Iran: Generelle und tagespolitische Entwicklungen

[Achilles]

Das wird noch nicht das Ende der Fahnenstange sein...

Iran-Angst treibt deutschen Benzinpreis auf Rekordhöhe

Die Angst vor einem Krieg am Persischen Golf hat die Benzinpreise in Deutschland auf Rekordhöhe getrieben. Ein Liter Super E10 kostete am Freitag im Schnitt rund 1,62 Euro, etwa 10 Cent mehr als noch vor einem Monat. Dieses Rekordniveau war zuletzt im April 2011 erreicht worden.

Quelle:

Benzinpreise auf neuem historischen Alllzeithoch

[Seether]

Pfff, wenn ein Saudischer Prinz an Platz 13. der Thronfolge einen Furz quer sitzen hat und drei Tage lang nicht kacken kann, muss das als Ausrede für nen neuen Ölpreisansstieg herhalten.
Wen kümmert das eigentlich noch?

[Achilles]

Wen kümmert das eigentlich noch?

Mich. Mein Auto fährt nämlich nicht mit Leitungswasser.

[Seether]

Der Sprit wird teurer.
Jedes Jahr.
Solange du lebst.
Er wird niemals mehr billiger werden.

Nie.

Gewöhn dich daran und plane dein Leben entsprechend um. Je früher du das tust, desto eher ersparst du dir Ärger, Frust und Geld.

[Achilles]

1. Bist Du selbst Autofahrer?

2. Muss man alles widerspruchslos hinnehmen?

3. Wir schweifen vom Thema ab.

[Eye-Q]

Das ist jetzt aber wirklich pimpifax-denken. Wenns nicht der Iran wäre, dann wäre es (wegen) Syrien. Wenn nicht Syrien, dann (wegen) Lybien. Wenn nicht Lybien, dann (wegen) Ägypten uswusf.
Seether hat da schon recht, die Konzerne haben doch immer irgendeine Ausrede um die Preise zu erhöhen!

[Seether]

1. Bist Du selbst Autofahrer?

2. Muss man alles widerspruchslos hinnehmen?

3. Wir schweifen vom Thema ab.

1. Rechtzeitig ausgestiegen, seitdem Fahrrad.

2.Der Umstand, dass der Ölpreis jedes Jahr steigen wird, ist seit mindestens einem Jahrzehnt gesellschaftlicher Common Sense.
Dass man darüber hinaus hinterfragen darf, weshalb jeder quersitzende Furz in der arabischen Welt direkt den Ölpreis nach oben treibt, löst aber das Problem nicht (wirklich, und das Problem ist nun lange bekannt).

3. Das ist hier alles eh nicht so eng.

[helo]

Der Sprit wird teurer.
Jedes Jahr.
Solange du lebst.
Er wird niemals mehr billiger werden.

Nie.

Gewöhn dich daran und plane dein Leben entsprechend um. Je früher du das tust, desto eher ersparst du dir Ärger, Frust und Geld.

Sehe ich auch so. Volle Zustimmung.

1. Bist Du selbst Autofahrer?

Also ich bin einer. Man muss ja irgendwie zur Arbeit kommen und bei mir schließen sich sowohl öffentliche Verkehrsmittel (dauert dreimal so lang), als auch Fahrrad (ist mir dann wieder zu weit und der Höhenunterschied zu groß ) aus.

2. Muss man alles widerspruchslos hinnehmen?

Widersprechen kann man immer, nur wer hört in so einem Fall auf einen? Bestimmt nicht die Ölförderstaaten. Hohe Preise sind denen doch nur recht.

Ich sehe das so: Am Spritpreis kann ich nichts ändern. Daran wieviel ich verbrauche schon. Fahre ich ein Auto mit 10 Liter Durchschnittsverbrauch, dann zahl ich an der Tanke doppelt so viel wie bei einem Wagen der sich mit 5 Liter im Schnitt begnügt.

Darum ist meine persönliche Reaktion: Meine künftigen Autos verbrauchen weniger als der jeweilige Vorgänger. Der aktuelle Wagen liegt bei knapp unter 5 Liter / 100 km im Jahresdurchschnitt. Der nächste wird in ca. zweieinhalb Jahren fällig, da will ich dann einen der auch unter 4 schafft...

