Der "Rosa Winkel" und andere Opfer des 3.Reichs - Eine Ziemlich vergessene Geschichte - SciFi-Forum

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Der "Rosa Winkel" und andere Opfer des 3.Reichs - Eine Ziemlich vergessene Geschichte

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    Der "Rosa Winkel" und andere Opfer des 3.Reichs - Eine Ziemlich vergessene Geschichte

    Hallo Leute,

    ich möchte heut ma ein Thema ansprechen das nicht sehr Humorvoll ist, aber zum Denken anregen soll...

    Schaltet man den Fehrnseher ein und es läuft ein Bericht über das 3.Reich - Der Nazi Diktatur oder des Holocaust fällt es mir immer wieder auf....

    Die Täter - Das sind die Nazis,der Füherer, seine Helfers Helfer aber auch ein grossteil der ehmaligen bevölkerung.... soweit so gut...
    Die Opfer - Das sind in den Berichten sogut wie immer die Juden.... (Es ist und war wirklich schlimm was mit den Juden gemacht worden ist...)

    Aber... Sogut wie nie hört man von den anderen Opfern des 3.Reiches...

    Ich nenne sie mal :
    Die Homosexuellen,
    Die Sinti,
    Die Roma,

    Deren Geschichte existtiert zwar, aber nur rein Nebensächlich, so scheint es doch... Und das ist doch schlimm !

    Z.b die Homosexuellen mussten den "Rosa Winkel" tragen und wurden auch in die KZ's gesteckt.... Sie wurden sogar von einigen Innsassen gemieden und so weiter... Die Homosexuellen galten als "Vorbestraft"...

    Dann kam die "Befreiung".... Ja sie wurden tatsächlich Befreit und dann entweder wieder in die Knäste gesteckt und wenn nicht, waren sie nun "Vorbestraft" ! Und von Wiedergutmachung nicht die Spur....

    Seltens, wirklich seltens habe ich mal einen Bericht über Schwule Opfer des 3.Reiches gesehen...

    Aber auch in Spielfilmen ist dies so....

    Zum Thema Juden im 3.Reich fallen mir Spontan folgende (im übrigen wirklich sehr gute) Spielfilme ein :
    Schindlers Liste
    Die Grauzone
    The Lucky Star,
    Im Angesicht meines Feindes
    Der Stellvertreter
    Der Pianist
    Hitlerjunge Salomon

    usw....

    Zum Thema Sinti & Roma fällt mir nur folgender Spielfilm ein :
    Zug des Lebens

    Und zum Thema Schwul fällt mir nur dieser Spielfilm ein :
    Bent (aber auch nur in Englisch mit Deutschen Untertiteln)

    Merkwürdig was ?

    Ob in Berichten oder Filmen einige Minderheiten, und zu einer gehöre ich (zu den Schwulen), werden sogut wie ausgelassen....

    Aber Filme/Berichte die sich mal um diese rein um die Gruppen der Homosexuellen, Sinti & Roma im KZ oder Dritten reich drehen gibs fast gar nichts darüber....

    Warum ?

    Oder mal ein Film der sich um die Behinderten dreht....

    Oder ein Film der sich um die Sowjets (Kommunisten) dreht denn die Sowjet-Russen wurden nun auch wirklich von den Nazis abgeschlachtet...

    Halt um die vergessene Geschichte...

    Und Seltens finden diese Gruppen höchstens mal im Abpsann als Text Passage eine kleine erwähnung das auch sie Opfer waren und wie viele von den Vernichtet wurden...

    Schade...
    scotty stream me up ;)
    das leben ist ein scheiss spiel, aber die Grafik ist geil :D
    aber leider entschieden zu real

    #2
    Zitat von Dominion Beitrag anzeigen
    Hallo Leute,

    ich möchte heut ma ein Thema ansprechen das nicht sehr Humorvoll ist, aber zum Denken anregen soll...

    Schaltet man den Fehrnseher ein und es läuft ein Bericht über das 3.Reich - Der Nazi Diktatur oder des Holocaust fällt es mir immer wieder auf....

    Die Täter - Das sind die Nazis,der Füherer, seine Helfers Helfer aber auch ein grossteil der ehmaligen bevölkerung.... soweit so gut...
    Die Opfer - Das sind in den Berichten sogut wie immer die Juden.... (Es ist und war wirklich schlimm was mit den Juden gemacht worden ist...)

