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Wahlen im CSU-Land, auch Bayern genannt

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    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Eh... wenn die CSU nur etwa 48% erreicht und zudem alle drei ernsthaften Kandidaten (Linke, FW und FDP) es in den Landtag schaffen, könnte es passieren dass die CSU auf einen Koalitionspartner angewiesen sein wird.
    Mathematisch ist das richtig. Praktisch eher unwahrscheinlich.

    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Nicht gerade das, was ich als "rein garnichts" bezeichnen würde. Schon gar nicht für die CSU, bei der dann ganz gewaltig die Köpfe rollen dürften.
    Eher wird es dann nur ein Baueropfer geben.

    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Tja, es gibt Leute in diesem Land, die Löhne von deutlich unter 1.000 € netto im Monat, immer weiter ausufernde Renditegeilheit und immer weiter steigende Preise bei immer weiter sinkenden Reallöhnen nunmal nicht als Luxusproblem ansehen, das sich mal schnell dadurch lösen lässt, indem man den Staat noch weiter unterfinanziert (Und nichts anderes ist das ganze "Mehr Netto vom Brutto" - Geschwätz) und Kriminelle immer noch länger und härter wegsperrt.
    Jawoll, mehr Staat, weniger Eigenverantwortung.
    Das hat schon immer funktioniert.

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      Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
      Mathematisch ist das richtig. Praktisch eher unwahrscheinlich.
      Nein. Wahlumfragen – Bayern
      Die FDP ist so gut wie sicher drin, die FW haben mehr als gute Chancen; bei der Linken wird es knapp, aber nicht unmöglich.

      Aber in dreieinhalb Wochen werden wir's ja sehen.


      Jawoll, mehr Staat, weniger Eigenverantwortung.
      Das hat schon immer funktioniert.
      Vor Kohl und Schröder hat mehr Staat eigentlich recht gut funktioniert, auch ohne gleich das Kommunistische Himmelreich auszurufen. Aber dass Leute wie du und Huber bei "Verstaatlichung" sofort "wah, linke Extremisten!" schreien ist klar. Blöd bloß dass das die Leute nicht überzeugt, dass die sog. Eigenverantwortung und ewige Privatisiererei eine zukunftsfähige Lösung ist - erst recht nicht wenn sich dadurch die chinesische Regierung ins deutsche Energienetz und in die deutsche Bahn einkaufen kann.

      Ach ja, und ich bin auch für mehr Eigenverantwortung - auch und gerade in der politischen Mitgestaltung. Besonders auf kommunaler Ebene könnte man den Wähler da stärker in die Verantwortung mit einbeziehen. Auch bei den Renten z.B. bin ich stark für Eigenverantwortung.

      Doch wer vom Bürger Eigenverantwortung verlangt muss ihm auch die Mittel geben, dieser Verantwortung nachzukommen - und <1000€/Monat sind keine ausreichenden Mittel. Dazu braucht es aber nunmal einen starken (sozialdemokratischen) Staat, denn die Privatwirtschaft ist halt alles andere als scharf darauf den Menschen so viel wie möglich zu geben.

      Daher: Mindestlohn von wenigstens 8€/Std. her, Schluss mit bezahlten Nebenjobs (aka Lobbyismus), weg mit dem Steuerbauch und schnellstmögliche Rekommunalisierung des Energienetzes sowie Zerschlagung der Monopolstellung der vier großen Energiekonzerne.

      Kommentar


        Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
        Nein.
        Doch.
        FW und FDP kommen rein, das ist klar. Linke ist so gut wie ausgeschlossen wenn man sich mal den Umfragetrend anschaut.
        Die sollten maximal 4.x % holen.

        Aber selbst wenn alle drei reinkämen hieße 48% noch nichts. Es käme dann auf die genaue Sitzverteilung an.

        Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
        Aber in dreieinhalb Wochen werden wir's ja sehen.
        Jub.


        Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
        Vor Kohl und Schröder hat mehr Staat eigentlich recht gut funktioniert, auch ohne gleich das Kommunistische Himmelreich auszurufen. Aber dass Leute wie du und Huber bei "Verstaatlichung" sofort "wah, linke Extremisten!" schreien ist klar. Blöd bloß dass das die Leute nicht überzeugt, dass die sog. Eigenverantwortung und ewige Privatisiererei eine zukunftsfähige Lösung ist - erst recht nicht wenn sich dadurch die chinesische Regierung ins deutsche Energienetz und in die deutsche Bahn einkaufen kann.
        For the record: Ich bin gegen die Privatisierung der Deutschen Bahn.


        Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
        Doch wer vom Bürger Eigenverantwortung verlangt muss ihm auch die Mittel geben, dieser Verantwortung nachzukommen - und <1000€/Monat sind keine ausreichenden Mittel. Dazu braucht es aber nunmal einen starken (sozialdemokratischen) Staat, denn die Privatwirtschaft ist halt alles andere als scharf darauf den Menschen so viel wie möglich zu geben.
        Wie sagt man doch so schön: Ein jeder ist seines Glückes selber Schmied.
        Anstatt zu jammer das xxx € ja nicht reichen würden muss man sich halt man selbst anstrengen und nicht dem Staat die Schuld geben das einem die gebratenen Wachteln nicht in den Mund fliegen.

        Kommentar


          Ich kann das Wort "Eigenverantwortung" schon gar nicht mehr hören. Mit solchen schönfärberischen Floskeln versuchen Spitzenpolitiker, die zunehmende Verschlechterung der Lebenslage großer Teile der Bevölkerung und die Verschärfung sozialer Ungleichheit in Deutschland verbal zu legitimieren. Es wird suggeriert, dass die Position des Einzelnen in der Gesellschaft (und die Struktur der Gesellschaft überhaupt) von individuellem Engagement (Leistung, Fleiß) abhänge: die Fleißigen stehen oben, die Faulen unten. Dass soziale Ungleichheit unter anderem auch das Resultat von Machtasymmetrien und unterschiedlichen Interessen ist oder dass Diskriminierung eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit sozialem Aufstieg spielt, wird verschleiert.
          Symptomatisch hierfür ist die privilegierte Position vieler Beschäftigter im öffentlichen Dienst. Deren große Privilegien korrespondieren eben nicht mit individueller Anstrengung (harte Arbeit) – diese werden vielmehr durch andere Kriterien bestimmt.
          Mein Profil bei Last-FM:
          http://www.last.fm/user/LARG0/

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            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
            Es wird suggeriert, dass die Position des Einzelnen in der Gesellschaft (und die Struktur der Gesellschaft überhaupt) von individuellem Engagement (Leistung, Fleiß) abhänge: die Fleißigen stehen oben, die Faulen unten.
            In der Tat ist das ein wesentlicher Faktor.

            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
            Symptomatisch hierfür ist die privilegierte Position vieler Beschäftigter im öffentlichen Dienst. Deren große Privilegien korrespondieren eben nicht mit individueller Anstrengung (harte Arbeit) – diese werden vielmehr durch andere Kriterien bestimmt.
            Haha.
            Lass mal hören.

            Kommentar


              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
              In der Tat ist das ein wesentlicher Faktor.
              Es ist ein Faktor unter vielen. Du wirst ja sicher kaum in Abrede stellen, dass ältere Arbeitslose geringere Chancen haben, an eine Stelle heranzukommen als Jüngere mit vergleichbarer Qualifikation. Oder dass es so etwas wie rassische und geschlechtsspezifische Diskriminierung gibt. Oder auch dass soziale Beziehungen und Klassenzugehörigkeit wichtige Kriterien sind, um nach Oben zu kommen.

              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
              Haha.
              Lass mal hören.
              Spontan fällt mir ein:
              - sicherer Arbeitsplatz
              - über lange Zeit vorhersagbares Einkommen
              - Entlohnung nach Tarif
              - verhältnismäßig geringes Maß an Arbeitsbelastung (gemächliches Arbeitstempo, viele Kaffeepausen, viel Zeit zum Surfen im Internet)
              - geregelte Arbeitszeit (keine unbezahlten Überstunden und andere Scherze notwendig)

              Für viele Beschäftigte auf dem regulären Arbeitsmarkt, die einer körperlich schweren Arbeit nachgehen, ein geringes Einkommen erhalten, von ihrem Arbeitgeber vielleicht noch per Videokamera überwacht werden und jeden Tag Angst davor haben müssen, entlassen zu werden, stellt der öffentliche Dienst das absolute Mekka dar.
              Mein Profil bei Last-FM:
              http://www.last.fm/user/LARG0/

              Kommentar


                Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                Wie sagt man doch so schön: Ein jeder ist seines Glückes selber Schmied.
                Anstatt zu jammer das xxx € ja nicht reichen würden muss man sich halt man selbst anstrengen und nicht dem Staat die Schuld geben das einem die gebratenen Wachteln nicht in den Mund fliegen.
                Dreister geht's ja wohl kaum noch.

