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  • Rarehero
    antwortet
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Das sind natürlich langsame, Generationen übergreifende Arbeiten. Aber meiner Meinung würde soetwas funktionieren.
    Das ist immer so einfach daher gesagt. Hier ein Sonnensegel aufspannen, dort ein bisschen CO² in die Luft blasen. Tatsächlich weiß niemand genau, wie sie komplex ein solches Ökosystem tatsächlich ist und wie es zu "konstruieren". Jeder Planet ist anders. Bei jedem Planeten kann man einen entscheidenden Faktor übersehen, und dann verwandelt sich die Venus plötzlich in eine Eiswelt und der Mars wird zur neuen Venus.

    Mit Para-Terraforming besteht dieses Problem nicht. Es wäre schneller verfügbar, könnte exakt an die Bedürfnisse angepasst werden und dein Gedankenmodell käme mit der einen oder anderen nebulösen Anforderung an die Technologie weniger aus. Aber letztlich ist das ein Detail, über das wir nicht streiten müssen.

    Wer weiß auf wie vielen Welten solche Verhaltenstraditionen aufgegeben werden. Bei 1000 besiedelten Planeten dürfte es sicher die ein oder andere Gesellschaft geben, die unendliches Wachstum als erstrebenswert hält und auf Verhütung verzichtet. Und wenn diese wiederum andere Planeten besiedeln...
    Natürlich verändern die Kolonien kulturelle Eigenarten entwickeln, aber die ganze Argumentation benötigt ziemlich viele "Kann doch sein!"- und "Wer weiß das schon!"-Annahmen. Dieses Problem wir umso größer, je weiter die Annahmen von dem, was wir schließen können, abweicht. Eine Gruppe, die bewßt und gezielt unendliches Wachstum trotz aller gravierenden Probleme, die dies mit sich bringt, anstrebt? Hast du eine Entsprechung einer hoch entwickelten Zivilisation in unserer gegenwärtigen Welt?

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  • McWire
    antwortet
    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
    In Europa aber auch, ist also kein Pionierphänomen.
    Der Vergleich hinkt, weil es auch nicht die Verhütungsmöglichkeiten einer Raumfahrtzivilisation gibt.
    Wer weiß auf wie vielen Welten solche Verhaltenstraditionen aufgegeben werden. Bei 1000 besiedelten Planeten dürfte es sicher die ein oder andere Gesellschaft geben, die unendliches Wachstum als erstrebenswert hält und auf Verhütung verzichtet. Und wenn diese wiederum andere Planeten besiedeln...

    Du darfst bei keiner Argumentation von einer singulären Gesellschaft ausgehen, sondern musst jede denkbaren Ansicht berücksichtigen.
    Gerade diese Vielfalt menschlichen Denkens dürfte der Schlüssel zu einer Expansion sein, weil jeder sein individuelles Glück sucht und nur nach seinen eigenen Regeln lebt. Das Leben der Erde des 21. Jahrhundert dürfte da nicht mehr die oberste Maxime darstellen.

    Die fruchtbarsten Zivilisationen werden quantitativ die anderen mit der Zeit verdrängen oder sich selbst einem Wandel unterziehen. Genauso kann es davon aber wieder Ableger geben, die einen anderen Wandeln vollziehen und wiederum expandieren.

    Prozentual verschwinden die Europäer derzeit auch auf der Erde, da andere Völker eine andere Einstellung zum Bevölkerungswachstum haben, teils sogar religiös motiviert.

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  • Dannyboy
    antwortet
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Ja so meinte ich das ja. Die europäischen Siedler in Amerika hatten ja auch nicht Steinzeitniveau. Trotzdem gab es ein relativ großes Bevölkerungswachstum.
    In Europa aber auch, ist also kein Pionierphänomen.
    Der Vergleich hinkt, weil es auch nicht die Verhütungsmöglichkeiten einer Raumfahrtzivilisation gibt.

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  • McWire
    antwortet
    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
    Wenn man die Siedler dort nicht bar aller Technologie aussetzt, nicht.

