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Helmut Schmidt wird 90

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    #31
    Helmut Schmidt, das ist doch der, der sich nicht benehmen kann und sogar in einem Nichtraucherbereich zu rauchen beginnt.

    Anders kenne ich ihn nicht.
    Ein paar praktische Links:
    In Deutschland empfangbare FreeTV Programme und die jeweiligen Satellitenpositionen
    Aktuelles Satellitenbild
    Radioaktivitätsmessnetz des BfS

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      #32
      Zitat von succo Beitrag anzeigen
      Nicht zu vergessen, dass die BRD damals quasi gegen ein leeren Markt angetreten ist.

      Übrigens gehörte die DDR um 1970 herum zu den 10 am weitesten entwickelten Industrieländern.
      Naja, es ist schwer den Aussagegehalt solcher Statistiken festzumachen, das 25 stärkste Land hört sich bei über 100 Ländern schön an, aber es ist noch immer so und war in der Vergangenheit noch extremer, dass sich der große Wohlstand auf ein paar wenige meist europäische und amerikanische Länder beschränkte. Von daher sagt es nicht sehr viel aus, wenn man besser als die über 50 afrikanischen und sonstigen Entwicklungsländer ist. Der Kapitalstock lag zur Wende etwa 10-20 Jahre hinter dem Standard des Westens, die Produktivität betrug nur 1/3 des westlichen Nachbarn.

      Allerdings hatte der ehemalige Osten dennoch Chancen auf eine wesentlich bessere Entwicklung als sie es nach der Wende genommen haben. Diese Chance wurde von den Nachbarländern im Osten geschickter ausgenutzt und dem gegenüber in den neuen Bundesländern auf Grund schlicht und ergreifend naiver bis hin zu einfach nur fehlerhafter Politik komplett verschlafen.

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        #33
        Zitat von Cordess Beitrag anzeigen
        Helmut Schmidt, das ist doch der, der sich nicht benehmen kann und sogar in einem Nichtraucherbereich zu rauchen beginnt.

        Anders kenne ich ihn nicht.

        Ist wirklich interessant, ich habe auch den Eindruck, dass Schmidt eigentlich nur von älteren Menschen positiv, von jüngeren Generationen dagegen deutlich negativ wahrgenommen wird. Ich persönlich halte ihn auch für arrogant und unsympathisch - was ihn aber von einem Großteil der anderen Politiker unterscheidet, ist, dass er sich auch keine Mühe gibt, dies zu verstecken bzw. keinen Hehl daraus macht. Solche Ehrlichkeit findet man heute eigentlich nicht mehr - in diesem Sinne ist er für mich ein sympathischer Unsympath. Alles Gute, Herr Schmidt

        Zitat von newman Beitrag anzeigen
        Allerdings hatte der ehemalige Osten dennoch Chancen auf eine wesentlich bessere Entwicklung als sie es nach der Wende genommen haben. Diese Chance wurde von den Nachbarländern im Osten geschickter ausgenutzt und dem gegenüber in den neuen Bundesländern auf Grund schlicht und ergreifend naiver bis hin zu einfach nur fehlerhafter Politik komplett verschlafen.
        Meinst du so vorteilhafte Entwicklungen wie z.B. die Einheitsrente von 50€ für alle Rentner in Bulgarien oder generelle Dumpinglöhne bei schlechten Arbeitsbedingungen ?
        "Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden." - Ludwig Feuerbach

