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Captain Future - Meuterei

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    Nurara kann mit links nicht schießen, verkürzte Sehne, daher keine Kraft im Zeigefinger. Unfall in der Kindheit...

    Wieso spricht Grag sein Ziehsöhnchen mit "Sie" an?
    War das nicht immer so?
    Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

    Mission accomplished.

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      Jaja. Immer schieben sie alles auf ihre schwere Kindheit. Sag's doch gleich: den Finger hat sie sich beim Joan-Ausknocken angeknackst!
      Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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        Oder so...
        Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

        Mission accomplished.

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          Man sollte echt versuchen, nirgends mehr Haare liegen zu lassen. Oder Hautschuppen. Weißkittel wie Kuolun etc. können echt lästig werden...
          Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
          Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
          Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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            Doktor Paul Teenbaum M.D., der Arzt dem die Frauen vertrauen...

            Und der Captain ganz auf Tuchfühlung mit Grünschöpfchen.... hach, was würde ich mit ihm gerne tauschen wollen.



            Im Cockpit der Devil war es eng, aber nicht unbequem. Curtis hatte sich in dem Copilotensessel zurückgelehnt und sah sich um. Nurara hatte, seit sie das Schiff kurz vor Sams Tod kaufte, einige Änderungen an den Instrumententafeln vorgenommen. Ihm fiel sofort die zentrale Waffenkontrolle auf, insbesondere die Zielerfassung für Lenkwaffen und eine Energieanzeige einer dreiläufigen Repetierkanone. Nurara hatte damit eine unscheinbare und schnelle Luxusyacht in ein respektables Kampfschiff verwandelt.
            Der Bordcomputer meldete eine ungefähre Flugzeit von dreißig Minuten bis zum Rand des Asteroidenrings zwischen Sameda VII und VIII. „Ihr Schweigen verrät mir, dass Sie mich etwas fragen wollen, Curtis“, meinte Nurara mit einem unverbindlichen Lächeln. Curtis musste insgeheim zugeben, dass die junge Marsianerin eine sehr gute Menschenkenntnis allgemein und von ihm im Besonderen hatte. „Fragen Sie! Aber ich ahne, was Sie fragen wollen.“

            Curtis sah Nurara ernst an und sagte nur ein Wort: „Warum?“

            Nurara gab einen lauten Seufzer von sich. „Wissen Sie Curtis, noch vor zwei Jahren hätte ich in so intimer Zweisamkeit versucht, Sie eiskalt umzubringen. Mittlerweile liegt mir nichts ferner als der Gedanke, einen Mord zu begehen. Ich habe ein Kind, das ich auf das Leben da draußen“, Nurara deutete mit einem Finger durch die Cockpitscheibe, „vorbereiten muss. Es ist hart und entbehrungsreich, ein Kind großzuziehen. Und Jelana ist erst ein halbes Jahr alt.“

            „Kann ich mir vorstellen, gerade ohne den Vater an der Seite“, stimmte Curtis zu.

            Nurara nickte traurig. „Um Ihre Frage zu beantworten, ich habe getan, was ich tun musste, um mit meiner Vergangenheit endlich abzuschließen. Ich musste mir holen, was mir zusteht.“

            „Was kann es sein, dass es rechtfertigt, den Tod von tausend Lebewesen in Kauf zu nehmen?“, wollte Curtis wissen. Um Nurara nicht zu reizen, stellte er die Frage mit einem erstaunten Unterton.

            „Patente, Baupläne, Erfindungen, die vielleicht die Zivilisation revolutionieren …“

            „… oder vernichten könnten“, warf Curtis säuerlich ein“

            Nurara ließ sich nicht beirren. „… revolutionieren könnten, wenn man sie zum Wohle dieser einsetzt. Viele von Kuoluns Ideen basierten auf meinen Berechnungen. Kuolun ist ein hochintelligenter Mann mit Ideen, aber ich bin die bessere Mathematikerin und Physikerin. Viele meiner Arbeiten hat Kuolun an sich gerissen und versteckt. Jetzt habe ich wieder, was mir gehört.“ Sie klopfte zärtlich mit der Handfläche auf das Armaturenbrett der Devil. „Der Computer dieses kleinen, unscheinbaren Schiffes ist randvoll mit technischen Erkenntnissen, die einen Marktwert in Milliarden, ach was sage ich, Billionen haben! Mir erschien es einfach unerträglich, ihn im Gefängnis verrotten und meine Arbeit mit ins Grab nehmen zu lassen. Er war es mir einfach schuldig, die Daten zurück zu geben.“

            Curtis musste tief durchatmen. „Und Sie sind immer noch der Meinung, dass diese Tat durch einen Massenmord gerechtfertigt ist? Sie haben soeben ein Geständnis abgeliefert.“

            Nurara lachte laut auf. „Habe ich das, Curtis? Sie kennen doch die offizielle Version: ein robotergesteuerter Sprengstofffrachter ist außer Kontrolle geraten und abgestürzt. Können Sie es nicht einfach dabei belassen? Ich bin nicht Ihr Feind, ich war es nie und wollte es nie sein. Kuolun ist es! Ja, ich habe viel Unrecht getan und dafür gebüßt. Lassen Sie mich doch endlich mein Leben mit meiner Tochter leben.“

            Curtis sah ein, dass es besser war, die Geschichte endlich auf sich beruhen zu lassen. „Also gut, Nurara“, seufzte er, „ich werde Sie zukünftig nicht mehr damit belästigen. Es hat ohnehin keine offizielle Stelle, weder auf Airam noch auf der Erde, Interesse daran, die Ermittlungen wieder aufzunehmen.“

            Jetzt war Nurara an der Reihe, erstaunt drein zu blicken. „Oh? Warum das denn?“

            „Nun, es gibt ein inoffizielles Dossier, aus dem hervorgeht, dass die Sicherheitsmaßnahmen des Gefängnisses auf Airam IV bezogen auf den Luftraum zu nachlässig, ja schlichtweg ungenügend waren. Ein abstürzendes Raumschiff hätte man schon anhand seines Anflugwinkels als gefährlich einstufen und frühzeitig abschießen müssen. Solche Gefahren und entsprechende Maßnahmen wurden von der airamischen Administration einfach nicht in Betracht gezogen. Um einen interstellaren politischen Skandal abzuwehren, wurden kurzerhand die Ermittlungen eingestellt, ein paar Schuldige in der Flugkontrolle zur Rechenschaft gezogen, das Gefängnis wieder aufgebaut und Flugabwehrmaßnahmen installiert.“

            Nurara funkelte Curtis böse an. „Und Sie mit Ihrem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn wollten mich wieder vor Gericht stellen. Eigentlich sollten Sie mir noch dankbar sein, dass ich einen Missstand aufgedeckt habe!“, war ihre äußerst sarkastische Antwort. Ein kleiner Alarm lenkte die beiden von dem Gespräch ab. „Wir nähern uns dem äußeren Rand des Asteroidenrings“, brummte sie und drosselte die Geschwindigkeit. „Jetzt heißt es, auf leisen Sohlen reinkriechen und Mäuschen spielen.“

