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Ist das Deutsche Volk regierbar?

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    #16
    Also von dem Diktator-Komzept halte ich auch nicht viel - das bewaehrt sich vielleicht in Staatskrisen, aber dann wiederum schart sich eine Demokratie ohnehin um ihre Fuehrer bzw waehlt entschlussfreudige Hardliner (Churchill, mit vielen Abstrichen Bush)...

    Deutschland ist so regierbar wie jedes andere westeuropaeische Land, es bietet einer vernuenftigen Regierung sogar einige Vorteile - eine grunddemokratische Bevoelkerung, hohe Bildung, eine Abneigung gegen Rechtsextremismus.

    Dazu kommt noch, dass Deutschland sich durch eine recht diverse Medienlandschaft auszeichnet (stellt Euch vor, in Deutschland gaebe es die Krone (Reichweite 44% aller Buerger) und den ORF...)

    Das Hauptproblem (aus der Distanz) sehe ich eigentlich in der nicht so gut funktionierenden Sozialpartnerschaft, in imho der eher schwachen politischen Technik Schroeders, sowie im Vetorecht des Bundesrats.

    Und die meisten Probleme (Arbeitslosigkeit, Ueberalterung) sind wohl durch die nicht vollstaendig geglueckte Wiedervereinigung leider nochmal so gross...

    Aber da muss Schroeder imho einfach beherzt anpacken. In Oesterreich haben die Waehler mittelfristig Schuessel unter anderem auch fuer seine harten, ueberrumpelnden Reformen belohnt.
    Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
    Johann Nestroy

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      #17
      Zitat von ArwenEvenstar
      Zum Thema:
      Ich denke, dass es schwer ist, Deutschland zu regieren (wenn man es mal so ausdrücken will ), weil die Deutschen einfach ein Volk sind, dass ständig am Jammern und Nörgeln ist. Nie kann es einem recht gemacht werden, alles muss kritisiert werden und Politiker sind sowieso doof und überbezahlt.

      Viele sehen nur, dass in ihrem Geldbeutel etwas fehlen wird und daher stellen sie sich gleich mal gegen alle möglichen "negativen" Reformen.
      ...aber bevor man Anderen vorwirft, dass sie nur Jammern sollte man auch mal darüber nachdenken, ob sie nicht allen Grund dazu haben.
      ...und das viele zuerst an den eigenen Geldbeutel denken liegt wohl schlicht daran, weil dort nichts drin ist.

      In Bezug auf die Reformen habe ich hier im Forum schon so einiges an markigen Sprüchen darüber gelesen, was andere gefälligst alles einzusehen haben.
      Vor dem Hintergrund, dass sich die Verlustsängste eines Großteils hier im Forum wohl eher auf ein leeres Handy-Akku beziehen, Existenzängste eher darauf, dass Mammi nicht das Lieblingsessen kocht, finde ich das ziemlich dummdreist.

      succo
      Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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        #18
        Naja, dass die Deutschen ein Volk von Nörglern und Jammerern sind, habe ich auch schon öft geschrieben. Da stimme ich Arwen voll und ganz zu. Und dabei jammern ja wirklich nicht nur die, die einen Grund dazu haben, sondern der Rest gleich mit.
        Republicans hate ducklings!

        Kommentar


          #19
          Zitat von succo
          ...aber bevor man Anderen vorwirft, dass sie nur Jammern sollte man auch mal darüber nachdenken, ob sie nicht allen Grund dazu haben.
          ...und das viele zuerst an den eigenen Geldbeutel denken liegt wohl schlicht daran, weil dort nichts drin ist.

          In Bezug auf die Reformen habe ich hier im Forum schon so einiges an markigen Sprüchen darüber gelesen, was andere gefälligst alles einzusehen haben.
          Vor dem Hintergrund, dass sich die Verlustsängste eines Großteils hier im Forum wohl eher auf ein leeres Handy-Akku beziehen, Existenzängste eher darauf, dass Mammi nicht das Lieblingsessen kocht, finde ich das ziemlich dummdreist.

          succo
          Durch den -Smiley habe ich ja schon angedeutet, dass ich das ein wenig übertrieben ausgedrückt habe. Aber es ist doch so: sooo schlecht geht es den Deutschen gar nicht. Verglichen mit anderen Ländern sind wir doch ein richtiger Wohlstandsstaat.
          Sicherlich gibt es viele, die jeden Cent zweimal umdrehen müssen, aber viele Geldsorgen sind auch unnötig.
          Wenn ich z.B. kein Geld für Zigaretten (keine Angst- ich rauche nicht ) oder ähnliches habe, dann kann ich mir das eben nicht kaufen. Etwas zu Essen geht dann vor.
          Statliche Leistungen dienen auch nicht zur Befriedigung des Luxus-Bedarfs, sondern zur Grundversorgung. Und leider können viele damit nicht umgehen. Und schieben dann die Schuld auf die Regierung und seine Reformen.