    Aber... Sogut wie nie hört man von den anderen Opfern des 3.Reiches...

    Ich nenne sie mal :
    Die Homosexuellen,
    Die Sinti,
    Die Roma,
    Da hast du Recht. Fast das einzige Mal als ich davon gehört habe, war die Berichterstattung über das Mahnmal in Berlin und das es offensichtlich abgelehnt wurde ein gemeinsames Mahl zu bauen für Sinti/Roma, Juden und Homosexuelle.
    Was der genaue Grund war, weis ich nicht mehr, er hatter sich für mich aber eher nach Ausrede angehört.

    Zitat von Dominion
    Deren Geschichte existtiert zwar, aber nur rein Nebensächlich, so scheint es doch... Und das ist doch schlimm !

    Z.b die Homosexuellen mussten den "Rosa Winkel" tragen und wurden auch in die KZ's gesteckt.... Sie wurden sogar von einigen Innsassen gemieden und so weiter... Die Homosexuellen galten als "Vorbestraft"...

    Dann kam die "Befreiung".... Ja sie wurden tatsächlich Befreit und dann entweder wieder in die Knäste gesteckt und wenn nicht, waren sie nun "Vorbestraft" ! Und von Wiedergutmachung nicht die Spur....
    Leider muss man sagen, dass dies nicht nur den Nazis anzulasten ist. Man könnte sagen, dass "Schwarze" früher frei waren als Schwule und Lesben. Das genaue Datum kenne ich nicht (vielleicht hat jemand anderes dies), aber Homosexualität stand in Deutschland lange in den Gesetzbüchern als Straftat.
    Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
    Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
    Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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      #3
      Ich möchte beim allerbesten Willen die Naziverbrechen nicht schmälern oder gar leugnen, aber daß ein Großteil der damaligen Bevölkerung "schuld" sein soll, halte ich für ein ziemlich schweres Gerücht. Mit solchen Aussagen werden wir noch 100 Jahre nach dem WK2 als Nazis dastehen und zahlen, zahlen ,zahlen..
      Mit dem Verschweigen der Nicht-jüdischen Opfer gebe ich dir allerdings vollkommen recht. Das passiert wohl eher, da man nicht genug Profit draus schlagen kann?
      vg meguré
      Ya, Fernsehkiffen - because i got hi´..

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        #4
        Also mal ehrlich, gerade in unserer deutschen/österreichischen Gesellschaft wird der Nationalsozialismus und seine Verbrechen sicherlich überhaupt nicht vernachlässigt. Klar die Juden waren die Hauptopfer, aber auch alle anderen verfolgten Gruppierungen werden mit Sicherheit mit genug Respekt und Aufmerksamkeit bedacht, siehe die ganze Diskussion mit den Mahnmalen.

        Und dass der Großteil der Bev. schuld ist, halte ich auch für eine sehr gewagte Aussage, es war eben nur eine kleine Elitegruppierung schuld, die eben das ganze Volk regierte. Oder hältst du einen normalen Wehrmachtssoldaten für schuldig, nur weil er seine Befehle ausführte (egal wie schrecklich diese waren) und dafür seine Haut rettete? Oder der ganz normale Durchschnittsbürger, welcher nicht in der Partei war und auch nicht mit den Ideologien der Nazis übereinstimmte, aber trotzdem den braven Bürger spielte, nur um in Ruhe gelassen zu werden? Nein solche Leute halte ich für überhaupt nicht schuldig. Und ich finde es jedesmal als eine totale Frechheit, wenn es irgendwelche Wichtigtuer gibt, welche behaupten man hätte sich gegen das System auflehen sollen.
        Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

        Kommentar


          #5
          Zitat von Mr.Viola Beitrag anzeigen
          Und dass der Großteil der Bev. schuld ist, halte ich auch für eine sehr gewagte Aussage, es war eben nur eine kleine Elitegruppierung schuld, die eben das ganze Volk regierte.
          Das ist historisch falsch. Es gab in dem Sinne keinen wesentlichen Widerspruch zwischen der Führung und der Bevölkerung. Die meisten Maßnahmen, welche die Nationalsozialisten in die Tat umsetzten, waren bereits vorher von der bürgerlichen Elite, der Armee und der Wissenschaft intellektuell vorbereitet worden. Ein treffendes Beispiel hierfür ist die sog. "Schubladenverordnung".
          Näheres siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Machtergreifung
          Das deutsche Volk stand bis lange in die Kriegszeit eindeutig hinter Hitler. Da es da großartige Unterschiede gegeben habe, wurde erst nach 1945 behauptet.

