlüpfte schließlich in die Stiefel. Dann ging er an den Replicator und bestellte sich eine Tasse heißen Raktachino zum wach werden. Mit der Tasse in der Hand verließ er sein Quartier.

                          Raumstation « Unity One »
                          10 :15 Uhr
                          OPS

                          Der klingonische Verbindungsoffizier Commander G’Kor, Sohn von Ruk’Ek ging ruhelos auf dem oberen Deck der OPS hin und her. Die Sternenflottenoffiziere an ihren Konsolen blickten ihm leicht beunruhigt hinterher. G’Kor hatte bereits den Ruf, aufbrausend und engstirnig zu sein. Er war der erste Offizier der Station und konnte es gar nicht leiden, wenn man ihn warten ließ. Sein romulanischer Amtskollege Tarell stand hinter seiner taktischen Konsole und beobachte das herumspazieren des Klingonen mit ruhiger Gelassenheit. Auch er war verärgert darüber, daß der Admiral noch immer nicht zum Dienst erschienen ist. Er konnte es nur besser verbergen als G’Kor.
                          In der Mitte, am Lagetisch saß Fleetcaptain Renee Zara O’Connor, die Kommandantin des Föderationsraumschiffes « Escort » und versuchte G’Kor zu beruhigen. « Er wird sicher gleich da sein Commander. » Sagte sie und machte eine beschwichtigende Geste mit der Hand. Der zwei Meter große klingonische Krieger fuhr zu ihr herum und blickte sie mit weit aufgerissenen Augen an. « Es ist unehrenhaft zu spät zu kommen, auch wenn man der Kommandant ist. Wäre das eine Station unter klingonischer Leitung, würde ihr Admiral wegen Pflichtversäumnis hingerichtet werden. » Schrie er quer über die Ops. Renee wollte gerade etwas erwidern als sich die Türhälften der Turboliftkabine voneinander trennten. Mit einer dampfenden Tasse Raktachino in der Hand verließ Belar die Kabine und blieb am Geländer der oberen Ebene stehen und blickte in die Runde. « Guten Morgen. » Begrüßte er die OPS-Mannschaft freundlich. Subcommander Tarell verließ die TAC und näherte sich ihm. Er reichte ihm ein PADD. « Der Sicherheitsbericht, der vergangenen Nacht Sir. » Belar nahm den Bericht entgegen und nickte dem Romulaner zu. « Danke Subcommander. » Er überflog kurz die Überschriften und nippte danach an seinem Raktachino. Der Romulanische Verbindungsoffizier nahm Haltung an, drehte sich auf dem Absatz um und näherte sich wieder der TAC. Schließlich blickte Belar auf und sah den Klingonen an. « Commander, was steht heute auf dem Plan ? » Der Klingone umrundete die OPS auf der oberen Ebene und baute sich bedrohlich vor Belar auf. Dieser ließ sich nicht einschüchtern und nippte weiter an seinem Kaffee wärend er den Sicherheitsbericht weiter studierte. Er ignorierte den Klingonen ganz bewusst und sah ihm nicht in die Augen. G’Kor musste lernen, wie man sich auf einer Basis verhält, die von der Sternenflotte geleitet wurde. Er musste seinen Stolz vergessen oder Belar würde bei Kanzler Martok G’Kors Versetzung beantragen. Allerdings war er sich sicher, daß sich G’Kor noch einfügen würde und schließlich ein wertvolles Mitglied der OPS-Crew werden würde. Endlich blickte Belar von seinem PADD auf. « Nun !? » Endlich taute der Klingone etwas auf. « Wir erwarten heute sechs Föderationsfrachter, die noch einige Geräte für den Raktorraum und die Krankenstation liefern. Außerdem erwarten wir den Botschafter der Ferengiallianz und heute Abend wird feierlich das Promenadendeck eröffnet. Die Botschafter haben den Wunsch geäußert, daß sie zu diesem Anlaß eine Rede halten möchten Admiral. » Belar blickte hilfesuchend zu Renee. Er hasste Reden und er hasste es noch mehr, Reden zu verfassen. Renee hob ein PADD und zwinkerte ihm zu.
                          Diese treue Seele dachte wirklich an alles. Sie hatte wahrscheinlich die ganze Nacht an der Rede gearbeitet, nur damit er sich nicht vor den versammelten Botschaftern, Bewohnern, Händlern und Besatzungsmitgliedern blamierte. Mit einem Blick in Richtung seines Büros bedeutete er ihr, daß sie gleich zu ihm kommen sollte, um sich etwas mit ihm zu unterhalten und über die Rede zu reden, die Renee gerade unauffällig in sein persönliches Terminal hochlud. Belar bedankte sich bei seinem klingonischen ersten Offizier, ließ ihn stehen und verschwand in seinem Büro. Wütend blickte G’Kor zu Renee. Diese konnte nur mit den Schultern zucken.

                          Belar nahm hinter seinem Schreibtisch platz und stellte die Tasse auf die Glasoberfläche seines Tisches. Er aktivierte sein Terminal, rief die Datei auf und begann zu lesen, als es an der Tür läutete. « Kommen sie rein Captain. » Sagte Belar ohne vom Bildschirm aufzusehen. Die Türhälften trennten sich von einander und Renee trat ein.
                          Nun schaute Belar vom Schirm hoch und bedeutete ihr, platz zu nehmen. O’Connor zog den Stuhl zu sich heran und setzte sich Belar gegenüber. « Einen Moment noch Captain. Ich bin gleich fertig. » Versprach Belar. O’Connor lächelte. « Nur keine Hektik, wir haben Zeit. »
                          Schließlich deaktivierte Joran den Monitor und nickte ihr zu. « Danke, Renee. Sie haben mir mal wieder die Haut gerettet. » Renee strahlte von einem Ohr bis zum anderen. « Dafür bin ich doch da. Ich bin ja schließlich ihr Attaché. » Belar nickte. « Und auch noch ein verdammt guter. Allerdings frage ich mich, wie sie das machen, mein Attachè zu sein und gleichzeitig ein Raumschiff zu kommandieren. Schlafen sie überhaupt ? » Renee’s Lächeln wurde immer breiter. « Das ist mein Geheimnis Sir. » Jetzt war es am Admiral zu lachen. « Die Rede ist ausgezeichnet, ich werde nichts daran ändern. » « Danke Sir, ich freue mich schon darauf, sie heute Abend zu hören. » Belar machte einen verkniffenen Gesichtsausdruck als er daran dachte, daß er vor einer gewaltigen Menge eine Rede halten musste. « Lassen sie uns von etwas anderem Reden, was halten sie von Commander G’Kor? » Wechselte Belar das Thema. Renee dachte kurz über die Frage nach bevor sie antwortete. « Nun, er ist ein Paradebeispiel eines klingonischen Offiziers, der direkt von der klingonenischen Verteidigungsstreitmacht kommt und nur wenig Kontakt mit Föderationsmitgliedern hatte. Allerdings ist er ein sehr guter Offizier. Er erledigt seine Aufgaben mit Leidenschaft und Pflichtbewusstsein. Er wird nur noch von Subcommander Tarell übertroffen. » Belar nickte. « Ausgezeichnet. Das klingt doch schon ganz gut. Ich denke, wir alle müssen uns erst mal an das zusammenarbeiten gewöhnen. Wir haben alle gewusst, daß es nicht leicht werden würde. » Belar aktivierte wieder seinen Tischmonitor. Als er die Sternzeit sah, verging ihm seine gute Laune. Der Stimmungswechsel blieb nicht unbemerkt. « Was haben sie Sir ? » Fragte Renee besorgt. Belar drehte seinen Sessel in Richtung Panoramafenster um und starrte in die tiefen des Weltraums. « Wissen sie was heute für ein Tag ist Captain ? » Die Antwort kam prompt. « Montag ? » Belar kicherte kurz. « Nein Renee. Heute ist der Jahrestag der Schlacht von Wolf 359. » O’Connor rechnete schnell nach und kam auf das selbe Ergebnis. « Dieser Tag belastet sie noch immer sehr oder ? » Fragte sie. « Ich habe an diesem Tag viele Freunde und mein Schiff verloren. » Antwortete Belar traurig und von Gefühlen überwältigt, die er längst als begraben angesehen hatte. « Was ist damals passiert ? Wie sie wissen, war ich damals auf der Erde stationiert und habe nur die Berichte mitbekommen, die vom Kampfgeschehen kamen. » Belar schloss die Augen und begann sich im Detail zu erinnern. « Die Schlacht selbst dauerte nur zwei Stunden, aber es war der schlimmste Tag, den ich je erlebt hatte. Das Sprichwort – Krieg ist die Hölle – hat an diesem Tag voll zugetroffen. Alles begann so...... »

                          Im Jahre 2366 – 17 Jahre vorher.
                          USS. Tigershark – NCC 64396 – Ambassadorklasse
                          Position : Orbit über Hanoran III
                          Mission : Beurteilung des Planeten für eventuelle Kolonisation

                          « Computerlogbuch der Tigershark. Captain Joran Belar. Sternzeit : 43997. Wir hängen jetzt schon seit zwei Wochen im Orbit dieses Klasse M-Planeten und begutachten die Flora und Fauna, nehmen biologische Analysen und geologische Vermessungen vor. Ich habe die Exobiologen selten so euphorisch erlebt. Der Planet scheint ein reichhaltiges Tier- und Pflanzenleben entwickelt zu haben. Ich bin sicher, daß die Entdeckungen die wir hier machen die besten Wissenschaftler der Föderation auf Jahre beschäftigen werden. Für mich und meine Brückencrew bleibt allerdings nicht viel zu tun, als das Schiff im Orbit zu halten. Kurzgesagt, der Dienst ist im Moment recht langweilig. Gestern habe ich das Kommando an meinen ersten Offizier abgegeben, habe mich auf die Oberfläche gebeamt und bin am Strand einer kleinen Insel entlanggewandert. Die Erholung hat mir sehr gut getan. Allerdings bekomme ich bald einen Weltraumkoller, wenn wir nicht endlich weiterfliegen. Logbucheintrag Ende. »

                          Captain Joran J. Belar hieb auf eine Schaltfläche in der rechten Armlehne seines Kommandosessels und deaktivierte den Logbuchrekorder. Er fühlte sich ungerecht behandelt. Seit die Föderation die Regelung eingeführt hatte, daß nur noch der erste Offizier Außenmissionen leiten durfte wurde der Captain in solchen Situationen zur Untätigkeit verdammt. Wenigstens konnte er gestern seinen ersten Offizier davon überzeugen, für zwei Stunden hochzubeamen und das Kommando zu übernehmen, während Belar am Strand entlangspazierte.
                          Trotzdem, die Langeweile an Bord dieses Schiffes kannte keine Grenzen. Die Holodecks wurden 24 Stunden am Tag in Anspruch genommen und es bestand noch nicht einmal die Möglichkeit für den Captain, Holodeckzeit zu ergattern. Die Sporthalle, Schwimmhalle und die Manschaftsmesse waren ebenfalls völlig überlaufen. Also hielt sich Joran die meiste Zeit in seinem Sessel mit einer dampfenden Tasse Raktachino in der Hand auf. Etwas Abwechslung würde ihm sicher sehr gut tun. Aber es sah nicht so aus, als würde heute noch etwas passieren. Belar stand aus dem Stuhl auf und begann einen Rundgang über die Brücke. Er schaute seinem Operationsoffizier Lieutenant Commander Frank Travis über die Schulter und beobachtete, wie er die Wolkendichte und die Wasserverdampfungsrate berechnete. Gelangweilt wandte er sich zu seinem neuen Steuermann Ensign Edward T. Harris um, der gerade seit einer Woche an Bord war und frisch von der Akademie kam. Als er sah, was sein Steuermann machte, konnte er sich ein lächeln nicht verkneifen. Ensign Ed Harris spielte Tetris an seiner Konsole und schien sich nicht zu langweilen. Unter normalen Umständen, würde Joran den Fähnrich jetzt tadeln, aber warum sollten sich alle langweilen. Er war sich sicher, daß Edward dennoch aufmerksam die Stabilität des Standartorbits überwachte. Sein Rundgang führte ihn nun an die TAC. Wenn der Planet ja wenigstens einen Gesteinsgürtel aufweisen würde, könnte er die Waffen testen. Aber nein, sowas war auch nicht vorhanden. Die wissenschaftlichen Stationen wurden von ihm nicht beachtet. Er machte erst wieder an der technischen Station halt und überprüfte das Materie- Antimateriemischverhältnis und die Ausrichtung der magnetischen Konstriktoren. Alles schien nominal zu sein. Er schritt die zwei Stufen zur Kommandoebene hinunter und setzte sich mit einem lauten seufzer in seinen Sessel.
                          Plötzlich piepte Commander Travis’ Konsole. Dieser checkte sofort die Anzeigen und drehte sich mit seinem Sessel zum Captain des Schiffes um. « Wir erhalten gerade eine Nachricht vom Sternenflottenkommando, der Priorität Eins Sir. Admiral J.P. Hanson möchte sie sprechen Sir. » Meldete Travis. Belar stand froh über die Abwechslung auf und näherte sich der Tür zu seinem Bereitschaftsraum. « Legen sie es mir in meinen Raum Frank. » Befahl Belar und verschwand im inneren seines Raumes.
                          Travis sah zu Harris rüber. « Was da wohl so dringend ist ? » Harris blickte von seinem Spiel auf und zuckte nur mit den Schultern.

                          Als sich die Tür hinter Belar geschlossen hatte, gestattete sich Belar ein Lächeln. Er freute sich auf die Unterredung mit dem Admiral. Ganz egal was es sein würde es könnte nur besser werden, als die gegenwärtige Mission. Er umrundete seinen Schreibtisch und nahm in seinem Sessel platz. Auf dem Monitor seines Tischbildschirms blinkte bereits das Föderationssymbol mit dem Vermerk, « Incoming Transmission / Starfleetcommand / USS. Republic / Admiral J.P Hanson » Belar unterdrückte die Vorfreude und setzte eine professionelle Miene auf. Er berührte die Taste am vorderen Rand des kleinen Computerterminals und Admiral J.P Hanson erschien auf dem Monitor. Der Admiral war offensichtlich über irgendetwas beunruhigt. Dennoch versuchte er zu lächeln und begrüßte Belar freundlich. « Entschuldigen sie die Störung Captain, aber ich muss sie leider von ihrer Mission auf Hanoran III abziehen. » Belar war innerlich aus dem Häuschen und konnte sein Glück kaum fassen. Endlich würde diese Mission ein Ende haben. Die Mission hätte noch zwei weitere Wochen gedauert, bis sie nach Tirella IV weiterfliegen konnten um dort Handelsverträge abzuschließen. « Aber natürlich Sir. Womit können wir ihnen behilflich sein ? » Fragte Belar entgegenkommend. « Unsere Langstreckensensoren haben im Wolfsystem ein Schiff geortet. Es handelt sich offenbar um einen Borgkubus von der selben Bauart wie der, dem die Enterprise letztes Jahr im J-25 System begegnet ist. Es könnte sich auch um dasselbe Schiff handeln. » Belar hätte sich für seine Vorfreude in den Hintern treten können. Natürlich wurde er dafür direkt bestraft. Die Borg, der wahrscheinlich gefährlichste Feind, dem die Sternenflotte je begegnet ist. Nach allem was man wusste, lebten die Borg in einem Hivebewusstsein, ähnlich eines Bienenstocks und assmilierten oder zerstörten alles, was ihnen in den Weg kam. Vorzugsweise assimilierten sie ihre Opfer und integrierten sie in ihr Kollektiv aber wenn das Opfer zu starken Widerstand leistete, zögerten sie nicht, ihren Gegner zu zerstören. « Bitte fahren sie fort. » Bat Belar den Admiral. « Die Enterprise ist ihnen vor zwei Stunden begegnet und konnte nur mit knapper entkommen. Die Schilde fielen aus, ein paar Borg beamten auf die Brücke der Enterprise und entführten Captain Picard. Wir gehen davon aus, daß sie ihn entführt haben, um sich sein Wissen anzueignen. Mit seinem strategischen Wissen über die Sternenflotte haben sie wahrscheinlich keine Probleme unsere Verteidigung zu überwinden. » « Was werden sie tun Admiral ? » Fragte Belar. Hanson machte ein verbissenes Gesicht. « Ich werde eine Flotte versammeln und sie im Wolfsystem abfangen. Wir haben errechnet, daß sie direkten Kurs auf die Erde gesetzt haben. Sie ignorieren jeden Funkspruch und fliegen unbeirrt weiter. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt müssen wir davon ausgehen, daß es sich um eine Invasion handelt. » Endete Hansons Bericht. « Was kann ich tun Admiral ? » Fragte Belar beunruhigt. « Sie werden sich mit ihrem Schiff unserer Flotte anschließen und uns bei der Verteidigung beistehen. Wie schnell können sie da sein ? Die Borg sind bereits in Sensorreichweite und kommen in 3 Stunden in Waffenreichweite. » Belar hob den Finger. « Einen Moment Admiral. Ich prüfe das. » Belar schaltete auf Stumm und berührte seinen Communicator. « Belar an Harris ! » Die Antwort des Steuermanns folgte sofort. « Harris. Sprechen sie Sir. » « Wie lange würden wir bei maximum Warp brauchen, um ins Wolfsystem zu kommen ? » Fragte Belar. Diesmal ließ die Antwort ein paar Sekunden auf sich warten. « 2 Stunden und 25 Minuten Sir ! » Kam es aus dem kleinen Lautsprecher. « Setzen sie einen direkten Kurs ins Wolfsystem ! Maximum Warp ! Belar Ende ! » Er wartete keine Antwort ab und deaktivierte die Komverbindung und reaktivierte die noch offene Leitung zum Admiral. Man sah dem Admiral die ungeduld an. Belar entschuldigte sich für die kleine Wartezeit, sich dessen wohl bewusst, daß dem Admiral die Zeit davonlief. « Wir können in 2 Stunden und 25 Minuten auf ihrer Position im Wolfsystem sein Admiral. » Berichtete Belar. Hanson nickte zufrieden. « Ausgezeichnet Joran. Bitte beeilen sie sich. Wir können sie wahrlich gut gebrauchen. » Belar stand auf und nahm Haltung an. « Selbstverständlich Sir, niemand wird uns aufhalten. » Hanson schien mit der Antwort zufrieden zu sein. « Wollen wir es hoffen Captain. Hanson Ende ! » Damit wurde die Verbindung beendet. Belar machte sich nicht einmal die Mühe den Bildschirm zu deaktivieren und stürmte direkt auf die Brücke. Die Tür war noch nicht ganz offen als Belar bereits seine ersten Befehle bellte. « Alarmstufe Rot. Schilde unten lassen. Das gesamte Landungsteam an Bord holen und bereit machen, den Orbit zu verlassen. » Das Licht wechselte von normal auf rot und der typische Alarmstatus Rot Sound erschallte durch das gesamte Schiff. Alle Besatzungsmitglieder ließen alles stehen und liegen und begaben sich auf die ihnen zugewiesenen Kampfstationen. Einige fielen sprichwörtlich aus ihren Betten.

                          Fünf Minuten später saß Belar bereits in seinem Sessel als sein erster Offizier, Commander Angelina Ventress die Brücke betrat. Alle Brückenoffiziere waren bereits an ihren Stationen und bereiteten das verlassen des Orbits vor. Der Sicherheitschef, ein Andorianer Namens Gin`Tar meldete, daß das gesamte Außenteam an Bord war und die Schilde und Waffen aktiviert waren. Ventress setzte sich in ihren Sessel, rechts vor den Captain und drehte sich zu Belar um. « Was ist passiert Sir ? » Belar erwiderte kaum ihren Blick und antwortete recht einsilbig. « Die Borg, Nummer eins. Das ist passiert. Sie beginnen mit ihrer Invasion. Die Flotte fängt sie bei Wolf 359 ab. » Ventress’ sonst so ruhiges Wesen wurde von einem Moment auf den anderen vollkommen umgekrempelt. Blanke Angst stand ihr im Gesicht. Jeder der Picards Bericht über die Borg gelesen hatte, verstand warum. Sie drehte sich wieder um und betrachtete ihrerseits den Hauptschirm. In nicht einmal drei Stunden würden sie von einem idyllischen kleinen Planeten in eine Schlacht fliegen. Von jetzt auf nachher befand sich die Föderation in einem Krieg. Unnötig zu sagen, daß die Sternenflotte nicht ausreichend Zeit hatte, sich auf den Angriff vorzubereiten. Man nahm im allgemeinen an, daß ihnen mehr Zeit bliebe. Die Borg hatten innerhalb eines Jahres eine unglaubliche Strecke zurückgelegt. Ein Föderationsschiff würde mindestens 10 Jahre brauchen. Harris drehte sich zum Captain um. « Wir haben den Orbit verlassen Sir. » Meldete er. Belar stand auf und zog sich seinen Uniformpulli zurecht. « Vollen Impuls bis zum verlassen des Systems und dann weiter mit maximum Warp. » Harris bestätigte.

                          Die Tigershark raste mit vollem Impuls zum Ausgang des Systems. Die Sterne und die Sonne des Sternensystems spiegelten sich auf der weißen Außenhülle des Schiffes wider. Als der schwere Kreuzer der Ambassadorklasse das System verlassen hatte, zündeten die beiden Warpgondeln. In ihrem inneren traf die Antimaterie auf das Warpplasma und entzündete es. Die Gondeln bauten eine Warpblase auf und versetzten das Schiff in den Subraum. Die Tigershark verschwand in einem gleißenden weißen Blitz aus reiner Energie.

                          Jeder an Bord wusste daß sie in eine Schlacht flogen, deren Ausgang ungewiss war. Niemand wusste, ob sie überleben würden. Aber jeder Crewman, vom Schiffskoch über den Bordarzt bis hin zum ersten Offizier vertrauten ihr Leben dem Schiff und seinem Captain ohne zu zögern an. Die Tigershark flog in eine ungewisse Zukunft.

