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  • xanrof
    antwortet
    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen

    Hundertprozentiges Wissen oder Spekulation - es gibt nur diese beiden Moeglichkeiten.
    Ich zweifle irgendwie daran, dass diese Einteilung sinnvoll ist. Zunächst stellt sich die Frage, ob sowas wie "hundertprozentiges Wissen" überhaupt (für Menschen) möglich ist. Es besteht immer eine geringe Gefahr eines Messfehlers oder das man aufgrund ungeeigneter Suchmethoden etwas übersehen hat.
    Richtig. Genau das ist mein Argument.
    Hat man ausserirdisches Leben tatsaechlich gefunden, dann weiss man zu 100%, dass dies moeglich ist.
    Hat man ausserirdisches Leben (noch) nicht gefunden, dann kann man NIE wissen, ob es existiert oder nicht. Sollte man es aber doch wissen, dann muss die Quelle uebernatuerlicher Art sein, da man mit menschlichen+natuerlichen Methoden dieses Wissen nicht erlangen kann.

    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    ...Physiker gehen auch davon aus, dass unsere Naturgesetze im ganzen Universum gelten, ohne das genau nachprüfen zu können.
    "...gehen davon aus, ..." heisst, es ist eine von mehreren Annahmen als Grundlage fuer eine Theorie.

    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Speckseiten?
    Lass der Fantasie freien Lauf!

    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Wenn also eine neue exobiologische Theorie plausibel machen kann, dass aufgrund eines Naturgesetzes Leben nur auf extrem erdähnlichen Planeten existieren kann und dass solche Planten extrem selten und unwahrscheinlich sind - so unwahrscheinlich, dass sie in einem Universum höchstens einmal auftreten können - , dann können wir mit einiger Sicherheit annehmen, wir sind allein.
    Vielleicht gibt es sogar sowas wie ein Gesetz das die Entstehung von Leben auf mehr als einem Planeten verbietet. Das ist zwar sehr unwahrscheinlich, man könnte es aber als mögliche Lösung des Fermi-Paradoxons in Erwägung ziehen.
    "Theorie" + "selten und unwahrscheinlich" + "mit einiger Sicherheit"
    "mögliche Lösung" + "Paradoxon" = Spekulation

    Aber ok, wenn man ein solches Gesetz irgendwie herleiten wuerde, waere dann immer noch die Frage nach dem Beweis fuer die allgemeine Gueltigkeit. Und Beweise gibt es in den Naturwissenschaften bekanntlich nicht. Also doch wieder eine Unsicherheit.

    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Das bringt mich auf eine andere Frage: Würden wir "Leben", das im Rahmen so einer Simulation entstanden ist, als "fremdes Leben" durchgehen lassen oder müssten wir uns dann immer noch allein fühlen?
    DAS ist wirklich eine interessante Frage. Wann ist kuenstliches Leben auch Leben (die Frage gibt es schon seit der Antike)? Waere die erfolgreiche Erschaffung von Leben im Labor ein Nachweis, dass es das auch -mehrfach- in der Natur geben kann?
    (Ich weiss, dass es in vielen Experimenten bereits gelungen ist, komplexe organische Molekuele zu erzeugen)

    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Diese Ansicht, dass die Religion auf eine Art "Glaube" basiert, der über das Wissen hinausgeht und sogar quasi im Gegensatz zum Wissen steht, ist aber keineswegs allgemein für alle Religionen. Und auch nicht allgemein für alle Epochen.
    (...)
    Und was das Diskutieren nach den Regeln der Logik angeht, so scheint mir das zumindest bei den "Schriftreligionen" auch nicht ausgeschlossen zu sein. Könnte man da der Autorität nicht widersprechen wären viele der Abspaltungen und verschiedenen Konfessionen gar nicht denkbar.
    Ja, da stimme ich ausdruecklich zu. Nur die gegebene Moeglichkeit zur Kritik kann Veraenderungen ausloesen.
    In dem oben beschriebenen Gegensatz Glaube<=>Wissen bezog ich mich auf die uneingeschraenkte Hingabe, das voellige Vertrauen eines Glaeubigen an die vermittelten Glaubensinhalte. Der WILLE zum Glauben muss gegeben sein. Teilweise ist das auch Glaubensinhalt (z.B. paepstliches Dogma). Tritt Wissen hinzu, wird dieser Wille abgeschwaecht oder geht ganz verloren - die ultimative Katastrophe fuer jede Glaubensrichtung, da Abkehr und Spaltung drohen. Die Einigkeit geht verloren.

