In diesen Tagen ist ja der über 1000-seitige zweite Teil der Helmut Kohl Autobiografie erschienen. Gewohnt massig und mächtig beschreibt da der Altkanzler die Zeit zwischen seiner Wahl zum Bundeskanzler 1982 und der deutschen Einheit 1990, rechnet mit seinen Kritikern ab, kritisiert seine politischen Gegner und schreibt sich selber in die Geschichte Deutschlands und Europas. Zur Erinnerung: Kohl wollte zu Anfang seiner Regierungszeit die Ost-Politik seiner Vorgänger fortführen und die Zusammenarbeit mit der DDR verbessern aber eine Wiedervereinigung war zu diesem Zeitpunkt kein Thema bei den Regierungsparteien.
Kritische Stimmen bemängeln, dass er keineswegs der 'Kanzler der Einheit' war, sondern vielmehr von der Geschwindigkeit der Ereignisse Ende der 1980er Jahre 'überrascht' wurde (Abbau Grenzanlagen Ungarns zu Österreich, Montagsdemonstrationen, Ausreisewelle in die CSFR, Rücktritt Honeckers, Öffnung Berliner Mauer) und darauf nach Gesprächen mit Gorbatschow und dem deutschen Botschafter in Moskau reagiert hat.
Die Kritiker (Karl Pruys z.B.) argumentieren, dass die Sowjetregierung (Schewardnadse, Gorbatschow, ->Glasnost, Perestroika) die Vereinigung der beiden deutschen Staaten bereits Mitte der 1980er ins Auge gefasst hatten, während sich Westdeutschland (gerade die CDU) sich mit der Zwei-Staaten-Lösung abgefunden hatte und die DDR 1988 durch Geldtransfer für die nächste Dekade stabilisieren wollte.
Wie seht ihr das? Gibt es Leute, die sich bereits durch die Kohl-Autobiografie gekämpft haben? Beschreibt Kohl nach dem Motto 'Der Gewinner schreibt die Geschichte' sich selbst eine weit größere Rolle zu, als er Wahrheit hatte?
Kritische Stimmen bemängeln, dass er keineswegs der 'Kanzler der Einheit' war, sondern vielmehr von der Geschwindigkeit der Ereignisse Ende der 1980er Jahre 'überrascht' wurde (Abbau Grenzanlagen Ungarns zu Österreich, Montagsdemonstrationen, Ausreisewelle in die CSFR, Rücktritt Honeckers, Öffnung Berliner Mauer) und darauf nach Gesprächen mit Gorbatschow und dem deutschen Botschafter in Moskau reagiert hat.
Die Kritiker (Karl Pruys z.B.) argumentieren, dass die Sowjetregierung (Schewardnadse, Gorbatschow, ->Glasnost, Perestroika) die Vereinigung der beiden deutschen Staaten bereits Mitte der 1980er ins Auge gefasst hatten, während sich Westdeutschland (gerade die CDU) sich mit der Zwei-Staaten-Lösung abgefunden hatte und die DDR 1988 durch Geldtransfer für die nächste Dekade stabilisieren wollte.
Wie seht ihr das? Gibt es Leute, die sich bereits durch die Kohl-Autobiografie gekämpft haben? Beschreibt Kohl nach dem Motto 'Der Gewinner schreibt die Geschichte' sich selbst eine weit größere Rolle zu, als er Wahrheit hatte?
Kommentar