Türkei: Generelle und tagespolitische Entwicklung - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Türkei: Generelle und tagespolitische Entwicklung

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #61
    Zitat von Peter R.
    Das klingt als wenn Europa im Krieg mit den USA liegen würden! Wofür bräuchten wir das türkische Militär? Europa ist stabil und die USA werden sicher "friedlich" bleiben! Die antiquierte Denkweise dass nur ein starkes und aufgeblasenes Heer für Stabilität sorgen kann wurde schon für Russland zum Verhängnis!

    Im 21. Jhdt. ist die Wirtschaft der wichtigste Faktor am Weltmarkt und sicher nicht die militärische Präsenz! Die USA könnten noch so ein großes Militär haben ohne das wirtschaftliche Know-How das sie besitzen würde es ihnen nicht sehr viel bringen! Und die europäischen Streitkräfte sind groß genug um ihre Länder zu verteidigen! Und darauf sollte sich ein modernes Heer auch beschränken!
    Nun es mag stimmen, dass es keinen offenen kriegerischen Konflikt zwischen der EU und den USA gibt, aber ich denke man sieht sehr deutlich, dass es starke ideologische Differenzen zwischen der EU und den USA gibt, sowie die Konkurrenz um die Märkte weltweit und natürlich um den kulturellen, politischen Einfluß.
    Zu behaupten zwischen der EU und den USA wäre alles Friede, Freude, Eierkuchen und das würde so bleiben, der sieht IMHO die Realität nicht. Schon seit Jahren gibt es einen regelrechten "Krieg" auf wirtschaftlicher Ebene und es kam mehr als einmal zu Konflikten, wo die WTO eingreifen musste. Die USA bescheißen bewusst euroäpische Firmen und umgekehrt, das US-Militär und die US-Geheimdienste spionieren europäische Firmen aus und leiten die Informationen an die US-Wirtschaft weiter...
    Durch den Euro, die Erweiterung nach Osten und durch das "Nein" zum Irak von vielen EU-Staaten haben die USA auch gemerkt, dass die EU ihnen vieles streitig machen kann, wenn sie will, und es stellenweise schon tut.

    Die politische Führung der USA ist sicherlich insgesamt nicht sehr gut auf die EU zu sprechen, da diese ein potentieller Konkurrent ist was den alleinigen Supermacht-Status angeht. Und je mehr die europäische Intergration vorangetrieben wird, umso ungehaltener werden die USA sein. Europa ist einfach eine Gefahr für die Allmacht der USA. Deshalb versuchen sie schon seit Jahrzehnten Europa an der Leine zu halten und nun da Deutschland, Frankreich & Co immer selbstbewusster werden, klingeln da drüber die Alarmglocken.

    Sicherlich wird es innerhalb der nächsten Jahrzehnte zu keinem Krieg kommen, aber die Beziehungen werden sich wohl eher verschlechtern, als sich verbessern.

    Und der Türkeibetritt wäre da Öl ins Feuer. Denn bis jetzt ist das europäische Militär keineswegs den USA ebenbürtig. Dazu fehlt die Masse, die Qualität (wenn ich nur an meine BW-Ausrüstung denke) und vor allem die Koordination. Mit noch einem weiteren starken Militär in der EU, würde die EU weiter gezwungen werden endlich mal klare Strukturen zu schaffen, da sonst alles zu chaotisch wird.
    Ein funktionales EU-Militär würde auch wirtschaftlich großen Einfluß haben, da Firmen nur dort investieren, wo sie sich sicher fühlen - sicher vor der Konkurrenz, die von einem Nationalstaat vertreten wird.

    Insofern halte ich es für wahrscheinlich, dass die Reibereien zwischen EU und USA zunehmen und da kann die Türkei uns nur helfen, einmal wegen dem Militär und andererseits als Brückenkopf in Arabien...


    Und für die Türkei muss man auch argumentieren, dass damals als die Irland (ehemals ärmstes Land Europas) der EU (damals ja noch EWG) beigetreten ist auch jeder gejammert hat, dass man sich das nicht leisten könnte. Und es ging doch. Und Irland ist heute eins der wohlhabenderen Länder in Europa.
    Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
    Makes perfect sense.