          Oder hältst du einen normalen Wehrmachtssoldaten für schuldig, nur weil er seine Befehle ausführte (egal wie schrecklich diese waren) und dafür seine Haut rettete?
          Auch das ist nicht richtig. Kein Wehrmachtssoldat wurde gezwungen, an Massenerschießungen etc. teilzunehmen. Das waren alles freiwillige Aufgaben und wer nicht wollte, der brauchte das auch nicht zu tun. Disziplinarische Maßnahmen oder gar eine Verfolgung hatte er nicht zu befürchten. Dass es drakonische Strafen geregnet hätte, ist ein Entschuldungsmythos, den die Überlebenden nach 1945 aufgestellt haben, um sich moralisch zu entlasten.

          Oder der ganz normale Durchschnittsbürger, welcher nicht in der Partei war und auch nicht mit den Ideologien der Nazis übereinstimmte, aber trotzdem den braven Bürger spielte, nur um in Ruhe gelassen zu werden?
          Auch das hier ist einfach ein Entschuldungsmythos. Der Unterschied zwischen der national-konservativen Ideologie und der Naziideologie war nicht so groß, wie immer gern behauptet wurde. Der Unterschied war nur: die Nazis haben in die Tat umgesetzt, was andere vorgedacht haben - wobei diese Vordenker natürlich nicht nur in Deutschland saßen.
          Zweitens ist festzuhalten: Ohne die Unterstützung aus dem Bürgertum hätte sich Hitlers Regierung nicht halten können. Sie haben durch Stillhalten und Unterstützung Hitler erst ermöglicht.
          Die Nazis haben sogar mehrfach Rückzieher gemacht, wenn sie erkannten, dass sie nicht auf den Rückhalt der Bevölkerung hoffen konnten. Das hat die Wissenschaft mittlerweile gut herausgearbeitet. Als Beispiele nenne ich die Euthanasie oder die Auseinandersetzungen um Kreuze in den Schulen in den katholischen Gebieten Norddeutschlands.

          Nein solche Leute halte ich für überhaupt nicht schuldig.
          Doch, selbstverständlich hat die Generation, die damals lebte, moralische Schuld auf sich geladen. Auch, wer die Verfolgung von Menschen toleriert und nur zuschaut, lädt in moralischem Sinne Schuld auf sich. Sie haben immerhin in der Kriegszeit zu großer Anzahl "Judenmöbel" auf Auktionen gekauft und sich auch ansonsten auf Kosten von Regimegegnern und "Regimefeinden" bereichert. Auch das zieht mittlerweile niemand mehr in Zweifel.
          Hätte es tatsächlich einen so großen Unterschied zwischem dem Volk und der Führung gegeben, wieso waren auf den Auktionen 1941ff. dann die Reihen immer alle besetzt und wieso boten die Leute oft unter falschem Namen?

          Und ich finde es jedesmal als eine totale Frechheit, wenn es irgendwelche Wichtigtuer gibt, welche behaupten man hätte sich gegen das System auflehen sollen.
          Davon ist ja gar nicht die Rede.
          Aber man darf es sich auch nicht so einfach machen und sagen, die Verantwortung für das "Dritte Reich" würden nur Hitler und ein paar Ganoven tragen.
          Republicans hate ducklings!

          Kommentar


            #6
            @Endar: Die moralische Mitschuld beim deutschen Volk sehe ich auch ein.

            Aber das Soldaten bei Befehlswidersetzung keine Strafen zu befürchten haben ist mir neu. Gerade von Kriegsfällen hört man immer wieder das Erschießungen drohten. Nicht nur bei den Nazis. Sondern in jeden Militär.

            Und das Erschießungen gänzlich freiweillig waren ist ein wenig unglaubwürdig.

            Wenn es wirklich freiwillig war dann ist es umso schlimmer. Weil sich ja anscheinend welche drum gerissen haben.

            Was sagst du außerdem zur Propaganda durch die Nazis. Hat die Wirkung dieser nicht auch zur Tatenlosigkeit des Volkes beigetragen?