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          #34
          Zitat von newman Beitrag anzeigen
          Naja, es ist schwer den Aussagegehalt solcher Statistiken festzumachen, das 25 stärkste Land hört sich bei über 100 Ländern schön an, aber es ist noch immer so und war in der Vergangenheit noch extremer, dass sich der große Wohlstand auf ein paar wenige meist europäische und amerikanische Länder beschränkte. Von daher sagt es nicht sehr viel aus, wenn man besser als die über 50 afrikanischen und sonstigen Entwicklungsländer ist. Der Kapitalstock lag zur Wende etwa 10-20 Jahre hinter dem Standard des Westens, die Produktivität betrug nur 1/3 des westlichen Nachbarn.
          Platz 25 war '89, Platz 10 war um 1970 und damit war die DDR immerhin besser als Großbritannien. Hierbei geht es ein fach ums Prinzip. Das alles wurde eben trotz Reparationen, Kriegsschäden und ohne Marshall-Plan erreicht und da kann man schon mal hinterfragen, in welchen Teil Deutschlands nun eigentlich das tatsächliche "Wunder" stattfand.
          ...hat allerdings auch sehr viel mit dem Mauerbau zu tun.

          Allerdings hatte der ehemalige Osten dennoch Chancen auf eine wesentlich bessere Entwicklung als sie es nach der Wende genommen haben. Diese Chance wurde von den Nachbarländern im Osten geschickter ausgenutzt und dem gegenüber in den neuen Bundesländern auf Grund schlicht und ergreifend naiver bis hin zu einfach nur fehlerhafter Politik komplett verschlafen.
          Der ehemalige Osten ist auch heute noch der Osten. In den anderen Ländern wurden auch nicht die Staatsbetriebe über eine Treuhand plötzlich für 'nen Appel und ' nen Ei an dubiose Investoren verscherbelt und die mussten sich auch nicht mit völlig neuen Infrastrukturen und Bürokratie auseinandersetzen. Naiv war vor allem der Glaube an das 100prozentige westdeutscher Erfolgsmodell.
          Außerdem ist der Osten auch nach der Wende nicht komplett zusammengebrochen und steht heute schon teilweise relativ gut dar.

          Zitat von Cor
          Meinst du so vorteilhafte Entwicklungen wie z.B. die Einheitsrente von 50€ für alle Rentner in Bulgarien oder generelle Dumpinglöhne bei schlechten Arbeitsbedingungen ?
          Schau Dir mal das Wirtschaftswachstum in Polen oder der Slowakei an..
          ...und niedrige Löhne sind kein Problem, wenn die Lebenshaltungskosten auch entsprechend niedrig sind. Ein Problem ist das höchstens für uns hier.

          ...aber das ist auch alles Off-Topic....

          Gruß, succo
          Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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            #35
            Schmidt genießt meinen Respekt für sein Alter. Zynisch gesprochen, scheint es der Kriegsgeneration nicht geschadet zu haben, den Krieg erlebt zu haben und im Nachkriegsdeutschland ein unvorstellbar elendig Leben geführt zu haben, denn die meisten aus der Zeit werden hundealt. Ich liege bestimmt mit 42 als tumorige Pest innerlich zerfressen eins achtzig unter der Erde, obwohl ich halbwegs gesund esse, Sport treibe und weder rauche noch sonst etwas. Alle Menschen sollten so alt wie der Herr Schmidt werden, denn danach kommt nichts; wir sind nur einmal hier und irgendwann geht das Licht aus.

            Mehr ist der Herr Schmidt aber auch nicht wert. Die glühenden Befürworter Schmidts sollen doch einmal darlegen, warum er so hoch im Kurs steht, vor allem bei den Alten. Fällt der Name Schmidt, erwischt man sich selber doch eher in der Situation, daß das der Kanzler ist, den man in einer Aufzählung am ehesten vergessen würde. Oder man denkt an unerträgliches neoliberales Gewäsch und politische Kochrezepte, die bspw. die jüngste Finanzkrise mitverursacht haben. Sogar Kohl, der im Grunde genauso wenig geleistet und richtig gemacht hat, wird tragischerweise als der Einheitskanzler in die Geschichte eingehen. Oder Schröder als der beknackte Proll als Kohl-Nachfolger. Aber Schmidt? Keine Bildungsreform, keine Sozialreform, keine Visionen oder Ambitionen, stattdessen Sprüche von gewissem Unterhaltungswert gegen die Linken und gegen Idealpolitik.
            Von der oft zitierten Intelligenz erkennt man nichts, denn wahrlich intelligente Menschen erschaffen irgendwas oder (häufiger) scheitern wenigstens irgendwie mit ihren Vorstellungen an der Welt; Schmidt ist ein niemand. VWL studiert. LOL LOL LOL
            Verursacht die gleichen Lachkrämpfe wie heutzutage. Wenn man es 'mal genau beobachtet: In keiner Abhandlung oder politischen Dokumentation, die nicht auf Schmidt fixiert ist, fällt der Name Schmidt sonderlich oft. Verschwunden im Nirwana zwischen Brandt und Kohl.

