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Dragon Age 2

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    #31
    Zitat von Moogie Beitrag anzeigen
    ... Das ist nach den ganzen ret-cons in den DLCs und in auch in DA2 leider wahr.
    ...
    Aber am Ende von DA:O hast du immer noch mehr Entscheidungen mit Auswirkungen gehabt als in DA2. Bei weitem. ...
    Am Ende von DAO sicherlich. Wenn es nach DAO keinen direkten Nachfolger gegeben hätte, dann wäre ja auch alles ok gewesen. *Jetzt*, also nach Awakening und DA2 (und Witch Hunt) bleibt von den ganzen "Entscheidungen" aber recht wenig übrig.

    Und deswegen habe ich es lieber wie in DA2. Es wäre etwas ganz anderes, wenn es keine direkte Nachfolger gäbe. Aber wenn BioWare schon einen "Kanon" einbaut, dann kann es auch offen und ehrlich geschehen.

    Zitat von Moogie Beitrag anzeigen
    ... Ne, aber wenn der seine Vorurteile abbaut, kommt es ja nicht zum großen Finale. Zwar hätte man auch Möglichkeiten einbauen können, den Konflikt auf andere Weise eskalieren lassen zu können, aber das wäre dann ja wieder vorgetäuschte Entscheidungsfreiheit gewesen. ...
    Sicher hätte man es anders machen können. Aber letztlich behält Fenris ja recht. Magier sind und bleiben gefährlich.

    Zitat von Amaranth Beitrag anzeigen
    ... Fenris eben, das kann man nicht ändern. Schön aber fand ich den Kommentar von Anders zu Fenris Schwester: "Eine Magierin? Das kommt mir jetzt etwas scheinheilig vor". Zumindest sinngemäß. Der Typ ist einfach verlogen und hat Vorurteile gegen Magier, die er nach Lust und Laune rauslässt. ...
    Sind das wirklich unbegründete Vorurteile? Fenris wurde ja wirklich von einem Magier als Haustier gehalten, die Magier Tevinters haben tatsächlich die Macht an sich gerissen, Orsino unterstützt einen Serienmörder und Anders ist wirklich ein Terrorist.
    "Vittoria agli Assassini!"

    - Caterina Sforza, Rom, 1503

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      #32
      Ja, und dann erst die ganzen gefährlichen und wahnsinnigen Typen im Spiel, denen man begegnet, die keine Magier sind. Da könnte man auch fast Vorurteile entwickeln, gegen gefährliche, wahnsinnige Typen und Terroristen.

      Und die Tevinters sind nicht automatisch böse, weil sie Magier sind, sondern weil diese Magier eine Religion vertreten, die Magier zu Übermenschen erklärt, sowie Menschenopfer, Blutmagie und Sklaverei feiert. Das finden auch die Magier in Thedas, die nur gerne aus dem Zirkel raus möchten nicht super toll.

      Hey, und wenn Anders nicht an Psychotischer Depression mit Paranoia leiden würde, wäre seine Klinik ein schönes Beispiel dafür, dass Magier, die frei sein wollen, nicht automatisch machtgeil sind.

      Und gleichzeitig kommen die Dalish-Elfen ganz prima ohne Zirkel zurecht.


      Am Ende von DAO sicherlich. Wenn es nach DAO keinen direkten Nachfolger gegeben hätte, dann wäre ja auch alles ok gewesen. *Jetzt*, also nach Awakening und DA2 (und Witch Hunt) bleibt von den ganzen "Entscheidungen" aber recht wenig übrig.

      Und deswegen habe ich es lieber wie in DA2. Es wäre etwas ganz anderes, wenn es keine direkte Nachfolger gäbe. Aber wenn BioWare schon einen "Kanon" einbaut, dann kann es auch offen und ehrlich geschehen.
      Das ist ja auch einberechtigter Vorwurf. Aber eben auch mit ein Grund warum DA2 tatsächlich weniger offene Entscheidung hat, und überhaupt haben kann: Es soll eine Geschichte erzählt werden, die noch linearer ist als DA:O.

