Genitalverstümmelung eine Straftat? - SciFi-Forum

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Genitalverstümmelung eine Straftat?

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    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Eine Beschneidung beim Arzt ist kein Akt der Gewalt noch ist es ein erzieherischer Vorgang, Kategorienfehler in zweifacher Hinsicht.
    Wenn das Kind (gabs da nicht noch was von beschränkt und nicht geschäftsfähig?) der Beschneidung nicht zugestimmt hat bzw gar nicht erst nach seiner Meinung gefragt wird, und das auch nicht aus gesundheitlich oder medizinisch relevanten Gründen durchgeführt wird, sondern nur, um einer religiösen Tradition nachzukommen, würde ich das schon als Gewalt/Körperverletzung am Kind ansehen, ganz gleich, wie erfahren der Arzt dabei ist.
    Ein Arzt würde sich ja auch hüten, einem Kind nen Finger abzuschneiden, nur weil es die Eltern so wollen, um irgend einem Gott zu ehren.
    Jede Geschichte hat vier Seiten: Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich geschehen ist.

    Welten brechen auseinander, Formationen nicht.

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      Jep das mal wieder nur "reiligöser Blödsinn", wo es ja so sein muss, weil es ja schon so ewig geht, da kriegt man wieder so Hals, das Kind sollte mit 18 Jahre entscheiden ob er das will oder nicht, es einfach mal wieder ne große Frecheit, was sich die Leute wieder denken, das so sein muss weil irgeneine Tradition in einer Religon ist, so was muss sofort verboten werden, sonst mache ich gleich Religon auf, alle dürfen nicht denn kleinen Zäh behalten, weil eindlich unötig ist... So welche Leute sollte man bestrafen Körperverletzung etc. Auch hier gilt wir leben nicht mehr in Mittelalter.

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        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
        Eine Beschneidung beim Arzt ist kein Akt der Gewalt noch ist es ein erzieherischer Vorgang, Kategorienfehler in zweifacher Hinsicht.
        Ja ganz sicher ist es das. Wenn man es ohne Narkose macht, ist es schmerzhaft, mit Narkose kann sonstwas passieren (da sind teils Kinder auch schon gestorben dran).

        Und mit der Beschneidung will man Knder in eine Religion einführen, für die sie sich noch nicht mal entschieden haben. Ja, das ist wohl ein erzieherischer Vorgang, besonders deswegen, weil man die Kinder dazu erzieht, das bei der nächsten Generation fortzusetzen.

        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
        Sind da wirklich keine Resentiments?
        Ja genau, ich bin ein Judenhasser. Schon klar.

        Und wie es aussieht, will euer Bundestag doch tatsächlich eine Regelung einführe, die Beschneidungen erlaubt. Ach du lieber Gott.

        Kommentar


          Eine ebenfalls interessante Frage, die in diesem Thread hier gestellt wurde und wohl leider untergegangen ist, ist diese hier:

          Zitat von HMS Fearless Beitrag anzeigen
          Und hat sich schon mal ein Politiker die Frage gestellt, wie der Rechtsstaat reagieren soll, wenn eine junger jüdischer Mann nach seinem 18. Geburtstag sagt: "Ich bin nicht damit einverstanden, dass mich meine Eltern als Säugling beschneiden liessen. Für mich ist das Körperverletzung."?
          Ja wie soll der Staat sich da verhalten, und wie erst der Betroffene? Was sagen die Befürworter dazu?
          Jede Geschichte hat vier Seiten: Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich geschehen ist.

          Welten brechen auseinander, Formationen nicht.

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            Zitat von Uriel Ventris
            Eigentlich ist es hier eindeutig. Die körperliche Unversehrtheit ist in der Verfassung festgeschrieben, das Recht von Eltern, ihre Kinder so zu erziehen, wie sie es gerne hätten, glaube ich nicht.
            Ach ja? Ich empfehle da die Lektüre des Artikels 6 GG, insbes. des Absatzes 2, Satz 1.
            Zitat von Suthriel
            Bei deinen Sportarten weiss jeder, das es durchaus schmerzhaft werden kann, und jeder geht mit diesem Wissen freiwillig aufs Spielfeld, sie nehmen dieses Risiko bewusst in Kauf, es ist ihre Entscheidung, sie wollen es so. Selbst eine Blutentnahme wird nicht einfach so aus Jux und Dollerei angeordnet, sondern wohl nur mit ausreichend Verdacht.
            Die Eltern entscheiden, ob sie ihr Kind zum Fußball, Boxen oder zum Friseur schicken. Sie entscheiden auch über Ohrclips oder die Durchführung einer FSME-Impfung. Dieses steht ihnen qua Recht zu. Wir werden doch wohl jetzt nicht fordern: Fußball und Friseurbesuch erst ab 18!