                Wenn man ein schickes Beamtengehalt von vermtl. über 2.000 € im Monat (Oder eben eine nette Abgeordneten-Diät plus Ministervergütung in Höhere von mehreren Tausend Euro) einschiebt, zudem noch ledig ist und keine Kinder mit durchfüttern muss, ist es natürlich leicht die Klappe aufzureißen, dass man sich ja bloß mal ein bissel anstrengen muss. Aber für jemanden, der trotz zwei Jobs und 18-Stunden-Arbeitstag gerade mal jämmerliche 956 Euro netto mit nach Hause nimmt, ist es nunmal technisch Unmöglich, die von dir geforderte "Eigenverantwortung" zu übernehmen. Völlig wurscht, ob das jetzt in deine "Realität" passt oder nicht.

                Wenn du so ein Leben führen müsstest, würdest du noch solche unverfrorenen Sprüche klopfen.

                Kommentar


                  Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                  Es ist ein Faktor unter vielen.
                  Genau das schrieb ich eben...


                  Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                  - sicherer Arbeitsplatz
                  Sicher. Andererseits: Totale Abhängigkeit vom Dienstherrn.
                  Beamte haben keine Möglichkeit sich sich wehren wenn es ans eingemachte geht.
                  Und das ging es in den letzten Jahrzehnten ständig.

                  Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                  - über lange Zeit vorhersagbares Einkommen
                  Vorhersehbar bis zur nächsten Dienstrechtsreform.
                  Sollte in jedem normalen Unternehmen für die Dauer der Beschäftigung genauso vorhersehbar sein.

                  Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                  - Entlohnung nach Tarif
                  Entlohnung nach Gesetz. Ohne Möglichkeit sich zu wehren.
                  Gerechte Entlohnung nach Leistung? Noch niemals.
                  Bezahlt wird nach Kassenlage.
                  Urlaubsgeld seit Ewigkeiten gestrichen, Weihnachtsgeld festgefroren auf Mitte der Neunziger, Bezügeerhöhungen decken nicht mal die Inflation, Arbeitszeiterhöhungen ohne Ausgleich, unterdurchschnittliche Zahl von Urlaubstagen, ewige Wartezeiten bei Beförderungen...
                  Und dabei sind wir noch nicht mal in die tiefen des Dienstrechts eingestiegen. Du glaubst garnicht was man da im Detail alles kürzen kann.

                  Und dabei sind Beamte auch noch schlechter gestellt als Angestellte im öffentlichen Dienst. Denn die dürfen selbstverständlich streiken.

                  Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                  - verhältnismäßig geringes Maß an Arbeitsbelastung (gemächliches Arbeitstempo, viele Kaffeepausen, viel Zeit zum Surfen im Internet)
                  Das ist ja mal total abhängig von Dienstelle, Aufgabengebiet und Jahreszeit.

                  Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                  - geregelte Arbeitszeit (keine unbezahlten Überstunden und andere Scherze notwendig)
                  Oh, da könnt ich dir Geschichten erzählen...
                  Aber ja, die Arbeitszeit ist geregelt. Wie eigentlich in jedem norameln Unternehemen auch.

                  Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                  Für viele Beschäftigte auf dem regulären Arbeitsmarkt, die einer körperlich schweren Arbeit nachgehen, ein geringes Einkommen erhalten, von ihrem Arbeitgeber vielleicht noch per Videokamera überwacht werden und jeden Tag Angst davor haben müssen, entlassen zu werden, stellt der öffentliche Dienst das absolute Mekka dar.
                  Entgegen der ladläufigen Meinung ist das nun wirklich nicht der Durchschnittsjob.
                  Freilich, es wird sich immer ein Job finden der schlechter ist.
                  Aber das Paradies auf Erden stellt der Öffentliche Dienst schon seit Jahrzehnten nicht mehr dar.


