Sonntagsfrage oder: Welche Partei würdet ihr wählen? - SciFi-Forum

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Sonntagsfrage oder: Welche Partei würdet ihr wählen?

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    Ich weiß nicht, ob ich überhaupt wählen würde, wenn ich schon dürfte. [Da fällt mir ein, bei der nächsten BW darf ich ja schon. )
    Zum einen, weil ich zu uninformiert bin, wie ich denke, zum anderen, weil die Politiker doch heute eh keine Politik mehr machen, sondern nur noch Wahlkampf. Wahlkampf hier, Wahlkampf da, Wahlkampf dort. Das ganze Jahr immer nur Wahlkampf und alle scheren sich nur um ihre scheiß Umfrageergebnisse. Aber viele Wähler sind IMHO auch nicht recht viel besser. Ich denke, dass es sehr viele gibt, die sagen: "so, ejtzt hat der böse, böse Kanzler gesagt, dass das Volk faul ist, deswegen wähl ich jetzt nicht die SPD". Will sagen: Es sind so viele Leute, die ihre Wahlentscheidung von kurzfristigen Umstände abhängig machen.
    Aber leider gibt's auf der anderen Site auch etliche, die sagen: "Ja, ich hab' halt jetzt die XYZ gewählt, weil die hab' ich schon immer gewählt." Das ist dann doch auch nix, wenn man einfach wählt, ohne darüber nachzudenken, wofür man eigentlich stimmt.
    Welche Leute, die mich furchtbar wütend machen sind die, die eine rechtsradikale Partei wählen, nur um den großen eins auszuwischen. Da muss ich mich echt fragen, wie blöd man sein muss, um Leute, die Rassismus etc. befürworten und praktizieren, nur um z.B. der SPD zu zeigen, dass man mit deren Politik nicht einverstanden ist? Dann geh' ich doch lieber gleich nicht zur Wahl, bevor ich das Faschistenpack wähle.

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      Zitat von SF-Junky
      Dann geh' ich doch lieber gleich nicht zur Wahl, bevor ich das Faschistenpack wähle.
      Mal drüber nachgedacht, das du damit die Faschos noch mehr unterstützt? Es geht nämlich letztlich nicht darum wieviel Leute NPD wählen, sondern wieviele das im Vergleich zu den anderen waren. Je weniger Leute zur Wahl gehen, desto höher ist das prozentuale Ergebnis einer solchen Partei.
      Hat man ja heute wieder gesehen. Man 9 % NPD, da könnt ich echt kotzen.
      Wird endlich Zeit das mal JEDER aufwacht und anfängt was gegen diesen braunen Dreck zu unternehmen.
      Und komme mir jetzt keiner mit "Wir leben in einer Demokratie, da kann ich doch wählen, was ich will." ... Von Demokratie habe ich vorhin nichts gespürt, als da einige NPD Politiker ihre Meinung geäußert haben.

      /me ist stinksauer, auf das, was da heute passiert ist.

      EDIT: Sollte ich in meinen Äußerungen zu weit gegangen sein, möge man mir das bitte mitteilen.
      Sorans Fußballblog - Einblicke in die Welt des Fußballs - Spielberichte, Fotos und mehr. :)
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      Fanprojekt VfB 1906 Sangerhausen
      Ein Hirntumor namens Walter

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        Zitat von Soran
        Mal drüber nachgedacht, das du damit die Faschos noch mehr unterstützt? Es geht nämlich letztlich nicht darum wieviel Leute NPD wählen, sondern wieviele das im Vergleich zu den anderen waren. Je weniger Leute zur Wahl gehen, desto höher ist das prozentuale Ergebnis einer solchen Partei.
        Naja, man muss schon dazu sagen, dass radikale Parteien von geringer Wahlbeteiligung profitieren, weil diese ihre Wählerschaft besser mobilisieren können. Ohne diesen Hinweis dürfte das Argument sonst missverstanden werden.

