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Atomwaffen

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    #76
    Zitat von tsuribito Beitrag anzeigen
    Nein. Abwesenheit von Friedensverträgen bedeutet nicht Kriegszustand. Deutschland hat kapituliert und Ende. Spätestens der 2+4 Vertrag hat die Sache dann auch formell endgültig erledigt.
    Doch, genau das heißt es.
    Die Kapitulation führt zu dem Signal gegenüber dem Kapitulationsempfänger, das man sich militärisch unterwirft.
    Damit wird aber lediglich die tatsächliche Kriegstätigkeit eingestellt. Der rechtliche Zustand des Krieges hingegen ist und bleibt immer nur vom Friedensschluss abhängig.
    Ausnahmsweise kann der Friedensschluss durch eine sogennante Besiegung, hieß es glaube ich, ersetzt werden, wenn der Gegner keine zu Friedensverhandlungen autorisierte Person mehr vorweisen kann oder der Gegner schlicht weg nicht mehr existiert.
    Beide Fälle sind aber nicht gegeben, zweiterer offensichtlich nicht ,ersterer allein deshalb nicht, weil durch die Kapitulation des Dritten Reiches das Vorliegen einer autorisierten Person bereits vermutet wird. Das ist die völkerrechtlich bis in jüngere Zeit vorherrschende Meinung. Dir sei aber zu Gute gehalten ,dass seit geraumer Zeit die Meinung im Kommen ist, die das so nicht mehr gelten lässt.
    Edit:
    Mh, mir fällt gerade auf, dass ich das Thema der Besiegung doch nochmal durchlesen sollte - insofern ist meine Aussage da gerade mal mit Vorsicht zu genießen. Kann auch sein, dass ich gerade die Meinungen vertauscht habe, was Deutschland speziell angeht. *g*

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      #77
      Zitat von Pyromancer
      Weil die Atomwaffen nach wie vor Eigentum und im Besitz der US-Amerikaner sind. Da wurde nichts abgegeben oder angenommen. Es wurde nur geplant, dies im Falle des (V-)Falles zu tun.
      Planspiele oder selbst konkrete Pläne, die Vertragsbruch beinhalten, sind kein Vertragsbruch.
      Diese Atomwaffen sind in der BRD stationiert und zwar offensichtlich, weil die Bundesregierung dies will - und nicht weil die US-Regierung dies erzwingen könnte (die BRD ist seit 1991 souverän). Dies alleine ist schon eine Vertragsverletzung. Dazu unterhält die BRD auch noch militärische Einheiten, um diese Waffen einzusetzen. Die nächste Vertragsverletzung.

      Wenn man der Argumentation derer zuhört, die die Nukleare Teilhabe befürworten, ist es auch klar, worum es geht: um eine Art Atomwaffenmacht-Status. Da wird offen argumentiert, dass man diese Waffen zur Abschreckung etc. bräuchte, was natürlich auch klar sagt, dass diese Waffen nicht zufällig in der BRD herumliegen. Sie liegen hier herum, weil ihr Einsatz zumindest für bestimmte Fälle vorgesehen ist. Alleine den Einsatz von Atomwaffen (also eine Massenvernichtungswaffe) in Erwägung zu ziehen, ist ja schon das Planen eines massiven Verbrechens (die Planung eines Serienmords ist dagegen harmlos).


      Zitat von Seether Beitrag anzeigen
      Beide Fälle sind aber nicht gegeben, zweiterer offensichtlich nicht ,ersterer allein deshalb nicht, weil durch die Kapitulation des Dritten Reiches das Vorliegen einer autorisierten Person bereits vermutet wird.
      Der 2+4-Vertrag war der Friedensvertrag, durch den die BRD wieder ein souveräner Staat wurde
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        #78
        Zitat von max Beitrag anzeigen
        Der 2+4-Vertrag war der Friedensvertrag, durch den die BRD wieder ein souveräner Staat wurde
        Ich sagte doch bereits, weiter oben, dass rein faktisch Frieden besteht (- konkludent durch den 2+4-Vertrag geschlossen, der inhaltlich ja gar nichts anderes sein konnte).
        Du solltest meine Aussage allerdings auch mal im Gesamtkontext sehen.
        Spy hat auf Vertragsregelungen gepocht und ernsthaft an das "gute Gewissen", den "Willen der Staaten zur Vertragserfüllung" gepocht - und ich habe in Angedenk der Tatsache, dass der Zwei-Plus-Vier-Vertrag ganz bewusst niemals als Friedensvertrag bezeichnet wurde, eben gesagt, dass wir uns nach den ganz strengen Paragraphenreitereien (rein formal,eben weil nie AUSDRÜCKLICH so benannt) noch im Krieg befinden.

