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    Niemand kann einem verwehren, Selbstmord zu begehen, solange man dazu noch selbst in der Lage ist. Doch die meisten Menschen unterschätzen ihren Selbsterhaltungstrieb.

    Es gab einmal eine Person in meinem Umfeld, die immer wieder betonte, sich die Pulsadern aufschneiden zu wollen, sollte sie im Alter gebrechlich und von fremder Hilfe abhängig werden. Nun, sie lag zwei qualvolle Jahre im Sterben, Multiorganversagen; doch sie kämpfte bis zum Schluss um jedes Fünkchen Leben, das noch in ihr war.
    »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

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      Zitat von Viola Beitrag anzeigen
      Niemand kann einem verwehren, Selbstmord zu begehen, solange man dazu noch selbst in der Lage ist. Doch die meisten Menschen unterschätzen ihren Selbsterhaltungstrieb.

      Es gab einmal eine Person in meinem Umfeld, die immer wieder betonte, sich die Pulsadern aufschneiden zu wollen, sollte sie im Alter gebrechlich und von fremder Hilfe abhängig werden. Nun, sie lag zwei qualvolle Jahre im Sterben, Multiorganversagen; doch sie kämpfte bis zum Schluss um jedes Fünkchen Leben, das noch in ihr war.
      Da hast du vollkommen Recht, einige unterscheätzen den Selbsterhaltungstrieb aber darum gehts nicht. Hier gehts nicht darum leben zu WOLLEN sondern zu MÜSSEN. Nur sollte jeder Mensch selber das Recht haben wie, wann und Wo er abtritt. Auch wenn das gerne von einigen Richtungen Proagiert wird, die Sterbehilfe zwingt und drängt niemanden zum Tod. Und genau dieses "Pulsadern aufschneiden" oder Erhängen oder Föhn in die Badewanne ist das was vermieden werden sollte denn die Leute die sowas machen werden dazu gedrängt weil der Staat ihne nicht ermöglicht sich die nötigen Mittel selber zu beschaffen oder mit Hilfe andere selbstbestimmt abzutreten.

      Die einzigen die hier Profitieren sind die Pharmafirmen die noch länger an Pillchen und Tröpfchen abkassieren, die Ärzte die auch am Patienten verdienen und natürlich die Kirche die hier einen auf barmherziger Samariter machen wenn sie dem Leidenden und sterbenden Menschen leere Sprüche um die Ohren hauen die evtl das Hirn aufweichen aber weder irgendwen Heilen noch schmerzen lindern. Wenn ich alt oder sterbenskrank bin will ich mir nicht die Pulsadern aufschneiden, mir nen Gürtel um den Hals legen oder mich von nem Pfaffen besäuseln lassen müssen, ich will selber entscheiden wann MEIN Leben für MICH keinen Sinn mehr macht und ICH abtreten möchte. Man beachte die Worte in Großbuchstaben denn darum geht es, um MICH, nicht um Pharma, Arzt oder Kirche oder Politiker die denen in die Allerwertesten kriechen.

      Sorry für die Wortwahl aber ich bin sauer. Ich habe das sterben meiner Oma und meines Opas mitmachen müssen, beises lang und qualvoll . Men Opa hat immer beteuert nicht so dainvegetieren zu wollen aber nein er wurde zum leid gezwungen und ist nachher qualvoll gestorben. Und ich durfte und konnte ihm nciht helfen.

      Ich whätte sowas frücher nciht gesagt aber ich wünschte die Politiker die so einen SCh*** beschließen müssten mal genau so leiden wie mein Opa, aber für sich werden sie sicherlich ne Lösung finden oder jemnaden der das Problem für sie löst

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        Zitat von La Forge Beitrag anzeigen
        Da hast du vollkommen Recht, einige unterscheätzen den Selbsterhaltungstrieb aber darum gehts nicht. Hier gehts nicht darum leben zu WOLLEN sondern zu MÜSSEN. Nur sollte jeder Mensch selber das Recht haben wie, wann und Wo er abtritt. Auch wenn das gerne von einigen Richtungen Proagiert wird, die Sterbehilfe zwingt und drängt niemanden zum Tod.
        Das Thema "Tod" ist immer noch ein gesellschaftliches Tabu, über das am liebsten niemand sprechen würde, geschweige denn näher befassen. Aus den Augen, aus dem Sinn quasi. Sterbehilfe provoziert dazu noch Assoziationen mit Einschläfern, Gnadenstoß oder Euthanasie.
        »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

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          Zitat von La Forge Beitrag anzeigen
          Da hast du vollkommen Recht, einige unterscheätzen den Selbsterhaltungstrieb aber darum gehts nicht. Hier gehts nicht darum leben zu WOLLEN sondern zu MÜSSEN. Nur sollte jeder Mensch selber das Recht haben wie, wann und Wo er abtritt.
          Nein ein solches Recht ist absurd, ich will zum Beispiel gerne 3026 im Südafrika durch einen Unfall beim Beamen abtreten. Wer schützt mein Recht?