        Ansonsten teile ich die Ansicht, dass man lieber gar nicht wählen sollte, anstatt NPD zu wählen. Wenn sich die meisten NPD-Wähler enthalten hätten, wäre die NPD auch nicht in den Landtag gekommen.

        Trotzdessen, dass die NPD jetzt in unserem knuffigen Landtag sitzt, sehe ich dem recht gelassen gegenüber. Mittelfristig wird's Holger Apfel wohl ähnlich gehen, wie Helmut Wolf, dem ehemaligen Fraktionsvorsitzenden der DVU in Sachsen-Anhalt.
        Leider sind die NPD-Sympathisanten nicht so gut informiert und kennen Helmut Wolf nicht, nur so lässt sich erklären, dass es erneut eine rechtradikale Kraft in einer solchen Größenordnung wieder in ein Parlament geschafft hat.
        Ich hoffe nicht, dass die NPD ignoriert oder gar verboten wird, sondern sich durch ihr Verhalten selbst disqualifiziert und bei der nächsten Wahl wieder rausgeschleudert wird.

        Edit:
        Nach drei-einhalb Jahren bin ich endlich Crewman.
        Mein Profil bei Last-FM:
        http://www.last.fm/user/LARG0/

        Kommentar


          Zitat von Soran
          Mal drüber nachgedacht, das du damit die Faschos noch mehr unterstützt? Es geht nämlich letztlich nicht darum wieviel Leute NPD wählen, sondern wieviele das im Vergleich zu den anderen waren. Je weniger Leute zur Wahl gehen, desto höher ist das prozentuale Ergebnis einer solchen Partei.
          Hat man ja heute wieder gesehen. Man 9 % NPD, da könnt ich echt kotzen.
          Stimmt, soweit hatte ich jetzt nicht gedacht. Aber wie ich bereits sagte: Ich bin denke ich pol. zu ininformiert. Wenn, dann würde ich, wohl doch noch am ehesten die Grünen oder die SPD wählen, aber wie gesagt, wirklich Ahnung habe ich nicht.
          Wird endlich Zeit das mal JEDER aufwacht und anfängt was gegen diesen braunen Dreck zu unternehmen.
          Und komme mir jetzt keiner mit "Wir leben in einer Demokratie, da kann ich doch wählen, was ich will." ... Von Demokratie habe ich vorhin nichts gespürt, als da einige NPD Politiker ihre Meinung geäußert haben.

          * Soran ist stinksauer, auf das, was da heute passiert ist.
          Da sind wir einer Meinung. Vor allem, wenn man bedenkt, dass dieses NPD-Geschmeiß schon lange hätte verboten werden können, da kommt einem echt die Galle hoch. Ein Lob an unsere ach so tolle Bürokratie.

          EDIT:
          Zitat von Largo Paye

          Naja, man muss schon dazu sagen, dass radikale Parteien von geringer Wahlbeteiligung profitieren, weil diese ihre Wählerschaft besser mobilisieren können. Ohne diesen Hinweis dürfte das Argument sonst missverstanden werden.
          Ich denke, genau das wollte Soran doch damit sagen :
          Mal drüber nachgedacht, das du damit die Faschos noch mehr unterstützt? Es geht nämlich letztlich nicht darum wieviel Leute NPD wählen, sondern wieviele das im Vergleich zu den anderen waren
          Ich hoffe nicht, dass die NPD ignoriert oder gar verboten wird, sondern sich durch ihr Verhalten selbst disqualifiziert und bei der nächsten Wahl wieder rausgeschleudert wird.
          Wie bitte: Du HOFFST NICHT, dass die NPD verboten, sondern nur ignoriert wird? Was wäre denn damit erreicht? Dieses Pack zu verbieten, is doch die einzige Möglichkeit (oder zumindest der erste Schritt], endlich mal effizient was dagegen zu unternehmen.

