Computerspiele mit Gewalt als Inhalt (populistisch auch "Killerspiele" genannt) - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Computerspiele mit Gewalt als Inhalt (populistisch auch "Killerspiele" genannt)

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Zitat von avatarius+solarius Beitrag anzeigen
    Eigentlich könnte man in den Vereinen doch auch mit Platzpatron üben , und nur bei bester geistiger und psyschicher Verfassung darf man an die scharfe Munition - läuft doch bei der Polizei auch so - generell ist es höchst bedrohlich was da passiert......sogenannte Killerspiele verschärfen den Ballertrieb nur - wenn schon vorher der Hebel übergesprungen ist und die Schrauben fehlen im Oberstübchen der Knaller-Typen !
    Wer die Realität und die Fantasy nicht mehr auseinander halten kann , wird auch mit einem Zahnstocher gefährlich werden....
    Ich wäre auch dafür dass nur Menschen mit bester geistiger und psychischer Verfassung das Internet und andere Medien benutzen dürfen. Alle anderen dürfen auch das Haus nicht verlassen. Das wäre sicherer für uns alle.

    Kommentar


      Was will man im Schützenverein denn mit Platzpatronen? Die wollen doch nicht nur Lärm machen, sondern auch das Ziel treffen...

      Kommentar


        Zitat von Soundwave Beitrag anzeigen
        Hmm, komisch... Wenn ich an meine Grundausbildung denke, dann fällt mir eigentlich immer zuerst der folgende Satz ein wenn es um das Schießen auf feindliche Kräfte geht:

        "Tötest du den Feind, dann hast du einen Gegner weniger; verletzt du den Feind, dann hast du ZWEI Gegner weniger"

        Warum? Weil irgendeiner im Feindverband sich um den Verletzten kümmern wird, und wer erste Hilfe leistet kann solange nicht kämpfen...
        Das ist richtig aber das ist ein taktischer kein moralischer Gesichtspunkt.

        Zitat von Lukewarm Beitrag anzeigen
        Mir fehlte einfach die richtige Formulierung. Klar, nach einem Übungsmanöver hat keiner der Ausbilder gesagt, dass man das eben erlebte nicht als Vorbild nehmen sollte. Es ging mir eben darum, dass eindeutig unterrichtet wird, dass die Waffe die letzte Lösung im Verteidigungsfalle ist und eben nicht dass Konflikte zu allererst mit der Waffe zu lösen sind. Wehe dem, der seine Waffe auf einen Menschen gerichtet oder gar geschossen hat. Und wehe den Rekruten, wenn im Umgang mit den Waffen auch nur die geringste Unregelmäßigkeit aufgetreten ist.
        Auch richtig und gut so. Doch wer gern schiessen können möchte und alles andere als "naja was solls" sieht... also nicht für sich annimmt (oder nur solange er gerade hier beim lernen ist) der kann das leicht tun.
        Er kann sich dennoch entscheiden sein gelerntes einzusetzen um damit leute zu töten.
        Ein Pc spieler kann sich auch entscheiden leute zu töten nur hat er nichts dafür nützliches gelernt.

        Zunächst einmal kann man sich für den Zivildienst entscheiden. Und dann kann man den Griff zu Waffe auch verweigern, selbst wenn man erst einmal zum Bund muss, weil man seinen KV-Antrag zu spät eingereicht hat.
        Ich hatte in meiner Grundausbildung einige Leute, die die Grundausbildung so lange mit machen mussten, bis ihr KV-Antrag bewilligt wurde. In dieser Zeit mussten sie gemäß ihr Absichtserklärung nie eine Waffe in die Hand nehmen.