    Man wird wohl kaum Siedler irgendwo hin schicken, damit sie dort auf 3-Welt-Niveau leben.
    Also können wir Bevölkerungswachstum, aber keine Explosion erwarten.
    Ja so meinte ich das ja. Die europäischen Siedler in Amerika hatten ja auch nicht Steinzeitniveau. Trotzdem gab es ein relativ großes Bevölkerungswachstum.


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    McWire schrieb nach 9 Minuten und 39 Sekunden:

    Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
    Die Annahme, dass wir mit Sicherheit wissen, dass wir zumindest in unserer Galaxie nicht alleine sind, setzt voraus, dass wir Informationen und Materie innerhalb kurzer Zeit von einem Ende der Galaxie zum anderen übermitteln können. In einer solchen Galaxie wären die Pioniere keine echten Pioniere: Wenn sie etwas von der Erde benötigen, dann lassen sie es sich innerhalb kurzer Zeit zuschicken, und wenn es ihnen in der Fremde zu einsam wird, dann sind sie in kurzer Zeit wieder auf der Erde.
    Trotzdem werden sie ihren neuen Lebensraum nach ihren Vorstellungen gestalten und natürlich auch besiedeln. Es wird auch zurückgezogene Kolonien geben, die sich moderner Technologie verweigern und zum Ursprung der Natur zurückkehren. Sicher ist das eine Ausnahme, aber trotzdem nicht vernachlässigbar.

    Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
    Die amerikanischen Siedler haben sich aufgrund der Nähe zu Europa nie zu einer eigenständigen Zivilisation entwickelt (wie etwa das China der Antike und des Mittelalters). In einer Galaxie, in der wir einen zeitnahen Überblick über das (Nicht)vorhandensein anderer Zivilisationen erhalten können, sollte es nach meiner Auffassung ähnlich sein.
    Aber eine eigene Identität haben sie trotzdem und genauso werden alle Kolonien eigene Identitäten entwickeln.

    Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
    Ich halte Leben für eine zwingende Konsequenz geeigneter Bedingungen. Sprich; wenn ein Planet Leben beherbergen kann, dann wird er auch Leben hervor gebracht haben.


    Ok, also ein Planet, auf dem Leben, aber keine Zivilisation existiert?
    Soviel Realismus sollte schon sein. Ja, diese Interpretation der Situation ist wohl glaubwürdiger.

    Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
    Wenn ein Planet nicht bewohnbar ist, dann hat das wahrscheinlich Gründe, die man nicht weg "terraformen" kann. Ich halte Terraforming für einen Irrweg. Wenn du an der Stelle aber auch an Para-Terraforming, dann kann ich dir zustimmen, wenngleich man sicherlich nicht den ganzen Planeten nutzen wird auch nicht nutzen können wird.
    Naja, ich meine hier das Ergänzen eventuell fehlender Elemente.
    Die Venus ist meiner Meinung beispielsweise auch bewohnbar machbar, man müsste sie nur abkühlen, beispielsweise mit einem riesigen Sonnensegel und die Schwefelgase aus der Atmosphäre entfernen, beispielsweise durch künstliche Zufuhr wirklich großer Mengen Calciumhydroxid. Außerdem müsste man das fehlende Wasser ersetzen.

    Beim Mars hat sich in Star Trek die Idee entwickelt ihn künstlich mit Kometen zu bombardieren und so künstlich Wasser und flüchtige Gase zuzuführen, um die Atmosphäre zu verstärken.

    Das sind natürlich langsame, Generationen übergreifende Arbeiten. Aber meiner Meinung würde soetwas funktionieren. Planeten die der Erde noch ähnlicher als Mars oder Venus sind, könnte man mit viel weniger Aufwand beeinflussen... um mal das Wort "terraformen" zu vermeiden.
    Zuletzt geändert von McWire; 16.08.2012, 17:14. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • Rarehero
    antwortet
    Ich glaube, dass wir so auch nicht weiter kommen. Du machst, wie anfangs auch ich, den Fehler, alles aus der Perspektive einer Zivilisation - die eben die ganze Galaxie bevölkert - zu betrachten. Daher bin ich auch lange davon ausgegangen, dass keine Zivilisation den Drang haben wird, die ganze Galaxie zu bevölkern - bis ich begriffen habe, was es eigentlich bedeutet, in einige Lichtjahren Entfernung eine Kolonie zu gründen und was aus dieser Kolonie werden würde.

