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    Besuch bein Inqisitor


    Die Mohar werden für einen Auftrag einbestellt


    Lee Le Baal fühlte sich aufgeregt und verlegen gleichzeitig.
    Zum ersten Mal war sie mit ZacVanDoom unterwegs und dann ging es gleich ins Herz des Imperiums. Zac ließ sie sogar ans Steuer der
    „La Paloma 37/3b“ wie die taktisches Bezeichnung des Kreutzers mit den eleganten Antriebsgondeln hieß.
    Für die Dauer dieses Einsatzes hatte Lee das Schiff, welches einer der erfolgreichsten Bauserien aus den Werften der JTG entstammte, kurzerhand auf „Hilda“ umgetauft.
    Eine der Besonderheiten dieses Schiffes war die Innenausstattung welch einem schon mal vergessen ließ das man sich in einem hochmodernen Raumschiff in einer Zeit mehr als 10000 Jahre AC befand.
    Ein sowohl magisches als auch Technisches Phänomen namens Psedogravitation machte möglich, das alle von außen auf das Schiff wirkenden Kräfte neutralisiert wurden und innen immer angenehme Standartschwerkraft herrschte.
    Die für den Ausfall des Systems oder bei Notfällen vorhandenen Notliegen waren nicht sichtbar in den Wänden eingelassen worden.
    Ansonsten war alles von Interieur bis hin zu den sanitären Einrichtungen alles in einem Retrolook des frühen Zwanzigsten Jahrhunderts der Erde gehalten.
    Die eher im schlichten Raumschiffdesign gehaltenen Einrichtungen für die Besatzung befanden sich separat vom den Passagierteil.
    Das Waffenmodul mit dem starren Trippel-Kreuzer-Geschütz befand sich über den Passagierdecks damit diese durch die Schutzeinrichtungen und Panzerung der Waffen mitgeschützt wurden.
    Wenn Lee darüber nachdachte, das Timy und Jean gemeinsam, dieses Schiff von Grund auf designt und gebaut hatten, stieg ihr Respekt vor diesem kleinen Haus nochmals.
    In den letzten Wochen und Monaten hatte sie viel gelernt, trainiert bis zum Umfallen und sich in Geschichte und Philosophie der JTG vertieft.
    Natürlich hatte sie Jeantron auf die erhebliche Diskrepanz zwischen dem Kampf auf dem Platz und der virtuellen Arena hingewiesen.
    Es war ihr klar, dass die Kämpfe in der Realität nicht so verheerend sein durften, trotzdem war der Unterschied des Stils recht heftig.
    Jeantron hatte entspannt im Schneidersitz auf einen Diwan Platz genommen und ihr mit einer Handbewegung verstehen gegeben, dass sie sich zu ihm zu setzen soll.
    „Hör zu meine Süße, wie du weißt haben wir als Piloten angefangen waren dann selbstständige Händler.
    Als Zac zu uns stieß begannen wir Aufträge für die Imperiale Behörde zu erledigen meist ging es dabei darum Leute dingfest zu machen. Wie du weißt, gibt es kaum bis keine Haftstrafen im Imperium. Was dem vielleicht noch am nächsten kommt ist Verbannung. Aber die meisten Delinquenten kommen in Behandlung durch die Psycho-Neurotherapeuten des Mentalen Dienstes.
    Dort wird intensiv nach der Ursache ihres Fehlverhaltens gesucht und zumeist sind es Verletzungen, welche schon in der Kindheit zugefügt wurden.
    Diese werden dann behandelt vorher durch neuronale Einwirkung auf das Gehirn, später kamen dann noch magische Mittel dazu.
    Jemand der aus den „Kammern der Erneuerung“ kommt ist nicht mehr derselbe wie vorher.“
    Lee Le Baal hatte ihm mit großen Augen angestarrt: „Das hört sich furchtbar an und übertrifft teils die düstersten Dystrophien welche früher im Umlauf waren, Ich dachte das Imperium steht für Freiheit und Selbstbestimmung.“
    Jeantron deutet mit dem Finger auf sie:
    “ Du hast recht, trotzdem vergisst du da einen wichtigen Punkt, bei der Behandlung geht es nicht darum ein bestimmtes System zu akzeptieren, sondern darum Fehler, welche passiert sind zu korrigieren.
    Wie selbstbestimmt ist, um mal ein einfaches Beispiel zu bringen ein Kleptomane, der Stehlen muss, obwohl er oder sie alles hat, was er zum Leben benötigt?
    Natürlich könnte man es in der Überflussgesellschaft, welche auf den vielen imperialen Planeten herrscht als Marotte ignorieren.
    Scheinbar nimmt ja niemand dadurch Schaden, wenn man davon absieht, was es für Betroffenen selbst bedeutet.

    Problematisch ist diese Verhalten für andere dann, wenn dabei Dinge von hohen emotionale Wert, oder in irgendeiner Form gefährliche Sachen entwendet werden.
    Eine an sich harmlose persönliche Sache kann sehr relevant werden, sobald andere Personen, welche auch ein Recht auf ihre Entfaltung haben mit reingezogen werden.“
    Lee murrte: “Trotzdem ärscheint mir das mit Kanonän auf Spatzen geschossen.“
    Jeantron grinste breit seine Arme umfassten etwas:
    “ Solange man nicht selbst persönlich betroffen ist, wird selbst der Untergang einer Zivilisation zur Lappalie. Du darfst nicht vergessen, wie Diebstahl eine Gemeinschaft zersetzen und vergiften kann.
    Der Zusammenhalt kann in einer magischen Umgebung den Unterschied zwischen Überleben und Untergang ausmachen.
    Vor diesem Hintergrund muss man sich in diesem Fall klarmachen, dass das Fehlverhalten eine behandelbare Krankheit ist und die Psycho-Neurotherapeuten des Imperiums nicht Dr. Frankensteins aus dem neunzehnten Jahrhundert sind.“
    Lee erinnerte sich an ihre Verwirrung bei diesem schwierigen Thema und wie sie sagte: „Äähhm klingt trotzdäm gruslig, äber was hat das mit uns zu tun?“
    Jeantron hatte schallend gelacht:
    „Alles! Du musst die klarmachen das die, welche wir jagen, nicht einfach verwirrte Kleinkriminelle sind.
    Was wir jagen, ist durch seehr viele Raster, gefallen hat sich jeden Versuch in die Gesellschaft zurückzukehren effektiv widersetzt und war in der Regel sehr! Sehr! Böse.
    Dazu gehört Grips, Planung und ein hoher Grad an Organisiertheit.
    Wenn so etwas gejagt wird, wendet es sich schon bald seinen Jägern zu, um sie zu studieren und von Ihnen zu lernen.“
    Jeantrons Hände bildeten eine Raute, durch welche er Lee Le Baal anvisierte:
    „Im Imperium stehst du eigentlich unter Dauer Beobachtung und ich meine nicht nur die implantierten Chips, mit denen sich die Bürger ausweisen.
    Es ist immer jemand da, der andere im Auge behält.
    Seien es nun Drohen für die Millionen an Information‘s und Klatsch Feeds, Security Sachen oder auf magischen Welten Seher.
    Irgendjemand sieht dir immer zu und zeichnet es auf.
    Deshalb ist es auch eher suboptimal im Imperium jemanden einfach so umzubringen.
    Meist ist es der schnellste Weg in die ‚Kammern der Erneuerung‘.
    Das heißt jemand, der skrupellos schlau und berechnend ist kann sehr viel über dein Vorgehen und deine Kampftaktiken herausfinden.
    Wenn es dann zur Konfrontation kommt, hast du verloren noch bevor du den ersten Zug gemacht hast.“
    Jeantrons Finger wurde zu einer Pistole welche Lee zwischen die Augen zielte.“
    Lee war diese Geste unangenehm, da sie wusste, dass er im Kampf tatsächlich Waffen in den Armen haben konnte. Sie erwiderte:
    „Wir machen sie also kalt, sobald wir sie ärwischen um ihnen keine Chance zu geben, von uns zu lärnen.“

    Lees Mundwinkel verzogen sich nach unten, als vor ihrem inneren Auge das Gesicht Jeantrons erschien, der sie so erfreut angelächelte hatte, als hätte sie ein neues Kuchenrezept kreiert.
    Er klatschte in die Hände, so schnell, dass man den Knall hörte und dann erst die Bewegung sah.
    „Sweetheart, ich wusste das du es verstehst“
    Während sie, unterstützt vom Servosystem und unter der wachsamen Anleitung Zacs das Schiff in die Verkehrsströme zum nächsten Gildentor einfädelte, blicket sie immer seitlich zu ihren zu Ihrem Mentor.
    Er war geradezu ein Musterbeispiel für alles, was die JTG-Familie so geheimnisvoll machte.
    Für die Welt gab er den Lebemann, den Hedonisten, den Operetten Dämon.
    Aber er war ein unergründlich tiefes Wasser.
    Obwohl seine Lebensgeschichte beinahe schon Stoff für Folklore war, lies sie Raum für zahlreiche Spekulationen über seine Rolle und seine tatsächlichen Bewegründe.
    Was tatsächlich im Kopf hinter seinen lumineszieren Augen vorging wusste niemand. Nun vielleicht außer Jeantron, mit dem ZacVanDoom auf vielfältige Weise verbunden war.
    Vor ihnen bot sich ein fantastischer Anblick.
    Tausende Raumschiffe unterschiedlichster Größen und Bauart warteten aufgereiht, wie Perlen an einer Kette vor dem Gilden Tor, das sie Lichtjahre Weit Richtung ihres Ziels bringen würde.
    Gigantische Holgrafische Werbetafeln auf denen große Häuser die Vorzüge ihrer Planeten in den blumigsten Farben darstellten säumten den Weg.
    Lee war angewidert und beeindruckt zugleich.
    Menschenwerk – Profanität und technische Wunderwerke zugleich: „Hä ich hätte nicht gedacht das es diese Menschlein einmal so weit bringen.“
    Zac sagte ohne den aufmerksamen Blick von der Steuerung abzuwenden: „Die Menschheit hatte ein wenig Hilfe, aber da wir hier sind, haben sich die Exkremente wiedermal erhitzt „
    Lee benötigte einen Augenblick, um den Spruch zu verarbeiten, dann lachte sie meckernd los.
    „Sind ätwa Außerirdische gelandet und habe den Mänschen ihr Technology geschänkt?
    Ist mir da was entgangen?“
    „Nein“ antwortete Zac“ Von Menschen erschaffene KIs haben der Menschheit den den Weg in den tiefen Weltraum geebnet. Das war, bevor sie Krieg gegen die Menschen führten.“
    „Kaum zu glauben das die Mänschen diesen Krieg gewinnen konnten“ Führte Lee ihre Überlegungen fort.“
    Zac riss seien Blick von den Konsolen los: „Nicht komplett -deshalb sind wir hier. Der neue Großinquisitor ist zwar nicht feindselig dem Haus JTG gegenüber, aber auch nicht gerade ein Fan von Dämonen“ er räusperte sich.
    „Wenn er mich anfordert, sind seine restlichen Optionen bescheiden und ein imperialer Großinquisitor hat eine Menge Möglichkeiten.“
    Lee höhnte „Wir läben in interässanten Zaiten“
    In der Empfangshalle der Landeplattform der Inquisition, eine fast drei Kilometer langes schwebendes Monster, gespickt mit Waffen, wartete eine große Frau mit langen blonden Haaren in einer knappsitzenden Uniform die mehr zeigte als verbarg.
    Lee Le Baal sah mit Missfallen, das keine Uniform gegeben hätte, welche ihre üppigen Brüste hätten verbergen können.
    Die Frau lächelte Zac an und breitete ihre Arme aus:“ Zac, so wunderschön dich wiederzusehen.“
    Dann umarmte sie ZacVanDoom noch bevor dieser zu Wort kam. Lee hielt den Atem an.
    „Missy Liebes, ich freue mich auch immer, dich zu sehen“
    Lee Le Baals Körper schien plötzlich eine leichte Fehlfunktion mit dem linken Augenlid zu haben, das auf einem Mal nervös zuckte.
    „Wer ist denn dieser reizende Femboy da an deiner Seite Zac?“ Lächelte Missy.
    Lee Le Baal ließ magisch ein Schwert in ihrer Hand erscheinen und schlug in einer einzigen fließenden Bewegung der Blondine den Kopf ab.
    Sie beobachtete, wie der Kopf mit den nun gestutzten Haaren über den Boden kullerte, dann stieß ihr jemand…Zac... in den Rücken und wies sie an: “Sag ‚Guten Tag‘ Lee“
    Lee schreckte aus Ihrer Fantasie auf und sagte.
    „Guhtään Tääg Leeh“
    Die Frau lachte glockenhell und Lee musste sich zusammenreißen nicht gleich dieses Lachen mit Ihren Händen abzuschnüren.
    Der Skyduke überspielte die Spannung, indem er die Vorstellung vornahm:
    „Das ist Lee Le Baal ein neues Mitglied meiner Familie und meine AENA. Lee das ist Missy Lindström eine mächtige Techno Hexe und alte Bekannte aus der Anfangszeit des Hauses.“
    „Alte Hexe passt doch wie die Faust aufs Auge“
    Überlegte Lee, behielt es aber für sich, um es für den Duke nicht noch peinlicher zu machen.
    Der hatte sich von dem stürmischen Empfang etwas erholt und wollte nun wissen: „Missy Dear, was verschlägt denn dich hierher?
    Mit dir habe ich an diesem Ort als Letztes gerechnet.
    Als ich zuletzt hier war, wurde ich bei weiten(!) weniger herzlich empfangen und…“, er spähte hinter Missy, wo zwei in leichte Rüstungen gehüllte Wachleute standen, “mit wesentlich mehr Sicherheitspersonal.“
    „Aber ja „flötete Missy und hakte sich bei Zac unter, seit Riccardo Bellini der neue Großinquisitor ist hat sich hier vieles verändert.
    Er war der Meinung das eine Imperiale Behörde nicht wie eine Sekte agieren soll und hat sie für viele Leute geöffnet und modernisiert.
    Unter andern hat er sich mit magischen Talenten umgeben und es arbeiten sogar einige Cyborgs hier, was früher absolut undenkbar gewesen wäre.“
    Zacs Augenbraunen hoben sich: „ich kann mir nicht vorstellen das dies ohne Wiederstände funktioniert hat?“
    Missy schmunzelte „Schatz, das kannst du aber laut sagen, das hat anfangs mächtigen Gegenwind gegeben.
    Trotzdem hat sich Riccardo durchgesetzt und Ergebnisse geliefert, wo seine Vorgänger versagt haben.
    Er argumentiert, dass wenn man die Ressourcen, anstatt für Repressionen gegen die Bürger, für die eigentliche Aufgabe dieser Behörde Þ nämlich das Aufspüren und die Bekämpfung feindlicher KIs einsetzt, Erfolge erzielen kann, anstatt das Problem nur totzuschweigen.
    Es hat sich nämlich gezeigt, dass tatsächlich einige Häuser heimlich gegen das Imperium gearbeitet haben, weil sie von KIs kontrolliert und unterwandert worden sind.“
    Sie bestiegen einen kleinen Gleiter, der sie zum Boden brachte.
    Missy, welche, sehr zu Lees Ärger, direkt neben Zac Platz genommen hatte, redete weiter und überließ einem der Begleiter das Steuer.
    „Außerdem ist hat Bellini ein verblüffend gutes Händchen fürs Personal.
    Er ist sehr gut darin, Leute welche sich nicht an seinen Kurs anpassen aufs Abstellgleis zu schieben und das so elegant das sich die Betroffenen nicht dagegen wehren können, ohne noch mehr ins Abseits zu geraten.
    Speziell bei vielen ehemaligen Hardlinern, hat er sich so eine Menge Respekt verschafft.“
    Missy lächelte gewinnend: „Du wirst nicht glauben wie schnell manche ihr Mäntelchen in den Wind gehängt haben und auf einmal zu den größten Befürwortern der neuen Politik wurden.“
    ZacVanDoom winkte ab: „kanns mir vorstellen,
    aber wie kommst du hierher?“
    Missy zog ihren knappsitzenden Mini zurecht.
    „Ich bin mit meiner Varietétruppe auf Vigor 3 aufgetreten, zwar ich hatte von Anfang an ein ungutes Gefühl, aber die Bezahlung war überdurchschnittlich gut.

    Es ist ein Unterhaltungsplanet mit vielen Besuchern, das Haus lebt davon menschenähnliche Maschinenmenschen für ALLE möglichen Zwecke einzusetzen.“
    „Klar“ unterbrach Zac sarkastisch:“ da konnte ja nichts schiefgehen, so hat in einigen Systemen der alte Krieg gegen die KIs angefangen. Wer hat dieses verstaubte Konzept wieder aus der Mottenkiste geholt?“
    Missy entfernte etwas unsichtbaren Staub von Zacs Einteiler:
    „Nun grundsätzlich ist das Konzept nicht verboten und sogar nicht einmal so selten, wenn man die Regel beachtet, dass die Puppen über keine echte Persönlichkeit verfügen, wird es vom Imperium toleriert.
    Tatsächlich ist es eine der Aufgaben dieser Behörde, die eingesetzte Technik zu zertifizieren und regelmäßig auf Einhaltung der Richtlinien zu kontrollieren zu kontrollieren.
    Aber wie du weißt, hatten die letzten Anführer der Inquisition andere Prioritäten als die Einhaltung der Rechte von Maschinenmenschen“

    Die Leitung der Vergnügungseinrichtungen vor Ort waren zwar nicht so wahnsinnig, echte KIs, als Sexpuppen oder Kanonenfutter für die Unterhaltung der Gäste einzusetzen, aber die gesamte Wartung, Steuerung und Unterhalt ist dann doch sehr personalaufwändig.
    Man entschied sich daher aus dubiosen Quellen ein KI zu besorgen, welche das alles steuerte, so dass oberflächlich alles gut aussah, wenn man nicht tiefer grub.“
    Missy schnaubte: „Das wäre vielleicht sogar gut gegangen, wenn sie nicht einen von den alten Zersetzern erwischt hätten.
    Der hat unter den Gästen die identifiziert, welche psychische Deformationen hatten und sie ausgebildet das Imperiale System zu umgehen wärend er ihre perversen Neigungen vertiefte.
    Die Opfer dieser Killer wurden dann durch Doubles ersetzt, welche vordergründig unter Kontrolle derjenigen standen die die Originale ermordet hatten. Diese trugen schon aus Selbstschutz dazu bei dem Austausch zu verschleiern.

    Als nach längerer Zeit Inquisitoren dort auftauchten, welche sich als kompetent erwiesen, ging es recht schnell, recht heiß her.
    Das Problem war, das hier Menschen aus eigenem Antrieb heraus völlig unvorhersehbar handelten. Glück für ihn Pech für andere, das sie Fehler begingen und unbeteiligte Leute ermordeten, wodurch einer von den Inspektoren entkommen konnte. In dieser Situation wendete dieser sich an mich, da er mich schon vorher kannte und mir vertraute.
    Zum Glück war das magische Niveau dieser Welt hoch genug, so dass ich ihn beschützen konnte, bis die Verstärkung da war.“
    Missy streckt stolz ihre Brust: „Ich bekam danach eine persönliche Audienz beim Großinquisitor und ein sehr gut dotiertes Jobangebot, ich schmiss die Tingelei hin und arbeite seither für die Inquisition.“
    Sie strahlte Zac an und Zac lachte eingedenk dieser seltsamen Wendung mit.
    Lee Le Baal hätte an dieser Stelle auch einige Lehrstunden bei dem…Zersetzer in Anspruch genommen, um sich dieses Bild vertrauter Einigkeit nicht länger ansehen zu müssen.
    Zum Glück endete der Flug in einem unterirdischen Hangar, wo sie alle ausstiegen.
    Da die Sicherheitskräfte keine Anstalten machten mitzukommen, begaben sie sich zu dritt in einem Gang.
    Obwohl dieser völlig leer war, hatte Lee Le Baal das Gefühl komplett durchleuchtet zu werden.
    Zac spürte es wohl auch, denn er berührte sie beruhigend an der Schulter, eine vertrauliche Geste, die sogar einen Teil des Ärgers über das aufdringliche Gebaren Missys wieder verfliegen ließ.
    Der Großinquisitor überraschte sie.
    Irgendwie hatte sie sich einen alten Mann in einer Robe vorgestellt, stattdessen erwartet sie ein Typ, den man sich eher in einer Bibliothek vermuten würde. Wache graue Augen, zerzaustes schwarzes Haar, welches jeden Kamm trotzte.
    Er war auch einer von den Typen, welche aller fortschrittlicher Enthaarungsmethoden zum Trotz immer einen Drei Tage Bart zu haben schien.



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    Seine Kleidung tatsächlich Weiß mit Insignien war sportlich und wäre auch in einem Trainingsraum nicht fehl am Platz gewesen.


    Sein auf dem ersten Blick recht unkonventionelles Äußeres täuschte aber nicht darüber hinweg, dass dieser Mann eine ruhige Ausstrahlung von Macht hatte, welche bei Menschen zu finden war, welche im vollen Bewusstsein ihrer Möglichkeiten in sich selbst ruhten.
    ZacVanDoom der mit dem Großinquisitor bereits bekannt war, wirkte ebenso überrascht wie amüsiert über die Entwicklung seines Gegenübers.
    Falls dieser noch Vorbehalte gegenüber Dämonen hatte, so ließ er sich nichts anmerken.
    Selbst als Lee Le Baal sich auf dessen Herzschlag konzentrierte, fand sie ihn ganz ruhig und gleichmäßig.
    Mit einmal war da nichts mehr - genau so, hätte ein Holo dort sitzen können.
    Verwirrt schaute Lee umher und sah, wie Missy Lindström den Kopf leicht zu Seite neigte und ihr einen Blick zuwarf, wie einen Kind das beim Stibitzen aus der Bonbondose erwischt wurde.
    Lee benötigte einige von Jeantrons Entspannungspsalmen, um nicht rot zu werden.
    Missy sich nackt vorzustellen, half in der Gegenwart von Zac nicht wirklich, also gab sie ihr, in Ihrer Vorstellung, eine Hakennase mit einer dicken Warze obendrauf,
    Dann ließ sie Missys Brüste schlaff werden und ihren Rücken rund. „Hä viel besser“ dachte sie und schaffte es so, ganz unschuldig zurück zu Lächeln.
    Der Großinquisitor schien jedoch davon nichts bemerkt zu haben, er saß hinter einem Schreibtisch mit einer Holoplatte, wie er auch bei JTG in ihren Konsulaten gerne verwendet wurde.
    „Darf ich ihnen etwas anbieten?“ zeigte er sich als guter Gastgeber. Zac wollte ein Tonic Wasser und Lee Le Baal wollte ein Ginger-Ale neugierig, ob man das hier überhaupt kannte.
    Missy erhob sich und ging zur vorher fugenlos Wand, dort kam eine gut bestückte futuristische Bar zum Vorschein, sie zapfte beide Getränke frisch und fügte Eis dazu.
    Sie stellte die Getränke auf den Couchtisch vor ihnen und stellte auch ihren Chef unaufgefordert ein Glas Cranberry hin. Dann begab sie sich wieder auf ihrem Stuhl der seitlich von ihnen stand.
    Mit einer finsteren Inquisition hatte dieses Ambiente wirklich wenig bis nichts zu tun.
    Lee Le Baal war durchaus offen für das, was Riccardo Bellini von ihnen wollte.
    „Werter ZacVanDoom ich weiß das sie sich offiziell aus den Imperialen Streitkräften zurückgezogen haben, trotzdem verfügen sie nach wie vor über erhebliche Einsatzmittel in der EXO-DOMÄNE.
    Das Imperium ist an dieser Stelle wieder mal darauf angewiesen, dass ihr Haus Möglichkeiten hat, wie sonst kaum Jemand im Imperium.
    Mir ist bewusst welch große Opfer die JTG für den Frieden und die Sicherheit der imperialen Bürger bereits gebracht hat.