            Mit niedriger Geschwindigkeit „schlich“ die Up jumped the Devil unweit des Protoplaneten Vestara in das Asteroidenfeld.
            Die riesigen Gesteinsbrocken bewegten sich träge und vorhersehbar, sodass Nurara wenig Mühe hatte, durch das Feld zu manövrieren. Es gab Navigationsbojen, die einen großzügigen Pfad durch das Asteroidenfeld hinaus zum Rand des Samedi-Systems wiesen. Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt keinen nennenswerten Schiffsverkehr, außer einigen unbemannten Bergbauschleppern und ihren vollen oder leeren Frachtcontainern. Curtis betrachtete den Monitor des Scanners, der auf die Ionen-Signaturen der Bomber eingestellt waren. Urplötzlich hörten die Spuren auf.
            „Bis hierhin sind sie gekommen“, murmelte er und tippte auf die schematisch dargestellte Karte Samedis auf einem anderen Monitor. „Das bedeutet tatsächlich, dass die Staffel von der Tennessee oder der Courageous aufgenommen worden ist. Aber es gibt keine Spuren anderer Ionen-Emissionen, weder vom Schlachtkreuzer, noch vom Träger oder der Korvetten. Alle Spuren enden mehr oder weniger an diesem Punkt.“

            „Sie können aber unmöglich hier im Asteroidenfeld in die Lichtgeschwindigkeit gesprungen sein. Dazu braucht man freien Raum!“, warf Nurara ein.

            „Richtig“, bestätigte Curtis, „demzufolge gibt es nur zwei Möglichkeiten, wie der Verband sich fortbewegt hat. Entweder mit Schleppern oder ganz langsam mit den Manövriertriebwerken. Diese sind normale Raketenantriebe und stoßen keine ionisierten Abgase aus.“

            „Aber wohin können sie dann geflogen sein? Außer ein paar Bergbaustationen gibt es hier doch nichts. Vor allem nichts, wo man mal eben zwei so riesige Schiffe verstecken kann.“

            „Moment mal“, flüsterte Curtis kaum hörbar und drehte und wendete die Karte mehrmals um ihre eigene Position. „Es gibt hier keine künstlich erbaute Raumstation. Aber es gibt … es gibt … ja, das ist es! Nurara, ziehen Sie bitte die Nase um dreizehn Grad relativ nach oben und sechs Grad relativ nach Backbord.“

            Nurara brachte die Devil auf neuen Kurs. Curtis schnallte sich ab und deutete an Nurara vorbei durch das Steuerbordsichtfenster. „Da, sehen Sie das? Den dicken Brocken?“ Curtis zeigte auf einen schwarzbraunen Riesenasteroiden in etwa dreihunderttausend Kilometern Entfernung, zur Hälfte angestrahlt von Samaveh, dem Zentralstern des Samedi-Systems.

            „Oh, oh!“, machte Nurara und zog die Augenbrauen in die Höhe. „Das Ding ist ja riesig! Wenn dieser Stein innen hohl ist, kann man eine ganze Kriegsflotte darin verstecken.“

            „Der Asteroid heißt Vestara und ist tatsächlich zu einem Drittel komplett hohl. Es handelt sich um die zentrale Bergbaustation und beherbergt Hafenanlagen, Werften und Unterkünfte. Die Datenbank sagt, dass Vestara der erkaltete Kern eines instabilen Gasplaneten ist und durch die Gravitation von Sameda VII vor Jahrmilliarden in Stücke gerissen wurde. Besteht neben Gestein aus Nickel, Eisenerz, Radium, Gold, Diamant und weiteren Erzen. Hauptanteil ist Nickel, zu etwa fünfundsiebzig Prozent. Eintausendeinhundertzweiundachtzig Kilometer lang, neunhundert Kilometer Durchmesser, Masse 1,2-mal 10 hoch 21 Kilogramm, ein Zehntel Erdschwerkraft.“

            „Eine uneinnehmbare Festung, Curtis. Soviel Feuerkraft kann keine Flotte der Galaxis aufbringen um dieses Steinchen zu knacken“, seufzte Nurara.

            Curtis lehnte sich wieder in seinem Sitz zurück und sah nachdenklich nach oben. „Ich glaube, das müssen wir auch nicht, Nurara. Wir werden sie rauslocken. Mit irgendetwas müssen wir die Maus aus dem Loch holen. Können wir was näher ran fliegen?“

            Nurara salutierte mit einem breiten Grinsen. „Aye, Captain! Näher ran“, sagte sie und schob den Gashebel nach vorne.




            „Was haben Sie mit mir vor, Kuolun?“, rief Joan völlig entgeistert. „Was es auch immer ist, ich werde Sie niemals unterstützen. Nur über meine Leiche!“

            Kuolun schnalzte mit der Zunge und wackelte negierend mit dem Zeigefinger. „Sie werden mir helfen, Joan. Ob Sie es wollen oder nicht. Und den Gefallen Sie zu töten, kann ich Ihnen leider nicht tun. Tot sind Sie wertlos für mich. Ich brauche Sie und Ihren Körper lebend …“

            Ein eiskalter Schauer lief Joan den Rücken hinunter. „Wollen Sie mich als lebenden Organspender missbrauchen? Sie sind ein widerliches, ekelhaftes Monstrum, Kuolun! Es wäre besser gewesen, wenn Nurara den Frachter auf Ihre Zelle gelenkt hätte, anstatt Sie zu befreien!“ Sie spie ihre Worte förmlich aus. Angst, unbändige Wut und Panik machten sich in Joan breit.

            Kuolun blieb trotz der Beleidigungen gelassen. „Machen Sie halblang, Joan. Ganz so schlimm wird es für Sie nicht werden. Sie werden gut versorgt und gepflegt werden, Sie bekommen reichhaltiges und schmackhaftes Essen und niemand, außer Doktor Teenbaum, wird Sie tatsächlich anfassen, nicht einmal ich, versprochen!“, sagte er mit einem mehr oder minder glaubhaft freundlichen Lächeln. „Doktor, würden Sie Miss Landor freundlicherweise erklären, wie wir vorgehen werden?“

            Teenbaum hatte sich zwischenzeitlich Untersuchungshandschuhe angezogen und in einer kleinen Edelstahlschale zwei Spritzen bereit gelegt. Die kleinere war leer, in der größeren befand sich eine hellgrüne Flüssigkeit. „Miss Landor, Ihnen ist bekannt, wie man eine Rückenmarksuntersuchung durchführt?“ Joan starrte Kuolun finster an, antwortete aber nicht auf die Frage. „Nun, Miss Landor, man betäubt den Patienten lokal im Bereich der Steißwirbel, sobald die Narkose wirkt, sticht man mit einer Kanüle in den Rückenmarkskanal. Diesen Eingriff nennt man Lumbalpunktion. Er ist nicht sehr schmerzhaft für den Patienten, dennoch gebe ich Ihnen eine lokale Anästhesie. Die Rückenmarksflüssigkeit, das Liquor cerebrospinalis, von dem ich Ihnen nur wenige Milliliter entnehmen kann, dient uns als Grundlage für unsere weitere Arbeit. Um Ihrer Gesundheit Willen werde ich Ihnen nur alle drei Tage einige Milliliter Rückenmarksflüssigkeit entnehmen. Die Zeit dazwischen soll Ihrer Erholung dienen. Haben Sie Fragen dazu, Miss Landor?“

            „Sie mieses, dreckiges Schwein!“, zischte Joan in Richtung Kuolun und spuckte ihm im hohen Bogen ins Gesicht. „Einen feuchten Dreck werde ich tun!“