    Klar, eine Zivilisation, die einst die Schneeball-Erde beobachtet und für eine Kolonisation ausgeschlossen hat, ist vielleicht schon lange verschwunden, wenn die Erde lebensfreundlich geworden ist. Aber eine andere Zivilisation würde einfach ihren Platz einnehmen. Die Milchstraße wäre voller Zivilisationen, die ständig die Milchstraße erforschen, ständig nach neuen Lebensräumen Ausschau halten und ständig neue Lebensräume erobern - während andere Lebensräume und die Zivilisationen, die diese besetzen, vergehen.

    Ist es nun vorstellbar, dass die Erde über zweianhalb Milliarden Jahre von allen Zivilisationen übersehen wurde? Das halte ich für ausgeschlossen.

    Es ist ja auch die Frage, inwieweit diese unabhängigen Kulturen überhaupt den expansionistischen Drang ihrer Vorfahren beibehalten werden. Vielleicht sagen sie sich irgendwann auch: "Warum sollen wir schon wieder solch eine Expedition starten? Lasst uns mit dem Erreichten zufrieden sein und ein Kloster bauen".
    Und das behalten sie auch noch 100 Generationen später bei? Über die letzten zwei Milliarden Jahre haben sich alle Zivilisationen in der Nähe gesagt "So, jetzt ist aber mal gut mit der stöndigen Tramperei?".

    Oder die Orgamismen selber erreichen einen Punkt, wo es für sie biologisch gar nicht mehr weiter geht (genetische Degeneration oder Ähnliches).
    Keine Ahnung, was du damit meinst? Aussterben etwa? Spielt keine Rolle. Andere Zivilisationen würden früher oder später ihren Platz einnehmen. Verglichen mit Zeiträumen, die wir betrachten müssen, würde der Platz einer Zivilisation quasi umgehend von einer anderen Ziuvilisation eingenommen werden.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
    Aber von wo wären sie gekommen? Vom anderen Ende der Milchstraße? Wohl kaum. Wenn sie die Erde eingehend untersucht haben, dann weil sie in der Nähe sind und einen Ort für eine neue Kolonie gesucht haben. Und sie wären nicht dumm gewesen. Der Bericht würde nicht einfach "ungeeignet" lauten, sondern "Derzeit ungeeignet, aber potentiell tauglich, wenn sie die Bedingungen in der Zukunft ändern!". Und als sich die Bedingungen geändert haben, wären sie recht schnell, als vor rund zwei bis zweianahlb Milliarden Jahren, hier aufgeschlagen. So kommen wir m.E. aus der Sache nicht raus.
    Galaktische Drift. Die Sterne verändern ihre relativen Positionen untereinander, weil jeder auf seiner ganz eigenen Bahn das Zentrum umrundet. Die Sonne umrundet die Milchstraße einmal in 250 Millionen Jahren. Eine damals nahe gelegene Zivilisation, die unsere Erde vor sagen wir 1 Milliarde Jahre mal erkundet hat, wäre jetzt nach 4 Umläufen schon wieder ganz woanders.

    Oder auch ausgestorben, was eine der anderen Möglichkeiten wäre.

    Es ist ja auch die Frage, inwieweit diese unabhängigen Kulturen überhaupt den expansionistischen Drang ihrer Vorfahren beibehalten werden. Vielleicht sagen sie sich irgendwann auch: "Warum sollen wir schon wieder solch eine Expedition starten? Lasst uns mit dem Erreichten zufrieden sein und ein Kloster bauen".

    Oder die Orgamismen selber erreichen einen Punkt, wo es für sie biologisch gar nicht mehr weiter geht (genetische Degeneration oder Ähnliches).
    Zuletzt geändert von Liopleurodon; 16.08.2012, 14:40.

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  • Rarehero
    antwortet
    Wenn man mal bedenkt, wie ungeheuer schwierig die Detektion ungerichteter Abstrahlungen im Radiobereich ist, dann könnten außerirdische Kulturen sehr wohl nur wenige Dutzend Lichtjahre entfernt sein, ohne dass wir davon etwas bemerken würden; jedenfalls solange sie keine starken Signale direkt in unserer Richtung senden (aus welchen Motiven auch immer).
    Dann musst du mir jemand einen guten Grund nennen, warum sie die Erde niemals kolonisiert haben. Der einzige Grund, der mir einfiele ist, dass sie erst in den letzten Jahrtausenden hier angekommen sind und tatsächlich so nett waren, uns in Frieden zu lassen. Hoffentlich sind alle Zivilisationen in unserer Nähe so nett.