        Per Gesetz hat man also sehr wohl die Wahl, ob man eine Waffe in die Hand nehmen möchte oder nicht. Allerdings ist auch richtig, dass es den jungen Menschen nicht immer leicht gemacht wird, ihre Wahlmöglichkeiten zu erkennen und durchzusetzen. Das erkennt man u.a. daran, dass Ausbilder davon ausgehen, dass die Rekruten, die vor ihnen stehen, allesamt aus freien Stücken beim Bund sind, selbst wenn ein Teil der Rekruten nur beim Bund ist, weil sie ihren KV-Antrag zu später eingerecht haben. Wer den Dienst verweigern möchte, muss u.U. einige Spießrutenläufe bei den entsprechenden Ämtern der Bundeswehr über sich ergehen lassen.
        Nein. Per gesetz hast du nicht die wahl. Du kannst einen verweigerungsantrag stellen und wenn ANDERE der ansicht sind deine gründe dafür sein Glaubwürdig und ausreichend und so weiter DANN musst du keinen Dienst an der Waffe machen.
        Aber du hast keinen Anspruch zu sagen "nöööö ich will das einfach nicht"
        Wenn du sagst "ich kann moralisch nicht vertreten eine waffe in die hand zu nehmen" kann die zuständige Behörde trotzdem sagen "Mir egal. Ab zum auf den Schiesstand".

        Früher musste man da richtig lange und lange besinnungsaufsätze zur Verweigerung schreiben und alles ausführlichst darlegen.
        Und nicht wenige davon wurden dennoch abgelehnt. Sogar ich hatte noch einen Klassenkameraden der seine Verweigerung vor gericht durchsetzen musste.

        Bei meinem Bruder waren es noch erheblich mehr und zu Zeiten meines Vaters ging jeder zum Bund.

        Die GESETZELAGE hat sich nicht im geringsten geändert.
        Heutzutage werden die KVs vermutlich nichtmal mehr gelesen, die meisten kommen eh aus dem Internet.

        Und von wegen "den leuten sind ihre rechte nicht klar", im gegenteil, die meisten gehen davon aus das man sich einfach entscheiden kann was man macht, was praktisch ja auch zutrifft, aber Juristisch eben nicht.

        Zitat von avatarius+solarius Beitrag anzeigen
        Eigentlich könnte man in den Vereinen doch auch mit Platzpatron üben ,
        Könnte man eigentlich nicht weil man dann schwer sieht ob man getroffen hat oder nicht.

        sogenannte Killerspiele verschärfen den Ballertrieb nur - wenn schon vorher der Hebel übergesprungen ist und die Schrauben fehlen im Oberstübchen der Knaller-Typen !
        Das ist richtig. Wer so gestrickt ist holt sich das was bei "killerspielen" verschärfend wirkt eben woanders her.
        Und in einigen Fällen bin ich sicher funktioniert es umgekehrt: dem "Ballertrieb" wird durch das Spiel genüge getan so das der eine oder andere hier die wut abladen kann die er sonst bei echten menschen mit echten waffen abläd[/QUOTE]

        Wer die Realität und die Fantasy nicht mehr auseinander halten kann , wird auch mit einem Zahnstocher gefährlich werden....
        Eben. Und Diejenigen gehören so oder so in die Klapse.

        Zitat von Chrisimo Beitrag anzeigen
        Ich wäre auch dafür dass nur Menschen mit bester geistiger und psychischer Verfassung das Internet und andere Medien benutzen dürfen. Alle anderen dürfen auch das Haus nicht verlassen. Das wäre sicherer für uns alle.
        man muss nur bessere PC-Spiele auf den Markt bringen dann wollen sie allke garnichtmehr raus hehe
        Ich bin wie ein Hund, der Autos nachjagt! Ich wüsste gar nicht, was ich tun würde, wenn ich mal eins erwische...

        http://www.youtube.com/watch?v=R9JRm3iQQak

        Kommentar


          Zitat von DarthRevan Beitrag anzeigen
          man muss nur bessere PC-Spiele auf den Markt bringen dann wollen sie allke garnichtmehr raus hehe
          Stimmt, ich muss mich korrigieren: Nur Menschen in gesunder geistiger Verfassung dürfen das Haus verlassen, alle anderen müssen dort bleiben (dürfen aber so viel Medien konsumieren, wie sie wollen)

          Zumindest bist die gennanten Spiele verfügbar sind..