            Das sie teilweise sehr naiv waren?

            Kommentar


              #7
              Zitat von Skymarshal Beitrag anzeigen
              @Endar: Die moralische Mitschuld beim deutschen Volk sehe ich auch ein.

              Aber das Soldaten bei Befehlswidersetzung keine Strafen zu befürchten haben ist mir neu. Gerade von Kriegsfällen hört man immer wieder das Erschießungen drohten. Nicht nur bei den Nazis. Sondern in jeden Militär.
              Ich spreche nicht von einfacher Befehlsverweigerung, sondern von der Teilnahme an offensichtlichen Verbrechen im Sinne von Massenerschießungen und ähnlichem. Du musst das schon genau lesen, was ich schreibe.
              Dass Fahnenflucht als "Wehrkraftzersetzung" nach dem sog. Kriegssonderstrafrecht brutal verfolgt wurde, ist etwas ganz anderes. Hier geht es um die individuelle Teilnahme an Verbrechen, nicht um Fahnenflucht.

              Und das Erschießungen gänzlich freiweillig waren ist ein wenig unglaubwürdig.
              Ob du das unglaubwürdig hälst, bleibt dir überlassen. Fest steht, dass niemand dazu gezwungen wurde. Das ist ja auch nachvollziehbar. Die Verantwortlichen wussten sehr wohl, dass die Morde nach ethischen Maßstäben nicht nur ein Kriegsverbrechen, sondern ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellten. Hätten sie Personen, die sich an diesen Verbrechen nicht beteiligen wollten, dazu gezwungen, hätten sie sich ja selbst nur Ärger eingehandelt. Deswegen liefen diese Erschießungen auf freiwilliger Basis.
              Dennoch haben sich "ganz normale Männer" daran beteiligt. Das hat ein Historiker names Christopher Browning anhand eines Polizeibataillon aus Hamburg nachgewiesen, welches Massenerschießungen ausgeübt hat.
              Und auch an anderer Stelle zeigt sich das.

              Wenn es wirklich freiwillig war dann ist es umso schlimmer. Weil sich ja anscheinend welche drum gerissen haben.
              Das ist jetzt wieder eine Überinterpretation von dir, das habe ich nicht gesagt.

              Was sagst du außerdem zur Propaganda durch die Nazis. Hat die Wirkung dieser nicht auch zur Tatenlosigkeit des Volkes beigetragen?

              Das sie teilweise sehr naiv waren?
              Das kann man nicht pauschal sagen, sondern muss man im Einzelfall betrachten.
              Zuletzt geändert von endar; 12.11.2006, 21:10. Grund: Ich werde nie lernen, wie man Bataillon schreibt. ;)
              Republicans hate ducklings!

              Kommentar


                #8
                Zitat von endar Beitrag anzeigen
                Ich spreche nicht von einfacher Befehlsverweigerung, sondern von der Teilnahme an offensichtlichen Verbrechen im Sinne von Massenerschießungen und ähnlichem. Du musst das schon genau lesen, was ich schreibe.
                Dass Fahnenflucht als "Wehrkraftzersetzung" nach dem sog. Kriegssonderstrafrecht brutal verfolgt wurde, ist etwas ganz anderes. Hier geht es um die individuelle Teilnahme an Verbrechen, nicht um Fahnenflucht.
                Ich meinte keine Fahnenflucht sondern eben Befehlsverweigerungen. Und da hatte ich eigentlich auch gedacht das sowas härter bestraft wurde.

                Aber gut wenn du es "nur" auf Massenerschießungen bezogen hast und diese wirklich freiwillig waren, dann gibt es ja auch keine Befehlsverweigerung in dem Sinne.


                Ob du das unglaubwürdig hälst, bleibt dir überlassen. Fest steht, dass niemand dazu gezwungen wurde. Das ist ja auch nachvollziehbar. Die Verantwortlichen wussten sehr wohl, dass die Morde nach ethischen Maßstäben nicht nur ein Kriegsverbrechen, sondern ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellten. Hätten sie Personen, die sich an diesen Verbrechen nicht beteiligen wollten, dazu gezwungen, hätten sie sich ja selbst nur Ärger eingehandelt. Deswegen liefen diese Erschießungen auf freiwilliger Basis.
                Also die Erklärung halte ich nicht für plausibel. Gerade wenn von den Verantwortlichen, solch ein verbrecherisches Ausmaß geplant wird, müßte es diesen auch egal sein ob ein einfacher Soldat mal "aufmuckt" und erschossen wird.