3. Wir schweifen vom Thema ab.

Ach egal...

[Achilles]

die Konzerne haben doch immer irgendeine Ausrede um die Preise zu erhöhen!

Zitat:

Iran ist der viertgrößte Ölexporteur weltweit. Das Land kann nicht nur die eigenen Lieferungen stoppen, sondern auch die Exporte aus dem Persischen Golf behindern. Die Meerenge "Straße von Hormus" grenzt an den Iran, der mit Raketen, Kanonen und Minen durchfahrende Tanker stoppen könnte.

Die EU hat bereits ein Importstopp für iranisches Öl verhängt, das aber erst im Juli in Kraft treten soll.

Auch immer bessere wirtschaftliche Signale aus großen Industrienationen sowie steigende Aktienkurse treiben zur Zeit den Ölpreis und damit die Benzinpreise. Anleger rechnen sich aus, dass eine anziehende Wirtschaft mehr Öl nachfragen wird.

Für mich klingt das nicht wie eine Ausrede.

1. Rechtzeitig ausgestiegen, seitdem Fahrrad.

War mir klar.

2.Der Umstand, dass der Ölpreis jedes Jahr steigen wird, ist seit mindestens einem Jahrzehnt gesellschaftlicher Common Sense.

Habe ich das bestritten?

Dass man darüber hinaus hinterfragen darf, weshalb jeder quersitzende Furz in der arabischen Welt direkt den Ölpreis nach oben treibt, löst aber das Problem nicht (wirklich, und das Problem ist nun lange bekannt).

Es nicht zu hinterfragen löst das Problem aber ebensowenig.

Man muss ja irgendwie zur Arbeit kommen und bei mir schließen sich sowohl öffentliche Verkehrsmittel (dauert dreimal so lang), als auch Fahrrad (ist mir dann wieder zu weit und der Höhenunterschied zu groß ) aus.

Dafür muss sich niemand rechtfertigen.

Widersprechen kann man immer, nur wer hört in so einem Fall auf einen? Bestimmt nicht die Ölförderstaaten. Hohe Preise sind denen doch nur recht.

Und weil es unter anderem meine Kohle ist, die den Scheichs in den Rachen geworfen wird, habe ich wohl auch das Recht, Fragen zu stellen. Ob´s was bringt, steht auf einem anderen Papier.

Ich sehe das so: Am Spritpreis kann ich nichts ändern. Daran wieviel ich verbrauche schon. Fahre ich ein Auto mit 10 Liter Durchschnittsverbrauch, dann zahl ich an der Tanke doppelt so viel wie bei einem Wagen der sich mit 5 Liter im Schnitt begnügt.

Darum ist meine persönliche Reaktion: Meine künftigen Autos verbrauchen weniger als der jeweilige Vorgänger. Der aktuelle Wagen liegt bei knapp unter 5 Liter / 100 km im Jahresdurchschnitt. Der nächste wird in ca. zweieinhalb Jahren fällig, da will ich dann einen der auch unter 4 schafft...

Das ist vernünftig, und auch für mich ist es selbstverständlich, möglichst umweltschonend Auto zu fahren. Meiner hat einen kombinierten Verbrauch von 5,6 Litern.

Ich möchte an dieser Stelle keinen persönlichen Monolog abhalten, aber Fakt ist, dass es auch Berufe gibt, in denen man überdurchschnittlich viel fährt. Als Außendienstmitarbeiter fahre ich geschätzte 100 km am Tag (hauptsächlich innerorts). Die mir als – ähem – „Ausgleich“ für die berufsbedinge Nutzung meines PKW zustehende Kilometerpauschale reicht nach verschiedenen Rechenmodellen nicht aus, sämtliche Kosten (Kraftstoff, Reparaturen, Fahrzeugpflege etc.) zu decken. Hinzu kommt, dass diese Pauschale seitens der Landesregierung schon seit Jahren nicht angeglichen wurde. Und wenn dann auch noch die Spritpreise explodieren, wie es ja aktuell wieder besonders der Fall ist, dann werde ich mich wohl zumindest darüber ärgern dürfen. Bevor mir aber an dieser Stelle vorgeworfen wird, ich wäre ein Jammerlappen, möchte ich ausdrücklich betonen, dass mir der Job ansonsten Spaß macht und es sicherlich schlimmere „Schicksale“ gibt.