          Kommentar


            Zitat von DarthRevan Beitrag anzeigen
            Auch richtig und gut so. Doch wer gern schiessen können möchte und alles andere als "naja was solls" sieht... also nicht für sich annimmt (oder nur solange er gerade hier beim lernen ist) der kann das leicht tun.
            Er kann sich dennoch entscheiden sein gelerntes einzusetzen um damit leute zu töten.
            Das ist richtig, aber was lernt man bei der Bundeswehr, was man nicht auch (und auch viel besser) im Schützenverein oder einsam im Wald lernen könnte? Es wurde schon gesagt, dass der Umgang mit der Waffe nicht schwer zu lernen ist. Die Bundeswehr erspart einem vielleicht die schmerzhafte Erfahrung, was passieren kann, wenn man die Waffe nicht richtig hält, mehr aber auch nicht. Wer mit Waffen hantieren will, der eignet sich das wenige nötige wissen ohne Weiteres an und sei es mit Try and Error.

            Der Wehrdienst unterscheidet sich vom Computerspiel natürlich dadurch, dass der korrekte Umgang mit Waffen tatsächlich vermittelt wird.

            Zitat von DarthRevan Beitrag anzeigen
            Und von wegen "den leuten sind ihre rechte nicht klar" ...
            Dann habe ich wohl die Gesetzeslage mit der Art der Durchsetzung der entsprechenden Gesetze durcheinander geworfen. Mittlerweile ist es ja recht einfach geworden, den Dienst zu verweigern.

            Zitat von DarthRevan Beitrag anzeigen
            man muss nur bessere PC-Spiele auf den Markt bringen dann wollen sie allke garnichtmehr raus hehe
            Passt zwar nicht ganz zum Quote, möchte es aber dennoch sagen: Ich denke, wir müssen noch lernen, mit dem recht neuen Medium, dass sich mit beinahe jeder Hardwaregeneration neu erfindet, und sei es nur hinsichtlich des Realismus, richtig umzugehen. Ich denke da u.a. an die Grenzen, die der Darstellungsqualität gesetzt werden sollte. So sollte u.a. der Spieler eines Ballerspieles nicht in der Lage sein, mit seinen Aktionen unmittelbar ein Gemetzel auszulösen, dass deutlich über die minimal nötige Gewaltdarstellung (etwa dezente Blutspritzer, kurzer Schrei und der Gegner fällt um) hinaus geht. Wo eindringlichere Gewaltdarstellung nötig ist, etwa in Horrorspielen oder in (dem noch nicht wirklich erfundenen) Genre der Anti-Kriegs-Shooter, sollte sie nicht vom Spieler selber ausgehen. Der Spieler sollte in diesen Situationen passiver Zuschauer sein.

            Kommentar


              Zitat von Lukewarm Beitrag anzeigen
              Wo eindringlichere Gewaltdarstellung nötig ist, etwa in Horrorspielen oder in (dem noch nicht wirklich erfundenen) Genre der Anti-Kriegs-Shooter, sollte sie nicht vom Spieler selber ausgehen. Der Spieler sollte in diesen Situationen passiver Zuschauer sein.
              Die Leute wollen aber aktiv sein und sie werden auch genau das kriegen und keiner wird's verhindern können. Und bei den allermeisten ist das auch kein Problem.

              Kommentar


                Zitat von Lukewarm Beitrag anzeigen
                Das ist richtig, aber was lernt man bei der Bundeswehr, was man nicht auch (und auch viel besser) im Schützenverein oder einsam im Wald lernen könnte? Es wurde schon gesagt, dass der Umgang mit der Waffe nicht schwer zu lernen ist. Die Bundeswehr erspart einem vielleicht die schmerzhafte Erfahrung, was passieren kann, wenn man die Waffe nicht richtig hält, mehr aber auch nicht. Wer mit Waffen hantieren will, der eignet sich das wenige nötige wissen ohne Weiteres an und sei es mit Try and Error.
                Ja aber es geht mir nicht darum ob sies woanders lernen.
                Es geht darum das man Spiele u.a. wegen des (völlig abwegigen) Arguments "Da kann mans lernen" GESETZLICH VERBIETEN will und auf der anderen seite durch die wehrpflicht GESETZLICH VERPFLICHTET es zu lernen.