          Was die Existenzängste angeht:
          Ich weiß wovon ich da spreche- ich war 10 Monate arbeitslos und bin nur knapp an Harzt IV vorbeigeschrammt. Im Moment muss ich mir genau überlegen, wofür ich mein Geld ausgebe, weil es einfach knapp ist. Aber ich beschwere mich deswegen nicht!!!

          Das war also nicht dummdreist von mir...

          @endar: Sehe ich genau wie du!

          "At the very least...my butt is warm." Last words ever spoken in Paragon City/ Justice

          Chroniken des Schreckens //Coming soon: The Oro Wingmen

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            #20
            Zitat von WarpJunkie
            Auch wenn er das nur im (schlechten) Scherz meinte, so unrecht hat er damit garnicht. Denn wie sagte schon unser geliebter George W. in 9/11 ... "Dictatorship would be a heck of a lot easier".
            [..}
            Von daher wäre ein Diktator, der dem Land mal zeigt wos langgeht garnicht so schlecht. Und damit ich jetzt nicht als rechte Sau beschimpft werde, ich mein hier nicht, das wir uns einen nächsten Hitler ins Kanzleramt holen sollten. Nur leider ist der Traum vom weisen und gerechten Diktator nur dass ... ein Traum.
            Du wirst staunen, so alleine scheinst du mit dieser Meinung gar nicht zu stehen.
            Gestern erst habe ich im aktuellen Spiegel(Titel: Jammertal Ost) gelesen, dass es Erstwähler gibt, die genau das sich wünschen. Einen weisen und klugen Diktator, der mal die Dinge zurecht rückt.

            Mir schaudert es bei diesem Gedankengang, muss ich ganz ehrlich sagen.
            Ich möchte gar nicht wissen, wie weit mental sich Leute schon auf solche Modelle eingerichtet haben und dabei gar nicht wissen, wie gefährlich diese Gedankengänge sind und erstmalig kommt in mir eine Ahnung davon auf, ob wohl die Menschen um 1933 auch so gedacht haben?

            Wenn der sogenannte Angst-Faktor in der Bevölkerung groß genug ist, scheint die Vor(raus)sicht zu schwinden. Wie schnell wird man dann Opfer eines rethorisch begabten und charismatischen Demagogen?

            Ich meine, dass es jetzt wirklich wichtig ist, die Schwarzmalerei zu beenden, den Tatsachen in die Augen zu blicken und sich damit abzufinden, dass wir nun halt auch an der Reihe sind, unseren Sozialstaat neu auszurichten, wie andere Länder in Europa es schon vor 10 Jahren getan haben, und das mit Erfolg! Warum also sollte es in diesem Lande nicht möglich sein?

            Im Übrigen sei hier mal erwähnt, dass die z.Zt. aktive Regierung nicht pfuscht, weil sie nachbessert und damit auch Fehler eingesteht. Das hat Kohl seiner Zeit halt niemals zugegeben, dass seine Politik Fehler hat und somit galt er dann dementsprechend gradliniger.

            Sicherlich sollte Rot/Grün sich langsam daran gewöhnen, nicht zu voreilig Gesetzentwürde zu bringen, um sie dann wieder im nächsten Moment zu revidieren, aber die Bereitschaft dieser Regierung, wenigstens im Ansatz mal Fehler einzugestehen, ist doch auch ein gutes Zeichen.

            Sollen die Reformen doch endlich mal anlaufen und soll die Praxis dann zeigen, ob wirklich alles so schlecht ist an Hartz IV.

