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England gibt nach;Holocaust aus dem Lehrplan gestrichen

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    England gibt nach;Holocaust aus dem Lehrplan gestrichen

    Bin gerade über diesen Artikel gestolpert :

    http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,475273,00.html

    ich kann mich da nur an den kopf fassen;als Enkel von Holocaust Überlebenden sowieso

    Bitte lest selber.

    armes England!
    "Eines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung. Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion." Voltaire

    #2
    Zitat von kosmoaffe Beitrag anzeigen
    ich kann mich da nur an den kopf fassen;als Enkel von Holocaust Überlebenden sowieso
    Zuerst einmal tragisch, dass Du Deine Großeltern (zumindest teilweise) nicht kennen gelernt hast.

    Zum Artikel selbst: Das ist aber eigentlich keine so große Überraschung, oder? Kommt mir eher wie eine No-na-Meldung vor.

    Natürlich kann es dann zu unangenehmen, scharfen Diskussionen kommen, und natürlich werden dann einige Lehrer das Thema vermeiden. Diese Lehrer sind feig, offenbar unfähig usw, aber dass es "einige" gibt, hätte ich nie bezweifelt.

    Ich finde vor allem die Überschrift des Artikels grob irreführend, im Lehrplan ist der Holocaust ja gerade drinnen (wie auch die Kreuzzüge). Lehrer, die sich nicht an den Lehrplan halten, haben zumindest theoretisch zumindest in Österreich ein Problem - über UK kann ich da nichts sagen.

    Damit gibt "England" eigentlich auch nicht nach, nur einige englische Lehrer...
    Zuletzt geändert von Locksley; 03.04.2007, 20:33. Grund: Einleitung + England
    Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
    Johann Nestroy

    Kommentar


      #3
      nur zur Info : nein,sie überlebten es.

      Ok,es steht dort nicht das es per gesetzt so festgelegt wurde ;zitat :
      Die Studie der britischen Regierung ergab, dass einige Geschichtslehrer sehr zögerlich an das Thema Holocaust herangingen, da sie befürchten, anti-semitische Stimmungen und Holocaust-Leugnungen bei muslimischen Schülern als Reaktionen hervorzurufen.

      finde das aber ziemlich unprofessionel von den Lehrern sich einschüchtern zu lassen....diese Leute haben ihren beruf verfehlt.

      Und dann nur um eine konfrontation aus dem wege zu gehen..naja was sol man da den denken,das die Lehrer Drohungen bekommen,wenn sie das thema ansprechen?
      Was hat der Holocaust den mit der jetztigen israelischen Politik bzw.dem immerwährenden Konflikt mit fanatischen Moslems und Israelischen hardlinern zu tun?

      Geschichte ist geschichte...
      "Eines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung. Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion." Voltaire

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        #4
        Das ist natürlich absoluter quatsch so zu handeln.

        Ich glaube das Problem ist nicht die Reaktion dem Lehrer gegenüber, sondern eine 'antisemitische' Reaktion überhaupt.

        So oder so - der Schritt ist meiner Ansicht nach überzogen.

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          #5
          Zitat von kosmoaffe Beitrag anzeigen
          nur zur Info : nein,sie überlebten es.
          Bin doofe Nuss, das hast Du eh geschrieben

          Ansonsten Zustimmung, zu Dir und zu cmE.
          Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
          Johann Nestroy

          Kommentar


            #6
            Zitat von cmE Beitrag anzeigen
            Das ist natürlich absoluter quatsch so zu handeln.

            Ich glaube das Problem ist nicht die Reaktion dem Lehrer gegenüber, sondern eine 'antisemitische' Reaktion überhaupt.

            So oder so - der Schritt ist meiner Ansicht nach überzogen.
            Da kann ich dir mal zustimmen
            Ich finde das sehr problematisch.
            Das hört doch im Zweifelsfall nicht beim Holocaust und Kreuzzügen, nicht beim Fach Geschichte auf.
            Wo kommen wir denn da noch hin wenn historische Fakten aufgrund von sowieso schon vorhandenen Antipathien gegenüber anderen Völkern verschwiegen werden. Das fördert doch viel mehr die Bildung eines wie auch immer gearteten Mythos! Gerade beim Holocaust.
            Wobei ich mich beim Holocaust sowieso frage, wie das überhaupt noch antisemetische Gefühle fördern kann.
            Da stimmt doch schon grundsätzlich was gewaltig nicht.

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              #7
              Wobei ich mich beim Holocaust sowieso frage, wie das überhaupt noch antisemetische Gefühle fördern kann.
              Ganz einfach: Der Holocaust führte vielleicht nicht dazu, aber er wurde durchaus als weiterer Anlass genommen, die Gründung eines Staates Israel voranzutreiben.

