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Kaiserreich und Erster Weltkrieg

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    #76
    Mein ansichten was waffen und den Krieg angeht sind weder naiv und kindisch!
    Ich stehe zu der Geschichte Deutschlands und bin ein Großer Anhänger der Monarchien,ja und??
    Die deutsche Monarchie baute nicht nur auf Unterdrückung auf.Zudem war Deutschland gezwungen sich Militärisch stark aufzubauen.Bereits Mitte der 1880er Jahre führte die imperialistische Expansion der Großmächte zu einer neuen Dynamik in den Beziehungen, die das Aufrechterhalten des Gleichgewichts immer schwieriger machte und es schließlich aus der Balance warf.Und wenn Deutschland zu der Zeit Schwäche gezeigt hätte,hätte Frankreich nicht gezögert und sich das Elsaß Lothringen zurück geholt!
    In Frankreich entstand, ausgehend nicht zuletzt von General Georges Ernest Boulanger, eine nationalistische Sammlungsbewegung, die für einen Revanchekrieg gegen Deutschland eintrat.Und das soll mir mal einer sagen das die Franzosen sowas nicht geplant hätten!
    Und die Gefahr wuchs noch, als Boulanger Kriegsminister wurde!
    Zudem hatte Deutschland eine GUTE Bindung zu Großbritannien,welche auch die Verwandschaft der Monarchen erklärt!
    Die Militärische Stärke Deutschlands schaffte Ehrfurcht und Bessorgniss,was genau das ist was ich auch werzielen wollte bei meinen Nachbarstaaten.
    Zudem müsstest du(max) auch was gegen Frankreich Großbritanniern,Türkei,Russland,Spanien und Porugal haben.Da sie auch Militärisch Expandierten.
    Lol,max,dann könnte man sagen das du etwas gegen sämtliche Europamächte hast
    Denn ich erinnere mal an den Opiumkrieg als gutes Beispiel.Der Kaiser hat die Reichseinigung herbeigeführt(ich gehe wieder von allen aus),die millitärische Stärke,schaffung von Respekt,sowie die Machtstellung in Europa,sowas sind dinge die Possitiv sind!
    "Verfallen wir nicht in den Fehler, bei jedem Andersmeinenden entweder an seinem Verstand oder an seinem guten Willen zu zweifeln."
    ~Otto von Bismarck~

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      #77
      Zitat von Der Lantianer Beitrag anzeigen
      Die deutsche Monarchie baute nicht nur auf Unterdrückung auf.
      Natürlich war auch das deutsche Kaiserreich nur ein Kind seiner Zeit, das stellt vermutlich auch niemand in Abrede. Allerdings fällt doch auf, dass gerade in Deutschland mit dem "Kulturkampf" und den "Sozialistengesetzen" bereits unter Bismarck eine recht autoritäre Linie gefahren wurde, wenn "Reichsfeinde" ausgemacht wurden. Und die vielgelobten sozialen Errungenschaften sind nicht hehrer Einsicht geschuldet, sondern schlicht dem Umstand, dass man so die Arbeiter besänftigen wollte / musste.

      Zitat von Der Lantianer Beitrag anzeigen
      Bereits Mitte der 1880er Jahre führte die imperialistische Expansion der Großmächte zu einer neuen Dynamik in den Beziehungen, die das Aufrechterhalten des Gleichgewichts immer schwieriger machte und es schließlich aus der Balance warf.
      Auch da darf man die Dinge nicht aus dem historischen Kontext reißen: Die deutsche Einigung und Reichsgründung war 1871 nur auf dem Buckel dreier Kriege möglich, da hat max ganz recht.

      Diese Einigung war eben keine Revolution des Bürgertums wie 1848, sondern eine von oben vorgenommene Lösung auf kleinstem Nenner. Dabei wurde bewußt und notgedrungen in Kauf genommen, dass mit Frankreich ein "Erbfeind" entsteht, der viel daran setzen würde, die neu entstandene (und spätestens seit 1888 sehr forsch auftretende) Großmacht einzubremsen. Plötzlich war da eben dieser neue Staat, der seine (vermeintlichen oder tatsächlichen) Rechte recht unsanft einforderte.