    Dass eine Veraenderung in der Glaubenslandschaft aus historischer Sicht meist eine gute Sache war und die Gesellschaft voran brachte, ist ein anderes Thema.

    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Aber das ist schon wieder ein anderer Thread. Der Zusammenhang zum eigentlichen Thema hier, der schon vorher sehr wacklig war, geht jetzt immer mehr verloren.
    Es wird hier gerade schon etwas zu religionslastig. Aber es ist nicht voellig OT. Die Eingangsfrage lautete: "Was, wenn wir wirklich alleine waeren?"
    Die Frage lautete aber nicht: "Was, wenn wir mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit alleine waeren?"

    Das Wort "wirklich" in der Eingangsfrage impliziert, dass wir es wissen. Deswegen habe ich so auf den 100% rumgeritten.


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    xanrof schrieb nach 21 Minuten und 33 Sekunden:

    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
    Ich denke, das es für die Menschheit keinen großen Unterschied machen würde, wenn sie tatsächlich allein im Universum wäre. Eine menschliche interstellare Expansion, würde zwangsläufig neue Kulturen und Ethnien produzieren. Ohne nichtmenschliche Aliens, würden die sich bildenden verschiedenen menschlichen Kulturen, recht schnell diese Rolle ausfüllen.
    Ob eine menschliche Zivilisation jetzt über die nichtmenschlichen Ood rätselt, oder über die fremdartige menschliche Kultur auf Trullion, macht auf lange Sicht keinen großen Unterschied.
    Also, angenommen, die Menschheit muss vermuten, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit alleine ist UND sie reist inzwischen zu den Sternen:

    Ich denke, dass es dann tatsaechlich keinen grossen Unterschied machen wuerde (wie du schreibst). Die Eroberung des Weltalls ist bereits eine solch grosse Herausforderung, welche das kompensieren koennte.

    Anders sieht es aus, wenn die Menschen in -sagen wir mal- 10000 Jahren immer noch auf dieser "haesslichen, blauen Kugel" festsitzt. In diesem Fall koennte ich mir durchaus vorstellen, dass diese Beinahe-Erkenntnis negtive Auswirkungen auf die Gesellschaft haben koennte. Aber vielleicht haben wir in 10000 Jahren auch gaaanz andere Probleme?!
    Zuletzt geändert von xanrof; 31.08.2012, 23:59. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • Enas Yorl
    antwortet
    Ich denke, das es für die Menschheit keinen großen Unterschied machen würde, wenn sie tatsächlich allein im Universum wäre. Eine menschliche interstellare Expansion, würde zwangsläufig neue Kulturen und Ethnien produzieren. Ohne nichtmenschliche Aliens, würden die sich bildenden verschiedenen menschlichen Kulturen, recht schnell diese Rolle ausfüllen.
    Ob eine menschliche Zivilisation jetzt über die nichtmenschlichen Ood rätselt, oder über die fremdartige menschliche Kultur auf Trullion, macht auf lange Sicht keinen großen Unterschied.

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Auch wenn das jetzt nicht an mich gerichtet war, möchte ich darauf antworten:
    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
    Allerdings scheint diese Vorstellung so schrecklich zu sein, daß man wohl lieber um den heißen Brei rumredet und sich hinter dem "unendlich großen Universum" versteckt, wo selbstverständlich auch der andere hypothetische Fall "wir sind nicht alleine" immer noch möglich ist.
    Selbst wenn die Beobachtung zutrifft, kann man sie nicht unbedingt auf die gesamte Menschheit übertragen.
    Das hier ist schließlich ein Science-Fiction-Forum und in dieser Literatur-, Film-, Comic-, Hörspielgattung (ohne Anspruch auf Vollständigkeit ) treten Aliens und der Kontakt zu ihnen sehr häufig auf. Die User hier werden daher natürlich anders darüber denken als Leute, die mit Science-Fiction und diesem Themen weniger anfangen können.