                          In der folgenden Stunde, tat Belar etwas, was bereits Lord Admiral Nelson vor der Schlacht von Trafalgar gegen die spanische Armada getan hatte und vor ihm noch tausend andere Captains in tausend anderen Schlachten. Er machte alleine einen Rundgang durch das Schiff und ermutigte, mit ein paar freundlichen Worten jeden, der ihm begegnete. Zufrieden stellte er fest, daß der Sicherheitsdienst bereits die kritischen Stellen des Schiffes mit Wachmanschaften gesichert hatte. Gin`Tar überließ nichts dem Zufall. Belar erreichte den Maschinenraum, der einem aufgeschreckten Bienenstock glich. Der Chefingeneur eilte auf ihn zu. Seine Uniform war verdreckt und der Schweiß lief an seinen Schläfen herunter. Belar wartete geduldig, bis der Mann verschnauft hatte. « Sir, Ich melde, daß alle Systeme mindestens 3% über Nominalwert arbeiten. Wir sind mehr als bereit. » Belar klopfte seinem Ingeneur auf die Schulter. « Gut gemacht Mr. Zane. Wir werden einiges einstecken müssen, halten sie das Schiff so lange wie möglich in einem Stück. » Zane nahm Haltung an. « Sie wird halten bis zum jüngsten Tag Sir. Sie haben mein Wort. » Belar lächelte. « Heute ist der jüngste Tag Chief, aber ich nehme sie beim Wort. Sobald ich auf der Brücke bin, werde ich einen ständigen Komkanal zum Maschinenraum öffnen, ich will während der Schlacht einen ständigen Zustandsbericht. » Sagte der Captain. « Verstanden Sir. » Bestätigte Zane. Belar klopfte ihm nochmal auf die Schulter und wandte sich zum gehen. Allerdings drehte er sich noch einmal um. « Sagen sie ihrer Mannschaft, daß ich sehr stolz bin, mit ihnen in die Schlacht zu ziehen. » Belar drehte sich um und verließ den Maschinenraum. Der Warpkern lief auf Hochtouren.
                          Belar ging mit auf dem Rücken verschränkten Händen den langen Gang vom Maschinenraum zum nächsten Turbolift. Der Gang wirkte gespenstig. Auch hier war das Licht auf Notbeleuchtung gedämpft und an den Wänden blinkten überall die roten Warnleuchten des roten Alarms. Jeder Crewman der ihm begegnete, war bereits mit einem Phaser bewaffnet und erledigte mit professioneller Ruhe seine Arbeit. Belar war auf seine Besatzung noch nie stolzer als an jenem Tag.

                          USS. Nimitz – NCC 2022 – Excelsiorklasse
                          Position : romulanische Neutrale Zone nahe Algeron
                          Mission : Patrouillenflug mit zweimonatiger Kadettenschulung

                          « Computerlogbuch der Nimitz. Captain Sven Torias Sovrane. Sternzeit : 43997. Heute ist unser letzter Tag in der nähe der romulanischen neutralen Zone. Morgen werden wir durch die USS. Cheyenne abgelöst. Unser Auftrag war es, in den letzten zwei Monaten, unsere Seite der Zone zu beobachten und verdächtige romulanische Aktivitäten zu melden. Ich freue mich, berichten zu können, daß es keine besonderen Vorkommnisse zu verzeichnen gab. Unsere zweite Aufgabe bestand darin, Kadetten der Sternenflottenakademie in allen Bereichen, die auf einem Raumschiff anfallen, zu schulen. Auch hier kann ich nur sagen, die Kadetten haben sich vorbildlich verhalten und haben meine Besatzung ausgezeichnet ergänzt. Dennoch bin ich froh, morgen wieder Kurs Richtung Erde einschlagen zu können um die Kadetten in San Fransisco wieder abliefern zu können. Nach zwei Wochen Aufenthalt im Raumdock mit zusammenhängendem Landurlaub geht es dann wieder mit der normalen Besatzung raus ins All. Unsere nächste Mission ist allerdings noch unbekannt. Logbucheintrag Ende ! »

                          Captain Torias Sovrane saß in seinem Quartier an seinem Schreibtisch und schaltete das Terminal ab. Er hatte die letzten zwei Stunden den liegengebliebenen Schreibkram von zwei Monaten erledigt und war jetzt völlig groggy. Er war bereits seit zwölf Stunden im Dienst. Er konnte seine Augen nur noch mit schwarzem, heißen Kaffee offenhalten. Endlich hatte er Feierabend und konnte sich etwas hinlegen und die Augen schließen.
                          Sovrane stand auf und ging langsam in Richtung Schlafzimmer. Auf dem Weg dorthin entledigte Torias sich seines Uniformpullis und warf ihn in den Sessel den er gerade passierte. Im Schlafzimmer angekommen folgten die Stiefel und danach die Hose. Er schlug die Decke zurück und ließ sich mit einem entspannten seuftzen ins Bett fallen. Er konnte gerade noch dem Computer befehlen, das Licht zu dämpfen. Eine Minute später war er bereits fest eingeschlafen.

                          Auf der Brücke des Schiffes hatte derzeit der erste Offizier des Schiffes das Kommando inne und saß im Kommandosessel. Er überwachte die letzte Waffenfunktionssimulation im Rahmen des Schulungsprogramms. Auf dem Bildschirm war ein simulierter romulanischer Warbird der D’Deridexklasse zu sehen, der gerade eine Wende für einen neuen Anflug vollzog und der Nimitz die Flanke bot. Der perfekte Moment für eine volle Breitseite. « Bericht von allen Stationen ! » Befahl der erste Offizier. Der Kadett an der TAC begann mit dem Bericht. Er wurde seinerseits vom Sicherheitschef des Schiffes kritisch beobachtet. Allerdings hielt der Sicherheitschef sich in diesem Szenario zurück. Alle Brückenfunktionen wurden von Kadetten ausgeführt und die jeweiligen Führungsoffiziere standen mit einem PADD in der Hand dahinter und arbeiteten an Beurteilungen, Kampfanalysen und Manöverkritiken. « Unsere Schilde sind auf 70 % gesunken, Die unteren Phaserbanken sind ausgefallen, die oberen sind auf voller Leistung, die Bugtorpedorohre sind geladen und voll einsatzbereit. » Meldete der Kadett an der TAC. An der CON saß eine kleine knapp 19 jährige menschliche Kadettin. Sie war sichtlich mit dieser Situation überfordert und wusste nicht, was sie sagen sollte.
                          Der erste Offizier des Schiffes war bekannt dafür, ein strenges Regiment zu führen und keine Gnade zu kennen. Er war anfang 40, hatte eisblaue Augen und einen schwarzen Vollbart. Er maß knapp zwei Meter und hatte sehr breite Schultern. Er bot einen beeindruckenden Anblick. Bei jeder Verhandlung mit den Klingonen konnte Sovrane froh sein, daß er ihn an Bord hatte. Durch seine bloße Präsenz wurden die meisten schon beeindruckt. Der erste Offizier verlor langsam die Geduld. Die Simulation lief bereits zum dritten Mal und sie hatte immer noch nicht zufriedenstellend geklappt. Der Fehler lag bei jedem Durchlauf bei der CON. Er hatte jetzt endgültig genug davon. Die Kadettin war brilliant, was Vektorenberechnung, Kursberechnung und Orbitalberechnungen anging. Allerdings verlor sie jedesmal wenn die Situation kritisch wurde, die Nerven. Er stand aus dem Kommandosessel auf und näherte sich der CON. Der Chefsteuermann des Schiffes machte ihm Platz. Er wusste ganz genau, was jetzt kam. Die Kadettin würde jetzt einen Ionensturm ala Mc Reedy erleben. Mc Reedy wollte gerade zu seiner Tirade ansetzen als der Sicherheitskadett meldete : « Der Gegner hat seine Wende abgeschlossen und nimmt nun wieder direkten Kurs auf uns. Er macht sich feuerbereit. » In diesem Moment verließ eine grüne Kugel das vordere Torpedorohr des Warbirds. « Zeit bis zum Einschlag : 10 Sekunden ! » Meldete der Kadett. McReedy lief rot an und brüllte : »Ausweichmanöver Omega III ! « Die kleine Kadettin saß wie versteinert in ihrem Sessel und rührte sich nicht. Mc Reedy stürzte zur CON und gab die erforderlichen Kursdaten ein.
                          Zu spät. « Torpedoeinschlag in : 5...4...3...2...1... ! » Meldete der Kadett an der TAC. Er machte alles richtig und war der absolute Favorit des Sicherheitschefs des Schiffes. Die Anforderungspapiere lagen bereits auf dem Schreibtisch des Captains. Der Captain würde seinem Urteil zustimmen und den Kadetten nach seiner Ausbildung an der Akademie für die Nimitz anfordern. « Alle Mann festhalten ! » Schrie Mc Reedy. « Einschlag ! » Kam es von der TAC.

                          Die Beleuchtung wechselte wieder auf Normal. Auf dem Bildschirm stand in starfleetblau in großen Lettern : MISSION FAILED !. Mc Reedy trat mit dem Fuß vor lauter Wut an die CON. « Verdammt ! » Er drehte den Sessel der Kadettin so um, daß sie ihm direkt in die Augen sehen musste. Niemand schaute dem ersten Offizier gern in die Augen. Wer ihn nicht kannte, sah nur kälte. Eigentlich war er ein sehr netter Zeitgenosse, wenn nur nicht seine Ungeduld wäre. « Kadett Lenkowichz die gesamte Besatzung ist dank ihnen jetzt ionisierter Staub. Wann haben sie Dienstschluss ? » « In einer Stunde Sir ! » Erfolgte die eingeschüchterte Antwort. « Gut ! Wir beide werden uns in einer Stunde auf Holodeck drei treffen und dann werden wir wenn es sein muss die ganze Nacht Simulationen durchspielen, bis sie es kapiert haben. Verstanden ? » « Aye, Sir ! » Bestätigte die Kadettin. « Und jetzt verlassen sie meine Brücke. Aber dalli ! » Wetterte Mc Reedy. Mit einem unterdrückten schluchzen stand die kleine Frau auf und begab sich zum Turbolift um in ihr Quartier zu fahren. Der Steuermann des Schiffes folgte ihr. Allerding nicht ohne dem ersten Offizier einen tadelnden Blick zuzuwerfen. Noch bevor sie die Kabine betreten konnte holte der Steuermann die Kadettin ein und legte ihr die Hand auf die Schulter, um sie zu trösten. Die Kabine kam an und nahm beide auf. Man hörte nur noch : « Das wird schon........ » Als sich die Türen hinter ihnen schlossen.

                          Mc Reedy war sich dessen nicht so sicher, ob das mit der Kadettin noch etwas werden würde. Aber es lag nicht an ihm, sie zu beurteilen, sondern am Steuermann des Schiffes. Er hatte seinen Teil der Ausbildung getan. Allerdings tat ihm sein Wutausbruch jetzt schon leid. Ein piepen von der TAC riss ihn aus seinen Gedanken. Der Sicherheitschef näherte sich der Station und der Kadett machte ihm platz. Er überprüfte die Anzeigen und schaute dann auf, um dem ersten Offizier Bericht zu erstatten. « Wir erhalten gerade eine Nachricht der Priorität eins von Admiral Hanson, an Bord der Republic. » Mc Reedy setzte sich in den Kommandosessel. « Auf den Schirm ! » Befahl er. Das schwarz des Weltraums auf dem Hauptschirm wich dem Konterfei von Admiral J.P Hanson. Mc Reedy lächelte ihm zu. « Guten Abend Admiral. Was können wir für sie tun ? » Hanson nickte ihm nur kurz zu. « Commander es ist dringend erforderlich, daß sie innerhalb von zwei Stunden auf Position Wolf 359 sind. Es geht um das überleben der Föderation. » Mc Reedy beugte sich etwas vor um alles erfassen zu können. « Worum geht es Sir ? » Hanson wirkte niedergeschlagen. « Die Borg haben unseren Raum erreicht und beginnen mit der Invasion. Sie sehen also, daß wir sie wirklich gut gebrauchen können. Ich erwarte sie dann dort. Hanson Ende ! » Die Verbindung wurde unterbrochen. Der Bildschirm zeigte nun wieder den Weltraum. Mc Reedy saß noch einen Moment sprachlos im Kommandosessel. Seine Gedanken wirbelten umher wie ein Sandsturm in der Wüste von Nevada. Er musste, was er gerade gehört hatte, wieder in Ordnung bringen. Schließlich gelang es ihm und er stand auf. Er wandte sich zum taktischen Offizier um. « Alarmstufe Rot ! Alle Mann auf die Kampfstationen ! Captain Sovrane auf die Brücke. » Dann wandte er sich an den Steuermann der in der Zwischenzeit wieder an seine Station zurückgekehrt ist. « Setzen sie einen Kurs nach Wolf 359 ! Maximum Warp ! » Der Steuermann betätigte die entsprechenden Kontrollen. « Kurs gesetzt Sir. » Meldete der Steuermann. « Mc Reedy setzte eine ernste Miene auf und schien seinen Oberkörper in den Wind drehen zu wollen. « Energie ! » Befahl er. Der Steuermann betätigte den Auslöser und das schlanke Schiff der Excelsiorklasse sprang in den Subraum.

                          Es waren gerade einmal 20 Minuten vergangen, seit sich Captain Sovrane hingelegt hatte. Er schlief tief und fest, als der rote Alarm losging. Er erschrak sich so, daß er beinahe aus dem Bett gefallen wäre. Sein erster Gedanke waren die Romulaner. Anscheinend hatte sich ein romulanischer Captain dazu entschieden, die Entschlossenheit der Sternenflotte zu prüfen. Er schlug die Decke zurück und stürzte in den Wohnbereich an sein Terminal. Er öffnete eine Verbindung zur Brücke. « Sovrane an Brücke, Bericht ! » Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Mc Reedys Stimme wirkte beunruhigt, fast schon ängstlich. « Admiral Hanson hat uns in den Wolfsektor beordert. Er versammelt dort eine Flotte um sich den Borg entgegenzustellen, die in unseren Raum eingedrungen sind und auf Funksignale nicht reagieren. » Sovrane runzelte die Stirn. « Die Borg ? Wir haben eine Schiffsladung von Kadetten an Bord. Haben sie den Admiral darauf aufmerksam gemacht ? » Fragte Sovrane. « Leider nein Sir, dafür blieb keine Zeit. Der Admiral schien es sehr eilig zu haben. Mir schien, als würde er dieses Argument sowieso nicht gelten lassen. So wie es aussieht, braucht die Sternenflotte jedes verfügbare Schiff. » Sovrane ließ es dabei bewenden. « Ich bin gleich oben. Wann kommen wir an ? » « Ich habe maximum Warp befohlen. Wir müssten in einer Stunde und dreißig Minuten auf Position sein Sir. » Sovrane nickte. « Ausgezeichnet, halten sie Kurs und Geschwindigkeit. Sovrane Ende ! » Er beendete die Verbindung und begann anschließend damit, seine Uniform zusammenzusuchen.

                          USS. Republic – NCC 2019 – Excelsiorklasse
                          Position : Wolf 359
                          Mission : Leitschiff des Sternenflottenkampfverbandes um die Borg aufzuhalten

                          Die Republic und 47 andere Schiffe der verschiedensten Klassen und Funktionen bezogen in einer U-Formation Stellung im Wolfsystem. Die U-Form versetzte die Flotte in die Lage, die Borg einzukreisen und in die mitte des Kreises zu nehmen. Sie würden von allen Seiten den Kubus unter Beschuss nehmen. Der Kubus war auf den Schirmen bereits sichtbar. Er bot einen schrecklichen Anblick. Ein schwarzer Würfel, der unbeirrt und gefühllos sein Ziel verfolgte. Admiral Hanson der den Platz in der Mitte der Brücke der Republic eingenommen hatte bezweifelte, daß sie die Borg aufhalten könnten. Er würde es aber trotzdem versuchen. Selbst wenn er bei dem Versuch, sein Leben lassen müsste. Sein taktischer Offizier meldete von seiner Station, daß die Borg eine Subraumbotschaft an alle Sternenflottenschiffe sendeten. Das Signal war offensichtlich visuell. « Auf den Schirm ! » Befahl der Admiral. Als die Verbindung aufgebaut wurde, konnte man einen Teil des inneren des Borgschiffes sehen. Plötzlich wechselte das Bild und eine große schwarze Gestalt mit einem Laserzielgerät und vielen Kabeln die einen Teil des Körpers verließen und in einen anderen Teil mündeten kam in den Erfassungsbereich. Sein Gesicht war fast weiß und sein Blick war kalt und tot. Hanson musste zweimal hinsehen, um zu erkennen, um welche Person es sich handelte. Vor ihm auf dem Bildschirm stand eine pervertierte Version von Captain Jean Luc Picard, einstmals Captain der Enterprise. Das Wesen, das einst einer von Hansons engsten Freunden war, begann zu sprechen. Die Stimme wurde anscheinend von tausend Stimmen überlagert, die alle das selbe sagten. « Ich bin Locutus von Borg. Deaktivieren sie ihre Schutzschilde und ergeben sie sich, wir werden ihre biologischen und technologischen Charakteristika den unseren hinzufügen. Widerstand ist zwecklos. » Hanson war sprachlos. Er konnte nicht fassen, daß Picard nun als Feind anzusehen war. Als er endlich die Sprache wiedererlangte, schien der Borg noch immer auf eine Antwort zu warten.
                          Hanson stand auf, näherte sich dem Hauptschirm und stellte sich zwischen die OPS und die NAV. « Wir werden mit allem was wir haben gegen sie kämpfen. Die Föderation wird sich ihnen nie ergeben. Wir sind frei und bestimmen unser Schicksal selbst. » Ausdruckslos starrte der Borg ihn an. « Freiheit ist irrelevant. Selbstbestimmung ist irrelevant. Sie werden sich uns anpassen und uns dienen. Von nun an dienen sie den Borg. » Die Verbindung wurde unterbrochen und auf dem Hauptschirm war nun wieder der Kubus sichtbar. Hanson setzte sich wieder in den Sessel und öffnete einen Kanal zur Flotte. « Hanson an die Flotte. Der Kubus ist in einer Minute in Waffenreichweite. Halten sie sich bereit, Muster Hanson Alpha auszuführen. Feuer frei auf mein Kommando. » Er schaltete die Verbindung auf Stumm, ließ die Verbindung allerdings geöffnet. « Die Flotte reagiert und hält sich bereit Sir. » Meldete der taktische Offizier. » Jetzt würde es nicht mehr lange dauern.

                          USS. Tigershark – NCC 64396 – Ambassadorklasse
                          Position : Einflug in das Wolfsystem. 2 Minuten bis Wolf 359

                          Captain Belar saß in seinem Sessel und beobachtete gespannt, das Gespräch des Admirals mit dem Borg der einst Captain Picard von der Enterprise war. Belars Meinung nach, haben die Borg Picard aus zwei Gründen entführt und assimiliert. Erstens um an die militärischen Geheimnisse der Föderation zu gelangen und zweitens um die Moral der Flotte zu zerstören, wenn sie den Captain des Flagschiffes der Sternenflotte auf dem Bildschirm sahen und sich dessen bewusst wurden, das er nun der Feind war. « Diese fiesen Mistkerle ! » Dachte er für sich. Ventress drehte sich zu ihm um. « Wir werden sie besiegen Sir. » Sagte sie zuversichtlich. Belar lächelte sie an und zwinkerte ihr mit einem Auge zu. « Auf jeden Fall werden wir ihnen in den Arsch treten und ihnen einen guten Kampf liefern. » Antwortete er frech. Alle auf der Brücke, die das hörten stimmten mit einem Nicken zu. Einige lachten sogar. « Erreichen die angegebenen Koordinaten Sir ! » Meldete Harris. « Gehen sie unter Warp und nähern sie sich mit vollem Impuls dem Zentrum der Flotte. Nehmen sie Backbordflankenposition zur Republic ein Ed ! » Befahl Ventress. Harris bestätigte und führte die Befehle aus.

                          Die Tigershark ging unter Warp und flog in das Wolfsystem ein. Mit vollem Impuls näherte sich die zweitgrößte Schiffsklasse der Sternenflotte dem Zentrum der Verteidigungsflotte. Als sie den äußeren Perimeter erreicht hatten drosselte Harris die Geschwindigkeit auf ein viertel Impuls und aktivierte den Gegenschub um das Schiff abzubremsen. Langsam schob sich die Tigershark an die Flanke der Republic, um sie vor Feindfeuer zu schützen. Die Tigershark würde als Geleitschiff der Republic dienen. Nur noch die Steuerbordflanke war ungeschützt. Auch diese Lücke wurde schnell geschlossen. Langsam schob sich die Nimitz heran und ging in Position auf der Steuerbordflanke der Republic.
                          Das Universum schien für einen Augenblick die Luft anzuhalten. Wie als würde es zum Sprung ansetzen. Danach brach das Chaos los. Aus den Brückenlautsprechern der Tigershark erschallte die Stimme Hansons « An alle Angriffsflügel. Angriff ! Angriff ! » Belar reagierte sofort. « Feuer ! » Befahl er. Der andorianische Sicherheitschef betätigte den Auslöser und 10 Photonentorpedos, die bereits geladen waren, verließen rasant das Rumpftorpedorohr. Die Phaser feuerten ohne unterlass.