      Und das ist eben die Besonderheit: Deutschlands "Verspätung", die immer wieder solche Umstände begünstigt hat, sowohl innen-, wie auch außenpolitisch. Erst 1871 als Nationalstaat in Erscheinung getreten, wollte man wohl auch vieles aufholen und hat deswegen auch recht rücksichtslos agiert auf dem Weg zum "Platz an der Sonne".

      Und was die fragile Balance Bismarcks, also die militärischen Geheimverträge, angeht: Die hat Wilhelm II., wenn mich mein geschichtliches Wissen nicht trügt, ganz bewußt aufgegeben, bzw. zerlegt.

      Zitat von Der Lantianer Beitrag anzeigen
      Zudem hatte Deutschland eine GUTE Bindung zu Großbritannien,welche auch die Verwandschaft der Monarchen erklärt!
      Auch das war recht schnell Makulatur mit dem Amtsantritt Wilhelms II. 1888.

      Zitat von Der Lantianer Beitrag anzeigen
      Die Militärische Stärke Deutschlands schaffte Ehrfurcht und Bessorgniss,was genau das ist was ich auch werzielen wollte bei meinen Nachbarstaaten.
      Ich würde diese Argumentation ja noch im Hinblick auf das 1871 gedemütigte Frankreich als einigermaßen folgerichtig bezeichnen. Das erklärt aber nicht, wieso gerade Wilhelm II. seinen großen Freund England bewußt mit einem Flottenwettrüsten provoziert hat. Das war schon ziemlich doof und wiederum nur aus der Großmannssucht der Zeit, insbesondere in Deutschland, zu erklären.

      Zitat von Der Lantianer Beitrag anzeigen
      Der Kaiser hat die Reichseinigung herbeigeführt (...)
      Nein, eher nicht. Wilhelm I. war gar nicht sonderlich angetan von der Idee, vor allem nicht in der realisierten Form.
      Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
      -Peter Ustinov

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        #78
        Diese Einigung war eben keine Revolution des Bürgertums wie 1848, sondern eine von oben vorgenommene Lösung auf kleinstem Nenner. Dabei wurde bewußt und notgedrungen in Kauf genommen, dass mit Frankreich ein "Erbfeind" entsteht, der viel daran setzen würde, die neu entstandene (und spätestens seit 1888 sehr forsch auftretende) Großmacht einzubremsen. Plötzlich war da eben dieser neue Staat, der seine (vermeintlichen oder tatsächlichen) Rechte recht unsanft einforderte.
        Das ist so nicht ganz richtig. Da war nicht "plötzlich ein neuer Staat", sondern im Grunde genommen, hat eine Großmacht eine andere abgelöst. Frankreichs Politik nach Osten hin war eigentlich seit dem 16./17. Jahruhundert relativ konstant gegen den jeweils stärksten Nachbarn gerichtet, dass das dann eben nicht mehr die Habsburger Monarchie sondern die Hohenzollern waren, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Die "Erbfeindschaft" hatte also weniger mit Sedan '71 zu tun, als mit den jahrhundertealten Interessen Frankreichs, sich im Osten den Rücken freizuhalten.
        können wir nicht?

        macht nix! wir tun einfach so als ob!