    Zitat von arthur
    Verständlich:
    wer ist schon gerne alleine.
    Was heißt hier allein?
    Es gibt auf diesen Planten immerhin noch Milliarden von anderen Menschen.

    Zitat von arthur
    @ DragoMuseveni

    Bisher ist das Universum auch noch "unendlich groß".
    Was meinst du jetzt mit "bisher"?

    Zitat von arthur
    Könnten wir damit umgehen oder wäre das noch viel schrecklicher als aggessive Aliens, die sich unsere Erde unter den Nagel reißen wollen?
    Aggressive Aliens würden unsere Zivilisation höchstwahrscheinlich einfach zerstören. Dagegen denke ich, dass wir uns schon daran gewöhnen könnten das einzige Beispiel für Leben im Universum zu sein. Auch wenn damit einige sehr interessante Möglichkeiten verloren gehen.

    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Auf diesem Punkt herum zu reiten, hoert sich vielleicht etwas kleinkariert an, aber ich denke, es ist der zentrale Punkt: Hundertprozentiges Wissen oder Spekulation - es gibt nur diese beiden Moeglichkeiten.
    Ich zweifle irgendwie daran, dass diese Einteilung sinnvoll ist. Zunächst stellt sich die Frage, ob sowas wie "hundertprozentiges Wissen" überhaupt (für Menschen) möglich ist. Es besteht immer eine geringe Gefahr eines Messfehlers oder das man aufgrund ungeeigneter Suchmethoden etwas übersehen hat.
    Dann möchte ich noch mal darauf hinweisen, dass wir in den meisten Fällen des Alltags und der Forschung mit weniger zufrieden sind als "hundertprozentigem Wissen". Wie gesagt, die Physiker gehen auch davon aus, dass unsere Naturgesetze im ganzen Universum gelten, ohne das genau nachprüfen zu können.
    Näheres siehe unten.

    Zitat von xanrof
    Gedankenspiele sind immer faszinierend - ob in der Physik, der Philosophie oder auf Speckseiten im Internet.
    (Hervorgehoben von mir.)

    Speckseiten?

    Zitat von xanrof
    Wenn diese Wahrscheinlichkeit oder Unsicherheit fuer uns ausreichend ist - na prima. Entsprechendes gilt fuer die Exobiologie. Wenn die Statistik fuer uns ok ist, dann ist doch gut. Niemand wuerde auch ernsthaft fordern, als Voraussetzung das gesamte Universum zu kennen - weil es prinzipiell unmoeglich ist.
    Wenn also eine neue exobiologische Theorie plausibel machen kann, dass aufgrund eines Naturgesetzes Leben nur auf extrem erdähnlichen Planeten existieren kann und dass solche Planten extrem selten und unwahrscheinlich sind - so unwahrscheinlich, dass sie in einem Universum höchstens einmal auftreten können - , dann können wir mit einiger Sicherheit annehmen, wir sind allein.
    Vielleicht gibt es sogar sowas wie ein Gesetz das die Entstehung von Leben auf mehr als einem Planeten verbietet. Das ist zwar sehr unwahrscheinlich, man könnte es aber als mögliche Lösung des Fermi-Paradoxons in Erwägung ziehen.

    Zitat von xanrof
    ABER: Fordert jemand die absolute Gewissheit, so gibt es nur die Moeglichkeit, das gesamte Universum abzusuchen. Und selbst dann erhaelt man Erkenntnisse nur fuer Gegenwart und Zukunft, aber nicht mehr fuer die Gegenwart.
    Wieso nicht mehr für die Gegenwart? Es sollten sich doch Spuren von fremden Leben finden, selbst wenn es schon längere Zeit ausgestorben ist.

    Zitat von xanrof
    Selbst mit Simulationen erhaelt man man nur Wahrscheinlichkeiten.
    Richtig. Schon weil die Voraussetzungen, die im Design der Simulation enthalten sind, möglicherweise falsch sind.

    Das bringt mich auf eine andere Frage: Würden wir "Leben", das im Rahmen so einer Simulation entstanden ist, als "fremdes Leben" durchgehen lassen oder müssten wir uns dann immer noch allein fühlen?

