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CAPTAIN FUTURE: WHAT???

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    #31
    Erst mal, Danke, gern geschehen!

    Du hast Dir wirklich den wichtigsten Kurzdialog herausgesucht!
    Ja, es zeigt, wie eng verbunden sie sind, aber es zeigt auch eine grundlegende Differenz!
    Curtis, als Captain Future schafft (fast) immer das, was er sich vorgenommen hat. Joan dagegen der Mensch, der um Schicksalsschläge und Niederlagen weiß!

    Ist für mich spannend, weil ich in einer ähnlichen Welt lebe. Ich weiß, auch wenn man alles gibt, dann kann das trotzdem in die Hose gehen!
    Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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      #32
      WHAT???

      Curtis konnte es nicht riechen, aber den anderen biss unaufhörlich der Geruch der brennenden Leichen in der Nase. Nun war die Zeit angebrochen, in der das große Sterben begann. Curtis wusste es, Joan auch, von nun an würden jeden Tag mehr Menschen sterben, weil der Radius des Virus größer geworden war, je mehr Leute sich infiziert hatten.

      Obwohl ihm der Geruch fehlte, stand er unter enormen Druck. Es hatte Probleme dabei gegeben das tötende Virus zu isolieren, denn erstaunlicher Weise, schien es, als sei den Kranken nicht nur ein Virus zugefügt worden, sondern ein ganzer Cocktail, so als verstecke sich das tödliche Virus hinter den anderen. Eine ungewöhnliche Strategie, etwas derartiges war ihm und Simon noch nicht untergekommen. Nun war Tag zehn angebrochen und sie waren von einem Gegenmittel noch weit entfernt. Das Labor war immer wieder erweitert worden. Inzwischen kreisten drei schwere Kreuzer und ein Sanitätsschiff um Getulus, aber er brauchte keine rechte Hilfe und hatte angeordnet, dass sich niemand nach Getulus aufmachen sollte. Die Gefahr sich zu infizieren war einfach zu groß. Sie hatten festgestellt, dass sich die Dichtungen auf Gummibasis mit der Zeit auflösten, das war wohl einem Teil der unbekannten Viren zu verdanken. Ständig war er in der Dekontaminations- Kammer und wechselte die Anzüge, Simon machte einen Riesentanz darum. Professor Westhoff war am Vortag erkrankt. Noch war es nur eine leichte Einschränkung, das würde von Tag zu Tag schlimmer werden.

      Curtis blickte kurz aus dem Fenster und sah die dunklen Rauchsäulen in der Ferne. Grag war abbeordert worden, die Toten einzusammeln und zu verbrennen. Er grub mit einem Bagger etwa einen Kilometer vom Lager entfernt Gruben aus, in dem er die Toten verbrannte. Fest presste Curtis die Lippen aufeinander.

      „Curtis?“, das war Simons Stimme im Helm.

      „Ja!“

      „Schalte bitte auf Helmkommunikation!“, bat Simon leise. Curtis runzelte die Stirn. Es war nur noch Joan da, die Statistiken über die Blutproben bearbeitete, um ihm den Rücken freizuhalten.

      „Okay!“ Curtis legte den Hebel um. Sein Herz klopfte vor unguter Gefühle. Was wollte ihm Simon im Vertrauen sagen, was Joan nicht hören sollte. Lass es nicht unheilbar sein, flehte er innerlich.

      „Was ist los?“, fragte er atemlos.

      „Du erinnerst dich, dass ich sagte, etwas an unserem Szenario und der Beschaffenheit der Viren beunruhigt mich!“

      „Ja!“

      „Ich habe recherchiert und nun weiß ich es!“ Curtis schluckte hart.