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            Zitat von SF-Junky
            Da sind wir einer Meinung. Vor allem, wenn man bedenkt, dass dieses NPD-Geschmeiß schon lange hätte verboten werden können, da kommt einem echt die Galle hoch. Ein Lob an unsere ach so tolle Bürokratie.
            Mit Bürokratie hat dies nicht zu tun. Das Verfassungsgericht hat sich geweigert zu entscheiden, weil Schily, Beckstein & Co nicht ihre Spitzel offen legen wollten und so das Gericht nicht beurteilen konnte, ob die NPD verfassungswidrig ist oder ob sie eine vom Verfassungsschutz gesteuerte Partei ist. Ehrlich, ich bin mir da auch nicht sicher, wenn man bedenkt, dass der Verfassungsschutz bis in die 60er Jahre von ehemaligen SS- und Gestapo-Leute geführt wurde und es Spitzel des Verfassungsschutz in der NPD gab, die noch vor der Gründung der NPD angeworben worden waren und danach in den Parteivorstand aufstiegen.

            Die NPD ist auf jeden Fall deutlich gefährlicher als die DVU, da sie viel straffer organisiert ist, eigene Schlägertrupps besitzt und ganze Regionen - z.B. die Sächsische Schweiz - mit Terror überzieht.

            Die Wahl in Brandenburg und Sachsen haben wieder einmal deutlich gemacht, dass eine Politik gegen die Mehrheit auch keine Mehrheit in der Bevölkerung findet. Entsprechend sind auch die Verluste für die SPD und die Union ausgefallen. Nur es fehlt eine Alternative, was bewirkt hat, dass wieder fast die Hälfte nicht gewählt hat und eine Minderheit sogar die Faschos gewählt hat. Wenn die "Volksparteien" - die SPD, für etwas mehr als 5% der Wahlberechtigten in Sachsen gestimmt haben kann, man eigentlich nicht mehr als Volkspartei bezeichnen - weiter nur Interessenspolitik für die Reichsten machen und die damit verbundenen Angriffe auf den Lebensstandard der Mehrheit durchführen, werden die grossen Parteien wohl weiter an Unterstützung verlieren, dazu in Massen Mitglieder austreten und die parlamentarische Demokratie ist wirklich an sich bedroht. Nur ist es angesichts der wirtschaftlichen Umstände - nicht nur in der BRD, sondern eigentlich global - mehr als unwahrscheinlich, dass es einen politischen Schwenk der grossen Parteien (inkl. FDP, Grüne) gibt. Diese haben sich der Verteidigung der kapitalistischen Ordnung verschrieben und sind damit gezwungen, angesichts der Entwicklung im alternden Kapitalismus eine Umverteilungspolitik zu den Reichsten zu machen, um das System überhaupt am Laufen zu halten.
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            The only general I like is called strike

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              Zitat von SF-Junky
              ...

              Wie bitte: Du HOFFST NICHT, dass die NPD verboten, sondern nur ignoriert wird? Was wäre denn damit erreicht? Dieses Pack zu verbieten, is doch die einzige Möglichkeit (oder zumindest der erste Schritt], endlich mal effizient was dagegen zu unternehmen.

              Du musst das anders sehen. Was schadet dem Ansehen mehr - Das die NPD selber Bockmist baut oder das sie durch ihr Verbot noch mehr Werbung erhält. Ich finde es wirksamer, wenn sich der Feind selbst zerstört, als von Aussen verboten und damit nur in den Untergrund gedrängt zu werden.

              Aber ich glaube da sind wir uns alle einig, dass dies ein schwarzer Tag für die Demokratie ist. Auch wenn das einigen Leuten nicht passt aber drei meiner Meinung nach radikale Parteien haben große Erfolge erziehlt. Gott sei Dank sind das laut ZDF zu 90 % Protestwähler. Hoffentlich wird das wieder besser. Hoffnung macht es auf jeden fall, dass die FDP als eine demokratische Partei wieder Einzug gehalten hat.
              Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
              Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
              Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                Zitat von Soran
                Wird endlich Zeit das mal JEDER aufwacht und anfängt was gegen diesen braunen Dreck zu unternehmen.
                Und komme mir jetzt keiner mit "Wir leben in einer Demokratie, da kann ich doch wählen, was ich will." ... Von Demokratie habe ich vorhin nichts gespürt, als da einige NPD Politiker ihre Meinung geäußert haben.