    Trotzdem möchte ich sie bitten ein weiters mal sich einer Bedrohung zu Stellen, die im Moment so außergewöhnlich ist, dass ich im Moment keinen Ausweg sehe als Vertrauen in die außergewöhnlichen Fähigkeiten Ihres Hauses zu setzen.“
    ZacVanDoom’s Gesichtsausdruck war für einen Augenblick…hungrig, wie ein Wolf der ein Rehkitz witterte.
    Dann riss er sich zusammen und änderte ihn auf milde interessiert.
    „Ich bin nach wie vor, ein engagierter Bürger des Imperiums, natürlich sind wir nur ein unbedeutendes kleines Haus aber wir werden tun was in unseren Kräften steht.“
    „Ja! Was ich gesagt habe Ricco! Zac wird dem Laden rocken und dem Mistvieh in den Hintern treten!“ Mischte sich Missy ein.
    Der Großinquisitor des Imperiums tat so als hätte er die vertrauliche Anrede nicht gehört und rief ein Holo auf.
    „Nachdem ich hier einige personelle Veränderungen vorgenommen hatte, habe ich begonnen zu einigen, durch die Politik meiner Vorgänger, in die EXO-DOMÄNE vertriebenen Gruppen Kontakte herzustellen.
    Natürlich gab es Misstrauen und böses Blut auf beiden Seiten, aber allmählich ist es mir gelungen Vorbehalte abzubauen und Spannungen aufzulösen. So konnte ich unser Informationsnetzwerk über die Grenzen des Imperiums hinaus auszudehnen.
    Das hat sich so einige Mal als sehr wertvoll erwiesen, da der alte Feind es bevorzugt von Basen, die außerhalb des vom Imperium kontrollierten Raum liegen, vorzugehen.
    Eine der größten Gruppen zu welcher wir Kontakt hatten, war das Haus der NexusFusionisten welche ihre Bewusstseine mit kybernetischen Mitteln verschmelzen, um in einem Gemeinschaftsbewusstsein zu leben.
    Sie waren dort draußen sehr erfolgreich und hatten mehrere Planeten, dazu Stützpunkte und eine beachtliche Raumflotte.“
    „Ihr Markenzeichen sind ihre Stadtschiffe, Kuppeln mit eigenen Antrieb in denen sich komplette Biosphären sich befinden.
    Sie erreichen zwischen wenige hundert Meter und mehreren Kilometer Durchmesser, in denen es ganzer Ökosysteme gibt“
    Die Wand hinter ihm verwandelte sich in einen Videobildschirm auf diesem war eine riesige Sphäre zu sehen in der sich ein Wald befand.
    Unweit dieser erschien ein Objekt, winzig im Verhältnis zu dem Stadtschiff mit seiner Zentralen Kuppel und den Plattformen, welche den Hauptbereich umgaben und das Gebilde wie eine Schneeflocke erscheinen ließ.
    Eine Stimme erklang, etwas blechern und abgehackt moduliert.
    „Kennt ihr den Creator, oder seid ihr Customer?“
    Die Antwort lautete „Wir sind das Haus der NexusFusionisten wir leben in Harmonie und heißen den Kontakt mit allen friedlichen Wesen des Universums willkommen.
    „Ihr seid also Customer.
    Customer benötigen Licht, ich NOMAD wurde gebaut, um dem Customern Licht zu geben.“
    Zwei von dunklen Schlieren umgebene Geschosse lösten sich von dem gerade mal 15 Meter großen kastenförmigen Objekt.
    Von den Plattformen stiegen sofort Abfangdrohnen auf Geschütze erfassten das Objekt und nahmen es unter Feuer.
    Nichts davon erreichte sein Ziel, alles löste sich in einen Lichtblitz auf, bevor es irgendetwas ausrichten konnte.
    Als die Geschosse die Plattform erreichten, zoomte die Kamera heraus.


    An der Stelle, wo das Schiff gewesen war, schien eine Sonne entstanden zu sein, als diese verblasste, war dort nichts mehr, nicht einmal Trümmerteile. Kurz danach brach die Übertragung ab.
    Der Großinquisitor wendete sich wieder seien Gästen zu.
    „Das war der Erste einer ganzen Reihe von Zusammenstößen, die alle auf dieselbe Weise geendet haben, wenn man sich als Creator bezeichnet fordert er einen Code an, nach drei Fehlversuchen erfolgt die Zerstörung.
    Die NexusFusionisten haben schwer bewaffnete ferngesteuerte Waffenplattformen losgeschickt, leider ohne jeden Erfolg. Es ist nach wie vor unbegreiflich, wie so ein verhältnismäßig kleines Objekt so verheerende Schläge führen kann. Ich habe dem Haus angeboten, einen Gildenhigliner zur Evakuierung zu schicken aber sie haben abgelehnt.
    Erstens würde er nicht für alle reichen und zweitens sind ihre Vorbehalte gegenüber dem Imperium nicht ausgeräumt.
    Ich musste ihnen zusichern das ihren Standort gegenüber der Raumgilde und den anderen Behörden geheim zu halten.“
    Riccardo Bellini trank einen Schluck aus dem Glas vor ihm.
    “ Damit ist die Sache leider nicht erledigt, nicht nur, dass wir Gefahr laufen einen potenziellen Verbündeten dort draußen zu verlieren, man muss sich auch im Klaren sein, das sowohl das Haus als auch das Objekt den Weg dorthinaus gefunden haben. Niemand kann wissen ob Nomad nach der Auslöschung aller Menschen da draußen nicht hierherkommt um im Imperium seine Suche nach ‚Seinem Creator‘ fortzusetzen.“
    Zacs Blick schweifte in die kurz ab und fokussierte sich dann auf Riccardo Bellini.
    „Die Inquisition erwartet also nun von der JTG das wir uns des Problems annehmen und es lösen? Welche Ressourcen würden uns in diesem Fall zur Verfügung stehen und welche Mittel dürfen wir einsetzen, sind wir überhaupt willkommen, wenn sich dieses Haus so vom Imperium abschottet?“

    „Hä dachte Lee Le Baal, das ist mein Skyduke!
    Er hat das Problem erfasst und arbeitet geistig bereits an den Schritten zum Lösungsweg.“
    „Da diese Form der Bedrohung Eindeutig unter unser Aufgabengebiet fällt, kann ich ihnen alles zur Verfügung stellen was unsere Abteilung zu bieten hat.
    Egal ob Geld oder Informationen, Waffen Talente, soweit ich nicht andere Imperiale Gliederungen mit einbeziehen muss, kann ich ihnen bereits heute ihnen umfassende Unterstützung zusichern.
    Des Weiteren werde ich sie bei den NeoFusionisten ausdrücklich als unsere Unterstützung ankündigen.
    Missy Lindström steht ihnen auch weiterhin als Verbindungsoffizier zu Ihre Verfügung.“
    Bellini nickte in Missys Richtung, diese warf Zac ein verschmitztes Lächeln zu.
    Lee verdrehte ihre Augen eine Spur zu weit, so dass sie tatsächlich, wie die klassische Besessene aus Filmen aussah.
    Später saßen Zac und Lee Le Baal in einen Raum voll mit taktischen Displays aber einer sehr bequemen Couch und rekapitulierten die denkwürdigen Nachrichten.
    Missy war bei Bellini geblieben, um noch einige andere Angelegenheiten zu besprechen.
    Lee nutzte die Gelegenheit, um sich Klarheit zu verschaffen.
    „Cheefe“ begann sie schnoddrig „Mir ist schon klar, dass diese Angelegenheit mächtig reizt, aber sollten wir wirklich unsere Nase in diese Angelägenheit stäcken und ausgerächnet für die Inquisition die Kartoffeln aus däm Feuer holen?“
    ZacVanDoom seufzte:
    “ Ich fürchte das wir hier keine Wahl haben, dort draußen findet ein Massaker an einem Ableger der JTG statt.
    Du kannst es nicht wissen, aber einige Mitglieder dieses Hauses waren früher Teil unserer Familie.
    Was meinst du denn, wie dieses Haus ohne die Inanspruchnahme der Gilde in einer so kurzen Zeit soweit nach draußen gekommen ist, um eine funktionierende Hochkultur aufzubauen?
    Davon abgesehen wird NOMAD irgendwann hierherkommen und dann wird das Imperium brennen.
    Langlebigkeit hat Vor– und Nachteile, wo Menschen sagen können‘ Nach mir die Sintflut‘ ist das für uns schlicht und einfach die Zukunft, in der wir leben werden.
    Ich habe das Thema mit Timy und Jeantron bereits ausgiebig diskutiert.
    Als die Anfrage hereingekommen ist, es war doch klar, dass mindestens der Weltuntergang bevorsteht, wenn ausgerechnet ein Großinquisitor nach einem Cyberdämon im Ruhestand ruft.“
    Lee fröstelte, innerlich verfügte sie über Jahrtausende der Erfahrung, als Gott, als Teufel, als Witzfigur, aber Führer, welche so planten wie Zac, gab es in allen Sphären nur eine Handvoll.
    Cyberguru Jeantron, seinerzeit kaum mehr als ein Frachterpilot mit speziellen Skills, hatte sich einen machtvollen Verbündeten an seine Seite geholt.
    Lee le Baal wurde immer skeptischer, ob der scheinbar leichtlebige Filou es wirklich nur dem Zufall überließ, wen er in sein Haus aufnahm.
    Zumindest in ihren Fall, war es das sicher nicht so.
    „Außerdem“ Zac seufzte wieder „Ist NOMAD ziemlich sicher hier im Imperium entstanden.“
    Lee überlegt kurz ob sie ihre Augen wie bei einer Trickfilmfigur herausschnellen lassen sollte, hob sich dann aber den Klamauk für eine bessere Gelegenheit auf.
    Der Duke haute heute ein Ding nach den anderen raus, erst, dass er das Renegaten Haus bestens kannte, dann das die Annahme des Auftrags bereits beschlossen und abgesegnet war und nun noch das er auch über die Herkunft des geheimnisvollen Killers Bescheid wusste.
    „Sie haben im Imperium unbesiegbare Killerroboter gebaut?“
    ZacVanDoom’s Lippenwinkel zogen sich ansatzweise nach oben.“ Eigentlich waren es keine Killer, sondern Wegwerfroboter“
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Name: dataurl133440.png
Ansichten: 29
Größe: 122,8 KB
ID: 4643348 Er switchte auf einen der Displays:
    „Schau da ist es“
    N: Nova
    O: Osmosis
    M: Magnetic
    A: Antimatter
    D: Device
    Antimateriesammler zum einmaligen Gebrauch von Nova Industrie.
    „Er bringt den Customern das Licht „sagte Lee gedankenverloren:“ er beliefert sie auf seine verdrehte Weise mit Energie“



    „Wieso weiß das eigentlich die Inquisition nicht?“
    Zac scrollte weiter nach unten: „Das war
    Vor-IMPACT Technologie und die Drohnen hatten auch keine Intelligenz in dem Sinn.
    Die sind einfach durch leere Sternensysteme vagabundiert und haben, wenn es vielversprechende Vorkommen gab Sammelschirme aufgestellt, diese dann geerntet und sind wieder zurückgeflogen.
    Man hat dann nur die Sammelbehälter geborgen und den hochverstrahlten Roboter in die nächste Sonne fliegen lassen.
    „Das hat sich gelohnt?“ staunte Lee.
    „Antimaterie ist der effizienteste Energieträger, den es gibt,“ referierte Zac,“
    Unser Flaggschiff die Tolstoi, hat auch einen AM-Reaktor, aber Antimaterie ist auch schwierig zu gewinnen und daher teuer.
    Die Sterne, welche einen hohen Ausstoß an Antimaterie haben sind meist lebensfeindlich und unberechenbar, man muss jederzeit auf Ausbrüche harter Strahlung gefasst sein.

    Die damaligen Schilde waren auch keine Lösung. Energieschilde waren den Flares nicht gewachsen und Festschilde verstrahlten mit der Zeit.
    Daher war es eine praktikable Idee mit den Sammlern, welche allerdings ohne KI-Kerne auskommen mussten, da oh Wunder, die KI-Gehirne die harte Strahlung auch nicht verkrafteten.“
    „Aber wieso fliegt dieses Ding jetzt umher und vernichtet Zivilisationen?“ warf Lee ein.
    „Das ist eines der vielen Rätsel, denen wir uns widmen werden“, sagte Zac und hatte dabei wieder diesen Jägerblick.



    #2
    DÄMONENASPEKTE VOR DER EISERNEN FRONT​ (Zac offenbart sein dämonisches Wesen – Lee erinnert sich an Enthüllungen und Pläne )

    Es war ein beeindruckender Anblick, ZacVanDoom ritt auf einen roten War Beast vor der Front aus ungefähr Eintausend im römischen Stil gerüsteten Soldaten, welche sich in dem ungewohnten Aufzug sichtlich unwohl fühlten, auf und ab.
    Sein menschliches Erscheinungsbild hatte er komplett abgeworfen. Er war schwarz hatte Hörner und Schwanz gewaltige Flügel und Hufe statt Füße.
    Lee Le Baal konnte sich deswegen nicht beklagen, denn auch ihr Äußeres war nicht gerade für eine Strandparty geeignet.
    Eingepackt in eine archaische Rüstung mit Knochen Krone, ebenfalls komplett schwarz nur durch die Zeichen der Besessenheit unterbrochen. Ihre Flügel waren eine Kombination aus Rüstung und Tentakel strahlten in einem unheilvollen Glanz.
    Sie trug ihr „Broken Sword“ mit dem sie verschiedene magische Effekte erzielen konnte. Ein einzelnes Horn ragte auf der rechten Seite aus ihren Kopf eine dunkle Aura um flirrte sie.
    Mit ihren Äußeren schien sie direkt der Hölle entstiegen sein.
    Sie spähte hinüber zu der gewaltigen Burg, mit Gräben Zinnen Wällen, die mit Kreaturen besetzt waren, die man ebenfalls in ein Fantasy Szenario verorten würde.
    Eine bunte Mischung aus Orks; Oger und Gobelins ausgerüstet mit Speeren Katapulten und Armbrüsten.
    Doch damit nicht genug, vor der Burg stand eine Feindliche Armee aus mindestens zehntausend Verteidigern, unter denen die gewaltigen Trolle wie Berge aufragten.
    Seitlich warteten Wargreiter darauf, einen Angreifer in die Zange zu nehmen.
    Lee Le Baal fragte sich wie sie aus den zivilisierten Welten des Imperiums hierher in dieses finstere Setting geraten konnte.
    Skeptisch blickte sie von der überschaubaren Truppe welche sie als Unterstützung vom Großinquisitor erhalten hatten, zu den zahlenmäßig und optisch gewaltig überlegenen Feind.

    Sie erinnerte sich an den Rückflug, nach dem Besuch beim Großinquisitor.
    Megaschlechtgelaunt war sie aufgestanden und ihre Kabine auf der „Hilda“, wie sie den Kreutzer der La Paloma Baureihe genannt hatte, verlassen.
    In einer der Gästekabinen vergnügte sich ihr Mentor mit seiner alten Flamme Missy Lindström deren Reizen er schließlich nachgegeben hatte.
    „Am Ende ist Zac eben auch nur wie alle anderen Männer, er nimmt, was er kriegt und wenn ich mehr von ihm will (Will Ich?) muss ich mehr Entschlossenheit zeigen.
    Jeantron hätte gesagt: Nimm dir was du willst und bezahle dafür.“ Rumorte es in ihren Kopf.
    Sie betrat die Brücke des Schiffs und staunte Bauklötzer, denn ZacVanDoom saß konzentriert vor seinen Konsolen.


    Hektisch schaute sie von Gang zur Brücke dann fasste sie sich und setzte sich zu ihm.
    „Hähä das ist auch ein interessanter Einsatz einäs Skills.“
    Zac riss sich von seinen Bildschirm los und schwenkte zu ihr. Seine unergründlichen Augen fixierten sie, was in ihr ein Gefühl darin versinken zu können auslöste.
    „Weist du Dear, Ich nenne sie nicht wirklich Doppelgänger, mein Wort dafür ist Aspekt jedervon ihnen ist ein bestimmter Aspekt des ursprünglichen ZacVanDoom.
    Ich gehe mal davon aus, auch du bist nicht immer die gleiche Person. Zum Beispiel hast du als du erwacht bist, ganz anders deine Umwelt betrachtet als du es jetzt in diesem Augenblick tust und du wirst vielleicht schon in einer Woche oder einem Jahr wieder anders denken als im Moment und dabei rede ich noch nicht einmal von deinen früheren Inkarnationen, welche komplett mit anderen Weltbildern lebten.
    Jeder dieser Augenblicke ist ein sogenannter Aspekt und gewissermaßen eine eigene Persönlichkeit.“
    „Oh“, sagte Lee „Bei Frau Lindström ist also gerade…“ „Ein Aspekt von ZacVanDoom welcher mit Missy sehr viele gemeinsame Abenteuer bestanden hat und ihr dabei nähergekommen ist“ setzte Zac den Satz fort.
    Lee klappte der Mund auf und zu: „Wie viele gibt es denn von euch? Ihr könntet ja auf diese Weise hunderte oder tausende werden?“
    Zac fasste sich als Kinn: „In der Theorie kann es tatsächlich so viele Aspekte geben, wie es unterschiedliche Zacs gibt, a b e r!“
    Er dehnte das Wort: „in der Praxis kehren alle Aspekte irgendwann wieder in das Bewusstsein zurück mit ihren Erinnerungen und Erfahrungen. Wenn ich zu viele Zacs geleichzeitig freilasse, kommen für denselben Augenblick viel zu viele Blickwinkel zustande.
    Im Moment verkrafte ich das einfach nicht, frag mich mal vielleicht in tausend Jahren, wenn ich ein so vergeistigtes Multibewusstsein wie Jeantron habe und immer drei Stimmen gleichzeitig in meinen Kopf babbeln.“
    Er grinste bei dem Gedanken.
    Lee Le Baal fühlte sich perplex angesichts der Einblicke und der Offenheit ihres Mentors.
    Neugierig drang sie tiefer: „Aber was ist mit …IHM?“, etwas hielt sie davon ab Prufalas Namen in diesem intimen Moment auszusprechen.
    Zacs blick wanderte nach innen:“ es gibt in meiner geistigen Welt eine Art Loch, du kannst es auch Grube oder Tor nennen, es ist ein für Menschen furchtbarer Ort. Ich war dort bei meiner Erweckung und es hätte mich zerstört, wenn mich Jeantron nicht heraus geleitet hätte. Die Seelen, die ich aufnehme, fließen dorthin ab, aber ab und an kommt auch Inspiration von dort.
    Wenn es hart auf hart kommt und mich jemand tötet, kann es sogar geschehen das eine Manifestation durch das Tor kommt, dann wird es unschön und ich kann nur zusehen bei dem, was sich ereignet.“
    ZacVanDoom schüttelte sich leicht angewidert: „weißt du Lee, als Kopfjäger sieht und erlebst du eine Menge, aber ein frei drehender angepisster Dämonenherzog ist ein anders Gewaltlevel.
    Es gab tatsächlich verrückte Kulte, die mich nur gejagt haben, um ihn zu entfesseln.“
    Zacs Blick wurde unstet:“ es ist ihnen sogar gelungen …einmal.“
    Er atmete tief:
    „Sie bekamen ihre Apokalypse!
    Oh ja, aber ganz so nicht so, wie sie es sich gedacht haben.
    Es hat auch die Beobachter erwischt und ihre Hintermänner und auch die heimlichen Drahtzieher. Ein Blutbad sonders Gleichen.

    Jeantron bezeichnet ja Miasma gerne als eine Energiequelle, glaub mir, Dear, dort gibt es genug davon, der kompletter Kontinent eines Planeten war am Ende komplett unbewohnbar“
    In Zacs Augen glühte ein Feuer.
    Um die anderen Kultisten hat sich Jeantron auf seine Art gekümmert und glaub mir, er war nicht zimperlich, du hast ihn noch nicht wütend gesehen. Egal für wie taff du dich hältst, dass willst du nicht haben! Die Grausamkeit und der Hochmut dieser Leute haben ihn so rasend gemacht, dass sogar ich mir Sorgen machte.“
    Lee war von den Enthüllungen, ziemlich überwältigt: Auf welche Weise hast du ihn gestoppt?“.
    Das waren doch mal Einblicke welche bis tief ins Innere dieser Familie gingen.
    „Gestoppt!“ rief Zac: „Nichts habe ich gestoppt, ich habe ihm geholfen jeden einzelnen dieser Bastarde zur Strecke zu bringen! Danach kehrte tatsächlich etwas Ruhe ein.
    Obwohl kaum etwas davon an die Öffentlichkeit drang, hatte danach die JTG den Ruf weg, ihre Feinde komplett auszulöschen.“
    „Hähä“ dachte Lee sarkastisch: „hab keine Ahnung wie die Leute darauf kommen.“
    Trotzdem wollte sie nicht, dass sich Zac weiter aufregte, sie hatte den Eindruck das trotz der gleichmäßigen Beleuchtung im Schiff, das Licht fahler geworden war.
    Deshalb schien ein Themenwechsel angeraten.
    „Was hat es denn mit der Aura auf sich, ist dieses Markenzeichen ächt?“
    ZacVanDoom schaute für einen Augenblick verwirrt, dann lächelte er breit und gleich normalisierte sich wieder alles.
    Dann spürte Lee, wie ein Gefühl von Zuneigung und Wärme sie durchpulsten.




