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"Du bist Deutschland" Kampagne

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    #16
    Das schönste an der Kampagne sind ja noch die Zeitungsanzeigen mit so tollen Slogans wie "Du bist Porsche" oder "Du bist Johann Wolfgang von Goethe". Wahnsinn! Ich bin nicht nur Deutschland, sondern auch noch allerlei Prominenz. Ich hoffe nur ich bin nicht auch Daniel Küblböck?

    Es wurde ja schon festgestellt, aber auch ich finde es höchst interessant, dass gerade die Medien als eine der Hauptbeteiligten an der negativen Stimmungsmache in Deutschland uns nun belehren wollen, dass alles toll sein könnte, wenn wir alle nur "unsere Leistung bringen". Echt glaubwürdig. Dazu gibt es noch Prominente, die über das allgemeine Gejammer jammern, weil sie selbst ja nichts zum Jammern haben. Elitengeschwafel ohne Blick auf die Wirklichkeit.
    Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013
    "Hey, you sass that hoopy Ford Prefect? There's a frood who really knows where his towel is." (Douglas Adams)

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      #17
      Von der Grundidee ist das sicherlich richtig. Prominente sollen als Vorbilder wirken. Allerdings wirkt es unglaubwürdig weil sie selber genug Geld haben und wahrscheinlich auch keine Existenzängste.

      Aber es stimmt schon das unsere Gesellschaft alles schlechter redet als es ist. Den Teufel an die Wand malt. Politiker und Medien tragen maßgeblich dazu bei.

      Harz IV Empfängern wird diese Kampagne wohl auch wenig weiterhelfen. Den sie müssen täglich mit wenig Geld auskommen und haben Angst nie wieder Arbeit zu bekommen. Besonders die Älteren.


      PS: Die Musik der Kampagne ist von "Forest Gump".

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        #18
        Also, sorry ich kann das nicht nachvollziehen und sehe den Sinn dieser Kampagne auch nicht.

        Ich für meinen Teil glaube nämlich einfach nicht, dass die Deutschen einfach Nörgler sind und man nur "aufstehen und schaffen" müsste. Die Probleme dieses Landes sind real und werden nicht bei imaginären Stammtisch-Motz-Runden erfunden und diese Probleme sind auch nicht dadurch zu lösen, dass man einfach "was anpackt". Außerdem unterstellt das irgendwie so, als wären die Deutschen allgemein ein fauler Haufen, der seinen Arsch nicht hochkriegt und nur zuhause mit Chips aufm Sofa fläzt und deshalb geht es der Wirtschaft und den Sozialsystemen so schlecht... das ist einfach falsch.

        Man kann IMO keinen kausalen Zusammenhang zwischen den schlechten Lage in Deutschland bzw. fast der gesamten industriallisierten Welt und den Nörgelern herstellen. Die Probleme die wir haben sind halt leider etwas vielschichtige, komplexer und tiefgehender, als dass man sie mit Hollywoodsprüche à la "Wenn wir alle anpacken, zusammenarbeiten und immer lieb lächeln, wird alles gut!" lösen kann.

        Vor allem denke ich geht es ja noch weiter, dass jeder Mensch ganz andere Vorstellungen hat, wie man die Probleme lösen soll und in welche Richtung sich Deutschland entwickeln soll. Mit solchen plakativen Aktionen erreicht man nichts, außer dass noch mehr Geld verschwendet wird.

        Statt sowas, sollte man, wenn dann eher Aktionen machen, dass die Leute sich politisch - im großen, wie kleinen - mehr einsetzen und so wirkliche Veränderung in der Gesellschaft, der Politik und der Wirtschaft schaffen - denn am Arbeitswillen mangelt es IMO dem deutschen Volk nicht, sondern an gescheiter politischer Führung und entsprechenden Mitgestaltungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten.
        Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
        Makes perfect sense.

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          #19
          Ich finde diese Kampagne auch einfach nur lächerlich.
          Außer sehr oberflächlichen Apellen bietet sie nichts und Denkanstöße warum das Land Probleme hat und wie diese zu lösen sind bietet die Kampagne auch kaum.