            Um noch etwas in die rechtsphilosophischen (nicht juristischen) Tiefen abzugleiten:
            Die Familie ist als "Rechtsform" älter als der Staat. Sie ist in gewissem Sinne sogar älter als das Recht selbst. Sie hat also einen gewissen gewohnheitsrechtlichen Anspruch, da es den Clan, den Stamm, die Sippe, schon lange vor dem modernen Rechtsstaat gab, bzw. hat sie evtl. sogar einen naturrechtliche Anspruch, da die Natur es nun einmal so eingerichtet hat, dass der Säugling zunächst nur die Freiheit hat zu verhungern.
            Natürlich ist es für die theoret. Konzeption des modernen Rechtsstaats unabdinglich, die Menschen nicht mehr länger als Familienmitglieder, sondern zuvorderst als atomisierte Individuen zu betrachten, anders ist der Rechtsstaat nicht herleitbar. In der Wirklichkeit existiert aber ja die Familie einfach weiter, sie wird nicht abgelöst.
            Damit kollidieren die beiden Rechtssphären dann hier und da fast zwangsläufig miteinander, das meinte ich mit dem Dilemma.
            Die Sphäre des staatlich gesetzten Rechts steht nun im modernen Rechtsstaat zweifellos und richtigerweise über der Familie, dennoch wird sich der Staat des hohen gewohnheitsrechtlichen Anspruchs der Familie durchaus bewusst sein, was ja auch im Artikel 6 GG in gewisser Weise zum Ausdruck gebracht wird.
            Der Staat muss bei Eingriffen in die Familie also im Einzelfall stets sorgfältig abwägen, wie weit er die Erziehungsfreiheit beschneidet. Das kann dann auch durchaus zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, z.B. bei der Prügel oder der Schulpflicht zu einem anderen als etwa bei der Impfung oder den Ohrclips. Was bei der Beschneidung herauskommt, wissen wir noch nicht, es lässt sich aber erahnen, dass sie auch weiterhin bestehen bleiben wird (vlt. mit einigen medizinischen Auflagen).
            Warum soll die Beschneidung nicht warten können, bis die Jungs 18 Jahre alt sind und somit selbst entscheiden können?
            Ich hätte nichts dagegen, allerdings haben wir hier das Problem, dass das Judentum eine Gesetzesreligion ist und eine Umdeutung in einen symbolischen Akt, sehr viel schwieriger sein dürfte als z.B. im Christentum.
            Die Aussagen sowohl des Oberrabbiners von Berlin (orthodox) als auch des Zentralrats (durchaus weltlich) zu dieser Frage sind indes eindeutig.
            Jemand hat auf Seite 10 dazu genau das richtige verlinkt, stöber mal hier nach, da hast du ein paar der Opfer, die zwischen einem vorher ud nachher unterscheiden können, und sie sprechen glaub ich eine sehr deutliche Sprache
            Das Impressum dieser Seite weist einen Herren aus Österreich und einen aus Frankreich auf. Dass und ob diese Juden oder Moslems wären, ist nicht erkennbar. Schon gar nicht ist erkennbar, dass es sich hierbei um einen Verein, eine Körperschaft, NGO, Opferverband oder sonstige Institution handeln würde. Das Forum der Seite enthält gefühlt ca. 20 Einträge (incl. Antworten). Also sorry, aber für seriös kann ich eine solche Seite nicht wirklich halten, schon gar nicht für relevant.
            Zitat von Dominion
            Fakt ist aber eins: Beschneidungen haben nicht die Eltern/Erziehungsberechtigten zu bestimmen, nur der jenige der Beschnitten wird, kann und sollte Entscheiden ob er das nun will oder nicht.
            Fakt ist, dass längst nicht alles so einfach Fakt ist, wie es hier gerne dargestellt wird.
            Ansonsten hat der Staat einzugreifen, wenn es gegen den
            Willen des jenigen geschiet, mit allen Konsequenzen die das dann nunmal heißt.
            Es geschieht nicht gegen den Willen der Eltern, die das bislang für ihre Kinder im Rahmen ihrer Erziehungsberechtigung so entschieden haben.
            Das ist auch noch so ein Punkt, den man in der Diskussion sehr klar differenzieren sollte: Die Religion und deren Vertreter zwingen die Eltern _nicht_ zur Beschneidung ihres Kindes, schon gar nicht im physischen Sinne. Sie verlangen es vielmehr (vlt. im Sinne einer AGB) gewissermaßen als Eintrittskarte. Aber das ist etwas völlig anderes. Würden sie die Eltern zwingen wollen, müsste natürlich sofort der Staat eingreifen.
            Es steht hingegen jedem jüdischen Elternpaar frei sich als Atheisten (oder meinetwegen "Reform"-Juden) zu bezeichnen und die Beschneidung nicht durchführen zu lassen.
            Zitat von Slowking
            Hier gibt es keine Abwägung von Rechtsgütern.
            Kinder haben ein ausdrückliches Recht auf gewaltfreie Erziehung. Das Recht der Eltern zur Erziehung eines Kindes hört also da auf, wo sie ihm oder ihr Gewalt antun.
            Religionsfreiheit gilt für Individuen, nicht Gruppen. Wenn Eltern also ihren Kindern eine Religion aufzwängen ist das das genaue Gegenteil von Religionsfreiheit.
            Ganz sicher wird es bei der Beurteilung dieser Frage im Endeffekt auf eine Abwägung von Rechtsgütern hinauslaufen.
