Schuldfrage im 1. Weltkrieg - SciFi-Forum

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Schuldfrage im 1. Weltkrieg

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    #31
    Ich muss Direwolf beipflichten:
    Die Frage nach der Kriegsschuld absolut zu beantworten
    ist Generationen von Historikern nicht einwandfrei gelungen, und da werden wir dies wohl kaum schaffen.
    “Are these things really better than the things I already have? Or am I just trained to be dissatisfied with what I have now?”― Chuck Palahniuk, Lullaby
    They have nothing in their whole imperial arsenal that can break the spirit of one Irishman who doesn't want to be broken - Bobby Sands
    Christianity makes everyone have this mentality that escapism is a bad thing. You know "Don't run away from the real world - deal with it." Why ? Why should you have to suffer? - Marilyn Manson

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      #32

      Dieser Thread ist durch Verschieben aus einem anderen (amerik. Nationalstolz) entstanden, daher der komische Name. Ursprünglich ging es um den 2ten Weltkrieg, dann um Versailles und dann um die Vorgeschichte des Ersten WKs.
      Daher der komische Name des Threads, der mit dem Inhalt gar nichts zu tun hat.

      Und entstanden ist alles wegen der Diskussion um Amerika.
      Jaja, wie die Wege so gehen...

      Gruß, Endar
      Republicans hate ducklings!

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        #33
        Wie steht es eigentlich mit dem Friedensvertrag den Duetschland 1916 den Westmächten angeboten hatte? Laut meines Wissens haben diese aber abgelehnt, da man sich nun, da eine Niederlage Deutschlands absehbar war, die Kriegsbeute nicht verwehren wollte.

        Wie gesagt, eigentlich nur gefährliches Halbwissen und IMHO wieder mal nur ein diplomatischer Trick, aber wer kann genaueres dazu berichten?
        Recht darf nie Unrecht weichen.

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          #34
          Am 12. 12. 1916 bot das deutsche Reich den Alliierten Verhandlungen zu einem Friedensverhandlungen an, wobei es jedwede Kriegschuld von sich wies. Am 21. 12 publizierte Wilson dann seine 14 Punkte (Freihandel, keine Gebietsverschiebungen, Frieden ohne Sieger, Klärung der Gebietsfragen), worauf das deutsche Reich das Angebot auf Verhandlungen nochmal erneuerte.

          Während das DR auf Bedingungen verzichtete [genauer gesagt: es nannte keine bei dem Angebot] begannen die Alliierten, für die sich ein Sieg abzeichnete und die die Chance sahen, ihre Kriegsziele zu erfüllen, Forderungen zu stellen: Frankreich will Elsaß-Lothringen, GB fordert die Übergabe sämtlicher Kolonien. Außerdem soll Deutschland an alle Alliierten Reparationen zahlen und Belgien und Polen wieder herstellen, inklusive freiem Zugang zur Ostsee.

          Als Folge hiervon begann das DR im Januar 1917 den "uneingeschränkten U-Boot-Krieg" (versenken von Schiffen ohne Kontrolle durch ein Prisenkommando und ohne dem Retten von Zivilisten) wiederaufzunehmen. Dieser hatte schon 1915 zur Versenkung der Lusitania (Passagierdampfer) geführt und Kritik der USA provoziert, die dies nun als letzten Grund sahen auf Seiten der Alliierten in den Krieg ein zu treten.

          ____________
          EDIT: Ostsee statt Mittelmeer. D'oh, das tut weh. Naja, kann ich mich damit rausreden, dass ich nur testen wollte wer hier mitliest? Nein? Dann nicht...
          Zuletzt geändert von AsH; 21.04.2001, 08:25.

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            #35
            Originalbeitrag von AsH
            Außerdem soll Deutschland an alle Alliierten Reparationen zahlen und Belgien und Polen wieder herstellen, inklusive freiem Zugang zum Mittelmeer.
            Soso. Das LSD war doch noch gar nicht erfunden, oder was haben sie Allierten zu sich genommen, als sie die Forderung stellten?
            Du meintest sicherlich die Ostsee.
            Lustig, dieser Flüchtigkeitsfehler am frühen Morgen.
            Endar
            Republicans hate ducklings!

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              #36
              Originalbeitrag von AsH

              Als Folge hiervon begann das DR im Januar 1917 den "uneingeschränkten U-Boot-Krieg" (versenken von Schiffen ohne Kontrolle durch ein Prisenkommando und ohne dem Retten von Zivilisten) wiederaufzunehmen. Dieser hatte schon 1915 zur Versenkung der Lusitania (Passagierdampfer) geführt und Kritik der USA provoziert, die dies nun als letzten Grund sahen auf Seiten der Alliierten in den Krieg ein zu treten.
              Kleine Anmerkung, die Lusitania war nicht nur ein Passagierdampfer, sondern nebenbei auch ein Munitionstransporter und damit ein legitimes Ziel. Es allerdings fraglich, ob der kommandant von U20 dies wußte ist jedoch unsicher.
              Man kann als nahezu sicher annehmen, das die britische Regierung versucht hat einen solchen Zwischenfall herbeizuführen.

              LANG LEBE DER ARCHON

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                #37
                Derartige Methoden sind immer benutzt worden, die Lusitania war nicht der einzige Passagierdampfer der umfunktioniert worden ist. Im Zweiten Weltkrieg haben die Briten Treibstoff und Muntion in Roten Kreuz Zelten gebunkert...

                Nach der Hager Seekriegsordnung hätte das U-Boot jedoch erst auftauchen, ein Prisenkommando schicken, das Schiff kontrollieren, die Zivilisten an Bord nehmen müssen und dann erst hätte man versenken dürfen. Allerdings ist auch klar, dass die Briten vermutlich das U-Boot sofort attackiert hätten, wäre es aufgetaucht. Insofern war die ganze Seekriegsordnung ein totgeborenes Kinde.