        Daraus hat sich dann die Diskussion über die Beendigung des Krieges generell entwickelt.
        Ich hätte, das stimmt natürlich, deutlicher sagen sollen, dass dieses Problem rein akademischer Natur ist (und ja auch diskutiert wurde, auch nach dem 2+4-Vertrag) und von der stillschweigend geschlossenen Praxis längst überholt wurde, ja.

        Mir gings um ne polemische Überspitzung von Spys Paragraphenreiterei, hoffe, es ist nun angekommen.

        Edit:
        Noch eine kleine Anmerkung zur Frage der dt. Souverinität: Die dt. Truppenstärke wurde auf 370.000 Mann begrenzt durch den Vertrag. Was würde wohl passieren,wenn wir auf eine 380.000 aufstocken würden? g

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          #79
          Zitat von Seether Beitrag anzeigen
          Mir gings um ne polemische Überspitzung von Spys Paragraphenreiterei, hoffe, es ist nun angekommen.
          Ok, aber reicht diese Behauptung in dem Vertrag, dass dieser anstatt eines Friedensvertrag ausgehandelt wurde, aus, um juristisch nicht als Friedensvertrag zu sehen? Ich würde denken: nein. Mit diesem Vertrag wurde die Besatzung beendet, die BRD (und die DDR) wieder souverän und dazu wurden die Veränderungen der Grenzen anerkannt. Das bedeutet auch juristisch offensichtlich, dass es keinen Kriegszustand gibt.

          Da steht übrigens, dass dies gemacht wurde, um Reparationszahlungen zu vermeiden. Tatsächlich haben die BRD und die DDR aber soweit ich weiss gewaltige Summen (inkl. Sachleistungen und Demontage von Produktionsmitteln) bereits gezahlt. Ich habe gelesen (bei Tooze?), dass diese Summe deutlich höher als die nach dem Ersten Weltkrieg gezahlte war.
          Zitat von Seether Beitrag anzeigen
          Noch eine kleine Anmerkung zur Frage der dt. Souverinität: Die dt. Truppenstärke wurde auf 370.000 Mann begrenzt durch den Vertrag. Was würde wohl passieren,wenn wir auf eine 380.000 aufstocken würden? g
          Das wäre wohl eine Vertragsverletzung, gegen die protestiert werden würde - wenn es jemand für relevant hält. D.h. die Bundesregierung kann überlegen, ob sie sich an den Vertrag hält oder nicht. Die anderen Staaten können überlegen, wie sie darauf regieren würden. Aber sie sind ja keine Besatzungsmächte mehr, d.h. sie haben keine direkte Handhabe. Sie könnte protestieren, Boykotts durchführen, mit Krieg drohen etc. Aber das ist so, wie bei jeder anderen Vertragsverletzung.
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            #80
            Solche Szenarien sind absurd. Wenn es mal soweit gekommen ist haben wir ganz andere Probleme als die USA.
            GBs Atomstreitmacht ist eh in die Nato eingebunden während die Franzosen genau wie die Amis nur das machen was sie wollen.
            Da zahlen wir garantiert nur, zu melden werden wir nichts haben.
            20 B-61 sind billiger.
            Kann jemand von euch ausschließen, dass wir jemals einen Konflikt mit den USA haben werden? (jemals = über die nächsten 70-100 Jahre hinaus)
            Ich wette darauf, keiner absoluter keiner kann für alle Ewigkeit festlegen, dass sich die USA und Europa immer friedlich gegeneinander verhalten werden.
            Ich persönlich will daher genausowenig militärisch abhängig von den USA sein, wie von Russland, China oder sonstwem.

            Unabhängig davon, ob diese 20 Atomwaffen auf Deutschen Boden irgendeine militärische Bedeutung haben oder ob sie längst überholt sind, sollte man als Staat sich sowenig abhängig von anderen machen wie irgend möglich.
            Ich habe nix Prinzipielles gegen atomare Teilhabe, da wir uns damit die Entwicklungskosten und die Urananreicherei mit den entsprechenden Umweltfolgen sparen, aber wenn wir uns schon von jemanden abhängig machen, dann bitte einem vertrauenswürdigeren Staat auf dem eigenen Kontinent, der geopolitisch in einer ähnlichen Situation mit ähnlichen Ängsten und Konflikten ist.