          Zitat von La Forge Beitrag anzeigen
          Auch wenn das gerne von einigen Richtungen Proagiert wird, die Sterbehilfe zwingt und drängt niemanden zum Tod.
          Das ist Unsinn. Auch unter den Sterbehelfern gibt es schwarze Schafe, mehr als genug.

          Zitat von La Forge Beitrag anzeigen
          Und genau dieses "Pulsadern aufschneiden" oder Erhängen oder Föhn in die Badewanne ist das was vermieden werden sollte
          Häh wieso soll das vermieden werden? Ich dachte du willst, dass Menschen sich die Art und den Ort des Todes aussuchen.

          Zitat von La Forge Beitrag anzeigen
          denn die Leute die sowas machen werden dazu gedrängt weil der Staat ihne nicht ermöglicht sich die nötigen Mittel selber zu beschaffen oder mit Hilfe andere selbstbestimmt abzutreten.
          Auch das ist in seiner Absolutheit natürlich falsch und als Antwort auf Violas Beispiel einer gesunden Person, die das als ihre künftige Tötungsmethode nannte geradezu aberwitzig widersinnig.

          Zitat von La Forge Beitrag anzeigen
          Die einzigen die hier Profitieren sind die Pharmafirmen die noch länger an Pillchen und Tröpfchen abkassieren, die Ärzte die auch am Patienten verdienen und natürlich die Kirche die hier einen auf barmherziger Samariter machen wenn sie dem Leidenden und sterbenden Menschen leere Sprüche um die Ohren hauen die evtl das Hirn aufweichen aber weder irgendwen Heilen noch schmerzen lindern.
          Auch hier schreibst du nicht die Wahrheit, all die Menschen, die von Leidenden zur Beihilfe zum Suizid gedrängt werden profitieren ja auch, ebenso Menschen, die sich umbringen lassen hätten und stattdessen geheilt werden oder einen anderen würdigeren Weg des Abschieds finden.
          Zitat von La Forge Beitrag anzeigen
          Wenn ich alt oder sterbenskrank bin will ich mir nicht die Pulsadern aufschneiden, mir nen Gürtel um den Hals legen oder mich von nem Pfaffen besäuseln lassen müssen,
          Auch das ist absurd, das wirst du niemals müssen.

          Zitat von La Forge Beitrag anzeigen
          ich will selber entscheiden wann MEIN Leben für MICH keinen Sinn mehr macht und ICH abtreten möchte. Man beachte die Worte in Großbuchstaben denn darum geht es, um MICH, nicht um Pharma, Arzt oder Kirche oder Politiker die denen in die Allerwertesten kriechen.
          Ja ich denke uns allen ist klar um wen es dir geht. Ist dir klar um was alles es dir nicht geht? Weißt du, dass die Welt nicht aus dir besteht?
          Zitat von La Forge Beitrag anzeigen
          Sorry für die Wortwahl aber ich bin sauer. Ich habe das sterben meiner Oma und meines Opas mitmachen müssen, beises lang und qualvoll .
          Unsinn, du hättest sicherlich gehen können.

          Zitat von La Forge Beitrag anzeigen
          Men Opa hat immer beteuert nicht so dainvegetieren zu wollen aber nein er wurde zum leid gezwungen und ist nachher qualvoll gestorben. Und ich durfte und konnte ihm nciht helfen.
          Du wolltest kein Kissen auf seinen Mund drücken bis er tot ist. Das ist deine Entscheidung gewesen. Es bleibt also nur noch, dass du nicht helfen durftest. Es gibt auf dieser Welt keine Macht, die es mir (ohne massive präventive Zwangsmaßnahmen) verbieten könnte, meinem Opa zu helfen. Das halbe Jahr Knast würde ich dann eben in Kauf nehmen, falls es als Tötung auf Verlagen und nicht als Beihilfe zum Selbstmord angesehen wird.