            Aber vielleicht reicht es ja für die ältere Generation zu, wenn sich jemand staatsmännisch gibt (siehe Schröder), um als guter Kanzler durchzugehen. Paßt hervorragend in die Demokratiekultur der Alten Länder: reden, reden reden und so tun als ob, statt Tatmensch zu sein - die Verpackung siegt schon über den Inhalt. Der Politiker Schmidt ist ganz klar ein Hohlkörper, der ständig die Fluppe im Maul haben mußte.

            Wo ist das 500 x 500 Meter Mausoleum für Albert Einstein, wenn eine Type wie Schmidt in Deutschland so geschätzt wird? Wo sind riesenhaften, milliardenteuren Denkmäler für Goethe, Schiller, Marx, Hegel, Nietzsche, Gauß, Ries, Planck, Hertz usw. usf. ... alles Leute, die Huldigung à la Schmidt TATSÄCHLICH verdient hätten.

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              #36
              Die glühenden Befürworter Schmidts sollen doch einmal darlegen, warum er so hoch im Kurs steht, vor allem bei den Alten.
              Bitteschön:

              Helmut Schmidt, das ist doch der, der sich nicht benehmen kann und sogar in einem Nichtraucherbereich zu rauchen beginnt.

              Anders kenne ich ihn nicht.
              Genau das kümmert ihn nicht. Ein Individualist, der sich einen Scheiß darum schert, was das moralinsaure, uniforme Herdenvieh von ihm hält und somit auch Wahrheiten ausspricht, an die sich sonst kaum jemand ran traut.

              Zudem: Er ist 90 jahre alt, nicht sehr gesund und arbeitet dennoch immer noch wie ein Rastloser und kein Ende ist abzusehen. Mir nötigt sowas Bewunderung ab.

              Über sein politisches Vermächtnis will ich hier nicht sprechen. In diesem Forum sind halt hauptsächlich Links-Leute unterwegs, für die grundsätzlich erstmal alles schlecht ist, was nicht in ihre Weltanschauung passt und die ihn deswegen auf undifferenzierte Weise rundherum ablehnen. Unter den Umständen zu diskutieren ist müßig.
              Ich kann auch sagen, dass ich selbst erst in meinen frühen Zwanzigern bin und viele gleichaltrige kenne. die ihn auch mögen.
              Vorzuwerfen, man würde ihn deswegen "verehren" oder "glühend befürworten" ist eine maßlose Übertreibung. Niemand ist "nur gut" oder "nur schlecht". Man kann jemanden auch dann bewundern, wenn man mit ihm nicht völlig überein ist. Ich bin einfach der Meinung, dass der Mann gewisse Seiten an sich hat, die man durchaus bewundern kann - zum Beispiel seine erwähnte Einstellung zur Arbeit, die er nicht heuchlerisch propagiert, sondern vorlebt.