                Ich will doch garnicht die Bundeswehr kritisieren (ich meine ich kritisier die Bundeswehr sehr gern aber nicht desewegen). Auch bei der Polizei lernt man es, das gehört da ebenfalls zum Beruf.
                Das letzte was ich will ist eine Vollständige entwaffnung des Landes.

                Der Wehrdienst unterscheidet sich vom Computerspiel natürlich dadurch, dass der korrekte Umgang mit Waffen tatsächlich vermittelt wird.
                Eben

                Dann habe ich wohl die Gesetzeslage mit der Art der Durchsetzung der entsprechenden Gesetze durcheinander geworfen. Mittlerweile ist es ja recht einfach geworden, den Dienst zu verweigern.
                Das gesetz wird schon lange nichtmehr so angewendet aber nominell ist es immernoch eine "WehrPFLICHT"

                Passt zwar nicht ganz zum Quote, möchte es aber dennoch sagen: Ich denke, wir müssen noch lernen, mit dem recht neuen Medium, dass sich mit beinahe jeder Hardwaregeneration neu erfindet, und sei es nur hinsichtlich des Realismus, richtig umzugehen. Ich denke da u.a. an die Grenzen, die der Darstellungsqualität gesetzt werden sollte. So sollte u.a. der Spieler eines Ballerspieles nicht in der Lage sein, mit seinen Aktionen unmittelbar ein Gemetzel auszulösen, dass deutlich über die minimal nötige Gewaltdarstellung (etwa dezente Blutspritzer, kurzer Schrei und der Gegner fällt um) hinaus geht. Wo eindringlichere Gewaltdarstellung nötig ist, etwa in Horrorspielen oder in (dem noch nicht wirklich erfundenen) Genre der Anti-Kriegs-Shooter, sollte sie nicht vom Spieler selber ausgehen. Der Spieler sollte in diesen Situationen passiver Zuschauer sein.
                Letztendlich ist das mit dem neuen Medium in meinen Augen eher ein problem der Leute die dazu keinen Zugang finden.

                Im Grunde genommen ist es doch so: Ich erinnere mich noch an "die unendliche geschichte", da wurde sehr schön beschrieben wie der Buchverkäufer Bücher liesst und dann Abenteuer "ALS" erlebt. Wie er ALS Ahab den Wal jagdt ect.

                Die Spiele sind dasselbe in grün. Hier ist man ja auch nicht "Max Müller" oder "Kevin Meier" sondern Jack Carver oder Max Payne.
                Oder auch nen selbst erstellter name aber wer schreibt da schon seinen eigenen Namen rein?
                Man erlebt auch hier abenteuer "ALS" jemand anderes, nur steckt man tiefer drin.
                Aber für die meisten bleibt es, von einem gewissen Standpunkt aus, eine betrachtung von aussen.
                Bei denen bei denen es nicht so ist; die gehören auch ohne Killerspiele in psychische behandlung.

                Was den Gewaltgrad betrifft: Hier ist Zensur doch eigentlich Kontraproduktiv. Wenn man auf jemanden schiesst und der fällt ohne Blutspritzer oder bestenfalls mit kurzem "AUA" tot um dann verhamlost das doch die Gewalt.

                Zitat von Chrisimo Beitrag anzeigen
                Die Leute wollen aber aktiv sein und sie werden auch genau das kriegen und keiner wird's verhindern können. Und bei den allermeisten ist das auch kein Problem.
                eben. Wer das will... der holt es sich woanders.
                Ich bin wie ein Hund, der Autos nachjagt! Ich wüsste gar nicht, was ich tun würde, wenn ich mal eins erwische...

                http://www.youtube.com/watch?v=R9JRm3iQQak

                Kommentar


                  Zitat von DarthRevan Beitrag anzeigen
                  J
                  Es geht darum das man Spiele u.a. wegen des (völlig abwegigen) Arguments "Da kann mans lernen" GESETZLICH VERBIETEN will und auf der anderen seite durch die wehrpflicht GESETZLICH VERPFLICHTET es zu lernen.
                  Ja, in dem Punkt sind einig denke ich.