      Für Fortsetzungen ist das in der Tat prima, und ich warte auch gespannt, was da als nächstes kommt. Ich würde wirklich gern mehr über den Bürgerkrieg hören. Wer kämpft da jetzt genau alles gegen wen, und wie konnte sich das über Kirkwall hinaus so ausbreiten. Bin gespannt.
      Los, Zauberpony!
      "Bin solch erzgutes Geschöpf und habe nun schon drei Menschen ermordet! Und unter den dreien zwei Priester."

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        #33
        Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
        Sind das wirklich unbegründete Vorurteile? Fenris wurde ja wirklich von einem Magier als Haustier gehalten, die Magier Tevinters haben tatsächlich die Macht an sich gerissen, Orsino unterstützt einen Serienmörder und Anders ist wirklich ein Terrorist.
        Ich habe nicht gesagt, dass die Vorurteile unbegründet sind, sondern nur, dass er diese hat. Nicht jeder Magier ist automatisch "böse", viele werden, und das Argument stimmt auch, von Meredith dazu gezwungen, sich wie Terroristen/Blutmagier zu verhalten, um sich ihre Freiheit zu erhalten. Sie kämpfen einen klassischen Freiheitskampf, nehmen aber unlautere Mittel (heiligt hier der Zweck die Mittel?), ähnliches gilt für die Templer, was womöglich den Spieler in eine moralische Zwangslage bringen soll, da dieser sich zu einem Zeitpunkt entscheiden muss, bei dem zum einen Orsino als Magier normal wirkt, Meredith als Templerin so naja und Anders vollkommen durchdreht. Gleichzeitig melden noch die anderen Gefährten ihre Bedenken an. Also wäre es theoretisch möglich, dass Bioware das ganze absichtlich so gestaltet hat, dass der Spieler hier in einer Grauzone entscheiden muss, da beide Seiten verrückte Massenmörder beinhalten.
        "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

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          #34
          Ja, das ist schon Absicht von BioWare. Der erste Instinkt sagt dem Spieler ja auch das er sich lieber auf die Seite der Magier stellen sollte. Erst dann zeigen Anders und Orsino ihr wahres Gesicht.

          Gerade in dem Moment, wo noch eine friedliche Einigung möglich ist, zerstört Anders die Kirche. Das ist schon ein Tiefschlag. Wenn man Anders dann hinrichtet sagt er ja auch noch sinngemäß: "Ja, ich muss sterben. Denn nur so kann ich zu einem Märtyrer werden, der andere Magier dazu inspiriert mein Werk fortzusetzen."

          Ich habe nochmal Awakening gespielt. Da deutet sich Anders Haltung schon an. Viele seiner Dialoge kann man in der Rückschau auch anders deuten. Damals klang das witzig, aber jetzt weiß man ja, das er es schon immer todernst meinte.
          "Vittoria agli Assassini!"

          - Caterina Sforza, Rom, 1503

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            #35
            Ne, also auch nach dem großen Knall kann ich es nicht einsehen, dass das auch nur die Annullierung eines einzigen Zirkels rechtfertigen würde (abgesehen davon, dass man für die Bürger von Kirkwall einfach einen Sündenbock braucht, irgendjemand muss bestraft werden dafür, das stimmt, sonst stehen die Templer ja dumm da). Anders hat allein gehandelt und den Magiern genauso sehr geschadet wie der Chantry. Ich hatte eher das Gefühl, dass Spiel will die Magier furchtbar dumm darstellen, da so gut wie jeder Magier mit Namen in Kirkwall im Spielverlauf wahnsinnig zu werden scheint, selbst bei denen, bei denen es keinen Sinn macht (Grace, wenn man sie gehen lässt und Meredith nicht unterstützt)

            Eh, aber worauf ich eigentlich hinaus wollte ist, dass es dem Spielverlauf nichts ausgemacht hätte, wenn man einiges Companions in ihren Vorurteilen hätte stärker beeinflussen können. Das hätte dem Spieler ein größeres Gefühl gegeben, etwas erreicht zu haben. Da sind die meisten anderen Rollenspiele dankbarer.