          Zitat von La Forge Beitrag anzeigen
          Ich whätte sowas frücher nciht gesagt aber ich wünschte die Politiker die so einen SCh*** beschließen müssten mal genau so leiden wie mein Opa,
          Damit zeigst du noch mal deutlich wie wenig du im Stande bist zu erkennen wann ein Todeswunsch angemessen ist. Du wirfst mit Todeswünschen leichtfertig um dich. Ich hoffe du stehst nicht exemplarisch für andere Kritiker des Gesetzes, sondern bist nur ein besonders leichtfertiger Vertreter.

          Jemandem, der deine Überzeugungen nicht teilt, wünschst du einen grausamen Tod. Japp gegen dich wirkt wirklich die Piusbruderschaft tolerant und weltoffen.
          Mein Trost ist, dass immer wenn ein Atheist wie du jemandem nen grausamen Tod wünscht, irgendwo auf der Welt zwölf Kinder getauft werden.
          Zuletzt geändert von Tibo; 07.11.2015, 23:16.

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            Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
            Naja du kannst dir doch alle Schränke mit Gift vollräumen, wenn es dir mit achtzig gut geht und du nen Schlaganfall aus heiterem Himmel bekommst bist du weg und hast zu null Prozent entschieden, wann du die Biege machst.
            Einen unerwarteten und terminalen Schlaganfall im hohen Alter fände ich auch in Ordnung. Unschön wäre es, wenn ich "schlagartig" so gelähmt wäre, dass der Freitod nicht mehr möglich wäre. Aber das ist sehr unwahrscheinlich.

            Deine Entscheidung war doch nicht frei, der Verfall deines Körpers und deine Idee dessen was würdiges Leben ist haben dir die Entscheidung doch aufgezwungen.
            100% frei wäre die Entscheidung evtl. dann wenn du im Alter zwischen völliger Genesung und Tod wählen könntest. Wer sich zwischen Siechtum und Tod entscheidet ist in seiner Entscheidung nicht frei.
            Freiheit besteht gerade darin, nach den eigenen Vorstellungen und Präferenzen handeln zu können. Insofern ist es Unsinn zu sagen, meine Idee von einem würdigen Leben würde mir die Entscheidung aufzwingen.

            Und der Rest ist auch Quatsch. Als nicht-omnipotente Wesen sind unsere Optionen immer eingeschränkt, wenn wir entscheiden. Zum Beispiel würde ich mich am liebsten in den Urlaub beamen, statt eine lange und beschwerliche Flugreise auf mich zu nehmen. Ist die Entscheidung, in den Urlaub zu fliegen, deshalb keine freie Entscheidung? Ein Krebskranker, der sich für eine qualvolle Chemo entscheidet, hätte am liebsten gar keinen Krebs. Ist die Entscheidung für die Chemo deshalb keine freie Entscheidung?

            Auch bei eingeschränkten Optionen können wir uns immer noch frei zwischen den verbliebenen Möglichkeiten entscheiden. Und jemand, der zwischen einem leidvollen Weiterleben und dem Freitod entscheiden kann, ist immer noch freier als jemand, der zu einem leidvollen Weiterleben gezwungen wird.

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              Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
              Freiheit besteht gerade darin, nach den eigenen Vorstellungen und Präferenzen handeln zu können. Insofern ist es Unsinn zu sagen, meine Idee von einem würdigen Leben würde mir die Entscheidung aufzwingen.

              Und der Rest ist auch Quatsch. Als nicht-omnipotente Wesen sind unsere Optionen immer eingeschränkt, wenn wir entscheiden. Zum Beispiel würde ich mich am liebsten in den Urlaub beamen, statt eine lange und beschwerliche Flugreise auf mich zu nehmen. Ist die Entscheidung, in den Urlaub zu fliegen, deshalb keine freie Entscheidung? Ein Krebskranker, der sich für eine qualvolle Chemo entscheidet, hätte am liebsten gar keinen Krebs. Ist die Entscheidung für die Chemo deshalb keine freie Entscheidung?