                  Zitat von Sf-Junky
                  Wenn man ein schickes Beamtengehalt von vermtl. über 2.000 € im Monat
                  Dazu fällt mir nur ein:
                  Schön wärs.

                  Kommentar


                    Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                    Dazu fällt mir nur ein:
                    Schön wärs.
                    Soweit ich mich recht erinnere bist du im mittleren Dienst, oder? Das wäre dann lt. Wikipedia ab Besoldungsstufe A5. Da du nicht erst seit Gestern bei dem Verein bist, dürftest du auch schon etwas weiter sein - zweite Spalte vielleicht? Auf jeden Fall etwas um die 1.500 Euro. Für einen Ledigen ohne Kinder immer noch reichlich.

                    Ach ja, und wie sieht's da jetzt eigentlich mit den Sozialabgaben aus. Da hört man ja auch immer so Schauergeschichten von wegen steuerlichen Vorteilen?

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                      Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                      Wo ist denn bitte das Problem?
                      Haderthauer hetzt mitnichten gegen Hartz IV Empfänger.
                      Sondern gegen Hartz IV Betrüger. Und das ist alles andere als verwerflich sondern stellt ein Problem da das gelöst werden muss.
                      Wie SF-Junky schon angemerkt hat, ist die Mehrheit der Hartz IV Empfänger bemüht einen Job zu finden. Und mit Ihren Aussagen hat Haderthauer die Hartz IV Empfänger unter Generalverdacht gestellt. Vor kurzem stand in der Zeitung, dass in dem Landkreis in dem ich Wohne die Betrugsquote bei um die 2 % liegt.
                      Ich nehme an, dass es in Bayern nicht viel anders ist.
                      Außerdem, dass weitaus größere Problem sehe ich darin, das gut situierte legale und illegale Möglichkeiten zur Steuergestaltung nutzen um dem Fiskus ein Schnipchen zu schlagen. Hier geht weitaus mehr Geld verloren - und das ist ein Problem.

                      Aber in einem Punkt gebe ich dir durchaus Recht. Mich nervt es auch, wenn Leute andauernd behaupten, dass Beamte ausschließlich eine ruige Kugel schieben würden. Ich kenne nämlich genügend Beamte und die erzählen was ganz anderes. Arbeitszeiten bis 19.00 h regulär plus Überstunden außerdem Arbeit am Wochenende und wenn die Kommune oder das Land nicht Mitglied in der Tarifgemeinschaft ist, dann sieht das Gehalt auch nicht ganz so toll aus. Und da viele Kommunen knapp bei Kasse sind, werden neue Mitarbeiter auch kaum noch verbeamtet. Und die Leute die Eingestellt werden kriegen dann zum Teil auch noch befristete Arbeitsverträge.
                      Es gibt immer Möglichkeiten - Cpt. Kirk

                      Dann und wann begegnen wir der Realität und sind überhaupt nicht auf sie vorbereitet.
                      John Le Caree

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                        Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                        Spontan fällt mir ein:
                        - sicherer Arbeitsplatz
                        - über lange Zeit vorhersagbares Einkommen
                        - Entlohnung nach Tarif
                        - verhältnismäßig geringes Maß an Arbeitsbelastung (gemächliches Arbeitstempo, viele Kaffeepausen, viel Zeit zum Surfen im Internet)
                        - geregelte Arbeitszeit (keine unbezahlten Überstunden und andere Scherze notwendig).
                        Das stimmt doch für Beschäftigte im Öffentlichen Dienst schon lange nicht mehr. Im Öffentlichen Dienst gibt es mehr befristete Verträge als in der Privatwirtschaft (11,4% der Beschäftigten vs. 7,4% in der Privatwirtschaft). Die Einkommen sind deutlich gesenkt, nicht mehr langfristig vorhersagbar (dafür wurden sie einfach zu oft gekürzt und die alterabhängigen Erhöhungen sind abgeschaft!), die Arbeitsbelastung ist durch die Massenentlassungen stark gestiegen, die durchschnittliche Arbeitszeit ist höher (39 Stunden vs. 37,7 Stunden in der Privatwirtschaft) und die Zahl der Überstunden ist gewaltig. Wie soll sonst auch der mindestens gleiche Arbeitsumfang mit deutlich weniger Beschäftigten erledigt werden?