                          50 Schiffe der Sternenflotte feuerten gleichzeitig ihre Waffen ab. Hunderte Torpedos näherten sich dem Borgschiff. Einige schlugen bereits ein. Allerdings ohne erkennbaren Schaden anzurichten. Die Borg feuerten nicht zurück. « Was haben die vor ? » Fragte Belar. Ventress zuckte mit den Schultern. Plötzlich fiel es Belar wie Schuppen von den Augen. « Die analysieren unseren Angriff und schlagen dann zurück. »
                          An Bord der Nimitz kam Sovrane auf den selben Schluss und öffnete sofort einen Kanal zur Republic. Er machte dem Admiral klar, daß die Borg sich zu schnell auf die Formationen einstellen würden und diese Taktik nicht greifen würde. Er schlug stattdessen vor, die Formation aufzulösen und wie ein Wespenschwarm über sie herzufallen. Der Admiral lehnte den Vorschlag ab und beharrte weiter auf seiner Strategie. Die Flotte setzte den Angriff fort. Ein Erfolg blieb jedoch aus. Der Würfel schien nicht einmal einen Lackschaden zu haben. Die Borg hatten sich offensichtlich seit ihrem ersten zusammentreffen mit der Sternenflotte angepasst.
                          Plötzlich maßen die Operationsoffiziere an Bord der Sternenflottenschiffe einen Energieanstieg an Bord des Borgschiffes. Mit einem mal, war die Hölle los. Das Borgschiff begann zu feuern. Mit der ersten Salve wurden bereits drei Schiffe zerstört. Mit einem einzigen Schuss töteten die Borg über 1000 Sternenflottenoffiziere. Belar riss die Augen auf und hieb auf die Sprechtaste. « Belar an Hanson ! Admiral lösen sie die Formation auf. Wir sitzen hier auf dem Präsentierteller. Die können uns aus dem Himmel pflücken wie überreife Trauben! » Hanson bestätigte und löste die Formation auf. Alle Schiffe stoben auseinander und näherten sich den Borg aus verschiedenen Richtungen, Winkeln und Vektoren. Jedes Schiff feuerte auf den Feind, der immer noch unbeeindruckt war. Die Republic, die Tigershark und die Nimitz flogen Seite an Seite auf den Würfel zu und feuerten aus allen Rohren. Alle drei Schiffe feuerten auf die selbe Stelle. Der Operationsoffizier der Nimitz stellte fest, daß an dieser Stelle die Schilde des Borgschiffes dünner wurden. Alle drei Captains entschieden sich, weiter auf diese Stelle zu feuern.

                          Borgwürfel 6854Z76510100011110
                          Position : Wolfsektor
                          Mission : Assimilieren & Zerstören

                          Locutus von Borg stand vor einer holographischen Darstellung der Schlacht und beobachtete das Kampfgeschehen. Inzwischen hatte die Sternenflotte 15 Schiffe verloren. Er schickte einen neuen Gedanken durch den Hive, der die Borg anwies, das Feuer auf die drei Leitschiffe zu eröffnen und sie zu vernichten. Die Borg reagierten sofort.
                          Der Würfel drehte sich und bot den drei Angreifern eine neue unbeschädigte Seite. Die Schilde an dieser Stelle waren wieder auf volle Stärke regeneriert. Locutus schickte einen weiteren Gedanken auf seinen Weg durch den Hive. « FEUER !! »
                          Torpedos verließen die Rohre des Würfels und näherten sich der Republic. Einige der Geschosse wurden von der Tigershark und der Nimitz abgeschossen. Allerdings nicht alle. Viele Torpedos durchschlugen die Schilde der Republic und krachten in die Außenhülle des Schiffes. Eine gewaltige Explosion folgte und die Republic barst auseinander. Als erstes explodierte die Untertassensektion, danach lösten sich die Warpgondeln von den Verstrebungen und krachten in den Schiffskörper. Dies brachte den Warpkern zum brechen. Eine Explosion, einer Nova gleich, folgte. Danach konnte man nicht mehr erkennen, daß es sich einmal um ein Sternenflottenschiff gehandelt haben könnte. Das Skelett des Schiffes trieb wie ein Mahnmal durch das All. Admiral Hanson verlor an jenem Tag das Leben. Er kämpte bei Wolf 359 seinen letzten Kampf und verlor !


                          USS. Tigershark – NCC 64396 – Ambassadorklasse
                          Position : Backbordflanke der Republic

                          Als die Republic explodierte, riss die Druckwelle den Captain und einige andere Besatzungsmitglieder aus ihren Sesseln. Belar konnte sich gerade noch abfangen. Er hatte sich nicht verletzt. Er zog sich an seinem Sessel hoch und nahm wieder platz. « Bericht ! » Befahl er. « Die Republic wurde zerstört Sir. Keine Überlebenden ! » Meldete der taktische Offizier. Belar machte kurz die Augen zu. Danach öffnete er sie wieder und neue Entschlossenheit loderte in ihnen auf. Er aktivierte die Flottenfrequenz. « An alle Flottenschiffe. Hier spricht Captain Joran J. Belar von der Tigershark. Ich übernehme das Kommando. Formieren sich sich zu Vierergruppen und greifen sie in unregelmäßigen Abständen an. Wir dürfen für die Borg kein Angriffsmuster bieten, auf welches sie sich einstellen könnten. » Belars unorthodoxe Denkweise war nun die letzte Chance auf einen Sieg. Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch 19 Schiffe kampfbereit. Einen Moment später waren es nur noch 18. Denn die Saratoga wurde von einem Strahl des Kubus getroffen und barst in alle Himmelsrichtungen auseinander. Belar konnte als die Explosion nachließ, einige Rettungskapseln und Shuttles ausmachen. Anscheinend hatten es einige Besatzungsmitglieder der Saratoga geschafft. Hoffentlich würden die Borg sie ignorieren und sie nicht zur Assimilation an Bord holen. Aber danach sah es nicht aus. Die Borg schienen sich mit der Zerstörung der Schiffe zu begnügen. Warum sollten sie auch mitten in einer Schlacht ihre Opfer assimilieren, wenn auf der Erde 9 Milliarden auf sie warteten. Die Zahl der kämpfenden Schiffe nahm von Minute zu Minute ab. Belar musste sich eingestehen, daß die Schlacht verloren war. « Verdammt ! » Er hieb auf die Sprechtaste und öffnete eine Verbindung zu den überlebenden Schiffen. « Belar an alle ! Wir ziehen uns in den Sektor 001 zurück. Nehmen sie alle Kapseln und Shuttles auf, die sie finden können und setzen sie sich ab. » Befahl er. Alle Schiffe bestätigten den Befehl. Plötzlich krachte es mehrmals auf der Brücke. Belar wäre beinahe abermals aus seinem Sessel gefallen. Er hielt sich aber diesmal an der Armlehne fest. Fragend blickt er zu seinem Sicherheitschef. Der Andorianer machte eine besorgte Miene. « Direkter Treffer, Schilde zusammengebrochen, Warpantrieb ausgefallen. Waffen offline. Wir sind am Ende Sir. » Eine weitere Salve traf die Tigershark. Überall auf der Brücke explodierten die Konsolen einige Besatzungsmitglieder fielen zu Boden und regten sich nicht mehr. Unter ihnen auch Ventress. Ein fliegender Splitter perforierte ihre Stirnplatte und blieb stecken. Sie war sofort tot. Der OPS – Offizier saß zusammengesunken, über seiner Konsole hängend in seinem Sessel. Er wurde von der vollen Wucht seiner explodierenden Konsole getroffen. Sein Gesicht war total zerschnitten. Man konnte ihn kaum wieder erkennen. Das Licht auf der Brücke war ausgefallen. Nur noch ein paar Konsolen schienen zu funktionieren. Belar sah sich auf der Brücke um und erkannte sie kaum wieder. Nur noch er, der Sicherheitschef und Ensign Harris waren am Leben. Belars Armlehnenkonsole funktionierte noch. Er zögerte nicht und öffnete einen Kanal zum Maschinenraum. « Belar an Maschinenraum, Bericht ! » Es dauerte einen Moment, bis man schließlich unter starkem Rauschen die Stimme des Chefingeneurs vernehmen konnte. « Sir, der letzte Treffer hat uns den Rest gegeben. Die Waffen sind nicht mehr funktionsfähig, der Warpantrieb ist im Eimer, selbst die Sensoren sind zerstört. Nur noch das Impulstriebwerk funktioniert noch. » Belar analysierte die Lage und realisierte, daß die Tigershark verloren war. « Können sie die Tigershark noch ein wenig länger zusammenhalten ? » Eine kurze Kommunikationspause folgte. Als die Antwort kam war klar, daß es keine Hoffnung mehr gab. « Einen weiteren Treffer können wir nicht mehr verkraften Sir. Ich schlage vor, das Schiff zu verlassen. » « Einverstanden, beginnen sie mit der Evakuierung und finden sie sich dann auf der Shuttlerampe Eins ein. Die Führungsoffiziere verlassen als letztes das Schiff. » Der Chefingeneur bestätigte und beendete die Verbindung. Einen Moment später erschallte durch das gesamte Schiff der Evakuierungsalarm. Hinter Belar piepte die Konsole des Sicherheitschefs. Er drehte sich zur Station um und wartete gespannt auf den Bericht des Andorianers. « Sir, wir werden von der Nimitz gerufen. Nur Audio ! » Belar war erleichtert, daß die Nimitz den Kampf ebenfalls überlebt hatte. « Auf die Lautsprecher ! » Befahl er. Der Andorianer öffnete den Kanal und stellte die Verbindung her. « Sovrane, an Tigershark. Unsere Sensoren zeigen an, daß die Borg uns ins Zielvisier genommen haben. Sie werden gleich feuern. Habt ihr noch Waffenpotenzial ? » Belar bedauerte, daß er eine negative Antwort geben musste. « Leider nein ! » Sovrane klang enttäuscht. « Verdammt ! Wir haben eine Ladung Kadetten an Bord. Die hälfte ist bereits Tot. Wir bewegen uns zwar mit vollem Impuls, können allerdings dem kommenden Treffer nicht ausweichen, dieser Treffer würde uns mit Sicherheit vernichten. » Belar kam eine Idee. « Halte den Kurs. Wir werden mit unserem Schiff in die Flugbahn des Torpedos fliegen. Du musst uns nur die Peilung schicken. Unsere Sensoren sind ausgefallen. » « Verstanden ! Sie feuern gerade. Einschlag in einer Minute. » Eine kurze Pause folgte, die Sovrane anscheinend nutzte um die Peilung festzustellen. « Also, die Peilung ist 345.78 zu 67.98. Viel Glück ! » Belar bedankte sich, bat Sovrane aber die Brückencrew nachdem das Schiff getroffen wurde, auf die Nimitz zu beamen. » Selbstverständlich bestätigte Sovrane sofort und unterbrach die Verbindung.

                          Der Torpedo raste unaufhaltsam auf die Nimitz zu. Die Tigershark vollführte eine Drehung und flog auf paraleller Flugbahn auf das Geschoss zu. Als die Tigershark nur noch 1000 Meter von dem Geschoss entfernt war, schwenkte sie nach links und flog direkt in dessen Flugbahn. Es würde nur noch wenige Sekunden dauern, bis der Torpedo einschlagen würde. Auf der Brücke hielten sich die letzten drei überlebenden an irgendetwas fest und warteten auf die Explosion, welche die Tigershark endgültig vernichten würde. Der Torpedo kam näher und näher. Als er schließlich einschlug, krachte er direkt in die Maschinensektion. Auf der Brücke explodierte die Sicherheitskonsole und befördete den Andorianer gegen die Wissenschaftsstation. Der Aufprall brach ihm die Wirbelsäule und das Genick. Er blieb tot liegen. Belar sprang aus seinem Sessel auf und näherte sich der Technischen Station um den Warpkern zu überprüfen. Er stellte fest, daß der Torpedo die Außenhaut durchschlagen hatte und in der nähe des Maschinenraumes detoniert war. Der Chefingeneur wurde durch das Loch ins All gesogen, da die Notfallkraftfelder nicht mehr funktionierten. Die Druckwelle zerstörte auch die Magnetische Eindämmung, außerdem verursachte sie noch zusätzlich ein Kühlungsleck. Plötzlich war die Prozessorstimme des Computers zu vernehmen. « Achtung ! Warpkerneindämmungsfeld hat versagt. Kernbruch steht bevor. » Belar wartete darauf, daß die Nimitz sie an Bord beamen würde. Vergeblich. Der Transporter des Schiffes schien ausgefallen zu sein. Es gab nur noch eine Möglichkeit das Schiff lebend zu verlassen. Die Captainsyacht. Belar stürzte zur CON. « Wir müssen das Schiff verlassen Ensign. » Harris stand auf und beide näherten sich dem Turbolift. Die Türhälften trennten sich voneinander und die zwei Offiziere betraten die Kapsel. Bevor sich die Tür schloss, blickte sich Belar wehmütig um. Er würde dieses Schiff und die Besatzung, die an diesem Tag ihr Leben ließ nie vergessen. Er hatte sein Schiff geopfert, um Sovranes Schiff, das voll mit jungen Kadetten war, zu retten. « Captains Yacht ! » Befahl Belar und die Kapsel setzte sich in Bewegung. Das Turboliftsystem schien das einzige System an Bord zu sein, das noch funktionierte.

                          In der Zwischenzeit verließ der siegreiche Borgkubus das Schlachtfeld und ging auf Warp, um sich der Erde zu nähern. Er hinterließ ein Trümmerfeld aus explodierten und verformten Schiffskörpern. In der Schlacht starben 11.000 Föderationsbürger. Darunter viele Zivilisten. Nur noch die Tigershark und die Nimitz waren halbwegs intakt. Die Nimitz hatte gewaltige Schlagseite und hatte ihre Backbord Warpgondel verloren. Sie war nicht mehr fähig, auf Warp zu gehen. Allerdings funktionierte der Impulsantrieb noch. Vorsichtig näherte sich die Nimitz der Tigershark um eventuell noch jemanden retten zu können.

                          Inzwischen erreichten die beiden letzten überlebenden der Tigershark die Captains Yacht des Schiffes. Plötzlich wurde das Schiff von einer weiteren Explosion erschüttert. Über Belar und Harris löste sich ein Durastahlträger aus seiner Verankerung und drohte auf die beiden herabzustürzen. Belar und Harris sprangen auf die Seite. Belar konnte allerdings nicht ganz soweit springen. Er landete hart auf dem Rücken. Harris rollte sich ab und stand auch recht schnell wieder auf. Der Träger löste sich nun endgültig aus seiner Verankerung und stürzte auf Belar herab. Er krachte auf Belars rechtes Handgelenk und zerquetschte es. Der Schmerz raubte Belar das Bewusstsein. Heißes Feuer brannte sich in seinen Cortex und überlastete die Synapsen. Er sank in eine Trance, dominiert aus Schmerzen und Todesangst, bis sein Geist schließlich abdrifftete und ihn kalte schwärze umfing. Harris reagierte sofort. Er stürzte zu seinem bewusstlosen Kommandanten und versuchte den Träger anzuheben. Allerdings vergeblich. Der Träger war einfach zu schwer. Ihm blieb nichts anderes übrig, als seinen Phaser zu benutzen. Er stellte den Strahl sehr dünn ein und richtete den Lauf auf Belars Unterarm. Er hasste es das tun zu müssen. Aber es war seine Pflicht, das Leben seines Kommandanten zu retten. Das war sicher sein Karriereknick. Der Captain würde ihn sicher sein Leben lang zum Transporterpuffer reinigen verdonnern.
                          Er schloss die Augen und betätigte den Auslöser. Als der Strahl den Arm traf, begann es sofort zu qualmen und verkokelt zu riechen. Harris biss die Zähne zusammen und unterdrückte den Ekel, der in ihm aufkam. « Zwei Minuten bis zum Warpkernbruch ! » Meldete der Computer. Harris kam ins schwitzen, er musste die intensität des Strahls erhöhen, damit sie noch vor dem Kernbruch das Schiff verlassen konnten um eine möglichst große Distanz zwischen sich und die explodierende Tigershark zu bringen um den Auswirkungen der Druckwelle zu entkommen. Schließlich löste sich die rechte Hand des Captains von seinem Handgelenk.
                          Behutsam zog Harris seinen Captain etwas vom Stahlträger weg und verband die durch den Phaser kauterisierte Wunde provisorisch mit einem Fetzen von seiner eigenen Uniform. Danach zog er Belar hoch und stützte ihn ab. Er schleifte den Captain bis zur Luftschleuse und öffnete diese. Vorsichtig zog er den Captain in das innere der Yacht und legte ihn auf ein Sofa. Er schnallte den Captain fest und nahm danach im Pilotensessel platz. Er aktivierte die Triebwerke und löste die Verankerungen. Die Yacht trennte sich von der Untertassensektion und ging in den Schwebeflug über. Harris zündete die Manöverdüsen und das Impulstriebwerk. Langsam entfernte sich das elegante Shuttle von der schwer angeschlagenen Tigershark. « Zwanzig Sekunden bis zum Warpkernbruch ! » Meldete die teilnahmslose Prozessorstimme des Computers des Shuttles. Harris erhöhte das Impulstriebwerk auf maximalen output. Die Yacht nahm Fahrt auf und entfernte sich immer weiter von ihrem Mutterschiff. Harris programmierte einen Kurs zur ebenfalls schwer beschädigten Nimitz. Er hoffte inständig, daß der Leitstrahl des Schiffes der Excelsiorklasse und die Hangartore noch funktionsfähig waren. Ansonsten würde es eine harte Landung werden.

                          Belar öffnete blinzelnd die Augen. Neben seiner Liege war ein kleines Bullauge. Immer noch sehr geschwächt, bewegte er seinen Kopf um hinaussehen zu können. Langsam kam die Tigershark in sein Blickfeld. Er spürte geradezu ihr leiden. Er hoffte für seine alte Dame, daß es schnell gehen würde. In diesem Moment ging die Tigershark in einem hellen Lichtblitz in ihre Bestandteile auf. Die Explosion war gewaltig. Sie sah aus, wie die Geburt eines neuen Sterns. Belar lief eine Träne über die Wange. « Leb wohl altes Mädchen. » Flüsterte er und schloss die Augen. Er fiel wieder in die warme Umarmung der Ohnmacht.

                          In der Zwischenzeit hatte Harris die Yacht hinter die Nimitz gebracht und ging in Wartestellung. Er öffnete einen Kanal zur Brücke des Schiffes. « Columbus I an Nimitz ! »

                          USS. Nimitz
                          Brücke

                          Zusammengesunken saß Sovrane in seinem Kommandosessel und nahm seine Umgebung kaum noch war. Um ihn herum waren die Reparaturen in vollem gange. Auch das nahm er kaum noch war. Eigentlich wurde er mir Niederlagen recht gut fertig. Allerdings war der heutige Tag etwas zu viel für ihn. Die Nimitz hatte Schlagseite, nur noch die Lebenserhaltung und einige andere Subsysteme funktionierten noch, Admiral Hanson war Tot, Belar auch und zu allem überfluss war die Schlacht verloren und die Erde so gut wie wehrlos. Der Schiffsarzt hatte ihm geraten, die Brücke zu verlassen, was er in einem Wutanfall aus dem seine Frustration zum Ausdruck kam dankend ablehnte. Mit einer schnippischen Bemerkung verließ der Arzt beleidigt die Brücke, um sich um die vielen Verletzten zu kümmern. Hinter Sovrane piepte die unbesetzte TAC. Er stand langsam aus seinem Sessel auf und näherte sich der TAC. Als er die Anzeigen betrachtete, stellte er fest, daß der Ruf von einem Shuttle in der nähe der Nimitz kam. Er öffnete den Kanal. « Columbus I an Nimitz ! »
                          Sovrane wurde schlagartig hellhörig. « Hier Nimitz. Captain Sovrane, sprechen sie bitte ! » Hoffnung keimte in Sovrane auf. « Hier spricht Ensign Edward Harris. Ich bin, oder vielmehr ich war der Steuermann der Tigershark. Ich befinde mich in der Captains Yacht und erbitte Landeerlaubnis. Ich habe an Bord einen medizinischen Notfall. Er hat viel Blut verloren und ist ohne bewusstsein. Ich musste seine rechte Hand mit einem Phaser abtrennen um ihn von einem Stahlträger zu befreien. » Sovrane wurde immer aufmerksamer. Seine Hoffnung wurde immer stärker. « Wer ist der verletzte ? » « Der Captain der Tigershark Sir. » Sovrane ballte unmerklich die Faust und freute sich. Wenigstens etwas, das an diesem Tag gut verlief. Belar hatte sein Schiff geopfert, um die Nimitz und die Kadetten zu retten. Es wäre ungerecht gewesen, wenn er dabei auch noch hätte sein Leben opfern müssen. Er betätigte ein weiteres mal die Sprechtaste. « Landeerlaubnis erteilt. Landen sie auf Shuttlerampe Zwei. Ich schicke ein Medteam. Richten sie die Yacht auf Leitstrahl 314 ein. » « Verstanden. Harris Ende ! » Bestätigte der Fähnrich. Sovrane öffnete eine Verbindung zur Krankenstation. « Sovrane an Krankenstation. »
                          Der stellvertretende Chefarzt der Nimitz meldete sich. « Was kann ich für sie tun Captain ? » Sovrane fragte gar nicht erst, wo sich der Chefarzt aufhielt. Er war sich sicher, daß der Chefarzt auf dem Schiff unterwegs war, um den Verwundeten zu helfen. « Schicken sie ein Medteam zur Shuttlerampe Zwei. Es handelt sich um einen schwerverletzten. Er ist ohne bewusstsein und hat eine Hand verloren. Beeilen sie sich. » Sovrane beendete die Verbindung, übergab einem Lieutenant das Kommando und betrat den Turbolift. Er gab als Ziel die Shuttlerampe an.