          Harmakhis bringt es sehr gut auf den Punkt:

          Statt sowas, sollte man, wenn dann eher Aktionen machen, dass die Leute sich politisch - im großen, wie kleinen - mehr einsetzen und so wirkliche Veränderung in der Gesellschaft, der Politik und der Wirtschaft schaffen - denn am Arbeitswillen mangelt es IMO dem deutschen Volk nicht, sondern an gescheiter politischer Führung und entsprechenden Mitgestaltungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten.
          “Are these things really better than the things I already have? Or am I just trained to be dissatisfied with what I have now?”― Chuck Palahniuk, Lullaby
          They have nothing in their whole imperial arsenal that can break the spirit of one Irishman who doesn't want to be broken - Bobby Sands
          Christianity makes everyone have this mentality that escapism is a bad thing. You know "Don't run away from the real world - deal with it." Why ? Why should you have to suffer? - Marilyn Manson

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            #20
            Zitat von Harmakhis
            Also, sorry ich kann das nicht nachvollziehen und sehe den Sinn dieser Kampagne auch nicht.

            Ich für meinen Teil glaube nämlich einfach nicht, dass die Deutschen einfach Nörgler sind und man nur "aufstehen und schaffen" müsste. Die Probleme dieses Landes sind real und werden nicht bei imaginären Stammtisch-Motz-Runden erfunden und diese Probleme sind auch nicht dadurch zu lösen, dass man einfach "was anpackt". Außerdem unterstellt das irgendwie so, als wären die Deutschen allgemein ein fauler Haufen, der seinen Arsch nicht hochkriegt und nur zuhause mit Chips aufm Sofa fläzt und deshalb geht es der Wirtschaft und den Sozialsystemen so schlecht... das ist einfach falsch.
            Das siehst du falsch. Es soll eher motivieren und aussagen das man alleine und zusammen Probleme mit einer optimistischen Grundhaltung besser in den Griff bekommt. Und das jeder Einzelne gebraucht wird.

            Man kann IMO keinen kausalen Zusammenhang zwischen den schlechten Lage in Deutschland bzw. fast der gesamten industriallisierten Welt und den Nörgelern herstellen. Die Probleme die wir haben sind halt leider etwas vielschichtige, komplexer und tiefgehender, als dass man sie mit Hollywoodsprüche à la "Wenn wir alle anpacken, zusammenarbeiten und immer lieb lächeln, wird alles gut!" lösen kann.
            Natürlich kann man die sachlichen Ursachen nicht wegwischen. Aber hier geht es eher um die Psychologie.

            Und es ist eine Tatsache das die Deutschen zum Pessimismus neigen.

            Wenn ein Amerikaner eine Fleck auf dem Hemd hat sagt er "Oh shit, whats that?" und ein Deutscher "Mein Gott, mein Hemd!".



            Statt sowas, sollte man, wenn dann eher Aktionen machen, dass die Leute sich politisch - im großen, wie kleinen - mehr einsetzen und so wirkliche Veränderung in der Gesellschaft, der Politik und der Wirtschaft schaffen - denn am Arbeitswillen mangelt es IMO dem deutschen Volk nicht, sondern an gescheiter politischer Führung und entsprechenden Mitgestaltungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten.
            Naja, das ist doch die Kernaussage der Kampagne.

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              #21
              Hat jemand die FR von heute gelesen? (Artikel von H.Nutt)
              Die versammelte moderierende Mittelmäßigkeit von Günther Jauch über Ulrich Wickert bis Anne Will ist so beseelt von der nationalen Ermutigung, dass Du Dich fragtest, ob nicht irgendeine Sekte hinter der ganzen Sache steckt. Sind aber nur 25 führende deutsche Medienunternehmen, versuchtest Du Dich zu beruhigen.
              Forum verlassen.

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                #22
                Also ich hab von der Kampagne bislang noch nichts zu sehen bekommen, kann mir deshalb ein abschließendes Urteil nicht erlauben, aber generell finde ich, dass so eine Aktion keine schlechte Idee ist.
                Laut unserer Zeitung steckt hinter dieser Aktion ein zweistelliger Millionenbetrag, doch es sind keine Gelder geflossen. Die Sender zeigen diese Spots angeblich, ohne dafür einen Cent zu erhalten.