            Hier ging es ja eben um die Frage, inwieweit das Grundrechtsverletzungen sind und das GG tangiert ist.
            Recht hast du mit der Annahme, dass die männliche Beschneidung im Sinne des Strafrechts eine Körperverletzung darstellt. So wie auch die freiwillige FSME-Impfung eine Körperverletzung darstellt oder der Friseurbesuch. Oder eben die Prügelstrafe. Wie schwer und (un-)zulässig dieser Eingriff ist, darüber wird eine Abwägung stattfinden.
            Es sind übrigens die Eltern, die hier ihre Religionsfreiheit ausüben. Es wird durch Beschneidung kein Kind daran gehindert, im mündigen Alter eine andere oder auch gar keine Religion zu wählen.
            Um ehrlich zu sein bin ich ziemlich angepisst, dass man die Beschneidung von Jungen NICHT mit der Beschneidung von Mädchen vergleicht, denn beides ist ein grausamer, barbarischer Akt an wehrlosen Kindern und beides gehört geächtet!
            Ich besitze nicht die medizinische Kompetenz, um mich zu dieser Frage zu äußern. Darum halte ich mich bislang einfach an den common sense, dass weibl. Beschneidung mit der männlichen nicht zu vergleichen und das weitaus schlimmere Übel ist.
            Ich bin allerdings höchst verwundert darüber, wie momentan allerorten (meist männliche) Experten nur so aus dem Boden zu sprießen scheinen, die genaustens über die Einzelteile des weiblichen Genitals und die vielfältigen Formen weibl. Beschneidung Bescheid zu wissen glauben.
            Sollten wir Kindesmissbrauch vielleicht sogar legalisieren, weil sich nicht genug Opfer tatsächlich auch als Opfer sehen?
            Die Gegenfrage auf diese dezente Unterstellung wäre, ob du denn, nachdem du bereits männliche und weibliche Beschneidung auf eine Stufe gestellt hast, die männl. Beschneidung nun auch noch mit Kindesmissbrauch auf einer Stufe siehst?
            Bei der Beantwortung deiner und meiner Frage könnte hilfreich sein, dass nach meinem Kenntnisstand die WHO gegen männl. Beschneidung nichts einzuwenden hat und diese in den meisten Ländern erlaubt ist, während sexueller Missbrauch von Kindern wohl in allen Ländern zu Recht geächtet ist.
            Du, sobald Juden in Deutschland 18 sind dürfen sie sich gerne selbst die Vorhaut abtrennen oder das einen Beschneider oder Arzt machen lassen. Das ist mir völlig Latte.
            Gefährliche, Schwere Körperverletzung an Kindern darf aber einfach nicht drin sein in Deutschland. Auch gerade wegen unserer Geschichte. Wir müssen Recht über allem halten und Fanatikern Einhalt gebieten.
            Ich bezog mich bei meiner Kritik ausdrücklich auf die hier zweifach gefallene Aussage, dass Juden, die ein Beschneidungsverbot nicht akzeptieren wollten, doch bitte das Land zu verlassen hätten.
            Es wurde ja explizit nicht gesagt: Juden, die das nicht akzeptieren, müssten die strafrechtlichen Konsequenzen tragen.
            Nein, es wurde von Ausreise gesprochen. Das vor dem Hintergrund, dass ein gewisser Gefreiter aus Braunau am Inn den Juden dereinst die "friedliche" Ausreise nach Madagaskar anempfahl.
            Derartige Aussagen in Deutschland gegenüber Juden (im übrigen ja dt. Staatsbürgern, aber das nur am Rande) sind nahezu unerträglich geschmacklos und im Kern antisemitisch (wenn ich eigentlich auch der festen Überzeugung bin, dass sie nicht in antisemitischer Absicht, sondern eher aus Gedankenlosigkeit heraus geäußert wurden).
            Ich würde mir wünschen, dass bei allem Eifer derartige Aussagen in Zukunft unterblieben.
            Zitat von Antiker 92
            sonst mache ich gleich Religon auf, alle dürfen nicht denn kleinen Zäh behalten, weil eindlich unötig ist..
            Dieses und andere hier mehrfach vorgetragene Phantasiebeispiele führen an einer sachlichen Debatte vorbei, da sie im Gegensatz zu gewissen religiösen Traditionen z.B. keinerlei gewohnheitsrechliche Aspekte in sich tragen
            Zitat von Suthriel
            Ja wie soll der Staat sich da verhalten, und wie erst der Betroffene? Was sagen die Befürworter dazu?
            Ich bin kein expliziter Befürworter von Beschneidung, antworte hierauf aber dennoch, wenn du gestattest:
            Die einfache Antwortet lautet: Wo bislang kein Kläger, da bislang auch kein Richter.
            Rechtlich vermute ich, dass hier Verjährungsfristen eine Rolle spielen könnten bzw. für den potentiellen Kläger ein Problem darstellen. Vlt. wäre es in der Tat eine salomonische Lösung, den vermeintlichen Opfern auf zivilrechtlichem Wege einen Schmerzensgeld-/Schadenersatzanspruch zu ermöglichen. Inwieweit und wie genau da rechtlich etwas an der Verjährung gedreht werden müsste, weiß ich nicht, da ich kein Jurist bin.
            Ich hielte das für sinnvoll, auch wenn ich vermute, dass es kaum in Anspruch genommen werden würde und wohl so auch nicht kommen wird.