      „Was ist es?“

      „Vor vier Jahren gab es ein militärisches Projekt mit dem Namen „Ultima“.“ Curtis atmete aus, ihm war eiskalt geworden. Oh, ja, er erinnerte sich. „Wir haben davon Wind bekommen und im Sicherheitsrat erreicht, dass man nicht weiter daran arbeiten durfte...“, Curtis schloss die Augen. „...,weil wir befürchteten, dass es außer Kontrolle geraten könnte. Irgend jemand hat sich nicht an den Beschluss gehalten. Es hat künstliche, glatte Virenhüllen, das hier ist kein natürlicher Virusbefall. Weißt du was das bedeutet?“, fragte Simon ruhig. Das konnte ein Todesurteil sein, die Forscher des Verteidigungsministeriums waren keine Idioten... “Curtis, es wurde weitergeforscht und diese Kolonie ist der offene Feldversuch! Die Kreuzer sind nicht dazu da, um uns zu schützen, oder Flüchtige aufzuhalten, sie sind da, um uns zu töten, denn niemand darf von diesem illegalen Versuch erfahren! Ich habe die Comet in den Überwachungsmodus gefahren. Sobald sich etwas tut werden wir informiert und im Notfall hält uns die Comet den Rücken frei!“

      Curtis hatte die Hände schützend vor das Gesicht gelegt. Stumm stellte er die Kommunikationsverbindung zu Simon aus. Er spürte, wie Joan sich zu ihm umdrehte. Nein, nicht jetzt. Er stand ruckartig auf und lief ins Freie. Draußen sah er den Rauch und begann zu Laufen, weg, raus aus dem Lager.

      Es war Mord, vorsätzlicher Mord! Staatlicher Mord!
      ​...
      Zuletzt geändert von earthquake; 19.04.2024, 12:44.
      Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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        #33
        Grundgütiger.... ich hätte ja auf einen Verrückten und/oder Möchtegernimperator getippt, sofern es Absicht war aber einen Feldversuch, der von einer Regierung ausgeht, ist bitter.
        Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
        Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
        Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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          #34
          Das ist noch schlimmer als der verrückte Wissenschaftler. Der Staatsmord, dessen Kreuzer nur darauf warten, dass niemand mehr übrig ist, um dann die Futuristen endgültig loszuwerden. Der Kapitän hat allen Grund, wütend zu sein.

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            #35
            Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
            Grundgütiger.... ich hätte ja auf einen Verrückten und/oder Möchtegernimperator getippt, sofern es Absicht war aber einen Feldversuch, der von einer Regierung ausgeht, ist bitter.
            Zitat von Isa:

            Das ist noch schlimmer als der verrückte Wissenschaftler. Der Staatsmord, dessen Kreuzer nur darauf warten, dass niemand mehr übrig ist, um dann die Futuristen endgültig loszuwerden. Der Kapitän hat allen Grund, wütend zu sein.
            Ja, das ist entsetzlich! Doch genau in so einer komplexen Welt leben wir ja gerade! Da weiß die eine Hand nicht, was die andere tut! Die Verflechtungen von Politik und Wirtschaft sind kaum noch zu trennen!
            Und wir stehen mitten in dieser Datenflut und wissen nicht mehr, wer sagt die Wahrheit? Wer lügt?
            Vielleicht der, der am besten manipuliert!
            Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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              #36
              Boah! Das ist ja heftig. Und leider auch so viele Parallelen zu den Geschehnissen der letzten Jahre.
              ZUKUNFT -
              das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
              Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
              Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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                #37
                Zitat von avatax Beitrag anzeigen
                Boah! Das ist ja heftig. Und leider auch so viele Parallelen zu den Geschehnissen der letzten Jahre.
                Die Krisen der Zeit fixen mich regelmäßig an und ich nutze da meinen Kopf und die Argumente für oder gegen eine Sache! So werde ich ein paar schlaflose Nächte los, indem ich das literarisch aufarbeite!
                Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                  #38
                  WHAT???

                  ...
                  Und sie brachten die Frau, die er liebte, ebenfalls um. Joans Entsendung war entweder ein dummer Fehler der zuständigen Stellen gewesen, oder es war Absicht. Vielleicht hatte man ihn in die Falle locken wollen.

                  Curtis rannte, sein Helm beschlug von innen. Irgendwann stolperte er und schlug der Länge nach hin. Ob sein Anzug noch heil war, interessierte ihn nicht die Bohne, da war so viel unbändige Wut und Hass in ihm. Sein Leben war zerstört, durch die Machtgier einiger Politiker und Militärs...