    Zitat von xanrof
    Religion basiert auf Glauben, basiert darauf, an etwas zu glauben - ohne es zu wissen. Waere Gewissheit da, koennte man nach den Regeln der Logik darueber diskuttieren und die Ansichten des Anfuehrers in Frage stellen, etc. Das "Besondere" waere weg, die Gruppe waere nur noch ein Verein oder eine politische Partei oder was auch immer.
    Diese Ansicht, dass die Religion auf eine Art "Glaube" basiert, der über das Wissen hinausgeht und sogar quasi im Gegensatz zum Wissen steht, ist aber keineswegs allgemein für alle Religionen. Und auch nicht allgemein für alle Epochen.
    Den meisten antiken Kulturen war eine Trennung von "Wissen und Glaube" fremd. Beides, ihre Religion und ihre "wissenschaftlichen Systeme" (sofern davon schon die Rede sein kann), gehörte eben zu der Art wie sie sich das Universum vorgestellt haben.
    Genauso scheint so ein Verständnis noch in der frühen Neuzeit zu fehlen. Ich habe sogar mal gelesen, dass vor Darwin in der Biologie und Geologie die Autorität der Heiligen Schrift bei vielen Fragen anerkannt wurde.
    Und was das Diskutieren nach den Regeln der Logik angeht, so scheint mir das zumindest bei den "Schriftreligionen" auch nicht ausgeschlossen zu sein. Könnte man da der Autorität nicht widersprechen wären viele der Abspaltungen und verschiedenen Konfessionen gar nicht denkbar. Ob es bei den Religionen ohne zentrale Texte wie den griechischen Götterglaube sowas wie eine zentrale Autorität von der man sich abspalten könnte überhaupt gab?

    Aber das ist schon wieder ein anderer Thread. Der Zusammenhang zum eigentlichen Thema hier, der schon vorher sehr wacklig war, geht jetzt immer mehr verloren.
    Zuletzt geändert von DragoMuseveni; 31.08.2012, 23:04.

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  • xanrof
    antwortet
    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    In diesen Thread geht es um die Frage, wie die Menschheit damit umgehen würde, wenn sie wirklich allein wäre. Es handelt sich also um eine "Was wäre wenn"-Frage. Nur dass uns die Antwort darauf, was eigentlich wirklich der Fall ist, in diesem Fall unbekannt ist.
    Zunaechst mal stimme ich zu: Es ist tatsaechlich eine "Was wäre wenn"-Frage. Es gibt genau zwei unterscheidbare Faelle.

    Wenn man wirklich sagen koennte, dass die Menschheit alleine im Universum IST (im Sinne von "sicher wissen", Gewissheit haben, etc.), so muss dieses Wissen von einer Quelle stammen. Diese Herkunft/Quelle benoetigt jedoch Faehigkeiten, die man als "allmaechtig" oder eben gottgleich bezeichnen muss. Es gibt sonst keine Moeglichkeit, zu WISSEN, ob die Menschheit die einzige Form von Leben je war oder ist oder immer sein wird. Dies ist der eine Fall.

    Alles andere ist der zweite Fall: Glaube, Spekulationen, Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Diese Situation haben wir gerade. Zugegeben, die Faktenlage fuer eine zuverlaessige Rechnung ist noch nicht besonders gut, unser Wissen ueber das Universum noch sehr beschraenkt. Doch das wird sich aendern. Und entweder wir finden Leben - dann wird diese Diskussion ueberfluessig werden. Oder finden nichts - dann wird diese Diskussion immer weiter gehen. Und je mehr Fakten wir dabei sammeln, um so besser wird die Berechnung der Wahrscheinlichkeit. Dennoch wird stets eine ordentliche Portion Unsicherheit dabei sein.

    Selbst, wenn die Menschheit in der Zukunft 99.999999999...% des Universum besucht haben sollte (und nichts fand), bleibt die Ungewissheit, ob nicht irgendwo da hinten genau der Planet ist, auf dem sich gerade gruener Schleim bildet. Also kann man es nicht wissen.

    Auf diesem Punkt herum zu reiten, hoert sich vielleicht etwas kleinkariert an, aber ich denke, es ist der zentrale Punkt: Hundertprozentiges Wissen oder Spekulation - es gibt nur diese beiden Moeglichkeiten.