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          #79
          Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
          Die "Erbfeindschaft" hatte also weniger mit Sedan '71 zu tun, als mit den jahrhundertealten Interessen Frankreichs, sich im Osten den Rücken freizuhalten.
          Es stimmt natürlich, dass auch das eine Vorgeschichte hat. Um was es mir allerdings ging ist die Tatsache, dass man Frankreich insbes. mit der Abtretung Elsaß-Lothringens doch bewußt provoziert hat. Man war also bei der Reichsgründung nicht so schlau, den Scharfmachern in Frankreich den Wind aus den Segeln zu nehmen. Gerade Elsaß-Lothringen war ja dann auch in der Folge eines der großen Themen für die Franzosen.
          Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
          -Peter Ustinov

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            #80
            Zitat von Der Latianer
            Die deutsche Monarchie baute nicht nur auf Unterdrückung auf.
            Doch. Das ist schon die Definition von Monarchie. Die Monarchie ist ein politisches System, was auf der Herrschaft eines adeligen Typen beruht - der über den Rest herrscht. Die restliche Bevölkerung hat somit keine oder nur eine sehr minimale politische Mitsprache. Das Parlament des Kaiserreichs hatte im Endeffekt nicht viel zu melden. D.h. die klare Mehrheit der Bevölkerung wurde unterdrückt.
            Zitat von Der Latianer
            Zudem war Deutschland gezwungen sich Militärisch stark aufzubauen.Bereits Mitte der 1880er Jahre führte die imperialistische Expansion der Großmächte zu einer neuen Dynamik in den Beziehungen, die das Aufrechterhalten des Gleichgewichts immer schwieriger machte und es schließlich aus der Balance warf.Und wenn Deutschland zu der Zeit Schwäche gezeigt hätte,hätte Frankreich nicht gezögert und sich das Elsaß Lothringen zurück geholt!
            Ja, ja. Weil die anderen auch Verbrecher sind, darf man selbst einer sein. Wenn also a) einen Raubüberfall plant, soll b) ihn erst überfallen oder? Das ist ungefähr deine Argumentation!

            Natürlich gab es noch andere imperialistische Staaten im damaligen Europa. Aber das damalige Deutschland war nun mal selbst ein imperialistischer Staat, der sich keineswegs nur verteidigte, sondern selbst laufend auf Expansion mittels militärischer Gewalt setzte.
            Zitat von Der Latianer
            Zudem hatte Deutschland eine GUTE Bindung zu Großbritannien,welche auch die Verwandschaft der Monarchen erklärt!
            Diese "Bindung" hat ja Willi II durch die maritime Aufrüstung gründlich ruiniert. Die war ja einer der entscheidenden Faktoren, die bewirkt haben, dass die alten Feinde Frankreich und Grossbritannien sich gegen Deutschland verbündet haben. Zuvor hatte Grossbritannien ja meist Bündnisse mit einzelnen deutschen Staaten (Preussen, Hannover), die sich gegen Frankreich richteten.
            Zitat von Der Latianer
            Lol,max,dann könnte man sagen das du etwas gegen sämtliche Europamächte hast
            Ich habe etwas gegen autoritäre Regime, nationalistische, militaristische, rassistische und imperialistische Politik. Du solltest aber mal anfangen zu verstehen, dass ein Staat nicht identisch mit einem politischen Lager ist. Es macht also keinen Sinn, immer ein Land unabhängig von den Umständen dort zu unterstützen oder es abzulehnen.
            Zitat von Der Latianer
            Der Kaiser hat die Reichseinigung herbeigeführt(ich gehe wieder von allen aus),die millitärische Stärke,schaffung von Respekt,sowie die Machtstellung in Europa,sowas sind dinge die Possitiv sind!
            Die Einigung war tatsächlich eine Eroberungspolitik Preussens. Ich sehe in einer Schaffung eines Nationalstaats auch nichts positives. Was war denn also an der Einigung alleine positiv? Also einer "Einigung" unter der Herrschaft adeliger Tyrannen?

            Was du als "Respekt" bezeichnest, war damals eher Furcht, Ablehnung und Hass. Ein gutes Beispiel ist die Wirkung der Hunnenrede Willi II. Diese hat ein Bild von Deutschland als barbarisches Land, was andere militärisch bedroht, bestärkt. Tja, dieses Bild war ja dann auch in Bezug auf die Herrschenden richtig. Diese haben schliesslich dann auch den Ersten Weltkrieg angezettelt.