                  Ich würde mir im Übrigen wünschen, dass junge Männer schlicht wählen können, ob sie zur Bundeswehr gehen wollen, wo sie dann auch an der Waffe ausgebildet werden, ob sie lieber einen Ersatzdienst im Katastrophenschutz absolvieren wollen oder ob sie Zivildienst. Prinzipiell existiert diese ja Wahlmöglichkeit auch, wenngleich sie teilweise auch erst durch die Art der Durchsetzung der Gesetzeslage entstanden ist. Aber ganze Prozess, der dahinter steckt, ist meiner Meinung nicht transparent und ehrlich. Oder erfährt man mittlerweile vor der Musterung, dass man auch sechs Jahre Katastrophenschutz schieben könnte, um dem Wehrdienst zu entgehen.

                  Letztendlich ist das mit dem neuen Medium in meinen Augen eher ein problem der Leute die dazu keinen Zugang finden.
                  An der Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich seit dem Atari VCS2600 begeisterter Zocker bin und auch bei einem großen Publisher jobbe. Ich bin also alles andere als unbedarft sondern stecke tief in dem Medium drin.

                  Dennoch bin ich der Meinung, dass man die Handlungsprinzipien und Darstellungen, die man aus Filmen kennt, nicht eins zu eins auf Computerspiele übertragen kann und auch nicht sollte. Ich denke, es ist ein Unterschied, ob ich John McClane dabei zu schaue, wie er ein Hochhaus von Terroristen befreit, oder ob ich selber John McClane bin und mich durch eine Horde Terroristen ballere, auch wenn letzteres natürlich nicht dazu führt, dass Teenager zu Wahnsinnstäter mutieren.

                  Das liegt zum einen natürlich daran, dass ich als Spieler aktiv bin. Die Gewalt geht von mir und meinen Handlungen aus. Zum anderen verfügen beide Medien über unterschiedliche Möglichkeiten zur Darstellung der Handlung. In einem Film ist jeder Schusswechsel in seiner Inszenierung einzigartig und zwischen den Gewaltszenen liegen meist etliche Minuten voller mehr oder weniger komplexen Handlungen. Nicht zuletzt deswegen bietet ein Film eine Darstellungsebene, auf der die Handlung reflektiert werden kann.

                  In einem Computerspiel wird die Gewalt zu einem inflationären Spektakel. Filme wie Equilibrium kommen auf knapp über 100 gesichtslose tote Soldaten. Viele Spiele erreichen diese Opferzahlen in wenigen Spielminuten. Wo in einem Anti-Kriegs-Film jedes Opfer in eine komplexe Handlung eingebettet werden kann, ist dies in einem Spiel nicht möglich, wo der erste getötete Gegner genauso belanglos ist wie der 57. getöte Gegner in den Straßen von Stalingrad.

                  Computerspielen fehlt immer dann die reflektierende und moralische Darstellungsebene, wenn der Spieler in die Spielwelt entlassen wird, wo er tun und lassen kann, was er will. Ein Film kann zeigen, wie John McClane auch psychisch immer von der Handlung gezeichnet ist. In einem Spiel müsste diese Darstellungsebene vom Spieler ausgehen, was aber aus offensichtlich Gründen nicht möglich ist. Klar, es gibt es Zwischensequenzen, die die nötige Darstellungsebene bieten, aber zwischen diesen Zwischensequenzen besteht ein Spiel in erster Linie viel Geballer auf vergleichsweise inflationäre Gegnermassen.