    Kommentar


      #62
      Zitat von Bynaus
      Täusch dich nicht. Krieg ist im 21. Jahrhundert, dem Jahrhundert der Energieverknappung, nur die Fortsetzung der Wirtschaft mit anderen Mitteln... Derjenige Global Player, der sich den Zugriff auf die letzten billigen Rohstoffe (Zentralasien) sichern kann, hat die besten Chancen, die Rohstoffkrise zu überdauern. Da sind einige Player im Geschäft: Russland von Norden, China von Osten, Indien von Südosten und Europa von Westen her - und die USA von der anderen Seite des Globus. Da die Türkei mit ihren relativ engen Verbindungen zu den Turk-Völkern Zentralasiens ist, ist sie ein wichtiger Spielball - die USA müssen sie möglichst so positionieren, dass es ihren Interessen dient (was ja heute schon in der NATO geschehen ist - hier kann man die Verteidiger der abendländischen Kultur auch mal fragen, was macht denn die Türkei in der NATO? Ich dachte, sie ist so kulturell etc. völlig anders als alle anderen NATO-Mitglieder...).
      Da hast du sicher recht nur finde ich liegt die Zukunft nicht im Öl! Auch wenn sie sich die letzten Ölreserven sichern! Wieviel bringt ihnen das? 10 Jahre? 20?

      Ich verstehe jetzt schon nicht warum die USA lieber hunderte Millarden in einen Krieg stecken welcher sich ums Erdöl dreht als z.B.: auf alternative Energiequellen zu setzen und schon langsam die Infrastruktur für jene neuen Energiequellen zu ändern! Wenn sowieso klar ist dass in spätestens 50 jahren Verbrennungsmotore, so wie wir sie kennen, der Vergangenheit angehören! Warum noch um die letzten "Pfützen" kämpfen! Warum ganze Völker zerstören?

      Aber deine Einschätzung würde ja dann auch bedeuten das eine türkische Armee in der EU den Weltfrieden noch mehr gefährden würde! Weil die USA ja dann mit dem Rücken zur Wand stehen würden! Die EU hätte dann die beste Position nach Zentral Asien sowie eigentlich in den gesamten "Nahen Osten"! Soetwas könnte doch unweigerlich in einem militärischen Konflikt enden!

      Aber über kurz oder lang wird sowieso (Trink) Wasser einer der wichtigsten Rohstoffe werden! Genau genommen ist er das in Afrika auch schon!
      <<I brought back a little surprise for the Dominion.>> (Benjamin Sisko)

      Die Erde ist das einzige Irrenhaus, das von seinen Insassen verwaltet wird.
      (René Wehle)

      Kommentar


        #63
        Zitat von Peter R.
        Aber deine Einschätzung würde ja dann auch bedeuten das eine türkische Armee in der EU den Weltfrieden noch mehr gefährden würde! Weil die USA ja dann mit dem Rücken zur Wand stehen würden! Die EU hätte dann die beste Position nach Zentral Asien sowie eigentlich in den gesamten "Nahen Osten"! Soetwas könnte doch unweigerlich in einem militärischen Konflikt enden!
        Ich weiss nicht genau, was Du mit "koennte unweigerlich" meinst - endet es unweigerlich in einem militaerischen Konflikt? Dass glaube ich nicht, und ich halte auch die zugrundeliegende Annahme, es gebe da Automatismen, fuer bedenklich.
        Wenn Du meinst, es koennte in einem militärischen Konflikt enden, stimme ich Dir zu - alles kann, nichts muss


        Zitat von Peter R.
        Also ich würde die NATO, gerade als Österreicher, nicht gerade als das gelobte Land ansehen! Sicher damals war es von beiderseitigem Interesse die BRD zu integrieren aber primär brauchte man Deutschland als zentrales Land innnerhalb Europas gegen die als bedrohlich empfundene militärische Präsenz der Sowjetunion in Osteuropa.
        Nun, zu dem Zeitpunkt, als die BRD in die Nato aufgenommen wurde, erschien die NATO auch Oesterreich als gelobtes Land. Die Idee einer oesterreichischen Neutralitaet, die uns jetzt so ans Herz gewachsen ist, ist urspruenglich vom amerkianischen Aussenminister Dulles, und stiess in Oesterreich erst mal auf Ablehnung.

