Gedenk- und Feiertage: welche sind sinnvoll, welche nicht? - SciFi-Forum

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Gedenk- und Feiertage: welche sind sinnvoll, welche nicht?

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    #31
    Zitat von Prix Beitrag anzeigen
    Damit ist dieser 8.Mai der Wendepunkt in der jüngeren deutschen Geschichte.
    Der Mauerfall, die Wiedervereinigung, der 11. September mit der anschließenden Deutschlandverteidigung am Hindukusch, die europäische Schuldenkrise- das sind Wendepunkte der jüngeren deutschen Geschichte.

    Aber, um auf Deinen Einwand mit den "immer weniger werdenden Leuten" zurückzukommen.
    Meinst du nicht, dass Groß-/ und Väter nicht darüber berichtet haben, das noch Dokumente und Gräber da sind? Und nicht zu vergessen die Groß-/ Mütter, die das auch "Live und in Farbe" mitgemacht haben?
    Großmutter war nicht im Krieg und Großvater hat leider das Zeitliche gesegnet. Natürlich verfügte er über einen reichhaltigen Fundus an Kriegsgeschichten, den er gerne mit dem Rest der Famiie teilte. Das sind jedoch nur Erinnerungen an Erinnerungen, welche nur noch wenig Kraft besitzen.


    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Fahr mal nach Polen oder in die Ukraine. Auch in Deutschland gibt es noch viele, die während des Krieges Jugendliche oder Kinder waren und die Vertreibungen auch selbst erlebt haben.
    In Polen dominieren die Erinnerungen an die russische Dominanz (weswegen die Anbiederungen deutscher Politiker an die die neuen lupenreinen Demokraten dort nebenbei nicht so gut ankommen).

    Außerdem ist es auch für die jüngeren Generationen nicht uninteressant zu wissen, warum Gebiete mit 800 Jahren deutscher Geschichte heute polnisch oder russisch sind.
    Was interessant erscheint, schwangt von Person zu Person. Interessiert es noch jemanden, dass Kenia mal zum deutschen Reich gehört hat? Also mich nicht, aber vielleicht gibt es einen Geschichtsstudenten, der das total faszinierend findet. Sollte sich die jüngere Generation aber generell dafür interessieren? Ich sehe dafür keinen Grund.

    Auch waren die Vertreibungen ein Unrecht, das den von den Siegermächten propagierten Prinzipien der Freiheit und Selbstbestimmung krass widersprach. Die dabei verübten Verbrechen wurden nie geahndet. Schon die Zahl an Menschen, die es betraf - 15 Millionen Deutsche und 18 Millionen andere Europäer - machten diese Ereignisse zur größten Völkerverschiebung aller Zeiten. Die ostdeutsche Bevölkerung und die Deutschen im Ausland mussten in einem letzten Akt blinder Rache noch einmal den Kopf hinhalten. Derartige Kollektivstrafen widersprechen unseren heutigen Ansichten von Recht und Gerechtigkeit.
    Das Leben ist grausam und es endet mit dem Tod. Man muss einfach akzeptieren, dass viele historische Grausamkeiten nicht geahndet wurden. In einer Welt, in der jedes historisches Unrecht penibel von den Nachfolgegenerationen notiert und verfolgt wird, will ich nicht leben. Das führt letztendlich mehr zu Spannungen denn zu Versöhnung.
    I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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      #32
      Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
      Also Du möchtest nicht, dass die heutigen Menschen die Lebensgeschichten früherer Generationen und auch ihrer eigenen Familien überhaupt kennen? Anders kann ich Deinen obigen Einwand in Nr. 27 nicht verstehen.

      Natürlich können wir den Geschichtsunterricht auch komplett abschaffen, wenn solches Wissen schädlich sein soll.
      Es spricht grundsätzlich nichts dagegen sich daran zu erinnern, das Problem entsteht dann, wenn das aus der Richtung des BdV und Teilen der Union mit irgendwelchen politischen Forderungen verknüpft wird. Was praktische Politik angeht, ist das Thema IMHO einfach durch.
      I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

      - George Lucas

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        #33
        Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
        Also Du möchtest nicht, dass die heutigen Menschen die Lebensgeschichten früherer Generationen und auch ihrer eigenen Familien überhaupt kennen? Anders kann ich Deinen obigen Einwand in Nr. 27 nicht verstehen.