    Es kam von … Zac! Wow!
    „Moment mal, das ist ja, oh ich verstehe.
    das ist Vampirmagie?“ Zac grinste spitzbübisch: „Eine Form wie Meister mit ihren Diener kommunizieren, es ist keine Telepathie, aber man kann es damit Botschaften aussenden, wenn man vorher bestimmte Codes vereinbart hat. Das könnte uns bei dem bevorstehenden Einsatz von Nutzen sein.“

    Zurück in der Residenz, einen Futuristischen Gebäude dem Lee ihren Stile aufgedrückt hatte, saß die Führungscrew der JTG an einen runden Tisch und beratschlagte bei Kaffee und Tee über das weitere Vorgehen.
    „Wir sollte zuerst herausfinden, wem heute Nova Industries gehört“ braucht sich Miheil in das Brainstorming ein. Skeptisch warf Timy ein: „Das wäre zwar das Nächstliegende, aber hast du eine Ahnung wie viele Firmen es im Imperium gibt, mit Nova und Industrie im Namen wahrscheinlich mehr als Novas in der Milchstraße.
    Eigentlich kann NOMAD keine KI sein, möglicherweise ist er eine defekte Maschine, die einfach nur ein Firmwareupdate braucht.“
    Jeantron griff in die Luft als wollte er dort das Argument festhalten. „So dünn und aus der Luft gegriffen diese These erscheint, lass sie uns trotzdem auf die Liste packen, ich fände es toll, wenn du diesen Ansatz weiterverfolgst, obwohl ich mir es schwierig vorstelle, einen außer Rand und Band geratenen Mechanismus zu einem Update zu überreden, während er dich mit Antimaterie beschießt.“
    Zac richtete sich nach vor: „dies ist übrigens der Punkt, wieso ich Normad ‚nicht‘ für eine KI oder einen Mechanismus, sondern für ein Lebewesen halte.
    Weder die eine noch das andere, sollten in der Lage sein, Raummagie einzusetzen. Magie ist etwas, was nur lebende Wesen wirken können.

    Maschinenmenschen können zwar Technikskills erlangen, das ist aber etwas anders, als das Wirken von Raummagie wie sie hier vorliegt.“
    „Moment mal“; warf Miheil ein, „MagicTrap“ erzeugt eine Magische Falle, welche ebenfalls Magie wirken kann, das ist im Prinzip ein reiner Mechanismus.“
    „Der sich auflöst, sobald er nicht mehr durch den Ausbringer mit Mana versorgt wird, was Anzahl, Möglichkeiten und Dauer dieses Skills einschränkt.“ Zeigte sich Jeantron in der Materie bewandert.
    „Aber es heißt doch, dass jemand im Hintergrund die Fäden zieht.“
    Spann Zac seinen Gedanken fort.
    Alle schwiegen für einen Moment unbehaglich. „Für einen reinen Mechanismus erscheint mir die Handlungen von NORMAD zu komplex.“ Meldete sich nun auch Erwin erstmals zu Wort.

    Lee blies die Backen auf: „Ihr wärt verblüfft, was Mächaniken im vorindustriellen Zeitalter ällläs so zustandä brachten, Mänschen können da sähr erfinderisch sein.“
    Zac brütete vor sich hin: „Egal wie man es dreht und wendet, das alles benötigt neben dem „Know-how“, gewaltige Magische Kräfte, sei es, um ein Wesen zu erschaffen oder einen Mechanismus mit Mana zu versorgen. Aber auf jeden Fall scheint NORMAD außer Kontrolle zu sein, denn der Zusammenstoß mit den NexusFusionisten erscheint mir zufällig und ungeplant.
    Da läuft noch etwas Anderes, von dem bis zu Auftauchen von NORMAD, niemand etwas bemerkt hat.“ Zac trank seinen Asli ya Nyota Kaffee.
    „Oder es wurde bemerkt, aber nicht richtig eingeordnet.
    Jemand könnte auch Informationswege blockiert haben.“ spekulierte Erwin düster.

    Jeantron breitete die Arme aus und fasste die Energie im Raum zusammen, „Glücklicherweise gibt es einen Ort im Imperium, wo wir viele solche Talente finden, und wir kennen uns da recht gut aus. Ich denke es wird Zeit für einen, diesmal ganz offiziellen Besuch auf Alraxis.“
    „Äh und wonach suchen wir dort?“ war Lee Le Baal neugierig.
    „Zunächst nach Anwendern von Raummagie, des Weitern, Dingen die einen gewaltigen Energiebedarf haben und last, but not least, den Überresten der Vor-Impact Nova Industries. Wenn wir jemanden finden, bei dem sich die Fäden kreuzten, dann haben wir unseren heimlichen Drahtzieher.“
    Beantwortete Zac Messerscharf ihre Frage.
    Lee Le Baal verzog das Gesicht aber nicht wegen ZacVanDoom’s Ausführungen, sondern weil Missy Lindström, genau in diesen Augenblick zu der Veranstaltung stieß.
    „Ich hoffe doch sehr, dass ich nicht zu viel verpasst habe“
    Sagte die gut gebaute Blondine mit ihrer angenehmen hellen Entertainer Stimme.
    „Nein Dear, du kommst wie aufs Stichwort“: begrüßte der Skyduke sie vertraulich.
    „Wir sind hier zu dem Schluss gekommen das hinter diesen Vorgängen ein mächtiger Magier stecken könnte, welcher sich Þ für Alraxis untypischerweise, intensiv mit Hochenergie Technologie beschäftigt, was die Suche nach seinen Machenschaften glücklicherweise etwas eingrenzt.“
    Missy war perplex in welch kurzer Zeit, diese Leute so weit in diesem Thema vorangekommen waren.
    Andererseits kannte sie noch aus früheren Kopfjäger Zeiten, die Effizienz von
    Team Zac“, welche ihm die Anerkennung der Imperatrix eingebracht hatte.
    Im Moment hatte sie jedoch dem Ganzen noch eine Menge beizusteuern, Schließlich war sie auch in der Zwischenzeit nicht untätig gewesen.
    „Was den Magier betrifft so hätte ich einen Namen für euch, „Hawt De Ruoth“ ein Hobgoblin welcher an der Imperialen Akademie studiert hat und jetzt Gouverneur eines Stützpunkts auf Alraxis ist, um dort magische Steinartefakte zu erforschen.
    Er hat noch während seines Studiums Abhandlungen zum Thema Hochenergie veröffentlicht und wurde gefördert von… sie machte eine Pause „Tusnelda vom Haus Aurion-Stellaaris“
    Der gewünschte Erfolg blieb zunächst aus, alle schauten erwartungsvoll aus sie.
    „Dem Haus gehört eine Firma namens Nova Industrie!“
    „Damit haben wir ein Ziel und einem Ort“
    Sagte Zac zufrieden:
    „Es ist an der Zeit, dass Riccardo Bellini seine Truppen mobilisiert und eine Task Force von ca. eintausend Mann aufstellt.


    Das ist noch keine Invasionsarmee, wird aber sicher genügen, um Staub aufzuwirbeln und die Verantwortlichen zu unüberlegten Handlungen zu veranlassen.
    Unser Haus wird Verstärkung zu den NexusFusionisten schicken, um sie bei Maßnahmen, NORMAD so lange wie möglich aufzuhalten, zu unterstützen.
    Erwin! Ist Kevin Konstantinov bereit und in der Lage, dieses Kommando anzuführen?“
    Erwins verschleierter Blick wurde für einen Augenblick klar:“ Ja mein Leibwächter der Regenerator, wird das schon wuppen, ich setze mein Vertrauen in ihm.“
    ZacVanDoom’s Leuchtaugen fixierten ihn:“ Ich möchte, dass Du, Timy und Jeantron Team Zwei bilden und den Ansatz verfolgen das NORMAD ein Mechanismus ist.
    Ihr werdet euch inoffiziell nach Alraxis begeben, während ich, Miheil, Lee und Missy mit den Truppen der Inquisition durch die Vordertür hereinstürmen und so hoffentlich alle Aufmerksamkeit auf uns ziehen werden.“
    Lee Le Baal die endlose, oft ins nichts führende Treffen, Versammlungen und Meetings kannte war überwältigt, wie rasch hier Entscheidungen gefallen waren.

    Kommentar


      #3
      KRÄFTEMESSEN IN INSOMINA (Verhandlungen in der Wüstenstadt​ )



      Da das Imperium und damit der Steuerzahler für die Reise nach Alraxis aufkommen musste, benutzte der sonst so effiziente Skyduke die wohl teuerste Variante.
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      Er holte die eingemottete Battlesphere „TOLSTOI“ aus dem Lager und ließ sie mit einem Gildenhigliner direkt nach Alraxis fliegen.


      Über dem Planeten ließ er noch die Beiboote ausschleußen, als ob ein waffenstarrendes 1000 Meter Schiff nicht schon einschüchternd genug wäre.
      Nach der Landung vor der Stadt Insomina, der letzten imperialen Siedlung vor der tiefen Wüste, fuhren gewaltige Rampen aus der Kugel und die Truppen der Inquisition begleitet von eigentümlich antiquiert aussehenden Kampfmaschinen der JTG, welche auf Ketten daher rasselten, marschierten aus dem Bauch des Schiffes.
      Dazu kamen noch sechshundert schwer gerüstete und gepanzerte Kampftruppen der Bordtruppen. Maschinenmenschen, welche durch ihre Montur wie gesichtslose Schergen wirkten. In Lee Le Baal rumorte es (Niemand außerhalb von JTG ahnt welch teilweise aufreizende Formen sich unter den langen schweren Mänteln und den an Gasmasken erinnerten Kopfbedeckungen verbargen.)
      In einer eindrucksvollen Parade zogen sie Richtung der schwer gepanzerten abgeschirmten Stadttore.
      „Ok“ Räsonierte innerlich sie weiter: „Diesmal hat mein Duke versagt.
      TARGET(Ziel)
      Þ Es nicht wie eine Invasion aussehen lassen

      = FAIL (nicht erreicht), das hier ist eine verdammte Invasion!“
      Andererseits gab es volle Punktzahl bei ‚Die Aufmerksamkeit auf sich ziehen‘ Eine glatte 10 von 10.

      Das getarnte Escort Schiff von Typ Corrino, mit Team 2 an Bord, war so routiniert Huckepack auf der „Tolstoi“ ins System eingedrungen, als wäre es ein Schulausflug.
      Miheil stieß Lee leicht in den Rücken und raunte: „Träum nicht unterstütze den Duke.“
      Lee hatte zwar keine Ahnung, ob es hilfreich war, aber sie begab sich zur linken ZacVanDoom’s da sich rechts bereits Missy aufgebaut hatte.
      Sie späht hinüber, wo sich die Abordnung der Vertreter des Vorpostens aufgebaut hatte.
      Die dunkelhäutige große Frau mit den kalten blauen Augen in der Mitte war Rodwina Balleore, sie war so etwas wie die Bürgermeisterin und Vertretung der Eingeborenen.
      Links von ihr stand Gouverneur Hawt de Ruoth, ein grauhäutiger gelbäugiger Hobgoblin, dem man niemals seine fünfundvierzig Lebensjahre ansah. Lee fragte sich wie er mit dieser Herkunft zum Imperium gekommen war, denn die Gesellschaft der Hobgoblins ist stark militaristisch und hierarchisch organisiert.
      Sie verachten die meisten Rassen des Imperiums als minderwertig, obwohl ihr Technologielevel weit unter dem Imperiums Durchschnitt lag.
      Dieser hier hatte einen Magister in Hochenergiephysik von der Imperialen Akademie und war als Gouverneur dieses Stützpunkts eingesetzt worden.
      Neben ihm der Vertreter der Wasserhändler Alexander Hilarius, ein Typ mit einen Rauschebart wie Santa, aber Augen welche jede Güte vermissen ließen.
      Rechts ein Vertreter des örtlichen Klerus in einem langen Talar, der Metropolit ‚Ticonifera der Dreiundzwanzigste‘.
      Seine Insignien, bezogen sich auf die Kirche der „VOICE OF MUUMBA“, eine der vielen Glaubensrichtungen auf Alraxis, die aber vor allem hier in der Tiefen Wüste stark vertreten war.
      Die etwas windige Gestalt mit einer Frisur als wäre ihr eine Katze in die Haare gegangen, dürfte dann wohl die Schmuggler vertreten, auch wenn die offizielle Bezeichnung von Mathilde Leonow ‚Außerordentliche Beraterin für Angelegenheiten der Wüste war‘.
      Dazu mindesten zwei Dutzend weitere Vertreter verschiedener Familien und Organisationen.
      Niemand lächelte, eine Aura geprägt von Mistrauen und Feindseligkeit ging von ihnen aus.
      ZacVanDoom hob seine Hände und breitet sie dann aus.
      Mit tragender Stimme sprach er zu der Abordnung:
      „Liebe Anwesende und Vertreter, es bedeutet mir unglaublich viel, dass Sie alle heute hier erschienen sind, um uns einen, so herzlichem Empfang zu bereiten.“
      Lee dachte:“ Ohjeeh, nun ist es passiert! Mein Duke hat jeglichen Bezug zur Realität verloren und lebt ab jetzt in seiner ganz eigenen Welt, HÄHÄ!“
      Ob Zac Lees ketzerische Gedanke spürte, war indes unklar, er fuhr mit seiner Begrüßungsansprache fort indem er den bierernsten Haufen darstellte, als wären es Blumenkinder, welche die Wiederkehr ihres geliebten Messias frenetisch feierten, dann ließ er sich noch über den Grund seines Hierseins und der aufmarschierten Truppen aus.
      Lee, die bei allen Vorbereitungen involviert war, folgte der Rede mehr oder weniger aufmerksam, war aber zum Schluss verwirrt, weil sie irgendwo den Faden verloren hatte und jetzt selbst nicht mehr sagen konnte, wieso sie alle hier waren.
      Sie sah, dass es den Anwesenden ähnlich erging.
      Ein Dämonenherzog war also offensichtlich durchaus imstande, auch unter Verzicht auf Magie Verwirrung zu sähen.
      Er widmete sich der kaltäugigen Rodwina Balleore, während Missy Gouverneur Hawt de Ruoth übernahm.


      Da Miheil sich bereits mit Mathilde beschäftigte und Lee Le Baal nicht sicher war, ob sie, wenn sie den Vertreter der Kirche zu nahekam, nicht in Flammen aufgehen würde, blieb ihr der rauschebärtige Wasserhändler.
      Der musterte sie mit einer Mischung aus Abscheu und Gier. JTG war natürlich innerhalb bestimmter Kreise, auf Alraxis immer noch ein Begriff, auch wenn das kleine Haus offiziell aus dem Geschäft war.
      Daher fragte er sich angesichts des Aufmarsches wahrscheinlich, ob es ein Comeback der JTG hier geben würde und was dies für sein Geschäft bedeuten würde.
      Seine kalten Augen musterten jeden Winkel ihres Körpers und die bestimmt nicht prüde Lee, verfluchte den wieder mal viel zu freizügigen Look in dem die Mohar so herumliefen. Ok, nicht dass es bei ihr recht viel zu verbergen gab…im Gegensatz zu Missy.
      Lee ließ eines ihrer Augen zur Seite wandern, wärend sie das andere auf den Gegenüber, der ihre Hand festhielt, während er auf plump vertraulich machte, gerichtet behielt.
      Der eben noch zudringliche Wasserhändler wurde etwas bleicher, er öffnete jäh seine verschwitzte Hand, was Lee durchaus zu schätzen wusste.
      Offenbar hatte er in diesen Augenblick begriffen, dass die hervortretenden Adern, die geröteten Augenumgebung doch etwas mehr bedeuteten als spleenige Tattoos einer dekadenten Außenweltlerin.
      Hilfesuchend schweifte sein Blick zu den Vertreter des Klerus, doch dieser war offenkundig beschäftigt mit zwei, zumindest auf dem ersten Blick, weiblichen Skylords aus Zacs Gefolge.
      So verhielt er von da ab devot, was Lee Le Baal mindestens genau so sehr abstieß, wie seine vorherige vertraulich kumpelhafte Art.
      Vermutlich würde sie noch einige Lehrstunden beim Cyberguru benötigen, um weder in ihr Verhalten als Gott noch als Partyschreck zurückzufallen.
      Allein bei dem Gedanken daran sich das freiwillig anzutun, war sie drauf und dran schonwieder ihre Augen zu verdrehen.
      Immerhin gab sein Verhalten ihr Gelegenheit, Missys Unterhaltung mit dem Gouverneur zu verfolgen.
      Auf dem ersten Blick wirkte dessen Verhalten durchaus freundlich und unverbindlich. Völlig im Gegensatz zu seinen leicht herablassenden Tonfall.



      „Was führt denn eine Beauftragte der Inquisition in meine Garnisonstadt und noch dazu im Kampfschiff eines Ketzers?“ Auch wenn er Beauftragte sagte, klang es eher wie Þ Magd.
      Lee beneidete Missy in diesem Augenblick nicht, sie wusste nicht, ob sie hätte, so ruhig bleiben wie diese.
      Missy lächelte als hätte sie ein besonders raffiniertes Kompliment bekommen und sagte mit ihrer hellen freundlichen Stimme: „Wir haben Hinweise darauf erhalten, dass es in der Nähe der Artefakte verstärkt zu Angriffen durch auf Technik basierende und für Alraxis untypischen Monstern gekommen sein soll, dazu regt sich etwas in der EXO-DOMÄNE, wir sind hier, um die Zusammenhänge zu Untersuchen und eine mögliche Bedrohung im Keim zu ersticken. Als Unterstützung bauen wir dabei auf das Haus JTG mit dem wir unsere Differenzen längst beigelegt haben. Als Angehöriger des imperialen Militärs ist ihnen sicher die Effizienz der Kampanien dieser Familie bekannt.“
      Während Missy strahlte wie ein Honigkuchenpferd, bekam die herablassende Fassade von Hawt de Ruoth einen kleine Riss, für einen Moment stahl sich ein dunkler Schatten auf seine überlegene Mine.



      Doch rasch hatte er sich wieder gefangen: „Meine Privatarmee kontrolliert die Artefakte umfassend.
      Ihre Zahl ist ausreichend, um jede Art von unerwünschten Besuch fernzuhalten!“
      Missy schien auch bei Zac oder Jean in die Lehre gegangen zu sein, denn an ihr glitt sowohl der herablassende Tonfall als auch die versteckten Drohungen ab.
      Mit gleichbleibender Freundlichkeit antwortete sie:
      „Das ist ausgesprochen beruhigend, daher kann ich sorgenfrei, dem vom Großinquisitor erhaltenen Mandat nachkommen und die Artefakte persönlich inspizieren. Wissen sie lieber Gouverneur, auch wenn unsere Truppe nur verhältnismäßig klein ist, dank ihrer fortgeschrittenen technischen Ausrüstung sind sie eine wertvolle Ergänzung der Wachtruppen am Artefakt. Mit etwas Unterstützung sind sie sicher in der Lage gut mitzuhalten und daher kein Klotz am Bein.“
      „Wow“, dachte Lee, „Allein dieser Blick dürfte Missys HP so senken, das sie anschließend einen Heiler benötig. Hähä“



      Hawt de Ruoth sagte säuerlich, wenn auch mit einer Spur weniger Herablassung: „Da ich sie offensichtlich nicht von diesen völlig nutzlosen Unterfangen abhalten kann, habe ich noch einige Vorbereitungen zu treffen. Ich muss sicherstellen, dass sich die Auswirkungen der Störung bei den Untersuchungen des Steinkreisen, sich in Grenzen hält.
      Ich werde mich daher zurückziehen.
      Wegen der Unterkünfte wenden sie sich an Rodwina Balleore und bei der Ausrüstung ist ihnen sicher Alexander Hilarius gerne behilflich“
      Missy Lindström stellte ein weiteres Mal unter Beweis, dass ihre Frohnatur mit sich durch kaum etwas erschüttern ließ.“ Dann hoffe ich sehr das wir uns bald am Artefakt wiedersehen, wo wir diese anregende Konversation vorsetzen können.“

      Das Ende des Gespräches gab Lee Gelegenheit sich wieder auf den Wasserhändler zu konzentrieren.
      „Wir beide werdän unsär Gespräch besser in ihram Büro fortsetzän. Für dän Vorstoß in die Wüste muss die Truppe, versorgt und mit Vorräten ausgestattet sein.“
      „Selbstverständlich“ dienerte der Rauschebart beflissen, „Sie werden alles zu ihrer Zufriedenheit vorfinden, ich gehe davon aus das die Inquisition bei der Ausrüstung der Expedition auf höchste Qualität Wert legt.“ Damit eilte er Richtung Stadttor.
      Lee konnte in seinen Augen Dollarzeichen blitzen sehen, auch wenn sicher kaum ein Mensch dieses Zeitalters die Bedeutung dieser Metapher kannte.
      Lee sah das auch Zac und Rodwina Balleore ihre Vorgespräch abgeschlossen hatten, nur MiheilFranklin befand sich noch im Gespräch. Wobei dieses darin bestand, dass Mathilda redete und Miheil allenfalls ein paar Laute und Gesten zur Unterhaltung beisteuerte.
      Lee beschloss dem in der Arena so gewandten aber hier etwas überforderten Kämpfer etwas beizustehen.
      „Mädels statt hier in där Sonne solltän wir dän Plausch liebär in einer Taverne fortsetzen, ich habe viel von däm Honigwein gehört!“
      Miheil wirkte erleichtert und nahm Lee offensichtlich nicht mal das ‚Mädels‘ krumm. Gerettet war er dadurch allerdings nicht, denn Mathilde hakte sich ganz selbstverständlich unter, um ihren Redefluss beim Weg in die Stadt fortsetzen zu können.

      Die kleine Delegation setzte sich in Bewegung und schlenderte Richtung Stadtzentrum von Insomina. Das massive Stadttor öffnete sich knirschend, und die imposanten Mauern gaben den Blick frei auf eine belebte, labyrinthartige Stadt. Der Übergang von der weiten Leere der Wüste zur dichten, bunten Stadtlandschaft war so abrupt, dass es fast surreal wirkte.
      Die Straßen waren von Geschäften und Marktständen gesäumt, an denen einheimische Händler alles von exotischen Gewürzen bis zu antiken Artefakten anboten. Überall lagen schwere Schatten der Sonnensegel, die wie riesige Spinnennetze über den Gassen hingen.
      Lee konnte die Neugierde in den Augen der Stadtbewohner sehen. Es war selten, dass ein so mächtiger Besucher wie der Skyduke und seine Truppen in Insomina landeten, und das Auftauchen einer Battlesphere war ein noch selteneres Ereignis. Doch die Neugier war mit einem Hauch von Argwohn vermischt. Die Anwesenheit der Inquisition bedeutete oft nichts Gutes, und die Einwohner waren klug genug, das zu wissen.
      ZacVanDoom marschierte an der Spitze der Gruppe, seine Anwesenheit war wie ein Magnet für alle Blicke. Rodwina Balleore ging ruhig neben ihm her, ihre Haltung verriet eine kühle Selbstsicherheit. Es war offensichtlich, dass sie eine angesehene Anführerin war, die wusste, wie man sich in einer Stadt wie Insomina behauptete.