            Und genauso schön wäre gewesen, wenn es zum Bürgerkrieg nicht nur den einen Weg gegeben hätte, sondern verschiedene Möglichkeiten, in denen der Konflikt aus dem Ruder laufen konnte.
            Los, Zauberpony!
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              #36
              Ich muss meine Meinung zu Dragon Age II von vor zwei Jahren doch deutlich revidieren. Ich gestehe, dass ich das Spiel damals nur bis zur Mitte des ersten Aktes gespielt habe und es danach enttäuscht in die Ecke gelegt habe. Nun habe ich es aber noch einmal angefangen und auch komplett mit allen Nebenquests bis zum Ende durchgespielt. Und ich muss sagen, dass mir Dragon Age II in diesem Durchgang enorm viel Freude und Spannung bereitet hat - ich bin regelrecht begeistert. Eventuell waren beim ersten Anspielen die Erinnerungen an Dragon Age Origins noch zu frisch und ich war von dem ziemlich radikalen Wechsel beim Kampfsystem abgeschreckt. Ich will daher nun auch ein umfangreicheres Review zu dem Spiel abgeben, daher sorry, wenn es jetzt etwas länger wird. (Und Achtung, bis auf eine Ausnahme werde ich keine spoilertags mehr setzen)

              Anfangen will ich denn auch mit dem einzigen wirklichen großen Problem, dass Dragon Age II in meinen Augen auch heute noch hat. Und dieses Problem heißt Dragon Age Origins. Das Erstlingswerk aus dem wirklich gut ausgearbeiteten Dragon Age Universum war so gut strukturiert und so packend erzählt, dass der Nachfolger von vorneherein einen schweren Stand hatte. Während bei Origins die Handlung von Anfang auf die Bekämpfung der dunklen Brut und die Rettung eines ganzen Königreichs ausgerichtet ist und dabei ein Feuerwerk epischer Momente und denkwürdiger Szenen abgebrannt wird, braucht die Handlung von Dragon Age II doch eine verdammt lange Zeit, bis sie endlich in Gang kommt. Im Prinzip geht der Erzählstrang, der auf das Finale zusteuert erst im dritten Akt wirklich los, und da ist das Spiel schon zu 2/3 vorbei. Klar, der Konflikt kochte im Vorfeld schon die ganze Zeit im Hintergrund mit, aber meiner Meinung nach hat man zu viel Zeit auf die Qunari Handlung vergeudet, die dann nach dem zweiten Akt unvermittelt beendet ist. Auch ist das Setting Kirkwall sehr beengt im Vergleich zur (natürlich auch nur vorgegaukelten) Weite von Ferelden aus Origins. Für die Handlung ist es natürlich wichtig, dass sich Hawke immer in Kirkwall und Umgebung aufhält, aber dadurch gibt es eine Menge backtracking und spätestens im 3. Akt konnte ich die verwundete Küste oder den Sunderhügel nicht mehr sehen. In Origins war die Handlung da vielfältiger angelegt, da man alle paar Spielstunden den Schauplatz gewechselt hat und so einem mit den Wäldern der Daelish-Elfen, den Tiefen Wegen der Zwerge, dem Zirkel der Magi, etc. eine Menge Abwechslung geboten wurde. Das klingt jetzt vielleicht negativer als es ist, aber ich wollte diesen Punkt herausstellen, denn mir gefällt die epische Handlung von Dragon Age Origins im Vergleich zum Nachfolger immer noch besser.

              Dennoch ist Dragon Age II ein sehr gutes Rollenspiel, dem man aber Zeit geben muss, seine Handlung zu entwickeln. Es dauert wie erwähnt eben sehr lange, bis sich der große Konflikt des Spiels abzeichnet. Vor allem der Qunari Handlungsstrang nimmt einen zu großen Raum ein - soll einen aber eventuell auch auf eine falsche Fährte führen. Und es spricht für Biowares Erzählkunst, dass zum großen Finale alle losen Enden aufgegriffen zu einem runden Gesamtergebnis zusammen geführt werden. So hat die anfangs eher willkürlich erscheinende Expedition in die Tiefen Wege weitaus mehr Einfluss auf das Ende als ich dachte. Auch die Nebenhandlungen, die sich über mehrere Akte, und damit Jahre, erstecken können unterhalten ungemein. Fast sind diese Geschichten sogar so gut, dass sie einen die Haupthandlung vergessen machen, so dass man sich später in diese erst wieder einfinden muss - vor allem nach einem Tag Spielpause.