            Regierbar ist unser Land, das stelle ich nicht im Geringsten in Frage! Und auf Diktatoren kann die Welt im Allgemeinen verzichten, die gehören auf dem Abfallhaufen der Geschichte!
            "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
            DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
            ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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              #21
              Zitat von ArwenEvenstar
              Durch den -Smiley habe ich ja schon angedeutet, dass ich das ein wenig übertrieben ausgedrückt habe. Aber es ist doch so: sooo schlecht geht es den Deutschen gar nicht. Verglichen mit anderen Ländern sind wir doch ein richtiger Wohlstandsstaat.
              Sicherlich gibt es viele, die jeden Cent zweimal umdrehen müssen, aber viele Geldsorgen sind auch unnötig.
              Wenn ich z.B. kein Geld für Zigaretten (keine Angst- ich rauche nicht ) oder ähnliches habe, dann kann ich mir das eben nicht kaufen. Etwas zu Essen geht dann vor.
              Statliche Leistungen dienen auch nicht zur Befriedigung des Luxus-Bedarfs, sondern zur Grundversorgung. Und leider können viele damit nicht umgehen. Und schieben dann die Schuld auf die Regierung und seine Reformen.

              Was die Existenzängste angeht:
              Ich weiß wovon ich da spreche- ich war 10 Monate arbeitslos und bin nur knapp an Harzt IV vorbeigeschrammt. Im Moment muss ich mir genau überlegen, wofür ich mein Geld ausgebe, weil es einfach knapp ist. Aber ich beschwere mich deswegen nicht!!!

              Das war also nicht dummdreist von mir...

              @endar: Sehe ich genau wie du!
              Siehste, ich übersah deinen Smilie und du meinen Absatz. Das mit der „Dummdreistigkeit“ war allgemein gemeint.
              Ich persönlich bin auch für die Reformen, aber es ist auch eine Tatsache, dass es für viele nun mal sehr hart wird die jetzt ihr Haus aufgeben, Erbstücke veräußern und als Altersversorgung gedachte Lebensversicherungen kündigen müssen.
              Viele von denen haben ja während ihrer Arbeitslosigkeit streng nach „Vorschrift“ gelebt und sich keinen zusätzlichen „Luxus“ gegönnt.

              Ich finde, dass diese Leute auch mal laut jammern dürfen sollten und zwar ohne das jemand, den es glücklicherweise nicht betrifft, gleich „Hat’s Maul!“ ruft.

              Übrigens, ich rauche auch nicht.

              succo
              Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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                #22
                Zitat von succo
                Siehste, ich übersah deinen Smilie und du meinen Absatz. Das mit der „Dummdreistigkeit“ war allgemein gemeint.
                oops Damit wäre das dann ja geklärt.
                Ich persönlich bin auch für die Reformen, aber es ist auch eine Tatsache, dass es für viele nun mal sehr hart wird die jetzt ihr Haus aufgeben, Erbstücke veräußern und als Altersversorgung gedachte Lebensversicherungen kündigen müssen.
                Viele von denen haben ja während ihrer Arbeitslosigkeit streng nach „Vorschrift“ gelebt und sich keinen zusätzlichen „Luxus“ gegönnt.

                Ich finde, dass diese Leute auch mal laut jammern dürfen sollten und zwar ohne das jemand, den es glücklicherweise nicht betrifft, gleich „Hat’s Maul!“ ruft.
                Klar, da sagt sicher keiner was gegen, wenn sie sich gegen die Reformen äußern und nörgeln und jammern. Aus diesen Gründen ist das definitiv nachvollziehbar.

                Nur- wie endar schon angedeutet hat- jammern auch eine Vielzahl von denen, die es eigentlich nicht nötig hätten. Ich selber kenne da einige Leute, die wirklich gut auf Kosten des Staates leben, nebenbei schwarz dazu verdienen und sich über Harzt IV beschweren. Und mir scheint es fast so, dass diese Leute jetzt am lautesten gegen die Reformen krähen.
                Übrigens, ich rauche auch nicht.
                succo
                Super! Das ist gesund und spart Geld.

                "At the very least...my butt is warm." Last words ever spoken in Paragon City/ Justice

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                  #23
                  Sag mal, ihr habt es wohl immer noch begriffen, oder?
                  Ihr müsst Rauchen: Für die Rente, die Sicherheit oder die Pflegeversicherung z.B.

                  Also es gibt immer noch Leute, die immer noch nicht bemerkt haben, wie WICHTIG rauchen für unserer Wohlstand ist!
                  Republicans hate ducklings!

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                    #24
                    Sorry endar, von der Seite habe ich das noch gar nicht betrachtet.

                    Ich dachte einfach, dass ich die Krankenkassen entlaste, wenn ich nicht rauche, weil ich dann weniger krank bin.