        Natürlich können wir den Geschichtsunterricht auch komplett abschaffen, wenn solches Wissen schädlich sein soll.
        Ich habe geschrieben wofür dieses konkrete Wissen genutzt werden kann. Wenn du weitere Anwendungen weißt nenne sie mir. Du weißt aber keine, anders kann ich deine Beiträge 28 und 29 nicht verstehen.
        Ich will keine Gesellschaft Ewiggestriger, die im Deutschen Reich statt in der BRD leben die Insterbrurg anstatt Tschernjachowsk bewohnen ich zahle in Euro nicht Reichsmark und das Champions League Endspiel findet nicht in Londinium statt.
        Wer heute Probleme lösen will, muss damit anfangen im Jetzt zu leben und die Einschränkungen und Fehden der Vergangenheit überwinden. Vieles was der Bund der Vertrieben will erinnert mich an Hans Kohlhase „Fiat iustitia, et pereat mundus“. Der wäre nicht hingerichtet worden hätte die zu unrecht erhoben 6 Groschen für das Futter seiner Pferde bezahlt, aber er konnte nicht erkennen, dass Vergangenes vergangen ist.

        - - - Aktualisiert - - -

        Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
        Es spricht grundsätzlich nichts dagegen sich daran zu erinnern, das Problem entsteht dann, wenn das aus der Richtung des BdV und Teilen der Union mit irgendwelchen politischen Forderungen verknüpft wird. Was praktische Politik angeht, ist das Thema IMHO einfach durch.
        Absout richtig!

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          #34
          Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
          Der Mauerfall, die Wiedervereinigung, der 11. September mit der anschließenden Deutschlandverteidigung am Hindukusch, die europäische Schuldenkrise- das sind Wendepunkte der jüngeren deutschen Geschichte.
          Und was war die Ursache für die Teilung und den Mauerbau? Komplett irrelevant oder "vom Himmel gefallen"?

          Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
          Das Leben ist grausam und es endet mit dem Tod. Man muss einfach akzeptieren, dass viele historische Grausamkeiten nicht geahndet wurden.
          Dieses Argument wird auch heute noch zur Rechtfertigung von Kriegsverbrechen angeführt.

          Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
          In einer Welt, in der jedes historisches Unrecht penibel von den Nachfolgegenerationen notiert und verfolgt wird, will ich nicht leben. Das führt letztendlich mehr zu Spannungen denn zu Versöhnung.
          Verdrängung führt zu noch mehr Spannungen, weil sich dann die Opfer und deren Nachkommen alleine gelassen fühlen. Und versöhnen kann man sich nur, wenn man weiß, über welch unselige Konflikte man einst gestolpert ist.

          Wie "gut" Verdrängung in solchem Zusammenhang funktioniert, siehst Du übrigens im Konflikt zwischen der Türkei und Armenien. In Armenien sind auch die jüngeren Generationen nicht gut auf die Türkei zu sprechen, weil die türkische Seite die historisch nun einmal belegte Tatsache des Völkermordes vehement bestreitet und die Armenier als Lügner hinstellt. So wie ich es von Armeniern direkt erfahren habe, wünscht man sich dort eigentlich nur, dass die türkische Regierung offiziell eingesteht, dass es dieses Verbrechen gegeben hat; machen sie natürlich nicht, weil ihr Stolz das verbietet.
          "En trollmand! Den har en trollmand!"

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            #35
            Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
            Dieses Argument wird auch heute noch zur Rechtfertigung von Kriegsverbrechen angeführt.
            Man muss als Opfer einfach irgendwann abwägen ob es nicht besser ist die Täter ein schönes Leben führen zu lassen als auch ihnen Leid zu zufügen nur um Gerechtigkeit herzustellen.



            Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
            Und versöhnen kann man sich nur, wenn man weiß, über welch unselige Konflikte man einst gestolpert ist.
            Das stimmt nicht.
            Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
            Wie "gut" Verdrängung in solchem Zusammenhang funktioniert, siehst Du übrigens im Konflikt zwischen der Türkei und Armenien. In Armenien sind auch die jüngeren Generationen nicht gut auf die Türkei zu sprechen, weil die türkische Seite die historisch nun einmal belegte Tatsache des Völkermordes vehement bestreitet und die Armenier als Lügner hinstellt. So wie ich es von Armeniern direkt erfahren habe, wünscht man sich dort eigentlich nur, dass die türkische Regierung offiziell eingesteht, dass es dieses Verbrechen gegeben hat; machen sie natürlich nicht, weil ihr Stolz das verbietet.
            Verdrängung ist doch nur sinnvoll, wenn du Opfer bist. Ein Opfer, dass sein Leid erfolgreich überwindet und vergisst ist kein Opfer mehr. Ein Opfer, dass nachträgt und Vergeltung fordert anstatt zu vergessen bleibt nicht nur Opfer es läuft sogar Gefahr Täter zu werden.

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              #36
              *KennerderEpisoden*


              Du bist dir aber bewusst, dass ohne den 8.Mai (1945) diese Diskussion (vermutlich) nicht stattfinden würde?
              Der 11. September war ein gravierendes Ereignis, bloß was hat das in diesem Zusammenhang für eine Relevanz?
              Und, - ich will es noch gerne noch einmal wiederholen; Zitat Anfang:" - der jüngeren deutschen Geschichte". Zitat Ende.

              mfg

              Prix
              Die Eisenfaust am Lanzenschaft, die Zügel in der Linken........

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                #37
                Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                Und was war die Ursache für die Teilung und den Mauerbau? Komplett irrelevant oder "vom Himmel gefallen"?
                Für den gegenwärtigen politischen Betrieb irrelevant, ja.

                Dieses Argument wird auch heute noch zur Rechtfertigung von Kriegsverbrechen angeführt.
                In dem Fall würde man eben falsch argumentieren. Natürlich kann man Kriegsverbrecher bestrafen.

                Verdrängung führt zu noch mehr Spannungen, weil sich dann die Opfer und deren Nachkommen alleine gelassen fühlen. Und versöhnen kann man sich nur, wenn man weiß, über welch unselige Konflikte man einst gestolpert ist.
                Freud wird schon in der Psychologie nicht mehr für voll genommen. Seine Seelenlehre auf die internationalen Beziehungen zu übertragen, macht sie gewisst nicht plausibler.

                Zitat von Prix
                Du bist dir aber bewusst, dass ohne den 8. Mai (1945) diese Diskussion (vermutlich) nicht stattfinden würde?
                Der 8. Mai ist eh kein kriegsentscheidener Tag gewesen, also vermutlich schon. Der 6. Juni, der 7. Dezember ohne die vielleicht nicht. Auf der anderen Seite gibt es bis Adam und Eva bestimmt tausende gewichtige Ereignisse, auf die das zutrifft. Würde man denen allen gedenken, bliebe aber nicht mehr viel Zeit für die Gegenwart.

                Der 11. September war ein gravierendes Ereignis, bloß was hat das in diesem Zusammenhang für eine Relevanz?
                Und, - ich will es noch gerne noch einmal wiederholen; Zitat Anfang:" - der jüngeren deutschen Geschichte". Zitat Ende.
                Ereignisse, die über 2 Generationen in der Vergangenheit liegen, sind nicht "jüngere Geschichte". Vielleicht könnte man sie so bezeichnen, wenn seitdem nichts mehr bewegendes passiert wäre, aber das ist hier nicht der Fall.
                I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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                  #38
                  Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                  Man muss als Opfer einfach irgendwann abwägen ob es nicht besser ist die Täter ein schönes Leben führen zu lassen als auch ihnen Leid zu zufügen nur um Gerechtigkeit herzustellen.
                  Man soll als Opfer dem Täter also quasi noch die Füße küssen und alles vergeben und vergessen und vielleicht sogar darauf verzichten, dass der Täter eine Strafe für seine Tat bekommt?