                * Soran ist stinksauer, auf das, was da heute passiert ist.


                .
                Also im Grunde muss man hier die Kirche im Dorf lassen. Was haben wir ausser in den Wahlkampfphase von der Partei gehört? Nicht nur die Tatsache das sie von den Parlamentskollegen herrlich ignoriert worden sind auch das sie ohne Sinn und Konzept dort gesessen haben.
                MAn sollte bei Ultrarechtsparteien nicht überbewerten.
                Leiten im Droehnen der Motoren - Zhardul, so peinlich wie die Moral!

                Kommentar


                  Zitat von Xion
                  Also im Grunde muss man hier die Kirche im Dorf lassen. Was haben wir ausser in den Wahlkampfphase von der Partei gehört? Nicht nur die Tatsache das sie von den Parlamentskollegen herrlich ignoriert worden sind auch das sie ohne Sinn und Konzept dort gesessen haben.
                  MAn sollte bei Ultrarechtsparteien nicht überbewerten.
                  Das gefährlichste ist es, Rechtsradikale zu unterschätzen!!! 30% der Erstwähler haben NPD gewählt, d.h. ein Drittel der 18-20jährigen haben sich für eine rechtsradikale Partei entschieden! Wer diese Zahl unterschätzt und lieber das Problem versucht durch Ignoranz zu lösen, wird sich in den nächsten Jahren mit einem massiven rechtsruck in den Ostländern konfrontiert sehen. Mit der Einstellung "wir müssen die Kirche im Dorf lassen" ist nur den Rechten gedient. Die wollen in den Landtagen gar nichts bewirken, die brauchen nur die Gelder und Platform für ihre Propaganda!
                  Möp!

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                    Zitat von Cu Chulainn
                    Wer diese Zahl unterschätzt und lieber das Problem versucht durch Ignoranz zu lösen, wird sich in den nächsten Jahren mit einem massiven rechtsruck in den Ostländern konfrontiert sehen. Mit der Einstellung "wir müssen die Kirche im Dorf lassen" ist nur den Rechten gedient. Die wollen in den Landtagen gar nichts bewirken, die brauchen nur die Gelder und Platform für ihre Propaganda!
                    Sorry das ist absoluter Blödsinn, weil es nicht das reale Bild widerspiegelt.
                    Zum einen sind die Staatsorgane recht effektiv wenn es darum geht eine Partei unter Beobachtung zu stellen und zu halten. Da sollte man ein wenig Vertrauen haben. MEin Gott so jung seid ihr auch net mehr, dass ihr euch net an die letzten Wahlen erinnern könnt. Dieses leidige Thema taucht doch immer wieder mit dem Ruf den braunen Mist zu unterdrücken auf. Was man nicht merkt es allerdings, dass man dadurch genau die PR macht, die die PArteien brauchen. Wir leben nunmal in einem Medienstaat. Über was man redet egal ob in positiver oder negativer Form ist publik und somit Thema. Es wird Zeit, dass man erkennt, dass die Gefahr nur hochgespielt wird ohne Sinn und Verstand. Man sollte sich dabei ebenfalls an den Aufschrei erinnern, den die Republikaner verursacht haben und somit 2 Legislaturperioden die Sitze im Parlament sicherten. Was ist heute? Die Themen und die Parolen haben sich nicht grossartig verändert und es wird sich auch nicht im Osten ändern. Zumal muss man noch eines beachten gerade was die Jugendlichen dort angeht. Zum einem werden auch sie erwachsen und das Potential einem real denkenden Menschen mit wachsenden Alter eine solche Meinung wie diese Parteien sie propagieren zu indoktrinieren halte ich für sehr unwahrscheinlich, zum anderen kann es in diesem Land nur bergauf gehen, sodass sich diese "braune Gefahr" in diesem Punkt auch von selbst erledigen wird. Zum anderen was spricht dagegen, wenn sie erstarken? Ich fühle mich in keinster Weile an die Geschichte gebunden und wir haben uns weiterentwickelt und hier ziehe ich gerne den Vergleich zur österreichischen Partei. Sie waren stark und wan einen Mann gebunden (man sehe hier die Parallelen zu den Republikanern) und wo sind sie heute? Sie waren mit in der Regierung und haben sich selbst ausgebremst. Deswegen... die Kirche im Dorf lassen und auf unseren Verfassungsschutz vertrauen. Nur nachdenken muss man darüber schon etwas genauer inwiefern es eine Gefahr ist oder nur medienwirksam stilisiert wird.
                    Leiten im Droehnen der Motoren - Zhardul, so peinlich wie die Moral!