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                #37
                Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen
                Mehr ist der Herr Schmidt aber auch nicht wert. Die glühenden Befürworter Schmidts sollen doch einmal darlegen, warum er so hoch im Kurs steht, vor allem bei den Alten.
                Ich kann nur für mich sprechen, aber mir gefällt eben, dass eine gewisse draufsicht bekommen hat. Die Einen stehen am rechten Rand des Feldes und sehen den linken nichte und umgekehrt (jetzt mal rein bildlich gesprochen - gemeint ist schlicht größere Zusammenhänge zu erkennen).
                Er agiert mit einem Verstand den so manche Jung-Politiker nicht haben. Ich selbst bin 30 und würde mich nicht zu "den Alten" zählen, die sicher damit gemeint sind.

                Warum viele Leute über 30 Schmidt denke ich sehr schätzen ist, weil er noch Werte vertritt. Im täglichen Leben sieht man doch nur noch Politiker die Ihre Meinung ändern wie andere Leute Unterhosen wechseln. Sie reden den Leuten nur nach dem Mund ohne darüber nachzudenken welche Auswirkungen sie eigentlich haben.

                @Cmdr. Brenner
                Da du das Zitat von dem sich nicht benehmenden Schmidt in deine Aussage aufgenommen hast, komme ich nicht darum herum dich freundlich um ein Feedback auf meine Antwort deines Beitrages zu bitten. Es war schon etwas Arbeit die Information für Dich herauszukramen.
                Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                  #38
                  Zitat von matrix089 Beitrag anzeigen
                  @Cmdr. Brenner
                  Da du das Zitat von dem sich nicht benehmenden Schmidt in deine Aussage aufgenommen hast, komme ich nicht darum herum dich freundlich um ein Feedback auf meine Antwort deines Beitrages zu bitten. Es war schon etwas Arbeit die Information für Dich herauszukramen.
                  Entschuldige, wenn ich auf den Beitrag nicht geantwortet habe, dann nur, weil ich ihm nichts Wirkliches entgegen zu setzen hatte. Gelesen habe ich ihn natürlich und fand ihn sehr informativ.

                  Andererseits: Sollte man wirklich Adenauer die Schuld daran geben, dass dieses System heute nicht mehr funktioniert? Wie du ja selbst geschrieben hast, hat es damals sehr wohl funktioniert und das noch einige Jahrzehnte, somit hat er seinen Job doch erfüllt. Also für das heutige Versagen sind einzig und allein die HEUTIGEN Politikerinnen und Politiker verantwortlich zu machen. Deren Aufgabe ist es doch, diese Systeme dauerhaft am Laufen zu halten oder ggf. zu ersetzen.

                  Es ist schon ein Jammer, denn auch das hat Schmidt bei mehr als einer Gelegenheit sehr einleuchtend erklärt: Die Leute werden einerseits immer älter, wollen aber andererseits früher in Rente. Natürlich wäre es (beim jetzigen Zwangssystem), die Bezugsdauer anzupassen. Ein beklagenswertes Versagen der Verantwortlichen, die den Leuten diese einfachen Tatsachen einfach nicht begreiflich machen.

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                    #39
                    Zitat von succo Beitrag anzeigen
                    Schau Dir mal das Wirtschaftswachstum in Polen oder der Slowakei an..
                    ...und niedrige Löhne sind kein Problem, wenn die Lebenshaltungskosten auch entsprechend niedrig sind.
                    Ein Bisschen Off-Topic muss hier aber sein...

                    Fahr mal durch Städte wie Sofia oder durch die rumänische Provinz Richtung Bukarest. Die nackten Zahlen mögen beeindrucken, die Lebensrealität der Menschen (mit Ausnahmer einiger zwielichtiger Privatisierungsgewinner) spricht eine andere Sprache. Auch in Rumänien, Ungarn oder Bulgarien kann kein Rentner von 50 Euro, kein Lehrer von 200 Euro (!) leben. Natürlich sind die Grundnahrungsmittel im Schnitt etwas günstiger, aber auch nicht alle, in Bulgarien kostet z.B. ein Liter Milch derzeit umgerechnet ca. 1 Euro, also deutlich mehr als hier. In den dörflichen Regionen leben die Menschen überwiegend von Selbstversorgung aus dem Garten oder von dem, was die Verwandten in der Stadt verdienen. Die Infrastruktur ist (wo nicht gerade die EU neue Transitstraßen gebaut hat) seit den 80er-Jahren nicht mehr modernisiert worden.
                    Ostdeutschland ist von über einer Billion Euro aus dem Westen aufgefangen worden, das war und ist weiterhin trotz aller negativer Auswirkung auf die ostdeutsche Wirtschaft die einzige Alternative, ein derart drastisches Wohlstandsgefälle wie zwischen Westdeutschland und z.B. Bulgarien wäre zwischen West- und Ostdeutschland schlicht nicht zu vertreten gewesen.
                    "Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden." - Ludwig Feuerbach