    Allerdings ist dieses Szenario recht unwahrscheinlich, denn die letzten Jahrtausende entsprechen nicht einmal einem Millionstel der Zeitspanne, in der die Erde oder ihre Nachbarschaft hätte erreicht werden können.

    Andererseits verändern sich Planeten ja auch. Wäre ein außerirdischer Stoßtrupp hierher gelangt, während die Erde gerade unter Schneeballbedingungen eingefroren war, wären sie wohl wieder von dannen gezogen und hätten den Planeten als "ungeeignet" markiert.
    Aber von wo wären sie gekommen? Vom anderen Ende der Milchstraße? Wohl kaum. Wenn sie die Erde eingehend untersucht haben, dann weil sie in der Nähe sind und einen Ort für eine neue Kolonie gesucht haben. Und sie wären nicht dumm gewesen. Der Bericht würde nicht einfach "ungeeignet" lauten, sondern "Derzeit ungeeignet, aber potentiell tauglich, wenn sie die Bedingungen in der Zukunft ändern!". Und als sich die Bedingungen geändert haben, wären sie recht schnell, als vor rund zwei bis zweianahlb Milliarden Jahren, hier aufgeschlagen. So kommen wir m.E. aus der Sache nicht raus.

    Eine galaxienweite Kolonisierung muss noch lange nicht vollständig sein (d.h., muss nicht zwingend wirklich jeden Planeten erfassen).
    Doch. Sie würden jeden tauglichen Planeten umfassen, vielleicht sogar in Form von Para-Terraforming (sprich, auch der Mars müsste bewohnt sein). Die Eroberung der Galaxie wäre ja nicht zentral gesteuert. Jede Zivilisation wäre absolut unabhängig, nur den eigenen Interressen folegen und würde irgendwann anderen Kolonien gründen, die wiederum ... du kannst es dir denken. Wenn überhaupt ist die Kolonisation noch nicht abgeschlossen, aber siehe oben - es ist extrem unwahrscheinlich, im Bereich von 1 zu einer Million, dass die Kolonisationswelle erst jetzt oder in naher Zukunft die Erde erreicht.

    Ich stimme Dir aber grundsätzlich in Deinen Thesen zu dass interstellare Raumfahrt nicht trivial, sondern im Gegenteil ein technologischer und auch ökonomischer Kraftakt ist, und dass mehrzelliges und insbesondere intelligentes Leben eher die Ausnahme als die Regel zu sein scheint.
    Ich halte auch intelligentes Leben für einen Regelfall, aber nicht innerhalb des "Lichtkegels", den jede Zivilisation zeitnah erfassen kann. Kommt aber wohl auf das Gleiche raus. Interessant ist natürlich die zukünftige Entwicklung: Wenn Zivilisationen grundsätzlich früher oder später den interstellaren Raum erobern und vielleicht auf riesigen künstlichen Habitaten durchs All treiben, dann sind sie potentiell "unsterblich" und würden lange genug existieren, dass sich die Lichtkegel mehrer Zivilisationen überschneiden können - sprich, sie erfahren voneinander und begegnen sich.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
    Richtig, wobei ich nicht von Kulturen, sondern von Zivilisationen reden würde: Jeder Außenposten der Menschheit im interstellaren Raum wäre ihre eigene Zivilisation - die ihrerseits irgendwann zu den nächsten Sternen aufbricht. Sobald eine Zivilisation mit der interstellaren Raumfahrt anfängt, dauert es nur noch wenige Milliarden Jahre, bis die ganze Milchstraße kolonisiert ist. Dafür braucht es nicht einmal einen Plan einer zentralen Regierung, nur den Eigenantrieb jeder einzelnen Zivilisation. Es hätte in den letzten vielleicht sechs, acht oder zehn Milliarden Jahren (seit wann kann Leben in der Milchstraße existieren?)
    Unsere Sonne gehört mit zur ersten Generation von Sternen, die lebenskompatibel sind. Es könnte also durchaus Planeten geben, die 3 oder 4 Milliarden Jahre länger eine Biosphäre beherbergen.

    Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
    nur eine Zivilisation wie die Unsrige geben müssen, und unter der Prämisse, dass interstellare Kolonisation möglich ist und durchgeführt wird, müsste die Milchstraße seit Milliarden Jahren von unzähligen Zivilisationen, die alle den gleichen fernen Ursprung haben, bevölkert sein.
    Wenn man mal bedenkt, wie ungeheuer schwierig die Detektion ungerichteter Abstrahlungen im Radiobereich ist, dann könnten außerirdische Kulturen sehr wohl nur wenige Dutzend Lichtjahre entfernt sein, ohne dass wir davon etwas bemerken würden; jedenfalls solange sie keine starken Signale direkt in unserer Richtung senden (aus welchen Motiven auch immer).

    Dein Szenario ist somit noch lange nicht widerlegt.

    Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
    Natürlich würden einzelne Zivilisationen immer wieder verschwinden, aber die Lücken, die sich hinterlassen, würden von benachbarten Zivilisationen sofort aufgefüllt werden.
    Andererseits verändern sich Planeten ja auch. Wäre ein außerirdischer Stoßtrupp hierher gelangt, während die Erde gerade unter Schneeballbedingungen eingefroren war, wären sie wohl wieder von dannen gezogen und hätten den Planeten als "ungeeignet" markiert.

    Genauso wie wohl für jede andere Phase des Proterozoikums, das immerhin 90% der bisherigen Bestandsdauer der Biophäre ausmacht. Denn zu Anbeginn war die Erde wüst und leer...

    Eine galaxienweite Kolonisierung muss noch lange nicht vollständig sein (d.h., muss nicht zwingend wirklich jeden Planeten erfassen).

    Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
    Uns würde es nicht geben, weil die Erde vor vielen Millionen Jahre kolonisiert worden wäre.
    In anderen Foren wird man als Dummkopf hingestellt, sollte man etwas gegenteiliges behaupten.


    Ich stimme Dir aber grundsätzlich in Deinen Thesen zu dass interstellare Raumfahrt nicht trivial, sondern im Gegenteil ein technologischer und auch ökonomischer Kraftakt ist, und dass mehrzelliges und insbesondere intelligentes Leben eher die Ausnahme als die Regel zu sein scheint.
    Zuletzt geändert von Liopleurodon; 16.08.2012, 14:14.

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  • Rarehero
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Es wäre dann irgendwann ein Konglomerat völlig autarker menschlicher Kulturen. Für Aliens bestünde auch gar keine Notwendigkeit mehr, da die Menschen untereinander sich zunehmend entfremden würden.
    Richtig, wobei ich nicht von Kulturen, sondern von Zivilisationen reden würde: Jeder Außenposten der Menschheit im interstellaren Raum wäre ihre eigene Zivilisation - die ihrerseits irgendwann zu den nächsten Sternen aufbricht. Sobald eine Zivilisation mit der interstellaren Raumfahrt anfängt, dauert es nur noch wenige Milliarden Jahre, bis die ganze Milchstraße kolonisiert ist. Dafür braucht es nicht einmal einen Plan einer zentralen Regierung, nur den Eigenantrieb jeder einzelnen Zivilisation. Es hätte in den letzten vielleicht sechs, acht oder zehn Milliarden Jahren (seit wann kann Leben in der Milchstraße existieren?) nur eine Zivilisation wie die Unsrige geben müssen, und unter der Prämisse, dass interstellare Kolonisation möglich ist und durchgeführt wird, müsste die Milchstraße seit Milliarden Jahren von unzähligen Zivilisationen, die alle den gleichen fernen Ursprung haben, bevölkert sein. Natürlich würden einzelne Zivilisationen immer wieder verschwinden, aber die Lücken, die sich hinterlassen, würden von benachbarten Zivilisationen sofort aufgefüllt werden. Uns würde es nicht geben, weil die Erde vor vielen Millionen Jahre kolonisiert worden wäre.

    Das sind so Sachen, an die die wenigstens denken, wenn sie von solchen Szenarien träumen.