                    Auf der anderen Seite entlaste ich natürlich die Rentenkasse, wenn ich wesentlich eher sterbe als ein Nichtraucher und ja schließlich mein gesamtes Leben eingezahlt habe. Und auch die Tabaksteuer kommt ja dem Staat zugute, was den allgemeinen Wohlstand fördert.

                    Aber die Sicherheit? Ich könnte ja mit ner Kippe im Mund einschlafen und so ganze Wohnhäuser in Brand stecken...das ist doch alles andere als sicher...

                    Letztendlich ist es aber wohl für die Gesellschaft besser, wenn ich mit dem Rauchen anfange...
                    /me flitzt schnell los und kauft sich ne Stange Kippen*


                    "At the very least...my butt is warm." Last words ever spoken in Paragon City/ Justice

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                      #25
                      Zitat von endar
                      Sag mal, ihr habt es wohl immer noch begriffen, oder?
                      Ihr müsst Rauchen: Für die Rente, die Sicherheit oder die Pflegeversicherung z.B.

                      Also es gibt immer noch Leute, die immer noch nicht bemerkt haben, wie WICHTIG rauchen für unserer Wohlstand ist!
                      Dabei hat unser schoener Finanzminister erst unlaengst zu vermehrtem Rauchen aufgefordert, um die Ausfaelle in der Umsatzsteuer wettzumachen.

                      Lest Ihr in Deutschland eigentlich ueberhaupt keine oesterreichischen Medien?
                      Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
                      Johann Nestroy

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                        #26
                        Zitat von WarpJunkie
                        Von daher wäre ein Diktator, der dem Land mal zeigt wos langgeht garnicht so schlecht. Und damit ich jetzt nicht als rechte Sau beschimpft werde, ich mein hier nicht, das wir uns einen nächsten Hitler ins Kanzleramt holen sollten. Nur leider ist der Traum vom weisen und gerechten Diktator nur dass ... ein Traum.
                        Ich frag mich grade welcher Teil meines obigen Posts jetzt unverständlich war . Ich meine mich eigentlich zu erinnern, nicht den nächsten Hitler ins Kanzleramt holen zu wollen. Und auch meine ich mich zu erinnern, extra noch angefügt zu haben, dass es den Diktator den ich meine, nämlich der welcher sich wirklich ums Volk sorgt, denen aber trotzdem einfach mal sagt wos langgeht, ohne sich Machtgelüsten und dergleichen hinzugeben, nicht gibt ... aber scheinbar hab ich versehentlich chinesisch geschrieben oder so, sorry, mein Fehler

                        WJ

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                          #27
                          Zitat von ArwenEvenstar
                          Ich dachte einfach, dass ich die Krankenkassen entlaste, wenn ich nicht rauche, weil ich dann weniger krank bin.
                          Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Tatsächlich ist es so, dass Raucher die Krankenkassen entlasten dadurch, dass sie früher und schneller sterben und deshalb weniger Kosten für die Pflege im Alter verursachen.
                          Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                          endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                          Klickt für Bananen!
                          Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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                            #28
                            @WarpJunkie

                            Du hast sehr verständlich geschrieben.

                            Wie Eventhorizon schon geschrieben hat, ist dein vorschlag hargenau in "Trübsal in der Zwischenwelt" im aktuellen SPIEGEL als Beispiel angeführt. (Übrigens ein nahezu grenzgenialer Artikel, dem ich 100%ig zustimmen kann!) Sogar auch die Klarstellung, dass man natürlich "nicht so einen Verrückten wie Hitler" wolle, denn man ist ja kein Rechter. Stammt alles von der Nicole aus dem Gymnasium Angermünde in Brandenburg. Sie will einen Diktator, "der endlich dafür sorgt, dass ihr Vater mit den kaputten Knien für die Plackerei als Landwirt deutlich mehr Geld bekommt als ein Arbeitsloser oder als 'Leute, die dne ganzen Tag nur am PC tippen' ".

                            Mal ehrlich: Wenn du wirklich davon überzeugt bist, dann ist deine Einstellung GENAU das Problem, was der Osten auch hat: Man wünscht sich ein behütetes Land. Eigentlich ist dieser Wunch sogar linksradikal geprägt, denn genau soetwas hatten wir ungefähr in der DDR.