                  Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                  Verdrängung ist doch nur sinnvoll, wenn du Opfer bist. Ein Opfer, dass sein Leid erfolgreich überwindet und vergisst ist kein Opfer mehr. Ein Opfer, dass nachträgt und Vergeltung fordert anstatt zu vergessen bleibt nicht nur Opfer es läuft sogar Gefahr Täter zu werden.
                  Verdrängung ist niemals gut. Man muss die Tat aufarbeiten und jedes Opfer darf fordern, dass der Täter für seine Tat bestraft wird und genau das sollte auch passieren, anstatt den Täter immer wieder zum Opfer zu machen und dem eigentlichen Opfer damit ins Gesicht zu spucken.

                  Es ist natürlich leicht zu sagen: Ey vergib mal dem Täter und vergiss es. Aber auch nur, wenn man nicht selber betroffen ist. Bist du schon mal Opfer eines Verbrechens geworden?

                  Kommentar


                    #39
                    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                    Solches Wissen ist meines Erachtens nur zu einem gut: Neue Vertrieben zu schaffen.
                    Ich bin erstaunt über solche Ideenarmut. Zuallererst ist die Geschichte dazu da, daraus zu lernen und die Fehler der Vergangenheit möglichst zu vermeiden.

                    Mit derselben Argumentation könnte man allerdings auch alle KZ-Gedenkstätten einreißen. Insbesondere, wenn hier einige argumentieren, dass alle Ereignisse vor dem eigenen Erlebnishorizont nicht mehr relevant seien.

                    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                    Ich bin froh, dass die junge Generation nicht weiß, dass (...) viele Teile Europas mal zum deutschen Herrschaftsgebiet gehörten.
                    Das ist eigentlich nur möglich bei Schulabbrechern. Denn zum Pflichtprogramm gehört auch dieser Teil der Geschichte.

                    Zitat von KennerDerEpisoden
                    In Polen dominieren die Erinnerungen an die russische Dominanz
                    Ca. 15% der heute noch lebenden polnischen Bevölkerung hat den 2. WK noch erlebt. Speziell als Deutscher Besucher in Polen sollte man dieses Thema tunlichst vermeiden, das kommt nicht gut an.

                    Zitat von Tibo
                    Das stimmt nicht.
                    Wären die außenpolitischen Verträge der Nachkriegszeit und die europäische Einigung möglich oder heute so weit fortgeschritten, wenn sich nicht führende Köpfe dafür entschieden hätten, dies als aktive Lehre aus den beiden Kriegen zu tun und so die bis dahin immer noch bestehenden Konflikte aufzuarbeiten/zu lösen?

                    Zitat von Tibo
                    Wer heute Probleme lösen will, muss damit anfangen im Jetzt zu leben und die Einschränkungen und Fehden der Vergangenheit überwinden.
                    Dies schließt einen aktiven und offenen Umgang mit der Geschichte des eigenen Landes aber nicht aus.

                    Was ich aus manchen Beiträgen hier rauslese ähnelt dem Geschichtsbild der DDR: "Vor uns war nichts und falls da doch etwas gewesen sein sollte, so haben wir damit nichts zu tun."
                    "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                      #40
                      Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                      Man soll als Opfer dem Täter also quasi noch die Füße küssen und alles vergeben und vergessen und vielleicht sogar darauf verzichten, dass der Täter eine Strafe für seine Tat bekommt?
                      Das hat niemand gesagt. Du bist sehr seltsam.

                      Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                      Verdrängung ist niemals gut.
                      Falsch.

                      Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                      Man muss die Tat aufarbeiten und jedes Opfer darf fordern, dass der Täter für seine Tat bestraft
                      Ja klar dürfen Opfer das, niemand sagt sie dürften es nicht.