                  Natürlich lässt sich das Aufgrund der Notwendigkeiten Spieldesigns auch nicht anders lösen. Irgendwie muss der Spieler auf dem Weg von Punkt A nach Punkt B unterhalten werden. Wo ein Spiel aber keine reflektierende Handlungsebene anbieten kann, also immer dann, wenn der Spieler Herr über die Handlung ist, sollte die Gewaltdarstellung wie gesagt nicht über das minimal Notwendige hinaus gehen.

                  Die Leute wollen aber aktiv sein und sie werden auch genau das kriegen und keiner wird's verhindern können. Und bei den allermeisten ist das auch kein Problem.
                  eben. Wer das will... der holt es sich woanders.
                  Klaro, das Problem mit der Gewalt ist ja nicht auf Computerspiele beschränkt. Die Berichterstattung der BILD finde ich bspw. viel, viel schlimmer als die meisten Computerspiele und Filme. Wir haben in allen Medien bedenkliche Auswüchse.

                  Kommentar


                    Zitat von avatarius+solarius Beitrag anzeigen
                    Eigentlich könnte man in den Vereinen doch auch mit Platzpatron üben , und nur bei bester geistiger und psyschicher Verfassung darf man an die scharfe Munition - läuft doch bei der Polizei auch so - generell ist es höchst bedrohlich was da passiert......sogenannte Killerspiele verschärfen den Ballertrieb nur - wenn schon vorher der Hebel übergesprungen ist und die Schrauben fehlen im Oberstübchen der Knaller-Typen !
                    Wer die Realität und die Fantasy nicht mehr auseinander halten kann , wird auch mit einem Zahnstocher gefährlich werden....

                    Bei der Polizei läufts so (zumindest in Berlin):

                    - Handling (Umgang mit der Waffe): Ex-Patronen (nur zum Laden/Entladend der Waffe; Störungsübung, etc.)

                    - Schießtraining: scharfe Munition (gleich am ersten Tag des ersten Schießtrainings)

                    - Situationstraining: evtl. Platzpatronen (man will die eigenen Kollegen ja nicht niederstrecken).


                    "Killerspiele" verschärfen gar nix! Sie sind weder Ursache noch Symptom von Amokläufen. Diese sind Gesellschaftliche Probleme (evtl. sogar ein Ergebnis der "Ellenbogengesellschaft").
                    Sportschützen verüben in den allerseltensten Fällen Verbrechen mit ihren Waffen. Das scharfe Schießen auf Schießständen halte ich für absolut unbedenklich. Ebenso so die vorschroftsmäßige Aufbewahrung von Waffen und Munition in Privathaushalten. Waffen kriegen "Bekloppte" hier in Deutschland sowieso nicht legal.
                    Zuletzt geändert von himura_kenshin; 31.03.2009, 21:56.

                    Kommentar


                      Ich denke schon, dass "Killerspiele" ein Teil der Symptomatik sind, genau wie alle gewaltbeherrschten Medien, die dazu taugen, Gewaltfantasien zu bilden und zu fördern. Natürlich sind sie nicht das ursächliche Problem und ein Verbot würde ich nichts bringen, denn wenn es nicht irgendwelche Spiele oder Filme sind, auf die ein verwirrter Mensch zurück greifen kann, um seine Fantasien zu entwickeln, dann werden es andere Quellen sein.

                      Kommentar


                        Natürlich können sie ein Szenario bieten, dass dem potentiellen 'Amokläufer' zusagt, und dem er seine Tat nachempfindet - aber das können Bücher, Filme, Alltagsgespräche und vor allen Dingen Nachrichten über Amokläufe ebenso.

                        Kommentar


                          Dann sind wir uns doch einig

                          Kommentar


                            Was man dabei nicht vergessen darf, ganz jenseits von Computerspielen, Filmen und Waffenkult. Ist der wohl größte Einflussfaktor für Personen mit Amokpotential, die Vorbildfunktion früherer Amokläufe. Wenn diese Taten erst einmal berühmt geworden sind, wird das auch Nachahmer anziehen. In dieser Hinsicht ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen, das kann man auch nicht wieder rückgängig machen.
                            Um jemanden auf die Idee eines Amoklaufes zu bringen braucht es keine Egoshooter oder Filme, es reicht wenn er die Nachrichten verfolgt. Was man sich dagegen fragen muss, wie jemand soviel Hass und Verzweiflung anstauen kann, das er solch einen Schritt tut. Aber genau dieser Punkt, scheint in der öffentlichen Diskussion einmal wieder zu kurz zu kommen.
                            Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                            Dr. Sheldon Lee Cooper

                            Kommentar


                              Zitat von Lukewarm Beitrag anzeigen
                              Ja, in dem Punkt sind einig denke ich.