            Bei der Machtstellung würde ich dir mal vorschlagen, zu überlegen, wessen Macht dies war. Es war wenn schon die Macht derer, die auch die grosse Mehrzahl der Deutschen unterdrückten. Dazu ist Macht über andere Unterdrückung. Also was soll daran positiv sein?



            Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
            Das war doch gar nicht seine Aussge! Seine Aussage war, dass man das Deutsche Reich in dieser Beziehung nicht immer alleine verteufeln sollte.
            Es geht hier um Leute, die das Kaiserreich und dessen Aktivitäten verherrlicht haben. Da hilft es nun mal nicht auf die Verbrechen und Pläne anderer zu verweisen. Das ändert nun mal nichts an der damaligen Politik des Kaiserreichs. Oder? Meine Aussage war also genau zum Thema!
            Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
            Natürlich waren es letztlich die Deutschen, die diesen Verstoß gegen das Völkerrecht begangen haben, aber wer selbst einen Kriegsplan in der Tasche hat, der im Prinzip genau dasselbe vorsieht, sollte halt ein bischen vorsichtig sein, wenn er auf andere mit dem Finger zeigt.
            Das gilt ja offensichtlich nur für jemanden, der diese französische Politik, zu der dieser Plan gehörte (Quelle für den Plan???) unterstützen würde. Nur dummerweise gab es hier im Thread niemanden, der diese unterstützt hätte.

            Es gibt ja bekanntlich mehr als zwei politische Gruppierungen. Also nicht nur Anhänger des deutschen und des französischen Imperialismus Wobei das eigentlich ja auch Angehörige der gleichen politischen Richtung wären, was diese Form von Argumentation ja noch absurder macht.
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              #81
              Ich kann jedem dieses Buch hier empfehlen
              Amazon.de: Preußen und die Wurzeln des Erfolgs: Bücher: Ehrhardt Bödecker

              Handelt zwar von Preußen, aber das Deutsche Kaiserreich hat diese Dinge übernommen.
              Ich war selbst überrascht das in Deutschland die Analphabetenquote die niedrigste überhaupt war.
              Nicht umsonst kamen viele Erfindungen und hervorragende Wissenschaftler aus Deutschland.
              Ebenso war die Arbeitslosenquote im Deutschen Kaiserreich niedriger als in den anderen großen Staaten Europas. Es gab Soziale Errungenschaften die es in anderen Staaten nicht oder nicht in dem Ausmaß gab.

              Kurz vor dem Ersten Weltkrieg war man drauf und drann Wirtschaftlich die klare Nummer eins in Europa zu werden, noch vor den Engländern mit ihren großen Kolonien.
              In einigen Bereichen der Technologie hatte man sogar einen großen Vorsprung.
              Was auch ein Mitgrund für den Krieg war, in England und Frankreich sah man die große Chance Deutschland niederzuringen weil man eine Deutsche Hegemonialmacht auf dem Kontinenten befürchtete. In England gab es 1912 hochrangige Offiziere die fürchteten das Deutschland bis zum Jahr 1918! in der Lage sein könnte einen 2 Frontenkrieg gegen Frankreich und Russland zu gewinnen.

              Man hat damals in Deutschland schon einiges richtig gemacht, die Bevölkerung wurde nicht nur unterdrück wie es oft gerne dargestellt wird. Es wurde auch was geleistet das sollte man nicht einfach unter den Teppich kehren nur weil es nach heutiger Sicht nicht Politisch Korrekt ist.
              Zuletzt geändert von Atahualpa; 27.01.2008, 00:06.

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                #82
                Zitat von Der Lantianer Beitrag anzeigen
                Ich stehe zu der Geschichte Deutschlands und bin ein Großer Anhänger der Monarchien,ja und??
                Dann sag doch mal was du an der Monarchie so toll findest? Auch unter einer deutschen Republik wäre das Land sicherlich eine, wenn nicht die führende Wirtschaftsmacht des Kontinents gewesen, auch das Militär wäre in einer Republik nicht schwächer gewesen. Die Nazis haben ja eindrucksvoll bewiesen, dass es keine Monarchie braucht, um Deutschland wirtschaftlich/technisch/militärisch ganz nach Vorne zu bringen.