                Uns Deutschen lastet der Ruf der "ewigen Nörgler" nach, sowohl im positiven (-> Perfektionisten), als auch im Negativen (->Nörgler) Sinne...und ich glaube, dass der Ruf durchaus berechtigt ist. Ich denke auch, dass unser aller Nationalstolz relativ gering ist, verglichen mit dem anderer Nationen. Man versucht, dieses Gefühl wieder aufleben zu lassen, damit die Leute sich besser fühlen...denn vielen Leuten geht es sicher besser, als sie sich fühlen (spekuliere ich zumindest).

                Wie man das ganze nun umsetzt, ist ne andere Frage. Den Weg, Prominente einzusetzen, die jeder kennt, die man teils symphatisch findet, und die unser Land irgendwo auch "repräsentieren", ist eine Lösung. Jauch, Kahn und co sind ja auch Leute, die im Gegensatz zu manch anderem promi eben nicht ins Ausland geflüchtet sind, um Steuern zu sparen. Die andere Variante wäre gewesen, Leute von der Strasse zu interviewen. Was nun besser ist, darüber kann man streiten, aber generell ist die Kampagne sicherlich nur gut gemeint.
                Die ersten Reaktionen bestehen...überwiegend aus Nörgeleien.

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                  #23
                  @ Zefram

                  Kommt darauf an, was du unter Nörgeln verstehst. Ich für mein Teil betrachte Nörgeln als eine Form des Kritisierens ohne eigene Initiativen oder Alternativen erarbeiten zu wollen. Also eine Passivität im Handeln und Aktivität im Kritisieren.

                  Die Reaktionen hier deute ich zum großen Teil nicht als Nörgelei.

                  Warum gerade immer wieder die Deutschen den Nimbus des Nörglers tragen müssen, ist mir unverständlich. Ich glaube nicht, dass wir da anderen voraus sind. Während meiner Zeit in Dänemark, und ich habe weiterhin Kontakte nach dort, sind mir die gleichen Verhaltens- oder Diskussionsstrukturen aufgefallen und die unterscheiden sich nicht sonderlich von denen der Deutschen.

                  Wenn ich etwas als typsich deutsch ansehe, dann die ewige Lust, etwas missionieren zu wollen, und sei es nun mit dieser in meinen Augen doch sehr merkwürdigen Kampagne.

                  Nach der Wahl mussten sich die Medien Kritik an ihrer eigenen Berichtserstattung gefallen lassen und das zu recht. Nun versuchen sie mit dieser "verordneten" Optimismus-Kampagne gegen zu steuern. Als wenn der oder die gemeine Bürgerein erst einmal lernen muss, was Optimismus bedeutet. Ich halte das für absolut überzogen und alleine das ich das nun für mich feststelle, ist kein Nörgeln.

                  Anstelle solcher Kampagnen, sollten wir uns doch lieber darauf konzentrieren, im Kleinen und im Großen die Veränderungen mit wachen und kritischen Auge zu akzeptieren und die daraus notwendigten Handlungen unternehmen.
                  Ich brauche auf jeden Fall keinen Jauch oder Wickert, der mich dahingehend "belehrt".

                  Nur mal so am Rande. Gestern wurde aus England berichtet und die Frage gestellt, warum dieses Land nur 4.5 % Arbeitslose hat und wieso es dort wirtschaftlich so viel besser sei? Der Brite ist härter im Nehmen und wohl gelassener im Umgang mit Reformen und bla bla bla.....
                  Ganz nebenbei wurde dann mal erwähnt, dass es doch einige Menschen gibt, die sehnsüchtig nach Deutschland blicken. Die Rentner, die Armen und die, welche 2 Jahre auf eine Hüft-OP warten müssen.
                  Das das halt nur so am Rande erwähnt wurde, zeigt wieder einmal die Unfähigkeit hiesiger Medien, das gesamte Bild in ausgewogener Relation zu zeigen.
                  "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                  DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
                  ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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                    #24
                    @EH: Das was in diese Kampagne (negatives) reininterpretiert wird reflektiert doch die allgemeine Haltung ganz gut:

                    - Die Menschen sind faul

                    - Die Promis wollen belehren

                    - Die Haben ja genug Kohle

                    - Zur Massenverblödung beitragen

                    - Sie wollen missionieren


                    Ok, ich habe auch kritisiert das nur welche mit Kohle genommen wurden. Aber Promis haben nunmal Vorbild Charakter und die kennt jeder.