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                      Interessant finde ich in diesem Zusammenhang übrigens, dass von den Wählern die 1999 in Sachsen die PDS gewählt haben, und bei dieser Wahl eine andere Partei, die meisten (und zwar mit Abstand) zur NPD gewechselt sind. Sicher, in absoluten Zahlen kommen die meisten Wähler von der CDU und vor allem von den Erst- und voherigen Nichtwählern. Aber trotzdem finde ich das eine sehr interessante Sache, denn wenn es so eine strikte links- rechts Trennung gäbe, wie sie immer propagiert wird, müsste sowas doch eigentlich unmöglich sein. Ich denke man sieht hier sehr deutlich, dass die radikalen Parteien alle auf das gleiche Wählerpotential abzielen, und man daher vorsichtig mit den Begriffen "Rechtsruck" oder "Linksruck" sein sollte...
                      Sicher, 9% für die NPD sind 9% zuviel, trotzdem möchte ich bezweifeln, dass das der Anfang einer neuen "braunen Invasion" im Osten ist, wovon in den letzten Tagen öfter die Rede war...
                      "Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden." - Ludwig Feuerbach

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                        Ich habe gehört (in der ARD), dass die meisten NDP Wähler von den Nichtwählern stammten, und zwar so um die 40-50%. Dann kam die CDU mit ca. 30 und der Rest kam von der PDS.

                        Aber trotzdem finde ich das eine sehr interessante Sache, denn wenn es so eine strikte links- rechts Trennung gäbe, wie sie immer propagiert wird, müsste sowas doch eigentlich unmöglich sein.
                        Das ist nicht wirklich ungewöhnlich.
                        Es ist ganz normal, dass Wähler wechseln. Wenn ein Wähler von der SPD zur FDP wechselt, heisst das nicht automatisch, dass beide Parteien inhaltilch identisch sind. Diesen Schluss kann man erstmal nicht ziehen, sondern nur den, dass der Wähler seine Meinung geändert hat. Rückschlüsse auf die Vereinbarkeit oder Unvereinbarkeit verschiedener Ideologiestandpunkte lassen sich hier nicht schließen.
                        Wenn man's dann detaillierter wissen will, muss man schon genauer nach den Gründen fragen.

                        Im Westen der Republik haben sich in den letzten Jahrzehnten sehr oft starke Wahlpräferenzen herausgebildet, die in den 5 neuen Ländern so nicht bestehen. Und deswegen kommt es dann zu Wählerwanderungen.

                        Ich halte die aktuellen Erfolge der rechten Parteien auch nicht wirklich für besonders erschreckend, aber sie dennoch ein Zeichen dafür, dass hier was gemacht werden muss, um rechtsradikalem Gedankengut entgegenzuwirken, denn wir können nun wirklich nicht wollen, dass Erstwähler, die noch oft Kreuzchen machen dürfen, mit der NPD liebäugeln, wenn auch nur aus Protest.