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                      #40
                      Zitat von Cmdr. Brenner Beitrag anzeigen
                      Entschuldige, wenn ich auf den Beitrag nicht geantwortet habe, dann nur, weil ich ihm nichts Wirkliches entgegen zu setzen hatte. Gelesen habe ich ihn natürlich und fand ihn sehr informativ.
                      Danke.

                      Zitat von Cmdr. Brenner Beitrag anzeigen
                      Andererseits: Sollte man wirklich Adenauer die Schuld daran geben, dass dieses System heute nicht mehr funktioniert? Wie du ja selbst geschrieben hast, hat es damals sehr wohl funktioniert und das noch einige Jahrzehnte, somit hat er seinen Job doch erfüllt. Also für das heutige Versagen sind einzig und allein die HEUTIGEN Politikerinnen und Politiker verantwortlich zu machen. Deren Aufgabe ist es doch, diese Systeme dauerhaft am Laufen zu halten oder ggf. zu ersetzen.
                      Das das System nicht funktioniert, kann man Adenauer nicht vorwerfen. Das er es trotz des Wissens um den kommenden Fehlschlag angewandt hat, kann man ihm jedoch vorwerfen. Für mich ist das was Adenauer getan hat genauso Fatal wie die Anwendung eines Schneeballsystems. Für ein paar Leute funktioniert es, für eine Zeit lang geht es gut. Aber es ist zum Scheitern verurteilt.
                      Das die heutigen Politiker versagt haben oder versagen kann man im Bezug auf die Rente nur bedingt sagen. Sie sind schlichte Verkäufer geworden, denen es wie dem Fließbandarbeit in Wolfsburg schlichtweg um ihren Job geht. Sie sind Berufspolitiker, die ihre Stelle nur erhalten können, wenn sie sich als "Eier legende Woll-Milch-Sau" präsentieren. Was kommt, wenn sie nach 10 Jahren oder so nicht mehr Politiker sind, das interessiert nicht.
                      Das beste Beispiel derzeit ist Merkel. Zuerst gibt sie der Neigung nach, die Umwelt zu schützen, weil das gerade "In" zu sein scheint. Aber anstatt die Schwerindustrie nach und nach durch eine komplett neue grüne Industrie zu ersetzen, sagt sie jetzt wieder "Umweltschutz ja, aber nicht bei uns, wenn wir dafür auch was tun müssen".

                      Politiker sind aber leider schlicht mehr als pure Gesetzes-Instandhalter. Dies machen sie im übrigen zu gut, wenn man sich mal die Gesetzesmenge ansieht, die wir in Deutschland haben.
                      Nein sie legen auch die Grundsteine für kommende Generationen! Als die Währungsunion in Europa beschlossen wurde, war dies nicht für eine Amtszeit. Diese Währungsunion wird wahrscheinlich Jahrhunderte halten, bis schließlich 3 oder 4 verbliebene Weltwährungen zusammengeschlossen werden.
                      Ihr handeln beeinflusst viele Menschen, sehr viele! Ich fühle mich nicht wohl dabei, dass ich von Leuten regiert werde, die bestenfalls 10 Jahre vorausdenken können.