                  Jemand packte ihn und versuchte ihn hoch zu ziehen. Er kannte den Griff, die Hände, es war Otto, der nach seinem Kommunikator griff. Curtis wehrte sich wütend gegen den Griff, nein, er wollte nun nur hier liegen, weit weg von den Gruben und dem Lager. Otto legte den Schalter um.

                  „Hör auf! Lass mich sehen, ob dein Anzug gehalten hat!“

                  „Geh weg, verschwinde!“, heulte Curtis auf, er erkannte seine Stimme kaum wieder.

                  „Simon dreht mir den Hals um, wenn du dich angesteckt hast!“ Curtis wurde ganz still, ließ zu, dass Otto den Anzug untersuchte. Er drehte sich gehorsam auf den Rücken, starrte mit tränenblinden Augen in den Himmel.

                  „Okay! Sieht gut aus, du hast Glück gehabt!“

                  Sein sprichwörtliches Glück, wo war es nun? Hatte Joan nicht gesagt, es ginge nicht immer nach seinem Kopf.

                  „Du hättest nicht abschalten sollen, dann hättest du gehört, dass Simon die Sache trotzdem nicht für ausweglos hält. Aufgrund von „Ultima“ hatte er sich schon mit einem derartigen Szenario beschäftigt! Wir können Joan immer noch retten! Also steh auf und geh wieder an die Arbeit!“ Ottos Ton war harscher, als er gemeint war, Curtis kannte das. Immer wenn dem Androiden etwas nahe ging, flüchtete er sich in unpassende Kommentare, oder klang härter, als er wollte.

                  Curtis stand auf.



                  ****




                  Es war Nacht und es war still. Curtis hob den Kopf, seinen verspannten Nacken fühlend,

                  „Und ist es soweit?“, fragte Otto ungeduldig hinter ihm. Curtis schloss die Augenlider.

                  „Ja!“

                  „Ja, es ist soweit, das Serum ist abgefüllt und ihr könnt die Infizierten nun damit behandeln gehen!“ Infizierte war gut. Simon hatte seine Wortwahl gut im Griff, Kranke oder Überlebende, hätte es nicht mehr richtig getroffen. Curtis hatte das Serum in exakt zehn Spritzen gefüllt. Mehr waren nach der Katastrophe nicht übrig geblieben. Eine davon war für Joan, die noch die besten Chancen hatte, alle anderen hatte Grag, tot, eingesammelt und verbrannt. Es war ein Kombinationsserum, kein Impfstoff, der eine Flut von Virenhämmern enthielt, gepaart mit Stoffen, die das Rückenmark unterstützten. Zudem wurden die Infizierten mit allem was die Wissenschaft hergab geboostert, damit die Organe nicht versagten.

                  Aber eigentlich war das Serum unzureichend, es gab keine Rettung durch das Serum, sondern durch ein neues Blutreinigungsverfahren. Zu lange hatten sie sich auf einen rettenden Impfstoff versteift, die übliche Vorgehensweise, bis Curtis entschieden hatte, dass das nicht rechtzeitig fertig werden würde und zudem nicht genügend schützen würde. Er hatte ein neues Dialyseverfahren etabliert, indem permanent das Blut von Viren gereinigt wurde. Das war neu, extrem aufwendig und sie hatten zu wenig Ressourcen gehabt. Fast alle waren gestorben, nur die zuletzt Infizierten hatten überhaupt eine Chance gehabt.

                  Grag und Otto eilten mit dem medizinischen Equipment zu den Kranken. Simon war dieses Mal per Video zugeschaltet.

                  „Wir haben es geschafft mein Junge!“ Es war unverkennbar Stolz in der Stimme des lebenden Gehirns. Curtis starrte Simon stumpf an. Ja, sie hatten Joan wahrscheinlich gerettet, die anderen waren hochgradig geschwächt, es würden nicht viele überleben.