              Auch bei eingeschränkten Optionen können wir uns immer noch frei zwischen den verbliebenen Möglichkeiten entscheiden. Und jemand, der zwischen einem leidvollen Weiterleben und dem Freitod entscheiden kann, ist immer noch freier als jemand, der zu einem leidvollen Weiterleben gezwungen wird.
              Du hast von 100% freier Wahl gesprochen, wie du richtig sagst ist sowas für nicht omnipotente Wesen nicht möglich, nicht mal denkbar ohne Selbsttäuschung. Deine beiden Fragen sind auch sehr albern, natürlich sind diese Entscheidungen nicht 100% frei.
              Und natürlich wäre ein (gedachter) Mensch, ohne Überzeugungen und Integretität in seinen Entscheidungen freier als einer mit. Ideen von Moral und Würde als verbindlich anzusehen, schränkt Wahlfreiheiten empfindlich ein.
              Deine Einleitung zeigt aber, dass du mich nicht verstanden hast.
              Freiheit besteht gerade darin, nach den eigenen Vorstellungen und Präferenzen handeln zu können. Insofern ist es Unsinn zu sagen, meine Idee von einem würdigen Leben würde mir die Entscheidung aufzwingen.
              Nicht, dass du danach handeln kannst schränkt die Freiheit, dass du dich nicht 100% davon lösen und daher immer ein stückweit danach handeln musst ist die Einschränkung.
              Wenn wir als nicht omnipotente Wesen, keinem Zwang unterliegen wollen gibt es nur eine mir bekannte Option. Wir finden die halt unterschiedlich attraktiv.

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                Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                Du hast von 100% freier Wahl gesprochen, wie du richtig sagst ist sowas für nicht omnipotente Wesen nicht möglich, nicht mal denkbar ohne Selbsttäuschung.

                Wenn man absieht von den wenigen Fällen, in denen ein gesunder Mensch vom einen auf den anderen Tag zu einem handlungsunfähigen Pflegefall wird, und deshalb keinen Suizid mehr begehen kann, dann ist die Entscheidung zu 100% frei.

                Und natürlich wäre ein (gedachter) Mensch, ohne Überzeugungen und Integretität in seinen Entscheidungen freier als einer mit. Ideen von Moral und Würde als verbindlich anzusehen, schränkt Wahlfreiheiten empfindlich ein.
                Wieso verbindlich? Man kann seine Meinung jederzeit ändern. Außerdem geht es nicht nur um Würde, sondern um Lebensqualität.

                Nicht, dass du danach handeln kannst schränkt die Freiheit, dass du dich nicht 100% davon lösen und daher immer ein stückweit danach handeln musst ist die Einschränkung.
                Muss ich ja nicht.

                Wenn wir als nicht omnipotente Wesen, keinem Zwang unterliegen wollen gibt es nur eine mir bekannte Option. Wir finden die halt unterschiedlich attraktiv.
                Verstehe ich nicht.
                Zuletzt geändert von 3of5; 08.11.2015, 19:17.

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                  Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                  Wenn man absieht von den wenigen Fällen, in denen ein gesunder Mensch vom einen auf den anderen Tag zu einem handlungsunfähigen Pflegefall wird, und deshalb keinen Suizid mehr begehen kann, damn ist die Entscheidung zu 100% frei.
                  Nein. Es gibt wie gesagt massenhaft denkbare Einschränkungen der Freiheit.


                  Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                  Wieso verbindlich?
                  Weil sie "beliebig" sinnlos wären.
                  Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                  Man kann seine Meinung jederzeit ändern.
                  Lass doch diese falschen absoluten Aussagen.


                  Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                  Muss ich ja nicht.
                  Dann hättest du diesen Einwand gleich formulieren sollen. Stattdessen hast du mich falsch und sinnentstellend zitiert. Das ist schäbig.
                  Wie machst du dich zu 100% von den Einflüssen deiner Moral- und Wertvorstellungen frei?

                  Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                  Verstehe ich nicht.
                  Ich weiß und das ist dem Fall auch gut so.
                  Zuletzt geändert von Tibo; 08.11.2015, 20:11. Grund: Ein Missverständnis lag vor

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                    Das wird jetzt wieder eine typische Tibo-Diskussion, wo man seitenweise damit zu tun hat, absurde Fehlschlüsse und absichtliche Missverständnisse zu zerpflücken. Bin weg.