                Zitat von Atahualpa Beitrag anzeigen
                Ich persönlich finde auch noch gefallen an der Monarchie dazu stehe ich auch, hat irgendwas von der *guten alten Zeite*
                Und was hat dir denn bitte an der Zeit gefallen?

                Ich finde es geschichtlich gesehen falsch, dass mit Filmen wie "Sissi" hier das Bild der Monarchie ganz falsch dargestellt wird, denn in solchen Filmen sieht man nie die unterdrückte Bevölkerung, oder andere Verbrechen der herrschenden Klasse. Außerdem muss man sich mal fragen, wie wurden denn diese ganzen prunkvollen Feste und Gelage der herrschenden Klasse bezahlt?

                Außerdem hat die Monarchie das "Glück", dass nur kurze Zeit nach ihrer Abdankung mit den Nazis noch ein viel böseres Feindbild kam. Nach dem 2. WK versuchte man ja die Nazizeit total zu verdrängen, also stellte man die Monarchenzeit wieder als gute alte Zeit hin. Das Bild über die Monarchie sah in der Zwischenzeit sicher nicht so rosig und schön aus, wie es heute ist.
                Oder in Österreich die Klerofaschisten, auch sie werden heute so dargestellt, als hätten sie glorreich gegen die Nazis gekämpft, und waren ganz super. Aber es wird immer vergessen, dass sie einen Bürgerkrieg angezettelt haben, das Land von 1934-1938 totalitär regierten, außerdem noch politische Gegner sowie Kirchenkritiker eingesperrt haben.
                Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

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                  #83
                  Zitat von Atahualpa Beitrag anzeigen
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                  Handelt zwar von Preußen, aber das Deutsche Kaiserreich hat diese Dinge übernommen.

                  Preussen wurde 1871 das erstmal augelöst...

                  Im Modell Preussen war im Übrigen nicht alles toll, so gab es niemals eine wirklich konstitutionelle Monarchie in Preussen, die Macht lag mehr oder weniger bei wenigen Adligen, den Ostelbischen Junkern, die z.B. die Bauernbefreiung mehr oder weniger verhinderten und nach aussen hin hatte dieses Preussen auch keine Probleme Angrifskriege zu führen.

                  Ich war selbst überrascht das in Deutschland die Analphabetenquote die niedrigste überhaupt war.
                  Nicht umsonst kamen viele Erfindungen und hervorragende Wissenschaftler aus Deutschland.
                  Ebenso war die Arbeitslosenquote im Deutschen Kaiserreich niedriger als in den anderen großen Staaten Europas. Es gab Soziale Errungenschaften die es in anderen Staaten nicht oder nicht in dem Ausmaß gab.
                  Soweit ich weiß gab es zu jener Zeit überhaupt keine systematische Erfassung der Analphabeten-Quote. Dass in Deutschland Wissenschaft gefördert wurde und deshalb deutsche Wissenschaftler führend waren in einigen Gebieten ist unumstritten, aber das ändert nichts daran, dass die Gesellschaft zutiefst undemokratisch, militaristisch und spießbürgerlich war.

                  Kurz vor dem Ersten Weltkrieg war man drauf und drann Wirtschaftlich die klare Nummer eins in Europa zu werden, noch vor den Engländern mit ihren großen Kolonien.
                  Das bezweifle ich einfach mal sehr stark, gibt es dafür irgendwelche Zahlen?

                  Was auch ein Mitgrund für den Krieg war, in England und Frankreich sah man die große Chance Deutschland niederzuringen weil man eine Deutsche Hegemonialmacht auf dem Kontinenten befürchtete. In England gab es 1912 hochrangige Offiziere die fürchteten das Deutschland bis zum Jahr 1918! in der Lage sein könnte einen 2 Frontenkrieg gegen Frankreich und Russland zu gewinnen.
                  England hatte kein Interesse am Krieg und war mit Frankreich eher in Konkurrenz. Das Deutsche Reich allerdings provozierte England durch seine massive Aufrüstungspolitik, so dass England dem Deutschen Reich eher mißtrauisch gegenübersand. Von einer "englisch-franzöischen Verschwörung" gegn die "guten" Deutschen kann überhaupt keine Rede sein.