                      Es ist schon ein Jammer, denn auch das hat Schmidt bei mehr als einer Gelegenheit sehr einleuchtend erklärt: Die Leute werden einerseits immer älter, wollen aber andererseits früher in Rente. Natürlich wäre es (beim jetzigen Zwangssystem), die Bezugsdauer anzupassen. Ein beklagenswertes Versagen der Verantwortlichen, die den Leuten diese einfachen Tatsachen einfach nicht begreiflich machen.
                      Das das heutige Rentensystem nicht praktikabel ist, ist denke ich ersichtlich. Nur eines ist sicher. Wenn das Rentensystem zukunftstauglich gemacht werden soll, wird das sehr viele liebgewonnene Dinge kosten.
                      Wie erwähnt, haben sich die Deutschen zu sehr an einen um alles kümmernden Staat gewöhnt. Selbst schwache Ansätze dies zu korrigieren wird mit enormer Erboßtheit quittiert (s. Agenda 2010). "Der Untergang des Abendlandes, ein Frevel, ein Hohn..." Ich weis nicht wie die Agenda 2010 noch alles genannt wurde. Wie macht man mit einer ganzen Bevölkerung einen "sanften Entzug" von Väterchen Staat? Eine Neustrukturierung dürfte die größte "Baustelle" sein, die Deutschland je gesehen hat. Ich bin mir fast sicher, dass wir erneut 60 Jahre bräuchten um schrittweise ein gesundes System auf die Beine zu stellen.
                      Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                      Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                      Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                        #41
                        Das das heutige Rentensystem nicht praktikabel ist, ist denke ich ersichtlich. Nur eines ist sicher. Wenn das Rentensystem zukunftstauglich gemacht werden soll, wird das sehr viele liebgewonnene Dinge kosten.
                        Wie erwähnt, haben sich die Deutschen zu sehr an einen um alles kümmernden Staat gewöhnt. Selbst schwache Ansätze dies zu korrigieren wird mit enormer Erboßtheit quittiert (s. Agenda 2010). "Der Untergang des Abendlandes, ein Frevel, ein Hohn..." Ich weis nicht wie die Agenda 2010 noch alles genannt wurde. Wie macht man mit einer ganzen Bevölkerung einen "sanften Entzug" von Väterchen Staat? Eine Neustrukturierung dürfte die größte "Baustelle" sein, die Deutschland je gesehen hat. Ich bin mir fast sicher, dass wir erneut 60 Jahre bräuchten um schrittweise ein gesundes System auf die Beine zu stellen.
                        Das sehe ich ganz genauso. Klar - es gibt bestimmte Berufsgruppen, bei denen man kaum bis zum zum 65. Lebensjahr oder sogar darüber hinaus arbeiten kann. Das habe ich auch schon privat oft genug gehört, wenn es um das Thema Rente geht. Auch das Gegenteil ist durchaus nicht selten und gerade in Branchen, in denen derzeit Nachwuchs fehlt (Ingenieurswesen) wird gern auf "Veteranen" zurück gegriffen. Aber ich denke, gerade DESWEGEN wäre es vernünftig, wenn die Leute sich selbst mehr um ihre Rente kümmern müssten, weil es ein Problem ist, weil eine Problemlösung auf diesem Gebiet mit einem staatlichen Rentensystem wie es derzeit vorherrscht, kaum vereinbar ist.

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                          #42
                          Zitat von Cor Beitrag anzeigen
                          Ein Bisschen Off-Topic muss hier aber sein...