    Und fuer die Akzeptanz von Religionen ist es elementar. Es spielt schlichtweg keine Rolle, ob etwas zu
    0.000...01 % (heute) oder zu 99.99...9% (in der Zukunft?) wahrscheinlich ist - es bleibt Spekulation oder der Glaube daran. Das Ende jeglicher Vermutungen wird es aber erst sein, wenn etwas "Unmoegliches" geschieht - und wie ich meine, mit fatalen Folgen fuer die Religionsgemeinschaften.
    (womit ich persoenlich kein Problem haette , aber ich fuerchte, dann gibt es Gewaltausbrueche)


    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Es kann aber aus verschiedenen Gründen ganz interessant sein dieses Gedankenexperiment durchzuspielen.
    Gedankenspiele sind immer faszinierend - ob in der Physik, der Philosophie oder auf Speckseiten im Internet.

    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Natürlich könnte ein solches Wesen die Frage beantworten. Das bedeutet aber nicht, dass nur ein solches Wesen die Frage beantworten kann. Wir fordern für gewöhnlich ja auch nicht, dass man jeden Punkt im Universum untersucht, um ein Naturgesetz zu beweisen.
    ok, hier moechte ich ausdruecklich wiedersprechen. Was wir tun, ist erstens, das Universum an einigen wenigen Punkten zu untersuchen und die Daten zu interpretieren, zweitens anzunehmen (!), dass die physikalischen Gesetze ueberall gleich sind und schliesslich drittens, die Ergebnisse mit einer gewissen Wahrscheinlichleit auf andere Bereiche des Universum zu extrapolieren. Wenn diese Wahrscheinlichkeit oder Unsicherheit fuer uns ausreichend ist - na prima. Entsprechendes gilt fuer die Exobiologie. Wenn die Statistik fuer uns ok ist, dann ist doch gut. Niemand wuerde auch ernsthaft fordern, als Voraussetzung das gesamte Universum zu kennen - weil es prinzipiell unmoeglich ist.

    ABER: Fordert jemand die absolute Gewissheit, so gibt es nur die Moeglichkeit, das gesamte Universum abzusuchen. Und selbst dann erhaelt man Erkenntnisse nur fuer Gegenwart und Zukunft, aber nicht mehr fuer die Vergangenheit.

    Das bedeutet: selbst in dem Fall, dass wir das gesamte Universum bereisen und nichts finden, koennen wir nicht ausschliessen, dass es vor langer Zeit und irgendwo mal anderes Leben gegeben hat.

    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Dann aber waere die Frage, ob wir allein im Universum sind, unbedeutend, da alle Glaubensrichtungen und Religionen ihren Sinn verlieren wuerden.
    Diese Schlußfolgerung kann ich auch nicht nachvollziehen. Was sollte für eine Religion so schlimm daran sein, wenn ihr "Glaube durch Wissen ersetzt wird"?
    Das sollte sich sogar positiv auf die subjektive "Überzeugtheit" der Anhänger auswirken. Vorausgesetzt, sie nehmen den Wesen (oder von wem auch immer die Behauptung stammt) überhaupt ab, dass es ihr Gott sein soll.
    Religion basiert auf Glauben, basiert darauf, an etwas zu glauben - ohne es zu wissen. Waere Gewissheit da, koennte man nach den Regeln der Logik darueber diskuttieren und die Ansichten des Anfuehrers in Frage stellen, etc. Das "Besondere" waere weg, die Gruppe waere nur noch ein Verein oder eine politische Partei oder was auch immer.

    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Hier greift wieder meine Anmerkung von oben. Wieso sollte die tief verwurzelten überhaupt annehmen, dass dieses Wesen das Wesen sei, dass sie bisher anbeteten?
    Ja, das stimmt. Viele "Ueberzeugte" werden sich nicht dem Neuen zuwenden, viele Andere aber schon. Das koennte ziemlich brutal werden.

    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Atheisten als gefühllose Logiker? Also das konnte ich bisher nicht beobachten.
    Nun ja, ich bin eigentlich auch nicht besonders gefuehllos.
    Vielleicht war der letzte Satz ein schlechtes Beispiel.