                      Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                      wird und genau das sollte auch passieren, anstatt den Täter immer wieder zum Opfer zu machen und dem eigentlichen Opfer damit ins Gesicht zu spucken.
                      Niemand hat hier versucht Täter zu Opfern zu machen. Liest du die Post, die du kommentierst?

                      Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                      Es ist natürlich leicht zu sagen: Ey vergib mal dem Täter und vergiss es. Aber auch nur, wenn man nicht selber betroffen ist. Bist du schon mal Opfer eines Verbrechens geworden?
                      Natürlich ist das leicht. Niemand sagt es wäre schwer das zu verlangen.
                      Und natürlich bin ich schon Opfer eines Verbrechens geworden. Von mindestem einem weist du ja. Ich wurde u.a. wie alle in Deutschland lebenden Opfer des Verbrechens der Steuerhinterziehung Uli Hoeneß'.

                      - - - Aktualisiert - - -

                      Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                      Ich bin erstaunt über solche Ideenarmut. Zuallererst ist die Geschichte dazu da, daraus zu lernen und die Fehler der Vergangenheit möglichst zu vermeiden.
                      Wurde das belegbar je getan?
                      Ich hab zig Ereignisse, die der Geschichte wegen stattfande und mehr oder weniger rachsüchtige Motive hatten.
                      Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                      Mit derselben Argumentation könnte man allerdings auch alle KZ-Gedenkstätten einreißen. Insbesondere, wenn hier einige argumentieren, dass alle Ereignisse vor dem eigenen Erlebnishorizont nicht mehr relevant seien.
                      Einreißen muss man sie nicht. Aber warum Geld in das Gedenenken der Toten stecken, wenn man mit dem Geld auch jetzt Leid mildern und Leben retten kann? Während der Bundestag der Opfer des Holocausts gedenkt, verhungern in Gaza Kinder. Warum gibt man was man in Holocaust Gedenken steckt nicht lieber dafür aus, dass nie wieder Kinder ihre Volkszugehörigkeit wegen verhungern und nur zwischen Zäunen und Mauern leben dürfen, weil die Machthaber sie in "Ghettos" oder "Siedlungsgebiete" zwängen?

                      Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen

                      Das ist eigentlich nur möglich bei Schulabbrechern. Denn zum Pflichtprogramm gehört auch dieser Teil der Geschichte.
                      Schüler hören, lernen, reproduzieren in Tests und vergessen.
                      Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                      Ca. 15% der heute noch lebenden polnischen Bevölkerung hat den 2. WK noch erlebt. Speziell als Deutscher Besucher in Polen sollte man dieses Thema tunlichst vermeiden, das kommt nicht gut an.
                      Das habe ich auch so erlebt, die jungen Leute haben kein Problem mit uns Deutschen, die Älteren können das nicht von sich sagen. Hören schon unsere Sprache nicht allzu gerne.


                      Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                      Wären die außenpolitischen Verträge der Nachkriegszeit und die europäische Einigung möglich oder heute so weit fortgeschritten, wenn sich nicht führende Köpfe dafür entschieden hätten, dies als aktive Lehre aus den beiden Kriegen zu tun und so die bis dahin immer noch bestehenden Konflikte aufzuarbeiten/zu lösen?
                      Ja.


                      Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                      Dies schließt einen aktiven und offenen Umgang mit der Geschichte des eigenen Landes aber nicht aus.
                      Richtig aber es beansprucht knappe Ressourcen.
                      Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                      Was ich aus manchen Beiträgen hier rauslese ähnelt dem Geschichtsbild der DDR: "Vor uns war nichts und falls da doch etwas gewesen sein sollte, so haben wir damit nichts zu tun."
                      Ich bezweifle, dass das jemand hier so meint. Es geht mir zum Beispiel nur darum, die Täterschaft anderer Völker in der Geschichte, Geschichte sein zu lassen. Die Armenier zum Beispiel tun sich selbst keinen Gefallen, wenn sie von der Türkei ne Anerkennung des Genozids verlangen.
                      Zuletzt geändert von Tibo; 20.05.2013, 16:50.