                          Als das Shuttle aufsetzte, wartete hinter den Luftschleusen bereits ein fünf Mann starkes Medteam darauf, daß ein Druckausgleich durchgeführt wurde, damit sie die Shuttlebay betreten konnten. Als dies geschehen war, stürzten die Ärzte und Sanitäter los, um keine Zeit zu verlieren. Als sie ankamen stand Ensign Harris bereits auf der Schwelle der Luftschleuse mit dem Captain unter dem Arm. Die Mediziner halfen ihm dabei, Belar auf die Antigravliege zu legen. Sie schlossen ihn an ein Lebenserhaltungssystem an und versorgten ihn mit Sauerstoff und synthetischem Blut. Das Team war gerade dabei, den Captain auf der Liege festzuschnallen als sein Herzschlag aussetzte. « Nulllinie, bereithalten für Reanimation. » Befahl der Stellvertreter des Chefarztes. Er bekam die Corticalstimulatoren gereicht und brachte sie an den Schläfen des Captains an. « Stellen sie den Impuls auf eine mittlere Stufe. » Befahl er einer Medtechnikerin. Einer anderen befahl er, drei Einheiten Cordrazin vorzubereiten. Als die Stimulatoren aufgeladen waren, betätigte der Arzt den Auslöser und jagte elektrische Energie durch Belars Körper. Danach luden die Stimulatoren wieder auf. In der Zwischenzeit drückte eine Technikerin ein Hypospray an Belars Hals und injizierte das Cordrazin. Eine weitere Entladung folgte und Belars Körper bäumte sich auf. Der Arzt checkte den Biomonitor und stellte fest, daß der Herzschlag wieder eingesetzt hatte. « Er ist wieder da. Bringen sie ihn schnell auf die Krankenstation. » Befahl er. Das Team setzte sich mit Belar in Bewegung und verschwand durch die Haupttür von der Shuttelrampe. Durch eine Nebentür stürzte Sovrane herbei. Er fand nur noch Ensign Harris und den Arzt vor. Der Arzt versorgte gerade einen kleinen Schnitt auf Harris Stirn mit einem Hautregenerator. « Wo ist er ? » Fragte Sovrane. Der Arzt im Range eines Lieuteant Commanders schaute kurz zu ihm auf. « Auf der Hauptkrankenstation. Wir werden ihn in kürze operieren. Er hat viel Blut verloren. « Wird er durchkommen ? » Fragte Sovrane besorgt. « Ich bin mir nicht sicher, bedaure Captain. » Antwortete der Arzt. « Wenn sie mit der Operation fertig sind, benachrichtigen sie mich. Ich bin auf der Brücke. » Befahl er, drehte sich um und betrat wieder den Turbolift.

                          Drei Stunden später erhielt Sovrane aus dem Maschinenraum die Meldung, daß das Impulstriebwerk wieder funktionsfähig war. Sovrane befahl sofort, Kurs auf die nächste Raumstation zu setzen. Der Steuermann bestätigte und führte die Befehle des Captains aus. Sovrane verließ seinen Sessel, übergab abermals das Kommando und verließ die Brücke. Sein Ziel war die Krankenstation.
                          Dort angekommen operierten die Ärzte noch immer. In der Zwischenzeit, hatte der Chefarzt die Leitung der Operation übernommen. Hinter einer Glasscheibe stand Harris und beobachtete die Operation, was Sovrane sehr beeindruckend fand, der Fähnrich wich seinem Kommandanten nicht von der Seite, bis er wusste, daß er außer Gefahr war. Sovrane näherte sich ihm von hinten und legte ihm die Hand auf die Schulter. Harris drehte sich zu ihm um und schaute ihn sorgenvoll an. « Er ist stark. Er wird es schaffen Junge. » Sovrane drückte leicht zu um dem Fähnrich Mut zu machen. Dieser lächelte ihn hoffnungsvoll an. « Was sie heute getan haben wird ihnen der Captain niemals vergessen Ensign. Und ich werde nie vergessen, was er für mich, mein Schiff und meine Besatzung getan hat. »

                          Eine Stunde danach, war die Operation erfolgreich beendet. Man hatte die rechte Hand des Captains durch eine positronische Prothese ersetzt, die auf der Technologie von Lieutenant Commander Data basierte. Mittlerweile saß Sovrane neben seinem Bett und wartete darauf, daß er aus der Narkose aufwachte. Schließlich öffnete Belar langsam die Augen. Verwirrt schaute er sich um. Er versuchte die Orientierung zurück zu erlangen. Sovrane versuchte ihm dabei zu helfen. « Du bist an Bord der Nimitz. Auf der Krankenstation. » Belar suchte den Ausgangspunkt der ihm bekannten Stimme. Als er ihn endlich gefunden hatte und in Sovranes Gesicht blickte, versuchte er zu lächeln. Dies scheiterte. « Kann ich etwas für dich tun ? Alter Freund. » Jetzt gelang das Lächeln. « Saurianischen Brandy bitte. » Sovrane begann zu lachen. « Danke für das, was du für mich getan hast. Ich schulde dir etwas. » « Ja das tust du. » Sagte Belar leise und lächelte erneut. Er schien langsam seine Kräfte und seinen Humor zurückzuerlangen.
                          « Die Tigershark ? » Fragte Belar. Anscheinend konnte er sich nicht mehr daran erinnern, daß er ihre Zerstörung von seinem Fensterplatz aus gesehen hatte. Sovrane schüttelte betroffen den Kopf. « Ein Warpkernbruch hat das Schiff zerstört. » Nun erinnerte sich Belar wieder. Er schloss die Augen. « Wie ist die Lage ? » Fragte Belar. « 49 Schiffe außer der Nimitz wurden zerstört, 11.000 Tote. Wir haben Shuttles und Fluchtkapseln aufgelesen. Insgesamt haben wir 500 Leute gerettet. Dich wird freuen zu hören, daß Benjamin Sisko unter ihnen ist. Allerdings hat er seine Frau verloren. Die Borg haben uns, nachdem wir kampfunfähig waren, ignoriert und sind zur Erde weitergeflogen. Schließlich gelang es der Besatzung der Enterprise, Captain Picard zu retten, bevor die Borg die Erde angreifen konnten. Er half sogar dabei, den Borg einen Schlafbefehl zu implantieren, der dann schließlich die Selbstzerstörung des Borgschiffes ausgelöst hat. In einer Stunde erreichen wir Raumbasis 684. Letztendlich haben wir doch gewonnen. » Belar lächelte, hob die rechte Hand und betrachtete das Metallgerüst und die leuchtenden Dioden, die für den Rest seines Lebens seine Begleiter sein würden. « Wir haben gewonnen. Aber zu welchem Preis ? » Sovrane nickte. « Ja, zu welchem Preis ? » Sovrane sah Belar voller Dankbarkeit an und Belar war nur froh, noch am Leben zu sein. Er würde wohl für den Rest seines Lebens Alpträume haben. Er würde nie diesen Tag vergessen. Den Tag an dem er viele Freunde, sein Schiff und seine Hand verloren hatte. Ventress war eine enge Freundin, die er schon auf der Akademie kannte. Sie hinterließ einen Mann und eine kleine Tochter von vier Jahren. Beide lebten auf der Erde und würden noch in dieser Stunde erfahren, daß ihre Frau und Mutter nie zurückkehren würde. Belar hoffte inständig, daß es ihnen helfen würde, wenn sie wussten daß ihr Tot nicht sinnlos war. Er nahm sich vor, einen Brief an die Familie zu schreiben um sein bedauern auszudrücken. Eigentlich musste er 145 Briefe schreiben. Soviele Besatzungsmitglieder starben heute auf der Tigershark. Nur 75 konnten lebend das Schiff verlassen. Viele würden diesen Tag nie vergessen können. Sovrane stand auf, nickte Belar noch einmal zu und verließ die Krankenstation. Belar schlief wieder ein und hatte kurz darauf einen Alptraum. Den ersten von vielen und die Borg spielten die Hauptrolle.

                          Raumstation « Unity One » - Tendara Sektor – nahe der cardassianischen Grenze
                          12 :00 Uhr
                          Büro von Fleetadmiral Joran J. Belar

                          « .....Zwei Monate nach der Schlacht, als meine Reha abgeschlossen war, wurde mir und Harris die Christopher Pike Tapferkeitsmedallie vom Präsidenten verliehen. Harris wurde zum Lieutenant J.G befördert und ich zum Commodore. Damals gab es nämlich noch keine Fleetcaptains. Man übertrug mir die Leitung von Raumdock II im Erdorbit. Fünf Jahre danach war ich bereits Admiral mit drei Sternen und übernham das Kommando über die Escort und wurde Verbandsleiter über die Defiantklasse. Die Schlacht von Wolf 359 wirkte sich durchaus positiv für meine Karriere aus. » Belar hob die Tasse hoch und führte sie zum Mund. Angeekelt schluckte er die kalte Flüssigkeit herunter und stellte die Tasse wieder auf der Tischplatte ab. Er verzog das Gesicht. Renee schaute ihn mitleidig an. « Das alles wusste ich nicht. Sir. » Belar lächelte, streichte über seine rechte Hand und den schwarzen Lederhandschuh. « Nicht einmal mein Frau kennt die ganze Geschichte. Ich will niemanden mit meinen Problemen belasten. » Renee stand auf. « Danke, daß sie mir die Geschichte erzählt haben. Ich weiß ihr vertrauen zu schätzen. » Belar lächelte. « Sie sind meine rechte Hand Renee. Wem sollte ich sonst vertrauen, wenn nicht ihnen ? » Renee verneigte sich kurz. « Um 18 :00 Uhr müssen sie eine Rede halten. Ich schlage vor, daß sie sich bis dahin etwas ausruhen. Die Geschichte hat sie sicher etwas aufgewühlt. » Schlug sie vor. Belar nickte. « Sie können wegtreten. » Renee lächelte, drehte sich um und verließ das Büro.
                          Belar hingegen drehte sich in seinem Sessel um und starrte weiter aus dem Panoramafenster. Er blieb bis um 18:00 Uhr so sitzen. Er war nicht mehr fähig etwas zu arbeiten. Immer wenn er sich erinnerte, schmerzte seine künstliche Hand. Er hatte zu lange geschwiegen. Alles kam jetzt wieder hoch. Er grub sein Gesicht in die Hände und weinte zum ersten mal seit 20 Jahren. Auf einmal kamen alle Gefühle die sich in ihm aufgestaut hatten hoch und entluden sich in einem Fluss aus Tränen. Wenn der Klingone ihn jetzt so sehen würde, würde er nicht zögern, ihn zu töten. Das war ihm egal. Er weinte weiter und es half.

                          Sechs Stunden später stand Belar auf dem oberen Promenadendeck des romulanischen Sektors und hielt eine leidenschaftliche Rede, die das Publikum begeistert honorierte. Erst jetzt realisierte Belar, daß die Opfer von Wolf 359 nicht vergeblich waren. Hätte die Föderation damals verloren, würden sie alle diesen Moment der Einigkeit nicht erleben können. Klingonen, Romulaner, die Föderation, Ferengi, ein paar Cardassianer und einige andere Spezies feierten an diesem Abend die inbetriebnahme des Unity Projekts. Es war definitiv wert, dafür zu kämpfen. Dachte Belar und stieß mit Renee auf die Zukunft an.

                          In einem kleinen Quartier auf der Station saß ein Cardassianer an einem Tisch und arbeitete an einem Stück Technik. Der Zweck des Gerätes war die Zerstörung. Das Ziel des Cardassianers war Angst, Terror und Tod zu verbreiten. Er hatte eine andere Vorstellung von einer Zukunft.

                          ENDE
                          To be continued

                          Kommentar


                            #28
                            Star Trek - Unity One "I.K.C. Morak antwortet nicht"

                            Hallo Leute!

                            Ich freue mich, euch endlich die neue Geschichte aus meiner Feder präsentieren zu können. Viel Spaß beim Lesen und scheut euch nicht, mir eure Meinungen kund zu tun.

                            Gruß

                            J.J.

                            Hier die Forumsversion:

                            STAR TREK – „Unity One“
                            Story by: Thorsten Pick aka Fleetadmiral Joran J. Belar


                            ~I.K.C. Morak meldet sich nicht~

                            USS. Escort – NCC 74200 / Schiff der Defiantklasse
                            Mission : Patrollie des cardassianischen Raums
                            Sternzeit : 60381.8011
                            Location : Brücke

                            Zwei Tage nach Belars bewegender Rede, brach die Escort, unter dem Kommando von Fleetcaptain Renee O’Connor in den cardassianischen Raum auf, um im von der Föderation besetzten Teil des Raums nach dem rechten zu sehen. Noch befand sich das Schiff im Dock von Unity One und wartete auf die Starterlaubnis der Dockkontrolle. Renee freute sich schon darauf, nach zwei Wochen im Dock wieder auf große Fahrt zu gehen. Allerdings hoffte sie, dass es ein ruhiger Flug werden würde. Sie beendete ihren Rundgang über die Brücke und setzte sich in den Kommandosessel in der Mitte der Brücke. Vor ihr saß Lieutenant Commander Edward T. Harris, der Steuermann des Schiffes. Hinter ihr stand der andorianische Sicherheitsoffizier Lieutenant Commander Shran an seiner taktischen Konsole. Das Brückendesign der Defiantklasse hatte sich dahingehend geändert, dass sich die TAC wieder hinter dem Kommandostand befand. Zu O’Connors rechter war die Operationskonsole installiert und wurde von Ensign Satoshi Asakura bedient. So jung Asakura auch war, er war ein Meister seines Fachs. Er war an der Akademie Jahrgangs bester und hatte bereits in dem einen Jahr an Bord der Escort viele Erfolge erzielt. O’Connors Empfehlungsschreiben für Asakuras Beförderung zum Lieutenant Junior Grade, lag bereits auf Admiral Belars Schreibtisch und wartete auf die Unterzeichnung. Zu ihrer linken, an der technischen Station, nahm gerade der Bajoraner Lieutenant Ten’Ai platz und aktivierte die Startsequenzen des Impuls- und Warptriebwerks.

                            O’Connor öffnete einen Kanal zur Dockkontrolle. « Escort an Dockkontrolle. Startvorbereitungen abgeschlossen. Wir bitten um Starterlaubnis. » Es dauerte einen Moment bis man aus den Lautsprechern G’Kors Stimme vernehmen konnte. « Escort. Hier Unity One Dockkontrolle. Starterlaubnis erteilt. » Nach einer längeren Pause schickte der Klingone noch einen « Guten Flug ! » hinterher. O’Connor schüttelte leicht den Kopf und lächelte. « Danke. Escort Ende ! » Sie beendete die Verbindung und wandte sich danach an Harris. « Ed, lösen sie die Verankerungen, Manövrierdüsen Achtern auf ein viertel Impuls. Bringen sie uns raus ! » Befahl sie. Harris bestätigte die Befehle und machte sich daran, die Order auszuführen.

                            Die Verankerungen und Kabel lösten sich von der Escort. Die Gangway wurde eingefahren. Als der Vorgang abgeschlossen war, bewegte sich das kleine Schiff der Defiantklasse langsam rückwärts auf die großen Raumschotten zu. 200 Meter vor den Raumschotten, sorgte eine automatische Vorrichtung dafür, dass die beiden hälften der großen Schleusentore sich voneinander trennten. Langsam schob sich die Escort hinaus. Als ein gewisser Sicherheitsabstand zwischen dem Schiff und der Station entstanden war, drehte Harris den Rumpf von der Station weg und wandte den Bug des Schiffes dem Weltraum zu. « Erhöhen sie die Geschwindigkeit auf vollen Impuls ! » Befahl Renee. « Aye Captain ! » Bestätigte Harris. Der Steuermann schob die Regler nach oben und die Escort erhöhte die Geschwindigkeit um das Tendarasystem zu verlassen. Nach fünf Minuten hatte die Escort das Tendarasystem verlassen. « Mr. Harris. Setzen sie einen Kurs ins Cardassiasystem ! Warp 5 ! » Harris bestätigte abermals, gab die Koordinaten ein und betätigte den Auslöser für den Warpantrieb.
                            Das Schiff durchbrach die Lichtmauer und verschwand in einem gleißenden Blitz.

                            Raumstation Unity One
                            OPS – Admiral Belars Büro

                            Admiral Joran Belar saß hinter seinem imposanten gläsernen Schreibtisch, trank eine Tasse heißen Raktachino und studierte auf seinem Monitor die Berichte der Flotte. Die Station hatte erst seit einer Woche offiziell ihren Dienst aufgenommen. Dennoch hatte sich die Lage in den Systemen die einst zur Cardassianischen Union gehörten schon etwas entspannt. Die cardassianischen Splittergruppen und verbliebene, dem Dominion treu ergebene Reste des Militärs verhielten sich zur Zeit recht ruhig. Eine Tatsache, die Belar beunruhigte, da er nicht glaubte, dass sich das cardassianische Imperium so schnell stabilisieren würde.
                            Als nächstes rief er die aktuelle Lage auf der cardassianischen Heimatwelt ab. Auch hier musste er feststellen, dass die Lage außergewöhnlich ruhig war. Selbst in den romulanischen und klingonischen Besatzungszonen war es um den Widerstand verhältnismäßig still geworden. Auch das, so war sich Belar sicher, würde nicht lange anhalten. Auf ihn wirkte das alles, wie die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Er nahm noch einen Schluck von seinem Kaffee, deaktivierte das Interface und stand auf. Er verließ sein Büro und trat auf die OPS hinaus. Alle OPS-Offiziere saßen an ihren Stationen und führten Standartoperationen durch. Nichts, was Belars Aufmerksamkeit erforderte. Er machte dennoch einen Rundgang über die OPS und überprüfte diverse Anzeigen. Noch während er das tat, betraten zwei Klingonen die Kommandozentrale. Belar bemerkte erst ihre Anwesenheit, als G’Kor Haltung annahm und sich mit der rechten Faust auf die Brust schlug und sich vor den beiden Kriegern leicht verneigte. Belar drehte sich zu ihnen um und ging ihnen entgegen. Er blieb vor ihnen stehen und verneigte sich ebenfalls vor ihnen, um ihnen den ihnen gebührenden Respekt zu erweisen. « Botschafter Kor’Nath, General Kim’Tar es ist mir eine Ehre, sie auf der OPS begrüßen zu können, was kann ich für sie tun ? » « Wir haben ein Problem und benötigen ihre Hilfe Admiral. » Antwortete der Botschafter kurz angebunden. Belar verneigte sich abermals leicht und deutete auf sein Büro. « Bitte begleiten sie mich in mein Büro. Dort können wir besser über alles reden. Ich werde dann sehen, was ich für sie tun kann. » Die drei verließen die OPS und betraten Belars Büro. Belar nahm hinter seinem Schreibtisch platz und verschränkte die Arme vor der Brust. Er bedeutete den beiden Klingonen platz zu nehmen. « Danke Admiral, wir bleiben lieber stehen. » Lehnte der General das Angebot ab. « Also meine Herren, wo liegt das Problem ? » Der Botschafter blickte den General an. Dieser verstand den Wink und begann zu berichten. « Wir haben vor zwei Tagen den Kontakt zu einem schweren Kreuzer der Vor’Cha-Klasse verloren. Sie antworteten nicht mehr auf unsere Rufe. Daraufhin schickten wir zwei Bird of Prey zu ihrer letzten bekannten Position, aber auch sie melden sich nicht mehr. Der Kreuzer muss auf irgendetwas gestoßen sein. Wir möchten sie bitten, ein Schiff ihrer Flotte auf die letzten bekannten Koordinaten der Morak zu schicken, um nach ihr und den beiden Bird of Prey zu suchen. » Belar dachte einen Moment über die bitte des Generals und des Botschafters nach. « Warum schicken sie nicht weitere Schiffe auf die letzten bekannten Koordinaten ? » Der Botschafter blickte ein weiteres mal viel sagend zum General, der auch dieses Mal den Wink verstand. « Admiral, die klingonische Flotte ist im Moment noch zu schwach, um sich den Verlust auch nur eines Schiffes leisten zu können. Wir können den Frieden in unserer Besatzungszone auch so schon nur schwer aufrechterhalten. Unsere Heimatverteidigung ist ebenfalls schwer ausgedünnt. Es wird noch ein bis zwei Jahre dauern, bis wir wieder volle Stärke erreicht haben. Jedes Schiff, das wir verlieren zwingt uns dazu, noch mehr klingonische und jetzt auch cardassianische Systeme schutzlos zu lassen. » Belar nickte verständnisvoll. « Ich weiß was sie meinen, der Sternenflotte geht es ähnlich. Allerdings haben wir eigens für die besetzten Gebiete der Cardassianer und der Breen neue Flotten eingerichtet. In einem Jahr hat auch die reguläre Sternenflotte wieder volle Stärke. Warum ziehen sie sich nicht aus ihrem Teil von Cardassia zurück, um ihre Systeme zu schützen. Die Gefahr durch die Gorn und die Tholians würde diesen Rückzug rechtfertigen. Die Sternenflotte oder sogar die Romulaner wären sicher bereit, die Verwaltung dieser Besatzungszone stellvertretend für das Klingonische Reich zu übernehmen. » Schlug Belar vor. Der Botschafter wirkte empört über Belars Vorschlag. Um ehrlich zu sein, hatte Belar mit dieser Reaktion gerechnet. Die Klingonen würden sich nie aus dem cardassianischen Raum zurückziehen. Es sei denn es würde ihnen nichts anderes übrig bleiben. Belar bereute bereits diesen mutigen aber dummen Vorschlag. « Admiral, ihr Vorschlag ist sicher gut gemeint, allerdings werden wir uns niemals zurückziehen, solange noch ein Klingone atmet. » Antwortete der Botschafter und wandte sich zum gehen. « Warten sie bitte! » Rief Belar den beiden Klingonen hinterher. Diese drehten sich wieder um und die Bürotür schloss sich hinter ihnen. « Im Interesse unserer Allianz, werde ich sehen was ich tun kann um ihre Schiffe zu finden. » Versprach der Admiral. Der Botschafter und der General verneigten sich zum dank und verließen nun endgültig das Büro.