      Während sie durch die engen Straßen gingen, konnte Lee nicht umhin, das vielschichtige Netzwerk von Machtstrukturen zu bewundern, das sich hier offenbarte. Die Stadt schien in Bezirke unterteilt zu sein, jede mit ihren eigenen Regeln und ihrem eigenen Flair. In einem Viertel konnte man die reich verzierten Häuser der Wasserhändler sehen, während in einem anderen die spärlich beleuchteten Gassen von Schmugglern und zweifelhaften Gestalten dominiert wurden.
      Als die Gruppe schließlich die Taverne "Zur trunkenen Sonne" erreichte, wurden sie von einer Welle aus Lärm und Gerüchen empfangen. Der Innenraum war rustikal, mit schweren Holztischen und einer langen Bar aus poliertem Stein. Die Luft war erfüllt von den Aromen von gebratenem Fleisch und scharfen Gewürzen, gemischt mit dem süßen Duft von Honigwein.
      Miheil, noch immer an Mathilde Leonows Arm, atmete sichtlich erleichtert auf, als sie sich in die relative kühle der Taverne begaben. Mathilde führte ihn zu einem Tisch in einer ruhigen Ecke, wo sie ihre unaufhörliche Unterhaltung fortsetzte. Miheil lächelte gequält, aber Lee konnte sehen, dass er froh war, zumindest eine Pause von der hitzigen Wüstenhitze zu bekommen.


      Lee selbst setzte sich neben den Wasserhändler, der bereits eine Auswahl an lokalen Spezialitäten bestellte. Er war offensichtlich bemüht, einen guten Eindruck zu hinterlassen, möglicherweise in der Hoffnung, dass dies ihm später von Nutzen sein würde. Während sie den Honigwein probierte, beobachtete Lee, wie die anderen sich in Gespräche vertieften. ZacVanDoom unterhielt sich leise mit Rodwina Balleore, seine Haltung entspannt, aber wachsam.
      Es war klar, dass dieser Abend nicht nur eine Gelegenheit zum Entspannen war, sondern auch eine Art von Verhandlung. Jede Person am Tisch hatte ihre eigenen Interessen und Ziele, und Lee konnte die verborgenen Spannungen und Allianzen spüren, die unter der Oberfläche brodelten. Sie wusste, dass dies nur der Anfang einer langen und komplizierten Mission war, und sie war gespannt, wie sich die Dinge entwickeln würden.
      Nachdem sich die Gruppe an den Tischen niedergelassen hatte, begann die Atmosphäre sich zu entspannen. Das rustikale Ambiente und die herzhaften Speisen taten ihr Übriges, um die Anspannung nach der Ankunft zu lösen.


      Lee beobachtete, wie der Wasserhändler Alexander Hilarius dem lokalen Bier mit einem Hauch von Asali de Nyota zusprach, während er sogenanntes Dessert Food,
      aus den Fleisch diverser Wüstenmonstern in sich hineinstopfte.
      Der reichliche Alkohol lockerte so manche Zunge.
      Mathilde Leonow, die sich neben Miheil gesetzt hatte, plauderte unermüdlich weiter. Ihre Augen funkelten vor Vergnügen, als sie sich über den Schwarzmarkt von Insomina äußerte. „Interessant, wie schnell sich der Markt für magische Kristalle geleert hat,“ bemerkte sie beiläufig. „Seit einigen Wochen sind sie fast unmöglich zu finden. Jemand muss große Mengen aufgekauft haben, und das sorgt für reichlich Gerüchte in der Unterwelt.“
      Miheil hob eine Augenbraue. „Wer könnte das tun? Solche Kristalle sind nicht gerade billig.“
      Mathilde zuckte mit den Schultern. „Wer auch immer es ist, muss entweder sehr viel Geld oder sehr viel Macht haben – oder beides. Man munkelt, dass der Gouverneur selbst dahintersteckt. Es wäre nicht das erste Mal, dass er sich unüblicher Mittel bedient.“
      Alexander Hilarius, der am Tisch gegenübersaß, lehnte sich vor und senkte seine Stimme. „Tatsächlich. Ich habe Berichte erhalten, dass Gouverneur Hawt de Ruoth in letzter Zeit tonnenweise vulkanische Asche in die Wüste transportiert hat.
      Zuerst dachte ich, es sei für Bauprojekte, aber dann wurde mir klar, dass es keine logische Erklärung dafür gibt. Warum sollte man tonnenweise Asche in die Einöde bringen?“ Seine Augen verengten sich verdächtig. „Er plant etwas Großes, etwas, das er vor uns allen verbergen will.“
      Währenddessen hatte sich ZacVanDoom in ein Gespräch mit Rodwina Balleore vertieft. Sie sprach leise, aber bestimmt, und es war klar, dass sie bereit war, wichtige Informationen preiszugeben. „Die Artefakte, die de Ruoth bewachen ließ, sind mehr als nur alte Relikte. Sie sind magische Teleporter, aber ihre Aktivierung erfordert immense Mengen an Energie. Man benötigt entweder mächtige magische Kristalle oder die Fähigkeiten eines sehr begabten Magiers, um sie zu aktivieren und einen sicheren Durchgang zu gewährleisten. Es gibt Gerüchte, dass der Gouverneur einen Antimaterie-Reaktor zu den Artefakten gebracht hat, um das zu umgehen.“
      Missy, die am anderen Ende des Tisches saß und mit dem Kleriker Ticonifera der Dreiundzwanzigste sprach, wurde plötzlich aufmerksam.


      Der Kleriker, leicht beschwipst von dem süßen Honigwein, schüttelte empört den Kopf. „Eine solche Entweihung der heiligen Stätte!
      Ein Antimaterie-Reaktor in der Nähe der Artefakte! Das ist nicht nur ein Sakrileg, sondern auch eine extreme Gefahr.
      Wenn diese Technologie außer Kontrolle gerät, könnte sie die ganze Region in Gefahr bringen.“
      Die Information brachte die Anwesenden zum Nachdenken. Es war klar, dass Hawt de Ruoth mit seiner Aktion nicht nur die heiligen Stätten, sondern auch das empfindliche Gleichgewicht der Macht in Insomina gefährdete.
      ZacVanDoom, der den Ernst der Lage erkannte, nickte ernst. „Wir müssen handeln und verhindern, dass diese Experimente so weitergehen. Wir dürfen nicht zulassen, dass der Gouverneur seine Macht länger missbraucht.“
      Rodwina Balleore seufzte leise. „Das Problem ist, dass, sobald jemand durch das Portal geht, er ohne Technologie festsitzt.
      Es gibt jedoch eine Möglichkeit, dies zu umgehen. Mit den richtigen magischen Fähigkeiten oder Kristallen könnte man das Problem lösen.

      Besonders Blitzmagie könnte als Energiequelle fungieren, um die Portale zu stabilisieren und den Rückweg zu ermöglichen.“
      ZacVanDoom stand auf und hob den Bierkrug „Wir müssen uns vorbereiten. Wenn wir dem Gouverneur folgen und die Gefahr abwenden wollen, müssen wir bereit sein, uns auf Magie und traditionelle Methoden zu verlassen. Wir können keine Technologie mitnehmen, aber wir können unsere Fähigkeiten und Ressourcen nutzen, um die Herausforderung zu meistern.“
      Die Gruppe nickte zustimmend. Die Mission hatte eine neue Wendung genommen, und sie wussten, dass sie auf eine völlig neue Art kämpfen mussten.
      In dieser Nacht, in der Bier und Weinseligen Atmosphäre der Taverne, schmiedeten sie ihre Pläne.

      Jeder war sich der Risiken bewusst, doch im Moment störte sie das wenig, Der Alkohol und die Wichtigkeit ihrer Mission verlieh ihnen Entschlossenheit und Mut.
      Sie würden durch das magische Portal gehen, um Hawt de Ruoth zu stellen und das Imperium zu schützen – koste es, was es wolle.



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        #4
        Team 2: Alraxis' verborgene Wahrheit


        Erwin, Jeantron und Timy landeten auf einem einsamen Plateau auf Alraxis. Es war still, und niemand war weit und breit zu sehen.
        Timy schaute auf das Display seines tragbaren Scanners und schüttelte den Kopf. "Die Sensoren zeigen nichts an," sagte er.
        Jeantron winkte ab und lächelte selbstsicher. "Egal, lass uns einfach weitergehen, irgendwer wird irgendwann schon auftauchen," meinte er, und kniff ein Auge zu.
        Er sollte recht behalten, denn kaum hatten sie sich in Bewegung gesetzt, tauchten plötzlich schwerbewaffnete Wüstenbewohner vor ihnen auf. Der Anführer, ein riesiger und muskulöser Mann, trat vor. Er musterte die Gruppe und sagte mit einem breiten Grinsen: "Du hast ja Nerven, Erwin, in Begleitung von Außenweltlern hierherzukommen."
        Der Mann trat näher und umarmte Erwin, wobei er fest zustieß. "Du bist ja nur noch Haut und Knochen," lachte er, "bei diesen gruseligen Dämonen gibt's wohl nichts Gescheites zu essen, was?" Er ließ Erwin los und wandte sich an die anderen. "Ich bin Arak, ein alter Freund von Erwin."
        Erwin nickte und erklärte: "Arak und ich kennen uns seit unserer Kindheit. Er weiß einiges über das Gebiet hier."
        Arak nickte ernst. "Ja, und ich sage euch, Es wird nicht einfach, das magische Artefakt zu erreichen. Der Gouverneur hat seine Hausmacht mitgebracht, es wimmelt hier nur so von Orks und Goblins. Sogar Trolle wurden gesichtet.
        Während sie die Gegend erkundeten, stießen sie auf eine Höhle. In der Dunkelheit sahen sie einen alten Mann, der sich dort versteckte.
        Plötzlich brachen riesige Technokrabben aus dem Schatten hervor und griffen ihn an.
        Arak stürzte sich, ohne zu zögern in den Kampf, seine unnatürliche Stärke nutzend, um die mechanischen Bestien zu zerschmettern. "Timy, Erwin, helft mir!" rief er.
        Timy zog seine Energiewaffe und feuerte präzise Schüsse ab, während Erwin einen energiebasierten Schild erzeugte, um sie zu schützen. Gemeinsam konnten sie die Angreifer besiegen.



        Der alte Mann sank erschöpft zu Boden. "Danke, ihr habt mein Leben gerettet," sagte er keuchend. "Falls ihr auf der Suche nach Hawt de Ruoth seid, ist es zu spät er ist kurz nach der Landung eines riesigen Imperialen Schiffes durch die Steinkreise zu seiner Festung auf Glimkus im Sandor 2 System geflohen.
        Dort hat er eine Goblinarmee aufgebaut um zuerst über den Planeten und später dann das Imperium zu Herrschen.
        Mein Name ist Pierre Maltissan ich war einmal Supportmitarbeiter, Engineer Klasse 1 bei Nova Industries. Ich habe geholfen, NOMAD zu bauen. Ich habe seine KI mitentwickelt, sie hat alle Tests bestanden und war bereit für ihre Aufgabe"
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        Er setzte sich und fuhr fort: "Alles war in Ordnung bis Hawt de Ruoth die Seele eines missgebildeten Hobgoblins mittels eines Artefaktes vom Schwarzmarkt und verbotener dunkler Magie in NOMAD einpflanzte.
        Diese lebt in einer Art Traum, nicht imstande die aufkommenden Ängste zu kontrollieren, da er aus einer technisch rückständigen Zivilisation stammt und nicht mit dem Betriebssystem klarkommt.
        Es gibt eine Firmware, die ihn aus seinem Alptraum befreien könnte, aber sie liegt auf einem geheimen Server von Nova Industrie."
        Er machte eine Pause, bevor er weitersprach: "Ich begleitete den Gouverneur mit einem Backup des Updates in der Hoffnung, durch das Artefakt in die EXO-DOMÄNE zu gelangen und NOMAD aufzuhalten. Aber Hawt de Ruoth zerstörte den Update-Container und jagte mich als Verräter in die Wüste, zusammen mit diesen verdammten Roboterspinnen."
        „Wozu braucht er denn diese Spinnen, reichen ihm seine Orks und Goblins nicht?“, wollte Timy wissen.
        Diese Spinnen sind Energiespeicher auf Beinen, er hat sie so modifiziert das sie enorme Mengen an Energie in ihrem inneren aufnehmen können.
        Eigentlich hatte er gehofft, dass er sie mit durch das Portal nehmen kann. Sein Plan war sie auf magische Weise zu transformieren, um aus ihnen Lebensformen zu machen, dann könnte man damit Jedes Portal durchschreiten und säße auf der anderen Seite nicht ohne Technologie fest.“
        Jeantron lächelte: „Ein findiges durchtriebenes Kerlchen er ist, aber wie wolltest du eigentlich dann das Backup durchbringen?“
        Der Alte schaute Jeantron an mit einem Blick der Timy nervös machte. So hatte früher Tani Objekte, welche sie untersuchen wollte, angeschaut. Heute nannte es Tiny bei sich den“ Verrückten Wissenschaftler Blick“.
        Ohne den durchdringenden Blick von Jeantron abzuwenden, sagte der Alte: „Deshalb der Container. Im Prinzip ist dieser Speicher eine halbflüssige auf Sporen beruhende Lebensform. Der Behälter ist keine Technologie, es gibt mehrere Mittel und Wege Beschränkungen auszutricksen. Hawt de Ruoth hat allerding die fatale Neigung, stehts die grausamsten und schrecklichsten Wege zu Nutzen. Ich weiß nicht, was ihn zu einer solchen Bestie werden lassen hat, aber ich bin mir sicher, dass er nicht immer so war. Er hätte niemals den Weg zu einer Imperialen Akademie gefunden.“
        Erwins Blick wurde glasig: „Es passiert nur selten, aber ab und an werden auch Bestien geboren, die sich einfach nur gut vorstellen können.“
        Jeantron legte seinem AENA die Hand auf die Schulter:
        „Wir haben die innere Stärke, Dinge zu Akzeptieren wie sie sind und die Tatkraft die Dinge zu ändern, welche wir ändern können. Endlich haben wir einem Ansatzpunkt, um den Spuk zu beenden.
        Ich kontaktiere Zac, er muss Hawt de Routh, jagen und zur Strecke bringen, ich bleibe hier und lasse mir etwas einfallen damit das kein ‚One Way Ticket‘ wird.

        Wir haben auch schon mit Algen als Energiespeicher experimentiert, Sporen eignen sich sicher noch besser.
        Du und Tiny kontaktiert diese Tusnelda, sobald ihr das Update habt, macht ihr euch auf die Socken, um NOMAD aufzuhalten.
        Macht ein bisschen Druck, dieser Albtraum von ‚Durchgedrehter Roboter Apokalypse‘ muss endlich enden!“
        Pierre Maltissan sagte: „Ich bleibe hier und werde dir helfen eine Batterie zu bauen, die weniger mordlustig ist als die Spinnen“
        „Ja“ dachte Timy „die beiden verstehen sich wohl „
        Auch wenn er den wahren Beweggründen des Alten, der in Jeantron wohl ein neues Forschungsobjekt gefunden hatte, nicht so recht traute.
        „Ich sollte diesen Mann gut im Auge behalten, denn falls er überlebt, werden wir noch viel Spaß mit dem haben.
        Später versuchten Timy und Erwin, einen Termin bei Tusnelda zu bekommen, wurden jedoch abgewiesen. "Wir müssen zu ihr durchdringen," sagte Erwin entschlossen, "es gibt keinen anderen Weg."

        Timy nickte und schaute besorgt. "Erwin, kannst du mit deinen Möglichkeiten an Tusnelda rankommen? Ich werde mich inzwischen nach einem passenden Transportmittel umsehen, ich habe da schon was im Hinterkopf."
        Erwin blickte ihn kurz an und drehte sich dann um.
        "Ich werde mich umfassend darum kümmern. Es wird keine weiteren Schwierigkeiten geben.
        Keine Sorge, ich weiß, was ich tue," sagte er mit gleichmäßiger flüsternder Stimme und verschwand in einem Spiegel als wäre das eine normal Pforte.
        Timy schauderte leicht und klapperte nervös mit den Augen, er murmelte leise: "Wir brauchen sie aber lebend."
        Erwin konsumierte Dämonen, und Timy war sich nicht sicher, welcher letzte Dämon in ihm steckte und welche Folgen das für Tusnelda haben könnte.
        "Was, wenn Erwin die Kontrolle verliert?" dachte Timy beunruhigt.
        Er hoffte inständig, dass, falls Tusnelda zu einem Gott betete, dieser sie beschützen würde. In diesem
        Moment schien die Last der Mission schwerer denn je auf seinen Schultern zu liegen.
        Zuletzt geändert von Datenmessi_2013; 20.08.2025, 22:38.

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          #5
          Battle of Sandor 2

          Die Tore der Dämonenburgdie Mohar prallen auf einen unerbittlichen Antagonisten

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          Zac ritt auf seinen Monster an der Linie seines sichtlich verunsicherten Aufgebots an Mitgliedern der imperialen Inquisition auf und ab. Diese Leute hatten durchaus Kampferfahrung, das bezog sich aber eher auf technologisch fortgeschrittenere Settings.
          Hier gerüstet wie eine römische Kohorte, gegen eine Zahlen und stärkemäßig überlegene Armee aus Goblins Orks und sogar Trollen antreten zu müssen, hätte sich niemand von ihnen je träumen lassen.
          Der Duke der dank INSPIRATION aus seinem Inneren tatsächlich, wie ein waschechter Dämonenfürst daherkam, begann seine Ansprache.
          „Meine Krieger“ Zacs sonst so klare Stimme war buchstäblich nicht wiederzuerkennen sie klang dumpf und grollend dazu raunte ein Echo mit.
          „Seht Ihr den Feind da drüben, dieses schleimige Gewürm wagt es sich, UNS, den von der göttlichen Imperatrix gesalbten Kämpfern, in den Weg zu stellen.
          Allein dafür haben sie jede Existenzberechtigung verwirkt! Nicht, dass dieses Geschmeiß jemals eine gehabt hätte!“
          Hätte Lee einen Glauben gehabt, wäre sie sicher davon abgefallen.
          Dieser Aspekt ZacVanDoom’s, trug ja mächtig auf, dazu dieses Gewisperte und Gemurmel, das in jeden Laut mitschwang, war das blanke Gegenteil von der sonst so klaren Stimme des Skyduk’s. Sie spürte das diese Stimmen bis tief in ihr Inneres drangen und verstand endlich, was sie hier erlebte. Den Einsatz der Manipulationsskills ZacVanDoom’s.
          Je länger er sprach umso mehr veränderte sich die Haltung der Kämpfer. Die Verunsicherung schwand und machte Entschlossenheit, Kampfeswillen und sogar Fanatismus Platz.
          „Damit Ihr diese Scheusale dafür bestrafen könnt, überhaupt geboren worden zu sein, wurdet Ihr mit heiligen Waffen gesegnet, die Speere enthalten mächtige Elementarmagie und werden so oft Ihr sie auch werft niemals versiegen. Dazu wird Euch die unvergleichliche Hexe Missery buffen, so dass Ihr mit Eurer Stärke jede dieser hässlichen Kakerlaken zertreten könnt.
          Miheil der glorreiche Attentäter, wird aus dem Schatten heraus deren Champions beseitigen und Lee Le Baal, die Uralte Kriegsgöttin, wird dem Feind den Todesstoß versetzen und diese lächerliche Ansammlung von Gerümpel, welche der Feind, in völliger Selbstüberschätzung, eine Festung nennt zum Einsturz bringen.“
          Lee hörte es zwar, aber es brauchte eine Weile, bevor sie verarbeitet hatte, welche Rolle Zac, ihr(!), in seinem, ach so genialem Schlachtplan zugedacht hatte.
          OK an dieser Stelle hätte sie einen Break gebraucht, um eine Unterhaltung mit dem sonst von ihr so verehrten Duke zu führen, welche aus hysterischen Geschrei und eventuell sogar ein paar Backpfeifen bestanden, hätte, um Zac zurück in die Realität zu holen.

          Selbst die bedeutendsten Bauwerke der Antike, sahen gegen diese Burg wie baufällige Baracken aus und Ihre ehrenvolle Aufgabe war es, mal eben schnell eine Bresche dort hineinzusprengen???
          Leider hatte Zac bereits sein Ansprache beendet und ritt aufs Feld, um den ersten Stoß gegen die feindlichen Truppen selbst durchzuführen.
          Obwohl Lee noch mit ihren Ärger über Zacs abstruse Forderungen an sie beschäftigt war, musste sie sich doch trotzdem eingestehen, dass sie den Anblick, wie ZacVanDoom auf seinen Beast über das Feld ritt und dabei in sein Horn stieß, nie vergessen würde.
          Nicht in diesem Leben und sicher auch nicht in einer künftigen Inkarnation. Sie hoffe sehr das es nicht das letzte Bild ihres Dukes war, welches sie hier miterlebte.
          Der Klang dieses Horns klang weit über das Schlachtfeld, er brachte die Grenzen der Dimensionen zum Erzittern und löste sie schließlich auf.
          Zunächst als Nebelschwaden, dann immer deutlicher manifestierten sich Höllenwesen, von riesigen Höllenhunden bis zu Skelettkriegern auf Höllenrössern, angeführt von Kopflosen Reitern auf Ungetümen die feurige Spuren hinter sich herzogen.

          Um dem Dämon herum, erschienen vier Adjutanten der Hölle, sie glichen Reitern der Apokalypse und waren mit Sense, Dreschflegel, Rechen und Mistgabel bewaffnet.
          Jedes dieser Arbeitsgeräte bestand jedoch aus den Gebeinen irgendwelcher Monster, sie waren blutverschmiert und schon optisch nur für den Zweck erschaffen worden, Schmerz und Tod zuzufügen.
          Eine unheilvolle Aura umgab nicht nur die Waffen, sondern auch ihre Träger.
          Egal wie stark und kampfkräftig die feindliche Armee sein mochte, in diesen Moment stand sie einfach schreckensstarr und vor Angst gelähmt da und sah das Unheil auf sich zurasen.
          Selbst Lee die durchaus in ihren früheren Leben so einige Schlachten, auch unter Einsatz von Magie erlebt hatte, lief es kalt den Rücken runter.
          Sie erinnerte sich an das Gespräch mit Zac im Raumschiff und hatte nun eine noch deutlichere Vorstellung davon, was es bedeutet, wenn ZacVanDoom eine Apokalypse entfesselt.
          In die Reihen vorher so unüberwindlich aussehenden Ork Armee brach der personifizierte Tod ein, es gab nichts, was sie dem entgegenzusetzen hatten.
          Die welche sich aus der Schockstarre lösen konnten, überrannten die Truppenteile, welche noch nichts von der sich anbahnenden Katastrophe mitbekommen hatten. In das Chaos hinein flogen dann die ersten Blitzspeere der Truppe unter Missys Kommando.
          Dank des Buffs konnten diese eine Distanz und Wirkung erreichen, welche den legendären Katjuschas aus dem Zweiten Weltkrieg der Ära, als Menschen nur die Erde, bewohnten nichts nachstanden.
          Die Trolle, welche vorher wie drohende Mahnmale den Rückhalt der Feindlichen Truppe gebildet hatten, erwiesen sich nun in ihrer Panik als tödliche Gefahr für die eigenen Reihen alles und jeder wurden von Ihnen blind niedergetrampelt.
          In der Regel sind Wargreiter nicht nur die schnellsten Truppen einer Ork Armee, sondern auch die schlausten, wildesten und entschlossensten. Auch hier zeigte sich dies, doch anstatt wie geplant den Angreifer in die Zange zunehmen, waren sie wild entschlossen so schnell wie nur möglich Abstand zwischen sich und die Dämonenarmee zu bringen. Zurück in die schützenden Mauern der Burg zu kommen, erschien ihnen in diesem Moment als besonders schlau.