            Wenns Hart auf Hart kommt, da würde ich mein Leben drauf verwetten. würden die US-Politiker Europa wenns drauf ankommt in bestimmten Situationen einfach opfern. Ich vertrauen deren Politik und Poiltikern kein Stück mehr als Russland oder China.
            Aus diesem Blickwinkel ist die atomare Teilhabe womöglich sogar noch der letzte Anker, da keiner auf der anderen Seite des Atlantik riskieren möchte, dass die europäischen Atomwaffen in falsche nahöstlche oder asiatische Hände kommen. Solange dieses Potential da ist, können sie uns garnicht militärisch absägen
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              #81
              Zitat von McWire Beitrag anzeigen
              Kann jemand von euch ausschließen, dass wir jemals einen Konflikt mit den USA haben werden? (jemals = über die nächsten 70-100 Jahre hinaus)
              Und deswegen heute auf das vorbereiten was in frühesten einem halben Jahrhundert kommt? Man kanns auch übertreiben.
              Bis dahin besteht noch genug Zeit die geopolitische Ausrichtung Deutschlands ein Dutzend Mal zu verändern.
              Kannst du ausschließen das wir jemals einen Konflikt mit England oder Frankreich haben werden?
              In 50 Jahren werden wir mit all den Zugewanderten ganz andere Probleme haben als die pöse USA...

              Kommentar


                #82
                Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                In 50 Jahren werden wir mit all den Zugewanderten ganz andere Probleme haben als die pöse USA...
                *hust* Kopulieren für den Islam! *hust*

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                  #83
                  Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                  Und deswegen heute auf das vorbereiten was in frühesten einem halben Jahrhundert kommt? Man kanns auch übertreiben.
                  Bis dahin besteht noch genug Zeit die geopolitische Ausrichtung Deutschlands ein Dutzend Mal zu verändern.
                  Kannst du ausschließen das wir jemals einen Konflikt mit England oder Frankreich haben werden?
                  In 50 Jahren werden wir mit all den Zugewanderten ganz andere Probleme haben als die pöse USA...
                  Die Zuwanderungsproblematik hab ich nicht vergessen und auch in dem Thread "Kriegsszenarien der Zukunft" erwähnt.

                  Europa ist von allen Regionen auf der Erde am gefährtesten und es kann durchaus sein, dass wir uns dem Osten stärker annähern (müssen) als dies heute der Fall ist. Das könnte die Spannung zu dne USA verstärken. Man sah ja schon beim Irak-Krieg wie schnell sich die Sichtweisen auseinanderentwickeln können.

                  Natürlich kann es auch wieder innereuropäische Konflikte insbesondere mit dem Nachbarn Frankreich geben, gibt ja genug Beispiele in der Vergangenheit, aber europäischen Staaten sind sich in den politisch und kulturellen Ansichten viel näher als mit den USA oder anderen Staaten.
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                    #84
                    Zitat von max Beitrag anzeigen
                    Diese Atomwaffen sind in der BRD stationiert und zwar offensichtlich, weil die Bundesregierung dies will - und nicht weil die US-Regierung dies erzwingen könnte (die BRD ist seit 1991 souverän). Dies alleine ist schon eine Vertragsverletzung.
                    Hä? Das sind US-amerikanische Atomwaffen, auf Militärbasen, die den US-Amerikanern gehören, von US-amerikanischen Soldaten bewacht. Wo ist denn da die Vertragsverletzung?

                    Dazu unterhält die BRD auch noch militärische Einheiten, um diese Waffen einzusetzen. Die nächste Vertragsverletzung.
                    Die Bundeswehr hat Bomber, die theoretisch mit Atomwaffen bestückt werden können. Zufälligerweise sind diese Bomber gleich neben den US-amerikanischen Militärbasen stationiert, wo die US-amerikanischen Atomwaffen lagern. Ich sehe keine Vertragsverletzung (du darfst mich hier aber gerne Widerlegen, ich lerne bei sowas immer wieder hinzu!).
                    Das einzige, was ich sehe, ist der Wille, im Ernstfall eine Vertragsverletzung begehen zu wollen. Aber das alleine ist noch keine Vertragsverletzung.