    Zitat von DeLouise
    Na ja, es wurde bereits von mehreren Wissenschaftlern festgestellt, dass die Überlichtgeschwindigkeit zumindest theoretisch möglich ist, wenn man den Raum/die Raumzeit um ein Objekt herum manipuliert.
    Warp-Antrieb?

    Auch die Aussage, dass hierzu eine unendlich hohe Menge Energie notwendig ist wurde rechnerisch widerlegt.
    Das zeig mal bitte her! Falls du dich wieder auf den Warp-Antrieb beziehst: Der Trick besteht eben darin, dass kein massives Objekt beschleunigt wurd. Daher greift Einstein an der Stelle auch nicht. Dennoch hat der Warp-Antrieb bzw. der Alcubierre-Drive nichts mit der Realität zu tun, denn dieser wurde nicht aus Einsteins Gleichungen abgeleitet, sondern "irgendwie" mit den gewünschten Eigenschaften postuliert, etwa in dem man eine Form von exotischer Materie postuliert, die genau das macht, was man gerade braucht. Ebensogut kann man sich einen Magie und einen "Nimbus 3000" herbei rechnen.

    Zum Abschluss noch dies hier, damit du eine Vorstellung davon kriegst, was passiert, wenn Objekte mit Lichtgeschwindigkeit durch die Gegend flitzen.

    P.S.: Nicht dass ich die Prämisse des Threads untergraben möchte, aber ich kann wirklich nur schwer an mir halten, wenn Leute daher reden, als seien FTL-Antriebe in der Theorie praktisch schon bewiesen und in greifbarer Nähe.
    Zuletzt geändert von Rarehero; 16.08.2012, 13:39.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von DeLouise Beitrag anzeigen
    Na ja, es wurde bereits von mehreren Wissenschaftlern festgestellt, dass die Überlichtgeschwindigkeit zumindest theoretisch möglich ist, wenn man den Raum/die Raumzeit um ein Objekt herum manipuliert.
    Auch die Aussage, dass hierzu eine unendlich hohe Menge Energie notwendig ist wurde rechnerisch widerlegt.
    Alle diese Studien sind allerdings bisher ohne experimentelle Datengrundlage. Es sind Berechnungen, die bestimmte physikalische Formeln aufgreifen ohne vorher zu betrachten, ob diese für die reale Welt überhaupt eine Bedeutung haben oder ob es rein mathematische Artefakte und Nebenwege sind. So besagt z.B. die Superstringtheorie, dass unser Universum insgesamt 11 Dimensionen hat und man über den Umweg der höheren Dimensionen eine überlichtschnelle Verbindung herstellen könnte. Allerdings weiß bisher niemand, ob die Stringtheorie der Elementarteilchen überhaupt zutreffend ist. Bisher gibt es keinen experimentellen Nachweis für Strings.

    Und solange alle Wege zur Überlichtgeschwindigkeit auf solch ungelegten Eiern basieren, bleibe ich skeptisch.

    Ich persönlich habe nicht unbedingt etwas gegen einen FTL-Antrieb. Je nach dem Rest des Szenarios kann daraus dennoch eine gute Geschichte werden. Allerdings finde ich auch Szenarien reizvoll, in denen sich jeglicher Materietransport höchstens im relativistischen Bereich bewegt, oder sogar die Kolonisierung anderer Sternensysteme als gänzlich jenseits des Machbaren behandelt wird.
    Zuletzt geändert von Liopleurodon; 16.08.2012, 12:47.

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  • DeLouise
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    In der Science Fiction ist es oft mehr als ein Gedankenexperiment. Viele Autoren dieses Genres greifen auf einen überlichtschnellen Antrieb und entsprechende Kommunikation zurück, weil ihre Geschichten sonst überhaupt nicht funktionieren würden.