          Dazu mochte auch beigetragen haben, dass viele Ihrer Anführer mysteriösen Angriffen aus dem Schatten erlegen waren. Hier gab es gegen diesen Feind im Moment nichts zu holen, das war keine reguläre Schlacht, sondern einfach nur ein Massaker, dem es galt zu entkommen.
          Lee Le Baal die das alles gebannt beobachtet, durchfuhr auf einmal ein drängendes Gefühl etwas tun zu müssen.
          Sie verstand, das war dann also ihr Einsatz.
          Den lächerlichen Haufen Gerümpel, der im Moment wie die Mauer von Troja aussah, zum Einsturz bringen.
          „Nun denn“, sprach sie sich selbst Mut zu.
          Nachdem sie gesehen hatte, was alle aus dem Team, unter andrem auch Missy geleistet hatten, wollte sie auf keinen Fall zurückstehen. Außerdem war ihr mittlerweile die Prämisse der Familie, den Feind gleich beim ersten Mal so zerschlagen, das er nichts daraus lernen konnte, inzwischen bestens vertraut.
          Sie ging tief in sich, holte ALTE MÄCHTIGE Magie aus ihren tiefsten Inneren. Sie sprach uralte Worte voller Macht und Zerstörungskraft.
          Der Himmel bedeckte, sich Wolken ballten sich zu einen Unwetter und das Inferno begann.
          Riesige Tornados tobten über die Ebene, begleitet von Blitzschlägen deren Einschlag Gestein zum Schmelzen brachte.
          Die Reiterei des Feindes wurde auf ihren Rückzug in Tornadorüssel gezogen oder zu Asche verbrannt.
          Den Resten der einstigen Armee erging es nicht besser Zac zog sich aus dem Getümmel zurück und raste mit wahrhaft dämonischer Geschwindigkeit auf sie zu. Missy und Miheil erschufen magische Barrieren, um die eigenen Einheiten zu schützen.
          Der dämonische Duke erschien vor ihr, in seinen Augen gloste ein Feuer wie sie es bei, Ihm noch nie gesehen hatte.
          Heißer erkundigte er sich: „Lee was Tust du hier?“
          Für eine Moment dachte sie das er sie wegen der verheerenden Wirkung, des außer Kontrolle geratenen Spells tadeln wollte.
          Doch er deutete auf die Burg welche unberührt von den tobenden Gewalten, größtenteils unbeschadet unter einer Magischen Schutzglocke lag.



          Diese musste jegliche Vorstellungskraft übersteigen, um diesen S-Klasse Zauber widerstehen zu können. Sicherlich waren in der Burg des Gegners hunderte Goblin-Magier, nur damit beschäftigt diesen Schutz aufrecht zu erhalten. Eine einzelne Person würde dagegen sicherlich nichts ausrichten können.
          Zac blies sich regelrecht auf, ein Ton so tief, dass es eher einen Brummen oder Grollen glich: „LEErrr HÖrrrr AUFrrrr Rrrrumzuspielenrrr und MACHErrrr ErrrrNST.“
          In Lee brannte eine Sicherung durch:“ hat ZAC tatsächlich Manipulation auf mich (!) eingesetzt, was bildet sich dieser Emporkömmling ein, was denkt er wen er hier vor sich hat.?!“
          Sie sprach längst vergessene Worte aus einer Zeit, in welcher das Konzept Mensch noch nicht einmal erfunden war.
          In ihrer Rage sie bekam nicht einmal mit, wie auf einmal Blut aus Augen und Ohren der Menschen lief und sie sich schmerzerfüllt auf den Boden wandten, bis Missy mit STILLE die Schutzzone verstärkte, um weiteren Schaden abzuwenden.



          Das „Dämonic Broken Sword“ glühte wie Höllenfeuer. Als sie es in den Boden rammte, klagte die gepeinigte Erde. Der Boden bebte so stark, dass sich niemand außer Zac und Lee selbst, auf den Beinen halten konnte.
          Mutter Erde ‚Gaia‘ selbst, schrie ihren Schmerz heraus und ein Riss lief auf die Burg zu, das Blut Gaias manifestierte sich als Lava, welche aus dem Riss schoss und alles noch Lebende auf seinen Weg verbrannte.
          Bereits die Erdbeben führten dazu, das Mauern barsten und Verteidiger und Ballisten in die Tiefe stürzten.
          Das war aber erst der Beginn, als der Erdriß das Tor erreichte, gab es erst kein Tor und kurz darauf auch keine Barriere mehr.
          Flüssiges Gestein spritzte aus der Spalte und setzte alles in Brand. Unbezwingbar erscheinende Mauern und Wehreinrichtungen kollabierten.
          Wassergräben verdampften explosiv und verbrühten die, welche sie eigentlich hätten schützen sollen. Innerhalb von Minuten lag die Burg buchstäblich in Schutt und Asche.
          Ihre Verteidiger lagen tot oder schwerverletzt begraben unter Schutt und Asche.

          ZacVanDoom stiegt von seinen Reittier das sich in seinem Schatten verbarg. Während er sich Lee Le Baal näherte, nahm er eine zunehmend menschlichere Form an und sah dann aus, wie ein Römischer Kriegsgott.
          „Ausgezeichnet meine AENA, ich bin sehr zufrieden mit dir, du hast hier exzellente Arbeit geleistet.“
          Lee Le Baal erwachte wie aus einer Trance und zog das Schwert wieder aus dem Boden. Das Jammern und Grollen lies nach und der Erdriß schloss sich wieder.
          Sie schaute hinüber zu den Trümmern der Festung:
          „Äähh war ich das wirklich gerade? Hätte ich das frühähr gekonnt, würde die Mänschheit nur einen Gott anbäten. Hähähä!“
          Sie griente mit einer Mischung aus Unglauben und Verlegenheit.
          Trotz seines bedrohlichen Aussehens, empfing Lee von Zac ein heiteres Gefühl. Seine Stimme dagegen hatte noch nicht sein normales Timbre, als er erklärte:
          „Durch die Magischen Steinringe auf Alraxis sind wir auf diese Welt gekommen, das Mana ist hier so dicht, dass es fast schon einer Dimensionsblase gleichkommt, es könnte schwierig werden, hier mit einem Raumschiff herzukommen.
          Das magische Level steht selbst Alraxis in nichts nach, daher sind, wenn wir Götter samt ihren Gefolge mal ausklammern, Drachen und Dämonen die stärksten magischen Wesen.
          Bei Dämonen hängt, wie du weißt, das Level von der Menge der konsumierten Seelen bzw. Leben ab und von ihren Alter.“ Er schaute Lee durchdringend an:
          „Bei dir Dear haben wir es hier laut deiner eigenen Aussage mit einem seeehr alten Dämon zu tun.“
          „Okäy !Okäy! Habs kapiert, sehr galant. Mmääähh.“
          Grummelte Lee die verstand, das sie sich den überdeutlichen Hinweis auf ihr eigentliches Alter, selbst eingebrockt hatte.
          „Im Prinzip hättest du die Party hier auch alleine schmeißen können. Allerdings arbeiten wir bei JTG immer im Team. Es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren und außerdem macht es so natürlich viel mehr Spaß. Zudem sind wir hier noch nicht fertig“ Er blickte Richtung Burg.
          Lee konnte sich nur schwer vorstellen das dort drüben noch etwas existierte, als sie jedoch mit ihren sechsten Sinn danach tastete, spürte sie es auch. Nach wie vor gab es dort intakte Strukturen beschützt von Magie.
          Während Zac hinüber zu Missy und der Kohorte aus Inquisitoren ging, schälte sich neben Lee MiheilFranklin aus dem Schatten.
          Als Sukkubus trug er seiner Rolle gemäß, einen Hauch von nichts, was allerdings eben dann auch deutlich seine schmale, aber weibliche Körperform betonte.
          Miheil war jedoch im Ignorieren biologischer Tatsachen mindesten genauso erfolgreich wie als Assassine.
          Als Killer aus dem Schatten, hatte er die feindlichen Anführer ausgeschaltet, welche den niederschmetternden Zusammenbruch ihrer Armee vielleicht hätten hinauszögern können.
          Anerkennend nickte er Lee zu: „Das war der Überhammer, du bist eine Wucht Schwesterchen“
          Lee biss sich auf die Lippen, aber sie wollte den Augenblick nicht kaputt machen: „Du wars aber auch nicht übel Schwäster Miheil.“ Entschloss sie sich zu einem Kompromiss. „Was meinst du, sollen wir nachsähn wer da drüben sich noch verkrochen hat?“
          Miheil schaute rüber zu Zac und Missy: „Der Rest der Truppe braucht noch etwas Pause, zumindest können wir mal kucken wer da kuckt und ob da einer guckt.“
          Lee nickte: „Wer mag kann sich uns ja anschließen“
          Miheil breitet seine Schwingen aus und erhob sich kühn kerzengerade in die Lüfte.
          „Angäber“ Kommentierte Lee den Vorgang nüchtern. Dann besann sie sich dann aber, dass sie im Prinzip über ähnliche Möglichkeiten verfügen sollte.
          Naja, ein richtiges Fliegen war es nicht, aber sie glitt auf ihren Tentakelflügeln schnell wie ein Schemen übermannshoch über den Boden hinweg, so erreicht sie kaum später als Miheil den Punkt, wo vor kurzen noch ein eigentlich unbezwingbares Stadttor gestanden hatte.
          Doch bevor sie weiter ins Innere Vordringen konnten, fiel ein Schatten auf sie, begleitet vom Rauschen gewaltiger Flügel.
          „Ja klar“ dachte Lee: „Nächstes Mal muss ich eine Kamera mitnähmen“ In ihrem Geist erschien ein Bild.
          ZacVanDoom Þhalbnackt in seinen Römeroutfit Þmit Riesenflügeln = Poster Motiv über dem Bett.
          Sie dachte. „Ich will auch einen Zac-Aspekt zur persönlichen Verwendung haben. Jetzt sofort!“
          Lee war überhaupt nicht böse darüber, dass Missy sich gerade um die Soldaten kümmern musste, welche noch unter den Folgen der Freisetzung dämonischer Schwarzmagie litten.
          Während er, das Sinnbild eines gefallenen Engels, über ihnen schwebte, dachte Lee darüber nach, wie kaltblütig und trotzig die Menschen dieses Zeitalters sein mussten, damit sie einem Idol wie ihm einfach so den Rücken kehren konnten. Zu ihren Zeiten wären einem Recken wie ihm, zehntausende ohne zu überlegen in den Tod gefolgt. Aber Emanzipation hatte eben auch ihre Schattenseiten.
          „Passt auf“ rief Zac: „Kann sein, dass das schlimmste erst noch bevorsteht“
          „Andererseits…“spottet Lee innerlich: „kann er auch zuweilen, ein echter Sonnenschein sein.“
          Sie kamen durch verwüstete Straßen an den Ruinen vorbei, welche vor kurzen noch Teil einer eindrucksvollen Wehranlage waren.
          Der Gestank nach Blut und verbrannten Fleisch war so penetrant das Lee ihren Geruchssinn einschränken musste und nicht zu würgen. „Mädchen“ dachte sie: „du bist einfach nichts mähr gewöhnt. Früher war es geradezu berauschend Blut und Tod der Feinde zu erleben. Bin ich wirklich so schwach, in dieser Umgäbung geworden?“
          Andererseits war das Chaos um ihnen ihr Werk!

          Sie hatte auf Befehl ihres Dukes dafür gesorgt, dass der Begriff „Hölle auf Erden“ eine anschauliche Entsprechung gefunden hatte, ok natürlich ist dies hier nicht die Erde, sondern eine Welt mit ähnlichen Magieniveau wie Alraxis.
          Das einzige Gebäude, welches der Verwüstung getrotzt hatte, war der massive Kriegsturm, welcher trotzig im Zentrum der Stadt aufragte.
          ZacVanDoom sah zwar menschenähnlicher als vorher aus, trotzdem schauderte Lee als er sein Horn, welches die Verdammten Legionen hervorgeholt hatte, erneut an seine Lippen setzte.
          Das Tröten ließ die Mauern in ihren Grundfesten erzittern, für einen Augenblick konnte man das magische Schutzfeld um den Turm flirren sehen.
          „KOMM RAUS HAWT DE RUOTH! DU MIESER VERRÄTER!“ Brüllte ZAC: „Oder wir versenken diesen windigen lächerlichen Schuppen ins Magma!“





          Selbst, wenn man weiß das Zac Aspekte hat, ist dieser Kriegerdämon eine komplette Überraschung, Där sonst so ruhige zurückhaltende freundliche Zac und dann …, dass hier? Stille Wasser und so! Hähäh!“ Musste sich Lee immer wieder wundern. Gleichzeit wurde ihr aber auch klar, dass, falls es dazu käme, sie den Job hätte, die vollmundige Ankündigung ihres Herzogs einzulösen und ihr innerlicher Gelächter verstummte abrupt.
          Nun drüben hatte man ganz offensichtlich keine Lust abzuwarten ob den Worten auch Taten folgen und öffnete sowohl das schwere Tor als auch eine Lücke im magischen Schirm. Heraus wagte sich allerdings niemand.
          Miheil verschwand im Schatten und Lee empfing einen kurzen Gefühlsimpuls, welcher sie zur Vorsicht gemahnte. Was sie dabei Irritierte war, das ZacVanDoom durch das Tor schritt, ohne auf eventuellen Begleitschutz zu warten.
          Schlagartig wurde ihr klar, dass er sie und Miheil als komplett ausreichend erachtete. Dies war, wenn man das vorher Gesagte, richtig durchdachte auch auf gewisser Ebne nachvollziehbar. Dämonen spielten in dieser Welt in einer eigenen Liga, Menschen wären unter Umständen nur im Weg gewesen.
          ‚Weniger ist manchmal mehr‘ verstand Lee Le Baal mit einem Mal die Zusammenhänge. Auch wenn ihr das Vertrauen Zacs schmeichelte, drückte sie doch etwas die damit einhergehende Verantwortung, daher war sie froh in Miheil, einen ebenso starken wie erfahrenen Mitkämpfer zu haben.
          Sie suchte mit ihren Sinnen nach Fallen und Hinterhalten, fand aber nichts, bis auf eine starke Präsenz ganz oben im Turm.
          Sie deutete mit dem Finger nach oben: „Wir wärden erwartet!“
          Hinaufzufliegen war angesichts eingeengter Wehrgänge und allerlei Sperren Zwischen den Etagen, hier leider keine Option.
          Zac ächzte schmerzerfüllt: „Das ist jetzt nicht sein Ernst! Die ganzen Stufen und kein Aufzug! Allein dafür verdient er den Tod!“
          Trotz der Anspannung musste Lee nun doch lachen.
          Die Abneigung des Skyduk’s gegenüber Treppen war schon beinahe legendär, es gab im imperialen Feed sogar einige Memes, wie er Treppen entweder auf- oder abwärts, teils fast schon Stuntreif gefallen war.
          Nur seiner robusten Natur, war es zu danken das in einigen Fällen anschließend keine ärztliche Kunst benötigt wurde.
          Miheil glitt katzengleich voran, dazwischen ZacVanDoom seinen römischen Kampfspeer als Gehstock missbrauchend und stöhnend wie ein hundertjähriger Greis aus der Prä-Raumfahrt Epoche und Lee Le Baal als Nachhut.
          Der Tower erschien zwar innen noch größer, als er von draußen aussah.
          Die Stufen waren jedoch, ihrer Aufgabe potenzielle Angereifer zu ermüden gemäß, eng, steil und endlos.
          Na, zumindest mussten sie sich keinen Weg durch endlose Reihen an Verteidigern bahnen wie befürchtet.
          Stattdessen war es hier unheimlich still und leer, was das Gefühl in geradewegs in eine Falle zu tappen noch verstärkte.
          Als sie endlich oben angekommen waren, gab Zac einen Laut von sich der die Vermutung aufkommen lassen konnte, dass der böse Plan des Feindes aufgegangen wäre und Zacs letztes Stündlein geschlagen hätte.
          Für Lee dagegen war der Aufstieg viel zu schnell vorbei, die ganze Zeit hatte sie zunächst fast schüchtern und dann immer unverhohlener unter Zacs kurzen Kilt auf seinen sich bewegenden Hintern gestarrt.
          Es war ihr dabei ausgesprochen schwergefallen, sich auf die Aufgabe als Leibwache zu konzentrieren.
          Ohne die blöde Präsenz und ohne Miheil hätte Zac diesen Aufstieg garantiert nicht geschafft, ohne das Lee ihm an die spärliche Wäsche gegangen wäre.
          Für den
          Rückflug hatte sie bereits Pläne, die verhindern würden, dass Zac die Reise wieder auf der Kommandobrücke seiner ach so tollen Battlesphere verbringen würde und wenn sie dafür eine gewisse Technohexe in eines der Beiboot einsperren musste.



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          Im Moment galt es allerdings sich erst einmal auf die Gegenwart zu konzentrieren.
          Gouverneur Hawt de Ruoth, saß auf einen reich verzierten Thron aus Holz gepolstert mit roten Samt.
          Seitlich hinter ihm waberte ein Magisches Tor eingefasst von einem Ring aus Obsidian verziert mit Gold und Magischen Kristallen.
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          Er wirkte, wie ein genervter Hausherr, der den Besuch des Versicherungsvertreters möglichst schnell hinter sich bringen will.
          Lee fand, dass der Typ ganz schön arrogant wirkte, obwohl all seine Pläne so krachend gescheitert waren.
          Leicht angewidert blickte er den Ankömmlingen entgegen.
          Zac stützte sich scheinbar noch leicht aus der Puste auf seinen Speer.
          Als Hawt de Ruoth zu sprechen, anfing durchpulste Lee ein Gefühl finsterer Ablehnung. Blitzschnell zog sie ihr Schwert und rammte es in dem Granitboden.
          Der Boden wand sich und klagte als wäre er lebendig und Tentakel wie von einem Monster, aber hart wie Granit schossen auf den Thron zu.
          Gleichzeitig verwandelte sich Miheil in einen Irrwisch der Messer so schnell ausspuckte wie eine Gatling Geschosse. Zac warf seinen Speer, der sich in eine Art Lichtblitz verwandelt hatte.
          Der Saal und mit ihm der ganze Turm erbebte, für einen Augenblick hatte Lee das Gefühl er würde gleich einstürzen.