                    Wenn man der Argumentation derer zuhört, die die Nukleare Teilhabe befürworten, ist es auch klar, worum es geht: um eine Art Atomwaffenmacht-Status.
                    Natürlich geht es darum. Um was denn sonst?
                    Eigene Atomwaffen konnte, kann, und wird Deutschland auf absehbare Zeit nicht besitzen können. Da stehen nicht nur der Atomwaffensperrvertag, sondern auch ziemlich viele außen- und innenpolitische Kräfte dagegen. Und wenn man trotzdem Atomwaffen will, dann muss man sich eben Tricks bedienen. Atomare Teilhabe ist einer davon.

                    Da wird offen argumentiert, dass man diese Waffen zur Abschreckung etc. bräuchte, was natürlich auch klar sagt, dass diese Waffen nicht zufällig in der BRD herumliegen. Sie liegen hier herum, weil ihr Einsatz zumindest für bestimmte Fälle vorgesehen ist. Alleine den Einsatz von Atomwaffen (also eine Massenvernichtungswaffe) in Erwägung zu ziehen, ist ja schon das Planen eines massiven Verbrechens (die Planung eines Serienmords ist dagegen harmlos).
                    Die Planung der Abwehr einer sovietischen Invasion ist ein massives Verbrechen? In welchem Universum?
                    Ohne Atomwaffen hätte es für die Soviets keinen Grund gegeben, mit ihrer zahlenmäßig überlegenen konventionellen Streitmacht den Klassenfeind (also uns) zu überrollen.
                    Und das die europäischen Atomwaffen und das Durchziehen des Nato-Doppelbeschlusses einen weiteren Krieg in verhindert haben, darüber sind sich selbst die atomwaffenkritischen unter den Historiker inzwischen ziemlich einig.

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                      #85
                      Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
                      Hä? Das sind US-amerikanische Atomwaffen, auf Militärbasen, die den US-Amerikanern gehören, von US-amerikanischen Soldaten bewacht. Wo ist denn da die Vertragsverletzung?
                      Das ist eine Verletzung des Atomwaffensperrvertrags - nur falls es zuvor missverständlich war, um welchen Vertrag es geht. Die Bundesrepublik lagert auf ihren Gebiet Atomwaffen und unterhält Einheiten, um diese einzusetzen. Faktisch ist damit durch die Nukleare Teilhabe Atokmacht - und hat damit den Atomwaffensperrvertrag verletzt, der ihr den Unterhalt von Atomwaffen verbietet. Das gilt natürlich auch dann, wenn man einfach behauptet, dass die Atomwaffen ja jemand anderen gehören würden.
                      Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
                      Die Bundeswehr hat Bomber, die theoretisch mit Atomwaffen bestückt werden können. Zufälligerweise sind diese Bomber gleich neben den US-amerikanischen Militärbasen stationiert, wo die US-amerikanischen Atomwaffen lagern.
                      Das ist nichts zufällig. Diese Bomber sind u.a. dafür ausgelegt, diese Atomwaffen einzusetzen und diese Bomben lagern da, weil sie dafür vorgesehen sind, dass diese Bomber sie einsetzen können.

                      Da einen Zufall zu konstruieren, ist vollkommen absurd. Auf der entsprechenden Basis gibt es keine US-Flugzeuge, die diese Bomben einsetzen können.
                      Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
                      Und wenn man trotzdem Atomwaffen will, dann muss man sich eben Tricks bedienen. Atomare Teilhabe ist einer davon.
                      Genau. Ein primitiver Trick, der leicht durchschaubar ist. Tatsächlich gibt es einfach zwei rechtliche Standards. Standards, an die sich die anderen zu halten haben, die natürlich keine Atomwaffen haben dürfen und Standards, die für uns selbst gelten - und wir dürfen natürlich tricksen oder?
                      Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
                      Die Planung der Abwehr einer sovietischen Invasion ist ein massives Verbrechen?
                      Diese taktischen Atomwaffen wären mitten in Deutschland gezündet worden und so natürlich haufenweise Zivilisten umgebracht worden. Die damalige Planung sah im Endeffekt vor, dass mittels taktischer Atomwaffen beide deutsche Staaten in eine atomare Wüste verwandelt worden wäre. Es sollte eigentlich klar sein, dass dabei viele Millionen umgebracht worden wären.
                      Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
                      Ohne Atomwaffen hätte es für die Soviets keinen Grund gegeben, mit ihrer zahlenmäßig überlegenen konventionellen Streitmacht den Klassenfeind (also uns) zu überrollen.
                      Das ist ein Mythos. Tatsächlich gab es diese konventionelle Überlegenheit gar nicht und die stalinistischen Regime haben primär auf Koexistenz gesetzt. Das ging ja sogar soweit, dass stalinistische Parteien in Westeuropa dazu angewiesen wurden, den Kapitalismus zu stabilisieren. Das mit dem Klassenfeind ist natürlich auch ein Mythos, da die stalinistischen, staatskapitalistischen Regime ebenfalls auf der Ausbeutung der Arbeiterklasse beruhten.
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                        #86
                        max, inwieweit der Atomwaffensperrvertrag und die Nukleare Teilhabe kollidieren ist selbst unter Völkerrechtsexperten umstritten.
                        Eine klare Linie gibt es hier nicht, es gibt gute Argumente für beide Seiten.