        Zitat von Peter R.
        Ich sehe hier einfach keinen Zusammenhang zur US-Empfehlung der Türkei in die EU!?!
        Keinen ist vielleicht ein bisschen wenig, aber viel Zusammenhang ist zugegebermassen nicht da. Ich meinte, die Amerikaner koennten moeglicherweise (alles kann, nichts muss ) einen Volltreffer gelandet haben - sie haben die Integration der Tuerkei in Europa stark gefoerdert, und vielleicht sind wir in 50 Jahren alle ganz gluecklich darueber

        Zitat von Peter R.
        Viel wichtiger wären das ehemalige Jugoslawien, (Slowenien, Serbien etc.) Rumänien und Bulgarien! Damit würde es ein geeintes Europa werden!
        Dieses Argument ist ein sehr gutes. Aber Slowenien ist erstens schon dabei, Rumaenien, Bulgarien und wohl auch Kroatien werden vor der Tuerkei beitreten. Bleiben (in dieser Region) noch Albanien, Serbien/ Montenegro/ Kosovo, Mazedonien, Moldavien (inkl. oder exkl. Transnistrien)
        All diese Laender und Regionen haben noch so massive Probleme (Demokratie, Wirtschaft, Korruktion, Menschenrechte), dass ich mir eine Aufnahme in den naechsten 10-15 Jahren nicht vorstellen kann, maximal einen Verhandlungsbeginn. Eine Perspektive muss man diesen Laendern natuerlich bieten, ebenso wie der Ukraine und Georgien.


        Zitat von Harmakhis
        Zu behaupten zwischen der EU und den USA wäre alles Friede, Freude, Eierkuchen und das würde so bleiben, der sieht IMHO die Realität nicht. Schon seit Jahren gibt es einen regelrechten "Krieg" auf wirtschaftlicher Ebene und es kam mehr als einmal zu Konflikten, wo die WTO eingreifen musste. Die USA bescheißen bewusst euroäpische Firmen und umgekehrt, das US-Militär und die US-Geheimdienste spionieren europäische Firmen aus und leiten die Informationen an die US-Wirtschaft weiter...
        Friede, Freude, Eierkuchen ist es nicht, aber ein "Krieg" auch nicht - aus meiner Sicht sind das Konflikte und unsaubere/illegale Aktionen. Einen Wirtschaftskrieg fuehren die USA gegen Kuba, hat die Welt gegen den Irak, gegen Suedafrika gefuehrt.
        Im wirtschaftlichen Bereich ueberwiegt zwischen USA und EU das verbindende Element imo eindeutig.
        Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
        Johann Nestroy

        Kommentar


          #64
          Ich hab jetzt leider nicht den ganzen Thread gelesen aber tue dennoch meine Meinung einmal kund Also ich finde das geht alles viel zu schnell erst am 01. Mai paar neue dazu, dann werden bald sicher noch Rumänien, Bulgarien später noch Kroatien und irgendwann die Türkei dazukommen. Dieses ungehemmte Wachstum ohne eine angemessene Zeit der Integration der neuen Mitglieder ist meines Erachtens nicht gerade von Vorteil, denn was ist die EU denn heute bzw. was wird sie je sein ? Entscheidungen sollen im Einklang getroffen werden bzw. kommen gegen den Widerstand von "großen" Ländern gar nicht zustande das lähmt doch die ganze Sache. Die EU als einen Gegenpart oder gar Gegengewicht zu den USA zu sehen bzw. zu machen wird nicht gelingen denn Europa wird nie mit einer Stimme sprechen und sich eher zu einer Freihandelszone zurückentwickeln .... aber vielleicht straft mich die Zeit lügen ... zu hoffen wäre es