            Kuolun zog ein fein säuberlich gebügeltes Taschentuch aus seinem Jackett und wischte sich das Gesicht trocken. Gänzlich ungerührt von Joans Wutausbruch sagte er: „Ich fürchte, Sie werden keine andere Wahl haben, meine Liebe.“ Er ging auf Joan zu und hob sanft ihr Kinn an. Leise drohend flüsterte er: „Sie werden sich jetzt entkleiden und den Anweisungen von Doktor Teenbaum Folge leisten. Anderenfalls rufe ich Goodmood und O’Reilly rein und wir zwingen Sie dazu. Das wird schmerzhaft für Sie. Überlegen Sie es sich gut. Die beiden Marines stehen draußen vor der Tür und warten nur darauf, Ihnen Schmerzen zu bereiten. Spielen Sie jedoch mit, sind wir hier in weniger als fünfzehn Minuten fertig und Sie können in einer Suite im ersten Hotel der Stadt absteigen, ein Bad nehmen, essen und sich ausschlafen. Ihre Entscheidung. Doktor Teenbaum, beginnen Sie, sobald Miss Landor bereit ist. Ich fliege jetzt wieder zurück zur Tennessee.“ Kuolun verabschiedete sich von Joan mit einer tiefen, galanten Verbeugung. „Ich weiß Ihre Mithilfe sehr zu schätzen, Joan. Bis bald!“

            Schnellen Schrittes verließ Kuolun das Arztzimmer. Joan funkelte Teenbaum an und nahm Maß. Sie wollte sich auf ihn stürzen und ihm das Narkosemittel in den Hals rammen. Gelassen blickte Teenbaum auf das Stahlschälchen und sagte: „Denken Sie gar nicht daran, Landor. Ich bin genauso wie Sie in diversen Kampfsportarten ausgebildet, und die zwei netten Mädels draußen vor der Tür erst recht. Ein Fluchtversuch ist unmöglich. Gehen Sie jetzt hinter den Paravan und machen den Oberkörper frei und die Hose auf. Sie können Sie mit dem Handtuch da bedecken. Und machen Sie die Situation für sich nicht schlimmer, als sie bereits ist.“ Dann nahm er die Spritze mit dem Narkotikum in die Hand.
            Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

            Mission accomplished.

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              Kuolun ist ein hochintelligenter Mann mit Ideen, aber ich bin die bessere Mathematikerin und Physikerin.
              Mann, trägt die Wildcat Beauty aber dick auf! Dafür, dass Kuolun sie nur als miederbewehrtes Accessoire in seinem Zirkus hielt, hat sie eine ziemlich große Klappe.
              Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                Ich habe ihr einen Doktor der Physik verpasst... So!
                Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

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                  Ah ja, so einer bist du!

                  Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                    Joah... arme Joan. Weißkittel halt. Allesamt untragbar, wenn sie Dollarzeichen in den Augen haben. Dazu die ganzen Pharmaunternehmen. Ach ich könnt mich reinsteigern
                    In der Zukunft geht es diesbezüglich genauso bescheiden zu, wie in der Gegenwart.
                    Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                    Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                    Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                      Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
                      „Miss Landor, Ihnen ist bekannt, wie man eine Rückenmarksuntersuchung durchführt?“
                      Mir schon. Eklige Sache. Hatte als Kind Gehirnhautentzündung und durch Punktion wird festgestellt, ob der Infekt ganz weg ist.
                      Von wegen örtlich betäubt, es tat weh. Ist jetzt fast 40 Jahre her und ich kann mich immer noch erinnern.

                      Wenn Joan diese Prozedur also mehrfach durchmachen soll...
                      ZUKUNFT -
                      das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
                      Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
                      Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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                        Eine Lumbalpunktion hatte mein Sohn auch schon, aus dem gleichen Grund: Verdacht auf eine (virale) Meningitis. Hat der kleine Kerl ganz tapfer, ohne Schreien über sich ergehen lassen - ganz ohne Betäubung. Da ziehe ich meinen Hut, ich hätte vor Angst das ganze Krankenhaus zusammengebrüllt...

                        Ich mach mal weiter mit Kapitel 16. Der Kampfverband erreicht das Samedisystem und auf der Tennessee sorgt Kat für eine zünftige Keilerei. Viel Spaß!

                        Kapitel 16


                        John stand mit Admiral Taggart auf der Brücke und erwartete den Eintritt in den Normalraum in weniger als einer Minute. Er war nervös, seine Hände schwitzten und er wippte unruhig auf den Füßen hin und her. Sein Plan, die Tennessee von innen lahmzulegen war bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, mit Colonel Marko und ihrem Spezialteam abgestimmt und beschlossen. Maggie hatte sich im Simulator mit dem Teardrop-Shuttle vertraut gemacht und war heiß auf diese Mission. Jetzt hieß es nur noch warten und nach Ankunft im Samedi-System Rodriguez und seine Verräter ausfindig zu machen. Taggart sah väterlich auf den nur unwesentlich kleineren John herab.
                        „Na? Aufgeregt, Junge?“, brummte er mit seinem sonoren Bass. „Wird schon. Wenn Rodriguez sieht, was wir hier auffahren, wird er ganz schnell klein bei geben. Taktik: nach Wiedereintritt in den Normalraum Standard V-Formation einnehmen. Die Republic übernimmt die Führung, dahinter Alabama und Texas. Die drei Fregatten ins V, die beiden Träger und die Versorger nach hinten. Alle anderen eingliedern. Abstand fünf Kilometer. Kommunikation: rufen Sie unverzüglich die Comet. Treffen bei Sammelpunkt Sameda III. Jägerkommando: je zwei Staffeln Sabres und Broadswords absetzen, Abfangmuster.“

                        Die angewiesenen Stationen gaben ihre Bestätigungen zurück. „Sir, wie werden Sie gegen die Tennessee vorgehen?“, wollte John wissen.

                        „Wenn Sie Angst haben, dass wir das Schiff vorzeitig zerstören, kann ich Sie beruhigen. Die Bomber und Jagdbomber haben nur die Anweisung, sich um die Artillerie zu kümmern und sukzessive auszuschalten. Sie und Marko schmuggeln sich rein, wenn die Keilerei zwischen den Jagdmaschinen losgeht, dann hat deren Flugabwehr genug zu tun. Ganz egal, ob Katherine und ihre Leute an Bord sind, oder nicht. Ich will die Tennessee flugtauglich zurück haben, nicht nur weil es mal mein Schiff war. Die Courageous und die Korvetten werden allerdings Gefahr laufen, zerstört zu werden. Dünnblechdosen sind das im Vergleich zur Confederation-Klasse. Sicherlich will ich versuchen, den Schaden so klein wie möglich zu halten, aber Sie wissen ja, ein Plan funktioniert nur so lange, bis die Schlacht losgeht.“ Taggart schmunzelte in seinen grauen Bart und klopfte John auf die Schulter. „Lassen Sie mich nur machen, ist nicht die erste Raumschlacht unter meinem Kommando.“

                        „Wiedereintritt in fünf, vier, drei, zwo …“, schallte es von der Navigationskontrolle. Die langen Sternlinien verkürzten sich ruckartig zu leuchtenden Punkten. Vor dem Bug waren die beiden italienischen leichten Kreuzer Duilio und Dandolo zu sehen. Allerdings nur kurz. Dann schienen sich die beiden langen und schlanken Schiffe voneinander weg zu verbiegen, die Außenhäute brachen auf und entließen deutlich sichtbar Atmosphäre, Besatzung und Ausrüstung in das Weltall. Beide Rümpfe verbogen sich bananenartig, dann explodierten die Kreuzer in zwei gleißend gelb-weißen Wolken. Commander Dörner, der südafrikanische Kommandant der Alabama, reagierte sofort. „Gravitationsminen! Alle Maschinen auf Gegenschub! Gefechtsalarm! Feuer auf das Minenfeld voraus! Auf erkannte Ziele Feuer frei!“, brüllte Dörner seine Befehle. In weniger als zwei Sekunden schossen Alabama und Texas einen glutroten Hagel aus Protonen- und Lasersalven in den Raum vor ihnen. In der Ferne konnte man an gelben Blitzen die Explosionen der feige ausgesetzten Minen erkennen.