                    Aber ingesamt gesehen soll die Kampagne doch etwas positives vermitteln und nicht missionieren sondern inspirieren.

                    Ob sie es schafft ist eine andere Frage.


                    Nur mal so am Rande. Gestern wurde aus England berichtet und die Frage gestellt, warum dieses Land nur 4.5 % Arbeitslose hat und wieso es dort wirtschaftlich so viel besser sei? Der Brite ist härter im Nehmen und wohl gelassener im Umgang mit Reformen und bla bla bla.....
                    Ganz nebenbei wurde dann mal erwähnt, dass es doch einige Menschen gibt, die sehnsüchtig nach Deutschland blicken. Die Rentner, die Armen und die, welche 2 Jahre auf eine Hüft-OP warten müssen.
                    Das das halt nur so am Rande erwähnt wurde, zeigt wieder einmal die Unfähigkeit hiesiger Medien, das gesamte Bild in ausgewogener Relation zu zeigen.
                    Das habe ich auch gesehen.


                    Hat aber nichts mit der Mentalität zu tun. Sondern mit dem Stand des Sozialsystems.


                    @NH:

                    Außer sehr oberflächlichen Apellen bietet sie nichts und Denkanstöße warum das Land Probleme hat und wie diese zu lösen sind bietet die Kampagne auch kaum.
                    Probleme soll sie auch nicht lösen. Denkanstöße gibt sie schon. Sonst würde wir hier nicht darüber diskutieren. Ich hoffe das sie auch positive Anstöße gibt.

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                      #25
                      Zitat von Skymarshall
                      Probleme soll sie auch nicht lösen. Denkanstöße gibt sie schon. Sonst würde wir hier nicht darüber diskutieren. Ich hoffe das sie auch positive Anstöße gibt.
                      Zu was positive Anstösse? Zum positiven Denken?!

                      Die Frage ist, wie man die Probleme löst. Und dabei ist es sehr wohl relevant, welchen Ansatz man befolgt und man kann nicht einfach so tuen, als müsste man einfach nur mal anpacken und alles wäre super. Auch die Meinung, dass hier alles besser wäre, wenn die Menschen positiv denken, ist doch lächerlich.

                      Also was soll diese Kampagne? Nationalismus schüren? Von Problemen ablenken? Oder ist es einfach nur Unsinn? Ich tendiere dazu es ist einfach als billigen Aktionismus und puren Unsinn zu werten.
                      Resistance is fertile
                      Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                      The only general I like is called strike

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                        #26
                        Zitat von EREIGNISHORIZONT
                        @ Zefram
                        Kommt darauf an, was du unter Nörgeln verstehst. Ich für mein Teil betrachte Nörgeln als eine Form des Kritisierens ohne eigene Initiativen oder Alternativen erarbeiten zu wollen. Also eine Passivität im Handeln und Aktivität im Kritisieren.
                        Ich versteh unter "Nörgelei", wenn jemand immer nur das negative nennt, ohne auch das positive hervorzuheben. Wenn man nur negatives sieht, dann kann man auch ruhig diese Meinung vertreten, aber allein der positive Hintergedanke hinter dieser Aktion verdient IMO wenigstens etwas anerkennung, auch wenn man mit der Umsetzung nicht zufrieden sein sollte.