            FL

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              Die Verjährungsfrist beginnt immer erst dann, wenn das Opfer 18 ist...

              Im Übrigen bleibst auch du nicht gerade sachlich. Z.B. Verletzungen beim Sport heilen, auch Ohrlöcher wachsen nach ner gewissen Zeit wieder zu, jedoch ist eine beschneidung nicht wieder rückgängig zu machen.

              Ein Gewohnheitsrecht ist im Deutschen Gesetzt garnicht vorgesehen und Artikel 6 des GG kann wohl kaum für soetwas hergehalten werden.



              Und wo kommen wir hin, wenn sich deutsches Recht vor Religösen Recht beugt, das geht nicht, vondaher kann es kein Argument sein, dass es religionen vorschreiben. Ansonsten könnte man echt jedes Beispiel hier einklagen ...

              Kommentar


                Zitat von Soran_Panoko Beitrag anzeigen
                Die Verjährungsfrist beginnt immer erst dann, wenn das Opfer 18 ist...

                Im Übrigen bleibst auch du nicht gerade sachlich. Z.B. Verletzungen beim Sport heilen, auch Ohrlöcher wachsen nach ner gewissen Zeit wieder zu, jedoch ist eine beschneidung nicht wieder rückgängig zu machen.
                Doch man kann das operativ machen, dass man es nicht tut werte ich als Indiz dafür, dass der Leidensdruck beschnittener Männer nicht allzu hoch ist.

                Kommentar


                  Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                  Doch man kann das operativ machen, dass man es nicht tut werte ich als Indiz dafür, dass der Leidensdruck beschnittener Männer nicht allzu hoch ist.
                  Aber nicht von selbst, das ist der unterschied ...