                        Zum Glück haben rechtsradikale Parteien in Deutschland nach 1945 nicht wirklich wieder Fuß fassen können, aber das heißt nicht, dass es immer so bleiben muss. 1979 hat auch niemand daran gedacht, dass sich das Dreiparteiensystem verändern könnte.
                        Also nur weil etwas bis jetzt funktioniert hat, heisst das nicht, dass das immer so weitergehen muss. Wer das denkt, macht es sich etwas einfach.

                        Es geht bei der Frage auch nicht darum, ob die NDP jetzt dauerhaft in Parlamenten im Osten vertreten ist und ob sie dabei 6 oder 12 Prozent erhält, sondern es geht darum, dass Rechtsradikalismus in einigen Gebieten gesellschaftsfähig und in einigen Gebieten gesellschaftlich bestimmend wird.
                        Hinweise à la "Die Medien sollen das nicht so hochspielen, die kriegen dann nur Zulauf" sind da wenig hilfreich. Stattdessen gehört das sehr wohl auf die Tagesordnung, denn sonst breitet sich da eine Subkultur aus, die der NPD auch dann Wähler bringt, falls die wirtschaftlichen Probleme tatsächlich mal gelöst wären.
                        Republicans hate ducklings!

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                          Zitat von endar
                          Es geht bei der Frage auch nicht darum, ob die NDP jetzt dauerhaft in Parlamenten im Osten vertreten ist und ob sie dabei 6 oder 12 Prozent erhält, sondern es geht darum, dass Rechtsradikalismus in einigen Gebieten gesellschaftsfähig und in einigen Gebieten gesellschaftlich bestimmend wird.
                          Hinweise à la "Die Medien sollen das nicht so hochspielen, die kriegen dann nur Zulauf" sind da wenig hilfreich. Stattdessen gehört das sehr wohl auf die Tagesordnung, denn sonst breitet sich da eine Subkultur aus, die der NPD auch dann Wähler bringt, falls die wirtschaftlichen Probleme tatsächlich mal gelöst wären.
                          Genauso ist es. Tatsächlich ist das "Gefahrenpotential" der NPD im Landtag recht gering, was sollen die da schon groß machen? Problematisch ist daß dieses Ergebnis zum einen einen Trend wiederspiegelt, der schon jezt zu Ortschaften mit 30% NPD-Wählern geführt hat, und zum anderen die Akzeptanz der Partei erhöht, nach dem Motto: Mein Sohn geht zur NPD, die sind ja immerhin auch im Landtag.
                          Ob uns das gefällt (wohl kaum) oder nicht: In der ostdeutschen Provinz gibt es sie schon, die "national befreiten Zonen", in denen man als Nicht-Skin Angst haben muss. Und dank der straff organisierten NPD sind das dann auch nicht nur gelangweilte einzelne Schläger mehr.
                          Sicher besteht mit dem Landtagseinzug der NPD, und noch weniger mit dem der komplett von München aus gesteuerten DVU, noch keine existentielle Gefahr für die Demokratie - aber das ganze einfach unter "Protest" abzuhaken und sonst Ignoranz zu empfehlen geht an dem realen Problem des Rechtsextremismus im Osten vorbei.

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                            Zitat von SF-Junky
                            Wie bitte: Du HOFFST NICHT, dass die NPD verboten, sondern nur ignoriert wird? Was wäre denn damit erreicht? Dieses Pack zu verbieten, is doch die einzige Möglichkeit (oder zumindest der erste Schritt], endlich mal effizient was dagegen zu unternehmen.
                            Genauer lesen bitte.
                            Ich habe geschrieben, dass die NPD meiner Ansicht nach weder verboten noch ignoriert werden sollte. Stattdessen sollte sie sich durch ihr Handeln selbst disqualifizieren (so wie dies häufig bereits in der Vergangenheit geschehen ist).