              Wenn nun kein Holcaust stattgefunden hat, dann verliert der Staat Israel noch mehr "Legitimiation" (Was völliger Humbug ist, weil Israel aus Sicht der Fundamentalisten eh keinerlei Legitimation besitzt, aber das ist den Extremisten doch gleich, Hauptsache sie haben etwas, das: a) Israels Existenzrecht anzweifelt, und b) Die Juden ganz allgemein als unmoralische Lügner und Geschichtsfälscher hinstellt).
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                #8
                Zitat von LuckyGuy Beitrag anzeigen
                Ganz einfach: Der Holocaust führte vielleicht nicht dazu, aber er wurde durchaus als weiterer Anlass genommen, die Gründung eines Staates Israel voranzutreiben.
                Dann verstehe ich nicht warum man das aus dem LErplan nimmt. Gerade die Auseinandersetzung mit dem Thema bringt einen doch nahe, das der Holocaust keine reine Alibiveranstaltung für die Gründung des Staates Israels war sondern schlicht das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte.
                Nur die Auseinandersetzung mit der Thematik verhindert das Mythen wie die Holocaustleugnung überhaupt entstehen.
                Wenn das nicht vermittelt wird reinem sich die Jugendlichen schnell irgendwas zusammen und halten es für wahr. ME fatal.
                Natürlich darf man es mit der Vermittlung nicht übertreiben, das hat oftmal den Gegenteiligen Effekt.
                Das gar nicht zu behandeln geht aber überhaupt nicht.

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                  #9
                  Dass problematische Themen im Geschichtsunterricht oft gemieden werden ist ja nichts neues. In Deutschland wurde bis in die 60er Jahre das Thema NS-Diktatur auch eher umgangen. Im spanischen Geschichtsunterricht beginnt die Geschichte auch erst 1492 mit der Beendigung der Reconquista. Die arabische Zeit wird also ganz gerne ausgelassen. Ansosnten beginnt man in Europa auch im Geschichtsunterricht (und auch sonst so) Karl den Großen ganz gerne aös "Gründer Europas" darzustellen.
                  "Geschichtsbeschönigung" ist in Europa also ein weit verbreitetes Problem.

                  Dass diese englischen Lehrer den Holocaust auslassen ist feige, viel schlimmer ist aber tatsächlich die Tatsache, dass es anscheinend antisemitische Reaktionen auf die Behandlung des Themas geben soll. Meiner Meinung nach wäre es aber extrem wichtig Leuten mit antisemitischen Tendenzen die Folgen einer solchen Einstellung zu zeigen.
                  Möp!

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                    #10
                    Ich muss sagen, dass wir mitte der 90-iger Jahre das Thema NS-Diktatur auch nur am Rande hatten. Wir hatten ein Frau als Geschichtslehrerin und die nahm doch glatt das Thema -Frauen in der NS-Diktatur- dran, dass war spannend sag ich euch.

                    Wie wird das denn heutzutage gehandhabt? Vielleicht können ja ein paar "aktive" Schüler drüber berichten.
                    Gruß,

                    vanR

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                      #11
                      Zitat von vanR Beitrag anzeigen
                      Wie wird das denn heutzutage gehandhabt? Vielleicht können ja ein paar "aktive" Schüler drüber berichten.
                      Ich bin zwar seit zweieinhalb Jahren nicht mehr "aktiv", antworte aber trotzdem:
                      Realschulabschluss (mittlere Reife).
                      Total verfehlter Geschichtsunterricht.
                      9. Klasse: Beginn mit der Zeit nach Napoleon, Deutsch-Französischer Krieg.
                      Zu Beginn des zweiten Halbjahres sind wir gerade mal bis zum 1 Weltkrieg gekommen.
                      Am Schuljahresende dann Punktlandung auf dem 1.09.1939.
                      Htilers Aufstieg haben wir in drei Stunden durchgezogen.
                      Natürlich haben wir wegen Zeitmangel dann die Weiße Rose vorgezogen.
                      Ein Besuch im KZ Buchenwald und der Nürnberger Holocaust-Ausstellung schlossen sich an.
                      10. Klasse:
                      Beginn: 08.05.1945
                      Nachkriegszeit, Besatzung. Gründung der BRD/DDR, Kalter Krieg bis zur Kubakrise, ein Merkblatt zu Vietnam darf nicht fehlen.
                      Schuljahr vorbei (wegen Abschlussprüfung ist der Geschichtsunterricht im 2. Halbjahr über weite Strecken entfallen).
                      Unterm Strich mein Fazit:
                      Der Geschichtsunterricht im mittleren Bildungsweg ist ein Witz. Aber was will man bei 2 Stunden in der Woche schone erwarten. Einer meiner Lehrer sagte mal: Vier Stunden pro Woche um den Stoff tiefergehend zu vermitteln sei das Minimum.
                      Hinzu kommt ein Lehrplan mit enorm viel Gerümpel. Es entzieht sich meiner Kenntnis, warum man in der 7. Klasse nochmal das ganze Altertum durchkauen und dann bis Schuljahresende das Mittelalter durchkauen muss.
                      Bei der beschränkten Zeit für den Geschichtsunterricht ist das eine reine Verschwendung! Jüngere Geschichte ab Ende des Kalten Krieges findet sich überhaupt nicht. Tiefergehnde Erläuterungen des Geschehens genauso wenig. Von Diskussionen ganz zu schweigen. Nur oberflächige Fakten die sich ein Sechsjähriger via Google besorgen kann.