                              Ich würde mir im Übrigen wünschen, dass junge Männer schlicht wählen können, ob sie zur Bundeswehr gehen wollen, wo sie dann auch an der Waffe ausgebildet werden, ob sie lieber einen Ersatzdienst im Katastrophenschutz absolvieren wollen oder ob sie Zivildienst. Prinzipiell existiert diese ja Wahlmöglichkeit auch, wenngleich sie teilweise auch erst durch die Art der Durchsetzung der Gesetzeslage entstanden ist. Aber ganze Prozess, der dahinter steckt, ist meiner Meinung nicht transparent und ehrlich. Oder erfährt man mittlerweile vor der Musterung, dass man auch sechs Jahre Katastrophenschutz schieben könnte, um dem Wehrdienst zu entgehen.
                              Im Prinzip müsste ja nur gesetzlich normiert werden was längt Praxis ist.
                              Obwohl ich ohnehin eher für die einführung einer Berufsarmee bin. Die ausbildung von Grundwehrdienstleistenden kostet ein Vermögen uns ist zu nichts nutze.

                              An der Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich seit dem Atari VCS2600 begeisterter Zocker bin und auch bei einem großen Publisher jobbe. Ich bin also alles andere als unbedarft sondern stecke tief in dem Medium drin.

                              Dennoch bin ich der Meinung, dass man die Handlungsprinzipien und Darstellungen, die man aus Filmen kennt, nicht eins zu eins auf Computerspiele übertragen kann und auch nicht sollte. Ich denke, es ist ein Unterschied, ob ich John McClane dabei zu schaue, wie er ein Hochhaus von Terroristen befreit, oder ob ich selber John McClane bin und mich durch eine Horde Terroristen ballere, auch wenn letzteres natürlich nicht dazu führt, dass Teenager zu Wahnsinnstäter mutieren.

                              Das liegt zum einen natürlich daran, dass ich als Spieler aktiv bin. Die Gewalt geht von mir und meinen Handlungen aus. Zum anderen verfügen beide Medien über unterschiedliche Möglichkeiten zur Darstellung der Handlung. In einem Film ist jeder Schusswechsel in seiner Inszenierung einzigartig und zwischen den Gewaltszenen liegen meist etliche Minuten voller mehr oder weniger komplexen Handlungen. Nicht zuletzt deswegen bietet ein Film eine Darstellungsebene, auf der die Handlung reflektiert werden kann.

                              In einem Computerspiel wird die Gewalt zu einem inflationären Spektakel. Filme wie Equilibrium kommen auf knapp über 100 gesichtslose tote Soldaten. Viele Spiele erreichen diese Opferzahlen in wenigen Spielminuten. Wo in einem Anti-Kriegs-Film jedes Opfer in eine komplexe Handlung eingebettet werden kann, ist dies in einem Spiel nicht möglich, wo der erste getötete Gegner genauso belanglos ist wie der 57. getöte Gegner in den Straßen von Stalingrad.

                              Computerspielen fehlt immer dann die reflektierende und moralische Darstellungsebene, wenn der Spieler in die Spielwelt entlassen wird, wo er tun und lassen kann, was er will. Ein Film kann zeigen, wie John McClane auch psychisch immer von der Handlung gezeichnet ist. In einem Spiel müsste diese Darstellungsebene vom Spieler ausgehen, was aber aus offensichtlich Gründen nicht möglich ist. Klar, es gibt es Zwischensequenzen, die die nötige Darstellungsebene bieten, aber zwischen diesen Zwischensequenzen besteht ein Spiel in erster Linie viel Geballer auf vergleichsweise inflationäre Gegnermassen.