                        Dörner kam auf Taggart zu und salutierte. „Meldung von der Texas, Sir. Duilio und Dandolo sind verloren. Keine Überlebenden.“

                        Taggart nickte betroffen. „Danke, Commander. Das haben wir alle gut genug sehen können. Lassen Sie so lange feuern, bis uns nichts mehr im Umkreis von zweitausend Kilometern gefährlich werden kann. Die kleineren Schiffe sollen ins Innere der Formation wechseln. Funkspruch an die Republic: Führung übernehmen und mehr Energie auf Waffen und Schilde geben. Die alte Dame ist jetzt unsere Gänsemama.“

                        „Scheiße“, brummte John, als er Trümmerteile an den Schilden der Alabama zerplatzen sah.

                        „Hoch drei“, stimmte Taggart zu. „Noch keine zehn Sekunden angekommen und schon zwei Schiffe mit achthundert Mann verloren. Mal sehen, was dieser kleine Mistkerl Rodriguez noch in petto hat.“




                        Katherine saß missmutig am Tresen in der Pilot’s Lounge. Selbst die kleine Rachel, mit der sie sich seit ihrer Ankunft ein wenig angefreundet hatte, konnte Katherine nicht wirklich aufheitern. Die hübsche und zierliche Zivilangestellte machte ebenfalls einen ausgezehrten und übermüdeten Eindruck. Die Stimmung unter den Piloten war aufgeheizt und immer wieder kam es zu kleineren Schlägereien. Die Tatsache, dass der loyale Teil der Besatzung entweder von Bord der Tennessee geschafft worden oder im Flugbereich gefangen war, machte allen Beteiligten schwer zu schaffen. Ein Ausbruchsversuch erschien den Geschwaderkommandeuren zu gefährlich, da sich der Schlachtkreuzer immer noch im Inneren dieser Raumstation befand. Und der Belagerungszustand der Meuterer schien sich zu verschlimmern. Immer wieder versuchten Trupps durch Seiteneingänge oder Schächte sich Zutritt zum Hangarbereich zu verschaffen. Feuergefechte, besonders in den Gängen der Unterkünfte waren an der Tagesordnung und stets gab es auf beiden Seiten Tote und Verletzte.
                        „Mensch, Kat, du machst mir Sorgen“, meinte Rachel, während sie hinter dem Tresen stand und Gläser abtrocknete. „Gibt es irgendetwas, womit ich dich aufheitern kann?“ Auch wenn Rachel selbst nicht gerade in bester Stimmung war, so blieb sie doch die Hilfsbereitschaft in Person.

                        Katherine schob genervt die leere Kaffeetasse von sich und brummte: „Gib mir mal einen Scotch, Rachel. Wenn wir hier schon alle draufgehen sollen, dann möchte ich das wenigstens mit ein paar Promille im Blut.“

                        Rachel schüttelte traurig den Kopf und ließ ihren brünetten Pferdeschwanz hin und her wirbeln. „Tut mir leid, Kat, aber du weißt, dass ich keinen Alkohol ausschenken darf.“

                        „Das gilt für die Piloten und die Stammbesatzung. Sehe ich aus wie ein Pilot?“, gab Katherine gereizt zurück, was ihr im selben Augenblick wieder leid tat, denn das Mädchen, das gerade eben dem Teenageralter entwachsen war, befolgte lediglich Anweisungen. „Entschuldige, ich wollte dich nicht so anfahren“, flüsterte Katherine gleich darauf schuldbewusst und bemühte sich um ein Lächeln.

                        „Ist schon in Ordnung, Kat. Pass auf, ich stelle dir `ne Flasche und ein Glas hin. Was du damit machst, ist mir egal. Ich hab nicht gesehen, wie du hinter die Bar gesprungen bist und sie dir genommen hast, okay? Ich hab jetzt sowieso Feierabend“, antwortete Rachel mit einem verräterischen Grinsen. Katherine mochte die Kleine sehr. Rachel war freundlich, aufgeschlossen und eine Seele von Mensch, befand sie.

                        Als Rachel sich mit einer herzlichen Umarmung von Katherine verabschiedet hatte, goss Katherine sich einen doppelten Scotch ein und stellte die Flasche wieder hinter den Tresen. Sie setzte gerade zum ersten Schluck an, da hörte sie eine bekannte Stimme neben sich. „Na, Süße? Immer noch mies drauf? Soll ich dich nicht doch ein wenig trösten?“ Der Mann, zu dem die Stimme gehörte, legte eine kräftige Hand auf Katherines nackten Unterarm.

                        Katherine verdrehte genervt die Augen, stellte das Glas wieder ab und entfernte mit spitzen Fingern die Hand. „Ryker, du kapierst es nicht, was? Ich habe dir vorgestern Abend einen Korb gegeben und gestern Abend auch. Was verstehst du an dem Wort ‚Nein‘ nicht, wenn eine Frau das sagt?“

                        Captain Ryker war ein Bomberpilot und bildete sich mächtig was darauf ein. Er war groß, dunkelblond und nach Katherines Geschmack eigentlich gut aussehend, aber Ryker war überaus arrogant und selbstgefällig, Eigenschaften, die Katherine aufs tiefste verabscheute. Er hielt sich für einen Womanizer der besonderen Art und glaubte, über Frauen alles zu wissen. „Weil eine Frau, die nein sagt, eigentlich ja meint, Baby. Ich merke doch, dass da etwas zwischen uns läuft.“ Wieder legte er seine Hand auf Katherines Arm.

                        „Ryker“, stöhnte Katherine, „deine Anmache ist so schlecht, die zieht seit mindestens zweihundert Jahren nicht mehr. Kapier es endlich, ich habe kein Interesse, ich bin vergeben und ich möchte von dir in Ruhe gelassen werden. Geht das in deinen Pilotenschädel rein? Und nimm bitte deine Hand da weg, sonst vergesse ich mich.“

                        Ryker grinste lüstern. „Oh ja, auf eine kleine Rauferei mit dir hätte ich schon Lust.“ Er ließ seine Hand auf Katherines Unterarm und streichelte ihn.

                        „Ryker! Nimm deine Dreckspfoten von Major Ballard, wenn sie das sagt!“ Peter Becker war dazu gekommen und versuchte, Ryker an der Schulter von Katherine wegzuziehen. Peter stand einen Rang über Ryker und war ihm gegenüber, obwohl die beiden Männer nicht zum gleichen Geschwader gehörten, durchaus befehlsbefugt.