                  „Du siehst müde aus! Leg dich etwas hin und schlaf dich aus!“, schlug Simon vor. Curtis nickte. Ja, er fühlte sich hundeelend. Stumm schaltete er ab.
                  ​...
                  Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                    #39
                    Ja... das ist schon sehr hart. CF hätte gene ALLE gerettet. Nun heisst es, diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die für den Tod so vieler unschuldiger Leute verantwortlich sind. Wie ich ihn kenne, wird er da unerbittlich sein - zu Recht.
                    Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                    Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                    Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                      #40
                      Puh... was da passiert ist, ist eine Schandtat ohne Namen.
                      Ich möchte nicht in der Haut derer stecken, die eine solche Intrige angeordnet haben, denn Curtis ist immer gerecht, aber angesichts dessen wird er sich in eine Dampfwalze verwandeln und alle Verantwortlichen bestrafen.​​

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                        #41
                        Inzwischen gibt es auf dem Volksfest über 800 Infizierte mit Norovirus.

                        Wenigsten ist das nicht tödlich, aber Wahnsinn wie schnell das um sich greift. Da ist diese story hier ja tagesaktuell.
                        ZUKUNFT -
                        das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
                        Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
                        Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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                          #42
                          Noroviren sind hochansteckend und leider flammt das überall mal auf: Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, in Büros und Firmen oder Gaststätten. Es reicht 1 Person, die es reinschleppt und in kürzester Zeit haben es alle.
                          Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                          Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
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                            #43
                            Aber mit der Rettung der wenigen vor dem Tod durch den Virus ist es noch lange nicht getan,
                            dann geht es erstmal darum vom dem Planeten wegzukommen und leicht werden die Militärs es Curt und seiner Crew nicht machen.
                            Im Anschluss dann noch der Kampf gegen die Hintermänner, uns steht noch einiges bevor.
                            Ick freu ma.

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                              #44
                              Na, da bin ich später auf Eure Reaktionen gespannt!

                              WHAT???

                              ...
                              Schwerfällig stand er auf, um nach nebenan zu gehen, wo Otto gerade damit fertig war, Joan das Serum zu spritzen. Im Hinauslaufen schlug ihm der Androide zuversichtlich auf den Rücken. Ja, Joan konnte es schaffen.

                              Im Gegensatz zu den anderen hatte Joan ein „Zimmer“ in ihrem Zelt bekommen, damit sie bei ihm sein konnte, für die Zeit, die ihr vielleicht noch blieb. Schlimm sah sie aus. Ihr Zustand hatte sich seit dem Ausbruch des Virus vor sechs Tagen rapide verschlechtert, trotz der sehr guten Versorgung. Grag hatte sich um sie gekümmert, denn obwohl man es ihm am wenigsten zutraute, konnte er mit den Kranken am besten umgehen. Vielleicht lag das daran, dass die Kranken ihm offener begegnen konnten, ohne Scham.

                              Curtis atmete tief durch. Es war vorbei. Endlich konnte er das tun, was er schon so lange hatte tun wollen. Seine Hände griffen nach dem Verschluss des Helms und öffneten ihn ruhig. Noch hatten sie keine Gewissheit, dass das Serum half oder nicht sogar gefährlich war, aber das war ihm gleich. Wenn es schlimm enden sollte, war nun der letzte Zeitpunkt, sie in den Arm zu nehmen, noch lebend...

                              Curtis zog den Helm herab. Endlich atmete er die Luft von Getulus, die immer noch gekennzeichnet war vom Gestank des Todes, aber da waren auch Pflanzen und Erde...

                              Mit einem Scheppern flog der Helm auf den Boden. Curtis zog das Serum heraus, was er vor den Augen seiner Freunde verborgen hatte, um es sich selber zu verabreichen. In den nächsten Tagen würde er das Dialyseverfahren durchlaufen und wahrscheinlich ohne Komplikationen überleben. Nun war es gut. Er war so unendlich müde.

                              Curtis trat zu Joans Bett und legte sich behutsam zu ihr, ihr Gesicht die ganze Zeit beobachtend, was grau und eingefallen wirkte. Sanft betete er sein Gesicht in ihr Haar, kein Blumenduft. Grag war der perfekte Pfleger, doch er nutzte natürlich nicht Joans Pflegeprodukte, doch es war ihm gleich, denn da schimmerte etwas durch die Seife, was er beruhigt einatmete, ihr Duft. Er würde sie nie mehr verlassen, wenn sie hier starb, dann würde er das auch. Der Gedanke ließ ihn getröstet sanft einschlafen.