                  Man hat damals in Deutschland schon einiges richtig gemacht, die Bevölkerung wurde nicht nur unterdrück wie es oft gerne dargestellt wird. Es wurde auch was geleistet das sollte man nicht einfach unter den Teppich kehren nur weil es nach heutiger Sicht nicht Politisch Korrekt ist.
                  Jaja, man "war endlich wer"...keine Pressefreihiet, keine allgemeines Wahlrecht, keine Versammlungsfreiheit, keine Assoziationsfreiheit (zumindest vorübergehend), totale Dominanz des Militärs.
                  Möp!

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                    #84
                    Dass Preussen ein besonders "militaristischer" Staat war und von Militärs "total dominiert" wurde, ist eine Legende, Clark weist das in "Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600-1947" sehr schön an Hand der realen Bevölkerungszahlen nach. Genauso wurde Preussen auch nicht "von einer handvoll ostelbischer Junker" regiert, ganz im Gegenteil standen diese Junker häufig in Opposition zur Berliner Regierung.
                    Die dominante "Klasse" in Preussen waren gelegentlich externe Beamte und dann wieder niedere Adelige, die sich in Berlin Zugang zum König verschafft haben.
                    Für das gesamte Kaiserreich müsste man sich das auch noch mal genau anschauen. Jedenfalls sollte man nicht ständig die alten Klischees widerkäuen.
                    können wir nicht?

                    macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                      #85
                      Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                      Dass Preussen ein besonders "militaristischer" Staat war und von Militärs "total dominiert" wurde, ist eine Legende, Clark weist das in "Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600-1947" sehr schön an Hand der realen Bevölkerungszahlen nach. Genauso wurde Preussen auch nicht "von einer handvoll ostelbischer Junker" regiert, ganz im Gegenteil standen diese Junker häufig in Opposition zur Berliner Regierung.
                      Die dominante "Klasse" in Preussen waren gelegentlich externe Beamte und dann wieder niedere Adelige, die sich in Berlin Zugang zum König verschafft haben.
                      Für das gesamte Kaiserreich müsste man sich das auch noch mal genau anschauen. Jedenfalls sollte man nicht ständig die alten Klischees widerkäuen.
                      Ich kenne Clarks Aussagen (Spiegel Sonderheft gelesen?), die beziehen sich aber hauptsächlich auf das Preussen Ende des 18. Anfang des 19. Jhrds. Im Übrigen umfasste die preussische Armee unter Friederich I. ca. 1/6 der Gesamtbevölkerung (männlich?) Preussens...

                      Die Ostelbischen Junker ergriffen vor allem in Bismarcks Zeiten die Macht, verhinderten aber auch schon in der Zeit Steins und Hardenbergs wichtige Reformen, wie z.B. die totale Bauernbefreiung. Man muss sich nur einmal die Pivilegien und Rechte der Junker anschauen, um zu sehen wer den Einfluss hatte. So mussten die Junker kaum Steuern zahlen, mussten ihre Knechte nur gegen Zahungen freigeben, etc. (mehr zum Thema gibs bei endar)

                      Die Verklärung der "guten alten Zeit" zu Glanzzeit der Deutschen ist nichts anderes als ein Versuch irgendwas der Nazizeit entgegenzusetzen und um sich selber ein wenig im Glanze historischen "imperialen Ruhms" zu sonnen. Die Wahreit bleibt oftmals auf der Strecke...
                      Möp!