                        „Halts Maul, Becker! Das geht dich nichts an!“, rief Ryker und drohte Peter mit der Faust.

                        „Das geht mich sehr wohl was an, Ryker. Die Dame möchte von dir nicht belästigt werden und du wirst dich daran halten.“ Peter packte Ryker am Kragen und stieß ihn von der Bar weg. „Das ist ein Befehl!“

                        „Was willst du schon dagegen tun, Sohn des Commodore? Hä?“, rief Ryker abfällig. „Dein Papa steht grad nicht zur Verfügung, Kleiner!“

                        In diesem Moment platzte Peter der Kragen und er schlug mit voller Wucht Ryker in die Magengrube.
                        Sofort war zwischen den beiden Männern eine heftige Schlägerei im Gange. Katherine brachte ihren Scotch in Sicherheit und setzte sich auf den allerletzten Hocker am Tresen, lehnte sich genüsslich an die Wand und beobachtete mit schierem Vergnügen, wie die beiden Männer Faustschläge, Beleidigungen, Testosteron und Blut verteilten. Becker und Ryker schenkten sich nichts, beide waren ausdauernde und versierte Kämpfer. Immer mehr Schaulustige kamen hinzu und feuerten jeweils ihren Favoriten an. Sogar Geldwetten wurden abgeschlossen. Unter Gejohle und Beifall wälzten sich die beiden Kampfhähne mittlerweile auf dem Boden, wobei Ryker Becker unterlegen war und immer und immer wieder Faustschläge einstecken musste.
                        „Aufhören! Sofort!“, brüllte eine laute Männerstimme. Es war Commander Bernard, Peters Geschwaderkommandeur. Energisch ging er zwischen die beiden Piloten und hatte sichtlich Mühe, die beiden voneinander zu trennen. Zwei weitere Piloten halfen Bernard, Ryker und Peter davon abzuhalten, weiterhin aufeinander los zu gehen. Bernard war Schweizer und eigentlich die Ruhe selbst, aber die äußeren Umstände der letzten Tage hatten sich auch auf sein Nervenkostüm negativ ausgewirkt. „Also, was ist hier los? Becker?“

                        „Sir“, antwortete Peter keuchend, „Captain Ryker hat Major Ballard belästigt und ich habe versucht, ihn davon abzubringen. Ein Wort ergab das andere …“

                        „Stimmt das, Ryker?“, fragte Bernard forsch.

                        Ryker senkte schuldbewusst den Kopf und wischte sich Blut aus dem Mundwinkel. „Ja, Sir. Das ist korrekt.“

                        „Und wer hat zuerst zugeschlagen?“, bohrte Bernard weiter.

                        „Becker, Sir“, antwortete Ryker und grinste triumphierend, worauf hin Peter ihm erneut mit der Faust drohte.

                        „Lassen Sie das, Becker!“, herrschte sein Kommandeur ihn an. „Major Ballard“, rief er in Richtung Katherine, „wären Sie bitte so freundlich und kommen mal kurz dazu?“

                        Mit amüsierten Lächeln und den Händen in den Hosentaschen schlenderte Katherine zu Bernard und den Streithähnen. „Ja, Sir?“

                        Bernard sah Katherine fragend an und seufzte. „Major, hat Captain Ryker Sie belästigt?“

                        Katherine schmunzelte. „Ja, Sir.“

                        „Hat er Sie unsittlich berührt?“

                        „Nein, Sir.“ Katherine grinste breit.

                        „Wer hat zuerst zugeschlagen?“

                        „Major Becker, Sir.“ Ihr Grinsen wurde noch breiter. Becker starrte sie fassungslos an.

                        „Und Sie haben tatenlos zugesehen, wie sich zwei Piloten fast um ihre Einsatzfähigkeit bringen und sich gegenseitig krankenhausreif prügeln?“ Bernard versuchte ein entsetztes Gesicht zu machen, aber Katherines Lächeln entwaffnete ihn.

                        „Ja, Sir“, antwortete sie glucksend. „Was sollte ich tun? Ich bin nur eine schwache, kleine Frau …“ Katherine beendete den Satz mit einem herzerweichenden Augenklimpern.

                        Bernard kniff die Augen zusammen und wurde grantig. „Ballard, versuchen Sie nicht, mich zu verarschen! Seitdem Sie hier sind, verdrehen Sie den Männern den Kopf. In den Unterkünften gibt es kein anderes Thema mehr als Ballard hier, Ballard da. Sie sind die erste Frau seit Jahren, wegen der sich die Piloten prügeln. Ich dulde so etwas nicht, kapiert? Hören Sie auf, meine Männer verrückt zu machen!“ Mit drohendem Zeigefinger verlieh Bernard seinen Worten Nachdruck. „Sonst landen Sie eigenhändig durch mich in der Druckschleuse!“

                        Katherine zuckte hilflos mit den Schultern. Sie wusste genau, dass Bernard es nicht so meinte, aber um Druck aus der Angelegenheit zu nehmen, nahm er sich Katherine als Auslöser für die Schlägerei vor. „Becker, Ryker! Ich belasse es für dieses Mal mit einer Ermahnung. Wenn Sie sich prügeln wollen, tun Sie das im Boxring. Reichen Sie sich jetzt verdammt nochmal die Hände und reißen sich für die Zukunft etwas zusammen! Sie werden hier noch gebraucht.“

                        Peter und Ryker sahen sich kurz an. Ryker streckte als erstes die Hand aus woraufhin Peter mit einem zusätzlichen Schulterklopfen einschlug. „Nichts für Ungut, Becker. War nicht so gemeint …“

                        Dann sah Bernard Katherine noch einmal eindringlich an. „Und Sie, Major …“ Katherine bedachte den großen Schweizer mit einem treuherzigen Dackelblick. Bernard wollte zu einer weiteren Ermahnung ansetzen, dann winkte er stöhnend ab. „Sie machen mich fertig, Ballard, wirklich! Reißen Sie sich auch etwas zusammen. Das mit der Druckschleuse meine ich tatsächlich ernst! Weitermachen!“

                        Mit großen Schritten stampfte Commander Bernard hinaus. Ryker hatte sich zwischenzeitlich zu seinen Staffelkameraden getrollt und die Menge begann sich aufzulösen. So standen sich zum Schluss nur noch Katherine und Peter gegenüber. Wortlos ging Katherine hinüber zur Bar und kam mit ein paar Papierservietten zurück. Fast zärtlich tupfte sie Peter das Blut von Nase und Mundwinkel. „Das hat Spaß gemacht, Peter. Ganz ehrlich!“

                        „Zuzusehen, wie sich zwei Männer Ihretwegen prügeln, macht Ihnen Spaß?“, fragte Peter erschrocken. „Sie sind schon ein wenig komisch?!“

                        Katherine lächelte. „Nein, zu sehen, wie Sie sich für mich eingesetzt haben. Das war echt süß und ich rechne es Ihnen hoch an. Mit Ryker wäre ich auch allein fertig geworden. Aber mir hat es gefallen, wie Sie versucht haben, mich zu beschützen. Ich habe mich in Ihnen geirrt. Sie wissen wirklich eine Frau zu schätzen.“

                        „Tragen Sie mir die Sache mit Joan noch nach?“, fragte Peter vorsichtig.