                        Siehe z.B. hier (auf der Seite der Frankfurter Rundschau finde ich den Artikel gerade nicht mehr).

                        Diese Klischees wurden dazu genutzt, um massiv die Arbeitsbedingungen und Einkommen zu verschlechtern - die Bundes-, Landes- und Kommunalen Regierungen sind selbst für Massenarbeitslosigkeit und sinkenden Lebensstandard direkt verantwortlich. Dazu kommen dann noch Hartz-Gesetze, die Umverteilung der Steuerlast etc.

                        Das seltsame an manchen CSU-Anhängern ist vielmehr, dass sie diese unterstützen, obwohl sie ihnen die Einkommen kürzt und die Arbeitsbedingungen verschlechtertet. Aber die Zahl der CSU-Anhänger sinkt ja auch ...
                        Resistance is fertile
                        Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                        The only general I like is called strike

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                          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                          Soweit ich mich recht erinnere bist du im mittleren Dienst, oder? Das wäre dann lt. Wikipedia ab Besoldungsstufe A5. Da du nicht erst seit Gestern bei dem Verein bist, dürftest du auch schon etwas weiter sein - zweite Spalte vielleicht? Auf jeden Fall etwas um die 1.500 Euro. Für einen Ledigen ohne Kinder immer noch reichlich.

                          Ach ja, und wie sieht's da jetzt eigentlich mit den Sozialabgaben aus. Da hört man ja auch immer so Schauergeschichten von wegen steuerlichen Vorteilen?
                          rechne die Miete und andere Nebenkosten ab. Die Gehälter sind im ganzem Land einheitlich, damit muss man auch in einer Großstadt auskommen. Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld gibt es fast nicht mehr, eine Gewinnbeteiligung auch nicht. Übertrieben ist sicher was anderes. Von vergleichbaren Jobs in der freien Wirtschaft ist das ein gutes Stück weg (ich hätte eine Stelle in einem Landesministerium nach dem Studium antreten können, damals lag der Unterschied bei rund 25%, auch wenn man komplett alles berücksichtigt).
                          "Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht ist zu Recht ein Sklave"
                          (Aristoteles 384 v.Chr. - 322 v.Chr.)

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                            Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                            Genau das schrieb ich eben...
                            Naja, ich würde schon meinen, dass Du einer von denen bist, die dem Faktor Fleiß einen großen Stellenwert im Zusammenhang mit sozialem Aufstieg einräumen. Symptomatisch hierfür ist Deine Aussage, mal solle sich anstrengen anstatt zu jammern, wenn das Geld nicht ausreiche. Ich halte solche Empfehlungen als Lösung für Probleme jedoch für ungeeignet. Was genau sollte denn z.B. ein 52-jähriger Langzeitarbeitsloser machen, um seine Lage zu verbessern? Individuelle Anstrengung kann da wohl kaum eine Hilfe sein – hier ist der Staat gefragt.

                            Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                            Beamte haben keine Möglichkeit sich sich wehren wenn es ans eingemachte geht.
                            Dieses Schicksal teilen die Beamten aber mit den meisten anderen Beschäftigten. Typischerweise kann ein einfacher Arbeiter oder eine Krankenschwester im häuslichen Pflegedienst nicht viel dagegen ausrichten, wenn der Lohn nicht gezahlt wird, die Arbeitszeit erhöht wird oder der Betrieb geschlossen wird.

                            Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                            Sollte in jedem normalen Unternehmen für die Dauer der Beschäftigung genauso vorhersehbar sein.
                            Nein, ist es nicht. Langfristige Bindungen der Beschäftigten an ihren Betrieb werden immer seltener. Früher war es typisch, von der Lehre bis zum Renteneintritt in ein und demselben Betrieb zu verbleiben. Heute sind Erwerbsbiografien viel dynamischer geworden. Häufige Betriebswechsel und Arbeitslosigkeit sind für viele Beschäftigte im nicht-öffentlichen Sektor heute Realität. Unter diesen Bedingungen wird es immer schwieriger, sein eigenes Leben langfristig zu planen und große Investitionen zu tätigen.