              Unumwunden muss ich Bioware ein großes Lob für die Begleiter von Hawke aussprechen. Die sind allesamt großartig designt und mitreißend geschrieben. Dies ist sicher eine, wenn nicht die ganz große Stärke von Dragon Age II. So konnte ich in Origins mit vielen der Companions wenig bis gar nichts anfangen - zu nennen sind dabei vor allem Allistair, Shale oder Wynne. In Dragon Age II habe ich mich dagegen mit jedem Begleiter auf Anhieb anfreunden können und habe jeden der dazugehörigen Handlungsfäden genossen. Insgesamt sorgte ich mich so weitaus mehr um meine bzw. Hawkes Beziehung zu seiner Party als im Vorgänger. Gerade die süße Merill, mit der meine Hawke eine Beziehung führte hat dabei auch noch die tragischste Geschichte spendiert bekommen - bei der ich am an Ende wirklich extrem berührt war. Und ich muss sagen, dass ich ansonsten nur höchst selten von dem Schicksal einer Videospielfigur bewegt werde. (Ein weiteres Kompliment an Bioware, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen auch in Dragon Age II wieder möglich sind und dass es als etwas völlig natürliches dargestellt wird. Als weiblicher Hawke hat man ja sogar die Wahl zwischen Isabella und Merill.)
              Ein Punkt, warum mir die Begleiter in Dragon Age II besser gefallen könnte auch sein, dass diese eigentlich alle einen guten Kern haben oder zumindest gute Absichten verfolgen und dabei aber nicht so aufdringlich gut wirken wie z.B. ein Allistair oder auf der anderen Seite nicht so eindeutig fies sind wie eine Morrigan. Insgesamt sind die Companions also weitaus vielschichtiger geschrieben als die aus dem Vorgänger. Man fiebert so jedem weiteren Handlungsschnipsel mit ihnen entgegen und ist entsetzt, wenn sich ein Charakter als quasi-Verräter entpuppt oder ein anderer am Ende eine folgenschere Entscheidung trifft.

              Bei alledem ist es fast schade, dass der eigene Charakter Hawke im Laufe der Handlung relativ blass bleibt. Ich weis, man sollte sich selber mit ihm identifizieren und so handeln, wie man es selber für richtig hält. Aber wenn mir Bioware schon Name und eine komplexe Hintergrundgeschichte vorschreibt, dann hätte es auch etwas differenzierter sein können. So geht mir das Schicksal von Hawkes Mutter und des einen Geschwisterteils, der noch im Prolog stirbt nicht so nahe wie das Schicksal der Begleiter - zumal Hawke das auch offensichtlich wenig berührt. Einzig um Hawkes Schwester Bethany habe ich mich wirklich gesorgt, nachdem sie nach der Expedition in die Tiefen Wege in den Zirkel eingezogen wurde. Zum Glück kann man es ja bewerkstelligen, dass sie bis zum Ende überlebt.

              Ich möchte auch noch das Finale ansprechen. Gerade nach der Debatte um das maue Ende von Mass Effect III im letzten Jahr war ich vom Ende von Dragon Age II äußerst positiv überrascht. Und mir wurde sofort wieder schmerzlich bewusst, was ich am Ende der Mass Effect Trilogie vermisst habe: Einen packenden, schweren, mehrstufigen Endbosskampf. Shepards Finale plätschert in der Kulisse des zerstörten London - die schwächste Umgebung im ganzen Spiel - relativ unspektakulär mit der Verteidigung der Raketenträger gegen ein paar Wellen angreifender Reaper aus. Danach muss man nur noch Marauder Shields abknallen und ist in der letzten Dreiviertelstunde nur noch Zuschauer. Dagegen ist der Endkampf in der Galgenburg unglaublich packend und spannend inszeniert und man hat am Ende das Gefühl, wirklich etwas geschafft zu haben. Da stört es mich auch wenig, dass die große Entscheidung (Magier oder Templer) am Ende irgendwie irrelevant ist, da in jedem Fall die Anführer beider Fraktionen bekämpft werden müssen - und gerade bei der Magier-Seite hätte es das nicht gebraucht. Und einen offenen Mund hatte ich, als sich herausstellte, dass die Anführerin der Sucherin Casandra, die den Zwerg Varrik in der Rahmenhandlung über die Ereignisse in Dragon Age II befragt, niemand geringeres ist als SPOILER Liliana - die in Dragon Age Origins die Gefährtin meiner Wächterin war! Ein netter Rausschmeißer und hier steckt wohl auch ein Hinweis auf Dragon Age III drin.