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    xanrof schrieb nach 30 Minuten und 21 Sekunden:

    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
    @ xanrof
    Das klingt gnaz nach dem hypothetischen Fall, wenn wir tatsächlich alleine wären und auch kein Gegenbeweis - nicht mal ein hypothetischer - jemals erbracht werden könnte.
    Allerdings scheint diese Vorstellung so schrecklich zu sein, daß man wohl lieber um den heißen Brei rumredet und sich hinter dem "unendlich großen Universum" versteckt, wo selbstverständlich auch der andere hypothetische Fall "wir sind nicht alleine" immer noch möglich ist.
    Interessanter Gedanke, diese "Umkehrung". Allerdings wird sich unter den eher rationaleren Menschen mehr und mehr die Erwartung durchsetzen, auch Leben zu finden. Sehr viele Forscher in der Kosmochemie sagen ganz klar, dass sie NICHT ueberrascht waeren, wenn der Nachweis fuer ausserirdisches Leben ploetzlich erbracht waere (Leben im Sinne von Molekuelen, DNA, etc, (noch) nicht zwingend Intelligenz.)
    Gerade deshalb: Heute wird es fest erwartet - aber wenn in 10000 Jahren immer noch nichts gefunden wurde, koennte dies tatsaechlich eine mentale Krise in der Menschheit ausloesen. Falls wir gerade keine anderen Probleme haben sollten.


    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
    @ allg.
    Geht es nicht eher um die Frage was schlimmer wäre:
    - die Angst vor dem Alleine sein oder
    - die Angst vor dem schlimmsten Feind?
    Ich glaube, es gibt viele potentielle Alptraeume, die real werden koennen.
    Zuletzt geändert von xanrof; 31.08.2012, 21:59. Grund: Fehlerkorrektur

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  • arthur
    antwortet
    @ xanrof

    Für mich hört sich die Frage "Was wäre, wenn wir wirklich alleine wären?" ganz anders an.
    Das klingt gnaz nach dem hypothetischen Fall, wenn wir tatsächlich alleine wären und auch kein Gegenbeweis - nicht mal ein hypothetischer - jemals erbracht werden könnte.
    Allerdings scheint diese Vorstellung so schrecklich zu sein, daß man wohl lieber um den heißen Brei rumredet und sich hinter dem "unendlich großen Universum" versteckt, wo selbstverständlich auch der andere hypothetische Fall "wir sind nicht alleine" immer noch möglich ist.
    Verständlich:
    wer ist schon gerne alleine.


    @ DragoMuseveni

    Bisher ist das Universum auch noch "unendlich groß". Was wäre wenn wir mit Überlicht reisen könnten, wenn wir trotzdem keine fremde Intelligenz entdecken würden und wenn unsere Befürchtung "wir sind wirklich alleine in dem großen weiten Universum" immer wahrscheinlicher werden würde.
    Könnten wir damit umgehen oder wäre das noch viel schrecklicher als aggessive Aliens, die sich unsere Erde unter den Nagel reißen wollen?


    @ allg.

    Geht es nicht eher um die Frage was schlimmer wäre:
    - die Angst vor dem Alleine sein oder
    - die Angst vor dem schlimmsten Feind?

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
    Wäre das so unerträglich, daß wir es nicht aushalten könnten?
    Bisher war die Menschheit praktisch allein und sie scheint damit ganz gut umgegangen zu sein.
    Ich sehe keinen Grund, warum sie nicht prinzipiell auch damit zurechtkommen würde, wenn sie wirklich allein wäre.
    Natürlich könnte sie es allerdings als Problem empfinden, in einem unendlichen Universum das einzige Beispiel für Leben zu sein, bzw. in einem sehr großen Universum.

    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Die Frage lautet: Kann ein einzelnes Wesen WISSEN, ob es jemals irgendwo im gesamten Universum andere Formen von Leben gegeben hat, gibt oder geben wird?
    Das ist eine andere Frage. In diesen Thread geht es um die Frage, wie die Menschheit damit umgehen würde, wenn sie wirklich allein wäre. Es handelt sich also um eine "Was wäre wenn"-Frage. Nur dass uns die Antwort darauf, was eigentlich wirklich der Fall ist, in diesem Fall unbekannt ist.

    Es kann aber aus verschiedenen Gründen ganz interessant sein dieses Gedankenexperiment durchzuspielen. Vielleicht auch, um besser damit umgehen zu können, wenn wirklich auf eine revolutionär, neue Art und Weise bewiesen wird, dass wir allein sind!