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                    Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                    Ja genau, ich bin ein Judenhasser. Schon klar.
                    Du sagst es (hat mal ein bekannter Jude gesagt ). Ich habe nur eine Frage gestellt.

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                      Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                      Und wie es aussieht, will euer Bundestag doch tatsächlich eine Regelung einführe, die Beschneidungen erlaubt. Ach du lieber Gott.
                      Dann wird da gegen geklagt... Ist schon lustig, wie oft in letzter Zeit gesetze vor dem Verfassungsgericht landen

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                        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                        Du sagst es (hat mal ein bekannter Jude gesagt ). Ich habe nur eine Frage gestellt.
                        Tu ihm nicht unrecht
                        Ich mag ihn und er hat nichts gegen mich, also kann das nicht stimmen
                        Ich hasse es, daß jede Kritik sofort als Hass ausgelegt wird.
                        Eigentlich finde ich so einen Thread sehr sinnvoll und schön, ohne eben die gegenseitigen Vorwürfe und Hasstiraden.
                        Denn was mir als Jüdin auch total auf den Zeiger geht (man entschuldige meine lockere Wortwahl) ist das Gekreisch bei jeder Kritik: "Antisemitismus!" aus den eigenen Reihen.
                        Nein Unsinn! Auch wir haben uns Fragen und Kritik zu stellen.
                        Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
                        Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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                          Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                          Doch man kann das operativ machen, dass man es nicht tut werte ich als Indiz dafür, dass der Leidensdruck beschnittener Männer nicht allzu hoch ist.
                          Ja man kann es machen. Die Ergebnisse sind nur grauenhaft.
                          Selbst wenn es einigermaßen funktioniert, die Nervenenden, die in der natürlichen Vorhaut zu finden sind, sind für immer verloren.
                          Ob die Eichel wieder so empfindlich wird wie es natürlich wäre ist auch noch eine Frage. Aber es wird wohl schon ne Ecke besser als bei beschnittenen Männern.

                          Zitat von Fritz Lang Beitrag anzeigen
                          Ganz sicher wird es bei der Beurteilung dieser Frage im Endeffekt auf eine Abwägung von Rechtsgütern hinauslaufen.
                          Hier ging es ja eben um die Frage, inwieweit das Grundrechtsverletzungen sind und das GG tangiert ist.
                          Recht hast du mit der Annahme, dass die männliche Beschneidung im Sinne des Strafrechts eine Körperverletzung darstellt. So wie auch die freiwillige FSME-Impfung eine Körperverletzung darstellt oder der Friseurbesuch. Oder eben die Prügelstrafe. Wie schwer und (un-)zulässig dieser Eingriff ist, darüber wird eine Abwägung stattfinden.
                          Es sind übrigens die Eltern, die hier ihre Religionsfreiheit ausüben. Es wird durch Beschneidung kein Kind daran gehindert, im mündigen Alter eine andere oder auch gar keine Religion zu wählen.
                          Es ist eben keine Abwägung von Rechtsgütern nötig. Denn hier gibt es kein widersprechendes Recht, wie ich bereits erklärte.
                          Du kannst noch so sehr versuchen es herbeizureden.
                          Religionsfreiheit gilt für einzelne Individuen. Du kannst deine Religionsfreiheit nicht auf andere Personen ausweiten, auch nicht auf deine Kinder.
                          Natürlich darfst du deine Kinder taufen oder mit in die Kirche / Synagoge / Mosche schleppen. Dieses Recht ergibt sich aber nicht aus der Religionsfreiheit, sondern aus dem Recht zur Erziehung der Eltern.
                          Wichtig ist hier, dass keines dieser Dinge gegen geltendes Recht verstößt. Du darfst Kindern durchaus ein bisschen Wasser auf den Kopf schütten. Ihnen einen Körperteil abzuschneiden ist aber nunmal schwere und gefährliche Körperverletzung und wie schon gesagt hört das Recht der Eltern zur Erziehung klar bei Körperverletzung auf.

                          Ich weiß auch nicht wo du her hast, dass Impfungen oder Haarschnitte Körperverletzung sind. Jeder Jurist wird dich für eine solche Aussage auslachen.