              Über das Kampfsystem kann ich nun auch nur noch wenig Negatives sagen. Ja, es ist actionreicher und schneller als in Origins, aber das stört mich heute weniger als noch vor zwei Jahren. Allerdings finde ich es doch weiterhin etwas befremdlich, wenn Hawke einen schweren Zweihandstreitkolben so schwingt, als sei es eine Schaumstoff-LARP-Waffe. Dafür wird einem ein ordentliches Action- und Effektfeuerwerk geboten. Insgesamt ist die Schnelligkeit aber auch notwendig, denn es gibt deutlich mehr Gegner als noch im Vorgänger und der Aufbau einer ordentlichen Kampflinie ist kaum mehr möglich, wenn man bei den meisten Begegnungen nach der ersten Welle an Feinden noch von zwei weiteren Wellen bedrängt wird, die einen dann aus allen Richtungen heraus angreifen. Wie gesagt, ich habe nun weitaus weniger Probleme mit dem Kampfsystem als wie in meinem alten Post deutlich wurde.

              Kurz noch zwei Sachen zur Technik des Spiels. Ich habe Dragon Age II auf der XBox 360 gespielt. Dort fielen mir die langen Ladezeiten negativ auf. Ein Freund hat das Spiel für den PC und dort war der Gebietswechsel innerhalb von 2-3 Sekunden erledigt, während man auf der Konsole mitunter eine halbe Minute warten muss. Und auch die Umgebungen wirken etwas leblos. Das ist auch deswegen schade, da das Spiel ja wie erwähnt nicht viele Gebiete zur Auswahl hat und man irgendwann das Layout der Gänge und Höhlen in- und auswendig kennt und man immer wieder in die gleichen Gebiete zurückkehren muss. Kirkwall als Stadtkulisse finde ich schön, aber auch hier bemerkt man die Begrenzungen, denn die Stadt wirkt mit ihren 5 Gebieten irgendwie arg klein, bedenkt man die eigentliche Größe, die eher einer Metropole gleichkommt. Besonders auffällig wird das bei der Galgenburg, die von außen eine riesige Turmfestung ist, man sich vor Ort aber stets nur in zwei kleinen Vorhöfen aufhält. Selbst die Anführer von Templern und Zirkel residieren in zwei kleinen Büros in einem Nebenhof anstatt irgendwo in dem großen zentralen Turm.

              Als Fazit kann ich für mich ziehen, dass ich Dragon Age II seinerzeit deutlich zu schlecht bewertet habe. Das Spiel erzählt einfach einen ganz anderen Typ von Geschichte als Dragon Age Origins. Geht es im ersten Teil vor allem um den klassischen Kampf gegen das Böse an sich, so dreht sich der zweite Teil vor allem um den regionalen Konflikt zwischen Magiern und Templern, wobei im zweiten Teil sogar mehr auf gesellschaftspolitische Themen eingegangen wird. So erinnern die Magier wohl nicht von ungefähr an die Mutanten aus dem X-Men-Universum, die wegen ihrer zerstörerischen Kräfte von den "normalen" Menschen auch ausgegrenzt und unterdrückt werden. Und es ist im Grunde schon amüsant darüber nachzudenken, dass die Ereignisse in Dragon Age II einen weit größeren Einfluss auf den Kontinent Thedas haben als die Vernichtung des Erzdämons am Ende von Origins.

              Ich kann Dragon Age II daher jedem Rollenspielfan nur ans Herz legen. Wer mit dem begrenzten Schauplatz klarkommt, einen langsam aber dichten Handlungsaufbau schätzt und gerne mit seinen Partymitgliedern interagiert, der bekommt ein echtes Highlight serviert.

              Mir hat das Spiel jedenfalls nach zwei Jahren "Ruhezeit" enorm viel Spaß gemacht und ich würde im Bewertungssystem der meisten PC Spielemagazine heute 89/100 Punkten vergeben. Hier im Forum kann man das mit 9/10 Punkten bzw. fünfeinhalb von sechs Sternen gleichsetzen.