          Kommentar


            #65
            Zitat von galax
            N land, welches noch nedmal die simpelsten grundrechte und gleichberechtigungsgrundsetze kennt und welches nur zu 3 % (!) im eoropäischem teil von Eurasien liegt hat in der EU nix zu suchen.
            Die Türkei kennt sehr wohl Grundrechte (sie werden zwar nicht überall umgesetzt, aber z.T. viel besser als in anderen Staaten - sogar für die Todesstrafe gibts ein Moratorium, da ist die Türkei sogar weiter als die USA...), Gleichberechtigung ebenfalls (die Türkei ist ein laizistischer Staat (= Religion / Staat getrennt) und sehr stolz darauf...) - und ich möchte gerne wissen, wie du dieses geographische Argument rechtfertigen würdest - bloss weil jemand mal da die Grenze durchgezogen hat, schliessen wir einige aus? Dann müsste man Dänemark sofort aus der EU ausschliessen, da der grösste Teil ihres Territoriums (Grönland) auf dem amerikanischen Kontinent liegt! Geographie in dem Sinne ist völlig willkürlich - auf dieses Argument beruft man sich vielleicht, wenn man nichts mehr anderes zu sagen hat...
            Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
            Final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums

            Kommentar


              #66
              Nun, Groenland ist auch nicht (mehr) Teil der EU, das ist irgendwann ausgetreten. Zypern ist vielleicht ein besseres Beispiel (vollstaendig in Asien), bei Malta (Afrika?) kann man strieten, aber auch Frankreich hat mit Fr-Guyana ein grosses Gebiet ausserhalb Europas.
              Aber ansonsten stimme ich Deinem Argument vollkommen zu. Die Hauptaugenmerke sollten auf gemeinsamen Rechtsstandards, hohes gemeinsames Handelsvolumen, Wirtschaftskraft und politischen Ueberlegungen beruhen. Gerade die Grenze Europas ist voellig willkuerlich gezogen (und ja gar nicht mal vollstaendig klar - es gibt ja auch niemanden, der das "offiziell" festlegt).
              Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
              Johann Nestroy

              Kommentar


                #67
                Zitat von Locksley
                Dieses Argument ist ein sehr gutes. Aber Slowenien ist erstens schon dabei, Rumaenien, Bulgarien und wohl auch Kroatien werden vor der Tuerkei beitreten. Bleiben (in dieser Region) noch Albanien, Serbien/ Montenegro/ Kosovo, Mazedonien, Moldavien (inkl. oder exkl. Transnistrien)
                All diese Laender und Regionen haben noch so massive Probleme (Demokratie, Wirtschaft, Korruktion, Menschenrechte), dass ich mir eine Aufnahme in den naechsten 10-15 Jahren nicht vorstellen kann, maximal einen Verhandlungsbeginn. Eine Perspektive muss man diesen Laendern natuerlich bieten, ebenso wie der Ukraine und Georgien.
                Ja stimmt Slowenien ist ja auch schon am 01.05.04 beigetreten!

                Eben und genau diese Länder müssen erst einmal vernünftig integriert werden! Deshalb hätte man jetzt nicht schon mit der Türkei anfangen sollen! Die EU überhebt sich damit einfach. Priorität sollten erstmal die wirklich europäischen Länder haben und danach (sicher erst in 20-30 Jahren) könnte man sich den Kopf über den Türkei-Beitritt zerbrechen!

                Ich weiss nicht genau, was Du mit "koennte unweigerlich" meinst - endet es unweigerlich in einem militaerischen Konflikt? Dass glaube ich nicht, und ich halte auch die zugrundeliegende Annahme, es gebe da Automatismen, fuer bedenklich.
                Wenn Du meinst, es koennte in einem militärischen Konflikt enden, stimme ich Dir zu - alles kann, nichts muss
                Deshalb habe ich auch im Konjunktiv geschrieben (könnte/würde) Es kann so sein muss aber nicht! War aber ein rethorischer Widerspruch; "könnte unweigerlich" sollte man nicht in einem Satz verwenden!