                          Zitat von Fritz Lang Beitrag anzeigen
                          Ich besitze nicht die medizinische Kompetenz, um mich zu dieser Frage zu äußern. Darum halte ich mich bislang einfach an den common sense, dass weibl. Beschneidung mit der männlichen nicht zu vergleichen und das weitaus schlimmere Übel ist.
                          Ich bin allerdings höchst verwundert darüber, wie momentan allerorten (meist männliche) Experten nur so aus dem Boden zu sprießen scheinen, die genaustens über die Einzelteile des weiblichen Genitals und die vielfältigen Formen weibl. Beschneidung Bescheid zu wissen glauben.
                          Das nennt sich Recherche. Solltest du vielleicht auch einmal versuchen. Dein common sense taugt hier nämlich offensichtlich wenig.
                          Wichtig ist: Alle Formen von Beschneidungen sind zu ächten. Ob an Mädchen oder Jungen ist egal.

                          Zitat von Fritz Lang Beitrag anzeigen
                          Die Gegenfrage auf diese dezente Unterstellung wäre, ob du denn, nachdem du bereits männliche und weibliche Beschneidung auf eine Stufe gestellt hast, die männl. Beschneidung nun auch noch mit Kindesmissbrauch auf einer Stufe siehst?
                          Bei der Beantwortung deiner und meiner Frage könnte hilfreich sein, dass nach meinem Kenntnisstand die WHO gegen männl. Beschneidung nichts einzuwenden hat und diese in den meisten Ländern erlaubt ist, während sexueller Missbrauch von Kindern wohl in allen Ländern zu Recht geächtet ist.
                          Nun es ist Missbrauch an Kindern, nur nicht sexueller Missbrauch.
                          Ich weiß wir kürzen sexuellen Missbrauch gerne ab, weil wir schreibfaul sind, aber nuja.
                          Hmm würde ich das gleich setzen? Gute Frage. Darüber habe ich noch nicht nachgedacht... Schließlich ist das eine Genitalverstümmelung und Genitalverstümmelung, das andere aber Genitalverstümmelung und sexueller Missbrauch, also wesentlich weniger vergleichbar... hmm...
                          Um ehrlich zu sein, wenn du mir die Pistole auf die Brust setzt, ich denke ein Kind wird von einem einmaligen sexuellen Missbrauch weniger traumatisiert werden, als wenn ihm ein Teil seines Geschlechtsorgans abgeschnitten wird...
                          Nicht falsch verstehen! Beides ist hoch traumatisch für das Kind, aber wenn ich vergleichen muss komme ich eben zu diesem Ergebnis.

                          Was die WHO darüber denkt ist mir da relativ egal. Ärzte haben vor gar nicht all zu langer Zeit Homosexualität noch als psychische Krankheit eingestuft und homosexuelle Männer und Frauen wurden mit grausamsten Methoden zwangs"behandelt".
                          Ich denke in 30 Jahren werden wir auf die Beschneidung von Jungen ähnlich zurück blicken, wie auf diese Dinge und junge Menschen werden nicht mehr verstehen können wer so etwas jemals dulden oder gar gutheißen konnte.
                          Zuletzt geändert von Slowking; 26.07.2012, 02:14.
                          Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
                          "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!" - Alte Volksweisheit
                          "The man who trades freedom for security does not deserve nor will he ever receive either." - Benjamin Franklin

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                            Zitat von Slowking
                            Ich weiß auch nicht wo du her hast, dass Impfungen oder Haarschnitte Körperverletzung sind. Jeder Jurist wird dich für eine solche Aussage auslachen.
                            Nun gut, Ich meinte das schon gehört/gelesen zu haben und möchte dazu nur kurz zwei Sätze aus dem entsprechenden Artikel der wp zitieren:
                            1. Satz: "Auch jede ärztliche Behandlung zu Heilzwecken, bei der auf irgendeine Weise in den Körper des Patienten eingedrungen wird, ist nach herrschender Meinung eine Körperverletzung [...]"
                            Die Rechtswidrigkeit wird natürlich durch Freiwilligkeit bzw. angenommene Freiwilligkeit in Notfällen zu Recht ausgehebelt. Bei Kindern müssen im Normalfall sicherlich die Eltern einwilligen.
                            2. Satz: "Auch das Abschneiden der Haare erfüllt den Tatbestand der Körperverletzung in der Variante der körperlichen Misshandlung."
                            Selbstverständlich ist nun der Friseurbesuch offensichtlicherweise keine Variante der Misshandlung.
                            Vorstellbar wäre aber doch durchaus der Fall eines kleinen Kindes, das sich aus welchen Gründen auch immer (zeitweiliger Dachschaden) nun partout gegen das Haareschneiden wehren, aber von seinen Eltern dazu gezwungen würde.
                            Ob dieser Fall im Hinblick auf Körperverletzung und Elternrecht nun ausschließlich zu juristischen Lachern oder nicht doch vlt. auch zu einer angeregten Diskussion mit einem Juristen führen könnte, lasse ich einmal dahingestellt sein.