                            Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                            Entlohnung nach Gesetz.
                            Davon können viele Beschäftigte nur träumen. Entlohnung nach Tarif/Gesetz bedeutet vor allem, dass Beschäftigte mit derselben Tätigkeit und Qualifikation den gleichen Lohn bzw. das gleiche Gehalt bekommen. Im Zeitalter von Leiharbeit ist es nicht mehr ungewöhnlich, dass zwei Arbeitskollegen mit dem gleichen Tätigkeitsinhalt unterschiedlich entlohnt werden – eine Entwicklung, die den sozialen Frieden in vielen Betrieben bedrohen wird.

                            Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                            Das ist ja mal total abhängig von Dienstelle, Aufgabengebiet und Jahreszeit.
                            Nein, in der Grundtendenz geht es in öffentlichen Betrieben wesentlich gelassener zu. Während von Beschäftigten in der freien Wirtschaft verlangt wird, kundenorientiert zu denken und zu handeln, stets engagiert und flexibel zu sein und ihre Fähigkeiten fortwährend weiterzuentwickeln, reicht es im öffentlichen Dienst aus, nicht gegen die Vorschriften zu verstoßen ("Dienst nach Vorschrift").

                            Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                            Aber ja, die Arbeitszeit ist geregelt. Wie eigentlich in jedem norameln Unternehemen auch.
                            Nein, Stellen mit geregelten Arbeitszeiten werden immer knapper – flexible Arbeitszeiten setzen sich zunehmend durch. In vielen Betrieben wird z.B. erwartet, dass die Beschäftigten unentgeltlich Mehrarbeit leisten (Überstunden machen). So etwas kennt man im öffentlichen Dienst nicht – dort bleibt keiner freiwillig auch nur eine Minute länger im Betrieb als vorgesehen.
                            Immer mehr Menschen (vor allem im Handel und im Pflegebereich) sind auch betroffen von der sogenannten geteilten Schicht bzw. dem geteilten Dienst. Da leistet man z.B. frühs am Tag einige Stunden Arbeit ab, muss dann eine Zwangspause einlegen, um dann Nachmittags oder Abends die verbleibenden Stunden abzuarbeiten. Undenkbar im öffentlichen Dienst.
                            Mein Profil bei Last-FM:
                            http://www.last.fm/user/LARG0/

                            Kommentar


                              Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                              Häufige Betriebswechsel und Arbeitslosigkeit sind für viele Beschäftigte im nicht-öffentlichen Sektor heute Realität. Unter diesen Bedingungen wird es immer schwieriger, sein eigenes Leben langfristig zu planen und große Investitionen zu tätigen.
                              Wie oben geschrieben: das gilt genauso für Beschäftigte im öffentlichen Dienst ...
                              Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                              Nein, in der Grundtendenz geht es in öffentlichen Betrieben wesentlich gelassener zu.
                              Und worauf beruht diese Annahme? Du solltest dir klar machen, dass du hier Klischees wiederholst, die nichts mit der Realität zu tun haben - siehe oben.

                              Da macht keinen Sinn Beschäftigte im öffentlichen Dienst als privilegiert darzustellen.

                              Dazu ist es bekannt, dass öffentliche Auftraggeber mit zu den schlimmsten Lohndrückern gehören, die teilweise sich weigern Aufträge an Betriebe zu vergeben, wenn diese gesetzliche Mindestlöhne und Tariflöhne zahlen - also zu "teuer" sind. Es wurde ja auch ein Teil der Arbeit ausgelagert, um die Löhne senken zu können.

                              Nur mal ein paar Zahlen (2000 bis 2006), um das Bild richtig zu sehen:

                              Unternehmensgewinne und Vermögenseinkommen: real auf 132% gestiegen

                              Realeinkommen des obersten Viertels der Beschäftigten: leicht auf 102% gestiegen

                              Realeinkommen des untersten Viertels der Beschäftigen: deutlich auf 87% gesunken.

                              Wer ist hier also privilegiert?
                              Resistance is fertile
                              Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                              The only general I like is called strike

                              Kommentar


                                Schau schau, max hat ja mal recht - wenigstens inhaltlich.