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                        #86
                        Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
                        Die Verklärung der "guten alten Zeit" zu Glanzzeit der Deutschen ist nichts anderes als ein Versuch irgendwas der Nazizeit entgegenzusetzen und um sich selber ein wenig im Glanze historischen "imperialen Ruhms" zu sonnen. Die Wahreit bleibt oftmals auf der Strecke...
                        Dass die vermeintlich gute alte Zeit gar nicht so gut war, ist richtig. Das hatte ich weiter oben ja auch schon geschrieben. Allerdings geht es meines Erachtens zu weit, wenn man diese Idealisierung damit begründet, man wolle der Nazizeit etwas entgegenhalten. Dafür sehe ich eigentlich keine Anhaltspunkte, auch und gerade aus den Beiträgen hier nicht. Das eine hat mit dem anderen auch nicht notwendigerweise etwas zu tun: Die vermeintlich "gute alte Zeit" kann auch sehr gut unter dem Eindruck heutiger Mißstände vermeintlich attraktiv erscheinen.

                        Das macht diese angekitschte Vorstellung natürlich nicht richtiger. Ich sehe halt nur nicht den Zusammenhang zwischen Idealisierung des Kaiserreichs und dem Gefühl der Beklemmung bei der Nazidiktatur.
                        Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                        -Peter Ustinov

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                          #87
                          Zitat von Cu Chulainn
                          Im Übrigen umfasste die preussische Armee unter Friederich I. ca. 1/6 der Gesamtbevölkerung (männlich?) Preussens...
                          Friedrich I. hinterließ dem Soldatenkönig ein stehendes Heer von 40.000 Mann, die Bevölkerungszahl stand damals bei 1,6Mio (Zahlen aus wikipedia). Demzufolge kommt man auf 1/40 bzw. 1/20 niemals aber auf 1/6. Also Quelle her, bitte!

                          Und was die Junker angeht: in jedem Staat, der eine zentrale Herrschaft aufbaute, stand der lokale Adel in Opposition und hatte gewissen Einfluss. Da ist mir das preussische Modell aber lieber, als z.B. das französische. Und das heutige Bild vom unterdrückten Bauern im Feudalstaat ist auch ein wenig verzerrt, den meisten Bauern ging es relativ gut und sie hatten gute Möglichkeiten, ihre Rechte durchzusetzen. Die Erosion des Feudalstaates hat dann allerdings ihre Position erheblich verschlechtert.
                          können wir nicht?

                          macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                            #88
                            Sorry Berichtigung: unter Friederich II. war etwa jeder 13. Einwohner Soldat (was durchaus auf jeden 6. oder 7. Mann zutrifft).

                            Quelle: Spiegel Special Geschichte:"Preussen", 3/2007
                            Möp!

                            Kommentar


                              #89
                              Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                              Und das heutige Bild vom unterdrückten Bauern im Feudalstaat ist auch ein wenig verzerrt, den meisten Bauern ging es relativ gut und sie hatten gute Möglichkeiten, ihre Rechte durchzusetzen. Die Erosion des Feudalstaates hat dann allerdings ihre Position erheblich verschlechtert.
                              Womit willst du den diese Behauptung begründen? Von welcher Epoche sprichst du überhaupt? Im typischen Feudalstaat waren die Bauern Leibeigene - und praktisch keine Möglichkeit ihre Rechte durchzusetzen. Die Staatsgewalt lag in der Hand der Feudalherren.

                              In Preussen wurde die Leibeigenschaft erst ab 1799 teilweise befreit. Die Bauernbefreiung wurde auch so organisiert, dass sich die nun freien Bauern massiv verschuldeten und deshalb ihren Besitz im grossen Umfang schnell wieder aufgeben mussten. Die Grossgrundbesitzer blieben wegen der gescheiterten bürgerlichen Revolution die dominierende Klasse. Deren Macht war natürlich im Absolutismus auf Kosten des Königs immer mehr eingeschränkt worden und im 19. Jahrhundert wurden die Kapitalisten in der Konkurrenz zu den Grossgrundbesitzern immer mächtiger. Allerdings beruhte Preussen (bzw. später das Kaiserreich, was ja nur Preussen plus weitere eroberte Gebiete war) auf einer Machtteilung: dem Adel behielt die Kontrolle über den Staat, akzeptierte aber die ökonomische Vorherrschaft der Kapitalisten.