                            Ganz sicher ließen sich aber mit einigem Nachdenken noch eine Reihe realistischerer Beispiele aus der Medizin finden, die wie die Impfung definitiv einen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit bedeuten und bei Kindern dennoch von deren Eltern entschieden werden.

                            Einen ganz speziellen Sonderfall stellt sicher noch die Abtreibung dar, ein weitaus schwerwiegenderer Eingriff in die Unversehrtheit, der auch, glaube ich, nicht mehr durch das Elternrecht gedeckt ist, aber dennoch unter sehr strengen Auflagen erlaubt ist.

                            Mir geht’s hier insgesamt ja nicht um die Schwere oder Harmlosigkeit der Fälle. Nur, weil hier eben verschiedentlich gerufen wurde: Eingriff in die Unversehrtheit=automatischer Grundrechtsverstoß!, soll das aufzeigen, dass es auch jetzt schon legale Eingriffe in die Unversehrtheit gibt, die von den Eltern für ihre Kinder entschieden werden. Und dass dieses offenbar möglich ist, ohne dass gleich das GG aus den Angeln gehoben würde.
                            Es ist eben keine Abwägung von Rechtsgütern nötig. Denn hier gibt es kein widersprechendes Recht, wie ich bereits erklärte.
                            Du kannst noch so sehr versuchen es herbeizureden.
                            Selbst das Urteil des Kölner Landgerichts, das ja gg. die Beschneidung entschied, spricht übrigens explizit von einer Abwägung.
                            Dies kannst du nun zur Kenntnis nehmen oder auch nicht.
                            Das Gericht wägte in diesem Fall zugunsten der körperlichen Unversehrtheit des Kindes ab und gewichtete diese höher. Schon die nächste Instanz könnte anders abwägen.
                            (Das Kölner Gericht bezog z.B. auch die Religionsfreiheit des Kindes in seine Urteilsbegründung mit ein, was ich persönlich, wie ich im anderen Post schon mal unabhängig davon schrieb, für abwegig halte. Ich vermute, dass hier für die Gegner des Urteils bei weiteren Verfahren einer der Hauptangriffspunkte auf das Urteil liegen könnte).
                            Wie auch immer wird auch die nächste Instanz erneut wieder im Spannungsfeld der drei Grundrechte: körperliche Unversehrtheit des Kindes, Erziehungsrecht der Eltern und freie Religionsausübung der Eltern (und evlt. des Kindes) eine Abwägung treffen müssen.

                            Des weiteren wird der Bundestag ja nach eigener Aussage ein Gesetz erarbeiten, welches die Beschneidung erlauben soll. Auch hier wird das Kindeswohl sicher nicht einfach vom Tisch gewischt, sondern ebenfalls abgewägt, nur das hier sicher noch andere, außerjuristische Punkte in die Abwägung miteinbezogen werden, wie unser geschichtl. Hintergrund im Zshg. mit der Frage, inwieweit die Entfaltung jüdischer Kultur in Deutschland durch ein Beschneidungsverbot beeinträchtigt würde. Oder wie schwerwiegend der Eingriff in die Unversehrtheit zu bewerten ist, vor dem Hintergrund, dass die WHO die männl. Beschneidung in keinster Weise ächtet und sie in den meisten anderen Ländern (und bislang auch seit über 60 Jahren in unserem) gängige Praxis ist.

                            Schlussendlich wird drittens das BVerfG, so es dazu angerufen wird, ebenfalls zu einer dann abschließenden Abwägung kommen müssen, wiederum im Spannungsfeld der drei besagten Grundrechte.
                            ich denke ein Kind wird von einem einmaligen sexuellen Missbrauch weniger traumatisiert werden, als wenn ihm ein Teil seines Geschlechtsorgans abgeschnitten wird...
                            Nicht falsch verstehen! Beides ist hoch traumatisch für das Kind, aber wenn ich vergleichen muss komme ich eben zu diesem Ergebnis.
                            Muss ich dazu noch etwas sagen? Ich denke, nicht!