                            Grundsätzlich zum Topic:
                            Wie die Wahlen zeigen hinkt besonders Ostdeutschland der Gegenwart mindestens 20 Jahre hinterher. Wie es der Spiegel sagt: Alle hängen der DDR-Bequemlichkeit nach und Eigeninitiative ist ein Fremdwort. Nachdem der Westen ein Jahrzehnt Geld in den Osten gepumpt hat und jetzt selbst (u.a. durch diesen Ausgleich) Probleme bekommt und das soziale Netz lockern muss, ist man im Osten plötzlich von dieser Entwicklung schockiert. Dadurch entstehen dann Montagsdemos und solche Wahlergebnisse wie letzten Sonntag. Durch das Streben nach heiler Welt bekommen mit der PDS, der NPD und der DVU die Linksradikalen und Rechtsradikalen plötzlich größeren Zulauf als je zuvor.

                            Zumindest das ostdeutsche Volk ist (noch) nicht wirklich in einer parlamentarischen Demokratie regierbar.
                            "We're cancelled! Seriously, enjoy the shows while they last. It's a golden era in television, soon to be lost under the drifting sands of reality programs and instant repeats.."
                            - Steven DeKnight (Staff-Writer of ANGEL)

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                              #29
                              Zitat von Dr. Zoidberg
                              Grundsätzlich zum Topic:
                              Wie die Wahlen zeigen hinkt besonders Ostdeutschland der Gegenwart mindestens 20 Jahre hinterher. Wie es der Spiegel sagt: Alle hängen der DDR-Bequemlichkeit nach und Eigeninitiative ist ein Fremdwort. Nachdem der Westen ein Jahrzehnt Geld in den Osten gepumpt hat und jetzt selbst (u.a. durch diesen Ausgleich) Probleme bekommt und das soziale Netz lockern muss, ist man im Osten plötzlich von dieser Entwicklung schockiert. Zumindest das ostdeutsche Volk ist (noch) nicht wirklich in einer parlamentarischen Demokratie regierbar.
                              Völliger Quatsch und noch lange nicht wahr, nur weil der Spiegel wohl so etwas in der Art schreibt.

                              Vieles liegt nicht daran, dass die Leute nicht wollen, sondern vielmehr daran, dass man sie nich lässst. Die Leute wollen schlicht Arbeit und keine Almosen. Auch immer wieder interessant ist diese Dummdreistigkeit, mit der Westdeutsche von Ostdeutschen eine Eigeninitiative verlangen, die sie nie zeigen mussten.
                              Wichtig ist auch weniger, wieviel Geld hineingepumt wurde, sonder für welche sinnlosen Zwecke es ausgegeben wurde und vor allem, wer sich daran bereichert hat. Die kommen nämlich meistens aus dem Westen.
                              Was im Gegenzug alles aus dem Osten herausgeholt wurde, ist ohnehin ein Thema für sich.

                              Der desolate Zustand Ostdeutschlands ist nicht nur das Produkt von 40 Jahren "Misswirtschaft", sondern auch das was übrig blieb, nachdem Westdeutsche wie ein Heuschreckenschwarm darüber hinweg gefegt sind.

                              Nach der Wende waren viele Ostdeutsche nicht schockiert weil sie arbeiten sollten, sondern weil sie keine Arbeit mehr hatten.

                              Zornig wurden sie, als sie hinter die Fassaden der "Leistungsgesellschaft" blicken konnten.
                              Lehrlinge, die nicht mal mehr die Grundrechenarten beherrschen, Abiturienten, die teilweise in der DDR keine 10 Klassen vollgekriegt hätten, Universitäten - vollgepfropft mit verblödeten Langzeitstudenten.

                              Viele Westdeutsche sollten das Wort "Eigeninitiative" besser mal gar nicht erst in den Mund nehmen.

                              succo
                              Zuletzt geändert von succo; 23.09.2004, 22:24.
                              Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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                                #30
                                Danke succo, das erspart mir jetzt eine längere Tirade. Dr. Zoidberg, das glaubst du doch wohl selbst nicht oder? Jetzt sind auf einmal die Ossis daran schuld, weil sie nicht genug Eigeninitiative zeigen? Ich glaub es hackt ...

                                Und du hast mich missverstanden. Ich will nicht, dass unser Volk behütet wird. Ich will, dass endlich mal einer die nötigen Reformen durchsetzt, ohne sich ständig mit dem Gejammer des Volkes abgeben zu müssen. Das mein ich mit "ein Diktator" wär garnicht schlecht. Der einfach mal Reformen durchzieht, weil er sich nicht um die nächste Wiederwahl oder irgendwelche Lobbyisten kümmern muss, einfach damit es dem Volk mal besser geht.

                                WJ

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