                        Warum gerade immer wieder die Deutschen den Nimbus des Nörglers tragen müssen, ist mir unverständlich. Ich glaube nicht, dass wir da anderen voraus sind. Während meiner Zeit in Dänemark, und ich habe weiterhin Kontakte nach dort, sind mir die gleichen Verhaltens- oder Diskussionsstrukturen aufgefallen und die unterscheiden sich nicht sonderlich von denen der Deutschen.
                        Aus meiner Zeit in Österreich, wo ich inzwischen ja auch schon mehrere Monate verbracht hab, kann ich auch ein paar erfahrungswerte einbringen. Den Österreichern geht es im Kern eigentlich nicht signifikant besser, als uns. Aber in diesem Land wird das positive viel mehr hervorgehoben, statt einfach immer nur das schlechte zu nennen. Hierzulande wird man viel häufiger und intensiver über die schlechten Neuigkeiten informiert, was dort IMO bei weitem nicht so stark verbreitet ist. Das führt dazu, dass man sich dort "wohler" fühlt, weil wenn man nicht als eingeredet bekommt, dass alles so schlecht ist, dann hat man auch nicht das Gefühl, dass es einem schlecht geht.
                        Das liegt aber nicht unbedingt an den Medien selber, denn sie schreiben ja nur Dinge, die das Volk auch lesen will (sonst können sie ihre Blätter ja nicht an den Mann bringen). Bei uns sind das überwiegend "bad news", anderswo ist das weniger ausgeprägt. Das hat etwas mit "Mentalität" zu tun. Und die ist bei jedem Volk etwas anders. Ein solcher "Ruf", den wir im Ausland haben, der kommt ja nicht einfach so, sondern ein Kern Wahrheit steckt da meiner Erfahrung nach schon drin.
                        Ob Dänen nun so ähnlich wie wir gepolt sind, kann ich nicht beurteilen...dazu weiß ich zuwenig über sie.

                        Nach der Wahl mussten sich die Medien Kritik an ihrer eigenen Berichtserstattung gefallen lassen und das zu recht. Nun versuchen sie mit dieser "verordneten" Optimismus-Kampagne gegen zu steuern.
                        Nach meinem Wissen wurde die Kampagne bereits seit 2004 geplant, und dass sie nun umgesetzt wird als Reaktion auf das bisschen Medienschelte wage ich sehr stark zu bezweifeln. Einfach Zufall.
                        Zuletzt geändert von Zefram; 28.09.2005, 13:23.

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                          #27
                          Zitat von max
                          Zu was positive Anstösse? Zum positiven Denken?!
                          Ja genau.

                          Die Frage ist, wie man die Probleme löst. Und dabei ist es sehr wohl relevant, welchen Ansatz man befolgt und man kann nicht einfach so tuen, als müsste man einfach nur mal anpacken und alles wäre super.
                          Das ist aber nicht das Ziel der Kampagne. Da liegt es an den Politikern die dementsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Und an den Unternehmern ebenfalls.

                          Leider neigen die Politiker auch zum schlechtreden. Besonders die der Opposition.

                          Wie gesagt ist die Kampagne psychologisch begründet und nicht volkswirtschaftlich.
                          Auch die Meinung, dass hier alles besser wäre, wenn die Menschen positiv denken, ist doch lächerlich.
                          Das würde bestimmt auch mehr Antrieb geben. Natürlich kann man dann nicht aufeinmal Arbeitsplätze herzaubern, das ist klar.

                          Aber würde vielleicht ein wenig die Verunsicherungen und Existenzängste nehmen.

                          Also was soll diese Kampagne? Nationalismus schüren? Von Problemen ablenken? Oder ist es einfach nur Unsinn? Ich tendiere dazu es ist einfach als billigen Aktionismus und puren Unsinn zu werten.
                          Also "Nationalismus schüren" ist total überspitzt und Fehl am Platz.

                          Nein, es soll vermittelt werden das es mit Deutschland nicht so schlecht steht wie immer behauptet wird. Und das man Mut aufbringen soll Dinge anzupacken und jeder gebraucht wird.

                          Zitat von Zefram
                          Ich versteh unter "Nörgelei", wenn jemand immer nur das negative sieht, ohne das positive hervorzuheben. Wenn man nur negatives sieht, dann kann man auch ruhig diese Meinung vertreten, aber allein der positive Hintergedanke hinter dieser Aktion verdient IMO wenigstens etwas anerkennung, auch wenn man mit der Umsetzung nicht zufrieden sein sollte.
                          Dito!