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                        #41
                        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                        Wurde das belegbar je getan?
                        Ich hab zig Ereignisse, die der Geschichte wegen stattfande und mehr oder weniger rachsüchtige Motive hatten.
                        Die europäische Einigung z.B. wurde aktiv von Leuten voran getrieben, welche die alten Konflikte beilegen und es besser machen wollten als ihre Vorgänger.

                        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                        Einreißen muss man sie nicht.
                        Wenn sie angeblich keinen praktischen Nutzen haben, braucht man sie auch nicht zu erhalten.

                        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                        Aber warum Geld in das Gedenenken der Toten stecken, wenn man mit dem Geld auch jetzt Leid mildern und Leben retten kann?
                        Das eine schließt das andere nicht aus.

                        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                        Ja.
                        Ich behaupte das Gegenteil. Die Spannungen speziell zwischen Deutschland und Frankreich kochten vorher 200 Jahre lang. Ohne Anschubmotivation durch die europäische Katastrophe und den festen Willen, es diesmal besser zu machen, hätte sich daran nicht so schnell so viel geändert.

                        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                        Richtig aber es beansprucht knappe Ressourcen.
                        Welche Ressourcen beansprucht ein Gedenktag, der noch nicht einmal arbeitsfrei ist?

                        Zitat von Tibo
                        Natürlich ist das leicht. Niemand sagt es wäre schwer das zu verlangen.
                        Und natürlich bin ich schon Opfer eines Verbrechens geworden. Von mindestem einem weist du ja. Ich wurde u.a. wie alle in Deutschland lebenden Opfer des Verbrechens der Steuerhinterziehung Uli Hoeneß'.
                        Was Bethany meinte, war ein Gewaltverbrechen.

                        Fakt ist, die Vertreibungen hat es gegeben und sie haben den heutigen Staat entscheidend mit geprägt, alleine schon wegen der Masse der verschobenen Menschen. Fakt ist auch, dass sie einzig und allein anhand der Nationalität festgemacht wurden und überhaupt keinen Bezug zu irgendwelchen konkreten Täterschaften hatten (die polnischen Behörden interessierte es nicht im Mindesten, ob jemand vorher in der Partei oder im Kerker der Gestapo war). Fakt ist auch, dass solche Vertreibungen mit unserem heutigen Rechtsverständnis nicht vereinbar sind. Deswegen ist es meiner Meinung nach durchaus angebracht, erstens der Opfer zu gedenken und zweitens diese Ereignisse als Mahnung für ein zukünftiges besseres Handeln im Gedächtnis zu behalten.
                        "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                          #42
                          Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                          Das eine schließt das andere nicht aus.
                          Doch man kann jeden Euro nur einmal ausgeben.

                          Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                          Ich behaupte das Gegenteil. Die Spannungen speziell zwischen Deutschland und Frankreich kochten vorher 200 Jahre lang. Ohne Anschubmotivation durch die europäische Katastrophe und den festen Willen, es diesmal besser zu machen, hätte sich daran nicht so schnell so viel geändert.
                          Ohne das Gewäsch vom Erzfeind und der Forderung nach Wiedergutmachung für das "Diktat von Versailles" wäre es aber nie so weit gekommen.


                          Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                          Welche Ressourcen beansprucht ein Gedenktag, der noch nicht einmal arbeitsfrei ist?
                          Wenn man ihn ernst nimmt Zeit.