    Wenn wir also mal davon ausgehen, dass Einstein auch in diesem Punkt Recht hatte, so werden die Menschen bestenfalls Außenposten in der Umgebung der nähreren Sterne aufbauen können. Schon aufgrund der Transportzeiten wären alle diese Kolonien ökonomisch autark, da ein Handel bestenfalls mit Kulturgütern (Museumsstücken) oder außerirdischen Organismen Sinn machen würde.
    Na ja, es wurde bereits von mehreren Wissenschaftlern festgestellt, dass die Überlichtgeschwindigkeit zumindest theoretisch möglich ist, wenn man den Raum/die Raumzeit um ein Objekt herum manipuliert.
    Auch die Aussage, dass hierzu eine unendlich hohe Menge Energie notwendig ist wurde rechnerisch widerlegt.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
    Ok, im Sinne der Diskussion möchte ich mich nicht gegen die vorauszusetzende Annahme wären, dass man große Teile der Milchstraße durch einen Wunder-Antrieb beinahe gedankenschnell in Bezug zueinander setzen kann und man tatsächlich auf der Erde wissen kann, was "gerade" (mit einer Verzögerung von nur von Wochen oder Monaten) auf einem Planeten in 10.000 Lichtjahren Entfernung los. In einem Universum, in dem ein solcher Antrieb existiert - aber nur in einem solchen Universum -, kann man natürlich für einen Bereich des Universums von nennenswerter Ausdehnung in Erfahrung bringen, ob dort noch anderes Leben existiert oder nicht. Es sollte aber hoffentlich klar sein, dass dies ein höchst spekulatives Gedankenexperiment ist.
    In der Science Fiction ist es oft mehr als ein Gedankenexperiment. Viele Autoren dieses Genres greifen auf einen überlichtschnellen Antrieb und entsprechende Kommunikation zurück, weil ihre Geschichten sonst überhaupt nicht funktionieren würden.

    Wenn wir also mal davon ausgehen, dass Einstein auch in diesem Punkt Recht hatte, so werden die Menschen bestenfalls Außenposten in der Umgebung der nähreren Sterne aufbauen können. Schon aufgrund der Transportzeiten wären alle diese Kolonien ökonomisch autark, da ein Handel bestenfalls mit Kulturgütern (Museumsstücken) oder außerirdischen Organismen Sinn machen würde.

    Bestenfalls könnte man sich ein sehr, sehr langwieriges Ausdehnen dieser Kolonisierungszone auf weitere Sterne denken, aber ab einer gewissen Entfernung wären physische Kontakte untereinander vollkommen obsolet. Die Kommunikation würde über Laserstrahlen erfolgen, so dass Kolonie X im Bilde wäre, was vor 50 Jahren auf Kolonie B geschehen ist.

    Es wäre dann irgendwann ein Konglomerat völlig autarker menschlicher Kulturen. Für Aliens bestünde auch gar keine Notwendigkeit mehr, da die Menschen untereinander sich zunehmend entfremden würden.

    Die Zukunft würde als Clarkes und Andersons Szenarien ähneln.
    Zuletzt geändert von Liopleurodon; 16.08.2012, 12:06.

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  • Rarehero
    antwortet
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Das ist ein gutes Argument, aber zumindest die Pioniergesellschaften auf den entlegenen Kolonien werden diesen Luxus nicht haben. Sie werden eine Zivilisation aufbauen müssen, Planeten terraformen, mit wenig Ressourcen auskommen usw.
    Die Annahme, dass wir mit Sicherheit wissen, dass wir zumindest in unserer Galaxie nicht alleine sind, setzt voraus, dass wir Informationen und Materie innerhalb kurzer Zeit von einem Ende der Galaxie zum anderen übermitteln können. In einer solchen Galaxie wären die Pioniere keine echten Pioniere: Wenn sie etwas von der Erde benötigen, dann lassen sie es sich innerhalb kurzer Zeit zuschicken, und wenn es ihnen in der Fremde zu einsam wird, dann sind sie in kurzer Zeit wieder auf der Erde.

    Ähnlich wie die amerikanischen Siedler wird es DORT zu einer Bevölkerungsexplosion kommen, nehme ich an.
    Die amerikanischen Siedler haben sich aufgrund der Nähe zu Europa nie zu einer eigenständigen Zivilisation entwickelt (wie etwa das China der Antike und des Mittelalters). In einer Galaxie, in der wir einen zeitnahen Überblick über das (Nicht)vorhandensein anderer Zivilisationen erhalten können, sollte es nach meiner Auffassung ähnlich sein.