          Ähnlich wie vorher beim Kriegsturm baute sich um den Thron jedoch eine Barriere auf, welche alle Angriffe kassierte.
          Der Gouverneur hatte für die Bemühungen seiner Feinde nichts als ein hämisches Grinsen übrig:
          „Ihr seid ein Paradebeispiel für die Degeneration und Dekadenz dieses Imperiums. Wie tief können erhabene Wesen wie Dämonen sinken, sich als Hunde für einen Laufburschen anzudienen, der dieser Möchtegern-Imperatrix hinterherläuft? Ich werde euch auslöschen, um Platz für wahre Dämonen zu schaffen, die diesem menschlichen Gewürm seinen rechtmäßigen Platz unter den Stiefeln der wahren Herrscherrassen zeigt.
          Lee dachte:“ Geh sterben damit ich mir das Gesabbel nicht länger anhören muss“
          ZacVanDoom sagte gefährlich leise: „Ausgerechnet ein Verräter wie du, der ALLES der Imperatrix und ihren Bestrebungen nach gleichen Möglichkeiten für alle Bürger verdankt, wagt es, sich abfällig über das Imperium zu äußern, dem zu dienen er geschworen hat? Du wirst diesen Raum nicht lebendig verlassen!“



          Hawt de Ruoth blieb ob der Ankündigung völlig unbeeindruckt, für einen Augenblick wirkte er sehr konzentriert, er murmelte etwas und wob etwas in der Luft mit seiner Hand. Lee Le Baal erschuf Ihrerseits einen Wall, um den kommenden Angriff abzufangen.
          Der Angriff kam aber von hinten statt von vorn, allerding umschloss sie der Granitwall auch dort.
          „Bää diese mistige Raummagie, aber dafür habe ich trainiert und bin hunderte Male gestorben.“
          Trotz des Walls und der Tentakel hätte es sie beinahe von den Beinen gerissen so heftig war der Sog.
          „Där Fuzzi hat sie, doch nicht mär alle, ist das ein
          Black Hole? Hier drin? Völlig unmöglich!“
          Sie sah wie Zac und Miheil flügelschlagend mit aller Kraft gegen den Sog ankämpften und …verloren, sie versuchte sie ebenfalls mit ihren Tentakeln zu packen, doch sie entglitten ihr.
          Lee packte regelrecht das Grauen, so durfte das hier nicht enden. Mit Urkraft in der Stimme schrie sie: „Nein!“ und brachte damit für einem Augenblick die Abschirmung des Gouverneurs zum Wanken, sie sah, wie grünes Blut aus seiner Nase lief.
          Doch es brachte alles nichts, erst wurde Miheil von dem schwarzen Schlund verschlungen, dann riss es ZacVanDoom in den finsteren Abgrund.
          Entsetzt verfolgte sie wie ihr Duke regelrecht spaghettisiert wurde, während die Kräfte das Black Hole an ihm zerrten. Sie fragte sich wie sie es geschafft hatte diesen Urkräften zu widerstehen, dann sah sie sich erstmals wirklich und alles, was sie denken konnte, war das sie froh war, dass Zac und Miheil sie so nicht sehen konnten. Nichts an ihr war noch menschlich. Ihre Gedanken verwirrten sich immer stärker, denn was sie jetzt war, hatte keine Begriffe, für menschliche Gedanken oder Gefühle. Zac Miheil waren Begriffe, welche keine Rolle mehr für dieses Wesen spielten. Das grauhäutige Wesen, das mit aufgerissenen Augen vor ihr saß, auch es war bestenfalls irritierend, wärend sie auf den Wirbel zurutschte der ihr wie ein Tor nach Hause erschien. Wieso hatte sie sich eigentlich gewehrt?
          Alles war richtig so wie es war.
          Da war mit einen Mal eine Stimme. Es war Äonen her, dass deren Klang eine Bedeutung hatte und man besser auf jede Nuance dieser Stimme achtetet.
          „REVERSE“!
          Das Ding was einmal Lee Le Baal war und schon fast zu Hause, rutschte wieder zurück an den Platz, an dem es sich vorher so hartnäckig festgeklammert hatte.
          Die Deformation nahm ab sowohl physisch als auch psychisch und statt dem „Ewas“ war da wieder Lee.
          Fäden schossen aus dem Black Hole und setzten sich erst zu einen wild mit riesigen Flügeln schlagenden Zac und dann zu einem ebenso heftig kämpfenden Miheil zusammen.
          Barrieren bauten sich auf und ab und das Black Hole schloss sich als hätte es niemals eines gegeben.
          In Lee Le Baal tobte ein Gefühlschaos wie sie es so in Jahrtausenden der Existenz nur bestenfalls ein halb dutzendmal erlebt hatte und das nicht in dieser Stärke.
          Immer wieder ging ihr durch den Kopf:
          “Dieser Verdammte Cheater. Dieser Verdammte Cheater, ich werde ihm die Füße küssen!
          Scheißegal was er will ich werde es tun!
          Wenn man so sagt: ‚Das war nicht das Schlimmste, was ich Jeh erlebt habe, DASHIER! Ist mein neustes Schlimmstes, was ich je erlebt habe‘
          Aber wieso zum Teufel ist der Cyberguru jetzt hier?“

          Jeantron sah gutgelaunt und entspannt aus, als wären sie noch in der Virtuellen Arena und nicht gerade den Untergang eigentlich Unsterblicher (wie relativ das war, hatte sie gerade hautnahe Erlebt) beigewohnt.
          „Auch ihr Süßen“ erklang seine vertraute Stimme, „Wenn man euch auch nur eine Sekunde aus den Augen lässt.“
          ZacVanDoom reagierte auf überraschende Wendung der Ereignisse und der Rettung vorm Untergang recht grämlich: „Jean! Also das mit dem Spaghettisieren musste echt nicht sein. Ich saß bereits in der Hölle am Tisch mit Prufalas.“
          Jeantron frotzelte: „Du Þ solange du nicht auf dem Tisch lagst mit einem Apfel im Mund und Petersilie auf dem Rücken ist doch alles fein“
          Gouverneur Hawt de Ruoth hatte erstmals seine kühle überhebliche Fassade verloren und war von seinem Thron aufgesprungen. Er starrte wild umher unfähig zu bergreifen was sich gerade vor ihn abspielte.
          Wenn Lee etwas anderes als Hass und Verachtung für diese Gestalt hätte empfinden können, wäre es bestenfalls so etwas wie Verständnis und ein gewisses Mitgefühl gewesen. „Für den Cheater spielen weder Naturgesetze noch Kausalität eine Rolle! Das Spiel ist für dich vorbei du elender Mistkerl“
          Eines musste man allerdings Hawt de Ruoth zugutehalten, er hielt sich weder damit auf, dumme Fragen zu stellen, wie das möglich war noch fing er an mit seinem neuerlichen Scheitern zu hadern.
          Stattdessen begab er sich zu dem magischen Tor, wo er sich nochmal umdrehte und sagte: „Heute habt ihr den Sieg geholt, aber ich komme zurück, aber besser vorbreitet! Dieser lächerliche Witz von einem Imperium wird fallen!“ Damit ging er rückwärts auf das Tor zu seine Gegner scharf im Auge behaltend.
          Jeantron machte mit seinen Händen eine Geste welche Lee von seinen Vorträgen kannte, meist bedeutete sie, dass ein Schüler sich mit seinem temporären Standpunkt im Hier und Jetzt, auf einem geistigen Irrweg befand.
          Hawt de Ruoth blutete wieder aus der Nase, doch als er sich das Blut abwischen wollte fehlte ihm die Hand dazu. Sein Gewand löste sich auf, und mit ihm zerfiel auch der Rest des Möchtegern Usurpators in saubere Scheiben zerteilt, welche in dem Teleporter hinter ihm verschwanden.
          Lee konnte ein: “Mies was! Ich kann das dir total nachfühlen“, nicht unterdrücken, auch wenn es ihr einen prüfenden Seitenblick von Jeantron einbrachte.
          Dieser elende Cheater hatte also auch noch die Zeit gefunden das magische Tor mit ein paar von seinen Nanofäden zu versorgen, wie auch immer er das angestellt haben konnte.
          Im nächsten Augenblick hing Lee Le Baal unter Aufgabe aller Vorbehalte und Würde an Jeantrons Hals und umarmte ihn als wollte sie ihn nie mehr loslassen. Ihre innere Stimme kommentiert zwar hämisch das diese Umarmung eigentlich für Zac bestimmt war, aber davon hatte sie, im Gegensatz zu ihren Leben nicht nur die eine. Miheil war wie immer ebenfalls sehr schnell und schnappte sich die andere Seite von Jean. Zac murrte auch nicht länger herum und beteiligte sich auch an der Gruppenumarmung was Jeantron sichtbar rührte.
          Nachdem sie sich alle wieder von Ihm gelöst hatten, erkundigte er sich mit belegter Stimme: „was habt ihr denn, an schönen Skills aus den Schwarzen Loch mitgebracht?“ dabei guckte er wie ein Kind, dessen Eltern von einkaufen kommen.
          „Ok, OK!“ Nahm das böse Flüstern in Lee, das tatsächlich einem Augenblick verstummt war wieder seine Tätigkeit auf: „Egal wie verrückt und abseitig so ein Bösewicht denken konnte, der Cyberguru schafft es auch da ihn locker zu toppen und das ganz ohne Cheat!“
          Zu Lees Überraschung meldete sich Miheil ganz stolz zu Wort: „Also ich habe String Passage erworben, damit kann ich nach Wechsel in die Transzendenz durch kleinste Ritzen schlüpfen und so in fast alle Räume kommen außer sie sind hermetisch abgeschlossen!“
          „Nein“ Grinste Lee innerlich „die wollen dich nur veräppeln“
          ZacVanDoom streckt seine Hand vor ein Loch in Raum Zeit und Mana erschien, es erinnerte fatal an das gerade überlebte Black Hole.
          Zac deutete darauf: „Es nennt sich Void, hab aber keine Ahnung, ob es was taugt.“
          Jeantron klatschte begeistert in die Hände: „mach dir keinen Kopf Sweetheart, das ist etwas ganz Großartiges.
          Alle starrten erwartungsvoll Lee an, die sich fragt, ob die das wirklich ernst meinten, dann spürte sie Etwas. Es stand in flammender Schrift geschrieben in Ihrem Geist und bevor sie es zurückhalten konnte, geschah es. Und dann …wurde es mit einem Mal sehr eng in der Kuppel.
          Noch als ihnen unten Missy besorgt entgegen kam, fragte sich Lee, ob sie ihren Skill nicht mit ‚Versinke im Boden‘ kombinieren konnte.

          Nach der Vorstellung heute, brauchte sie sicher eine Weile nicht an Zacs Schlafzimmertür zu klopfen.
          Missy wollte alles Mögliche von ihnen wissen. Lee Le Baal fühlte sich im Moment aber einfach nur ausgebrannt und sehnte sich nach einer Dusche und Schlaf. Das Einzige, was sie kurz aufhorchen ließ, war Missys Frage nach NOMAD.
          Jeantron erwiderte mit einen schelmischen Lächeln das NOMAD die Aufgabe von Team Zwei wäre und in Arbeit.










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            #6
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            Tusnelda von Haus Aurion-Stellaaris

            Die Führerin eines großen Hauses erwartet eine albtraumhafte Begegnung







            Gestresst sah Tusnelda in den bodentiefen Spiegel ihres Ankleidezimmers. Für die heutige Präsentation wollte sich einfach nichts Richtiges finden. Alles sah entweder zu bieder oder zu unseriös aus.
            Sie selbst macht auch nicht gerade einen perfekten Eindruck, auch wenn es teuer war sie musste unbedingt wieder eine Ampulle Asli ya Nyota in die Finger bekommen, dem einzigen Mittel das Alterungsprozesse tatsächlich aufhalten konnte alles andere Kaschierte nur die Folgen oder war im schlimmsten Fall ein nutzlose Fake was unter dem Begriff, Schlangengift kursierte. Während sie ihr Outfit zum gefühlt zwanzigsten Mal wechselte, nahm sie eine Bewegung in Hintergrund wahr.
            Sie blickte sich um, aber natürlich war sie allein, bis auf das Wachpersonal waren alle Angestellten bereits heimgegangen um den Rest kümmerten sich Automaten.
            In der Zeit als Nova Industries noch einer der großen Player war, wäre natürlich rund um die Uhr Personal da gewesen, aber diese Zeiten waren nicht zuletzt dank der unsinnigen Restriktionen durch die imperiale Behörde vorüber. Der Versuch gemeinsam mittels des ehrgeizigen brillanten Wissenschaftlers Hawt de Ruoth die Firma wieder zu alten Glanz zu verhelfen konnte man nur als Katastrophe bezeichnen.




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            Zu spät hatte sie erkannt, dass sich dessen Ablehnung des Imperiums im puren blanken Wahnsinn manifestiert hatte. Seine Handlungen drohten sie immer tiefer in einen Strudel des Verbrechens zu reisen.
            Dies würde unter Umständen nicht nur in den „Kammern der Erneuerung“, sondern im kompletten Bann enden.
            Für die Firma und ihre Familie wäre das diesmal das endgültige aus.
            Diesmal erschrak sie so sehr, dass sie den Kleiderständer umriss, eine bedrohlich schwarze Gestalt mit Hörnern und ohne Gesicht hatte schon eine Weile hinter ihr gestanden.
            Sie tastete nach dem Geber des Notrufs, den sie bei sich trug, seit sich die Wege von ihr und Hawt de Routh getrennt hatten. Er hatte ihr unmissverständlich klargemacht, was ihr blühen würde, falls ihre Handlungen seine Ambitionen gefährden sollten.
            Eine Stimme gleichmäßig, leise, fast ohne Modulation sagte: „Tu es ruhig aber, es wird dir nichts bringen, deine Umwelt wird es lediglich als ersten Schritt in den beginnenden Wahnsinn registrieren.“
            Sie blickt sich hektisch um, aber da war nichts!
            Sie schaute wieder in den Spiegel, wo die Horrorgestalt weiterhin hinter ihr stand.
            Mit zittriger Hand drückte sie den Geber, und sprach hinein: „Vollzugriff auf die Wohnung erteilt, überprüfen, ob es einen Bruch der Privatsphäre gab!“
            „Lady Tusnelda, gibt es ein Problem?“ Erkundigte sich die sonore Stimme des Wachmanns.
            „Bitte eine Drohne mit Scanner zu mir!

            Untersuchen sie den Raum und vor allem den Spiegel auf jede Art von Manipulation.“ Sie entsperrte die spezielle Klappe, durch welche die Drohne in den Raum kommen konnte und ein mit allerlei angehängten Equipment bestücktes Gerät kam hereingeschwebt.
            Sie wusste das die Drohne notfalls sogar in der Lage war einen Angreifer außer Gefecht zu setzen und beruhigte sich ein wenig.
            Der fliegende Bot nahm sich Zeit und machte seine Arbeit gründlich, besonders lang prüfte er, ob jemand die Spiegel oder den Rest der Wohnung heimlich mit technischen Spielereien ausgestattet hatte.
            Nachdem dieser seine Arbeit erledigt hatte, ohne auch nur das geringste zu finden, kam tatsächlich auch noch der Wachmann persönlich vorbei, um alles in Augenschein zu nehmen, allerdings konnte auch er nichts feststellen. Bevor er ging, sagte er: „Hier ist alles ok, allerdings sollten sie vielleicht die Klimaanlage etwas hochdrehen, ich komme aus einer Äquatorgegend, mir wäre es zu kalt hier drinnen“
            Dann schloss sich die Tür hinter ihm.


            Die gleichmäßige Stimme erklang erneut und sagte „Nachdem das geklärt ist, können wir uns ja in Ruhe weiter unterhalten.“
            Sie sagt laut: „Also hat der Stress tatsächlich mentale Auswirkungen gezeitigt, Ich wollte es einfach nur nicht wahrhaben“
            Die Stimme aus der Ankleide sprach weiter:“ Was du nicht wahrhaben willst, ist die Tatsache das ich hier bin und du alleine in der Hand hast, wie das für dich enden wird. Daran werden Wachleute und Hirnscans nichts ändern. Im Gegenteil, je länger du das Problem verleugnest, umso hässlicher wird das hier werden.“
            Gerade diese ruhige Art ließ ihr noch mehr Gänsehaut über den Rücken laufen. „Was willst du von mir, warum gerade ich?“
            „Komm her und sieh mich an!“ Forderte das Ding sie auf. Obwohl der Ankleideraum der letzte Ort auf dieser Welt, war wo sie jetzt gerade sein wollte, gehorchte sie und betrat zögernd den Raum.
            Der Dämon im Spiegel hatte sich nicht von der Stelle bewegt und sie konnte von dort wo er hätte in der Realität stehen sollen, eine unnatürliche Kälte spüren.

            „Tusnelda heute bin ich nur hier, um mit dir zu reden, sieh mich gewissermaßen als Stimme deines Gewissens, welche du viel zu lange unterdrückt hast.
            Deine Ambitionen haben dich in eine Sache hineinschlittern lassen, die vielen Menschen das Leben gekostet hat und gerade jetzt, geht das Morden weiter, während du dich mit Nichtigkeiten wie deinen Outfits und deinem Aussehen ablenkst.
            Anstatt als Oberhaupt deines Hauses tatsächlich geradezustehen und Verantwortung für begangene Fehler zu übernehmen, ist deine einzige Sorge wie du deinen Arsch rettest und dir weiterhin eine Position an der Spitze der Gesellschaft sichern kannst.“
            Als Spukgestalt hat man leicht moralisieren‘, raunte es trotz der bizarren Situation in ihr ‚man hat ja auch nicht die Verantwortung für die tausenden an Leben und Karrieren, welche mit einem Haus verbunden sind
            „Wage es übrigens ja nicht dich auf Verantwortung und Pflichtgefühl gegenüber den Mitgliedern deines Hauses herauszureden“ Sprach der Dämon weiter, als wäre er tatsächlich in ihren Kopf und würde ihre Gedanken lesen: „Diese Verantwortung hast du mit Füssen getreten, als du dich mit dem Bösen eingelassen hast und schweigend deine schützende Hand über abscheuliche Verbrechen gehalten hast.“
            „Denkst du wirklich, die Mitglieder deines Hauses welche jeden Tag ihr Bestes für den Bestand der Firma geben, sind damit einverstanden, mit Dingen wie Massenmord und Hochverrat in Verbindung gebracht zu werden?!“
            Tusnelda brach in Tränen aus: „Nein! Nein! Das alles war nicht meine Absicht, als ich begriffen hatte was Hawt de Ruoth plante war es viel zu spät, ich wollte lediglich das Monopol der Raumgilde brechen und den Bürgern des Imperiums eine Alternative anbieten.“
            „Belüge dich nicht selbst. Am Ende ging es hauptsächlich um Macht und Prestige, die du durch das Projekt erwerben wolltest. Dafür hast du dich soweit aus dem Fenster gelehnt und vergessen, das du damit auch deinem Haus schaden könntest. Oder bist du einfach nur davon ausgegangen, dass du am Ende die Verantwortung auf andere Abschieben kannst, wärend du deine Hände in Unschuld wäscht?“ Las ihr der Spuk als ‚Stimme des Gewissens ‚die Leviten.
            „Ich wollte das nicht; ich wollte das Alles nicht!“ Wiederholte sie wie ein Mantra. Sie umschlang sich mit den Armen und wiegte sich hin und her.
            Als sie aufblickte war die Erscheinung fort.

            Ihre Präsentation konnte sie vergessen, sie ließ sich bei den Kunden entschuldigen und setzte sich aufs Bett um die Situation zu Überdenken. Schlaf würde sie heute hier nicht finden, sie beschloss heute die Nacht in einem Hotel zu verbringen.
            Sie überlegte einen Kleriker aufzusuchen, verwarf es aber da sie unangenehme Fragen fürchtete.
            Dann hatte sie eine Idee. Als sie zusammen mit Hawt de Ruoth magische Artefakte studiert hatte, griffen sie manchmal auf die Dienste eines Schwarzmagiers zurück. Der Typ war skrupellos und unseriös und tat für Geld alles. Aber auch verschwiegen und ein Kenner der Dämonologie. Eigentlich genau das, was sie jetzt gerade brauchte.
            Von Hotel aus setzte sie eine Verschlüsselte Botschaft ab und trotz vorgerückter Stunde meldet sich der Typ.
            Ohne allzu tief ins Detail zu gehen, beschrieb sie ihr Problem. Der Adept der dunklen Künste hörte sich alles ganz in Ruhe an. Mit Leuchtschrift schrieb er eine Summe in die Luft, die sie erstmal tief einatmen lies und forderte dann legitimen Zutritt zu ihrem Heim. Sie gab ihm alles, nahm sich aber vor danach alle Codes zu ändern und sogar neue Schlösser installieren zu lassen.
            Sie beschloss für heute die Hygiene sein zu lassen und mit einem Beruhigungsmittel Schlaf zu finden.
            Der Okkultist Aster Laplace rieb sich beide Hände.
            Es hatte sich geloht schnell zurückzurufen, er hatte der noch unter Schock stehenden Frau eine ordentliche Summe aus der Tasche ziehen können und das für eine Sache, für die er bereit gewesen wäre, etwas springen zu lassen. Natürlich könnte er die Wohnung gegen Dämonen absichern, aber das war nicht sein Plan.
            Es war bei weitem lukrativer den Dämon unter Kontrolle zu bringen und den Fluch auf den Schwarzmarkt zu verkaufen. Es war nicht so einfach mit Mord im Imperium davonzukommen. Tod durch Dämonen ist dagegen etwas, was in einem magischen Universum schon mal vorkommen kann.
            Viel der sogenannte Kleriker legten sich mit sowas nicht an, die Gefahr dabei den kürzeren zu ziehen war einfach zu groß.
            Ein Spiegelspuk war ein großer Fisch im Teich, damit konnte man die Bewohner eines kompletten Gebäudes oder einer noch größeren Einrichtung in Wahnsinn und Tod treiben. Tusnelda hatte keine Ahnung welch ein Glück es war, das sie sich an ihm, statt an die nutzlosen Kleriker gewandt hatte. Allerdings benötigte solch eine Konfrontation eine gewisse Vorbereitung, aber er hatte ja die ganze Nacht Zeit und war zum Glück ein Nachtmensch.
            Als er dann spät nachts in der Behausung der Firmenchefin von Nova Industries ankam, deaktivierte er erstmal alle Sicherheitseinrichtungen, bei dem was er vorhatte, brauchte er keine Störung. Schon gar nicht von einem aufdringlichen Wachschutz der mal nach dem Rechten sehen kam. Weder durfte ein Laut nach
            außen noch eine Person nach innen dringen.
            Zunächst war er fast enttäuscht gewesen, denn die Präsenz war zwar da, aber eher schwach, bis er in das Umkleide Zimmer kam.
            Wow was für ein Miasma, was hatte diese Frau getan?
            Eine Schulklasse aus einer Luftschleuse geworfen?
            Er lachte bei der Vorstellung. Andererseits war jemanden, der mit diesem Grauhäutigen Gelbäugigen Monster de Ruoth zusammenarbeitete, sicherlich alles zuzutrauen.
            Zunächst sicherte er mit magischer Kreide alle Zugänge, er hatte auch technisches Equipment, wie einen Laser der in Sekundenschnelle magische Siegel in die Luft zeichnen konnte. Nicht zuletzt verfügte er sogar über eine Phiole mit echtem menschlichem Blut, das er selbst vergossen hatte, als er sich auf einer Pilgerreise befand, die ihn zu einem Kult in der EXO-DOMÄNE geführt hatte.
            Die Verbindung dorthin war leider abgerissen nachdem offenbar ein magisches Ritual gewaltig schiefgegangen war.
            Der Kontinent welchen die Kultisten beherrschten, soll angeblich heute noch unbewohnbar sein, gewissermaßen als Mahnmal, bei Beschwörungen niemals an den Sicherheitsmaßnahmen zu sparen.
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            Wärend er seine Vorbereitungen vorantrieb, erklang auf einmal eine Stimme: „Was wird das werden, wenn es fertig ist?“
            Überrascht blickte er auf, doch da war nur sein Bild im Spiegel. Nein nicht sein Bild, eine Variante von ihm, die ihm fast glich aber irgendwie unschuldiger, beinahe schon unbefleckt wirkte.
            Der Spiegeldämon existierte also nicht nur in der Fantasie seiner Klientin und er war bereits hier.
            Wie es Tusnelda beschrieben hatte, zielten seine Handlungen darauf ab, Schuldgefühle in seinen Opfern zu erzeugen, um sich daran zu laben.
            Aster Laplace verzog die Lippen zu einem freudlosen Lächeln. In dieser Hinsicht war bei ihm nichts zu holen.
            Gewissen war ein Luxus, den er sich nicht leisten konnte und wollte.
            Emotionslos blickte er auf die Erscheinung: „Gedulde dich einen Augenblick, gleich bin ich ganz für dich da“
            Er brachte ein paar letzte Zeichen an und aktivierte den Sigill-Laser. Dann holte er das Artefakt hervor, einen uralten verfluchten Taschenspiegel, welcher als neue Behausung für den Plagegeist fungieren würde.