                        siehe dazu:
                        IEER: Science for Democratic Action vol. 9 no. 3 / Energy & Security No. 17: Law and the Nuclear Establishment
                        NATO Nuclear Sharing and the NPT - Questions to be Answered

                        So sieht es im RL aus. Deine private Auffassung dazu ist nicht wirklich ausschlaggebend.

                        Zitat von max
                        Diese taktischen Atomwaffen wären mitten in Deutschland gezündet worden und so natürlich haufenweise Zivilisten umgebracht worden. Die damalige Planung sah im Endeffekt vor, dass mittels taktischer Atomwaffen beide deutsche Staaten in eine atomare Wüste verwandelt worden wäre. Es sollte eigentlich klar sein, dass dabei viele Millionen umgebracht worden wären.
                        newsflash: Der Tod von "vielen Millionen" ist nicht notwendigerweise ein Verbrechen.
                        Das glaubt man nur wenn man die Genfer Konventionen nicht gelesesen hat oder sie (wie du) nach belieben umschreibt.

                        Zitat von max
                        Das ist ein Mythos. Tatsächlich gab es diese konventionelle Überlegenheit gar nicht
                        Jawoll und morgen kommt der Weihnachtsmann.
                        Das hätte ich gerne ausfürhlich belegt.
                        So ne nette Abhandlung für die Jahre 1950, 1960, 1970, 1980 und 1990. Ich bin sehr gespannt wie du hier durchgehend eine konventionelle Überlegenheit der Nato konstruieren willst.
                        Lass hören, das wird bestimmt nett.
                        Zuletzt geändert von Nighthawk_; 26.06.2008, 06:45.

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                          #87
                          Für mich ist es so, entweder Amerika gibt uns die Atomwaffen zum Gebrauch nach Eigenem Ermessen, damit könnten wir dan wirklich mit ihnen Nukleare Abschreckung betreiben, sie verschrotten oder sonst was. Oder die Amis ziehen sie endgültig aus Deutschland ab. Dieses Zwischen Ding von Wir haben sie müssen uns aber sagen lassen was wir wann damit tun. Ist sinnlos.

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                            #88
                            Ich finde es erschreckend, wie zynisch und unbeeindruckt man hier offenbar auf Brüche von wirklich wichtigen internationalen Verträgen reagiert. Das die Politiker derart zynisch und skrupellos sind, war ja wohl kaum anders zu erwarten, aber deshalb sollte man doch wohl die angemessene Empörung nicht verlernen! Immerhin geht es hier nicht um irgendeinen Popelvertrag, wieviele Altschulden welche Industrienation gegenüber anderen Industrienationen hat (die werden irgendwie auch nie wirklich abgeändert, und wenn wäre das ein diplomatischer Affront. Man stelle sich mal vor, wie hier argumentiert werden würde, würde sich die US-Regierung selbst für schuldenfrei erklären). Es geht darum, die Erde auf lange Sicht hin frei von Atomwaffen zu bekommen! Angesichts der verheerenden Wirkung von Atomwaffen (welche allein durch ihre Strahlung den meisten Biologischen Waffen, welche laut Genfer Konvention verboten ist. Dieses Verbot würde ja wohl hoffentlich auch niemand in Zweifel ziehen) ein sehr lohnendes Ziel für die gesamte Menschheit.