                Von Automatismen würde ich nicht sprechen, aber es gab in der Geschichte immer wieder Kriegsanlässe welche man rückblickend sehr leicht hätte erkennen und vermeiden können! Die Abläufe sind einfach sehr oft die gleichen! Natürlich ist das keine grundsätzliche Annahme! Man kann es eher ein Gefühl nennen! Ich sehe zur Zeit einfach nicht dass sich die Welt (klingt jetzt etwas hochtrabend) verbessert! Wir verrohen immer mehr! Ich will jetzt nicht den Untergang des Abendlandes proklamieren aber es rennt einfach zur Zeit zuviel falsch! Auch in westlichen Ländern die ja ach so zivilisiert sein sollen!
                <<I brought back a little surprise for the Dominion.>> (Benjamin Sisko)

                Die Erde ist das einzige Irrenhaus, das von seinen Insassen verwaltet wird.
                (René Wehle)

                Kommentar


                  #68
                  Auch in der Gefahr mich zu wiederholen, die Bestrebungen der EU sich zu erweitern sind meiner Meinung nach ein logischer Prozess in Zeiten der Globalisierung, welche auf Ebenen der Wirtschaft und auch der Kultur schon lange vorhanden ist oder zumindest weitaus fortgeschrittener auftritt.

                  Was jetzt wohl wichtiger denn je ist, ist die Lernerfahrung mit anderen Meinungen und Ansichten auf gleicher Augenhöhe zu debattieren.
                  Das findet viel zu wenig statt.

                  Der islamischen Welt ewig den Stempel des Terrors aufzudrücken ist nicht auf gleicher Augenhöhe und genauso wenig sind es die Terroraktionen radikaler Fundamentalisten, die da hilfreich sind.

                  Wenn wir doch eines jetzt lernen müssen, dann das gegenseitige Akzeptieren von Lebens- und Glaubenseinstellungen und dass es immer einen gemeinsamen Nenner gibt, sei er auch noch so klein am Anfang.

                  Mag sein, dass einige Dinge zu schnell laufen und das Argument von Bynaus die EU-Erweiterung in verschiedenen Geschwindigkeiten laufen zu lassen, ist bis jetzt eines der überzeugendsten für mich.
                  Das Ziel sollte jedoch nicht aus den Augen verloren werden.

                  Ich persönlich möchte nicht unter einer hegiomonalen USA leben müssen und ich bin mir sicher, dass Europa als Vermittler zwischen den Glaubensrichtungen dienen kann.

                  Wann die Türkei dazu in der Lage sein wird der EU beizutreten vermag ich nicht zu sagen. Ich hoffe, dass es 15 Jahren soweit sein wird. Aber ja, es gibt verdammt viel zu tun für die Türken, das sehe ich nicht anders. Denn die Modelle Ankara und Istanbul mit ihren urbanen aufgeschlossenen Auftreten sind sicherlich nicht repräsentativ für das ganze Land.

                  Das man nun diesem Land aber signalsiert "Hey, ihr habt die Chance, die Tür ist offen!", ist sicherlich nicht falsch und kann hoffentlich nun einiges dort beschleunigen.
                  "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                  DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
                  ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

                  Kommentar


                    #69
                    Zitat von Bynaus
                    Die Türkei kennt sehr wohl Grundrechte (sie werden zwar nicht überall umgesetzt, aber z.T. viel besser als in anderen Staaten - sogar für die Todesstrafe gibts ein Moratorium, da ist die Türkei sogar weiter als die USA...), Gleichberechtigung ebenfalls (die Türkei ist ein laizistischer Staat (= Religion / Staat getrennt) und sehr stolz darauf...) - und ich möchte gerne wissen, wie du dieses geographische Argument rechtfertigen würdest - bloss weil jemand mal da die Grenze durchgezogen hat, schliessen wir einige aus? Dann müsste man Dänemark sofort aus der EU ausschliessen, da der grösste Teil ihres Territoriums (Grönland) auf dem amerikanischen Kontinent liegt! Geographie in dem Sinne ist völlig willkürlich - auf dieses Argument beruft man sich vielleicht, wenn man nichts mehr anderes zu sagen hat...
                    na okay, das die da religion und staat strickt trennen, weis ich, aber die bevölkerung ist da noch ein wenig anders drauf.