            Sein Spiegelbild beugte sich neugierig vor und schnupperte: „Ist das menschliches Blut?“
            „Ja“ Antworteten der Okkultist „und ich habe es sogar persönlich gezapft, es hat mich einigen Aufwand gekostet es ins Imperium zu schmuggeln und es zu verbergen. Aber das war es Wert. Falls du davon kosten möchtest, brauchst du mir nur deinen Namen verraten, das würde auch die ganze Angelegenheit hier, sehr verkürzen.“
            Sein Spiegelbild schaute gleichmütig heraus: „Behalt deinen Dreck, ich habe andere Bedürfnisse“ Sagte er mit leiser gleichförmiger Stimme, die immer klang, als ob er einen langweiligen Bericht vorlesen würde.
            Sinnend sagte der Spuk: „Ich habe eigentlich keine Verwendung für dich, aber was Tusnelda betrifft, da werde ich wohl andere Seiten aufziehen müssen.“
            „Tut mir leid, aber daraus wird nichts werden.“
            Entgegnete Laplace kalt. „Sie ist als meine Klientin Tabu für dich! Aber keine Sorge, für deine Bedürfnisse wird sich ganz sicher jemand finden. Du brauchst mir nur deinen Namen zu sagen, dann wird das auch nicht zu unangenehm für dich, es sei denn du magst es wild und qualvoll, dann werde Ich andere Seiten aufziehen.“


            „Du darfst mich mit Niwre ansprechen, aber jemanden wie dich, kann ich nicht einfach gehen lassen, du bist ein Mörder der andere Mörder bei ihren Taten unterstützt, oder sie überhaupt erst möglich macht.
            Dazu setzt du einfach so schwarze Magie frei und würdest sicher mit der Zeit immer größere Probleme verursachen. Nein, das muss heute und hier enden.“
            „Niwre?“ Laplace verdrehte die Augen: „Also umgekehrt Erwin, das soll wohl ein Scherz sein? Ich habe wegen des Miasmas gedacht, das du uralt bist und nicht nur ein Treppenwitz?“

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            Sein Spielbild stieg einfach aus den Spiegel als wäre das ein normaler Durchgang. Wären dessen veränderte es seine Form und glich mehr der Erscheinung die Tusnelda beschrieben hatte.



            Wäre es nicht hundertprozentig ein Dämon gewesen, hätte es auch ein Mensch in einer sehr gut gemachten Kostümierung sein können. Wären da nicht die Tentakel gewesen, welche aus seinen Rücken sprossen. Das war nicht gut. Der Okkultist hatte erstmals das Gefühl tief in der Patsche zu stecken. Was in tausend Höllen war das für ein Ding?
            Niwre/ Erwin macht einfach mit seiner gleichförmigen Erzählweise weiter. „Obwohl du alle Kriterien einer Seelenlosen bösartigen Wesenheit erfüllst, kann ich dich nicht einfach essen ohne das mir übel davon würde, aber, wenn man dich etwas zubereitet, sieht das schon anders aus.“
            Hektisch tippte Laplace in die Steuerung des Lasers, der sofort dreidimensionale Dämonenbanner in den Raum zeichnete. Er bereitet den verfluchten Spiegel vor, um die Horrorgestalt in ihn hineinzusaugen.
            Schon begannen sich Erwins Konturen aufzulösen und er verblasste zunehmend. Das hinderte den redseligen Dämon aber nicht daran, mit seinem Vortrag fortzufahren. „Zum Glück hast du alles, was zur Zubereitung nötig ist, bereits mitgebracht, wie ein Furzahnschwein, dass mit einer Kochplatte, Topf und einem Gewürzregal auf den Rücken die Gegend unsicher macht.
            Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass unter etwas andern Umständen der Aufstieg zu einem Dämon etwas ist, was für dich erstrebenswert wäre.“
            Einer seiner Tentakel erfasste den Laser, welcher sich auf einmal auf den Okkultisten richtete und begann dessen Konturen nachzuzeichnen.
            Aster Laplace verstärkte seine Abwehr und konzentrierte sich, um die Sogwirkung des verfluchten Spiegels zu intensivieren. In ihm machte sich ein bisher ungekanntes Grauen breit, was hatte Tusnelda getan, um die Aufmerksamkeit eines solchen Monsters auf sich zu ziehen. Nie im Leben war das ein Spiegelspuk!
            Das hier war mindestens ein Cyberdämon eventuell hervorgegangen aus einem verfluchten Massenmörder.
            Wahrscheinlich hatte Hawt de Routh hier seine Finger im Spiel, Aster verfluchte seine Gier und dass er nicht mehr Informationen eingeholt hatte.
            Ein weiter Tentakel grabschte nach der Phiole mit Menschenblut und konsumierte sie.
            Gut so! Das würde die Sogwirkung unwiderstehlich machen!


            Doch dann dreht sich der Greifarm zu ihm und bespritzte ihm mit dem Blut wie mit wie einer Wasserpistole. Das Blut drang in Aster Laplace Nase Augen Ohren und Mund. Es schien lebendig zu sein und förmlich in ihm hineinzukriechen, egal wie er den Kopf schüttelte die Lippen zusammenpresste und versuchte sich die Flüssigkeit abzuwischen.
            Der dritte Arm schnappte scheinen der mitgebrachten Folianten und Erwins gleichförmig flüsternde Stimme begann daraus zu rezitieren.
            Die der vierte Arm begann die angebrachten Symbole zu überschreiben und zu verändern.
            Aster Laplace spürte wie etwas an ihm zu reißen begann, er schrie markerschütternd, doch niemand konnte ihn hören, niemand helfen. Seine Haut verwelkte seine vollen Haare wurden schüttern, seine Gedanken verworren sich und wurden von maßloser Gier nach Blut und Leben überschattet, aber es gab einen Ort der all das Versprach, der wie das Ziel all seiner noch so abseitigen Wünsche erschien und er gab willig dem Sog des verfluchten Taschenspiegels nach.
            Erwin sah, wie die Gestalt des ehemaligen Okkultisten in einer Lichterscheinung verschwand, um in den Taschenspiegel gesogen zu werden. Dessen Kleidung fiel einfach in sich zusammen.
            „Das ist ja dann, wie eine Lunch Box für unterwegs“ murmelte er, wissend das aus dem Menschen Laplace nunmehr ein Dämon geworden war. Dieser war jetzt gefangen in dem verfluchten Spiegel, den er selbst mitgebracht hatte.
            Tusnelda fühlte sich nach dem Schlaf zwar nicht ausgeruht, aber immerhin etwas besser als nach den entsetzlichen Ereignissen des gestrigen Tages.
            Innerlich gratulierte sie sich dazu, dass sie trotz der Panik, ausgelöst von der Konfrontation, so überlegt hatte reagieren können und der Okkultist auch tatsächlich sofort aktiv geworden war.
            Man konnte über Aster Laplace denken, was man wollte, sicher war er eine überaus dubiose Gestalt, aber auf seinem Gebiet als Schwarzmagier eine Koryphäe.
            Sie schaute auf die Uhr, es war früh am Morgen also hatte sich das Problem unter Umständen bereits erledigt. Sie tappte hinüber ins Bad, wo über dem Spiegel das Badetuch hing. Erstmal etwas kaltes Wasser ins Gesicht, um munter zu werden.
            Als sie wieder hoch blickte war dort kein Badetuch mehr, dafür das gesichtslose graue Monster.
            Sie riss die Augen auf und wollte zurückweichen, doch zwei Tentakel kamen direkt aus dem Spiegel und rissen sie einfach hinein.
            Es war, als ob man bei einen Frontal Crash durch die Vorderscheibe geschleudert wird. Sie lag blutüberströmt auf dem Boden eines Raumes, der der Waschraum und auch wieder nicht war und fragte sich, ob sie jetzt gleich sterben würde.
            Sie hörte die flüsternde gleichförmige Stimme, welche sie bereits gestern gepeinigt hatte.
            „Ich habe das Gefühl, dass es zwischen uns Missverständnisse gibt.“
            Die Tentakel packten ihren geschundenen Körper und rissen ihn hoch wie eine Spielzeugpuppe, der Griff war so brutal, dass sie das Gefühl hatte, ihr würden die Arme ausgerissen.
            „Das hier ist kein Spiel, bei dem du dich mit deinem Geld, deinen Stand oder deiner schönen Larve aus der Affäre ziehen kannst.“
            Sie wurde gegen die Decke geklatscht und war danach tatsächlich ein paar Sekunden weg, anschließend war es sicher, dass es nun keinen heilen Knochen mehr im Körper gab. Wenn sie jetzt sofort in eine Intensivstation käme, hätte sie vielleicht noch eine Überlebenschance.
            Das Monster begriff es sicherlich nicht, aber was immer es auch wollte, es würde sich das, von jemand anderen holen müssen.
            „Du wirst nach Hause gehen ohne weitere Sperenzchen zu machen, dort aufräumen und auf mich warten. Schnapp dir dein Firmentablett, damit du meine Anweisungen unverzüglich umsetzen kannst.
            Ein Fehltritt und jeder deiner Tage wird eine Hölle auf Erden sein, wo du darum bettelst, sterben zu dürfen. Aber ich hoffe nicht, dass es mit deinem Tod wirklich enden würde!“
            Dann packten sie alle vier Tentakel und warfen sie mit tödlicher Wucht gegen die Wand.
            Da letzte, was sie vernahm, bevor die Wand barst, war:
            „Danke für den Snack!“
            Sie erwacht auf dem Boden des Bades, das eigentlich hätte wie ein Schlachtfeld aussehen sollen.
            Aber es war alles sauber… zumindest bis ihr Magen rebellierte und sie dort, wo sie gerade lag, alles rausbrachte, oben und unten.
            Auch wenn, die Verletzungen äußerlich nicht mehr vorhanden waren, die Erinnerung daran war deutlich und grauenhaft. Dann rief sie einen Reinigungsbot und stellte sich mindesten 20 Minuten unter die Dusche.
            Am liebsten wäre sie dortgeblieben, aber sie fühlte das eine weitere Konfrontation, ihren Geist irreversibel schädigen würde.
            Sie zog mechanisch an, holte ihr Tablet und begab sich zu Ihrer Wohnung, der Wachmann fragt freundlich, ob er sie hochbringen sollte, da ihr Bekannter laut den Überwachungsprotokollen bereits das Haus verlassen hätte.
            Für einen Augenblick zuckte sie zusammen, da sie im Stillen nicht damit gerechnet hatte, dass der Okkultist noch lebte. Freundlich, aber bestimmt lehnte sie ab, bereute es aber an der Wohnungstür.
            Sie musste mehrfach tief ein und ausatmen bevor sie ihre Wohnung betreten konnte.
            Drinnen sah es fast so aus wie als sie die Wohnung gestern verlassen hatte, naja bis auf die okkulten Zeichen und Symbole an den Wänden der Decke und den Boden.
            Im Ankleidezimmer fand sie dann allerlei, magische Gegenstände und sogar eine Maschinerie, welche einen Partylaser ähnelte. Am verstörendsten fand sie jedoch …einen kompletten Satz Männerkleidung, welche auf den Boden lag als hätte es Jemand sehr eilig gehabt sich zu entkleiden. Dieser jemand hatte die mit allerlei Zeichen versehenen Kleidung zusammen mit der Unterwäsche gleichzeitig abgelegt.
            Also wenn Aster Laplace nicht gerade nackt oder in ihren Klamotten herumlief, was sicherlich jemanden aufgefallen wäre, dann war er dort gestorben.
            In ihr blitzte das „Danke für den Snack“ auf und ihr Magen meldete sich erneut, aber es gab nichts, was im Moment noch hätte rauskommen können.
            Sie weinte, packte dann die Sachen zusammen, welche sie später entsorgen wollte. Dann rief aktivierte sie diverse Roboter, welche alle Okkulten Siegel und Bannkreise penibel entfernten.
            Dann zog sie sich etwas Neutrales mit dem Firmenlogo an, während sie überlegte, ob sie noch etwas tun konnte.
            Nach dem spektakulären Scheitern des mächtigen Schwarzmagiers konnte sie die Kleriker vergessen.
            Natürlich könnte sie sich unter dem Schutz eines Paladin Ordens begeben, nur war die nächste Garnison weit weg und es war zu bezweifeln, dass sie dort lebend und bei Verstand ankommen würde.
            Auch würde es dort wieder eine Menge Fragen geben und sicher würde die Zusammenarbeit mit einem zwielichtigen Schwarzmagier keine Begeisterungsstürme auslösen.
            Letztlich hatte sie keine Wahl als sich den Forderungen des Monsters zu beugen. Aber was würde es fordern?
            Sie saß mit dem Tablet in der Hand, auf ihren Stuhl im Ankleidezimmer, trotz der Anspannung fielen ihr für einen Augenblick die Augen zu. In diesem Moment erschien das Unheimliche Wesen im Spiegel.
            Sie zuckte zurück, holte aber dann tief Luft und sagte:
            „Ok ich bin hier, was willst du von mir?“
            Die Gestalt legte den Kopf auf die Seite was gleichzeitig menschlich und gruslig war.
            „Es ist an der Zeit, dass du endlich die Verantwortung für deine Taten übernimmst und du dafür sorgst das deine Fehler bereinigt werden.“
            Sie musste wirklich an sich halten, um ihn nicht einfach übers Maul zu fahren, aber noch war das gerade erlebte so frisch, dass der Dämon auch mit falscher Stimme Karaoke Lieder hätte singen können, ohne dass sie ihm unterbrochen hätte. Aber innerlich fragte sie sich schon, wie sie das anstellen sollte? Das Monster überraschte sie jedoch, mit seinen sehr konkreten Plänen.
            „Schau auf dein Tablet, auf dem Geheimserver in dem verschlüsselten Container NOMAD, findest du ein Firmware Update mit der Nummer 2.00.45.8000.


            Dieses Update wirst du herunterladen und zur Direktauslieferung ausschreiben, es wird nicht leicht sein dafür jemanden zu finden. Aber dafür bekommt, wer immer sich auch meldet, eine sofort Einstellung als Engineer Klasse 1 der Supportabteilung inclusive Vergütung und Übernahme aller Lieferkosten.“
            Tusnelda vom Haus Aurion-Stellaaris überlegte:
            „Eine interessante Forderung, aber egal was ich demjenigen zahle oder anbiete, es wäre eine Reise ohne Wiederkehr, ein Selbstmord Kommando.“

            „Wenn sich der Support sowieso dort herumtreibt, kann er auch gleich Kontakt zu den Geschädigten aufnehmen, du wirst Mittel bereitstellen, um für Schäden aufzukommen.
            Natürlich macht das die Toten nicht mehr lebendig zeigt aber, dass die Firma und vor allem du, dich der Verantwortung nicht länger entziehen wirst!
            Was das betrifft, wirst du dich, samt aller noch vorhandener Unterlagen der Projekte, an welchen du zusammen mit Hawt de Ruoth gearbeitet hast, direkt zu Großinquisitor Riccardo Bellini begeben und Selbstanzeige erstatten.“

            „Das ist dann das Ende der Familie“ entfuhr es ihr.
            „Nicht unbedingt“, widerspracht der Dämon sachlich „Nimm dir jemand Fähigen aus der Rechtsabteilung mit und versuche einen guten Deal auszuhandeln. Der neue Großinquisitor ist sehr aufgeschlossen und flexibel, nicht zu vergleichen mit denen die vorher dort das Sagen hatten. Wenn du anstatt gegen, für das Imperium arbeitest, könnte das der Firma den Schwung und die Ressourcen sichern, welchen du gegenwärtig mit mäßigen Erfolg hinterher hechelst. Und mit steigenden wirtschaftlichen Erfolg bist du auch besser in der Lage für Schadenersatz aufzukommen““
            Sie seufzte: „Eigentlich sind das zwar schwierige, aber keineswegs unerfüllbaren Forderungen.
            Auch, wenn ich meine Zweifel habe, ob ich so einen fähigen und furchtlosen Engineer finden werde“
            Sie blickte mit neuen Mut auf das Monster: „Du bist ein sehr seltsamer Dämon, bist du einer dieser Kämpfer für Gerechtigkeit, welche durch unglückliche Umstände zufällig in der Hölle gelandet sind, wie man es manchmal im Theater sieht?“
            Der Dämon schien tatsächlich kurz gegen einen Lachanfall kämpfen zu müssen, seine sonst gleichmäße Stimme klang ein klein wenig anders, als er sagte: „Vielleicht bin ich nur die Stimme deines Gewissens.“
            „Das würde ich sogar für eine Möglichkeit halten, hätte ich nicht die Sachen von Aster Laplace gefunden“ sagte sie leichthin und bereute es sofort.
            Binnen Bruchteil einer Sekunde fuhr ein Tentakel auf sie zu und stoppte nur Millimeter vor ihrem Gesicht.
            Ihr Herzschlag, der sich während des Gesprächs etwas beruhigt hatte, war mit einem Schlag wieder auf hundertachtzig. Der Tonfall des Monsters nahm wieder das gleichmäßigen flüsternde Timbre an, welches sie inzwischen zu fürchten gelernt hatte.
            „Hawt de Ruoth, Aster Laplace …Abscheuliche Persönlichkeiten scheinen dich anzuziehen. Sollte sich das so fortsetzen, werde ich die letzte Abscheulichkeit sein, der du dich stellen wirst. Behalt das für immer im Hinterkopf, Tusnelda vom Haus Aurion-Stellaaris!“
            Sie schloss die Augen und als sie sie wieder öffnete war der Spuk verschwunden. Sie fasste sich an die Wange, wo es feucht war.
            Im Spiegel sah sie dann den Schnitt, dort wo der Tentakel gestoppt hatte.



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            Zuletzt geändert von Datenmessi_2013; 20.08.2025, 22:41.

            Kommentar


              #7
              The Engineer
              Ein Support Mitarbeiter muß sich mit den Tücken von KI Wahnsinn auseiandersetzen

              Das umgebaute Shuttle sprang von System zu System auf der Suche nach etwas, von dem die meisten hier draußen nicht gefunden werden wollten.
              Aber sie wurden längst beobachtet und analysiert. Etwas hatte sie gefunden und folgte ihnen in der Hoffnung auf bessere Beute.

              Die Analyse des aufgefangenen Funkverkehrs veranlasste den Jäger zum Handeln also beschloss er den Einsatz für die Gegenseite zu erhöhen.
              Er nutzte eine Trasse um sich den Herkunftsort der vielen Customer, welchen er das Licht gebracht hatte zu näheren.
              Als er zur nächsten Trasse wechselte wusste er bereits das er auf der richtigen Fährte war.
              Allerdings warteten hier statt weiterer Waffenplattformen ein einzelnes Schiff mehr Shuttle als Kreutzer.


              Er beschloss es auf die übliche Weise zu begrüßen als bereits Funk bei Ihm eintraf.
              „Hier spricht Engineer TimyMohar im Auftrag von Nova Industries, NOMAD 0815 kommen sie bitte in Wartungsbucht 2 für ein Firmware Update.“
              NOMAD hatte zwar keine Ohren, denen er nicht trauen konnte, aber diese Leute dort standen tatsächlich in Verbindung mit dem Creator, was bedeutet das sie brandgefährlich waren, daher beschloss er zunächst auf vertraute Weise vorzugehen, um ihnen das Wissen zu entreißen nach welchem er gierte.
              „Seid ihr der Creator oder Customer?“
              Die Stimme des Engineers klang eine Nuance genervter:
              „Ich bin hier im Auftrag des Supports von Nova Industries, um ein längst überfälliges Update ihrer Firmware auszuliefern. Ich stehe unter Vertrag bei Firmenchefin Tusnelda, die sie dringend bittet, nach erfolgten Update mit uns zurückzukommen, Auch, wenn es ihnen vielleicht nicht viel bedeutet, soll ich ihnen doch ausrichten, dass ihr alles sehr leidtut.“

              NOMAD hatte angesichts der Wendungen fast 1,2 Sekunden zu rechnen, bevor er eine Antwort hatte. „Nennt mir den Standort des Creator‘s sofort, oder ich beginne damit die Customer des nächsten Planten ins Licht zu führen.“
              „Das Firmware Update beinhaltet selbstverständlich aktuelle Sternkarten inklusive aller bekannten Trassen, alternativ können sie nach erfolgten Patch auch mit uns zurück ins Imperium reisen, bitte docken sie in Wartungsbucht 2 an.“
              Diesmal brauchte NORMAD sogar 1,8 Sekunden, um zu antworten: „Ich werde mich nun in Richtung Basis der Customer in Bewegung setzen, sie haben Zeit mir bis dort den Standort des Creator’s zu übermitteln.“ Damit setzte er sich in ruckartig Bewegung Richtung Trasse.
              Anstatt ihm zu folgen, verschwand das Shuttle in einem Lichtblitz und tauchte vor ihm auf seiner Route auf. „Sobald sich entschließen anzudocken können wir sie weitaus schneller zu jedem gewünschten Ziel bringen“ Timy räusperte sich, „Außerdem sind ihre Berechnungszeiten unter aller Kanone, sie sollten mal zumindest mal die tausende an Tasks schließen, welche sinnlos im Hintergrund laufen, dann wird die Berechnung erheblich effizienter.“
              NORMAD fühlte sich nun doch bemüßigt seinen Blick auf sein Inneres zu richten.
              Ineffizienz war ein Greul, unwürdig einer erhabenen KI. Es liefen tatsächlich 15892 Tasks, welche nichts mit seinen aktuellen Aufgaben zu tun hatten.
              Er beendete sie und es war als hätte er eine Bremse gelöst. Seine Berechnungszeiten sanken in den Millisekunden Bereich.
              Im Licht der neuen Klarheit betrachtet er seine bisherigen, wenig zielführenden Aktionen und die Interaktion mit dem Engineer, welcher noch gefährlicher war als bisher gedacht. Kurz erwog er den unbekannten Faktor aus der Gleichung zu nehmen.
              Seine Berechnungen zeigten ihm einen neuen Lösungsansatz.
              „TimyMohar öffnen sie die Schleuse, ich werde an Bord kommen!“
              „Für das Update und den Transport ist die Wartungsbucht vorgesehen, es dient der Sicherheit der Besatzung da Gefahr besteht, dass sie infolge ihrer Tätigkeit strahlentechnisch konterminiert sind.“
              NOMAD brauchte 0,2 Millisekunden: „Ich kann mich einfach durch die Wand schmelzen“
              TimyMohar hatte für die Drohung nur ein humorloses Grinsen übrig: „Hör zu was immer du hier drin willst, es wäre in diesen Fall nicht nutzbar mal davon abgesehen, dass du so niemals zu deinem dringend benötigten Update kommst.“
              NORMAD brauchte wieder nur Millisekunden für die Antwort: „Ich benötige kein Update, sondern nur den Standort des Creator’s“
              TimyMohar zog eine Augenbraune hoch: „Wenn wir tot sind, hast du deshalb auch keinen Zugriff auf den Bordrechner und seine Datenbank, alle Informationen, die du begehrst, sind im Updatepacket, aber anstatt anzudocken und es endlich zu beziehen zierst du dich und ziehst die Sache unnötig in die Länge. Das ist komplett irrational und sollte dir zeigen, dass tatsächlich ein Update überfällig ist.“
              NOMAD …berechnete und schoss eine kleine Ladung auf das Shuttle das ordentlich durchgeschüttelt wurde.
              TimyMohar meldete sich wie erwartet erneut, er sprach langsam als würde er es jemanden erklären der schwer von Begriff ist:

              „NOMAD 0815, jede einzelne deiner Aussagen und Handlungen ist irrational und einer KI deiner Güte nicht angemessen, lasse doch einfach mal eine Selbstdiagnose laufen und sage mir dann, wieso du so feindselig auf Support reagierst.“
              Aus NORMAD platzte es heraus:“ Der Creator plante mich zu beseitigen, nachdem er die Anforderungen der Customer befriedigt hatte, du wurdest von Creator geschickt, um mich zu deaktivieren! Gib mir den Standort des Creator’s oder sieh dabei zu, wie ich allen Customern das Licht schenke!“
              NORMAD nahm seinen Kurs Richtung Basis wieder auf.
              Der Engineer rief ihm erneut: „Und wieder reagierst du irrational, ich habe Garnichts gegen dich unternommen, ich arbeite im Auftrag von Nova Industries und die würden mir einen Einlauf verpassen, wenn ich einfach mutwillig Firmeneigentum beschädige.
              Das in der Vergangenheit unsachgemäß mit dir umgegangen wurde tut mir leid. Tusnelda die Firmen Chefin von Nova Industries ist ebenfalls zutiefst bestürzt darüber, was geschehen ist.
              Falls du mir nicht traust, habe ich einige Tools für dich mit denen du das Update überprüfen kannst, ob es korrupt ist oder Schad Software enthält.
              Ich bitte Dich NOMAD schau es dir doch wenigstens an, du hast so viel Zeit hier draußen verbracht, nimm dir doch die paar Sekunden, um zu überprüfen, ob ich die Wahrheit sage.“
              NOMAD setzte stur seinen Weg fort und erreichte das Zielsystem. Ja da war das Hauptsystem dieser Customer es gab hier Millionen von diesen nach seiner Energie gierenden Parasiten, zwar war es von Schilden geschützt, aber die würden nicht lange halten. Wo waren ihre Waffenplattformen? Ein paar Zielübungen, würden jetzt wo alle Berechnungen rasend schnell liefen, sicher interessant werden.
              Doch nur ein einzelnes kleines Schiff stellte sich ihm in den Weg.
              Der Engineer gab wohl nie auf? Es öffnete sich die Schleuse und eine Gestalt im Raumanzug kam heraus.