                            Und zu argumentieren, wir (die westlichen Industrienationen (WIN), evt. auch Japan, aber die wollen ja eh nicht) dürften den Atomwaffensperrvertrag brechen und die "Schurkenstaaten" dürften das nicht, weil wir denen misstrauen, ist doch völlig fadenscheinig. Diese Staaten vertrauen den WIN doch genausowenig, und somit ist ihr Streben nach nuklearen Waffen genauso gerechtfertigt, wie das faktische (nicht jedoch rechtlich offizielle) Aussetzen der Abrüstung der WIN.

                            Und weil ich nicht so zynisch bin und denke, dass Nationen sich an Verträge, von denen sie nie offiziell zurückgetreten sind, auch halten sollten, bin ich jetzt ein Paragraphenreiter? Dann bin ich in diesem Fall lieber ein Paragraphenreiter, als keiner.
                            Waldorf: "Say, this Thread ain't half bad."
                            Stalter: "Nope, it's all bad."

                            Kommentar


                              #89
                              Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen
                              Ich finde es erschreckend, wie zynisch und unbeeindruckt man hier offenbar auf Brüche von wirklich wichtigen internationalen Verträgen reagiert.
                              Das liegt daran das diese Verträge in einer unglaubich zynischen und oft grenzelos unbeeindruckten Welt wenn es darauf ankommt das Papier nicht wert sind auf dem sie gedruckt sind. Das ist einfach ein gesunder Realitätsinn. Sich darüber zu empören ist sinnfrei da das Spiel nun mal so gespielt wird.
                              Im übrigen - wie gesagt - es ist kein Bruch wenn man tiefer einsteigt. Oberflächliche Privatmeinungen geben nicht den Ausschlag.
                              Der NPT ist höhere Geostrategei zwischen Russland und den USA, letztlich entscheiden diese beiden wie der Vertrag auszulegen ist.
                              Nicht du, nicht ich und auch nicht die Welt.

                              Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen
                              Man stelle sich mal vor, wie hier argumentiert werden würde, würde sich die US-Regierung selbst für schuldenfrei erklären).
                              Wieso? Fände ich gut. Ein Reboot eines Finanzsystem zeigte sich in der Vergangenheit als sehr effektiv.
                              Warum sich über solche Dinge aufregen? Akzeptiere die Welt wie sie ist. Und dazu gehört auch, das auf zwischenstaatlicher Ebene Verträge oft nicht so ausgelegt werden wie es der juristisch unkundige Bürger für sinnvoll erachtet.
                              Wir haben der Vertrag nicht zu interpretieren. Das ist eine Sache zwischen den Staaten. Und da Russland die nukleare Teilhabe vollkommen wurscht ist brauchen wir garnicht darüber zu reden ob da jetzt ein Bruch des geschriebene Textes bzw. des Sinnes des NPTs vorliegt.


                              Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen
                              Es geht darum, die Erde auf lange Sicht hin frei von Atomwaffen zu bekommen!
                              Wie rührend. Atomwaffen existieren. Sie werden nicht verschwinden, im Gegenteil. In wenigen Jahrzehnten wird sich die Zahl atomar bewaffneter Staaten verdoppeln und verdreifachen.
                              Atomare Abrüstung ist weltferne Träumerei.


                              Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen
                              Und zu argumentieren, wir (die westlichen Industrienationen (WIN), evt. auch Japan, aber die wollen ja eh nicht) dürften den Atomwaffensperrvertrag brechen und die "Schurkenstaaten" dürften das nicht, weil wir denen misstrauen, ist doch völlig fadenscheinig.
                              Nö, das ist Realpolitik. Wie gesagt, so läuft das Spiel nun mal. Und Teil dessen ist, das nicht fair gespielt wird. Internationale Politik ist unfair. Schlicht und einfach.
                              Es geht da auch nicht um gerechtfertigt, richtig oder egal. Es geht nur um die Interessen der einzelnen Nationen. Diese werden nach Möglichkeit durchgesetzt. War immer so, wird immer so bleiben.
                              Und das ist für dich und mich sehr gut, der Wohlstand der westlichen Welt kommt nicht von ungefähr.

                              Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen
                              Und weil ich nicht so zynisch bin und denke, dass Nationen sich an Verträge, von denen sie nie offiziell zurückgetreten sind, auch halten sollten, bin ich jetzt ein Paragraphenreiter?
                              Eher ein Idealist. Ein hoffnungsloser Idealist in dieser Welt.