                            Belar lehnte sich in seinem Sessel zurück und nippte an seinem Raktachino der inzwischen nur noch lauwarm war. Er verzog das Gesicht und schluckte die Brühe angewidert hinunter. Raktachino konnte man nur heiß genießen. Er tippte auf seinen Communicator und verlangte G’Kor, der seinen Dienst auf der OPS versah. Dieser meldete sich ohne zu zögern. Seine tiefe rauchige Stimme und der barsche Tonfall ließen Belar immer wieder schaudern. G’Kor war die Art von Klingone, die man nicht zum Feind haben wollte. « Commander, welches der Schiffe der fünften Taskforce befindet sich in der nähe des Vega Asteroidengürtels ? » Eine kleine Pause entstand, da G’Kor die benötigten Daten erst abrufen musste. Als er antwortete zuckte Belar wieder zusammen. Er musste sich diese Reaktion unbedingt abgewöhnen. « Die USS. Escort ist das nächste Schiff. Es befindet sich nur einen Sektor entfernt und kann in einer Stunde auf Position sein. » Belar lächelte. Wenn jemand das Geheimnis der Morak lüften konnte, dann waren es Renee und die Escort. Er bedauerte nur, dass er nicht selbst das Kommando führen konnte. Es versprach eine interessante Mission zu werden. « Danke Commander. Ermitteln sie die letzten Koordinaten der I.K.C. Morak und verbinden sie mich mit Captain O’Connor auf der Escort. Übertragen sie die Koordinaten direkt auf mein Terminal in meinem Büro ! » Befahl Belar. G’Kor bestätigte und beendete die Verbindung.

                            USS. Escort – NCC 74200 / Schiff der Defiantklasse
                            Mission : Patrollie des cardassianischen Raums
                            Sternzeit : 60381.8011
                            Location : Brücke

                            Einem silbernen Pfeil gleich glitt die Escort durch den Subraum. Vor fünf Minuten hatte das Schiff den Tendara Sektor verlassen und näherte sich nun dem Relek Nebel. Der Sternenflottengeheimdienst vermutete in diesem Nebel eine geheime Basis, die einst dem Obsidianischen Orden gehörte und nun von den dominiontreuen Truppen des ehemaligen cardassianischen Militärs genutzt wurde. Der Auftrag der Escort war es, diese Vermutung zu bestätigen, allerdings ohne offensive Maßnahmen zu ergreifen. Es handelte sich um eine reine Aufklärungsmission. Renee war froh, daß die Escort über eine klingonische Tarnvorrichtung verfügte. Es handelte sich um ein großzügiges Geschenk von Kanzler Martok. « Sir wenn eine cardassianische Raumstation in diesem Nebel existiert, kommen wir in vier Minuten in die Reichweite ihrer Sensoren. » Meldete Ensign Asakura. Renee bedankte sich und drehte ihren Sessel zum Sicherheitschef der Escort um. « Geben sie gelben Alarm und aktivieren sie die Tarnvorrichtung. » Shran nickte. « Aye Captain. » Er betätigte einige Kontrollen an seiner Station und das Schiff ging in den Tarnmodus über, was sich auf der Brücke durch gedämpftes Licht bemerkbar machte. « Tarnvorrichtung und Schilde sind aktiviert Sir. » Meldete Shran. Als nächstes aktivierten sich auf der Brücke die gelben Leuchten um den Alarmstatus anzuzeigen. « Meldung von allen Stationen und Decks, Alarmstufe Gelb wird ausgeführt. » Meldete der Andorianer. Renee nickte zufrieden und wandte sich nun wieder Harris zu. « Commander, bringen sie uns in den Nebel ! » Harris bestätigte und korrigierte den Kurs. Das Schiff fiel aus dem Warp und benutzte nun die Impulstriebwerke um sich dem grünen Nebel der zu einem großen Teil aus Ventronenstrahlung und Eisenferitstaub bestand zu nähern. Das Farben- und Lichtspiel war atemberaubend schön. Renee wusste, dass sie sich glücklich schätzen konnte so etwas sehen zu dürfen. Beinahe wäre ihre Sternenflottenkarriere schon in den Anfängen gescheitert. Ihre Noten auf der Akademie waren im letzten Jahr so schlecht gewesen, dass die Möglichkeit bestanden hatte, dass sie die Akademie nicht erfolgreich abschließen konnte. Sie hatte sich kurz vor ihrem Abschluss von ihrem damaligen Lebensgefährten getrennt, den sie einst über alles geliebt hatte. Diese Trennung so kurz vor dem Abschluss riss sie wiedererwarten in ein tiefes emotionales Loch und ihre Zensuren sanken in den Keller. Es war einzig und allein nur Professor Omura zu verdanken, der sie quasi dazu zwang, einen Counselor aufzusuchen, dass sie heute auf diesem Stuhl sitzen konnte. Eine schwarze Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht, die sie gedankenverloren hinter ihr rechtes Ohr strich. Fleetcaptain Renee O’Connor war alles andere als eine typische Sternenflottenoffizierin. Sie war Anfang dreißig und klein gebaut. Dennoch hatte sie eine sehr sportliche und durchtrainierte Figur. Sie war höchstens 1,70m groß. Ihre langen schwarzen Haare reichten bis hinunter zum Hintern. Meistens trug sie ihr Haar offen. Nur zu besonderen Gelegenheiten vereinte sie ihre Haare zu einem langen Zopf. Die Vorschriften der Sternenflotte was die Haartracht ihrer Offiziere anbelangte hatte sich auch etwas gelockert. Sogar der Admiral trug sein Haar lang. Ihre Augen waren Smaragdgrün und besaßen eine tiefe wie das Smaragdmeer auf Betazed. Man konnte durchaus sagen, dass sie eine wahre Schönheit war. Nur leider würde sie niemals den Mann den sie eigentlich liebte bekommen. Mit einem tiefen seufzen zwang sie sich wieder in die Realität zurück und widmete wieder ihre volle Aufmerksamkeit dem Hauptschirm und ihrer gegenwärtigen Mission.

                            « Wir erhalten ein Subraumnachricht von Unity One Sir. Der Admiral möchte sie sprechen. » Meldete Asakura. Renee konnte sich nicht vorstellen, was der Admiral von ihnen wollte. Allerdings war sie gespannt, was er zu sagen hatte. « Auf den Schirm ! » Befahl sie. Asakura öffnete den Kanal und das Gesicht des Admirals erschien auf dem Hauptschirm. « Hallo Captain. Es tut mir leid sie stören zu müssen, aber es gibt einige Änderungen in ihren Missionsparametern. » Begann der Admiral. « Kein Problem Sir, wir sind noch nicht in den Nebel eingetreten. Was können wir für sie tun ? » « Unsere klingonischen Verbündeten haben uns gebeten, nach einem vermissten Vor’Cha und zwei Bird of Prey zu suchen, die sich zum letzten Mal aus dem Vega Asteroidengürtel gemeldet haben und bereits seit zwei Tagen überfällig sind. Sie sollen dort hinfliegen und herausfinden, was dort los ist. Ich muss sie darauf hinweisen, dass es sich um die klingonische Besatzungszone handelt. Also seien sie vorsichtig. » Antwortete Belar. « Was wird aus unserer gegenwärtigen Mission ? » Fragte Renee. « Nun, ich werde die USS. Scoparius unter Captain Guevara dorthin beordern. Er ist mit seinem Schiff nur zwei Sektoren von hier entfernt und führt Jägermanöver durch. Er müsste recht schnell ihren Platz einnehmen können » O’Connor schüttelte den Kopf. « Aber Sir, die Scoparius ist doch ein Schiff der Wallaceklasse. Das ist zur Zeit die größte Schiffsklasse in der Sternenflotte. Ein Trägerschiff von solcher Größe wird den Cardassianern nicht verborgen bleiben, wenn es in das System eintritt. Außerdem verfügt das Schiff über keine Tarnvorrichtung. Das Risiko, dass die Cardassianer ihre Sachen packen und einfach verschwinden ist zu hoch. Wir wollen sie ja auf frischer Tat erwischen. » Belar nickte. « Normalerweise würde ich ihnen zustimmen Renee. Aber die Scoparius selbst wird nicht in den Nebel einfliegen sondern eine Staffel Jagdmaschinen ausschleusen, die über eine Tarnvorrichtung verfügt und in den Nebel fliegen wird. Außerdem, macht die Scoparius ihren Mangel an einer Tarnvorrichtung durch ihre Feuerkraft wieder Wett. Sollte es zu einem Gefecht kommen, ist sie durchaus in der Lage sich zu wehren. » Entgegnete Joran. Renee schien noch immer nicht von dem Vorhaben des Admirals überzeugt zu sein und versuchte es weiter. « Wir haben nur zwei Schiffe der Wallaceklasse. Wir können uns einen Verlust nicht erlauben Sir. Ich plädiere dafür, dass wir unsere Mission fortsetzen und uns danach um die verlorenen Schiffe der Klingonen kümmern. Oder schicken sie ein anderes Schiff der Defiantklasse in den Vegagürtel. » Diesmal war es an Belar den Kopf zu schütteln. « Bevor ich sie kontaktiert habe, sprach ich mit Fleetadmiral Jack Randall in der Operationsleitung der Sternenflotte. Er hat mir dazu geraten, mein bestes Schiff mit der besten Crew zu schicken. Das würde seiner Meinung nach die guten Beziehungen zum Klingonischen Reich noch weiter verbessern. Es tut mir leid, aber wir müssen leider auch die Politik in dieser Situation berücksichtigen. Stellen sie sich vor, ein kleines Sternenflottenschiff bringt Licht in das verschwinden von drei klingonischen Kreuzern und rettet sie womöglich auch noch. Das schweißt die Allianz noch enger zusammen. Ehrlich gesagt fände ich es besser, wenn es ein romulanisches Schiff gewesen wäre, nach dem wir suchen müssen. Da unsere Beziehungen bei weitem nicht so stabil sind wie zum Klingonischen Reich. » Diesmal nickte Renee. « Verstanden Sir. Wir werden uns sofort zu den von ihnen angegeben Koordinaten begeben und sehen, was wir herausfinden können. Wir können ja nach Abschluss dieser Mission hierher zurückkehren und die Scoparius unterstützen. » Belar nickte. « Einverstanden. Machen sie es so. Viel Glück. Belar Ende ! » Die Verbindung wurde beendet. Das Bild des Admirals wich wieder dem spektakulären Blick auf den Nebel. Renee seufzte abermals. Dieser Job barg doch immer wieder Überraschungen. « Mr. Harris, setzen sie einen Kurs auf den Vega Asteroidengürtel. Maximum Warp. Ich will das schnell hinter mich bringen. » « Aye Sir. » Bestätigte Harris und nahm die nötigen Kursberechnungen vor und stellte den Warpfaktor ein. Dafür dass es sich bei der Defiantklasse um Schiffe einer kleinen Bauart handelte, konnten sie es von der Warpkapazität durchaus mit einem Schiff der Sovereignklasse aufnehmen. « Kurs gesetzt Sir. » Meldete Harris. Renee erhob sich vom Kommandosessel und zog sich den Uniformpulli zurecht. Dann nickte sie. « Energie ! »
                            Von außen unsichtbar, weil das Schiff immer noch getarnt war, sprang die Escort abermals in den Warpraum.

                            IKC Morak – schwerer Kreuzer der Vor’Cha Klasse
                            Mission : Vermessung des Vega Asteroidengürtels
                            Location : Brücke
                            Zeit : 2 Tage zuvor

                            Der klingonische Commander mit dem stolzen Namen Mo’Rek saß in seinem Sessel in der Mitte der Brücke des brandneuen Vor’Cha Angriffskreuzers Morak. Sein Kommando begann mit dem Stapellauf des großen Schiffes. Er war stolz darauf, dass er das Kommando über den ersten Kreuzer der neuen modifizierten Vor’Chaklasse erhalten hatte. Außer ihm hatten noch 50 andere Commander, Captains und Generals den Platz in der Mitte beansprucht. Schließlich und endlich entschied sich das hohe Reichskommando in Abstimmung mit dem Hohen Rat für ihn. Die Ehre die er inzwischen für sein Haus und sich erworben hatte war im ganzen Reich bekannt. Seine Familie war eine der mächtigsten von ganz Kronos. Sein Vater besaß sogar einen Sitz im Rat und wachte mit Argusaugen über die Aktivitäten seines ältesten Sohnes. Endlich hatte er es geschafft. Dieses Kommando würde ihn in die Lage versetzen, in der klingonischen Hierarchie noch weiter aufzusteigen und eines Tages vielleicht General zu werden. Politische Ambitionen hatte er nicht. Er wollte niemals in den Hohen Rat oder sogar Kanzler werden. Sein Feld der Ehre war das Schlachtfeld und dort würde er bis zum Tag seines Todes ehrenhaft kämpfen.

                            Der Kreuzer drang langsam in den Vega Asteroidengürtel ein. Seine erste Mission war wenig ehrenhaft. Sie bestand darin, das Feld zu vermessen und nach wertvollen Mineralien, die nutzvoll für das Reich sein könnten zu suchen. Mo’Rek saß gelangweilt in seinem Sessel und schärfte mit dem Knochen eines Targ sein D’k tagh. Die Reibung erzeugte kleine Funken, die unbeachtet vor seine Füße fielen. Schließlich meldete der Steuermann, dass das Schiff die optimale Position erreicht hätte um mit den Scans zu beginnen. Der Commander beendete seine Arbeit und schob den Dolch zurück in die Scheide. Er blickte auf den Hauptschirm und sah vor sich nur Gestein vorbeischweben. Gelangweilt gab er seinem wissenschaftlichen Offizier den Befehl, mit dem Scanvorgang zu beginnen und ihm jede Entdeckung unverzüglich zu melden. Er zog seinen Dolch abermals und fuhr mit dem schleifen der Klinge fort.

                            T.A.N.S.S. (Tholian Assembly Navy Starship) Crystal Silver
                            Mission : unbekannt
                            Location : Brücke
                            Zeit : zur selben Zeit


                            Auf der anderen Seite eines großen Asteroidenbrockens hielt sich eine kleine getarnte Flotte auf. Ihrem Commander gefiel es gar nicht, dass sich hier ein klingonischer Kreuzer breit machte. Sie durften auf keinen Fall eine Entdeckung riskieren. Ansonsten wäre die gesamte Operation in Gefahr. Er drehte sich zu seinem Kommunikationsoffizier um und befahl ihm die Kanäle für eine verschlüsselte Subraumbotschaft an das tholianische Oberkommando zu öffnen und um Instruktionen zu bitten. Der Offizier nickte und übermittelte die entsprechende Harmonie. Die Tholians verwendeten keine Subraumbotschaft im traditionellen Sinne sondern sendeten Musik, welche von Sendekristallen erzeugt wurde, durch den Subraum. Keinem Geheimdienst oder Sprachexperten ist es bis jetzt gelungen, diese Form der Kommunikation zu entschlüsseln. Wer zufällig ein tholianisches Signal empfing, der hörte nur rythmische Schwingungen. Im Alphaquadranten ging die Legende, dass es sich dabei um eine Art Walgesang handelte. Aber in Wirklichkeit war es eine der am weitesten entwickelten Kommunikationsarten in der Galaxis. Man brauchte für die Übermittlung kaum Energie sondern nur für das erzeugen der Subraumträgerwelle. Das Signal konnte ohne Stabilitätsverlust und Fragmentation eine Entfernung von 20 000 Lichtjahren innerhalb von vier Wochen überbrücken. Da das tholianische Reich nicht allzu weit von ihrer Position entfernt war, ließ die Antwort des Kommandos nicht lange auf sich warten. Der Befehl des Kommandos bestand nur aus einem Wort und war absolut unmissverständlich : « ANGRIFF ! »

                            Ruckartig drehte der Commander seinen Sessel zum taktischen Offizier um und blickte ihm direkt in die kristallinen Facettenaugen. « Im Namen des Regenten ! Aktivieren sie den taktischen Alarm und befehlen sie dem Alpha und Betaflügel, sich in die Standartformation für das erzeugen eines Netzes zu begeben. Die Zetastaffel soll ihre Disruptoren aktivieren und auf weitere Befehle warten. » Der taktische Offizier bestätigte und führte die Befehle aus. « Alle Flügel bestätigen die Befehle und kreisen den Gegner ein. Staffel Zeta bleibt wie befohlen außerhalb des Netzradius. » Meldete der Sicherheitoffizier. Zufrieden nickte der Commander. « Ausgezeichnet ! Das Gremium wird nicht ein weiteres Mal enttäuscht werden. Wir müssen den Aufmarschpunkt um jeden Preis sichern. » Zustimmend nickte der Soldat hinter der TAC. Der Commander drehte sich um und befahl dem Steuermann das Schiff an die Spitze des Zetaflügels zu manövrieren. Er wollte unbedingt den Angriff selbst anführen. Bei diesem Schiff würde es sich um das erste klingonische Schiff handeln, das er in seiner Karriere zerstören würde. Er freute sich bereits darauf. Die Klingonen würden in nicht allzu ferner Zukunft den Tag verfluchen, an dem sie sich mit der Föderation und den Romulanern verbündet hatten. Er würde den Klingonen schon beibringen sich vor den Tholians zu fürchten. Der Steuermann bestätigte und gab die entsprechenden Koordinaten ein. Immer noch getarnt schloss das große Kristallschiff zu den anderen Schiffen des Zetaflügels auf und setzte sich vor die Formation. « Auf meinen Befehl, Tarnung deaktivieren und Schilde hochfahren. Alpha und Beta sollen sich bereithalten für das erstellen eines Netzes. »
                            « Verstanden Sir. » Bestätigte der Kommunikationsoffizier. Zufrieden nickte der Commander und wartete auf den richtigen Zeitpunkt, bis er den Angriffsbefehl geben würde. Er liebte den kurzen Moment vor einem Angriff, indem alles gespannt und bereit ist, loszuschlagen. Er wusste, dass 10 000 Tholianer nur auf einen Befehl von ihm warteten. Er ließ sie noch etwas länger warten und kostete den Moment voll aus. Wenn diese Schlacht erfolgreich verlief würde ihn der Regent sicher zum Admiral befördern. Am Ausgang der Schlacht bestand nicht der geringste Zweifel. Ein Schiff gegen 100 Kristallschiffe hatte nicht die geringste Chance. Es war auch noch nie einem Schiff gelungen, aus einem tholianischen Netz zu entkommen. Jedenfalls offiziell. Tatsächlich entkam vor über 100 Jahren die Enterprise unter James Kirks Kommando aus einem Netz von Loskene der damals noch Commander war. Aber diese Tatsache wurde vor dem Volk und den unteren Rängen des Militärs geheim gehalten. Man wollte die Illusion von Unbesiegbarkeit unbedingt aufrechterhalten.