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                  #38
                  Zur Seekriegsordnung:
                  Beim U-Boot-Krieg ist dies auch etwas unpraktikabel, jedoch bei normalen Schiffen war dies durchaus an der Tagesordnung. Bei Frachtern oder anderen Nicht-Kombatanten versuchte man immer die Besatzung zu rechnen und fuhr sogar regelmässig Häfen an, um den Gefangenen das Risiko einer Angriffs zu ersparen. Mich fasziniert insgesamt das Phänomen der Kriegseher bzw. deren Regeln.
                  Recht darf nie Unrecht weichen.

                  Kommentar


                    #39
                    Originalbeitrag von Narbo
                    Zur Seekriegsordnung:
                    Beim U-Boot-Krieg ist dies auch etwas unpraktikabel, jedoch bei normalen Schiffen war dies durchaus an der Tagesordnung. Bei Frachtern oder anderen Nicht-Kombatanten versuchte man immer die Besatzung zu rechnen und fuhr sogar regelmässig Häfen an, um den Gefangenen das Risiko einer Angriffs zu ersparen. Mich fasziniert insgesamt das Phänomen der Kriegseher bzw. deren Regeln.
                    Es ist auch bei UBooten vorgekommen, das man Treibende Personen gerettet hat, die jedoch auf Deck untergebracht werden mußten. Da jedoch aufgetauchte UBoote von den Alliierten ohne Rücksicht auf diese "Passagiere" angegriffen wurden, blieben solche Akte des Mitgefühls Einzelfälle.

                    @ Ash,
                    die Hager Seekriegsordnung wurde aber leider durch die britische Idee ausgehebelt, Zivilschiffe mit einigen Geschützen auszustatten (im übrigen ein Bruch dieses Abkommens), daher hatten deutsche UBoote den Befehl zum Unterwasserangriff.
                    LANG LEBE DER ARCHON

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                      #40
                      @Direwolf:
                      Ich weiss das die Seekriegsordnung so nicht durch zu führen war, darum habe ich auch geschrieben:

                      Allerdings ist auch klar, dass die Briten vermutlich das U-Boot sofort attackiert hätten, wäre es aufgetaucht. Insofern war die ganze Seekriegsordnung ein totgeborenes Kind.

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                        #41
                        Eine andere Frage, warum sind die USA eigentlich auf Seiten der Engländer in den Krieg eingetreten und nicht auf Seiten der Deutschen ?
                        Wenn es um Demokratie gegangen wäre hätten sie doch eigentlich gegen die schlimmsten Kolonialstaaten ( das waren eben England, Frankreich, Belgien ) vorgehen müssen.

                        Was die Lusitania angeht, Deutschland hatte in den USA massenweise Anzeigen geschaltet das dieses (bzw alle Schiffe nach England ) Schiff ggf. versenkt werden würde.
                        Wer da mit fuhr war wirklich selber schuld, aber ich kann echt nicht erkennen was die noch hätten machen sollen.
                        Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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                          #42
                          Zitat von prince Beitrag anzeigen
                          Eine andere Frage, warum sind die USA eigentlich auf Seiten der Engländer in den Krieg eingetreten und nicht auf Seiten der Deutschen ?
                          Wenn es um Demokratie gegangen wäre hätten sie doch eigentlich gegen die schlimmsten Kolonialstaaten ( das waren eben England, Frankreich, Belgien ) vorgehen müssen.

                          Was die Lusitania angeht, Deutschland hatte in den USA massenweise Anzeigen geschaltet das dieses (bzw alle Schiffe nach England ) Schiff ggf. versenkt werden würde.
                          Wer da mit fuhr war wirklich selber schuld, aber ich kann echt nicht erkennen was die noch hätten machen sollen.
                          Weil ihnen die Deutschen als Verbündete gar nichts genutzt hätten. Durch das Bündniss mit den Briten und Franzosen,bekamen sie freie Hand in ihren eigenen Intressensbereichen,vor der eigenen Haustür,wie der Karibik und den Philipinen,die teils ehemaligen Kolonialbereiche der genannten Staaten.
                          Ausserdem gab es zum deutschen reich keinerlei großartigen Beziehungen in irgendeiner Weise,weder durch Wirtschft oder handel,was mit den Briten (Kanada) ganz anders war,mit den deutschen hatte man nie was zu tun und demokraten waren sie schon gar keine. Andersrum,wurde dem US Handel mit Europa durch den U-Boot Krieg massiver Schaden zugefügt. Also gar kein Grund,sich für deutschland zu intressieren aber jede Menge Gründe sich für Britn und Franzosen stark zu machen
                          .>ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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                            #43
                            Nicht zu vergessen die Zimmermann Depesche. Auch Deutschland sah die USA eher als Gegner, denn als Partner den man gewinnen müsste.
                            können wir nicht?

                            macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                              #44
                              Das deutsche Reich sah in jener Zeit eigentlich jeden als "Gegner" an,der dem Traum von der internationalen Groß- und Kolonialmacht im Weg stand. So gesehen wollten die deutschen die letzten 100 Jahre in einem Jahrzehnt nachholen,was die internationale Bedeutung und die Weltstellung angeht.
                              .>ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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                                #45
                                Ich habe da übrigens vor kurzem was interessantes gelesen.
                                Es gab jedes Jahr eine Regatta, an der unter anderem der englische und der deutsche König regelmässig teil genommen hatten.
                                Und Wilhelm verlor regelmässig gegen seine Verwandten.
                                Das hat ihn wohl ziemlich gewurmt und war angeblich mit ein Grund für das Flottenprogramm.
                                Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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