Die EU hat im UNO-Auftrag Kampftruppen nach Bunia im Kongo verlegt. Im Kongo tobt seit 1998 ein Krieg, dem zwischen 3 und 4,7 Millionen zum Opfer gefallen sind. Der Konflikt wurde durch den Einmarsch ruandischer Truppen in den Kongo ausgelöst, die Hutu-Milizen vernichtet wollten. Diese waren für die Massaker 1994 in Ruanda verantwortlich gewesen und waren danach zum Rückzug in den Kongo gezwungen worden. Der Krieg wird mit dem 30-jährigen Krieg verglichen und auch als erster afrikanischen Weltkrieg bezeichnet. Nach dem Sturz des von Frankreich unterstützten Diktators Mobuto durch von den USA unterstützen Milizen von Laurent Kabila bildeten sich zwei größere Lager. Eines um die neue kongolesische Zentralregierung, die von Truppen aus Angola, Namibia, Simbabwe, Tschad und den Hutu-Milizen unterstützt wird, sowie die verschiedenen Rebellengruppen, die durch Truppen aus Burundi, Uganda und vor allem Ruanda verstärkt werden. Hinter diesen steht auch Südafrika.
Hinter den Kulissen agieren Frankreich und die USA, sowie die verschieden westlichen Konzerne (darunter eine Bayer-Tochter), denen es um die Ausbeutung der Bodenschätze geht. Neben Gold und Diamanten finden sich Kupfer, Uran, Paladium, Kobalt sowie das Erz Coltan. Dieses enthält das Metall Tantal, welches in der Herstellung von Handys und anderen Kommunikationstechnologien Verwendung findet. Die Rebellengruppen und die Regierung finanzieren sich über den Verkauf der Bodenschätze. Interessant ist in diesem Zusammenhang das französische Konzerne die Schürfrechte nach dem Sturz Mobutus an US-amerikanische Konzerne verloren.
Ethnische Gegensätze, die in der Kolonialzeit bewusst geschürt wurden ("teile und herrsche!"), werden von den einzelnen Kriegsherren zur Mobilisierung ihrer Truppen genutzt. Diese bestehen zu einem nennenswerten Anteil aus Kindersoldaten.
Die Stadt Bunia liegt in der Provinz Ituri. Dort bekämpfen sich die Stammesgruppen der Hema und der Lendu. Die Lendu erhalten hierbei Hilfe von der Zentralregierung in der Hauptstadt Kinshasa, während die Hema aus Ruanda und bis vor kurzem Uganda mit Waffen versorgt werden. In letzter Zeit war es hier zu Massakern gekommen und auch zwei UN-Soldaten waren erschossen worden. Dies und ein angeblicher drohender Völkermord von dem Ausmass der Ereignisse in Ruanda werden jetzt als Vorwand für das Eingreifen der EU-Truppen benutzt. Diese sollen offiziell Frieden schaffen. Aber warum heute? Nach dem die Zahl der Opfer schon lange die des Massakers in Ruanda übertroffen hat, ist das Eingreifen aus humanitären Gründen auch wegen der Flüchtlingspolitik der EU-Staaten und des Sozialabbaus mehr als unwahrscheinlich.
Warum haben sich also die angeblichen Kriegsgegner Belgien, Deutschland und Frankreich zur Intervention entschieden?
Hier ein paar mögliche Gründe, die ich aus Generalprobe für EU-Militär im Kongo zitiere:
Lesenswert ist dazu auch Das Kongo-Abenteuer. Europa auf dem Weg zur Militärmacht und Der kleine Schritt von 1441 zu 1484
Hinter den Kulissen agieren Frankreich und die USA, sowie die verschieden westlichen Konzerne (darunter eine Bayer-Tochter), denen es um die Ausbeutung der Bodenschätze geht. Neben Gold und Diamanten finden sich Kupfer, Uran, Paladium, Kobalt sowie das Erz Coltan. Dieses enthält das Metall Tantal, welches in der Herstellung von Handys und anderen Kommunikationstechnologien Verwendung findet. Die Rebellengruppen und die Regierung finanzieren sich über den Verkauf der Bodenschätze. Interessant ist in diesem Zusammenhang das französische Konzerne die Schürfrechte nach dem Sturz Mobutus an US-amerikanische Konzerne verloren.
Ethnische Gegensätze, die in der Kolonialzeit bewusst geschürt wurden ("teile und herrsche!"), werden von den einzelnen Kriegsherren zur Mobilisierung ihrer Truppen genutzt. Diese bestehen zu einem nennenswerten Anteil aus Kindersoldaten.
Die Stadt Bunia liegt in der Provinz Ituri. Dort bekämpfen sich die Stammesgruppen der Hema und der Lendu. Die Lendu erhalten hierbei Hilfe von der Zentralregierung in der Hauptstadt Kinshasa, während die Hema aus Ruanda und bis vor kurzem Uganda mit Waffen versorgt werden. In letzter Zeit war es hier zu Massakern gekommen und auch zwei UN-Soldaten waren erschossen worden. Dies und ein angeblicher drohender Völkermord von dem Ausmass der Ereignisse in Ruanda werden jetzt als Vorwand für das Eingreifen der EU-Truppen benutzt. Diese sollen offiziell Frieden schaffen. Aber warum heute? Nach dem die Zahl der Opfer schon lange die des Massakers in Ruanda übertroffen hat, ist das Eingreifen aus humanitären Gründen auch wegen der Flüchtlingspolitik der EU-Staaten und des Sozialabbaus mehr als unwahrscheinlich.
Warum haben sich also die angeblichen Kriegsgegner Belgien, Deutschland und Frankreich zur Intervention entschieden?
Hier ein paar mögliche Gründe, die ich aus Generalprobe für EU-Militär im Kongo zitiere:
1. Dies soll der erste Kampfeinsatz im Rahmen der EU werden, es wurde bewusst nicht die NATO gefragt, dahinter steckt vor allem von der französischen Regierung die Idee einer Etablierung der EU als eigenständige Militärmacht. In einem moralischen Schulterschluss, erprobt vor dem Irakkrieg, werden Deutschland, Belgien und Frankreich nun den ersten gemeinsamen Militäreinsatz außerhalb der NATO beginnen und damit eine Generalprobe für die Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) und die 60 000 Soldaten starke europäische Eingreiftruppe durchführen.[...]
2. Um die EU-Truppen überall auf der Welt als militärisches Instrument verwenden zu können, wird auch bei der EU eine Salamitaktik angewandt: zuerst beginnt man mit Einsätzen, die auf hohe Akzeptanz stoßen, später Militäreinsätze, die immer mehr Richtung Interventions- und Kriegseinsätze gehen, so ist eine schrittweise Gewöhnung an die EU als militärischer Faktor möglich.[...]
4. Der Einsatz der EU-französischen Truppen soll auch erfolgen, weil Frankreich in diesem Konflikt eigene Wirtschaftsinteressen hat.[...]
2. Um die EU-Truppen überall auf der Welt als militärisches Instrument verwenden zu können, wird auch bei der EU eine Salamitaktik angewandt: zuerst beginnt man mit Einsätzen, die auf hohe Akzeptanz stoßen, später Militäreinsätze, die immer mehr Richtung Interventions- und Kriegseinsätze gehen, so ist eine schrittweise Gewöhnung an die EU als militärischer Faktor möglich.[...]
4. Der Einsatz der EU-französischen Truppen soll auch erfolgen, weil Frankreich in diesem Konflikt eigene Wirtschaftsinteressen hat.[...]
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