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                                #90
                                Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                                Das liegt daran das diese Verträge in einer unglaubich zynischen und oft grenzelos unbeeindruckten Welt wenn es darauf ankommt das Papier nicht wert sind auf dem sie gedruckt sind. Das ist einfach ein gesunder Realitätsinn. Sich darüber zu empören ist sinnfrei da das Spiel nun mal so gespielt wird.
                                Dass die Nationen sich nicht daran halten, habe ich nie bezweifelt. Deshalb brauchen wir aber doch nicht den Kopf in den Sand stecken und solche Verstöße einfach zu ignorieren. Sowas hat auch mit gesundem Realitätssinn nichts zu tun, und ob Empörung darüber sinnfrei ist, sei mal jedem selbst überlassen.

                                Der NPT ist höhere Geostrategei zwischen Russland und den USA, letztlich entscheiden diese beiden wie der Vertrag auszulegen ist.
                                Das war vielleicht 1968 so. 1995 wurde der Vertrag verlängert, 2000 ergänzt und ausgebaut. Beides fand Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges statt.

                                Wieso? Fände ich gut. Ein Reboot eines Finanzsystem zeigte sich in der Vergangenheit als sehr effektiv.
                                Willst du mir erzählen, wenn die USA sich selbst für schuldenfrei erklären würden und anderen Nationen verbieten würden, sich ebenfalls selbst für schuldenfrei zu sprechen, dass das gut wäre und keine diplomatischen Folgen hätte und du das wirklich gutheißen würdest? Und du willst einen gesunden Realitätssinn haben?

                                Warum sich über solche Dinge aufregen? Akzeptiere die Welt wie sie ist. Und dazu gehört auch, das auf zwischenstaatlicher Ebene Verträge oft nicht so ausgelegt werden wie es der juristisch unkundige Bürger für sinnvoll erachtet.
                                Wir haben der Vertrag nicht zu interpretieren. Das ist eine Sache zwischen den Staaten. Und da Russland die nukleare Teilhabe vollkommen wurscht ist brauchen wir garnicht darüber zu reden ob da jetzt ein Bruch des geschriebene Textes bzw. des Sinnes des NPTs vorliegt.
                                Natürlich haben wir den Vertrag zu interpretieren und, falls wir dies für nötig erachten, auch die Umsetzung zu kritisieren. Schließlich sind wir alle Teil eines Staates, welcher diesen Vertrag unterzeichnet hat, und eine Demokratie funktioniert vor allem über Meinungsbildung.

                                Wie rührend. Atomwaffen existieren. Sie werden nicht verschwinden, im Gegenteil. In wenigen Jahrzehnten wird sich die Zahl atomar bewaffneter Staaten verdoppeln und verdreifachen.
                                Atomare Abrüstung ist weltferne Träumerei.
                                Und das ist so, weil der Atomwaffensperrvertrag nicht eingehalten wurde.

                                Nö, das ist Realpolitik. Wie gesagt, so läuft das Spiel nun mal. Und Teil dessen ist, das nicht fair gespielt wird. Internationale Politik ist unfair. Schlicht und einfach.
                                Es geht da auch nicht um gerechtfertigt, richtig oder egal. Es geht nur um die Interessen der einzelnen Nationen. Diese werden nach Möglichkeit durchgesetzt. War immer so, wird immer so bleiben.
                                Und das ist für dich und mich sehr gut, der Wohlstand der westlichen Welt kommt nicht von ungefähr.
                                Ob das immer so bleiben wird, wird sich zeigen. Ich nehme mal an, deine prophetischen Fähigkeiten sind nicht sonderlich ausgeprägter als meine. Oberflächlich gesehen ist es vielleicht auch gut für mich, aber da ich es als ethisch falsch beurteile, ist es auf einer tieferen Ebene eben nicht gut für mich.

                                Eher ein Idealist. Ein hoffnungsloser Idealist in dieser Welt.
                                Ich wurde von anderen Paragraphenreiter genannt, darauf habe ich reagiert. Als Idealisten sehe ich mich auch, ob aber hoffnungslos (und in welchem Sinne hoffnungslos) wird die Zukunft zeigen.
                                Waldorf: "Say, this Thread ain't half bad."
                                Stalter: "Nope, it's all bad."

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