                            Die Journalisten haben sich beispielsweise in der Diskussionsrunde (zu recht) sehr abwertend gegenüber Holger Apfel verhalten und sind ihm (sicher auch zu recht) ins Wort gefallen. Problematisch hierbei ist für mich, dass die NPD-Anhänger diese Art und Weise als Ignoranz gegenüber ihren Problemen fehlinterpretieren. Klar hat der Apfel Blödsinn gelabert, aber die NPD-Anhänger und auch die weniger Gebildeten Anhänger anderer Parteien meinen dann: "Der darf ja nicht mal ausreden. Die hören ja nicht mal zu. Den anderen Politikern wird doch auch nicht ins Wort gefallen usw.". Das heißt ich sehe die Gefahr, dass sich die Leute durch eine (für sie) ungerechte Berichterstattung erst recht mit Apfel und seiner NPD sympatisieren.

                            Ich weiß selbst, dass es problematisch ist, der NPD eine Bühne zu überlassen. Ich vermute aber, dass die meisten NPD-Wähler sich gar nicht bewusst sind, wen sie da eigentlich gewählt haben. Die meisten dürften Apfel nur vom Wahlplakat als freundlichen "Buchhalter" von nebenan kennen. Nur durch ungefilterte Berichterstattung ist es meiner Ansicht nach möglich, die NPD zu "entzaubern".

                            Ich finde es auch wenig überzeugend, dass NPD und PDS stumpfe Parolen vorgehalten werden, die Propaganda der etablierten Parteien dabei leider übersehen wird. Hier misst die Berichterstattung mit zweierlei Maß. Oberflächliche Parolen (ob von SPD oder NPD) sollten in jedem Fall verunglimpft werden.
                            Mein Profil bei Last-FM:
                            http://www.last.fm/user/LARG0/

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                              Zitat von Largo Paye
                              Genauer lesen bitte.
                              Ich habe geschrieben, dass die NPD meiner Ansicht nach weder verboten noch ignoriert werden sollte. Stattdessen sollte sie sich durch ihr Handeln selbst disqualifizieren (so wie dies häufig bereits in der Vergangenheit geschehen ist).[...]
                              Stimmt, da habe ich wieder mal ungenau gelesen.
                              Dennoch finde ich, dass man die NPD endlich verbieten sollte. Klar, es würde zwar nicht sofort dazu führen, dass die Rechten komplett verschwinden. Aber zumindest dürften sie dann nicht mehr an Wahlen teilnehmen und würden somit sicherlich auch an populariät (und damit bestimmt auch Anhänger) verlieren.

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                                Zitat von endar
                                Das ist nicht wirklich ungewöhnlich.
                                Es ist ganz normal, dass Wähler wechseln. Wenn ein Wähler von der SPD zur FDP wechselt, heisst das nicht automatisch, dass beide Parteien inhaltilch identisch sind. Diesen Schluss kann man erstmal nicht ziehen, sondern nur den, dass der Wähler seine Meinung geändert hat. Rückschlüsse auf die Vereinbarkeit oder Unvereinbarkeit verschiedener Ideologiestandpunkte lassen sich hier nicht schließen.
                                Das habe ich auch so nicht gesagt, sondern, dass sie meiner Ansicht nach das gleiche Wählerspektrum als Zielgruppe haben. Die Menschen, die die 1999 die PDS wählten haben dort etwas gesucht, was sie anscheinend nicht bekommen haben. Als nächstes wird dann die NPD gewählt, das gibt einem doch zu denken. Beide Parteien bekommen ihre Stimmen (größtenteils) von den Politikverdrossenen und von denen die sich benachteiligt fühlen.
                                Dem Wähler kommt es dabei gar nicht primär auf die Ideologie an, sondern er wählt eine Partei mit radikalen - und damit parolenfähigen, einfachen und leicht verständlichen - Lösungsvorschlägen.
                                Das Ergebnis dieser Wahl stellt in meinen Augen keinen Rechtsrutsch in den neuen Ländern dar, sondern ich würde es mehr als Warnsignal der Wähler gegenüber den demokratischen Parteien deuten...
                                "Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden." - Ludwig Feuerbach

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