                    Mit der gleichberechtigung, ist sone sache.

                    ich weis auch, das türkische türken und berliner türken zwei völlig verscheiden leute sind, aber ich sehe nunmal die berliner türken, und die behandeln ihre frauen nicht gerade sehr respecktvoll (gibt allerdings auch ausnahmen)

                    was das geographische argument angeht:
                    Wusst ich das?

                    Dachte, in der EU geht es um europa.

                    Kommentar


                      #70
                      Es ist häufig so, dass die Türken bei uns in Deutschland sehr viel gläubiger und "rückständiger" sind, als die Türken in der Türkei. Hier in Deutschland haben die Türken sich mehr oder weniger isoliert, da sie von uns Deutschen nicht kulturell aufgenommen wurden oder es nicht wollten. Sie konservierten somit ihre Kultur und Traditionen, die es in der Türkei gab, als sie diese verlassen haben.
                      Die ganzen Veränderungen in der Türkei, die Reformen und Verbesserungen haben häufig gar nicht den Weg bis zu den deutschen Türken (und übrigens genauso auch Griechen, Italienern, usw.) gemacht.
                      Deutsche Türken und türkische Türken, sind genauso wie die deutschen Griechen und griechischen Griechen, zwei Paar Stiefel und so eigenartig es zu sein scheint, sind die daheimgebliebenen, die nichts ins freie, demokratische, gelobte Land Deutschland kamen, viel weiter was Aufklärung, Toleranz, usw. angeht.
                      Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                      Makes perfect sense.

                      Kommentar


                        #71
                        Zitat von Harmakhis
                        Es ist häufig so, dass die Türken bei uns in Deutschland sehr viel gläubiger und "rückständiger" sind, als die Türken in der Türkei. Hier in Deutschland haben die Türken sich mehr oder weniger isoliert, da sie von uns Deutschen nicht kulturell aufgenommen wurden oder es nicht wollten. Sie konservierten somit ihre Kultur und Traditionen, die es in der Türkei gab, als sie diese verlassen haben.
                        Man muß dabei berücksichtigen das ein Großteil der "deutschen" Türken aus ländlichen Gegenden kommt. Die sind da bekanntlich konservativer.

                        In türkischen Großstädten und Ballungsgebieten sind sie viel liberaler. Und Frauen mit Kopftüchern sehr selten.

                        Kommentar


                          #72
                          Ich habe noch einen tuerkischen Fremdenfuehrer aus Izmir in den Ohren, der mir erzaehlt hat, er waere mal in Wien gewesen, in irgendeinem Aussenbezirk, und haette gerade nicht gewusst, wie er wieder zurueck ins Stadtzentrum kommt. Er waere dann rein in irgendeinen tuerkischen Laden, haette dort eine Frau gefragt, wie er zum Stephansdom (mitten im Zentrum) kommen koennte, woraufhin die Frau mit ihm gemeinsam ihren Mann geholt haette, welcher ihm dann die U-Bahn ein paar Blocks weiter gezeigt haette.

                          Er hat sich so fuerchterlich darueber aufgeregt, das war ganz faszinierend fuer mich. Da sind diese Frauen schon jahrelang in Wien und in ihrem Graetzel und haben nicht mal eine Ahnung, wie man zum Stephansdom kommen koennte!
                          Er meinte, die kulturellen Unterschiede zwischen den teils sehr ungebildeten Tuerken aus dem Osten und den staedtischen Tuerken aus dem Westen waeren gewaltig (kann ich auch nachvollziehen) und auch in der Tuerkei ein Problem.

                          Mit einem EU-Beitritt (so jemals auch ein freizuegiger Personenverkehr Tuerkei-Oesterreich kommt) muss Oesterreich sicher ein bisschen aufpassen, dass das nicht einfach nur Familiennachzug ist, sondern dass Oesterreich auch fuer gebildetere, westlichere tuerkische Schichten attraktiv ist. Das koennte dann auch den Tuerken hier helfen, die sich teils doch schwer tun mit der Integration.
                          Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
                          Johann Nestroy

                          Kommentar


                            #73
                            Ja zum Beitritt!