                Und vor allem haben die Soldaten ja sonst auch allen "Mist" mitgemacht. Auf Befehle hin. Den Schritt zur Exekution hätten viele bestimmt aufgrund von Befehlsdruck auch getan. Wenn nicht aus blinden Gehorsam dann aus Angst.



                Dennoch haben sich "ganz normale Männer" daran beteiligt. Das hat ein Historiker names Christopher Browning anhand eines Polizeibataillon aus Hamburg nachgewiesen, welches Massenerschießungen ausgeübt hat.
                Und auch an anderer Stelle zeigt sich das.
                Ich frage mich ob man das auf die gesamte Wehrmacht und SS beziehen kann?


                Das ist jetzt wieder eine Überinterpretation von dir, das habe ich nicht gesagt.
                Ja, gebe ich zu. Sorry.


                Das kann man nicht pauschal sagen, sondern muss man im Einzelfall betrachten.
                Naja, aber Fakt ist doch das sehr wenig gegen die Verbrechen getan wurde. Und da betrifft es schon das Ganze Volk.

                Und ein Propagandaminister wurde extra für Manipulationen am Volke eingesetzt.
                Zuletzt geändert von endar; 12.11.2006, 21:09. Grund: fehler in meinem Zitat geändert. ;)

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von Skymarshal Beitrag anzeigen
                  und [wenn] diese wirklich freiwillig waren, dann gibt es ja auch keine Befehlsverweigerung in dem Sinne.
                  Eben. Dieser logischen Schlussfolgerung kann selbst ich nichts entgegensetzen.

                  Also die Erklärung halte ich nicht für plausibel. Gerade wenn von den Verantwortlichen, solch ein verbrecherisches Ausmaß geplant wird, müßte es diesen auch egal sein ob ein einfacher Soldat mal "aufmuckt" und erschossen wird.

                  Und vor allem haben die Soldaten ja sonst auch allen "Mist" mitgemacht. Auf Befehle hin. Den Schritt zur Exekution hätten viele bestimmt aufgrund von Befehlsdruck auch getan. Wenn nicht aus blinden Gehorsam dann aus Angst.
                  Hast du schonmal was von einer freiwilligen Meldung gehört? Ganz abgesehen davon hatte das Regime erstens ein Interesse daran, dass nicht zuviel von den Massentötungen an der "Heimatfront" die Runde mach, zweitens, dass die "Moral der Truppe" nicht zu sehr leidet und drittens dass die "Aktionen" reibungslos verlaufen.

                  Ich frage mich ob man das auf die gesamte Wehrmacht und SS beziehen kann?
                  Wie ich bereits gesagt habe, ist die Sache nicht so einfach. Es gab nicht auf der einen Seite die "böse" SS und auf der anderen Seite die "gute" Wehrmacht.

                  Und ein Propagandaminister wurde extra für Manipulationen am Volke eingesetzt.
                  Danke für die Information. Ich werde das in Zukunft bedenken.
                  Die Tatsache jedoch, dass der Herr Goebbels Reden geschwungen hat, bedeutet nicht, dass diese auch gedankenlos 1 zu 1 geglaubt wurden. Auch hier liegt die Sache sehr kompliziert.
                  Was das deutsche Volk wann von den Verbrechen an Juden gewusst haben mag, hat der Historiker Peter Longerich übrigens aktuell untersucht. Das Buch heißt treffenderweise "Davon haben wir nichts gewusst!"


                  Aber nun zurück zum eigentlichen Thema: Die Verfolgung der Homosexuellen war nur in der Form[!], wie sie vonstatten ging, eine nationalsozialistische Maßnahme. Die intellektuelle Grundlage dazu gab es bereits vor 1933 und wurde nun im Rahmen von "Bevölkerungspolitik" umgesetzt. Insgesamt, so Schätzungen, waren 15.000 Homosexuelle Opfer von Verfolgung, wobei diese keineswegs so gradlinig verlief, wie man normalerweise meint. Schwule, die in die Mühlen des Verfolgungsapparates geraten waren, konnten diesen auch wieder entrinnen, wenn sie als "geheilt" galten.