                            Und viel Spaß weiterhin beim.....Recherchieren.

                            FL

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                              Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
                              Denn was mir als Jüdin auch total auf den Zeiger geht (man entschuldige meine lockere Wortwahl) ist das Gekreisch bei jeder Kritik: "Antisemitismus!" aus den eigenen Reihen.
                              Nein Unsinn! Auch wir haben uns Fragen und Kritik zu stellen.
                              Das hast du sehr schön gesagt ! Außerdem muss man immer differenzieren.
                              Nicht alle Juden, nicht alle Moslems, nicht alle Christen sind Konservativ im Denken, das sollte man immer Bedenken. Von daher, nochmals - Schön gesagt.


                              .
                              EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                              Dominion schrieb nach 7 Minuten und 11 Sekunden:

                              Zitat von Soran_Panoko Beitrag anzeigen
                              Eigentlich finde ich schon schlimm, wie die Kinder die Religionen ihrer eltern indoktriniert bekommen
                              Das Stimmt. Ich habe als Kind schon die Bibel kostenlos geschenkt bekommen.
                              Auch hat man mir erzählt das es einen Got gibt, der auf mich aufpasst usw...
                              Für mich jedenfalls war nie ein Gott da wenn ich ihn als Kind brauchte... Und da hab ich (gilt nur für mich) festgestellt "Es gibt wohl kein Gott".

                              Kinder sollten selbst Entscheiden an was sie Glauben oder auch nicht.
                              Zuletzt geändert von Dominion; 26.07.2012, 16:08. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
                              scotty stream me up ;)
                              das leben ist ein scheiss spiel, aber die Grafik ist geil :D
                              aber leider entschieden zu real

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                                Zitat von Slowking Beitrag anzeigen
                                Um ehrlich zu sein, wenn du mir die Pistole auf die Brust setzt, ich denke ein Kind wird von einem einmaligen sexuellen Missbrauch weniger traumatisiert werden, als wenn ihm ein Teil seines Geschlechtsorgans abgeschnitten wird...
                                Nicht falsch verstehen! Beides ist hoch traumatisch für das Kind, aber wenn ich vergleichen muss komme ich eben zu diesem Ergebnis.
                                Das ist nicht dein Ernst.
                                Also bitte langsam werden die Vergleiche lächerlich.

                                Man kann die Beschneidung auch scheiße finden, ohne solche maßlosen Übertreibungen zu verwenden.

                                Natürlich kommt es immer gut, wenn man eine Tat mit sexuellem Missbrauch oder Mord vergleichen kann oder umgekehrt hinter jedem Meinungsunterschied Antisemitismus oder das Ende der Meinungsfreiheit vermuten. Aber mit der Realität hat das dann oft nicht mehr viel zu tun.

                                Zitat von Dominion Beitrag anzeigen
                                Kinder sollten selbst Entscheiden an was sie Glauben oder auch nicht.
                                Das sollten sie.
                                Und in Deutschland ist das i.d.R. auch möglich. Ansonsten würden ja die Kirchenbesuche nicht sinken sondern auf demselben Niveau wie bei der Elterngeneration bleiben.
                                Dass Eltern ihre Werte versuchen weiterzugeben lässt sich aber nicht verhindern. Das ist bei Kommunisten, Konservativen, Liberalen, Hippies usw. ja nicht anders. Und das Ergebnis einer bewussten Anti-Indoktrination (laizzes-faire Erziehung) ist meist auch nicht sehr viel erfolgsversprechender...
                                Am Ende sind wir aber trotzdem nicht alleine das Produkt unserer Erziehung, auch wenn sie uns stark mitprägt.

                                Zitat von Dominion Beitrag anzeigen
                                Das hast du sehr schön gesagt ! Außerdem muss man immer differenzieren.
                                Nicht alle Juden, nicht alle Moslems, nicht alle Christen sind Konservativ im Denken, das sollte man immer Bedenken. Von daher, nochmals - Schön gesagt.
                                Schön, dass wieder aktiv bist. Immer gut jemand zu haben, der nicht alle über einen Kamm schert

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