                        Katherine zuckte mit den Schultern. „Ja und nein. Joan ist meine beste Freundin, ich habe sie ausgebildet und ich fühle mich ein wenig für sie verantwortlich. Zu Hause wartet ein Mann auf Joan, der sie liebt, aber der seine Gefühle nicht immer so zeigt, wie es der Situation angemessen wäre. Trotzdem ist dieser Mann großartig und gut für sie. Und ich will nicht, dass Joan diese Beziehung für ein kleines Abenteuer aufs Spiel setzt. Sie verstehen?“

                        Peter nickte. „Botschaft angekommen. Sind wir beide jetzt quitt?“

                        Katherine schenkte Peter ein offenes Lächeln. „Ja, das sind wir. Keinen Ärger mehr, okay?“

                        Bevor Peter etwas entgegnen konnte, gab es eine Lautsprecherdurchsage. „Geschwaderführung an alle: die Kavallerie ist da! Wir haben ein paar Funkgespräche abgefangen. Vor wenigen Minuten ist ein großer terranischer Kampfverband bestehend aus einem Schlachtschiff, zwei Schlachtkreuzern und Trägern und einer großen Anzahl an kleineren Schiffen ins System gesprungen. Mehr wissen wir noch nicht. Staffel- und Flügelkommandanten begeben sich umgehend in den Einsatzraum!“
                        Gebannt sahen alle anwesenden auf den Lautsprecher an der Decke, dann brach lautstarker Jubel aus. Katherine und Peter sahen sich kurz an und fielen sich lachend in die Arme.
                        Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

                        Mission accomplished.

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                          Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
                          Da ziehe ich meinen Hut, ich hätte vor Angst das ganze Krankenhaus zusammengebrüllt...
                          Ich auch! Und nicht nur das! Ich wäre vermutlich wie in meinen besten Zeiten schreiend abgehauen...
                          Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                          Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                          Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                            Joan hat leider keine Möglichkeit, schreiend abzuhauen...

                            Joan war in diesem Moment überhaupt nicht nach Lachen zumute. Mit entblößtem Oberkörper und heruntergezogener Hose lag sie bäuchlings auf dem kalten Polster der Untersuchungsliege. Sie hatte einen Kloß im Hals und ihr steigen die Tränen der Verzweiflung in die Augen. Sie wollte nur schreien und davon laufen. Sie hatte sich dazu hingeben müssen, als menschliches Versuchskaninchen den irren Experimenten Vul Kuoluns zu dienen.
                            „Ich verabreiche Ihnen jetzt das Narkosemittel. Es wirkt recht schnell und Ihnen wird vom Unterkörper bis in die Füße warm werden“, sagte Dr. Teenbaum sanft. Joan spürte einen leichten Piekser oberhalb ihres Steißbeins. „Bitte entspannen Sie sich jetzt, Miss Landor. Die Narkose hält nur wenige Minuten an, ich werde mich beeilen. Ich kneife Sie jetzt mal in die Haut, spüren Sie noch etwas?“

                            „Nein, gar nichts“, murmelte Joan.

                            „Gut“, antwortete Teenbaum. „Ich entnehme Ihnen jetzt die Rückenmarksflüssigkeit. Sie werden einen dumpfen Druck fühlen. Solange dieser Druck anhält, bewegen Sie sich bitte unter keinen Umständen. Es besteht die Gefahr, dass die Nadel Nervenbahnen verletzt, haben Sie mich verstanden?“

                            „Ja, habe ich“, jammerte Joan und biss vor Verzweiflung und Angst in die Nackenrolle, auf der sie ruhte. Der dumpfe Druck trat ein, den Stich der Kanüle spürte sie wirklich nicht. Unwillkürlich versteifte sie sich.

                            „Bleiben Sie locker, Miss Landor. Ich bin gleich fertig“, versuchte Teenbaum Joan zu beruhigen. Nach wenigen Sekunden, die Joan wie eine Ewigkeit vorkam, ließ der Druck schlagartig nach. „Das war es, Miss Landor, wir sind fertig.“ Teenbaum hielt Joan die Spritze mit einer klaren Flüssigkeit vor die Augen. „Sie sind gesund, keine Trübungen oder Verfärbungen zu sehen, das ist ein gutes Zeichen. Bleiben Sie noch ein paar Minuten liegen, bis die Narkose abgeklungen ist. Sie werden gleich ein wenig wackelig auf den Beinen sein und eventuell in den nächsten Stunden leichte Kopfschmerzen bekommen, das ist völlig normal. Hier, nehmen Sie das mit, für alle Fälle.“ Teenbaum reichte Joan ein kleines Päckchen mit Kopfschmerztabletten.

                            „Was passiert jetzt mit mir?“, fragte Joan matt und versuchte den Kopf anzuheben.

                            Teenbaum versah die Spritze mit einem sterilen Verschluss und steckte sie in einen Metallkoffer. „Goodmood und O’Reilly bringen Sie jetzt ins Sundiho Grand Plaza. Wir haben eine Suite für Sie dort reserviert, dort können Sie sich ausruhen und es sich gut gehen lassen. Das Personal ist angewiesen, Ihnen jeden Wunsch zu erfüllen.“ Teenbaum trat auf Joan zu und zog dabei die Gummihandschuhe aus. „Sie brauchen aber nicht glauben, dass es möglich wäre, von dort zu fliehen, Miss Landor. Das ganze Hotel wird von samedanischen Freiheitskämpfern bewacht.“

                            „Freiheitskämpfer“, schnaubte Joan. „Rebellen sind das, fehlgeleitete Rebellen. Die von Kuolun und Ihnen belogen werden! Wie lange wollen Sie mich überhaupt festhalten? Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass Sie das lange durchziehen können. Man wird nach der Tennessee suchen, und das ziemlich bald.“

                            „Festhalten werden wir Sie solange, wie es notwendig ist. Ihr Liquor cerebrospinalis ist die Grundlage für einen Impfstoff, den wir entwickeln werden. Wenn dieser Impfstoff wirkt, werden Sie in die Geschichte eingehen, Miss Landor!“

                            „Fahren Sie zur Hölle, Teenbaum!“, schnauzte Joan. „Was werden Sie dem Impfstoff noch beimischen? Worauf will Kuolun hinaus? Was hat er mit den Samedanern vor? Sie zu unterwerfen?“

                            Teenbaum zuckte mit den Schultern. „Ich bin Arzt, kein Politiker. Kuolun hat mich nicht über seine weiteren Ziele aufgeklärt. Ich weiß nur, was ich wissen muss. Und ich habe die Möglichkeit, den Samedanern den Fortbestand ihrer Rasse zu ermöglichen. Ziehen Sie sich jetzt bitte wieder an!“

                            Joan zog sich die Hose hoch und setzte sich mit dem Handtuch vor der Brust auf. Mit zitternden Knien stand sie auf und ging langsam hinter den Paravan um sich wieder anzuziehen. „Teenbaum, Sie sind ebenso ein perverses Monster wie Kuolun. Menschliche und nichtmenschliche Gene, die auch noch inkompatibel sind, miteinander zu mischen, ist schlichtweg abartig! Was für Ungeheuer wollen Sie züchten? Haben Sie mal an die möglichen Nachkommen derer gedacht, die Sie impfen? An Mutationen? Ich verstehe nicht, wie der Nuntius einen derart schrecklichen Vorschlag annehmen konnte!“