                            IKC Morak – schwerer Kreuzer der Vor’Cha Klasse
                            Mission : Vermessung des Vega Asteroidengürtels
                            Location : Brücke
                            Zeit : zur selben Zeit

                            Mo’Rek saß in seinem Kommandosessel und widmete seine Aufmerksamkeit noch immer dem schärfen seiner Klinge, als sich sein Wissenschaftsoffizier zu ihm umdrehte und ihn ansprach. Verärgert über die Unterbrechung, steckte er seinen Dolch wieder in die Scheide. „Was gibt es T’Omek? Ich hoffe es ist wichtig.“ T’Omek nickte und begann mit seinem Bericht. „Sir, vor etwa zwei Minuten wurde unser Schiff von multiplen Subraumschwankungen eingekreist. Sie sind meiner Meinung nach nicht natürlichen Ursprungs. Die Phasenvarianz ist zu gleichmäßig.“ Mo’Rek dachte einen Moment über die Aussage seines Wissenschaftsoffiziers nach. „Wofür halten sie das Phänomen?“ „Ich halte es für Tarnvorrichtungen.“ Antwortete der Lieutenant. Mo’Rek wirkte überrascht. „Romulaner? Aber wie ist das möglich? Die Romulaner sind mit dem Reich und der Föderation alliiert.“ Der Wissenschaftler schüttelte mit dem Kopf. „Ich kann mir auch keine andere Möglichkeit vorstellen. Mir war schon immer klar, dass man den Romulanern nicht trauen kann. Früher oder später würden sie uns verraten.“ Mo’Rek spuckte angewidert auf den Boden. „Diese Pa’Tak. Zeigen wir ihnen was es bedeutet, Klingonen zu verraten.“ Die komplette Brückencrew stimmte lautstark zu und stimmte ein klingonisches Schlachtenlied an. „Alarmstatus Eins! Schilde und Waffen aktivieren.“ Es gelang dem Schiff gerade noch seine Defensivmaßnahmen auszuführen als sich im Weltraum rings um den Kreuzer eine kleine Flotte enttarnte. Wider erwarten handelte es sich nicht um Romulaner. Der Wissenschaftsoffizier identifizierte die Schiffe anhand der Sternenflottengeheimdienstdaten als tholianische Netzweber. Die Netzweber begannen bereits ihr Netz zu spinnen. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie ihre Arbeit vollendet hatten. Mo’Rek reagierte sofort. „Sie dürfen nicht fertig werden. Waffenoffizier, erfassen sie die Schiffe und feuern sie mit den Disruptoren ein Loch in das Netz! Steuermann, Ausweichmanöver Muster Kahless! COM, setzen sie einen allgemeinen Notruf nach Unity One ab!“ Alle drei Offiziere bestätigten und machten sich an die Ausführung ihrer Befehle. Nach einem Moment drehte sich der Kommunikationsoffizier zu seinem Commander um und gab einen Bericht ab. „Sir ich komme mit dem Signal nicht durch. Sie überfluten den Subraum mit Leptonenstrahlung und blockieren damit unsere Signale.“ Commander Mo’Rek hieb mit der Faust auf die Armlehne seines Sessels. „Ba’h! Versuchen sie es weiter!“ Befahl er. Der Waffenoffizier hatte nicht minder schlechte Neuigkeiten. „Sir, ich habe alle Frequenzen in den Bändern genutzt, aber die Disruptoren sind nicht durch ihre Schilde gedrungen.“ Der Commander hieb ein weiteres Mal auf die Armlehne. „Feuern sie eine Salve Photonentorpedos auf die Netzweber vor unserem Bug. Das müsste ein Loch schlagen, das groß genug ist, damit wir entkommen können!“ Bellte Mo’Rek seine Befehle. „Verstanden!“ Bestätigte der Waffenoffizier und machte sich daran, die entsprechenden Ziele zu erfassen.“ Ein paar Sekunden später meldete er die Abschussbereitschaft der Torpedos. Mo’Rek ballt die Faust und fletschte die Zähne. „Feuer!“ Der taktische Offizier betätigte den Auslöser für die Torpedokatapulte und sieben Torpedos verließen den Bug des Kreuzers. Nachdem dies geschehen war, suchten sich die Torpedos selbstständig jeweils ein Ziel. Zeitgleich schlugen sie in die Ziele ein. Ein gleißender Blitz erhellte den Hauptschirm und die Brückencrew musste sich die Augen mit den Händen abschirmen. Als der Blitz abebbte blickte Mo’Rek und der Rest seiner Besatzung gespannt auf den Hauptschirm. Die Netzweber waren zerstört worden. Allerdings komplettierte sich das Netz nun selbstständig. „Ziel zerstört.“ Meldete der Bordkanonier, offensichtlich Stolz auf seine Leistung. Verdutzt blickte der Wissenschaftsoffizier auf seine Anzeigen und überprüfte ein zweites Mal die Daten. Schließlich drehte er sich zum Kommandostand um. „Das Netz vervollständigt sich selbstständig, allerdings langsamer. In einer Minute haben sich die Energiefäden geschlossen. Sir.“ Mo’Rek stand auf und stellte sich neben seinen Wissenschaftsoffizier um die Daten auf dem Schirm selbst zu überprüfen. Schließlich fasse er einen Entschluss und drehte sich zur TAC um. „Kanonier, feuern sie was die Torpedorohre und die Disruptoren hergeben auf ein Verbindungsstück!“ Der Kanonier bestätigte und gab die Feuerleitlösung ein. Danach betätigte er ein weiteres Mal den Auslöser. Das Schiff spuckte aus allen Rohren und Emittern destruktive Energie aus. Die ersten Torpedos und Disruptorstrahlen trafen auf das Ziel und verursachten eine gewaltige Explosion. Diese Salve hätte einen romulanischen Warbird sprichwörtlich zerlegt. Allerdings zeigte sie bei den Energiefäden keinerlei Wirkung. Frustriert stürzte Mo’Rek zur TAC und stieß seinen Lieutenant grob zur Seite. Er hämmerte in die Konsole Befehle und Koordinaten und betätigte dann die Feuertaste. Abermals feuerte die Morak alles was sie hatte auf die dünnen Strahlenfäden. Gespannt blickte die Kommandocrew auf den Hauptschirm und harrte der Explosion. Die Explosion die von allen Anwesenden mit Spannung erwartet wurde, blieb allerdings aus. Mo’Rek stürzte zurück zur Wissenschaftsstation und schaute seinem Wissenschaftler über die Schulter, bis dieser seine Analyse abgeschlossen hatte. Als die Analyse abgeschlossen war drehte dieser seinen Sessel leicht in die Richtung des Commanders und schaute ihm direkt in die Augen. „Sir, die Energiefäden haben die von uns freigesetzte Energie restlos absorbiert. Sie scheinen sich auf unsere Frequenzen eingestellt zu haben. Mo’Rek stand kurz vor einem Wutanfall und schwang sich wieder in den Kommandostand. „Waffenoffizier! Feuern sie eine volle Breitseite mit modulierenden Frequenzen auf das Verbindungsstück, das wir eben beschossen haben.“ Der Waffenoffizier, der durch die rüde Behandlung seines Commanders ebenfalls wütend war, machte sich daran die Befehle auszuführen und betätigte den Auslöser. Wieder spuckte das schlanke Schiff destruktive Energie in Richtung des Netzes der Tholianer. Auch diesmal ohne Wirkung. „Anscheinend decken die Fäden das gesamte Frequenzband ab und was noch schlimmer ist, wir versorgen sie auch noch mit Energie aus unseren eigenen Waffen.“ Bemerkte der Wissenschaftsoffizier.
                            In diesem Moment traf eine große Erschütterung das Schiff und die Besatzungsmitglieder der Brücke die standen wurden durch sie auf den Boden geschleudert. Das Licht fiel aus. Mo’Rek war als erster wieder auf dem Posten. „Bericht!“ Brüllte er über die Brücke. „Direkter Treffer an den Backbord und Steuerbord Impulsmaschinen. Wir sind manövrierunfähig.“ Meldete der Steuermann des Schiffes. „Waffensysteme sind ebenfalls ausgefallen. Schilde auf 40% gesunken.“ Berichtete der Waffenoffizier. „Mo’Rek drehte sich in seinem Sessel zur TAC um. „Bringen sie die Waffen wieder Online. Wir werden kämpfend sterben.“ Der Waffenoffizier bestätigte und es gelang ihm einen kleinen Teil der Disruptoren wieder funktionsfähig zu bekommen. „Sekundärdisruptoren 5 und 7 sind wieder online und arbeiten mit 35% Energieleistung.“ Sagte er. Mo’Rek ballte die Faust. „Steuermann drehen sie das Schiff mithilfe der Manövriertriebwerke in Richtung des Feindfeuers! Ich will das Führungsschiff in meinem Visier haben.“ „Cha’ch Commander!“ Kam es von der CON.

                            Das Schiff drehte langsam seinen Bug in Richtung der Crystal Silver und richtete seine verbliebenen Disruptoren auf das Kommandoschiff der Tholianer. Mo’Rek betätigte in der Armlehne seines Sessels eine Taste und das typische klingonische Zielperiskop fuhr aus der Decke der Brücke herab und aktivierte sich selbstständig. Mo’Rek klappte die Regler aus und legte langsam seine Hände drauf. Sein Zeigefinger schwebte über dem Auslöser. Er ließ sich Zeit, dieser Schuss musste sitzen. Er zielte auf den Teil des Führungsschiffes, den er für die Brücke hielt. „He’chu kai’wa chas’kak!“ Sagte er mit einem grimmigen Lächeln auf den Lippen. In der Übersetzung bedeutete dieser Satz: „Heute ist ein guter Tag zum sterben.“ Er hatte sich mit seinem bevorstehenden Tot bereits abgefunden und ergab sich in sein Schicksal. Allerdings nicht, ohne beim Gegner den größtmöglichen Schaden anzurichten. Die Brückenbesatzung bereitete sich nun ebenfalls auf das unvermeidliche vor. Auf der Brücke wurde es still, niemand durfte den Commander nun ablenken. Er war es der nun dafür sorgte, dass sie ehrenvoll ins Sto’vo’Kor eintreten konnten.

                            Schließlich senkte er den Zeigefinger und die verbliebenen zwei Waffenphalanxen feuerten gebündelte grüne Energie in Richtung des tholianischen Kommandoschiffes. Mo’Rek fuhr das Periskop wieder in seine Ausbuchtung ein und beobachtete zusammen mit der Besatzung der Brücke wie sich die beiden gepulsten Strahlen dem Netz näherten. Als die Strahlen schließlich das Netz erreichten, zerstoben sie ohne eine erkennbare Wirkung zu hinterlassen.
                            Mo’Rek sackte in seinem Sessel zusammen. Nun würde Fek’lar ihre Seelen fressen und sie würden ohne Ehre sterben.

                            T.A.N.S.S. (Tholian Assembly Navy Starship) Crystal Silver
                            Mission : Zerstörung der Morak
                            Location : Brücke
                            Zeit : zur selben Zeit

                            Auf dem tholianischen Kommandoschiff beobachtete Commander Liskire mit Belustigung die verzweifelten versuche des klingonischen Vor’Cha Angriffskreuzers aus der Falle zu entkommen. Er hatte allen Schiffen der Flotte die Anweisung erteilt, das Feuer nicht zu erwidern. Er wollte die Klingonen bei ihrem Todeskampf studieren. In gewisser Hinsicht ähnelte das feindliche Schiff einem Tier im Käfig, das auf den Todesstoss wartete. Als er sah, dass die Waffen des Schiffes einen geringen Abfall des Energieniveaus im Netz verursachte, wies er seinen taktischen Offizier an, die Waffen des Schiffes und die Impulstriebwerke zu zerstören. Mit chirurgischer Präzision vollführte der taktische Offizier ein wahres Meisterstück an Zielarbeit. Keine anderen Systeme des Vor’Cha wurden in Mitleidenschaft gezogen.
                            Schließlich schien der feindliche Commander zu dem Schluss zu gelangen, ds er dem Gegner bei seinem Tod in die Augen sehen wollte und wandte den Bug seines Schiffes dem seinen zu. Zu Liskires Überraschung feuerte der Angriffskreuzer zwei niedrigenergetische Strahlen in seine Richtung. Die Strahlen zerstoben an dem Netz ohne durchzudringen und an seinem Schiff einen Schaden anzurichten. Liskire hatte nun endgültig genug mit dem Klingonen gespielt und öffnete einen Kanal an die gesamte Flotte. « Liskire an die Flotte ! Feuer freigegeben!“

                            Alle Schiffe des Zetaflügels eröffneten Zeitgleich das Feuer. Nach ein paar Salven waren bereits die Schilde des klingonischen Kreuzers zusammengebrochen. Nach einer weiteren Salve brach die strukturelle Integrität zusammen und die Hülle wies bereits erste Löcher auf. Aus den Löchern entwich der Sauerstoff. Zum Sauerstoff der austrat gesellten sich vereinzelt klingonische Körper, die durch die explosionsartige Dekompression ins All gesaugt wurden. Liskire befahl nun seinem Waffenoffizier die Maschinensektion des Schiffes unter Beschuss zu nehmen und einen Warpkernbruch zu verursachen. Ein weiterer präzise eingestellter Schuss verließ den Bug der Crystal Silver und schlug in den Maschinenraum ein. „Direkter Treffer, die Energiewerte des feindlichen Schiffes steigen sprunghaft an. Es wird in wenigen Augenblicken zu einem Eindämmungsfeldversagen und schließlich zu einem Kernkollaps kommen.“ Meldete der Operationsoffizier von seiner Station auf der rechten Seite der Brücke.
                            Zufrieden setzte sich Liskire in seinen seltsam geformten Sessel, der allerdings seiner nicht minder seltsamen Körperform perfekt angepasst war. Tholianer verfügten über sechs Beine und einem Oberkörpersegment, an dem die Arme, ausgestattet mit scherenartigen Greifwerkzeugen angesiedelt waren. Der Kopf ging nahtlos in den Oberkörper über. Allerdings gab es an der Schnittstelle der beiden Körpersegmente eine flexible Masse, die es dem Wesen erlaubte, den Kopf normal zu bewegen. Die Hautfarbe, wenn man das überhaupt so nennen konnte, denn schließlich bestanden die Tholianer aus kristallinem Material, waren von Tholianer zu Tholianer verschieden. Sie reichte von Giftgrün bis hin zu Bordeaux Rot. Man konnte den Rang eines Tholianers eigentlich nur an der Laserprägung auf seiner Stirn erkennen. Liskire besaß drei Dreiecke, die sich überschnitten und gemeinsam die Form eines Kristalls bildeten. Was ihn als Commander auszeichnete. Demnächst würde ein weiteres Dreieck hinzukommen. Er lehnte sich zurück und freute sich auf die Explosion, als ihm in letzter Sekunde noch ein Einfall kam.
                            Blitzschnell drehte er seinen Sessel zu seinem Operationsoffizier um und befahl ihm die überlebenden der Brückencrew des klingonischen Schiffes an Bord zu beamen und noch während des Beamvorgangs in Stase zu versetzen und zu entwaffnen. Er würde dem Gremium ein Geschenk mitbringen und sein Ansehen würde noch weiter steigen. Wenn er seine Aufgabe hier erledigt hatte, würde er Kurs auf Nurakan VII setzen lassen und die Gefangenen dort in der Dilithiummine abliefern. Das würde die Klingonen noch weiter demütigen, dass man sie am Leben gelassen hatte und seine Ehre würde weiter steigen. Vielleicht schaffte er es wie Loskene zum Titel des Helden der Assembly und zum Rang des Großadmirals. „Beamvorgang abgeschlossen Sir! Sieben Klingonen befinden sich schlafend in den Stasiskammern.“ Meldete der OPS Offizier zufrieden. Liskire bedankte sich bei ihm und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Sichtschirm zu.

                            Der Angriffskreuzer der Klingonen bäumte sich auf und brach in der Mitte auseinander. Bis er schließlich von einer gewaltigen Explosion regelrecht zerfetzt wurde. Es blieben lediglich einige Wrackteile übrig, die eingesammelt werden würden, damit eventuelle Suchschiffe nicht auf ihre Anwesenheit in diesem Asteroidenfeld aufmerksam wurden. Er befahl diesen Vorgang den anderen Kommandanten der Schiffe und befahl außerdem das Netz aufzulösen. Das Netz verschwand so schnell, wie es entstanden war. Danach befahl er, dass sich die gesamte Flotte wieder tarnen sollte. Die Sterne im Hintergrund verschwammen für einen Augenblick und alles war wie es vor diesem kleinen Zwischenspiel gewesen ist. Liskire hatte nicht die geringste Ahnung, dass er am darauf folgenden Tag noch zwei weitere klingonische Schiffe zerstören würde und acht weitere Klingonen gefangen nehmen würde.

                            USS. Escort – NCC 74200 / Schiff der Defiantklasse
                            Mission : Suche nach vermissten klingonischen Schiffen
                            Location : Trainingsraum
                            2 Tage später

                            Als die Escort unter voller Tarnung und im Alarmzustand Gelb in das System des Vega Asteroidengürtels eintrat, befand sich Fleetcapatain Renee O’Connor mit Dr. Gwen Mc Namara im kleinen Trainingsraum des Schiffes und übte klingonische Mok’Bara Techniken. Gwen warf gerade Renee mit einem Schulterwurf auf die Matte als Renees Communicator zirpte. « Brücke an O’Connor, wir treten soeben in das Vegasystem ein. » Ließ sich Asakuras Stimme vernehmen. Renee nahm dankend die Hand der Schiffsärztin und ließ sich aufhelfen. Sie ging an ihren Spind, öffnete ihn und tippte auf den Communicator an ihrer Uniform. « Verstanden, ich bin in einer Minute oben. Stoppen sie das Schiff und initiieren sie einen passiven Scan. Ich will nicht, dass jemand von unserer Anwesenheit Notiz nimmt. O’Connor Ende ! » Sie drehte sich zu Commander Mc Namara um und zuckte entschuldigend mit den Achseln. „Entschuldigen sie bitte Doktor. Die Pflicht ruft.“ Die Ärztin tat die Entschuldigung mit einer Handbewegung ihrerseits ab. „Kein Problem, ich muss sowieso auf die Krankenstation. Nur schade, dass wir keine Zeit haben die Schallduschen aufzusuchen.“ Renee lächelte. „Nun, dann müssen eben zur Abwechslung mal die Männer unseren Gestank einatmen.“ Beide lachten laut auf. Als sie sich wieder gefangen hatten, tauschten sie ihre Kimonos mit ihren Sternenflottenuniformen. „Doktor bereiten sie die Krankenstation auf mögliche Verletzte durch einen Kampf vor, es könnte sein, dass wir auf Probleme stoßen.“ Mc Namara nickte. „Das hatte ich sowieso vor. Wenn wir nicht zerstört werden, Morgen gleiche Zeit?“ Renee nickte. „Einverstanden!“ Stimmte Renee zu. Sie verließen den kleinen Trainingsraum und verabschiedeten sich voneinander. Mc Namara ging nach rechts und O’Connor nach links, Richtung Turbolift. Dort angekommen betätigte sie die Ruftaste für die Kapsel und wartete, bis diese angekommen war. Die Türhälften gingen auseinander und sie betrat die Kapsel. „Brücke!“ Die Kapsel setzte sich in Bewegung.

                            Als die Kapsel Deck Eins erreicht hatte, öffneten sich die Türen und Renee betrat die Brücke. Harris stand aus dem Stuhl des Captains auf. Er hatte in Renees Abwesenheit das Kommando inne, da er der stellvertretende Kommandant des Schiffes war. „Captain auf der Brücke!“ Meldete er und begab sich zur CON, die von einem Fähnrich besetzt war. Dieser stand auf und verließ die Brücke. Renee nahm im Stuhl platz und forderte einen Statusbericht. Harris drehte sich zu ihr um. „Antrieb auf Null. Die Tarnung arbeitet innerhalb normaler Parameter. Wir haben auch einen passiven Scan initiiert, bisher leider ohne Erfolg und der Raktachino schmeckt noch immer scheußlich.“ Beendete Harris seinen Bericht. O’Connor lächelte und zwinkerte ihm zu. „Erinnern sie mich daran, dass ich dem Admiral vorschlage, dass wir mal die Replikatoren auswechseln sollten.“ Nun lächelte Harris. „Das werde ich, versprochen.“ Er wandte sich nun wieder der CON zu. „Befehle Captain?“ „Fürs erste bringen sie uns in das Asteroidenfeld mit einem halb Impuls. Wir werden uns anschleichen. Mal sehen ob wir etwas finden. Mr. Asakura scannen sie weiter, aber nur mit minimaler Leistung.“ „Dann muss ich sie darauf hinweisen, dass unser Scanradius nur 2000 Meter reicht. Bei dieser Rate werden wir das gesamte Feld in 14 Tagen gescannt haben.“ Informierte der Fähnrich, O’Connor. „Wenn ich mir sicher bin, dass wir nichts zu befürchten haben, werde ich das Schiff enttarnen und einen aktiven Scan befehlen. Aber vorerst bleiben wir auf Schleichfahrt.“ „Verstanden!“ bestätigte Asakura und scannte den umliegenden Raum weiter.

                            Harris hatte in der Zwischenzeit den Kurs und die Geschwindigkeit programmiert und wartete auf den Befehl des Captains. „Kurs und Geschwindigkeit liegen an Captain.“ Renee nickte. „Bringen sie uns rein.“