    Zitat von xanrof
    Um UNS die Frage eindeutig zu beantworten, also in einer Weise, die ueber Spekulationen, Glauben oder Wahrscheinlichkeitsrechnungen klar hinausgeht, muesste sich ein extrem wissendes, maechtiges, eben gottgleiches Wesen materalisieren oder auf eine andere Weise den Kontakt zu uns herstellen.
    Natürlich könnte ein solches Wesen die Frage beantworten. Das bedeutet aber nicht, dass nur ein solches Wesen die Frage beantworten kann.
    Wir fordern für gewöhnlich ja auch nicht, dass man jeden Punkt im Universum untersucht, um ein Naturgesetz zu beweisen.

    Vielleicht entdeckt man, dass die Bedingungen unter denen Leben entsteht sehr selten und unwahrscheinlich sind oder ähnliches...
    Natürlich scheint das in Anbetracht der Größte des Universums immer noch nicht sehr aussagekräftig. Aber da wir davon ausgehen, dass die Naturgesetze überall im Universum gelten, könnten wir z. B. den Entwicklungsverlauf des Universums von Beginn bis zur Jetztzeit (oder sogar bis zum "Ende") simulieren und so versuchen herauszufinden wie häufig Leben dabei auftritt. Oder vielleicht bedient man sich eines bisher unbekannten Verfahrens, das wir noch nicht kennen.

    Zitat von xanrof
    Dann aber waere die Frage, ob wir allein im Universum sind, unbedeutend, da alle Glaubensrichtungen und Religionen ihren Sinn verlieren wuerden. Selbst, wenn zufaellig eine bestimmte Religion bisher einen Gott/Schoepfer propagierte, der mit dem Erschienenen uebereinstimmt, so waere diese Religion sofort tot. Denn allein mit dessen Erscheinen wird jeglicher Glauben durch Wissen ersetzt.
    Diese Schlußfolgerung kann ich auch nicht nachvollziehen. Was sollte für eine Religion so schlimm daran sein, wenn ihr "Glaube durch Wissen ersetzt wird"?
    Das sollte sich sogar positiv auf die subjektive "Überzeugtheit" der Anhänger auswirken. Vorausgesetzt, sie nehmen den Wesen (oder von wem auch immer die Behauptung stammt) überhaupt ab, dass es ihr Gott sein soll.

    Zitat von xanrof
    Koennen die Menschen, die bisher tief in ihrem Glauben verwurzelt waren, damit umgehen, dass sie falsch lagen?
    Hier greift wieder meine Anmerkung von oben. Wieso sollte die tief verwurzelten überhaupt annehmen, dass dieses Wesen das Wesen sei, dass sie bisher anbeteten?

    Zitat von xanrof
    Werden die Agnostiker, die sich nun gezwungenermassen zu Atheisten wandeln, damit gefuehlslose Logiker?
    Atheisten als gefühllose Logiker? Also das konnte ich bisher nicht beobachten.

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  • xanrof
    antwortet
    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
    Wäre das so unerträglich, daß wir es nicht aushalten könnten?
    Die Frage lautet: Kann ein einzelnes Wesen WISSEN, ob es jemals irgendwo im gesamten Universum andere Formen von Leben gegeben hat, gibt oder geben wird?

    Um UNS die Frage eindeutig zu beantworten, also in einer Weise, die ueber Spekulationen, Glauben oder Wahrscheinlichkeitsrechnungen klar hinausgeht, muesste sich ein extrem wissendes, maechtiges, eben gottgleiches Wesen materalisieren oder auf eine andere Weise den Kontakt zu uns herstellen.

    Dann aber waere die Frage, ob wir allein im Universum sind, unbedeutend, da alle Glaubensrichtungen und Religionen ihren Sinn verlieren wuerden. Selbst, wenn zufaellig eine bestimmte Religion bisher einen Gott/Schoepfer propagierte, der mit dem Erschienenen uebereinstimmt, so waere diese Religion sofort tot. Denn allein mit dessen Erscheinen wird jeglicher Glauben durch Wissen ersetzt.
    Dies waere auch dann der Fall, wenn DER oder DIE oder DAS "Allwissende" nur diese eine Frage nach Gesellschaft im Universum (positiv oder negativ) beantwortet.