                            Teenbaum lachte auf. „Der Nuntius … der Nuntius ist ein alter Mann, wie die alten Männer um ihn herum. Sie kennen Kuolun und sein einnehmendes Wesen, vielleicht sogar besser als ich. Er hat dem Nuntius das Blaue vom Himmel herunter gelogen! Was denken Sie denn? Ein paar schöne schmeichelnde Worte und schon hatte Kuolun den Nuntius und dessen Rat auf seiner Seite.“

                            Joan kam gesenkten Hauptes hinter dem Paravan hervor und schüttelte resigniert den Kopf. „Ich möchte nicht, dass meine Gene dafür missbraucht werden.“ Sie hob den Kopf und sah Teenbaum fest in die Augen.
                            Teenbaum hingegen lehnte sich lässig gegen die Anrichte und verschränkte die Arme. „Was wollen Sie dagegen tun? Wir zwingen Sie einfach und wenn Sie renitent werden, wird’s wehtun. Alternativ kann ich Sie auch in ein künstliches Koma versetzen, wenn Ihnen das lieber ist, Miss Landor.“ Er machte eine Kopfbewegung in Richtung Tür und rief: „Goodmood!“

                            Sekunden später stand Master Sergeant Goodmood in der Tür. „Sir?“

                            „Bringen Sie Miss Landor ins Sundiho Grand Plaza, wie besprochen. Bis in drei Tagen, Miss Landor!“


                            Als Joan die Suite betrat, fand sie dort Kuolun vor, der mit einem Glas Rotwein vor dem Fenster stand. Neben ihm befand sich ein reich gedeckter Tisch mit edlen Speisen und Getränken.
                            „Was wollen Sie hier, Kuolun? Ich dachte, Sie fliegen zurück zur Tennessee?“, rief sie mit Verwirrung in der Stimme.

                            „Kleine Planänderung, Joan. Nichts, was Sie belasten muss“, antwortete Kuolun freundlich. Er ließ Joan im Unklaren, dass er wegen der Ankunft des terranischen Kampfverbandes nicht unbemerkt in den Asteroidenring fliegen konnte. „Bitte nehmen Sie Platz und essen Sie. Die samedanische Küche ist ausgezeichnet! Ich möchte gerne ein paar Takte mit Ihnen reden, das werden Sie mir doch zugestehen, oder?“

                            Langsam, und noch von Lance Corporal O’Reilly gestützt, trat Joan an den Tisch heran. Seufzend nahm sie Platz. In der Tat verspürte sie einen großen Hunger und die angebotenen Speisen sahen nur allzu verlockend aus. Kuolun bedeutete mit einer kleinen Handbewegung O’Reilly, die Suite zu verlassen. Nachdem die hydraulische Tür sich lautlos geschlossen hatte, schenkte Kuolun Joan Rotwein ein, setzte sich Joan gegenüber und prostete ihr zu. „Auf Ihr Wohl, Joan und auf das samedanische Volk!“

                            „Sparen Sie sich das, Kuolun. Was wollen Sie wirklich? Hat Nurara Ihnen so erfolgreich den Kopf gewaschen, dass Sie sich jetzt zum großen Wohltäter emporgeschwungen haben? Das nehme ich Ihnen nicht ab!“, spottete Joan.

                            „Ha!“, machte Kuolun. „Nurara. Nein, hat sie nicht, das kann ich Ihnen versichern. Unser Verhältnis ist bedauerlicherweise, seitdem sie dieses Halbblut geboren hat, gelinde gesagt etwas gestört. Ich hätte niemals zugelassen, dass dieses kleine Miststück es mit ihrem Anwalt treibt. Es war eine glückliche Fügung des Schicksals, dass mir dieser irre kleine Alruna die Drecksarbeit abgenommen hat.“

                            „Sie sind ekelhaft, Kuolun. Nurara hat in ihrem Leben das erste Mal erlebt, was es heißt, von Herzen geliebt zu werden! Und das Kind, was Sie so abwertend Halbblut nennen, ist das Ergebnis dieser großen Liebe. Aber das geht in Ihren gefühlskalten Schädel ja nicht rein“, ätzte Joan. „Kommen Sie jetzt verdammt nochmal zur Sache! Was wollen Sie von mir? Was haben Sie mit den Samedanern vor? Sie tun doch nichts aus reiner Nächstenliebe! Kennen Sie den Begriff überhaupt?“

                            Kuolun lehnte sich auf dem bequemen Polsterstuhl zurück. „Lassen wir das, Nurara ist vorerst kein Thema für mich. Sie wird eines Tages schon wieder angekrochen kommen, da bin ich mir sicher. Und dann wird sie die Konsequenzen für ihr Handeln zu spüren bekommen. Was Sie angeht, meine Verehrteste, Sie werden ab sofort die neue Frau an meiner Seite sein. Sicher, es wird in der Anfangszeit zu einigen Reibungspunkten kommen, aber ich bin sicher, dass wir beide uns schon arrangieren werden.“ Kuolun lachte mal wieder kuolun-typisch keckernd.

                            Joan ließ vor Schreck das Besteck klirrend auf den Teller fallen. „Wie bitte? Ich glaube, ich höre gerade nicht richtig? Den Teufel werde ich tun! Verraten Sie mir jetzt gefälligst mal, was Sie mit den Samedanern vorhaben!“ Joan war kurz vor einem Wutausbruch.

                            „Gerne, meine Liebe!“, gab Kuolun freundlich zurück. „Es ist in der Tat so, dass ich den Samedanern helfen kann. Mit Hilfe Ihrer DNA wird Sameda gerettet und ich werde mit Reichtümern und Macht nur so überschüttet werden! Ich werde der mächtigste Mann dieses Sonnensystems sein! Man wird mich in einflussreiche politische Ämter einführen und in spätestens fünf Jahren gehört das Samedi-System mir. Der momentane Umsturz ist erst der Anfang! Die Weichen für eine neue Zeit werden gerade gestellt. Und es ist noch nicht einmal die politische Macht alleine. Nein!“ Kuolun deutete mit einem Zeigefinger zur Zimmerdecke. „Da oben im Weltraum gibt es Rohstoffe in unvorstellbaren Mengen, mit denen ich Raumschiffe bauen lasse, größer und mächtiger als die gesamte solare Flotte es jemals sein könnte. Und dann werde ich einen Feldzug starten, wie ihn das Universum noch nicht gesehen hat. Als erstes wird das Sonnensystem daran glauben müssen. Präsident Cashew ist schon viel zu lange im Amt. Und Newton wird endlich sterben.“ Kuolun schlug mit einer Faust auf den Tisch und stand auf. „Reicht Ihnen das, Joan? Und Sie werden an meiner Seite stehen und mit ansehen, wie ich Curtis Newton zermalme!“

                            „Sie sind noch größenwahnsinniger als ich es mir vorgestellt habe, Kuolun. Aber ich sehe das ganz entspannt, wissen Sie? Sie haben bisher noch keinen Coup ordentlich zu Ende gebracht. Diesmal wird es nicht anders sein, glauben Sie mir!“ Völlig gelassen schob sich Joan ein Stück Fleisch in den Mund.

                            „Ich lasse Sie jetzt allein, Joan. Denken Sie an meine Worte. Es wird alles so eintreten, wie ich es gerade gesagt habe. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht!“ Mit diesen Worten ging Kuolun hinaus.