                            Harris betätigte die Schubregler und das Schiff glitt bereits langsam an den ersten Felsbrocken vorbei. Renee war besorgt, es war zu friedlich hier. Irgendetwas stimmte hier nicht. Sie konnte nur keinen Grund für ihr Unbehagen finden. Schließlich meldete sich der Chefingeneur des Schiffes übers Intercom. „Ten’Ai an Brücke!“ Renee wurde aus ihren trüben Gedanken gerissen und betätigte die Gegensprechanlage in den Armlehnenarmaturen des Kommandostuhls. „Brücke hier! Was gibt es Lieutenant?“ „Sir, ich muss ihnen leider mitteilen, dass wir die Tarnvorrichtung abschalten sollten.“ Überrascht riss der Captain die Augen auf und runzelte die Stirn. „Können sie mir einen vernünftigen Grund nennen, warum wir das tun sollten?“ Die Antwort auf ihre Frage ließ nicht lange auf sich warten und gefiel ihr gar nicht. „Die Elektromagnetischen Interferrenzen in diesem Asteroidenfeld stören die Stabilität der Tarnung. Wahrscheinlich sind wir schon jetzt teilweise sichtbar. Wenn sich die Strahlungsintensität noch weiter erhöht, je näher wir dem Zentrum des Feldes kommen, kann es zu einem Totalausfall der Tarnvorrichtung führen. Und wenn das geschieht, können wir sie nicht mehr einsetzen, wenn wir sie dringend brauchen.“ Renee wirkte weiterhin ungläubig. Allerdings hatte sie keinen Grund dem Bajoraner zu Misstrauen. Ten’Ai hatte immer Recht, was seine Maschinen betraf. Sein Wissen kam nämlich von Professor O’Brien an der Sternenflottenakademie. Und er war derjenige, der das technische Handbuch über die Defiantklasse aktualisiert hatte. Dennoch drehte sich Renee zu Lieutenant Sovak um, um sich vom Wissenschaftsoffizier des Schiffes eine Bestätigung zu holen. Dieser verstand den Blick und checkte die Stabilität des Tarnfeldes. Danach erwiderte er ihren Blick und nickte nur. Renee drehte den Stuhl wieder in Richtung des Hauptschirms und traf eine Entscheidung. „Mr. Shran, deaktivieren sie die Tarnvorrichtung und aktivieren sie die Schilde und Waffen.“ „Aye Captain!“ Bestätigte Shran und deaktivierte die Tarnung. „Tarnung Offline, Schilde und Waffen aktiviert!“ Meldete er. Renee nickte nur. „Lieutenant Ten’Ai, reparieren sie bitte die Schäden, die entstanden sind. Wir brauchen die Tarnung voll funktionsfähig. Danke für die Warnung.“ „Gern geschehen. Ich mache mich sofort an die Arbeit. Ten’Ai Ende!“ Die Verbindung wurde beendet. Jetzt waren sie für alle die noch in diesem Feld anwesend sein mochten sichtbar. Die Mission wurde immer interessanter. Schließlich erinnerte sich Renee an die Diskussion mit Ensign Asakura vor ein paar Minuten und entschied, dass sie nun genauso gut einen aktiven Scan nach den klingonischen Schiffen aktivieren könnten. Asakura schien erfreut über diese Entscheidung und aktivierte die Hauptsensorenphalanx. Es dauerte nicht lange, bis er eine Entdeckung meldete. „Captain, die Sensoren haben etwas gefunden.“ Renee drehte sich zu ihm herum. „Was ist es denn Ensign?“ Fragte sie interessiert. Asakura startete eine Detailanalyse und meldete einige Sekunden später, dass es sich um einen klingonischen Logbuchrekorder handelte. „Ist er in Transporterreichweite?“ Fragte O’Connor. Asakura bestätigte. „Mr. Shran, deaktivieren sie die Schilde, damit wir den Logbuchrekorder an Bord beamen können.“ „Verstanden Sir.“ Bestätigte er und fuhr die Schilde ein. „Schilde unten. Wir können Beamen. Renee nickte und betätigte ihren Communicator. „Brücke an Transporterraum Zwei. Beamen sie den Logbuchrekorder direkt auf die Brücke.“ „Aye Sir, Ziel erfasst, aktiviere Transporterstrahl.“ Ließ es sich aus den Lautsprechern vernehmen. Der Logbuchrekorder materialisierte auf dem Briefingtisch im hinteren Teil der Brücke. „Mr. Shran, Schilde hoch.“ Befahl O’Connor und stand auf, um sich dem Briefingtisch zu nähern. Harris schloss sich ihr an. Ebenso Sovak und Shran, nachdem er die Schilde wieder aktiviert hatte. Asakura stand ebenfalls auf um sich seinen Kollegen hinzuzugesellen. Sovak öffnete das Gehäuse und entnahm ihm diverse optische Speicherchips. Er hob eine Augenbraue, als er versuchte zu entscheiden, ob die klingonische Speichertechnik mit der Föderationstechnik kompatibel sei. „Nun Lieutenant?“ Fragte Harris ungeduldig. „Es sollte möglich sein, ein Interface zu replizieren, das die Speicherchips lesen kann.“ Antwortete Sovak. „Wie lange wird das dauern“ Erkundigte sich O’Connor. „Ich kenne mich ein wenig mit klingonischer Technik aus. Ich habe einige Zeit in der Föderationsbotschaft auf Kronos gedient und habe einiges an klingonischer Technik studieren können. Darunter auch die optischen Speicherverfahren.“ Antwortet er. Renee verdrehte die Augen. „Ja, Ja, ist in Ordnung. Wie lange?“ Fragte sie barsch und leicht gereizt. Es war ja nicht so, als wäre die Escort in gefahrlosem Gebiet. Eigentlich war die Escort nie in gefahrlosem Gebiet. Sie war ja schließlich ein Kriegsschiff. Sovak hob abermals eine Augenbraue und musterte den Captain, überrascht über den Gefühlsausbruch der Kommandantin. Er schätzte sie eigentlich für ihren kühlen, analytischen Geist, den er durchaus mit dem seinen Verwandt bezeichnen würde. „Die Replizierung dauert etwa zwei bis drei Minuten. Das installieren an unsere Konsolen, weitere fünf und das Justieren etwa vier Minuten.“ Antwortete er endlich. „Sie haben fünf. Machen sie sich an die Arbeit!“ Befahl Renee. „Aye Sir.“ Bestätigte Sovak und ging zum Replikator. Rennee wandte sich vom Briefingtisch ab und näherte sich dem Kommandostand. „Mr. Shran, geben sie roten Alarm. Irgendetwas hier hat die klingonischen Schiffe vernichtet und irgendwie habe ich das Gefühl, dass dieses etwas noch in diesem System anwesend ist.“ „Verstanden! Wer, denken sie, war so kaltblütig drei klingonische Schiffe zu zerstören und ihre Vergeltung nicht zu fürchten?“ Fragte Shran. Renee überlegte einen Moment. „Wenn ich einen Tipp abgeben müsste, würde ich auf die Gorn oder die Tholianer tippen. Die Cardassianer kommen nicht in frage, da sie nicht mehr über die Mittel verfügen, gleich drei Schiffe auf einmal zu zerstören.“ „Das könnte stimmen. Aber wenn die Gerüchte über die geheime Basis der Cardassianer stimmen, wäre es doch möglich, dass diese Sache auf ihrem Mist gewachsen ist oder?“ Bohrte Shran weiter. „Ich denke, wenn diese Basis existiert, dann liegt den Cardassianern wenig daran, dass ihr Geheimnis wegen drei Schiffen auffliegt. Ich denke vielmehr, sie haben mit dieser Basis größere Ziele vor Augen. Naja Captain Guevara kümmert sich ja in diesem Moment um die Klärung dieses Geheimnisses. Wenn es tatsächlich die Cardassianer waren, sind sie schon weg und wir, somit unnötig hier raus geflogen. Überlegte O’Connor laut und Shran stimmte ihr schließlich zu und widmete seine Aufmerksamkeit wieder den taktischen Systemen. „Captain, wir haben jetzt vollen Zugriff auf die Logbuchdatenbank der I.K.C. Morak!“ Meldete Sovak. O’Connor schien es, als würde ein Anflug von Stolz in Sovaks Stimme mitschwingen. „Ausgezeichnet Lieutenant. Bitte legen sie den letzten Eintrag des Brückenlogbuchs auf den Hauptschirm. „Aye Captain!“ Sovak öffnete die entsprechende Datei und transferierte sie auf den Hauptschirm. Die Felsbrocken des Asteroidenfeldes wichen einer klingonischen Brücke samt Besatzung. Auf der Brücke herrschte ein heilloses durcheinander. Überall lagen Leichen, die Luft war von schwerem Kühlmitteldampf geschwängert und hier und da loderte ein Feuer aus einer gebrochenen Leitung oder einer Konsole. Die Besatzung gab sich alle Mühe, die Feuer zu löschen und das Schiff zusammenzuhalten. Schließlich trat ein stattlicher Klingone in den Erfassungsbereich des optischen Sensors.

                            „Kampflogbuch des schweren Kreuzers der Vor’Chaklasse I.K.C. Morak! Commander Mo’Rek. Nachtrag! Während unserer Mission, das Vega Asteroidenfeld zu vermessen, sind wir auf eine große Anzahl tholianischer Schiffe gestoßen, die sich in diesem System versteckt hielten. Diese ehrlosen Hunde haben sich mithilfe ihrer Tarnvorrichtungen an uns herangeschlichen und eingekreist. Danach etablierten sie ein Energienetz. Alle Versuche zu entkommen, sind gescheitert. Sie können in das Netz hineinfeuern, aber wir können es mit unseren Waffen nicht verlassen. Diese Globfliegen, sind zu feige um sich uns in einem ehrlichen Kampf zu stellen. Das Schiff hat bereits zwei Salven einstecken müssen. Fast alle Hauptsysteme sind ausgefallen. Viele Krieger sind ehrenhaft gestorben. Mein Technikoffizier schätzt, dass das Warpkerneindämmungsfeld innerhalb der nächsten Minute ausfallen wird und der Warpkern in einer weiteren Minute kollabieren wird. Jeder einzelne Krieger an Bord dieses Schiffes hat seine Pflicht ehrenhaft erfüllt und wie ein klingonischer Krieger gekämpft. Es war mir eine Ehre der Kommandant diese Schiffes zu sein und an der Seite meiner Brüder ins Sto’vo’Kor zu gelangen. Mein Wissenschaftsoffizier und ich schätzen, dass die Tholianer hier einen Aufmarschpunkt etabliert haben, um eine Invasion gegen die Allianz zu starten. Wenn jemand dieses Logbuch findet, soll es umgehend zur Raumstation „Unity One“ im Tendarasystem bringen. Ich hoffe diese Informationen tragen dazu bei, die Invasion zu verhindern. Qapla!“

                            Nachdem der Logbucheintrag beendet war, wurde der Rekorder sofort ausgeschleust. Die Kamera zeichnete noch eine ganze Weile auf und so konnte Renee und der Rest der Brückenbesatzung der Escort den Untergang der Morak hautnah miterleben. Renee konnte das Netz und hinter ihm eine große Flotte von Kristallschiffen erkennen, die alle aus vollen Rohren in das Netz feuerten. Als das Schiff explodierte wurde die Verbindung zum Rekorder unterbrochen und die Übertragung brach ab. Das Bild wich wieder dem Asteroidenfeld, das friedlich dalag, als wäre nichts geschehen. Es war kaum vorstellbar, dass hier noch vor zwei Tagen eine Schlacht stattgefunden hatte. Außer dem Logbuchrekorder waren keine weiteren Trümmer und Wrackteile auszumachen. Eins stand fest, die Tholianer verstanden ihr Handwerk. Renee musste nicht lange überlegen, die Bitte des klingonischen Kommandanten war eindeutig, sie mussten den Logbuchrekorder unter allen Umständen zur Station bringen. „Mr. Harris, setzen sie einen Kurs zur Scoparius. Maximum Warp. Sie wird uns dann schützen können, bis wir an der Station angekommen sind.“ „Aye, Captain!“ Bestätigte Harris und gab die erforderlichen Koordinaten ein. Das Schiff wendete und verließ mit vollem Impuls das Asteroidenfeld. Als die Escort das Feld hinter sich gelassen hatte, beschleunigte das kleine Schiff auf Maximum Warp. Plötzlich ertönte ein Alarmsignal an der TAC. „Sir! Fünf tholianische Kristallschiffe haben sich 40000 Kilometer Backbord Achtern enttarnt und gleichen ihre Geschwindigkeit der unseren an. Sie kommen in einer Minute und dreißig Sekunde in Waffenreichweite.“ Meldete Shran. Renee nickte. „Laden sie die Achtern Torpedorohre und programmieren sie volle Streuung.“ Befahl sie. „Wie schnell können diese Schiffe werden?“ Fragte sie Sovak. „Laut meinen Scans, erreichen ihre Schiffe 0,5% eines Warpfaktors mehr als wir, wir sind ihnen, was die Geschwindigkeit angeht, unterlegen Captain.“ Informierte sie Sovak. „Eine Minute bis Waffenreichweite.“ Meldete Shran aufgeregt. Er war wohl der einzige an Bord, der auf einen Kampf brannte. Renee hieb auf die COM-Taste um eine Verbindung zum Maschinenraum zu öffnen. „Brücke an Maschinenraum, wir brauchen dringend mehr Geschwindigkeit.“ „Ich könnte aussteigen und schieben.“ Kam die Antwort aus den Lautsprechern. Renee konnte nicht glauben, dass Ten’Ai in diesem Moment noch Witze machen konnte. Verärgert brüllte sie in die offene Verbindung. „Mehr Geschwindigkeit oder sie können aus eigener Kraft nach Hause schweben. Verstanden?“ Dies erzielte die gewünschte Wirkung und Ten’Ai wurde wieder sachlich. „Ich kann die Geschwindigkeit um weitere 0,2% eines Warpfaktors erhöhen, aber dann kann es passieren, dass uns der Warpkern um die Ohren fliegt.“ „Ist mir egal, machen sie’s!“ Befahl O’Connor und beendete die Verbindung. Wenn sie das hier überlebten, nahm sie sich vor, mit dem Lieutenant ein ernstes Wort zu reden. Die Geschwindigkeit würde ihnen nur Zeit verschaffen. Sie reichte nicht aus um die Tholians abzuhängen. Die feindlichen Schiffe waren noch immer um 0,3% schneller als die Escort. „Feind kommt in dreißig Sekunden in Waffenreichweite!“ Meldete Shran. Jetzt blieb ihnen nichts mehr anderes übrig als abzuwarten. Rennee nahm sich vor, die Tholians nicht zuerst feuern zu lassen. Die erste Salve würde von der Escort ausgehen. Sie ballte die Fäuste. Ein Schweißfilm bildete sich aufgrund der Anspannung auf ihrer Stirn. „Mr. Harris, wenn ich „Jetzt“ sage, reißen sie das Schiff um 180° herum. Mr. Shran, laden sie die Bug Torpedorohre mit Quantentorpedos und laden sie die Pulsphaserspulen auf.“ Beide Offiziere bestätigten und bereiteten, das Manöver vor. „Der Feind ist in Waffenreichweite!“ Brüllte Shran über den Lärm des Alarmsignals hinaus. „Torpedos Achtern. Feuer!!“ Befahl Renee. Shran betätigte das Auslöseelement. Vier Photonentorpedos verließen das Heck der Escort und näherten sich dem Feind. Jeweils zwei schlugen in zwei der angreifenden Schiffe ein und zerstörten diese. Jetzt blieben nur noch drei Feindschiffe übrig. Die Chancen standen zwar immer noch nicht gut für die Escort, aber schon wesentlich besser. „Mr Harris. Jetzt!“ Befahl der Captain und Harris führte die Befehle aus.

                            Das Schiff fiel aus dem Warp und wurde durch den Schub den es noch besaß und den systematischen Einsatz der Manövriertriebwerke herumgewirbelt. Tödliche Energie ergoss sich in den Weltraum vier Quantentorpedos und gepulste Phaserstrahlen trafen auf ein Tholianschiff und brachten seine Schilde zum kollabieren. Ein weiterer Torpedo bereitete dem bedauernswerten Kristallschiff ein unrühmliches Ende. In einer blauen Explosion zerbarst das Schiff.

                            Zufrieden mit ihrem Manöver, lächelte Renee grimmig. „Nur noch zwei!“ Dachte sie. „Harris, alten Kurs und Geschwindigkeit aufnehmen!“ Befahl sie. Harris nahm sich nicht einmal die Zeit, den Befehl zu bestätigen. Er hämmerte wie ein besessener die Koordinaten in seine Konsole. Das Schiff erhöhte auf vollen Impuls und schoss über die beiden verblieben Schiffe der Tholianer hinweg. Diese änderten ihrerseits den Kurs um sich wieder an das Heck der Escort zu heften. Plötzlich vollführte das Schiff eine weitere 180° Drehung und erhöhte auf Warpgeschwindigkeit. Den tholianischen Piloten mussten schon die Köpfe brummen, von dem ewigen hin und her. Renees Grinsen wurde immer breiter. So etwas nannte man einen „Irren Ivan“. Auf der Erde des 20. Jahrhunderts wurden von der US. Navy die unvorhersehbaren Kursänderungen der sowjetischen U-Boot Kapitäne so genannt. Und ihr war es gelungen, dieses Manöver im Weltraum auszuführen. Sie war stolz auf ihr kleines Schiff. Allerdings hingen die verbliebenen zwei Schiffe bereits wieder an ihrem Heck. Als sie wieder auf Waffenreichweite gelangt waren, zögerten sie nicht und feuerten, was das Zeug hielt. Als die Torpedos einschlugen, wurde die Escort kräftig durchgeschüttelt. Aber die Schilde hielten. „Schadensbericht!“ Befahl Renee, an Ensign Asakura gewandt. „Schilde sind auf 40% gesunken. Aber sie halten. Kleinere Schäden werden von den Decks 3,4 und 5 gemeldet. Die Reparaturmannschaften haben reagiert und beheben die Schäden bereits.“ Meldete Asakura. „Lieutenant Shran, feuern sie eine weitere Torpedosalve nach Achtern.“ Befahl sie. Shran betätigte ein weiteres Mal den Auslöser und wieder verließen vier Torpedos die Öffnungen am Heck des Schiffes.

                            Diesmal allerdings ohne Erfolg. Die beiden Kristallschiffe stoben auseinander und die Torpedos passierten sie, ohne zu detonieren. Shran blieb nichts anders übrig, als die Selbstzerstörung der Waffen anzuordnen. Man konnte es nicht riskieren sie mit Warpgeschwindigkeit weiterfliegen zu lassen. Früher oder später würden sie auf ein Schiff oder sogar einen bewohnten Planeten aufschlagen. Dieses Risiko durfte laut den Vorschriften der Sternenflotte nicht eingegangen werden. Die Tholianer feuerten nun ihrerseits ihre Torpedos ab und zielten dabei auf die Warpgondeln, die Backbord und Steuerbord angebracht waren. Alle Torpedos trafen ihr Ziel. Die Brückenbesatzung wurde zum größten Teil aus ihren Sesseln gerissen und fand sich auf dem Boden wieder. Einige zogen sich Knochenbrüche und Platzwunden zu. Einige Leitungen und Konsolen waren gebrochen und beißender Dampf drang in die Augen der Besatzung. O’Connor war als erste wieder auf den Beinen und setzte sich wieder in den Sessel des Captains. Sie öffnete einen Kanal zur Krankenstation. „Doktor, schicken sie ein Team auf die Brücke, wir haben verletzte.“ „Sobald ein Team verfügbar ist, werde ich es schicken. Im Moment sind alle unterwegs um die verletzten auf dem gesamten Schiff zu versorgen. Ich habe bereits 10 Tote und 4 Schwerverletzte. Bitte entschuldigen sie mich. Ich hab alle Hände voll zu tun.“ „Stillen sie die Blutung verdammt!“ Hörte Renee die Ärztin noch Befehle brüllen, bis die Verbindung geschlossen wurde. Renee hieb abermals auf die Armlehne. „Brücke an Maschinenraum! Schadensbericht!“

                            Ten’Ai brauchte eine Weile, um zu antworten. Er steckte mit dem Kopf in den Eingeweiden der EPS Leitungssysteme. Er stand auf und betätigte die Taste auf der Konsole, welche die Verbindung zur Brücke öffnete. „Zuerst die gute Nachricht. Der Warpantrieb hat die Treffer gut überstanden, wir sind sogar noch auf Warpgeschwindigkeit. Die Schlechte Nachricht ist, Die Schilde sind zusammengebrochen und lassen sich nicht reaktivieren. Die Achtern Torpedorampen sind explodiert. Den Propheten sei dank, dass kein Torpedo in den Rohren war, sonst könnten wir unsere Moleküle zusammensuchen. Auf Deck 7 haben wir einen Hüllenbruch. Die Notkraftfelder sind aktiviert und halten. Ich habe ein Team losgeschickt um den Bruch zu versiegeln. Ach ja, die aplative Armierung ist auf 30% gesunken. Alles in allem würde ich sagen, dass wir einen weiteren Treffer dieser Qualität nicht überstehen werden. Die Waffen des Dominion sind nichts im vergleich mit diesen Ungeheuern.“ Beendete er seinen Bericht und schloss die Verbindung.

                            Renee schloss die Augen und dachte nach. Sie waren noch auf Warp, die Achtern Torpedorohre waren zerstört, die Schilde ebenfalls und die aplative Armierung arbeitete nur noch mit 30% Leistung. Ein weiterer „Irrer Ivan“ kam nicht in frage, da dieses Manöver das strukturelle Integritätsfeld überstrapazieren würde und das Schiff durch die Trägheit auseinander reißen würde. Sie öffnete die Augen und blickte in Richtung OPS. „Ensign, wie weit ist die Scoparius von unserer jetzigen Position entfernt?“ Erkundigte sie sich. „Bei Maximum Warp könnte sie in fünf Minuten auf unserer Position sein.“ Antwortete der Fähnrich. „Senden sie einen Notruf und bitten sie um Unterstützung!“ Befahl sie und lehnte sich im Sessel zurück. Der Schweiß rann ihr nun in Sturzbächen von der Stirn. Sie mussten den Gegner nur noch Fünf Minuten fernhalten.

                            USS. Scoparius – NX 71800 / Trägerschiff der Wallaceklasse
                            Mission : Aufklärung des Relek Nebels
                            Location : Brücke

                            „Befehl an das Flugdeck: die Black Widows und die Wild Cards haben Startfreigabe, wenn sie bereit sind. Schleußentore öffnen!“ Befahl Captain Ché Guevara. Der Flugleitoffizier bestätigte und gab die Befehle weiter. „Schleusentore werden geöffnet!“ Meldete der Offizier. „Sehr gut. Mal sehen, ob die Cardassianer ein Geheimnis haben. Nach verlassen des Schiffes sollen die beiden Staffeln sofort ihre Tarnvorrichtungen aktivieren und an zwei verschiedenen Stellen in den Nebel eintreten. So erhöhen wir die Chance, etwas zu finden!“ Befahl Guevara. Auch diesmal nickte der Flugleitoffizier und gab die Befehle weiter.

                            24 Aufklärer der Ventureklasse verließen das Schiff, aktivierten die Tarnung und näherten sich dem Nebel. Auf dem Hauptschirm waren beide Staffeln á 12 Aufklärer als grüne Punke auf einer Sternenkarte markiert, die sich 20000 Kilometer vor dem Nebel trennten und jeweils an einer anderen Stelle in den Nebel eintraten. Gespannt beobachtete Guevara die schematische Darstellung der Bewegungen der Jäger. Wenn die Cardassianer tatsächlich eine Basis in diesem Nebel hatten, hatte er nicht vor, zur Station zurückzufliegen und sich einem Geschwader anzuschließen um hierher zurückzukehren, nur um dann das zu tun, was er auch jetzt tun konnte. Er würde die Aufklärungsmission ausweiten und die Station zerstören. Er handelte dann zwar gegen einen direkten Befehl von Fleetadmiral Belar, aber der Admiral stellte den Erfolg über die sture Einhaltung von Befehlen. Der Admiral würde ebenso handeln. Dessen war sich Guevara sicher. Belar wählte seinerzeit Offiziere für seine Taskforce aus, die ein gewisses Maß an Eigeninitiative zeigten und keine dumpfen Befehlsempfänger waren. Den Cardassianern war es nach dem Krieg untersagt worden, militärische Einrichtungen dieser Art zu besitzen. Was die Zerstörung oder die Eroberung dieser Station gerechtfertigte. Die Föderation war jetzt, nach dem Krieg, mehr den je bereit, auf aggressive Mittel zurückzugreifen um sich zu schützen. Diplomatie war aber immer noch das erste aller Mittel um den Frieden zu sichern. Gewalt blieb weiterhin das letzte Mittel. Und so sollte es auch sein. Viele Ratsmitglieder hatten sich dagegen ausgesprochen, eine härtere Gangart einzuschlagen. Aber letztendlich wurden sie durch den Erfolg und die steigende Sicherheit ihrer Welten überzeugt. Guevara war der Meinung, dass sich die Föderationsmitgliedswelten zu sicher fühlten. Trotz der sieben Taskforces war die Sternenflotte auch nach fünf Jahren noch nicht auf Optimalstärke zurückgekehrt. Das würde mit Sicherheit noch weitere Ein bis Zwei Jahre dauern.