                          Fahr mal durch Städte wie Sofia oder durch die rumänische Provinz Richtung Bukarest. Die nackten Zahlen mögen beeindrucken, die Lebensrealität der Menschen (mit Ausnahmer einiger zwielichtiger Privatisierungsgewinner) spricht eine andere Sprache. Auch in Rumänien, Ungarn oder Bulgarien kann kein Rentner von 50 Euro, kein Lehrer von 200 Euro (!) leben. Natürlich sind die Grundnahrungsmittel im Schnitt etwas günstiger, aber auch nicht alle, in Bulgarien kostet z.B. ein Liter Milch derzeit umgerechnet ca. 1 Euro, also deutlich mehr als hier. In den dörflichen Regionen leben die Menschen überwiegend von Selbstversorgung aus dem Garten oder von dem, was die Verwandten in der Stadt verdienen. Die Infrastruktur ist (wo nicht gerade die EU neue Transitstraßen gebaut hat) seit den 80er-Jahren nicht mehr modernisiert worden.
                          Ostdeutschland ist von über einer Billion Euro aus dem Westen aufgefangen worden, das war und ist weiterhin trotz aller negativer Auswirkung auf die ostdeutsche Wirtschaft die einzige Alternative, ein derart drastisches Wohlstandsgefälle wie zwischen Westdeutschland und z.B. Bulgarien wäre zwischen West- und Ostdeutschland schlicht nicht zu vertreten gewesen.
                          Keiner hat gesagt, dass in diesen Ländern alles perfekt ist.
                          ...kommt auch immer darauf an, was man sich wo und aus welchem Land herauspickt. Man merkt ja schon bei der Unterscheidung zwischen Ost- u. Westdeutschland dass ständig beide Vorwürfe kommen.
                          Einerseits: "Da hat sich überhaupt nichts getan!"
                          Andererseits "Den geht es schon viel zu gut!"
                          Mängel findet man übrigens zuhauf auch in Westdeutschland, wenn man das möchte.

                          Trotzdem sollte man immer an den Zusammenhang zwischen Einkommen und den gesamten Lebenshaltungskosten denken.
                          Bei den Skandinavischen Ländern bewundern wir ja auch immer die hohen Löhne und übersehen oft, dass die dort auch mit die höchsten Lebenshaltungskosten der Welt haben und man oft schon für eine 35 2m Wohnung in der Provinz bis zu 900 € Miete zahlen muss.

                          Gruß, succo
                          Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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                            #43
                            Zitat von matrix089 Beitrag anzeigen
                            Das das System nicht funktioniert, kann man Adenauer nicht vorwerfen. Das er es trotz des Wissens um den kommenden Fehlschlag angewandt hat, kann man ihm jedoch vorwerfen.
                            Ich glaube nicht, daß Adenauer schon damals die Folgen der Antibabypille vorraussehen konnte, denn die ist und war ein Hauptproblem bei der Rentenproblematik.
                            Pillenknick ? Wikipedia


                            Für mich ist das was Adenauer getan hat genauso Fatal wie die Anwendung eines Schneeballsystems. Für ein paar Leute funktioniert es, für eine Zeit lang geht es gut. Aber es ist zum Scheitern verurteilt.
                            Weil man die Idee von Wilfrid Schreiber nur unvollständig umgesetzt hat.
                            Der sah nämlich vor, daß man auch durch finanzielle Unterstützung sicherstellt, daß die Versorgung mit Nachwuchs auch vorhanden bleibt.


                            Das Problem ist nicht, daß die Leute etwa zu alt werden,
                            sondern daß wir zu wenig Kinder haben und immer mehr der finanziellen Last von einigen wenigen aufgefangen werden müssen.


                            .
                            EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                            Cordess schrieb nach 3 Minuten und 14 Sekunden:

                            Zitat von succo Beitrag anzeigen
                            Bei den Skandinavischen Ländern bewundern wir ja auch immer die hohen Löhne und übersehen oft, dass die dort auch mit die höchsten Lebenshaltungskosten der Welt haben und man oft schon für eine 35 2m Wohnung in der Provinz bis zu 900 € Miete zahlen muss.
                            Mich würde ja mal interessieren was davon, bei der Kälte die die da oben haben, die Heizkosten ausmachen.
                            Zuletzt geändert von Cordess; 28.12.2008, 12:35. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
                            Ein paar praktische Links:
                            In Deutschland empfangbare FreeTV Programme und die jeweiligen Satellitenpositionen
                            Aktuelles Satellitenbild
                            Radioaktivitätsmessnetz des BfS