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                      3of5 ich habe nichts absichtlich missverstanden. Ich störe mich grundsätzlich sehr an falschen absoluten Aussagen. Das mag dir pingelig erscheinen, mich stört das halt und dann spreche ich das auch an. Gerade bei so einem Thema ist es eben wichtig zu sagen, dass es nicht nur zwei Wege gibt und dass vieles was 100% sicher erscheint, genau das eben nicht ist.
                      Natürlich mag das jemand, der sich selbst diese 100% vorstellt und darin seine Hoffnung setzt nicht hören. Da wird man eben persönlich und haut ab. Machen auch die religiösen Fundamentalisten so. Unangenehme Wahrheiten sind halt unangenehm.

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                        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                        3of5 ich habe nichts absichtlich missverstanden. Ich störe mich grundsätzlich sehr an falschen absoluten Aussagen. Das mag dir pingelig erscheinen, mich stört das halt und dann spreche ich das auch an. Gerade bei so einem Thema ist es eben wichtig zu sagen, dass es nicht nur zwei Wege gibt und dass vieles was 100% sicher erscheint, genau das eben nicht ist.
                        Natürlich mag das jemand, der sich selbst diese 100% vorstellt und darin seine Hoffnung setzt nicht hören. Da wird man eben persönlich und haut ab. Machen auch die religiösen Fundamentalisten so. Unangenehme Wahrheiten sind halt unangenehm.
                        Wie wäre es, wenn Du einfach Deine Gegenthese(n) formulierst, ohne den Diskussionspartner am Nasenring durch die Manege zu ziehen?
                        Mein Profil bei Last-FM:
                        http://www.last.fm/user/LARG0/

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                          Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                          Wie wäre es, wenn Du einfach Deine Gegenthese(n) formulierst, ohne den Diskussionspartner am Nasenring durch die Manege zu ziehen?
                          Schau Largo, ich habe es dir gestern erst gesagt: Ich finde es nicht gut, dass du meinen Stil kritisierst aber selbst sehr unfair mir gegenüber auftrittst.
                          Denkst du ernsthaft die Formulierung "en Diskussionspartner am Nasenring durch die Manege zu ziehen" sei neutral oder ein guter und partnerschaftlicher Gesprächseinstieg.
                          Aber zurück zur nach meinem Empfinden sehr unfair und bösartig formulierten Frage deren Implikation im besten Fall wenig mit der Wahrheit gemein hat:
                          Das wäre gut. Nenne mir die These, falls ich eine Gegenthese vertrete formuliere ich sie gerne.
                          Bei nem Thema das mir am Herzen liegt bin ich nicht kleingeistig genug wegen des unzulänglichen Stils anderer das Gespräch einzustellen.

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                            Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                            Wenn man absieht von den wenigen Fällen, in denen ein gesunder Mensch vom einen auf den anderen Tag zu einem handlungsunfähigen Pflegefall wird, und deshalb keinen Suizid mehr begehen kann, dann ist die Entscheidung zu 100% frei.


                            Wieso verbindlich? Man kann seine Meinung jederzeit ändern. Außerdem geht es nicht nur um Würde, sondern um Lebensqualität.

                            Die Zahl derjenigen, die den Zeitpunkt eines möglichen Suizids verpassen, sollte man nicht unterschätzen.
                            Ich wurde als Altenpfleger schon von mehreren Personen um Sterbehilfe gebeten, die ich nicht geben konnte, durfte und wollte,
                            und bei mehreren Personen gehe ich davon aus, dass diese auf diese Art nicht weiterleben wollten, z.B. Wachkoma-Patienten, oder Demente mit einem sehr schnellen Verlust kognitiver Fähigkeiten.

                            @ Tibo
                            Ich denke, Du hast das nur lediglich überlesen.

                            Hm,
                            worin unterscheiden sich Menschenwürde und Lebensqualität, wenn man jedem Menschen zugesteht, diese Begriffe individuell und ausschließlich nur für sich selber zu definieren?
                            Da hilft imho zur Klärung auch nicht die Bedürfnishierarchie nach Maslow.
                            Slawa Ukrajini!

                            Kommentar


                              @TWR, danke für den Hinweis!
                              @3of5 Entschuldigung, dass ich dich da so angegangen bin. Das war natürlich ein Fehler von mir, betrachte die pointierte Frage bitte als nicht gestellt. Ich habe das entscheidende Wort überlesen (gleichwohl wäre ein "auch" im nächsten Satzteil hilfreich gewesen).