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                            #28
                            Zitat von Skymarshall
                            Aber würde vielleicht ein wenig die Verunsicherungen und Existenzängste nehmen.
                            Diese Kampagne ändert doch real überhaupt nichts und deshalb bleiben alle Ursachen für Verunsicherung und Existenzängste bestehen! Jeder kann doch die Meldungen lesen, dass schon wieder 8000 Arbeitsplätze vernichtet werden sollen und das Geschrei von Wirtschaftsverbänden hören, die noch mehr Rechte einschränken wollen. Es besteht eine reale Grundlage für diese Gefühle und eine Lösung besteht nicht darin, die Realität zu leugnen, sondern die Probleme zu lösen - und dazu, wie dies funktionieren soll, sagen diese Leute wieder überhaupt nichts.
                            Zitat von Skymarshall
                            Also "Nationalismus schüren" ist total überspitzt und Fehl am Platz.
                            Langenscheidt, dieser Verleger und einer der Unterstützer dieser Kampagne, hat bei Christiansen davon gesprochen, dass man sich als Deutscher überlegen fühlen sollte und diese Kampagne dieses Gefühl wieder stärken soll. Der ganze Anstrich der Kampagne ist patriotisch/nationalistisch, wie man schon an dem Namen gut sieht. Wobei ich eben eher der Meinung bin, dass Kampagne einfach blinder Aktionismus und purer Unsinn ist.
                            Zitat von Skymarshall
                            Nein, es soll vermittelt werden das es mit Deutschland nicht so schlecht steht wie immer behauptet wird. Und das man Mut aufbringen soll Dinge anzupacken und jeder gebraucht wird.
                            1.) Die wirtschaftliche Situation ist widersprüchlich. Auf der einen Seite gibt es Reallohnverluste, Rentenkürzungen, Einschränkungen von Sozialleistungen und steigende Arbeitslosigkeit und auf der anderen Seite gibt es stark gestiegene Gewinne und noch stärker gestiegene Vorstandsbezüge. Aus der Sicht von reichen Typen, wie die Unterstützer dieser Kampagne, gibt es deutlich weniger Probleme, als aus der Sicht der Mehrheit der Bevölkerung.

                            2.) Für was "Mut aufbringen" und "was anpacken"? Man kann doch nicht einfach behaupten, dass man jetzt mal loslegen soll, ohne zu sagen, was man damit überhaupt meint.

                            3.) "Jeder gebraucht" wird ist doch nur noch Hohn, wenn man anschaut, wie viele Arbeitslose es gibt. An der Vernichtung von Arbeitsplätzen dürfte die Mehrzahl der Geldgeber dieser Kampagne mitgewirkt haben.
                            Resistance is fertile
                            Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                            The only general I like is called strike

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                              #29
                              Zitat von max
                              Diese Kampagne ändert doch real überhaupt nichts und deshalb bleiben alle Ursachen für Verunsicherung und Existenzängste bestehen!
                              Diese Kampagne ist darauf aus, zu verhindern, dass wir Deutschen unser Deutschland schlechter reden, als es ist. Ein Ausländer, der sich überlegt, in deutschland zu investieren wird es sich 2x überlegen, ob er in ein Land gehen soll, was von den eigenen Einwohnern als "sinkendes Schiff" betrachtet wird, auch wenn möglicherweise viele Faktoren für dieses Land sprechen würden!

                              Insofern ist es nur ein indirekter Lösungsansatz für dieses "Problem". (wobei ich mich immer wieder frage, was z.B. ein Nigerianer über unsere "Existenzängste" denken würde).

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                                #30
                                Zitat von Zefram
                                Diese Kampagne ist darauf aus, zu verhindern, dass wir Deutschen unser Deutschland schlechter reden, als es ist. Ein Ausländer, der sich überlegt, in deutschland zu investieren wird es sich 2x überlegen, ob er in ein Land gehen soll, was von den eigenen Einwohnern als "sinkendes Schiff" betrachtet wird, auch wenn möglicherweise viele Faktoren für dieses Land sprechen würden!
                                Ein günstiges Investitionsklima aus der Sicht der meisten Unternehmen ist genau dies, was bei so vielen berechtigte Ängste auslöst (wobei es jetzt egal ist, woher das Unternehmen stammt).
                                Zitat von Zefram
                                (wobei ich mich immer wieder frage, was z.B. ein Nigerianer über unsere "Existenzängste" denken würde).
                                Du magst dies lustig finden, aber ich finde Versuche, die Verschlechterungen hier für die Mehrheit und die zunehmende Armut (bei gleichzeitig steigenden Reichtumg der Reichsten) mit Verweisen auf die deutlich krassere Armut in anderen Ländern zu verharmlosen, recht erbärmlich.
                                Resistance is fertile
                                Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                                The only general I like is called strike

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