                            Kommentar


                              #44
                              Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                              Und welch ein Affront der Süddeutschen, ihn als Visionär zu bezeichnen! Ihn, der bekanntlich gerne den Rat erteilte, bei Visionen den Arzt aufzusuchen.
                              Na das sollte man schon als schnoddrige hamburger Schnauze durchgehen lassen.
                              Schmidt ist in der Tat ein Visionär und ich bin mir sicher, der liest auch genug von anderen Visionären. Nur das kann er doch nun wirklich nicht eingestehen, oder? Ich würde es irgendwie auch nicht wollen!
                              "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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                                #45
                                Es wurde auch oft vom Chef der Zeitung "Die Zeit" betont, dass Schmidt, wenn er 30 Jahre jünger wäre, mit 80% Mehrheit erneut zum Kanzler gewählt worden wäre. Der Mann ist heute noch als Mentor und Berater in der Politik aktiv. Er berät sogar Angela Merkel, ist Mentor der Zeitung "Die Zeit", berät auch Außenminister und Botschafter in New York und hierzulande. Er stellt sogar ganze Zukunftsprognosen auf, die zeigen, wie sich die Politik und die Wirtschaft unter den derzeitigen Bedingungen entwickeln wird. Der Mann ist ein Genie, er ist hochintelligent, realistisch, direkt. Dadurch erreicht er eine ungeheure Selbstsicherheit, die von vielen als Arroganz fehlgedeutet wird. Klar hat er auch Macken, aber die kommen hauptsächlich daher, weil er noch ein Mann der alten Schule ist, aber mit ordentlich Macho-Potenzial. Dadurch wirkt er zuweilen unsymphatisch, da er, wie er auch sagte, schon allein aus Protest raucht, weil er die Dinge laut ausspricht, die sich sonst keiner traut auszusprechen. Weil seine Hamburgerschnauze nicht jedem passt.

                                Wie dem auch sei, er ist ein weit besserer Bundeskanzler, mit der höheren Erfahrung, mit der sich daraus nährenden höheren Weitsicht und Weisheit, als heutige Bundeskanzler und Kanzlerinnen. Spock hatte ja mal einen Spruch aufgesagt: Nuir Nixon konnte nach China gehen. Er war der einzig richtige Mann für diese Zeit, der auch von China und Russland akzeptiert wurde. Den gleichen Spruch könnte man auch auf Schmidt anwenden, als Dieser nach China reiste und dort für Eindruck sorgte. Er verstand die Kultur und die Feinheiten Dieser besser als jeder andere und wurde daher auch respektiert und geehrt. Schmidt befasst sich viel mit der Vergangenheit des jeweiligen Landes und baut so ein entsprechendes Verhaltenschema auf. Beispiel China:

                                Laut Schmidts Recherchen wird China von der eigenen Regierung und der Bevölkerung als die goldene Mitte der Welt bezeichnet. Alle anderen Staaten und Völker sind drum herum. Und so wird es nicht ungern gesehen, wenn China von den anderen Völkern besucht wird. Dies zeugt von Respekt und der Anerkennung, dass China der Mittelpunkt ist. Auf diesem Konzept baut alles weitere auf und Schmidt konnte auf diesem Fundament aufbauen und eine echte Beziehung zu den Chinesen herstellen, was nur sehr wenige von sich sagen können.

                                Schmidt ist ein Arbeitstier, der sogar in seiner "Freizeit" Bücher für die Allgemeinheit schreibt, die als Wegweiser und Informationsportal dienen. Solche Menschen brauchen wir in der politischen Welt, gerade jetzt in der Finanzkrise... Aber ich fürchte er ist wie die Dinosaurier...ausgestorben...

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