                            Vielleicht bin ich "trek-geschädigt", doch finde ich die Haltung von Seiten der CDU erinnert an eine andere Partei, die vor sechzig Jahren hoch im Rennen war. Mal erlich ... dieser Quatsch, dass es keine multi-kulturelle Gesellschaft geben kann, liegt doch genau an solchen Leuten, die das behaupten und sich nicht ein klein wenig bemühen auf eine andere Kultur zu zugehen. Ebenfalls finde ich es sehr dumm zu behaupten, dass unsere christliche Kultur nur mit anderen christlichen Kulturen zusammenleben kann und das in einem Land, in dem wichtige Minister dieses bescheuerte Sätzchen mit Gottes Hilfe am Ende ihres Schwurs weggelassen haben. Vor allem denke ich das es wichtig ist den Idealen der EU "freien Lauf zu lassen", d.h. sie wirklich zu leben und ich glaube der Leitspruch der EU tendiert doch in Richtung der multi-kulturellen Gesellschaft.
                            Also, ich bin 100% für einen Beitritt der Türkei, denn die Kleinigkeiten in Bezug auf die Verletzung der Menschenrechte werden die doch gebacken bekommen - man denke an die Fortschritte, die dieses Land in den letzten Jahren gemacht hat.

                            Es ist häufig so, dass die Türken bei uns in Deutschland sehr viel gläubiger und "rückständiger" sind, als die Türken in der Türkei. Hier in Deutschland haben die Türken sich mehr oder weniger isoliert, da sie von uns Deutschen nicht kulturell aufgenommen wurden oder es nicht wollten. Sie konservierten somit ihre Kultur und Traditionen, die es in der Türkei gab, als sie diese verlassen haben.
                            Das selbe gilt für die meisten konservativen Deutschen.
                            "Es gibt weder große Entwicklungen noch wahre Fortschritte auf dieser Erde, solange noch ein unglückliches Kind auf ihr lebt."

                            Albert Einstein

                            Kommentar


                              #74
                              Zitat von Archer1989
                              Das selbe gilt für die meisten konservativen Deutschen.
                              Is wohl ein kleiner Unterschied, ob ich das in meinem eigen Land mache oder in einem fremden. Und Konservative mögen zwar alles sein, aber nicht isoliert in Deutschland und sie "konservieren" sicherlich nicht so, wie die meisten konservativen Türken in Deutschland, ihre bzw. unsere Kultur. Die wenigsten laufen rum, wie im 19. Jahrhundert.
                              Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                              Makes perfect sense.

                              Kommentar


                                #75
                                Is wohl ein kleiner Unterschied, ob ich das in meinem eigen Land mache oder in einem fremden. Und Konservative mögen zwar alles sein, aber nicht isoliert in Deutschland und sie "konservieren" sicherlich nicht so, wie die meisten konservativen Türken in Deutschland, ihre bzw. unsere Kultur. Die wenigsten laufen rum, wie im 19. Jahrhundert.
                                Die CDU hat ein Problem eine Frau als Kanzler anzuerkennen - patriarchalische Voruteile gibt 's auch schon seit dem 19. Jahrhundert.
                                Es gibt auch heute noch in unsere Gesellschaft Randgruppen (Ausländer, Homosexuelle, ...) - so was gibt es auch schon sehr lange und ändert sich unsere Gesellschaft.
                                Nationalsozialismus ist wieder im Aufwind.
                                Polizisten drohen Folter an.

                                Mensch, für mich klingt das alles ziemlich nach dem 19. Jahrhundert!
                                Außerdem stören mich persönlich mehr die konservativen Deutschen als "aufmüpfige Ausländer", wobei das ein absolutes Stereotyp ist wie das vom tuntigen Schwulen, dem verpickelten klugscheißenden Trekkie, ...
                                "Es gibt weder große Entwicklungen noch wahre Fortschritte auf dieser Erde, solange noch ein unglückliches Kind auf ihr lebt."

                                Albert Einstein

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X