[Gast]

Für mich klingt das nicht wie eine Ausrede.

Ach Gott, wenn es nicht der Iran wäre, dann wäre es halt die "erhöhte Nachfrage" aufgrund der Faschingsferien. Irgendwas findet sich schon.

Seether hat vollkommen Recht, der Ölpreis steigt seit Jahrzehnten und er wird auch in Zukunft weiter steigen.

[Achilles]

Wahlschlappe für Ahmadinedschad, die sich aber kaum auf den politischen Kurs des Landes auswirken dürfte. Leider.

Parlamentswahl: Iraner strafen Ahmadinedschad ab - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik

[Gast]

Ob man da wirklich von "leider" sprechen kann? Immerhin sind das religiöse Spinner die da gewonnen haben, also ist es vielleicht ganz gut, dass das Parlament nichts zu vermelden hat. Achmed ist zwar auch nicht besser, aber immerhin weiß man bei ihm, woran man ist.

[Achilles]

Ob man da wirklich von "leider" sprechen kann? Immerhin sind das religiöse Spinner die da gewonnen haben, also ist es vielleicht ganz gut, dass das Parlament nichts zu vermelden hat. Achmed ist zwar auch nicht besser, aber immerhin weiß man bei ihm, woran man ist.

Im Grunde ist das die Wahl zwischen Pest und Cholera, insoweit stimme ich dir zu.

Mir tun nur die Menschen in dem Land leid. Ich könnte mir vorstellen, dass viele nicht so radikal denken wie die Machthaber, die das Land völlig isolieren und dies auch noch für richtig halten.

[blueflash]

Sehr schöner Kommentar.

Iran Drumbeat Watch: I Say It's Not Going to Happen - James Fallows - International - The Atlantic

Der fasst eigentlich alle strategischen Argumente sehr gut zusammen. Eines wird noch unterschlagen: Was will Israel eigentlich angreifen?

1. Bushehr: Wenn man den Reaktor in die Luft jagt, gibts Fukushima hoch zwei. Nun hat da zwar keiner direkt das Leben verloren, aber die öffentliche Reaktion dürfte entsprechend sein und gewonnen ist damit auch nix.

2. Arak: Scheint ein logisches Ziel zu sein. Schweres Wasser ist aufwändig in der Herstellung und Arak ist Irans einzige plausible Plutoniumquelle. Die Probleme sind allerdings ähnlich wie in Bushher und davon ab hat der Iran ja auch immer noch eigenes Uran.

3. Natans, Isfahan, Fordo: Die Anreicherung hat man ja schon mal angegriffen mit Stuxnet. Dabei wurde klar, dass jeder Schaden sehr schnell repariert werden kann. Die Anlagen (zumindest Natans und Fordo) sind schwer zu zerstören. Dazu kommt die Ungewissheit, wie viele ähnliche Anlagen noch irgendwo rumgeistern. Ich würde mal mit mindestens noch einer kleinen backup Anlage irgendwo rechnen.

4. Saghand: Ich wüsste nicht, wie man eine Mine angreifen könnte. Wenn es einen Weg gäbe, hätte der Iran mit Sicherheit genug Uran auf Lager um eine Weile ohne operieren zu können.

So ein Angriff müsste also mindestens 2. und 3. zerstören. Dabei würde die Urananreicherung vermutlich nur oberflächliche behindert . Der Iran könnte dann völlig legal und legitim nach einer Atomwaffe greifen - und diese in kürzester Zeit testen. Dazu müssten nur ein paar hundert Kilo angereichertes Uran irgendwo verbunkert sein.

[Seether]

. Der Iran könnte dann völlig legal und legitim nach einer Atomwaffe greifen - und diese in kürzester Zeit testen.

Dass kann der Iran jetzt schon.

Weischt, er ist nämlich ein souveräner Staat. Er kann machen, was er will. Insbesondere internationale Verträge aufkündigen, wenn ihm danach ist (s. vor allem Art. 10 des Atomwaffensperrvertrags).

Dass er das aus unserer Sicht heraus nicht soll, ist ja ein ganz anderes Thema.