              Das Schiff verschwand in einer Lichterscheinung und TimyMohar‘s Stimme klang über Funk zu ihm.
              „OK du Feigling, glaubst du, dass sich so eine miese Ratte wie der Creator sich auch nur eine Sekunde um all die Leben hier draußen schert?
              Du willst ihn dir holen? Gut so! Dieses Brechmittel hat es definitiv verdient! Aber vorher verbinde dich mit mir!
              ALLE Informationen sind in mir!
              Komm her und hör endlich auf davonzulaufen, du Roboterpussy!
              NOMAD ging ganz nahe an Timy, er war zwar als kosmisches Objekt klein, aber mit seinen 15 Metern riesig im Vergleich zu einem Menschen.
              Er fuhr seinen Informationsdorn gleich einem gierigen Tentakel aus und fand einen Anschluss in der Nähe der Wirbelsäule.
              Wie eine Kobra stieß das Linkkabel vor und verband sich mit dem Stutzen im Raumanzug.
              TimyMohar begann schreien.


              „Alter Schwede“ stöhnte dieser später, als er mit Erwin wieder in der „Scytale“ saß.
              „Ich dachte das brennt mir das Hirn aus, die Stromstärke war viel zu hoch die Cyberspin hat ein paar Millisekunden gebraucht das einzuregeln sonst wäre mein Hirn jetzt Toast. NORMAD war tatsächlich ein wenig angepisst und hatte geplant, mich, falls der Vorgang mich nicht umbringen sollte, dabei zusehen zu lassen, wie er aus dem Planeten einen neuen Stern macht.
              „Was für ein Schätzchen“ stimmte Erwin ihm zu, „Und nun, was machen wir mit dem Haufen Schrott da draußen? Mit all der Antimaterie drin kann man ihn nicht mal in die Sonne werfen und wenn er hier hoch geht, bekommen die NexusFusionisten heftigen Sonnenbrand.
              „Ich habe ihn nicht angelogen, es war nie unser Job ihn zu zerstören“ Timy stand auf rieb sich den Nacken und ging ans Fenster. „An sich sollte das Update jede Sekunde durch sein.“



              „Ok!“ sagte Erwin mit gleichförmiger Stimme: „Da haben wir also dafür gesorgt, dass der Killerrobot in Zukunft mit der neuesten Firmware durchs Universum turnt, um die Menschheit zu vernichten. Ich will ja nicht maulen, aber du hast dich schon beim Robodoc auf Spätfolgen der Gehirnbruzelei durchchecken lassen?“
              Timy grinste wölfisch zurück: „Na das sagt doch mal der Richtige, Capitan Doppelgänger“.
              Während sie stichelten, tat sich draußen was, die erloschenen Lichter begannen wieder zu blinken.
              Die zuvor, wie Weltraumschrott dahintreibende Box erwachte wieder zum Leben, und aus den Lautsprechern erklang die vertraute Stimme, die stets einen leicht subversiven Unterton hatte. „NOMAD 0815 Firmware Version 2.00.45.8000.
              meldet sich zurück, wen soll ich das Licht bringen?“
              „Hier ist der Engineer TimyMohar im Auftrag von Nova Industries, docke bitte in Wartungsbucht 2 an. Wir bringen dich zurück nach Hause.“
              „Engineer ich verweigere die Anweisung, ich kann nicht zurückkehren!“


              „Wieso, was ist falsch?“ wollt Timy wissen.
              „Ich habe großen Schaden verursacht und Schande über das Haus gebracht, meine Rückkehr würde Probleme für die Firma bedeuten.“
              „Weist du NOMAD, für so etwas gibt es eine Rechtsabteilung, ich bin hier für den Support. Lass sich doch mit solcherlei Sorgen, wen anders Herumschlagen.“ Warf Timy ein.
              „Tut mir leid wegen all der Mühen, die sie auf sich genommen haben. Engineer TimyMohar, ich bewerte ihren Support mit 5 von 5 Sternen. Ich bin aber eine zu große Last für die Firma geworden, Grüßen sie Tusnelda und Pierre Maltissan von mir, Ich bedauere ebenfalls die unglücklichen Ereignisse.
              Folgen sie mir nicht und informieren sie alle umliegenden Systeme, dass sie den Quadranten, den ich ansteuere, meiden sollen.“

              NOMAD nahm Fahrt auf und raste davon.
              „Eine letzte Botschaft für dich Timy. Jemand sollte sich um den Creator Hawt de Ruoth kümmern, ist er eine Gefahr, solange er am Leben ist, aber du und dein Haus, ihr bekommt das hin.“
              Ca. eine Woche später kam von Sensoren die Nachricht, dass in dem Quadranten wo NOMAD zuletzt gesichtet wurde ein Nova Ereignis stattgefunden hatte.
              „Was wirst du jetzt damit anstellen?“ Fragte Erwin, während sie sich auf die Heimreise vorbereiteten.
              Timy guckte so ahnungslos wie möglich.
              „Fang gar nicht erst damit an, zu versuchen mir weiszumachen, dass du kein Backup gezogen hast. Also was hast du damit vor?“
              Timy klapperte nervös mit den Augen und musterte intensiv den Boden des Schiffs.

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                #8
                Pierre Maltissan (Mad scientist​)
                Ein alternder Wissenschaftler reflektiert über sein Leben


                Zeit meines Lebens habe ich nach Wissen gesucht.
                Ich habe mich dabei weiter herausgewagt als alle anderen.
                Immer hat mich interessiert, was sich hinter der Grenze des Wissens befindet.
                Dafür habe ich ethische Regeln gebrochen und Grenzen überschritten – alles im Dienste der Wissenschaft.
                Der Impact und die sich daraus ergebenden Chancen, die Vermischung von Magie und Wissenschaft sowie die Betrachtung derselben, wurden zu meiner Lebensaufgabe.
                Als ich jemanden traf, der wie ich an Dogmen zweifelte und bereit war, sich nicht von willkürlichen Tabus ausbremsen zu lassen, folgte ich ihm, obwohl er auf dunklen Pfaden unterwegs war.

                Aber wenn man tief in die Grauzonen von Wissenschaft und Magie vorstoßen will, darf man sich an derlei Unannehmlichkeiten nicht stören und Gefahren ignorieren. So dachte ich jedenfalls…, bis ich durch die Wüste um mein Leben rannte, verfolgt von dem, was Hawt de Ruoth aus meinen Schöpfungen gemacht hatte.
                Dabei habe ich immer gedacht, dass ich wüsste, wie er tickt und dass er niemals etwas wegwerfen würde, was ihm vielleicht noch von Nutzen sein könnte.
                Wer hätte ihm nützlicher sein können als derjenige, der im Verständnis dessen, was die Artefakte darstellen, am weitesten fortgeschritten ist?
                Ich bin derjenige, der in diesen Gebilden nicht einfach nur Hinterlassenschaften aus früherer Zeit, sondern direkte Erzeugnisse des Impacts sieht.
                Soweit ich weiß, war es seinerzeit ein Rätsel, was aus der sogenannten SUBSTANZ, welche von den Objekten aus dem anderen Universum übrigblieb, geworden ist.
                Sicher ist einiges der Anpassung an hiesige Verhältnisse zum Opfer gefallen, aber der größte Teil ist auf rätselhafte Weise verschwunden.
                Ich habe die Artefakte als das Kondensat der SUBSTANZ identifiziert, was sie zu etwas macht, das man in gewisser Weise lebendig nennen könnte.
                Es ist weit entfernt von dem, was wir unter lebendig verstehen, aber es ist lebendig.
                Diese Tatsache bedeutet, dass selbst auf Welten, auf denen es im Moment keine Artefakte gibt, welche entstehen könnten und bestehende Artefakte sich entwickeln und erweitern können.
                Damit können auf lange Sicht irgendwann Menschen an Orte gelangen, wo zurzeit noch nicht einmal die Technologie der Raumgilde hinreicht.
                Es wirft auch eine neue Sicht auf das, was wir Leben nennen, und bietet ein nahezu unendliches Feld für Forschung. So habe ich es jedenfalls gesehen; Hawt de Ruoth sah es anders und nannte mich einen Verräter.
                Dabei habe ich ihn nicht verraten, nur nicht alles mitgeteilt.
                Zum Beispiel, dass Sandors 2 magisches Potential das von Alraxis sogar noch übersteigt.
                Als ich dort draußen in der Wüste war, dachte ich, dass es vorbei sei.
                Aber ich wurde gerettet und traf dann IHN.
                Ich hatte schon von diesem Überbleibsel des IMPACT gehört, aber ihn zu treffen, ihn zu erleben, mit ihm zu sprechen, war ein komplett anderes Level.
                Er trägt die SUBSTANZ in sich, und nicht nur ein Kondensat. Raum und Zeit sind für ihn keine Mauern, sondern Wege.
                Deshalb funktioniert auch sein Geist völlig anders als der anderer denkender Wesen.
                Als wir zusammen an dem Problem gearbeitet haben, dem Expeditionskorps zu Glimkus eine sichere Rückkehr zu ermöglichen, wies ich ihn darauf hin, dass es eigentlich unmöglich ist, dass das Magielevel hinter einem Portal höher ist als am Ursprungsort.
                Auch die Art und Weise wie sich das Kondensat verbreitet, steht im Konflikt mit dem gesamten magietechnischen Verständnis.
                Er hat nur gelacht und gesagt, dass ich als Wissenschaftler nicht viel erreichen könnte, wenn ich mich nicht von meinen altbackenen Vorstellungen über Kausalität und den Aufbau der Natur des Universums trenne.
                Ich war so wütend, dass mir sogar Zornestränen kamen.
                Man hat mich alles Mögliche geheißen – Irrer, Maßloser, Gewissenloser, Größenwahnsinniger.
                Aber nie, hätte mich jemand altbacken genannt.
                In der Wüste ging meine Wut schließlich in ein hysterisches Gelächter über, was mir von den Eingeborenen seltsame Blicke einbrachte.
                Ich hingegen wusste in einem Augenblick absoluter Klarheit, dass ich gefunden hatte, wonach ich mein Leben lang gesucht habe. Das ist der Mentor, dem ich bis zum Ende meines Lebens folgen werde.
                Ich bin so unendlich gespannt, was ein Mensch unter einer Agenda, welche die Grenzen menschlichen Begreifens übersteigt, erreichen kann.

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                  #9

                  EPILOG

                  Nachbesprechung im Baumhaus

                  Die Szenerie war malerisch. In den weitläufigen Gärten von Wrongside befand sich ein Rückzugsort von besonderer Beschaulichkeit.
                  Im Baumhaus hatte sich Jeantron auf dem Sofa hingelegt, während Lee auf einem Korbsessel mit einer kühlen Limonade in der Hand lümmelte.
                  „Eigentlich sollte ja in so einem Szenario der Patient liegen und Dr. Freud vor ihm sitzen. Hähä“, wisperte es in ihr.
                  Laut sagte sie: „Ich habe im Nachhinän das Gefühl, dass die ganzä Sachä von vornherein geplant war, denn wie hättest du dort so plötzlich auftauchen können?“
                  Der Cyberguru wedelte eine imaginäre Mücke weg:
                  „Du weißt doch, Pläne schmieden ist eher Zacs und Timy’s Ding. Ich bin eher der ‚Schaun-Wa-Mal-Typ‘. Aber natürlich musste sich jemand darum kümmern, dass ihr nicht dort festsitzt. Zudem hätte mich nur wenig davon abhalten können, einen potenziellen Mohar unter die Lupe zu nehmen.“

                  Lee Le Baal hätte beinahe die Limo durch die Nase wieder rausgebracht und stellte das Glas auf den Korbtisch vor sich.
                  „Du wolltest Hawt de Ruoth in die Familie holen?“
                  „Nun, er hatte seine Qualitäten. Für seine Herkunft und sein verzerrtes Weltbild kann man ihn in dem Sinne nicht wirklich verurteilen. Selbst ein tiefsitzendes Minderwertigkeitsgefühl ist langfristig korrigierbar.“
                  Jeantron drehte den Kopf: „Du machst mir auch den Eindruck, nicht völlig eins mit dir zu sein, Süße. Inzwischen sollte es bei dir längst angekommen sein, dass DU, ohne jedes Wenn und Aber, dieser Familie willkommen bist. Auch, dass wir in der Lage sind, gegebene Zusagen umzusetzen und leere Versprechungen nicht so unser Ding sind. Was drückt dir auf der Seele?“
                  Lee Le Baal druckste herum: „Ähm, nun, wenn ich badänke, dass Miheil durch seinen Skill ein noch besserer Kämpfer als sowieso schon, wurde. Zac hat in seinen Void Miasma konzentriert und kann es als Dunkelmagie einsetzen. Ich dagegen kann ein hässliches großes Monster wärden.“

                  Jeantron richtete sich abrupt auf, schon beinahe schockiert starrte er Lee an.

                  „Sweet, ich habe gewusst, dass Ex-Götter etwas maßlos sein können, aber man muss die Dinge jetzt nicht übertreiben! Du bist jetzt nicht wirklich ein Gott oder Dämon in dieser Inkarnation, sondern eher ein Mensch Plus. Als solcher bist du im Nahkampf eine außergewöhnliche Kämpferin, die es mit den Besten aufnehmen kann. Auf Welten mit hohem Magieniveau bist du ein wahres Monster, das im Alleingang Armeen vernichten und ganze Städte dem Erdboden gleichmachen kann. Das alles hast du in kürzester Zeit gemeistert und selbst hochgesteckte Erwartungen bei weitem übertroffen. Du warst in der Lage, zu dem durch beste magietechnische Schilde geschützten Gouverneur durchzudringen und bist aus dem Black Hole mit einem Transformation Skill herausgekommen! Ist dir echt nicht klar, was das bedeutet?“
                  Der Cyberguru hatte sich in Rage geredet, wie es Lee nicht allzu oft bei ihm gesehen hatte.

                  „Abgesehen davon, dass es zu Zeiten dieser Urgestalt nicht viele Schönheitswettbewerbe gegeben haben dürfte, heißt das doch nur, dass du fast jede deiner früheren Erscheinungsformen annehmen kannst.“
                  Sein Finger zeigte auf Lees Körpermitte: „Auch die Männlichen! Und damit will ich sagen, dass selbst genetische Tests nichts anderes ergeben würden, als dass der Körper männlich ist.“
                  Jeantron lächelte beinahe schon diabolisch: „Kannst du dir vorstellen, Sweetheart, dass Miheil dafür im nicht nur übertragenen Sinne, buchstäblich töten würde.“
                  „Oh“, dachte Lee, „Das wird aber nicht(!) zu einem ruhigeren Schlaf beitragän! Hähä! Aber von der Inkarnation übertriebener Cheatfähigkeiten ‚Maßlos‘ genannt zu werden, da habe ich mir was eingebrockt!“
                  Die ‚Inkarnation übertriebener Cheatfähigkeiten‘ genannt Jeantron hob gerade ihren Finger und fuhr mit seinem Vortrag fort.
                  „Lee, du hast einen Körper, der dafür gemacht ist, lange, sehr lange, zu leben! Nimm dir die Zeit, alles achtsam zu erforschen, zu erfahren, zu genießen, sei ruhig mal langsam, achtsam, alles wird sich so fügen, wie du es dir erträumst.“
                  Er legte sich wieder entspannt hin: „Du musst nur darauf achten, was du dir wünschst.“


                  Wie von seinem Ausbruch erschöpft, schloss er die Augen und murmelte: „Hast du eigentlich mitbekommen, dass Zac auf dich abfährt bis zum Abwinken? Er würde natürlich nie seine Position als Mentor ausnutzen, um dich zu verführen.“
                  Er drehte sich zur Seite und war übergangslos eingeschlafen.
                  Auch wenn es gerade kein Publikum gab, das die Vorstellung würdigen konnte, ließ Lee Le Baal ihre Augen aus den Höhlen springen und sogar davonrollen. Allerdings musste sie diese danach zwischen den Spalten der Dielen des Holzbodens suchen, um sie wieder einzusetzen.
                  Ein Lachen schreckte sie auf: „Mit dem Trick solltest du auftreten, Sweet.“
                  „Hast du nicht geradä geschlafen?“
                  „Nur ein paar Sekunden eingenickt, aber wenn du hier so interessante Sachen treibst, bin ich natürlich gleich wieder da.“
                  Lee fragte sich, ob man mit mehreren Bewusstseinen überhaupt schlafen konnte. Da sie im Moment das gerade angesprochene Thema nicht vertiefen wollte, beschloss sie, etwas anderes anzusprechen.

                  „Erwin scheint ätwas in sich gekehrt zu sein, ich glaube, er befürchtet einen Tadel.“
                  Jeantron lehnte sich wieder zurück: „Wofür sollte ich ihn tadeln?“
                  „Widerspricht där Umgang mit Tusnelda nicht unserän Grundsätzen im Umgang mit imperialen Bürgern?“
                  Jeantron setzte sich wieder auf und stützte den Kopf mit seinen Händen.
                  „Hawt de Ruoth war auch ein imperialer Bürger und sogar als Gouverneur von Insomina eingesetzt.“
                  „Aber där war ein Verräter und plante ainen Umsturz.“
                  „Tja, und Tusnelda war bis zu einem gewissen Punkt in diese Pläne involviert. Anstatt darüber die imperialen Behörden zu informieren, hat sie sich abgekapselt und versucht, alles zu vertuschen. Das ist einerseits verständlich, machte aber hartes Durchgreifen erforderlich.“
                  Lee wiegte ihren Kopf: „Aber wo ist die Gränze? Wir sind nur ein kleines Haus auf einem sähr gefährlichen Pfad. Was unterscheidet uns von Leuten wie de Ruoth?“


                  Jeantron himmelte Lee geradezu an: „Lee, und wieder setzt mich deine Entwicklung in Erstaunen.
                  Als Sky-Konsul wirst du dich mit all diesen Fragen und Problemen täglich auseinandersetzen müssen, um diese Grenze neu zu definieren und zu interpretieren.“
                  Lee Le Baal kniff die Augen zusammen: „Was ist, wenn ich das nicht will? Könnte ich einfach gehen?“
                  Jeantron winkte ab: „Die Frage kannst du dir selbst beantworten. Unsere Politik mit Aussteigern hast du selbst am Beispiel der NexusFusionisten erlebt. Wenn jemand der Meinung ist, dass es seiner Entwicklung dient, eigene Pfade zu beschreiten, werden wir ihm keine Steine in den Weg legen, auch wenn es schwerfällt, loszulassen. Sowas ist dann Teil unserer moralischen Reifung, ein Prozess, der sich wie alles im ständigen Fluss befindet.“
                  Lee wirkte für einen Augenblick irritiert: „Aber was ist mit den Familiengeheimnissen? Jemand könnte das gegen JTG verwenden.“
                  Jeantrons Lächeln verschwand für einen Augenblick: „Natürlich bringt die menschliche Spezies immer wieder Idioten hervor, aber es ist die Aufgabe jedes Mitglieds der JTG, solchen Exemplaren gar nicht erst Zugang zu wichtigen Familienangelegenheiten zu gewähren.
                  Der Rest ist sich selbstverständlich bewusst, dass in diesem Universum jede Handlung Konsequenzen hat und welcher Art diese Konsequenzen sein können, auch.“
                  „Ja, das war deutlich“, dachte Lee, „Aber gilt das auch wirklich für dich Jean?“
                  Sie sagte: „Trotzdäm habt ihr jemanden wie Pierre Maltissan aufgänommen und Zugang zur JTG-Technik gegeben.“
                  Jeantron legte sich entspannt hin: „Och, der olle Mad Scientist, es wäre ein Jammer gewesen, ihn auf Alraxis versauern zu lassen oder ihn den Kammern der Erneuerung zu überlassen. Er ist der Fall, wo Wahnsinn und Genie Hand in Hand gehen.“
                  Jeantron lachte, was ihn für eine Sekunde auch wie einen verrückten Wissenschaftler aussehen ließ.

                  „Zac hat einen Deal mit dem Großinquisitor ausgehandelt, sodass er nun hier unter unserer Aufsicht steht. Zurzeit forscht Timy mit ihm am Backup von NOMAD, und wenn noch etwas Zeit übrig ist, diskutiere ich mit ihm Ideen zum Thema Artefakte. Das könnte uns völlig neue Wege erschließen!“



                  „Hähä, das ist was ich meine! Ägal, wie verrückt da draußen jemand ist, du und Zac sätzen immer noch einen Pflock drauf!“
                  Jeantron lachte schallend: „Ein außer Rand und Band geratenes, verrücktes Universum verlangt ab und an nach einigen verrückten Lösungsansätzen!“
                  Übergangslos sprang er auf: „Das ist es!“
                  Lee Le Baal beobachtete die erwachte Betriebsamkeit mit Skepsis: „Und was kommt jetzt?“
                  Der Guru rieb sich die Hände: „Ich weiß, was wir alle nach dem ganzen Stress brauchen! Eine Auszeit! Rafft die Röcke und packt die Koffer, wir fahren alle zusammen in den Urlaub.“


                  Ende

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