                      Nochmal zum Holocaust: Die Schrecken dessen werden durch die schulische Vermittlung der Thematik zumindest in meinen Fall nicht ansatzweiße deutlich.
                      Der besuch von Ausstellungen und KZs ist in der 9. (mitunter sogar 8.!) Jahrgangsstufe weitestgehend sinnlos. Werden doch die wirklich harten Fakten (zB Filme und Photographien der Opfer) ausgeklammert. Da erfahre ich durch eine 45 minütige Fernsehdoku mehr. Was allgemein für jede geschichtliche Thematik gilt.

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                        #12
                        Nun, das Problem ist in der Tat, dass zuviel Lehrstoff in zu wenig Zeit untergebracht werden soll. Das fängt dann mit den alten Griechen in der Siebten Klasse und wenn man am Ende der Zehnten Klasse angelangt ist, steht man irgendwo um 1870, nicht um 1980, wie es eigentlich hätte sein sollen.
                        Republicans hate ducklings!

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                          #13
                          Ein großes Problem ist auch das Material, mit dem die Lehrkräfte teilweise arbeiten müssen. Da sind Schulbücher, die 1979 oder so enden. Es geistern KArten und Atlanten herum, auf denen man froh sein kann, wenn die DDR überhaupt schon existiert. Hinzu kommt, dass viele Geschichtslehrer oft gar keine Ahnung von Geschichte außerhalb des Schulbuchwissens zu haben scheinen.
                          Möp!

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                            #14
                            Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
                            Ein großes Problem ist auch das Material, mit dem die Lehrkräfte teilweise arbeiten müssen. Da sind Schulbücher, die 1979 oder so enden.
                            Also unsere gingen bis zur Wiedervereinigung.
                            Und mal ehrlich:
                            Ist das für eine motivierte Lehrkraft ein Hinderungsgrund? In der heutigen Zeit? Internet und so? Selbst Wikipedia bietet tausendmal mehr Infos als das Handelsübliche Schulbuch.
                            Gerade in Geschichte ist es doch so, einmal ausgearbeitet wird ja für Jahr nach dem selben Muster unterrichtet. Da muss man am Anfang der Karriere halt mal ein paar Folien / Infoblätter erstellen (oder vom Kollegen schnorren) und man ist mit ein wenig Ordnung und Systematik sehr schnell fein raus.
                            Das machten viele meiner ehemaligen Lehrer so. Und geben es auf gerne zu.

                            Was Atlanten angeht: Bei uns hier in Bayern hatte jeder seinen eigenen Atlas.
                            Gemeinsam bestellt, einzeln gezahlt.
                            Bei solch nützlichen Werken halte ich das für vertretbar.

                            Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
                            Hinzu kommt, dass viele Geschichtslehrer oft gar keine Ahnung von Geschichte außerhalb des Schulbuchwissens zu haben scheinen.
                            Kann ich bestätigen. Am eigenen Leib erfahren. Der Geschichtsunterricht bestand darin den Text des Geschichtsbuch zu diktieren und in der nächsten Stunde abzufragen. Kein Scherz.
                            Obwohl es auch viele gibt (genauso erlebt ) die Wirklcih Ahnung haben, den Stoff aber wegen mangelnden Interesse seitens der Schüler einfach 0815mäßig runterreißen.
                            Das mag an Gymnasien anders sein.

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                              #15
                              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                              Das mag an Gymnasien anders sein.
                              Na ja... an unserer Schule ist es jedenfalls so, dass die meißten Geschichtslehrer doch sehr kompetent sind - zumindest die älteren.

                              Heuer haben wir aber so einen 30-jährigen (Übrigens ist der AFAIK mit dem bayr. Landwirstschaftsminister Miller verwandt - nur falls es jemanden interessieren sollte. ), der nicht wirklich Ahnung hatte. Kürzlich haben wir den spanischen Erbfolgekrieg in sage und schreibe 15 Minuten und etwa 1/4 Seite Hefteintrag behandelt. Datum aufgeschrieben haben wir kein einziges, warum nun wer eigentlich genau Ansprüche auf den span. Thron erhob konnte uns der gute Mann auch nicht sagen. Dafür durften wir das dann alles wie üblich im Buch nachlesen.
                              Den Rest der Stunde durften wir uns dann an Ludwig XVI. Religionspolitik erwuicken.

                              Aber wer weiß, vielleicht ist das ja nur eine geschickte Taktik der Lehrer: Dinge, die man sich selber beibringt, behält man ja bekanntermaßen besser.

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