    Also lautet die wahre Frage, die sich stellt: Kann die Menschheit damit umgehen, dass jeglicher Glauben verschwindet?
    Koennen die Menschen, die bisher tief in ihrem Glauben verwurzelt waren, damit umgehen, dass sie falsch lagen?
    Werden die Agnostiker, die sich nun gezwungenermassen zu Atheisten wandeln, damit gefuehlslose Logiker?
    Und werden die Atheisten damit klar kommen, dass sie WISSEN, dass sie VON JETZT AN Recht haben? (Das "Wesen" mag allmaechtig, gar gottgleich sein, aber ohne Glauben keine Goetter oder Gott)

    Fragen ueber Fragen - und ich GLAUBE, ich brauch jetzt n'Bier!
    Zuletzt geändert von xanrof; 30.08.2012, 17:58.

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  • Thomas W. Riker
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Es scheint sich wohl in Richtung der Frage zu bewegen "Wie machen wir uns die Galaxis untertan und was brauchen wir alles dafür?".
    Im Prinzip haben wir für diesen Fall alles, was nötig ist, denn ein Handtuch hat ja wohl jeder:

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  • arthur
    antwortet
    Was wäre denn nun wirklich wenn wir alleine wären?
    Wäre das so unerträglich, daß wir es nicht aushalten könnten?

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  • KyleXY27
    antwortet
    Mal ganz ehrlich, egal wie lange es uns Menschen gibt irgendwann baut einer von uns einen Plasma, Neutrino oder Antimaterrie Bombe (wer weiß was in 100 Jahren ist) ist sauer auf irgend einen Präsidenten denkt nicht nach und vernichtet uns alle Oder macht es den anderen Menschen so schwer das sie es sie nicht mehr lange gibt.

    Selbst wenn es da draußen Leben gibt, bis wir es erfahren würde, gäbe es uns nicht mehr

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  • Uriel Ventris
    antwortet
    Ich finde, das wäre eigentlich einen eigenen Thread würdig.

    Wobei sich die Visionen hier eh noch auf demütigem Terrain bewegen (unbewohne Planeten beleben).

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
    Geht es in diesem Thread wirklich noch um "was wäre wenn wir wirklich alleine wären?" oder ist das wieder mal eine Fachdiskussion, die eher in den Wissenschaftsbereich gehört?
    Es scheint sich wohl in Richtung der Frage zu bewegen "Wie machen wir uns die Galaxis untertan und was brauchen wir alles dafür?".

    Einen Kommentar schreiben:


  • Uriel Ventris
    antwortet
    Geht es in diesem Thread wirklich noch um "was wäre wenn wir wirklich alleine wären?" oder ist das wieder mal eine Fachdiskussion, die eher in den Wissenschaftsbereich gehört?

    Einen Kommentar schreiben:


  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
    Den "aus photochemischen Weg aus Wasser oder Kohlendioxid erzeugten".

    Fragt sich dann nur, ob der Aufwand den Nutzen wert ist.
    Die einzig sinnvolle Option hierfür sind in der Tat nur Pflanzen und Bakterien. Die machen das wenigstens gratis im Zuge ihres eigenen Stoffwechsels und man bräuchte keine Plantagen an Kernreaktoren aufzustellen, um diese ansonsten thermodynamisch sehr ungünstige Reaktion selbst durchzuführen.

    Wenn eine Atmosphäre nennenswerte Mengen (im Prozentbereich) an Sauerstoff enthält, so ist dies in den allermeisten Fällen auch ein Indikator für Lebensformen. Ausnahmen wären vielleicht Planeten am Ende ihrer Existenz, die ihren gesamten Wasservorrat durch UV-induzierte Hydrolyse verlieren. Auf solchen Planeten entschwindet der Wasserstoff ins Weltall, während der Sauerstoff zunächst in der Atmosphäre verbleibt, bevor er zu Schwefelsäure und Ähnlichem weiter reagiert.

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  • xanrof
    antwortet
    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
    Welchen Sauerstoff denn?
    Der, den du genannt hast (#88). Ich bezog mich dann auf die Antwort von McWire in #89

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