                          Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                          Du plädierst z.B. für Verdrängung.
                          Upps ich hatte da aus Versehen einen Halbsatz gelöscht, Sorry hab es editiert.
                          Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                          Was Bethany meinte, war ein Gewaltverbrechen.
                          Meinst du echt sie ist so dumm, dass sie das nicht schreiben kann wenn sie das schreiben will?
                          Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                          Fakt ist, die Vertreibungen hat es gegeben und sie haben den heutigen Staat entscheidend mit geprägt, alleine schon wegen der Masse der verschobenen Menschen. Fakt ist auch, dass sie einzig und allein anhand der Nationalität festgemacht wurden und überhaupt keinen Bezug zu irgendwelchen konkreten Täterschaften hatten (die polnischen Behörden interessierte es nicht im Mindesten, ob jemand vorher in der Partei oder im Kerker der Gestapo war). Fakt ist auch, dass solche Vertreibungen mit unserem heutigen Rechtsverständnis nicht vereinbar sind. Deswegen ist es meiner Meinung nach durchaus angebracht, erstens der Opfer zu gedenken und zweitens diese Ereignisse als Mahnung für ein zukünftiges besseres Handeln im Gedächtnis zu behalten.
                          Die Fakten streitet niemand hier ab. Aber ganz ehrlich auch heute hier in Deutschland werden Menschen nur auf Grund ihrer Nationalität gewaltsam aus ihrer Heimat vertrieben, man nennt das Abschiebung. Gegen die Gewalt und das Unrecht was dabei von staatsseite Menschen angetan wird vorzugehen wäre ein anständiges Gedenken der Vertriebenen aus dem Nachkriegszeit.

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                            #43
                            Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                            Die Fakten streitet niemand hier ab. Aber ganz ehrlich auch heute hier in Deutschland werden Menschen nur auf Grund ihrer Nationalität gewaltsam aus ihrer Heimat vertrieben, man nennt das Abschiebung.
                            Das hat mit diesem Thema nichts zu tun. Was Du ansprichst, ist die Korrektur einer erschlichenen Einreise. Was ich meine, ist die Vertreibung von Menschen aus den Gebieten, in denen ihre Familien seit Generationen lebten und die einzig und allein als Folge einer erzwungenen Grenzverschiebung einem anderen Land zugeschachert wurden.
                            "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                              #44
                              Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                              Das hat mit diesem Thema nichts zu tun. Was Du ansprichst, ist die Korrektur einer erschlichenen Einreise. Was ich meine, ist die Vertreibung von Menschen aus den Gebieten, in denen ihre Familien seit Generationen lebten und die einzig und allein als Folge einer erzwungenen Grenzverschiebung einem anderen Land zugeschachert wurden.
                              Korrektur einer erschlichenen Einreise ist schon ein perverser Begriff für die Verschleppung von Kindern, das Zerreißen von Familien und Körperverletzung. Aber jeder wie er mag. Es geht in beiden Fällen darum dass ein Staat sagt du bist hier nicht erwünscht und dich dann seine Willkür spüren lässt, ohne dass du außer einem illegalen Aufenthalt was verbrochen hättest. Ich sehe da Parallelen und würde auch bei den Vertreibungen aus dem Osten Europas nicht von Korrektur eines illegalen Aufenthalt sprechen, das ist zwar formal nicht verkehrt aber es spuckt und pisst den Opfern der Gewalttaten in den offen Mund.
                              In etwa so wie die Formulierung Korrektur einer erschlichenen Einreise für brutale Abschiebepraxis an Menschen die nichts verbrochen haben als ihre Familie in Sicherheit zu bringen und ihr Glück zu ermöglichen.

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                                #45
                                Ich mache mir ja ernsthaft Sorgen um Deinen Blutdruck.

                                Eine Lehre, die man aus den Vertreibungen ziehen kann ist, dass man es in modernen Konflikten gar nicht erst zu solchen Auswüchsen von Gewalt kommen lässt. Vertreibungen werden auch in modernen Konflikten damit begründet und gerechtfertigt, dass es kein Rückkehrrecht gäbe. Diese Argumentation wird leider auch von den Großmächten akzeptiert. Man braucht also nur eine ethnische Säuberung erfolgreich durchzuführen und kann sich danach sicher sein, dass man nichts zu befürchten hat und niemand eingreifen wird. Und dieser Kreislauf muss durchbrochen werden. Wenn ein Gedenktag dafür hilfreich ist, warum also nicht?
                                "En trollmand! Den har en trollmand!"

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