                            „So ein verrückter Spinner!“, murmelte Joan. Sie wusste, dass Kuoluns Plan zum Scheitern verurteilt sein musste, aber das änderte nichts an der brandgefährlichen Situation, in der sie sich selbst gerade befand. Darüber hinaus hatten sich die äußeren Umstände für Joan geändert. Da man sie in diese Hotelsuite verbracht hatte, war die Flucht mit Lillas Hilfe hinfällig geworden. Joan musste sich etwas anderes einfallen lassen. Zuerst aber, das wollte Joan sich zugestehen, musste sie sich die Situation so angenehm wie möglich machen. Joan schnappte sich Weinglas und Karaffe, stand vom Tisch auf und suchte das Badezimmer. Ein heißes Vollbad würde ihr vielleicht eine gute Idee liefern.
                            Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

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                              Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen


                              Unser Verhältnis ist bedauerlicherweise, seitdem sie dieses Halbblut geboren hat, gelinde gesagt etwas gestört.
                              Halbblut? Also DAS sagt hier ja echt der Richtige. Überall jammert er herum, dass er ja deshalb ach so schlecht behandelt wurde/wird und nun benimmt er sich der süßen Tochter von Nurara genauso bescheuert, wenn auch nur verbal bisher. Meine Güte, der hat auch nix gelernt aus der Erfahrung. Aber dann großen Onkel Doktor spielen wollen! Ich sags ja... Weißkittel halt.
                              Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                              Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                              Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                                Nee, gelernt hat der gar nichts.

                                So, jetzt gibt's noch einen ganz kurzen Abschnitt zum Ende des Kapitels.



                                Nurara und Curtis waren auf einem kleinen Asteroiden gelandet, der eine enge Umlaufbahn um Vestara besaß. So konnten sie unbemerkt in viertausend Kilometern Entfernung an Vestara vorbeifliegen, den Planetoiden scannen und beobachten. Die Up jumped the Devil besaß leistungsstarke Videokameras, mit denen die Oberfläche in hoher Auflösung auf den Monitoren betrachtet werden konnten. In einer halben Stunde würde der kleine Asteroid eine Position erreicht haben, von der aus die volle Breite Vestaras im Sonnenlicht zu beobachten war, die Devil hingegen im Sonnenschatten stand und somit nicht gesehen werden konnte.

                                Als Nurara sämtliche Lichter innen und außen abschaltete, sagte Curtis seufzend: „Jetzt heißt es abwarten und Tee trinken.“ Dabei lehnte er sich behaglich in dem Pilotensessel zurück.

                                Über Nuraras bis dahin ernstes Gesicht huschte ein Lächeln und sie sprang auf. „Das war ein gutes Stichwort, Tee oder Kaffee?“

                                „Kaffee, schwarz, bitte“, antwortete Curtis.

                                „Kommt sofort!“, gab Nurara lächelnd zurück und verschwand im hinteren Bereich des Schiffes. Curtis hörte Geschirr klappern und bald zog der aromatische Duft frisch aufgebrühten Kaffees ins Cockpit. Curtis hörte nicht auf, auf dem Scanner und dem passiven Radar den Schiffsverkehr zu beobachten. Je näher sich der Asteroid auf Vestara zubewegte, desto dichter wurde der Schiffsverkehr. In erster Linie flogen Frachter und Bergbauschiffe hin und her, einzelne zivile Raumschiffe, Passagierliner und private Yachten. Höchstwahrscheinlich wären Curtis und Nurara mit der Devil kaum aufgefallen. Ungewöhnlich hoch war jedoch der Anteil an militärischem Schiffsverkehr, samedanische Korvetten und Zerstörer der Bauart, die Curtis zuvor angegriffen hatten, Raumjäger und Bomber samedanischer Herkunft sowie mehrere Rotten terranischer Super-Sabres, Broadswords und Liberators. Curtis zählte allein dreißig irdische Kampfjäger, die mit den samedanischen Jägern Raumkämpfe simulierten.

                                „Nurara“, rief er über die Schulter. „Da draußen tut sich was! Ich glaube, wir sind auf einer ganz heißen Spur!“

                                Nurara kam mit zwei dampfenden Tassen Kaffee zurück und reichte Curtis eine, bevor sie sich wieder setzte. „Was gibt es denn? Haben Sie die Tennessee schon gefunden?“

                                Curtis schüttelte seinen roten Schopf. „Nicht ganz, aber ich glaube wir sind ganz nah dran. Sehen Sie sich mal die ID-Codes an. Eindeutig terranische Kennungen. Und wo sich so kleine Jäger rumtreiben, kann der Träger nicht weit sein.“
                                „Wollen wir warten, bis wir Vestara umrundet haben?“, fragte Nurara während sie am Kaffee nippte.

                                „Ich denke, das brauchen wir gar nicht, sehen Sie nur!“ Curtis deutete mit dem Zeigefinger auf Vestara, der jetzt in voller Pracht vor ihnen goldbraun leuchtete. Relativ mittig war ein kreisrundes Loch von geschätzten zwanzig Kilometern Durchmesser zu sehen, aus dem bläulich-weißes Licht, definitiv Scheinwerferlicht, leuchtete.

                                Nurara zoomte mit den Kameras in die höchste Auflösung und traute ihren Augen nicht. Gerade eben noch war der schlanke und schnittige Bug der Tennessee und in einem größeren Abstand daneben der containerförmige Rumpf der Courageous zu erkennen. „Da, Curtis! Da sind sie!“, keuchte sie.

                                „Treffer! Die Frage ist jetzt, wie wir sie da heraus locken können“, brummte Curtis. In diesem Moment piepte die Kommunikationskonsole.

                                „Die Comet ruft uns auf einer verschlüsselten Frequenz“, sagte Nurara und nahm den Ruf entgegen. Otho erschien auf dem Bildschirm.

                                „Otho, was gibt es?“, fragte Curtis den bleichen Androiden mit der Kapitänsmütze auf dem kahlen Schädel.

                                „Die Flotte ist eingetroffen, Chef. Wir hatten gerade das Rendezvous am vereinbarten Ort. Admiral Taggart lässt fragen, ob Sie schon fündig geworden sind.“

                                „Ja, Otho, sind wir. Die Tennessee und ihr Gefolge verstecken sich im Inneren des Planetoiden Vestara. Nurara schickt gleich mal die Filmsequenz rüber, Taggart soll sie analysieren lassen. Gibt’s was Neues bei euch?“

                                Otho nickte. „Ja, Chef. Taggart hat zwei Tanker aufgebracht, die anscheinend auf dem Weg ins Asteroidenfeld waren.“ Otho hielt einen Moment inne. „Das bedeutet, die Tennessee …“

                                „… hat keinen Treibstoff mehr!“, beendete Nurara. „Was wiederum bedeutet …“

                                „… dass Rodriguez früher oder später auslaufen muss, um sich mit den Tankern zu treffen.“ Curtis grinste über beide Ohren. „Otho, ich muss sofort mit Taggart sprechen. Wir kommen zurück!“

                                „Aye Captain! Ich gebe es weiter. Comet Ende.“
                                Nurara fuhr sofort die Triebwerke hoch und manövrierte die Devil dicht über die Oberfläche des Asteroiden zu der Vestara abgewandten Seite. Dann gab sie Vollgas und flog mit Höchstgeschwindigkeit in Richtung Sameda III.
                                Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

                                Mission accomplished.

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