                              Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen

                              Hm,
                              worin unterscheiden sich Menschenwürde und Lebensqualität, wenn man jedem Menschen zugesteht, diese Begriffe individuell und ausschließlich nur für sich selber zu definieren?
                              Da hilft imho zur Klärung auch nicht die Bedürfnishierarchie nach Maslow.
                              Ich finde das auch sehr schwierig. Ich kann da auch nicht ordentlich einschätzen wie da Einflüsse gewichtet werden. Bei der aktuellen Entscheidung finde ich es wirklich sehr schlecht, dass das Gewerbe um die Sterbehilfe verboten wurde, damit sind die Profis außen vor. Dass jeder Erbe und Angehörige in der Lage ist so eine Entscheidung ohne professionelle Entscheidung zu treffen und durchzuführen, bezweifle ich massiv.
                              Ich kenne das ja vor allem von Haustieren, da sind die Menschen, die das leidende Wesen lieben oft nicht in der Lage die richtige Entscheidung zu treffen.
                              Ich habe selbst mal einen Hund töten lassen und war sicher es sei das beste für den Hund. Der Hund auf dem Tisch beim Tierarzt immer wieder die Augen aufgemacht, er wollte trotz aller Schmerzen nicht gehen, davon bin ich inzwischen überzeugt. Ob die Entscheidung richtig war weiß ich nicht. Aber ich habe nicht aufgehört meine Hunde töten zu lassen, als ich der Ansicht war ihre Leiden seien ihnen nicht mehr zuzumuten. Ich weiß also ungefähr wovon ich schreibe. Auch wenn nicht jeder User akzeptieren wird, dass die Entscheidung bei Tieren genauso schwer fallen und leidvoll sein kann, wie bei Menschen.

                              Kommentar


                                Das was Tibo übers Einschläfern schrieb... ja ich kenne diese Entscheidung auch. Sie ist mir NIE leicht gefallen. Ich hatte immer Angst vor diesem einen Moment aber es war mir klar, dass er irgendwann auf mich zukommt bzw. zukommen könnte. Wenn ich das nicht wollte, habe ich mir gesagt, dann darf ich keine Tiere halten. Also DAS ist meine Ansicht darüber. Das mag jeder natürlich anders sehen.

                                Fast alle meine Katzen, sind auf diese Weise gestorben. Chronische Niereninsuffizienz im letzten Stadium, FIV, "feuchte FIP", Krebs... - sie bekamen Pflege, Medikamete, Therapien soweit es die Lebensqualität verbesserte und mit dem finalen Schritt habe ich so lange gewartet, wie ich es noch verantworten konnte. Weil Tiere Kämpfernaturen sind, weil sie dir nicht, wie ein Mensch sagen könn(t)en "Tu es jetzt!" ist es so schwer, den "richtigen Zeitpunkt" dafür zu finden. Und selbst wenn man dann denkt, jetzt ist es soweit... ach... es tut einfach weh.
                                Und doch bei all dem Schmerz, bei all der Verantwortung, die ich mir damit aufgeladen habe und auch zukünftig auflade, solange ich Tiere halten werde, bin ich doch froh über eben jene Möglichkeit. Meine Tiere sind in meinen Armen sanft eingeschlafen und es ging nach meinen Erfahrungen jedes Mal sehr schnell.

                                Haustiere sind für mich Familienmitglieder, deshalb trauer(t)e ich um sie, wie um die Menschen, die ich im Leben schon verloren habe: Vater, Oma, Verwandte, Bekannte, gute Freunde und die allerbeste Freundin, die ich im Leben bisher hatte.
                                Zu sehen, wenn jemand leidet oder lange dagegen ankämpft, das ist schwer. Ich wünsche es meinem schlimmsten Feind nicht.

                                Dabei war mein Vater übrigens genau so ein Beispiel, wie hier im Thread schon beschrieben. Er sagte auch immer: Bevor ich hilflos da liege, mache ich meinen Leben selbst ein Ende. Als Diabetiker und mit dem Wissen darüber, wie der Körper unter bestimmten Voraussetzungen reagiert, hätte er nicht nur die Möglichkeit sondern auch eine verdammt hohe Chance des Erfolgs dazu gehabt.
                                Aber... dann kam es doch anders. Er bekam einen Schlaganfall und es trat genau das ein, was er NIE wollte: Hilflos im Bett zu liegen. Unfähig sich zu rühren, sich zu artikulieren, zu essen (er bekam eine Magensonde) etc. und natürlich auch unfähig, seinem Leben selbst ein Ende zu bereiten. Meine Mutter hat immer gehofft, dass sich sein Zustand wieder bessert aber ich habe nicht wirklich daran geglaubt. An dem Tag als es passierte und ich ihn zum ersten Mal im Krankenhaus dann in diesem Bett sah, wie sie ihn ins Zimmer schoben, da hab ich mir gesagt: Heute hast du deinen Vater verloren, er wird nie wieder aufstehen. Und so war es dann auch.