    Es kann auch Lebensräume ohne Leben geben.
    Ich halte Leben für eine zwingende Konsequenz geeigneter Bedingungen. Sprich; wenn ein Planet Leben beherbergen kann, dann wird er auch Leben hervor gebracht haben.

    Ich dachte da schon an massenweise erdähnliche Planeten in der habitablen Zone von Sternen. Nur finden wir diese aus irgendwelchen Gründen, über die gerne kreativ spekuliert werden darf, keine anderen Völker vor.
    Ok, also ein Planet, auf dem Leben, aber keine Zivilisation existiert?

    Das Szenario setzt voraus, dass sich ein Planet innerhalb weniger Generationen komplett bewohnbar machen lässt.
    Wenn ein Planet nicht bewohnbar ist, dann hat das wahrscheinlich Gründe, die man nicht weg "terraformen" kann. Ich halte Terraforming für einen Irrweg. Wenn du an der Stelle aber auch an Para-Terraforming, dann kann ich dir zustimmen, wenngleich man sicherlich nicht den ganzen Planeten nutzen wird auch nicht nutzen können wird.

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  • Dannyboy
    antwortet
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Das ist ein gutes Argument, aber zumindest die Pioniergesellschaften auf den entlegenen Kolonien werden diesen Luxus nicht haben. Sie werden eine Zivilisation aufbauen müssen, Planeten terraformen, mit wenig Ressourcen auskommen usw.

    Ähnlich wie die amerikanischen Siedler wird es DORT zu einer Bevölkerungsexplosion kommen, nehme ich an.
    Wenn man die Siedler dort nicht bar aller Technologie aussetzt, nicht.

    Man wird wohl kaum Siedler irgendwo hin schicken, damit sie dort auf 3-Welt-Niveau leben.
    Also können wir Bevölkerungswachstum, aber keine Explosion erwarten.

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  • McWire
    antwortet
    Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
    Okay, was würde also passieren, wenn wir heraus fänden, dass wir alleine Milchstraße sind?
    Zunächst einmal glaube ich nicht, dass unserer Zivilisation jemals einige zehn- oder hundertmilliarden oder Billionen Individuen groß sein wird. Unsere Zivilisation wächst nicht, weil sie es kann, weil sie genug Platz und Ressourcen hat. Hat sie nie getan. Bevölkerungswachstum findet vor Allem im Kleinen statt, gesteuert von den Wünschen und Bedürfnissen des Einzelnen. Und in einer hoch entwickelten Wohlfahrtsgesellschaft sinkt der Bedarf, die Zeit, die Gelegenheit und der Wunsch nach Nachwuchs bis zur Grenze der Stagnation - was im Falle unserer Zivilisation in absehbarer Zeit zu einer Schrumpfung der Weltbevölkerung führen wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere Frauen in der Zukunft im Schnitt wieder acht Kinder kriegen werden.
    Das ist ein gutes Argument, aber zumindest die Pioniergesellschaften auf den entlegenen Kolonien werden diesen Luxus nicht haben. Sie werden eine Zivilisation aufbauen müssen, Planeten terraformen, mit wenig Ressourcen auskommen usw.

    Ähnlich wie die amerikanischen Siedler wird es DORT zu einer Bevölkerungsexplosion kommen, nehme ich an.

    Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
    Und sollten wir in der Zukunft Nachwuchs züchten, dann werden wir es kontrolliert im Rahmen der Grenzen, die durch die vorhandenen Ressourcen und Lebensräume definiert werden, tun. Aber welche Lebensräume überhaupt? Lautet die Prämisse dieses Threads nicht, dass es kein anderes Leben und daher auch keine anderen Lebensräume gibt? Kriege um Ressourcen und Lebensräume würden so verhindert werden - weil niemals auch nur eine Ressourcen-Knappheit herrschen wird.
    Es kann auch Lebensräume ohne Leben geben. Ich dachte da schon an massenweise erdähnliche Planeten in der habitablen Zone von Sternen. Nur finden wir diese aus irgendwelchen Gründen, über die gerne kreativ spekuliert werden darf, keine anderen Völker vor.
    Das Szenario setzt voraus, dass sich ein Planet innerhalb weniger Generationen komplett bewohnbar machen lässt.

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