                              In der sich entwickelnden Industrialisierung kamen die Bauern natürlich unter die Ränder und mussten im grossen Umfang die Landwirtschaft aufgeben. Dabei verschlechterte sich ihr Lebensstandard stark. Mittels recht drastischer Gesetze wurden die Landflüchtigen in die Arbeiterklasse gezwungen (s. Gesetze gegen Landstreicher) und stellten so die Arbeitskräfte in den Fabriken. Bekanntlich mussten diese Leute unter absolut erbärmlichen Bedingungen schuften, die sich durch die Sozialgesetzgebung Bismarcks nur minimal verbesserte - die erreichten Verbesserungen waren sehr viel mehr durch gewerkschaftliche Kämpfe bedingt. Bezeichnend war dann die Art und Weise, wie die Wahlkreise organisiert wurden, so dass die Arbeiterklasse alleine dadurch schon bei den Wahlen massiv benachteiligt wurde.

                              Preussen war natürlich ein extrem militaristischer Staat, in dem Militärs und die militärische Aufrüstung faktisch immer eine gewaltige Rolle spielten. Wobei die führenden Militärs vom Adel gestellt wurden, womit wir wieder bei der Vorherrschaft der Grossgrundbesitzer wären.

                              Zitat von Cu Chulainn
                              Die Verklärung der "guten alten Zeit" zu Glanzzeit der Deutschen ist nichts anderes als ein Versuch irgendwas der Nazizeit entgegenzusetzen und um sich selber ein wenig im Glanze historischen "imperialen Ruhms" zu sonnen.
                              Das sieht man ja hier teilweise sehr deutlich. Da wird den Nazis der vermeintlich gute Imperialismus eines anderen autoritären Regimes, das Kaiserreich entgegen gesetzt und u.a. behauptet, dass man an die Tradition dieses Militärs ansetzte könnte (als ob es nicht genau dieses Militär gewesen wäre, was die Nazis an die Macht gebracht hat), die militärische Stärke bejubelt und die Unterdrückung der meisten Menschen schlicht und einfach ignoriert.
                              Resistance is fertile
                              Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                              The only general I like is called strike

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                                #90
                                Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
                                ISoweit ich weiß gab es zu jener Zeit überhaupt keine systematische Erfassung der Analphabeten-Quote. Dass in Deutschland Wissenschaft gefördert wurde und deshalb deutsche Wissenschaftler führend waren in einigen Gebieten ist unumstritten, aber das ändert nichts daran, dass die Gesellschaft zutiefst undemokratisch, militaristisch und spießbürgerlich war.

                                Das bezweifle ich einfach mal sehr stark, gibt es dafür irgendwelche Zahlen?
                                Doch es gab eine erfassung der Analphabeten-Quote. Die Tabelle ist in dem Buch was ich erwähnt habe. Werd morgen mal nachsehen und reinschreiben.

                                Das Deutschland Wirtschaftlich auf der Überholspur war, dafür gibt es ebenfalls Statistiken. Auch im Buch abgebildet.

                                Im Jahr 1913 hatte Deutschland einen Anteil von 14,8% der Weltindustrieproduktion. Großbritannien (13,6%), nur die USA waren mit (32%) die Nummer eins.
                                Nur beim Handel lag Deutschland noch knapp hinter Großbritannien war aber auch auf diesem Gebiet dabei Großbritannien hinter sich zu lassen.
                                So gesehen wäre das Kaiserreich die Wirtschaftsmacht Nr.1 in Europa gewesen.

                                Ich kann nur empfehlen sich Bücher über das Kaiserreich zuzulegen, da sind viele Aspekte der Politik und des alltäglichen Lebens im Kaiserreich aufgeführt.
                                Da einige dieser Bücher von Nichtdeutschen Historikern geschrieben wurden, kann man von objektiven Berichten ausgehen.

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