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                #37
                Da es vor kurzem DA2 bei Origin um 5 Euro gab hab ich einfach mal zugeschlagen.

                Es wurde ja viel darüber diskutiert das DA2 ein eher müder Abklatsch vom ersten Teil ist, und das stimmt zumindestens teilweise. Wie Souvreign teilweise schon erwähnt hat kann man die beiden Geschichten im Grunde überhaupt nicht miteinander vergleichen. Im ersten Teil ging es im Grunde rein um das Thema gut gegen böse, also das Thema dunkle Brut war im ersten Teil allgegenwärtig. Im zweiten Teil haben wir jetzt eher einen Konflikt der Völker bzw. der Templer und der Magier. Dies wird einem erst allerdings erst nach einer gewissen Spieldauer klar. Im Grunde gefällt mir das Setting einer Stadt bzw. dem Umland sehr gut. Leider beschränkt es sich auf sehr wenige Gebiete, wodurch es sehr schnell passiert das man sich sehr schnell von den Gebieten abgesehen hat.

                Positiv erwähnt werden sollten auf jeden Fall die Begleiter des Helden. Die sind mMn im Gegensatz zum ersten Teil deutlich besser ausgearbeitet und gerade die Gefährtenquests verlaufen teilweise über die gesamten drei Kapitel. Und gerade das macht die Welt noch ein bisschen stimmiger. Gerade weil sich die Handlung über mehrere Jahre erstreckt stellt sich doch ein gewisses Gefühl von Vertrauheit nach einiger Zeit ein.
                Was ich ein bisschen negativ fand war, dass die Begleiter soweit ich das mitbekommen habe fast alle homosexuell waren. Ich finde es ja gut das solche Sachen eingebaut werden, aber müssen gleich alle Charaktere so sein. Es hätte doch gereicht wenn ein paar von den Gefährten solche Standpunkte haben, aber gleich alle bzw. die meisten?

                Was das Kampfsystem betrifft mus ich persönlich sagen, dass es mir eigentlich sehr gut gefallen hat. Es ging gut von der Hand und mMn hat es sehr gut in das Spiel gepasst. So lange das Kampfsystem nicht komplett verhunzt wurde habe ich damit sowieso generell keine Probleme. Das wichtigste sind gerade für Rollenspiele eine gute Geschichte. Aber wie gesagt, ich fand das Kampfsystem sehr gelungen.

                Das Ende war im Grunde vorprogrammiert. Im Grunde war es fast schon klar das sich das Ende, egal wie man sich entscheidet, relativ gleich entwickeln würde. Es herrscht im Grunde ein großer Aufruhr und die Magier setzen sich jetzt wohl öfters zur Wehr. Ich fand das ein bisschen schade. Denn im Grunde ist es egal für wen man sich entscheidet, schlussendlich werden sowohl Meredith als auch der Anführer der Magier vom Spieler getötet. Und gerade der Tod vom Magier war ja so was von sinnlos. Klar, er setzt Blutmagie gegen die Templer ein und dafür durfte ich ihn dann umhauen. Alles was recht ist, also so hätte es nicht sein müssen. Es wird einem zwar vorgegaukelt alle möglichen Optionen zu haben, aber im Grunde laufen alle auf das komplett gleiche raus. Da muss ich sagen war ich doch ein bisschen enttäuscht.

                Biowaretypisch ist den Entwicklern auch hier ein sehr gutes Rollenspiel gelungen. Wem die ganzen instanzierten Zonen egal sind und nicht unbedingt Open World braucht wird auch mit diesem Spiel seine Freude haben. Auch wenn es im Gegensatz zum Vorgänger doch um einiges abfällt, hat der zweite Teil auch seine guten Seiten und gewisse Sachen sind auch besser gelungen als im ersten Teil.
                Wer den zweiten Teil bis jetzt noch nicht gespielt hat kann sicherlich bedenkenlos zugreifen. Gerade für einen Preis für 5-10 Euro kann man damit sowieso nichts falsch machen.
                Die Zeit ist das Feuer in dem wir verbrennen.

                Ich war Teil der Lösung - und mein größtes Problem.

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