                            In der Zwischenzeit näherten sich die Aufklärer dem Zentrum des Nebels, wo der Geheimdienst der Sternenflotte und der neue Tal’Shiar der Romulaner die geheime Operationsbasis des cardassianischen Militärs, das dem Dominion teilweise noch immer treu ergeben war, vermuteten. Ein Signal von der Operationskonsole weckte seine Aufmerksamkeit. Er wandte den Blick aber nicht vom Hauptschirm ab, als er sich erkundigte was los sei. Der Lieutenant, welcher die Konsole bediente, überprüfte die Anzeigen. „Wir erhalten einen Notruf von der Escort. Sie werden von tholianischen Kriegsschiffen angegriffen und bitten um Unterstützung.“ Verärgert stand Guevara aus dem Kommandosessel auf und näherte sich der OPS, um den Notruf selbst zu lesen. „Verdammt!“ Entfuhr es ihm. Ein Notruf verpflichtete ihn, zu reagieren. Was noch hinzukam, O’Connor war Fleetcaptain und somit ranghöher. Sie war sein direkter Vorgesetzter. Anders als er, hatte sie fünf Sterne am Kragen und er nur vier. O’Connor war der zweithöchste Sternenflottenoffizier im cardassianischen Raum. Sie hatte durch ihren Rang den Vorteil, in eigener Verantwortung ein Geschwader zusammenzustellen. Er hatte nur die Autorität über ein Schiff. „Senden sie der Escort, wir sind unterwegs!“ „Aye Sir!“ Guevara setzte sich wieder hin. „Alarmstufe Rot! DEFCON 1! Waffen aktivieren! Pfeifen sie die Aufklärer zurück und dann Schilde hoch! Steuermann setzen sie einen Kurs auf die Koordinaten der Escort! Maximum Warp!“ Bellte er in geübter Routine seine Befehle. Alle Stationen und Decks bestätigten seine Befehle und hielten sich bereit. Die Jäger kamen schneller zurück als sie gestartet waren und landeten innerhalb einer Minute. Die Schleusentore wurden geschlossen und die Schilde aktiviert. Das große Trägerschiff war nun voll gefechtsbereit. „Na dann wollen wir sie mal da raus hauen!“ Bemerkte Guevara. „Energie!“ Befahl er und das Schiff sprang auf Warpgeschwindigkeit.

                            Fünf Minuten nach dem Sprung auf Warp fiel die Scoparius, eines von zwei der größten Schiffe der Sternenflotte aus dem Warpraum und fand die Escort antriebslos im Weltraum treibend vor. Sie hatte schwere Schlagseite und die Hülle war an mehreren Stellen durchlöchert. Ohne Zweifel waren viele, wenn nicht sogar alle Besatzungsmitglieder Tot. Sie wurde von zwei tholianischen Schiffen umkreist, die unablässig weiter feuerten. Die Tholianer schienen seltsamerweise keine Notiz von dem großen Schlachtschiff zu nehmen. Guevara entschied sich, sie für ihre Arroganz und Dummheit bezahlen zu lassen. Ihnen war es zu verdanken, dass er eine äußerst wichtige Mission abbrechen musste und er wahrscheinlich aufgeflogen war und die Cardassianer jetzt bescheid wussten, dass ein Schiff der Föderation in ihrem Nebel herumgeschnüffelt hatte. Dies verbesserte nicht gerade Guevaras Laune. Im Gegenteil, er war stinksauer. Die Scoparius näherte sich langsam auf Waffenreichweite. Als die Entfernung stimmte, ließ er das Feuer eröffnen. Die Pulsphaserkanonen am Bug des Schiffes spieen destruktive Energie in Richtung der Angreifer und vernichtete sie vollständig. Einem Piloten der Schiffe war es gelungen, eine Rettungskapsel zu starten. Nun musste Guevara sich entscheiden. Sollte er den Piloten entkommen lassen und ihn seinen Bericht über das was hier geschehen war abliefern lassen, oder den Befehl zur Zerstörung der Kapsel erteilen. Um den Piloten gefangen zu nehmen war es bereits zu spät. Die Kapsel hatte sich bereits aus der Traktorstrahlreichweite hinausbewegt. Er sah fragend seinen ersten Offizier an. Dieser nickte nur. „Erfassen sie die Kapsel!“ Befahl der Captain. Der Sicherheitschef zögerte einen Moment und stellte dann dennoch das Ziel ein. „Ziel erfasst!“ Meldete er danach. „Feuer!“ Befahl Guevara. Ein blauer Quantentorpedo verließ das Katapult am unteren Teil des Bugs und näherte sich mit tödlicher und gleichgültiger Präzision der Kapsel und detonierte. Die Kapsel platzte auseinander.
                            Nur noch ein paar Trümmer trieben durch das All. Guevara bedauerte es, diesen Schritt gewählt zu haben. Er hasste es Leben auszulöschen, auch wenn es das Leben eines Feindes war. Er musste in seiner Karriere schon viele Leben auslöschen. Was auch ein Grund war, dass er von Belar für die Taskforce ausgewählt wurde. Er war einer der Kommandanten in der Flotte mit der meisten Kampferfahrung. Seine Erfahrung reichte bis zu den Grenzkriegen mit den Cardassianern zurück, die ihren Höhepunkt in der Schlacht von Setlik III fanden. Bei Wolf 359 und später im Dominionkrieg war er ebenfalls an vorderster Front stationiert. Dennoch nach all den Schlachten, fiel das töten noch immer nicht leicht. Manchmal wachte er nachts deswegen, von Alpträumen geplagt, schweißgebadet auf. Aber die Escort war sicher und das war alles, was zählte.

                            Die Scoparius glitt langsam über die kleine Escort und aktivierte einen Traktorstrahl. Der Strahl zog das kleine Schiff näher an die Hülle der Scoparius heran. Auf der Unterseite des Schiffes öffnete sich das große Schleusentor und gab den Blick auf das große Hangardeck frei. Die Flugdecks des Schiffes, der Maschinenraum und die Brücke waren schon groß. Aber nichts an Bord der Scoparius war gewaltiger als das Hangardeck, das eigens für Schiffe der Defiantklasse entworfen wurde. Im Kampf konnte die Wallaceklasse vier von acht Jägerstaffeln und ein Schiff der Defiantklasse simultan starten lassen. Dieser Gigantismus war ebenso wie die härtere Gangart nicht unbedingt der Weg der Föderation. Aber auch hier war die Notwendigkeit der Vater des Gedankens. Man brauchte einfach Trägerschiffe von einer gewissen Größe. Die Grenzen der Föderation wurden an fast allen Enden angegriffen. Es war einfach notwendig in dieser turbulenten Zeit, die Zähne zu zeigen. Die Geschichte würde kein Urteil über die Schiffe fällen, sondern darüber, wie sie genutzt wurden. Die Captains dieser Schiffe waren keine Killer, sondern an der Sternenflottenakademie ausgebildete Profis. In vier Jahren wird dort Ehre, Moral, Loyalität und Humanismus eingebläut. Das vergisst man nicht so schnell. Dennoch war die Sternenflotte trotz aller Forschung, das Militär der Föderation. Durch die Taskforces wurde das Militär zwar schlagkräftiger aber nicht weniger zurückhaltend was das anwenden von Gewalt anging. Obwohl es im letzten Jahr seit die Taskforces ihre Arbeit aufgenommen hatten, sehr viele Gefechte gegeben hatte. Das war aber nicht die Schuld der Taskforces und auch nicht die Sovranes und Belars, welche die Taskforces gegründet hatten, sondern die jener, die dachten, die Föderation wäre zu schwach um einen Zwei- oder Dreifrontenkrieg zu führen und sie herausforderten. Man konnte fast meinen, dass man wieder in den Zeiten Archers und Kirks angelangt war. Damals hatte man viel öfter die Phaser sprechen lassen und die Diplomatie beiseite geschoben. Archer war auf fast jeder Mission gezwungen, mindestens einmal die Waffen abzufeuern. Danach wurde es etwas friedlicher. Was sein Endgültiges Ende mit Wolf 359 hatte.

                            Inzwischen schlossen sich die Schleusentore wieder und die Escort war im Bauch der Bestie verschwunden. Die Scoparius vollführte träge eine Wendung und beschleunigte auf Warp. Das Ziel des Schiffes war die Raumstation „Unity One“.

                            Raumstation Unity One
                            Location: Konferenzraum A178
                            Zwei Tage später

                            Fleetadmiral Joran J. Belar saß am oberen Kopfende des Tisches und betrachtete gemeinsam mit den anderen anwesenden Offizieren und Würdenträgern die Logbuchaufzeichnungen der Morak. Zu seiner rechten saß Fleetcaptain O’Connor, die ihren linken Arm in einem Streckverband trug. Zu seiner linken saß Captain Ché Guevara von der Scoparius. Um den Tisch verteilt waren ebenfalls noch Botschafter Kor’Nath und General Kim’Tar aus dem Klingonischen Reich, Botschafter Ri’Kar und Admiral Mendak aus dem romulanischen Imperium und Fleetadmiral S.T. Sovrane von der Raumstation „Unity Two“ im Breensektor anwesend. Als der Logbucheintrag beendet war, wartete Belar auf erste Reaktionen. Der klingonische Botschafter ergriff als erster das Wort. „Als erstes möchte ich mich im Namen des Hohen Rates und Kanzler Martoks bei ihnen Admiral und bei Captain O’Connor bedanken. Durch sie war es möglich an die Informationen zu gelangen.“ Alle anwesenden nickten zustimmend. „Jetzt haben wir die Möglichkeit, uns auf eine groß angelegte Invasion vorzubereiten.“ Fuhr der Botschafter fort. „Ich bin mir nicht sicher, ob wir die Stärke haben, einen solchen Sturm aufhalten zu können.“ Gab Sovrane zu bedenken. „Da haben sie Recht, wir haben nicht die Stärke, eine solche gegen uns gewandte Kraft aufzuhalten. Jedenfalls Noch nicht!“ Wandte Admiral Mendak ein. „Ich bin der Meinung, dass die Ziele der Invasion klar auf der Hand liegen. Die Gornflotte wird sicher „Unity One“ und Cardassia angreifen, da die Gorn einen Anspruch auf Cardassia erheben.“ „Wenn die Station fällt, fällt Cardassia und dazu, das schwöre ich, lasse ich es nicht kommen.“ Entgegnete Belar „Die Tholianer und die Kel’D’Axar werden sich auf Romulus konzentrieren, da es schon immer Spannungen zwischen unseren Völkern gegeben hat. Die Talarianer und die Lyraner sind beide jeder für sich zu schwach um das klingonische Reich anzugreifen, aber zusammen sind sie stark genug sich dieser Herausforderung zu stellen.“ Führte Mendak seine Anlyse der Lage weiter aus. „Die Sheliak werden wohl nicht in den Kampf ziehen.“ Stellte General Kim’Tar fest. Sovrane schüttelte den Kopf. „Die Sheliak sind der Geldgeber. Sie ziehen es vor, sich zurückzulehnen und aus dem Hintergrund zu beobachten.“ Erklärte er. „Bleibt die Frage, was wir zu tun gedenken.“ Merkte Guevara an. „Da wir nur höchstens drei bis vier Tage zur Verfügung haben, um unsere Vorbereitungen zu treffen, haben Sovrane, Mendak, Kim’Tar und Ich bereits eine grobe Strategie entwickelt.“ Antwortete Belar auf die Frage des Captains.

                            „Unity One und Cardassia werden durch die fünfte TF verteidigt. Ich werde das Kommando auf der USS. Ares übernehmen und die fünfte befehligen. Captain O’Connor fliegt mit der Escort zur Erde und hilft Fleetadmiral Jack Randall die Erde mit der ersten TF zu verteidigen. Admiral Sovrane wird mit der siebten die Klingonen bei ihrer Verteidigung unterstützen, da Breen nicht an vorderster Front steht und die Invasoren anscheinend wenig interessiert. Die zweite unter Fleetadmiral Exar Kun wird Trill verlassen und nach Romulus fliegen um dort Unterstützung zu gewähren. Da „Unity One“ und Cardassia ganz vorne an der Front stehen, bin ich mit General Kim’Tar und Admiral Mendak übereingekommen ihre jeweils 50 Schiffe bei der Station zu lassen um sie zu verteidigen, während ich mit der fünften Cardassia Prime verteidige. Das macht dann 100 Schiffe bei der Station und 150 auf Cardassia. Das sollte reichen.“ Schloss Belar seinen Schlachtplan, der einstimmige Zustimmung fand

                            Plötzlich wurde ein Kommunikationskanal zum Besprechungsraum geöffnet. G’Kors Stimme polterte wie gewöhnlich. Allerdings klang der Klingone für seine Verhältnisse recht aufgeregt. „OPS an Belar. Wir erhalten eine Nachricht von Tholia. Die Nachricht geht ebenso nach Romulus, Kronos und die Erde.“ Meldete er.

                            Total überrascht befahl Belar die Nachricht in den Besprechungsraum zu legen.

                            Auf dem Bildschirm erschien ein Symbol, daß allen Anwesenden völlig unbekannt war. Anscheinend handelte es sich um das offizielle Symbol der Allianz. Das Zeichen wich dem Blick auf eine erlauchte Gesellschaft hinter einem halbrunden Kristalltisch. In der Mitte saß, leicht erhöht, der tholianische Regent. Hinter ihm standen die Großadmiräle Loskene und Liskire. Zu seiner rechten saß General Zzz’Char von der Gornkonföderation es war die Echse, die Belar bei seiner ersten Begegnung mit den Gorn foltern ließ. Nun würden sie sich auf dem Schlachtfeld wieder begegnen. Der General ließ es sich sicher nicht nehmen, seine Streitkräfte selbst zu befehligen. Zur linken des Regenten saß Großkanzler Vilorum von den Kel’D’Axar. Außerdem konnte er Admiral Endar, ein alter bekannter Picards, identifizieren. Dann war da noch ein Lyraner und ein Sheliak, deren Namen er nicht kannte. Freundlicherweise ließ die Allianz die Namen der Verantwortlichen einblenden. Belar wusste genau was jetzt kam. Ebenso alle anderen, die um den Tisch versammelt waren. Als der Regent zu sprechen begann, wurde die Luft im Besprechungsraum zum schneiden dick.

                            „An die Führer der Föderation, der Romulaner und der Klingonen. Zu lange schon haben ihre Völker ihren Einflussbereich ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer Völker ausgeweitet. Sie stehlen uns den Lebensraum. Um dies ein für allemal zu unterbinden, haben wir eine Allianz gegründet um uns vor ihrem maßlosen Expansionismus zu befreien. Wir die „Liga der freien Welten.“ erklären ihnen hiermit den Krieg. Da wir wissen, dass sie bis zum letzten Mann kämpfen, werden wir sie nicht bitten, sich aus dem von uns und unserer Verbündeten beanspruchten Raum friedlich zurückzuziehen. Diplomatische Versuche, mit uns zu verhandeln, werden wir ignorieren. Von jetzt an, heißt es, Sie oder Wir. Wir werden nicht ruhen, bis ihre Welten in Schutt und Asche liegen. Damit Endet diese Nachricht.“

                            Die Übertragung brach ab. Mit offenem Mund starrte Belar auf den Schirm und schüttelte fassungslos den Kopf. Er konnte nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. Mit einem Mal waren die Hoffnungen auf Frieden zu Staub zerfallen. Die Föderation befand sich abermals im Krieg. Zum zweiten mal innerhalb einer Dekade. Die Ironie war, dass die Föderation niemals rücksichtslos expansioniert hatte. Er glaubte aber, dass damit eher die Klingonen und die Romulaner gemeint waren. Im Gegenteil, die Gorn und die Tholianer galten als ebso rücksichtslos, was die Eroberung neuer Territorien betraf, wie die Klingonen und die Romulaner. Er sah zu Sovrane der am anderen Ende des Tisches saß und seinen Blick erwiderte. Beide wussten genau, was jetzt auf sie zukam. Ihr Auftrag war es den Frieden zu sichern und zu bewahren. Jetzt lag es an ihnen, den Frieden wieder herzustellen. Die Zivilisten die sich auf der Station gerade erst eingelebt hatten, würden sicher sofort ihr heil in der Flucht suchen und die Station würde zu einem militärischen Außenposten werden. Ein Aufschrei würde durch die Mitgliedswelten gehen. Panik würde sich breit machen. Die Föderation würde wie gelähmt sein. Diesmal könnte der Traum von Freiheit, Gleichheit und Verständnis unter den Völkern ein Ende finden. Wie einst Adar Ru’Afo von den Son’a zu Admiral Dougherty sagte, ist die Föderation alt und würde im sterben liegen. Belar war geneigt, ihm Zuzustimmen. Er verdrängte diese dunklen Gedanken und setzte einen entschlossenen Gesichtsausdruck auf. Um die Aufmerksamkeit der anderen zu erlangen, stand er auf und hieb mit der Faust auf den Tisch. Schlagartig fuhren alle Köpfe zu ihm herum.

                            „Diese Nachricht ändert nichts. Der Plan wird wie besprochen ausgeführt. Wir haben durch diese Nachricht nur bestätigt bekommen, was wir schon wussten. Wir befinden uns im Krieg. Gehen wir an die Arbeit.“

                            Damit war die Sitzung beendet und der Raum leerte sich. Sovrane kam um den Tisch herum und klopfte Belar auf die Schulter. „Viel Glück Kumpel!“ Sagte er und lächelte aufmunternd. Das konnte durchaus das letzte mal sein, dass sie sich lebend sahen. Belar umarmte ihn und klopfte ihm seinerseits auf den Rücken. „Machs gut, mein Alter!“ Sie lösten sich voneinander und Sovrane verließ den Raum. Zweifellos war er nun auf dem Weg zu seinem Schiff um die siebte Flotte nach Kronos zu führen. Belar nickte nun Guevara zu und entließ ihn. Dieser nickte und verließ ebenfalls den Raum. Belar sah nun wehmütig Renee an. „Wie geht es der Escort?“ Renee lächelte. „Sie sah schlimmer aus, als es wirklich war. Die großen Reparaturen sind abgeschlossen, den Rest werden wir auf dem Weg zur Erde erledigen.“ Sagte sie zuversichtlich. „Das wird hart. Passen sie da draußen auf sich auf.“ Sagte Belar. „Ich werde sie in einem Stück zu ihnen zurückbringen, versprochen.“ Antwortete der Fleetcaptain, den Belar im laufe der Jahre in sein Herz geschlossen hatte. Nun war es an ihm zu lächeln. „Das weiß ich.“ Er umarmte sie. Sie zuckte leicht zusammen. Belar war ein Mann, der die körperliche nähe vermied. Er fühlte sich dadurch verletzlich. Das war das erste Mal in 10 Jahren, dass dies geschah. Sie zuckte auch aus einem anderen Grund zusammen. Ihr Arm tat durch den Druck der Umarmung höllisch weh. Dennoch genoss sie die Umarmung des Mannes, den sie insgeheim liebte.

                            Belar löste sich von O’Connor und lächelte sie an. Er ärgerte sich bereits über diesen Moment der Schwäche. Dennoch war es genau das, was er brauchte. Er spürte Gefühle aufkommen, die er verdrängt und begraben geglaubt hatte. Er durfte sie nicht lieben, er war ein verheirateter Mann mit drei Kindern, von denen zwei nun aktiv an diesem Krieg teilnehmen mussten. Renee schien auf etwas zu warten. Belar verfiel wieder in seine Professionalität und nickte nur. „Wegtreten Captain!“ Sagte er nur. Renee ließ sich ihre Enttäuschung nicht anmerken und verließ den Raum.

                            Als Belar alleine war sank er in den Sessel und vergrub das Gesicht hinter seinen Händen. Seine Schultern zitterten vor Zorn und Enttäuschung. Er musste nun ein weiteres Mal in den Krieg ziehen und musste die Menschen die er liebte und schätzte wieder ins Gefecht schicken. Im Dominionkrieg verlor er viele liebe Freunde und Kollegen. Es würde wieder geschehen, dessen war er sich sicher. Er gestand sich ein, dass er es nicht ertragen könnte Renee zu verlieren. Er stand auf, um den Raum zu verlassen. Er blieb in der Tür stehen und drehte sich noch einmal um. „Computer! Licht deaktivieren!“ Der Computer reagierte und löschte die Beleuchtung. Die Tür schloss sich hinter ihm. Der Korridor war menschenleer und Belar unbeobachtet. Er holte aus und legte seine gesamte Wut und Frustration in diesen einen Schlag. Seine Faust traf auf die Wandvertäfelung und platzte auf. Blut rann von seiner einzigen noch organischen Hand herunter. Wie erklärte er das jetzt nun, dem Stationsarzt?

                            Noch am selben Tag brach die Escort unter dem Kommando von Fleetcaptain Renee O’Connor auf, um sich der ersten Tasforce im Solsystem anzuschließen und bei der Verteidigung der Erde zu helfen.


                            ENDE
                            To be continued

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                              #29
                              Hi Leute!

                              Ich bins nochmal. Wenn ihr wissen wollt, was in der neuen Staffel passiert, die nach der nächsten Folge "Invasion" beginnt, dann schaut euch den von Sovrane erstellten Trailer an. Von mir stammt der Spruch in englisch und deutsch. Leider kann ich euch im Moment nur die englische Version anbieten. Aber die deutsche wird nachgereicht. Versprochen.

                              Gruss

                              J.J.



                              PS: Ihr könnt mich auch per ICQ erreichen und ich schicke euch die deutsche File dann zu. Bis denn.

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                                #30
                                Der deutsche Trailer ist nun auch verfügbar. Um dorthinzukommen, einfach Zeile 4 in meiner Signatur anklicken.

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