                                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                                Soweit ich mich recht erinnere bist du im mittleren Dienst, oder? Das wäre dann lt. Wikipedia ab Besoldungsstufe A5.
                                Nope.

                                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                                Da du nicht erst seit Gestern bei dem Verein bist, dürftest du auch schon etwas weiter sein - zweite Spalte vielleicht?
                                Auch nein. Das BDA wird erst viel später berücksichtigt.

                                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                                Auf jeden Fall etwas um die 1.500 Euro.
                                Weniger als das. Brutto.


                                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                                Für einen Ledigen ohne Kinder immer noch reichlich.
                                Tja, und wenn du Kinder hast und in München oder so arbeiten musst kannst du dir praktisch gleich selbst den Hartz IV Antrag bearbeiten.
                                Da bleibt dann nichts übrig.

                                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                                Ach ja, und wie sieht's da jetzt eigentlich mit den Sozialabgaben aus. Da hört man ja auch immer so Schauergeschichten von wegen steuerlichen Vorteilen?
                                Schauergeschichten für wen?
                                Der Beamte (auch Pensionäre!) zahlt genauso Lohnsteuer, Soli, Kirchensteuer usw.
                                Bemate zahlen sogar noch mehr Lohnsteuer als der Angestellte weil die in der B-Lohnsteuertabelle eingruppiert sind.

                                Dazu dann noch:

                                - Krankenversicherung
                                Meistens Privat, und nur zu 50% versichert. Der Staat übernimmt im Krankheitsfall die Hälfte der Behandlungskosten.
                                Ehefrau/Kinder müssen extra versichert werden.
                                - ganz normal den ganzen restlichen Versicherungssermon, aber eben alles privat
                                - private Altersvorsorge
                                das was man nach heutigem Stand später einmal vom Staat bekommt wird nicht reichen

                                Was Beamte nicht zahlen sind eben die gestzlichen Sozialversicherungsbeiträge.
                                Bemate zahlen keinen Rentenbeiträge was gleichzeitig bedeutet das der Staat seinen Arbeitgeberanteil auch nicht zahlt. Das dadurch gesparte Geld sollte man für die Pensionen zurücklegen, ist aber natürlich längst ausgegeben.
                                Dennoch sind Beamte dadurch auf kürzere Sicht eben günstiger als Angestellte (die zahlen alles ganz normal).
                                Arbeitslosenversicherung schenken sich die Beamte auch, was den netten Effekt hat das man sofort in Hartz IV fällt wenn man auf der Straße landet (und das gibt es durchaus).
                                Pflegeversicherung müssen beamte genauso über private Kassen finanzieren.

                                Natürlich haben Beamte unter Strich ein höheres Nettoeinkommen als der Durchschnitt. Das hat der Dienstherr aber selbstverständlich mit einbezogen und den Bruttolohn entsprechend niedriger angesetzt.
                                Der Beamte hat weniger Pflichtabgaben, dafür aber weniger Brutto und darf sich zusätzlich noch privat absichern.
                                Was heißt das Beamte untern Strich keineswegs besser dasteht als der Vergleichbare Beschäftigte in den freien Wirtschaft.
                                Im Gegenteil, wäre man in die Wirtschaft gegangen und würde dort eine analoge Ausbildung machen würde man in der Regel am Ende des Arbeitslebens besser dastehen als im öffentlichen Dienst.


                                Zitat von max
                                Und worauf beruht diese Annahme? Du solltest dir klar machen, dass du hier Klischees wiederholst, die nichts mit der Realität zu tun haben - siehe oben.
                                Das ist total abhängig von der Dienststelle. Du findest im öffentlichen Dienst nun wirklich alle irgendwie denkbaren Schattierungen dieser Unterscheidungsmöglichkeit.

                                Zitat von Largo
                                Dieses Schicksal teilen die Beamten aber mit den meisten anderen Beschäftigten.
                                Der Beschäftigte hat immerhin die Möglichkeit zu streiken. Der Beamte darf das nicht einmal.
                                Beamte sind dem Willen des Dienstherrn praktisch komplett ausgeliefert.
                                Wie man wunderschön gesehen hat als Bayern vor vier Jahren die Arbeitszeit mal so eben auf 42 Stunden erhöhte.