                              Natürlich lässt sich das Aufgrund der Notwendigkeiten Spieldesigns auch nicht anders lösen. Irgendwie muss der Spieler auf dem Weg von Punkt A nach Punkt B unterhalten werden. Wo ein Spiel aber keine reflektierende Handlungsebene anbieten kann, also immer dann, wenn der Spieler Herr über die Handlung ist, sollte die Gewaltdarstellung wie gesagt nicht über das minimal Notwendige hinaus gehen.
                              Nun ich erwähne mal das ich eh am liebsten Rollenspiele spiele in der dieses Töten nicht ganz so... willkürlich ist (wobei leider bei den meisten Rollenspielen das Kämpfen haupttätigkeit bleibt)

                              Aber natürlich hast du recht es IST etwas anderes aber nicht SO anders das es eine rolle spielt.

                              Kinder spielen seid jahrunderten "Fangen" oder "Räuber und Gendarme"... oder schiessen auf Dosen mit wasserpistolen oder Luftgewehren ect.
                              Gibt viele "ähnliche" tätiogkeiten, ich sehe in so spielen eher die Kombination aus dem "literarischen" und längst bekannten tätigkeiten die man selbst verübt. Und darin muss ich sagen sehe ich grundsätzlich keine gefahr.

                              Wenn die leute einen weck haben dann natürlich schon aber... wie gesagt... für die liegen auch so genug gefahren vor.

                              Klaro, das Problem mit der Gewalt ist ja nicht auf Computerspiele beschränkt. Die Berichterstattung der BILD finde ich bspw. viel, viel schlimmer als die meisten Computerspiele und Filme. Wir haben in allen Medien bedenkliche Auswüchse.
                              Naja in der Berichterstattung von Bild liegen andere Gefahren. In meinen Augen Kritischer.

                              Ist der Werbesoagen "BILD dir deine Meinung" nicht herrlich selbtironisch?
                              Ich bin wie ein Hund, der Autos nachjagt! Ich wüsste gar nicht, was ich tun würde, wenn ich mal eins erwische...

                              http://www.youtube.com/watch?v=R9JRm3iQQak

                              Kommentar


                                Zitat von Chrisimo Beitrag anzeigen
                                Hier mal der Hauptunterschied zwischen (sehr) geübten Schützen und ungeübten. Das Hauptproblem ist nicht, das Ziel zu treffen (zumindest nicht bei Zielen von der Größe eines Menschen auf 0-10m Entfernung), sondern die Waffe zu kontrollieren. Achtet auf den Rückstoß.

                                YouTube - Todd Jarrett on pistol shooting.


                                YouTube - Women with Guns Will Soon Be Mainstream
                                Auf größere Entfernung hingegen ist es schon schwierig das ziel zu treffen, da durch den Rückstoß die Waffe stark verzieht und man daneben trifft.
                                Das Geheimnis ist es bei Pistolen die Arme nicht durchzustrecken wie es die Frauen gemacht haben, da diese dem Rückstoß Widerstand bieten und dadurch die Waffe beim Abschuss nach oben und ein bisschen zu den Seiten weggedrückt wird, wodurch die Kugel ebenfalls in die falsche Richtung abgeht.
                                Stattdessen lässt ein gebübter Schütze die Arme etwas gebeugt und locker, wodurch die Kraft des Rückstoßes komplett nach hinten wirkt und die Waffe stabil bleibt.

                                Ich will damit keine Anleitung zum Umgang mit Waffen liefern, zum richtigen Schießen braucht es auch ein paar andere Dinge, sondern nur Chrisimos Beitrag ergänzen und zeigen dass Kontrolle und treffen auch zusammenhängen, was man in dem Video mit den Frauen auch gut gesehen hat.
                                Ich möchte im Schlaf sterben wie mein Großvater, nicht schreiend und heulend wie sein Beifahrer im Wagen. - Will Shriner

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X