                  Nach 1945 erhielten die ehemaligen Opfer mit dem "rosa Winkel" keine Haftentschädigung. Auch die Anerkennung als NS-Opfer wurde ihnen verweigert, denn man begriff die Homosexuellenverfolgung nicht als originär nationalsozialistisch. Als wirklich nationalsozialistisch galten nach 1945 nur "herrisches Gehabe" und die Judenverfolgung. Alles andere, so die gängige Auffassung, habe sich in einem Rahmen bewegt, wie er auch in demokratischen Staaten vorkommen könne. Der § 175 StGB ("Homosexuellen-Paragraph), der am 28.6.1935 verschärft worden war, blieb deswegen weiterhin in Kraft, auch wenn die Rechtsprechung ihn in der Praxis normalerweise milder handhabte.

                  Der Konsens zwischen den bürgerlichen Macht- und Geisteseliten und den Naitonalsozialisten, der 1933 die sog. "Machtergreifung" erst möglich gemacht hatte, wirkte nach 1945 fort. 1933 und in den folgenden Jahren erhob die Mehrheit keine Einwände gegen die Konzentrationslager, weil sie sie für eine pinzipiell positive Einrichtung hielten. Diese Auffassung blieb auch nach 1945 bestehen. Sicherlich hielt "man" das alles für "eine schlimme Sache", aber zu dem Eingeständnis, selbst durch Zustimmung und Duldung verbrecherische Maßnahmen ermöglicht zu haben, dazu war die Bevölkerung nicht bereit bzw. nicht in der Lage. Es sei eigentlich alles normal bzw. nicht unüblich gewesen.
                  Das verbrecherische Ausmaß des Systems konnte erst die nächste Generation voll zur Sprache bringen, wobei diese meistens einen moralischen Impetus damit verband. Erst 1969 wurde die Fassung des § 175 aus der NS-Zeit aufgehoben und die einvernehmliche Homosexualität zwischen Erwachsenen als Straftatbestand gestrichen. Es dauerte dann noch bis Mitte der Neunziger Jahre, bis die Homosexualität ganz aus dem StGB verschwand. Auch die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus erhielten erst zu dieser Zeit - wie übrigens die Deserteure auch - eine Anerkennung durch das Parlament.
                  Republicans hate ducklings!

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                    #10
                    Wie ich bereits gesagt habe, ist die Sache nicht so einfach. Es gab nicht auf der einen Seite die "böse" SS und auf der anderen Seite die "gute" Wehrmacht.
                    Tja das gilt zum Beispiel für die Todeskommandos, die aus der Kriminalpolizei gebildet wurden, die vorher zwangsweise in die SS eingegliedert wurden. Da gab es einige, die keine große Wahl hatten.

                    Auf der anderen Seite sehe ich nicht, dass die Wehrmachtsexekutionskommandos alle samt freiwillige gewesen sein sollen. Immerhin gab es bei einigen wohl nur die Wahl zwischen Ostfront und Todeskommando, dass man da nicht gerade von freiwilligkeit sprechen kann, dürfte klar sein.
                    Und es wurden definitiv Exekutionskommandos befohlen. Mein Großvater hat sich einem derartigen Befehl widersetzt, was dann glücklicherweise ohne Folgen blieb.
                    können wir nicht?

                    macht nix! wir tun einfach so als ob!

                    Kommentar


                      #11
                      Egal ob im 3ten Reich oder bei Stalin, es gab überall Befehle, die sehr häufig mit Todesdrohungen untermauert waren.

                      Ich kann mir vorstellen, dass es auch in der SS einige gab die Befehle verweigert haben.
                      Leider gab es aber insgesamt nicht genügend Leute, die Befehle verweigert haben. Sonst hätte der Spuk bestimmt schon früher ein Ende gefunden.
                      Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                      Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                      Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                        #12
                        Zitat von Dominion Beitrag anzeigen
                        Hallo Leute,
                        Und zum Thema Schwul fällt mir nur dieser Spielfilm ein :
                        Bent (aber auch nur in Englisch mit Deutschen Untertiteln)

                        Merkwürdig was ?
                        "Aimée und Jaguar".