                                Zitat von Largo
                                Nein, ist es nicht.
                                Ich streite jetzt nicht darüber wie lange der Durchschnittsarbeitnehmer in seinem Betrieb bleibt.
                                Der Punkt ist das auch Beamte kaum Planungssicherheit haben. Es wird gekürzt an allen Ecken und Enden und alle fünf Jahre kommt die nächste Dienstrechtsreform.

                                Zitat von Largo
                                Davon können viele Beschäftigte nur träumen. Entlohnung nach Tarif/Gesetz bedeutet vor allem, dass Beschäftigte mit derselben Tätigkeit und Qualifikation den gleichen Lohn bzw. das gleiche Gehalt bekommen. Im Zeitalter von Leiharbeit ist es nicht mehr ungewöhnlich, dass zwei Arbeitskollegen mit dem gleichen Tätigkeitsinhalt unterschiedlich entlohnt werden – eine Entwicklung, die den sozialen Frieden in vielen Betrieben bedrohen wird.
                                Glaubst du Beamte kennen das nicht? Schon mal was von Praktikanten gehört?
                                Ist es denn gerecht das der Beamte 42 Stunden im Büro sitzt und der Angestellte nach 39 Stunden Feierabend macht? Bei gleicher Arbeit?
                                Glaubst du ernsthaft Beamte werden nach ihrer Tätigkeit, Leistung oder Qualifikation besoldet?
                                Im Leben nicht.
                                Da machen junge Beamte den gleichen Job wie der Fünfzigjährige und verdienen erheblich weniger. Selbst wenn sie besser sind.
                                Da gibt es Beamte die warten Jahrzehnte (!) auf ihre Beförderung und wissen genau das sie es bis zur Pensionierung nicht mehr bekommen werden.
                                Da werden Beurteilungen auf die Kassenlage heruntergestuft.
                                "Sie erfüllen die Voraussetzungen für die Beförderung? Ja, schön für Sie, leider können wir nur 5 von 50 befördern die jetzt eigentlich dran wären. Und diese 5 sitzen im Ministerium. Für unser Amt bleibt leider nichts mehr übrig."
                                Alles klar?

                                Zitat von Largo
                                Nein, in der Grundtendenz geht es in öffentlichen Betrieben wesentlich gelassener zu. Während von Beschäftigten in der freien Wirtschaft verlangt wird, kundenorientiert zu denken und zu handeln, stets engagiert und flexibel zu sein und ihre Fähigkeiten fortwährend weiterzuentwickeln, reicht es im öffentlichen Dienst aus, nicht gegen die Vorschriften zu verstoßen ("Dienst nach Vorschrift").
                                Glaubst du ernsthaft von einem Beschäftigten im Öffentlichen Dienst würde nicht verlangt kundenorientiert zu denken und zu handeln, engagiert und flexibel zu sein?
                                Das ist genauso der Fall.
                                Das Problem ist nur das dieser Ansatz nicht belohnt wird.


                                Nein, Stellen mit geregelten Arbeitszeiten werden immer knapper – flexible Arbeitszeiten setzen sich zunehmend durch. In vielen Betrieben wird z.B. erwartet, dass die Beschäftigten unentgeltlich Mehrarbeit leisten (Überstunden machen). So etwas kennt man im öffentlichen Dienst nicht – dort bleibt keiner freiwillig auch nur eine Minute länger im Betrieb als vorgesehen.
                                Hast du eine Ahnung. Bayern hat seinen Bematen vor 4 Jahren mal eben ne grundsätzliche Mehrarbeit verschafft. 2 Stunden pro Woche, natürlich unentgeltlich.
                                Ja, Beschäftigte im Öffentlichen Dienst können Überstunden abfeiern. Aber stell dir vor, es gibt genügend Beschäftigte die schleppen Urlaub von vor Jahren vor sich her, haben einen riesigen Berg an Überstunden, leisten freiwillige Mehrarbeit und kommen Samstags rein weil Sachen erledigt werden müssen.
                                Das gibts alles. Natürlich gibt es auch das krasse Gegenteil, das will ich nicht abstreiten. Aber ein pauschales Urteil ist hier einfach nicht möglich.
                                Zuletzt geändert von Nighthawk_; 03.09.2008, 19:20.

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