                                Ich weiß nicht, wie er sich in diesem Zustand wirklich gefühlt hatte oder ob er gelitten hatte. Das sah man ihm nicht an. Es war... seltsam. Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll. Ich hab mich gefragt: Fühlt er sich jetzt wie ein Gefangener im eigenen Körper? Das ist doch furchtbar! Ich hab ihn im Krankenhaus jeden Tag besucht, hab mich zusammen gerissen nicht geweint und ihm erzählt, dass zu Hause alles in Ordnung ist und so weiter. Eine Reaktion in seinem Gesicht darauf habe ich aber nicht gesehen.
                                Nach zwei Wochen, als sich sein Zustand nicht veränderte eher laut einer seiner Ärzte "schlechter" wurde, verlegte man ihn in eine Paläativ-Klinik. Dort bekam er kurz darauf eine Unterzuckerung und verlohr das Bewusstsein. Der Zucker war seit vielen Monaten gar nicht mehr in den Griff zu bekommen, das geschah immer wieder und es war also irgendwo kein Wunder, dass das auch dort geschah. Man "rettete" ihn, brachte ihn ins Bewusstsein zurück und kurz darauf bekam er noch einen weiteren Schlaganfall, an dem er wohl gestorben ist. Ungefähr 3 Wochen insgesamt musste er seinen hilflosen Zustand erleben, bis er für immer "gehen" durfte. Und ja, als der Tod ihn erlöste, war ich froh und dankbar darüber. Das ist jetzt über 15 Jahre her.

                                Die anderen Fälle, die ich miterlebt habe... Nun, einer war besonders schlimm. Ein guter Freund der Familie bekam einen Speiseröhren-Krebs. Furchtbare Sache und sehr schmerzhaft. DAS wünsche ich niemanden, so etwas mitmachen zu müssen. Er hat so gekämpft, Chemo, Bestrahlung... geheilt hat es ihn nicht. Am Ende lebte er trotzdem länger, als die Ärzte es voraus sagten.
                                Aber... ach Leute ich bin froh, dass in der heutigen Zeit zumindest mehr Schmerzmittel verabreicht werden, als zu früheren Zeiten. Zumindest was mir meine Mutter erzählt hat, die die Schreie eines Familienangehörigen bis heute nicht mehr aus dem Kopf bekommen hat. Man wollte demjenigen damals nicht genügend Morphium geben - obwohl das Ende nicht mehr so fern war. Aber man hatte damals Angst, den Tod dadurch herbei zu führen. "Wir dürfen das nicht, wenn wir ihm mehr geben, stirbt er wohlmöglich." - "Aber er stirbt doch ohnehin bald, bitte geben Sie ihm mehr Morphium." - "Nein."

                                Ja es ist gut, dass man heute vieles anders sieht. Es ist gut, dass es Paläativ-Kliniken oder -Stationen gibt. Dass es Sterbebegleitung gibt.

                                Und Sterbehilfe...? Tja, ich wurde nie darum gebeten. Das ist auch eine Sache, da würde man seinen Angehörigen eine rießige Verantwortung aufladen. Ich wüsste gar nicht, wie ich auf so einen Wunsch reagieren würde. Ich weiß nicht einmal, wie ich mich für MEIN Leben entscheiden würde, das kann ich erst sagen, wenn es soweit ist. Von meiner Mutter weiß ich nur, dass sie keine lebensverlängerten Maßnahmen möchte. Das aktzeptiere ich. Aber das hat mit aktiver oder passiver Sterbehilfe meiner Meinung nach ja auch weniger zu tun.

                                Was die Regierungsentscheidung angeht, da sehe ich es aber wie Tibo: Es ist nicht gut, dass man nun die Profis außen vor lässt. Als Angehöriger möchte ich nicht ganz ALLEIN und ohne Beratung damit da stehen, sofern es dazu mal kommt. Und als Betroffener... auch nicht.

                                Nachdenkliche Grüße
                                Twister-Sister
                                Zuletzt geändert von Twister-Sister; 10.11.2015, 06:29.
                                Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                                Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                                Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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