                        Ansonsten hast Du durchaus recht: Über die Opfer aus den "Randgruppen" der Gesellschaft erfährt man nur etwas, wenn man wirklich danach sucht, oder durch Zufall auf Berichte im TV stößt.
                        Genauso wie der heimliche Widerstand innerhalb der Bevölkerung, wo ganz normale Menschen unter Lebensgefahr Menschen versteckt haben, erfährt man viel zu wenig.
                        Wir haben noch jede Menge aufzuarbeiten....
                        *Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen.*
                        *Alles was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form.*
                        Indianische Weisheiten
                        Ich bin nicht kaffeesüchtig, aber wenn ich irgendwann einmal verbrannt werde, werde ich vermutlich nicht zu Asche zerfallen, sondern zu Kaffeesatz! ;)

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                          #13
                          Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                          Und es wurden definitiv Exekutionskommandos befohlen. Mein Großvater hat sich einem derartigen Befehl widersetzt, was dann glücklicherweise ohne Folgen blieb.
                          Ist hier irgendjemand in der Lage, mal zur Kenntnis zu nehmen, was ich geschrieben habe? Ich sprach erstens nicht von einem Exekutionskommando in traditionellem Sinne, sondern von Massenhinrichtungskommandos, die Massenerschießungen durchgeführt haben. Zweitens bestätigt die Geschichte von deinem Opa genau das, was ich geschrieben habe, nämlich: Kein Wehrmachtssoldat wurde gezwungen, an Massenerschießungen etc. teilzunehmen.

                          Tja das gilt zum Beispiel für die Todeskommandos, die aus der Kriminalpolizei gebildet wurden, die vorher zwangsweise in die SS eingegliedert wurden. Da gab es einige, die keine große Wahl hatten.
                          Ist ja klar! Es sind auch immer dieselben, die besser über die Einsatzkommandos Bescheid wissen als Fachleute, die jahrelang dazu geforscht haben. Das wird mir aber jetzt echt zu blöd.
                          Republicans hate ducklings!

                          Kommentar


                            #14
                            Zitat von Noir
                            Genauso wie der heimliche Widerstand innerhalb der Bevölkerung, wo ganz normale Menschen unter Lebensgefahr Menschen versteckt haben, erfährt man viel zu wenig.
                            Das paßt (noch) nicht in das Bild des gesamtschuldigen Volkes hinein.
                            Vielleicht ist auch zu wenig über solche Aktionen überliefert worden, schließlich lag es den Medien in der sowjetischen bzw. us-amerikanischen Besatzungszone nach einem Krieg mit derartigen Ausmaßen fern von "guten Taten einzelner Deutscher" zu berichten...

                            Immerhin befaßt man sich schon einmal mit bekannten Widerstandsgruppen, so zum Beispiel die "Weiße Rose" um Sophie und Hans Scholl.

                            Daß auch "im Kleinen" Widerstand stattfand, muß sich erst einmal in den jahrzehntelang einseitig unterrichteten Hirnen manifestieren.
                            Schließlich haben wir doch alle in der Schule gelernt, daß alle Deutschen Nazis und damit ausnahmslos böse waren...

                            Zitat von Noir
                            Wir haben noch jede Menge aufzuarbeiten....
                            So ist es. Doch das wird allenfalls schleichend vorangehen...
                            Zuletzt geändert von Andraye; 13.11.2006, 15:16. Grund: Fehler korrigiert
                            ~ Jeder wird als Original geboren - doch so viele sterben als Kopie... ~
                            -------------------------------------------------
                            Ritterschlag gefällig? KnightFight ^^

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                              #15
                              @Endar: Ich will dein Wissen als Historiker nicht in Frage stellen. Aber wenn Blueflash von einen Augenzeugenbericht, nämlich den seines Großvaters erzählt, sollte man das auch nicht ignorieren.

                              Du sagst ja selber das man Einzelfälle überprüfen muß. Und ich glaube nicht mal das es Einzelfälle waren, weil ich nämlich ähnliches von einen Opa außen Altenheim gehört habe. Und das bezog sich eindeutig auf Massenexekutionen.

                              Und noch ein Mißverständnis

                              Wie ich bereits gesagt habe, ist die Sache nicht so einfach. Es gab nicht auf der einen Seite die "böse" SS und auf der anderen Seite die "gute" Wehrmacht.
                              Es ging mir eher um die Extrapolation bzw. Verallgemeinerung. Nur weil eine Polizeieinheit anders verfahren ist muß das ja nicht für alle gelten.

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