                              Etwas warmes neben ihm regte sich. Weich legten sich Fingerspitzen auf seine Wange, wo sie sanft sein Gesicht hinabfuhren. Curtis lächelte im Halbschlaf, bevor er die Augenlider aufschlug. Joans Gesicht war seinem ganz nah. Blaue Augen, wie die See in der Sonne, blickten ihn klar an. Sein Lächeln verstärkte sich.

                              Stumm blickten sie einander an, bevor Joan flüsterte:

                              „Warum hast du nicht gewartet?“

                              „Oh, das habe ich!“ Joan wollte widersprechen, doch er legte ihr sanft den Finger auf die spröden Lippen.

                              „Erinnerst du dich? Ich habe dir versprochen, dass wir eines Tages einen ruhigen Ort finden und zusammen sein würden!“ Nun füllten sich Joans Augen mit Tränen.

                              „Dieser Ort ist tot! Alle sind tot!“ Curtis küsste sie zärtlich auf den zitternden Mund.

                              „Ja, und das hätte ich gern verhindert! Aber ich bin hier, bei dir!“ Und da schluchzte sie. Er hielt sie lange fest und ließ sie weinen.

                              „Wir schaffen das! Du hast das Serum bekommen und ich auch. Es wird wieder besser!“, flüsterte er an ihrem Ohr.



                              ****




                              Joan wuchtete an dem ganz normalen Stuhl herum, als wäre es ein Felsbrocken, aber sie war immer noch extrem geschwächt. Sie wollte so gern draußen sitzen, es war schön draußen. Sie stellte es sich wunderbar vor an der frischen Luft zu sitzen. Grag trat ein.

                              „Was hast du denn vor?“, fragte Grag irritiert.

                              „Ich will raus“, Joan keuchte, ihr Atem ging heftig. Grag trat zu ihr und zog sanft ihre Hand vom Stuhl. Sie nahm an, er wollte ihr helfen, aber er sagte leise:

                              „Warte!“ Joan blickte ihn Stirn runzelnd an. Grags Augen wichen ihr nicht aus. „Ich glaube es wird Zeit, dass der Chef euch die Situation erklärt!“

                              „Welche Situation?“

                              „Simon und Curtis können dir das besser erklären und tu mir den Gefallen, verlass das Zelt nicht!“

                              „Okay!“ Was war das nun für eine seltsame Geschichte? Grag eilte davon. Kurz darauf kam er mit der restlichen Future-Mannschaft zurück. Curtis blickte sie ernst an, aber im Ganzen wirkte er wieder erholter, seine dunklen Augenringe waren verschwunden.

                              „Warum kann ich nicht rausgehen? Die Leichen sind doch schon seit einigen Tagen verbrannt?“, fragte Joan ihn verwundert.

                              „Lass uns zu den anderen gehen, das geht alle an. Ich hätte gern noch ein paar Tage gewartet, aber es muss nun wohl sein!“ Joan war erschreckt über seine kalte Nüchternheit, das bedeutete nichts Gutes, er war wütend.

                              Curtis trat zu ihr und nahm sie bei der Hand, um zusammen mit ihr in das anliegende Zimmer zu gehen, wo die anderen fünf Überlebenden waren, zwei Männer und drei Frauen. Im Gegensatz zu Joan waren sie noch bettlägrig, aber sie würden es nun definitiv überleben.
                              ​...
                              Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                                #45
                                Nur 6 Überlebende von einer ganzen Bevölkerung??? Das ist schrecklich. All das wurde von einigen korrupten Politikern inszeniert, die sicherlich mit skrupellosen Wissenschaftlern zusammenarbeiten. Zum Glück hat Simon das alte Programm erkannt und konnte ein Antidot finden und Joan, Curtis und fünf andere retten. Die Reaktion wird schrecklich und unerbittlich sein.

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